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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annafrieda, 02.04.2017

    Als Buch bewertet

    Edith Scholz aus Berlin und Christel Jacobi aus Husum lernen sich bei einer Reha kennen. Edith Scholz ist eine Frau, die alleine lebt und auch sonst sehr zurück gezogen lebt. Sie steht mit beiden Beinen im Leben. Sie geht Christel Jacobi eher aus dem Weg, doch diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, Edith unbedingt kennenlernen zu wollen. Sie ist den schönen Künsten zugetan und kommt aus einem guten Hause. Der Realität des Lebens stellt sie sich nur ungern. Auch ihrer Tochter Kim gegenüber zeigt sie sich eher devot. Diese möchte, dass ihre Mutter in ein Seniorenheim zieht, da sie schwer erkrankt ist und nicht mehr lange zu leben hat. Das erfährt man jedoch erst im Laufe der Geschichte.
    Christel lädt Edith nach Husum ein, weil sie den Plan hat, heimlich mit ihr nach Baden-Baden zu verreisen. Edith kommt der Bitte nach, weil sie die Umbauarbeiten in ihrem Mietshaus stören.
    Dort lernt Christel einen interessanten Mann kennen. Die beiden Damen schmieden einen Plan, wieder in die Heimat zu fahren ohne zu bezahlen, dann das Geld ist beiden aus verschiedenen Gründen ausgegangen.


    Die Geschichte, die äußerst flott beginnt, entwickelt sich in eine andere Richtung, als ich vermutet hatte. Als Komödie habe ich das Buch nicht verstanden, ich weiß aber auch nicht genau, wie es gedacht ist.. Es zeigt eher an, was einen im Alter erwarten kann. Es regt zum Nachdenken an.
    Eigentlich ist es eine tragische Geschichte: Die beiden Haupt-Protagonistinnen sind sind zwei konträre Charaktere. Edith, eigentlich eine taffe Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, habe ich am Ende als ziemlich gefühlskalt empfunden, vll. hat ihre Vergangenheit was damit zu tun. Sie geht so gar nicht auf andere Menschen zu, ich fand sie ziemlich gefühls-inkompatibel. Dabei ist sie eine einsame Frau, es scheint ihr aber auch nicht besonders viel auszumachen. Lediglich der Schluss hat mich ein bisschen versöhnt, da kullern sogar bei ihr mal die Tränen. Ich denke, sie möchte keine Traurigkeit spüren.
    Christel Jacobi dagegen ist eine verwöhnte Frau, die keine finanzielle Not kennt und den schönen Künsten zugetan. Sie befasst sich mit Esoterik und sieht der unschönen Realität nicht ins Auge. Nun am Ende ihres Lebens wird ihr das vielleicht bewusst, doch sie kann einfach nicht aus ihrer Haut. Das Verhältnis zu ihrer Tochter ist ungewöhnlich. Einerseits lässt sie ihre Tochter ihre Angelegenheiten regeln, andererseits fühlt die sich von ihr bevormundet. Ihr Credo ist Flucht, wenn es unangenehm wird.


    Ich konnte mich auf das Buch einlassen, als ich von meiner Erwartung einer Komödie abließ. Für mich ist das eine ziemlich traurige Geschichte, sie lässt uns erahnen, was uns im Alter erwarten kann. Man sollte sich rechtzeitig damit auseinandersetzen, damit es keine Überraschungen gibt. Es zeigt auch, dass man nicht in seinen festgefahrenen Lebensfurchen verharren soll, dass macht nur viele Menschen unglücklich. Jeder hat jederzeit die Möglichkeit, etwas in seinem Leben zu andern.
    Die Botschaft ist bei mir angekommen.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die manchmal kurzen Sätze passten hervorragend und ich finde sie lebensnah.
    Und so vergebe ich am Ende vier verdiente Sterne.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    angeliques.leseecke, 10.05.2017

    Als Buch bewertet

    humorvoll und witzig, aber auch sehr emotional, macht mich nachdenklich

    *Inhalt*
    Die eine ist eine Berliner Großstadtpflanze, die andere kommt aus einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein, beide sind Anfang 70. Edith Scholz ist zwar eine etwas kratzbürstige Frau, aber sie steht mit beiden Beinen im Leben, sie lässt sich von keinem ihr Leben bestimmen. Christel Jacobi ist das komplette Gegenteil, sie lässt sich sehr von ihrer Tochter beeinflussen und will es irgendwie jedem rechtmachen. Auf Usedom bei einer Reha lernen die beiden unterschiedlichen Frauen sich kennen. Ihr erstes Kennenlernen steht unter keinem guten Stern, Edith findet Christel einfach zu freundlich und mit dem esoterischen Kram hat sie eh nichts am Hut. Aber Christel ist der Meinung "Wir alte Frauen müssen doch zusammenhalten." Und nach und nach nähern sich die beiden Frauen an. Zu Hause wieder angekommen, bittet Christel Edith um ein Gefallen, sie möchte noch einmal quer durch Deutschland reisen und Dinge erleben, ohne dass ihre Tochter alles bestimmt.

    *Meine Meinung*
    "Weit weg ist anders" von Sarah Schmidt ist ein etwas anderer Road-Trip. Zwei ältere Frauen lernen sich kennen, sie sind sehr unterschiedlich in ihrem Wesen und dennoch ergänzen sich die beiden. Dieser Roman ist sehr emotional und macht nachdenklich, aber es gibt auch viele Stellen an denen man lachen und schmunzeln kann. Der Schreibstil von Sarah Schmidt ist sehr flüssig und emotional, ihre Worte haben mich sehr berührt und die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Die Ängste und Nöte der beiden Frauen sind sehr aktuell und es kann jeden treffen.

    Mit Edith und Christel hat die Autorin zwei sehr unterschiedlichen Frauen ins Leben gerufen. Edith lebt allein, sie ist verwitwet, lebt in einer Großstadt, ist ziemlich kratzbürstig aber sie ist ehrlich. Manchmal wünscht sie sich eine Freundin. Christel lebt auch allein, aber in Husum einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein, sie ist geschieden und liebt Handarbeiten. Ihr Leben wird zum größten Teil von ihrer Tochter bestimmt. Sie bewundert und beneidet Edith um ihre Stärke und Willenskraft. Beide Charaktere sind mir irgendwie sympathisch und ich hoffe, dass ich im Alter eine gute Mischung der beiden bin. Im Laufe des Buches entwickeln sich beide Frauen, was mir sehr gut gefällt. Aber auch alle anderen Charaktere sind anschaulich und lebendig beschrieben worden.

    *Fazit*
    Diesen berührenden Roman kann ich nur jedem ans Herz legen, er zeigt dem Leser, wie wichtig es ist, sein Leben zu genießen und zwar jeden Tag!!!
    Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hagazussa, 08.03.2017

    Als Buch bewertet

    Ein sehr interessantes Buch, das mal nicht vom Älterwerden sondern vom Ältersein berichtet. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Die resolute Frau Scholz, die sich so sehr in ihrer einsamen kleinen Welt gemütlich eingerichtet hat, dass sie anfangs sogar Probleme hat, sich bei ihrem Lebensretter zu bedanken. Die sich bei zu viel Kontakt mit anderen nach der Stille ihrer Einsamkeit zurück sehnt. Ehrlich und direkt bis in den letzten Knochen und damit sehr sympathisch auch wenn viele von der resoluten Art sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Im Gegensatz dazu die ängstliche Frau Jacobi. Ein Leben lang bevormundet, erst vom Mann und später von der Tochter, ist sie es nicht gewohnt, ihre eigene Meinung zu vertreten.
    Eine Geschichte des Alltags spannend erzählt mit wundervollen Charakteren. Sehr lesenswert!

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  • 5 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 06.02.2017

    Als Buch bewertet

    Das sind schon zwei äußerst unterschiedliche Charaktere, die Sarah Schmidt für ihren Roman "Weit weg ist anders" , herausgegeben im Insel-Verlag, geschaffen hat.
    Edith Scholz, Berlinerin der alten Schule, korrekt, gelegentlich scharfzüngig, aber immer mit Scharfblick, verwitwet, 1 Sohn. Sie lebt und entscheidet gerne alleine.
    Christel Jacobi, aus Husum, kreativ und offen, todkrank, geht unangenehmen Dingen gerne aus dem Weg, geschieden, 1 Tochter, nicht unvermögend, will auf keinen Fall ins Altersheim.
    Die beiden Damen könnten wohl nicht unterschiedlicher sein und auch denken, lernen einander in einer Reha-Klinik kennen, nähern sich jedoch einander auf einer gemeinsamen Reise, oder besser, einer Flucht Frau Jacobis, auf der sie von Frau Scholz mehr oder weniger freiwillig begleitet wird. Sie werden nicht gerade Freundinnen, aber sie bringen nach und nach Verständnis für einander auf.
    Auch zwei Männer, ebenfalls sehr gegensätzliche Charaktere, spielen nicht unwesentliche Nebenrollen in der Geschichte. Der Breifträger Oskar Mannstein, der Frau Scholz gleich zweimal aus misslichen Situationen rettet und der Betrüger Paul, der in Frau Jacobi ein williges Opfer findet, was jedoch die bodenständige Frau Scholz energisch gerade rückt.
    Ein Roman, der sowohl Lächeln, Lachen , als auch Rührung aufkommen läßt.
    Viele Wahrheiten verstecken sich in diesem Buch, besonders die Beschreibung der alten Damen und deren Verhalten sind darin hervorragend beobachtet und wiedergegeben.
    Lesenswert, liebenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja F., 14.04.2017

    Als Buch bewertet

    Berührend und humorvoll.
    “Weit weg ist anders“ ist ein sehr schönes Buch über zwei ältere Frauen, die sehr unterschiedlich sind. Edith Scholz und Christel Jacobi lernen sich in einer Reha-Kur kennen. Edith kommt aus Berlin, ist Witwe und ist immer sehr direkt. Sie ist eigentlich gerne allein und liest gerne. Sie ist in ihrer Wohnung unglücklich gestürzt und hat sich die Hüfte gebrochen. Christel ist geschieden, lebt an der Ostsee und ist seit Jahren schwer krank und hat nicht mehr lange zu leben. Sie ist eine freundliche, rücksichtsvolle, mitfühlende Frau. Beide sind 70 Jahre alt und sehr unterschiedlich. Dennoch lernen sie sich kennen, weil Christel versucht auf Edith zuzugehen.
    Nach der Kur möchten beide Frauen gerne verreisen, aus unterschiedlichen Gründen. Aus Mangel an Möglichkeiten einer Reisebegleitung, tun sich die beiden Seniorinnen zusammen und starten auf eine abenteuerliche Reise durch Deutschland.
    Das Buch ist gut geschrieben. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und die Protagonisten sind ein wenig verschroben, aber sehr sympathisch. Man kann die Situation der beiden Frauen gut nachfühlen.
    Der Humor kommt nicht zu kurz und die Spannung wird stets aufrecht gehalten.
    So unterschiedlich die beiden Damen auch sind, so sehr ergänzen sie sich doch und passen sich einander an.
    Das Buch lässt sich schnell lesen und es kommt keine Langeweile auf. Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Yolanda D., 12.03.2017

    Als Buch bewertet

    Cover:
    Bei diesem Buchcover hätte ich nicht an diesen Inhalt / diese Geschichte gedacht - nachdem ich nun die Geschichte kenne, finde ich es einigermaßen passend.
    Aufjedenfall schön auffällig!


    Inhalt und eigene Meinung:
    „Weit weg ist anders“ geschrieben von der Autorin Sarah Schmidt ist ein sehr unterhaltsamer Roman.
    Es handelt von den beiden älteren Damen Christel und Edit, die sehr unterschiedlich sind und eigentlich abgeneigt zueinander sind und doch eine Gemeinsamkeit haben: An ihrem Lebensabend noch etwas tolles, aufregendes und freudiges zu erleben.

    Die beiden auf ihrer Reise durch Deutschland zu begleiten hat Spaß gemacht.
    Es war sehr angenehm zu lesen - der Sprach- und Erzählstil hat mich schon bei der Leseprobe sehr angesprochen und gut gefallen. Diese Art zu schreiben, einfach toll!
    Zudem hat das Buch eine angenehme Länge.

    Es ist sehr amüsant, regt aber auch zum Nachdenken an.
    Insgesamt ein tolles Buch, das ich sehr empfehlen kann!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 09.02.2017

    Als Buch bewertet

    Weit weg ist anders
    von Sarah Schmidt
    erschienen im März 2017
    im Insel Verlag
    Roman

    Eine warmherzige Geschichte über zwei Frauen, Anfang 70.
    Beide sind allein lebend und wollen über
    ihr Leben selbst entscheiden können.
    Edith Scholz aus Berlin ist forsch und direkt,
    Christel Jacobi kommt aus einer Kleinstadt und ist eher
    liebenswürdig und zurückhaltend.
    Die beiden treffen sich in einer Reha auf Usedom.
    Mit Ediths schnodderiger und Christels liebevoller Art treffen
    Welten aufeinander.
    Die Autorin hat die Charaktere sehr liebevoll gezeichnet.
    Auch die Nebencharaktere sind so lebensecht.
    Ich konnte mir alles so richtig bildhaft vorstellen.

    Es geht um die ungelebten Träume und Unzulänglichkeiten.
    Auch im Alter ist es möglich Selbstständig zu sein und sein Leben selbst zu bestimmen.
    Es macht Spaß die beiden auf ihrer Reise zu begleiten.
    Zu erleben wie aus der lockeren Bekannschaft langsam Freundschaft wird.
    Auch wenn es traurige Passagen gibt wird es nie rührselig.
    Der Schreibstil ist wunderschön, einfühlsam und intensiv.
    Es ist kein leichter Roman aber so ist das Leben.
    Das wird hier unverfälscht wieder gegeben.
    Ein Roman der nachdenklich macht, der aber auch die Stärken aufzeigt die jeder in sich trägt und die man nur freilassen muss.
    Jeder ist für sein Leben und sein Glück selbst verantwortlich.
    Ein sehr intensiver und einfühlsamer Roman der noch lange nachklingt.
    Eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lara, 12.03.2017

    Als Buch bewertet

    Interessant, witzig und humorvoll!

    Das Buch ,,Weit weg ist anderes", welches von Sarah Schmidt verfasst wurde, handelt von zwei Senioren die beide zur Reha nach Usedum fahren und eine Reise quer durch Deutschland vornehmen.


    Edith Scholz ist eine kratzbürstige Berlinerin, die den Tag über Teppiche anschaut und nicht gerade erfreut ist, zu hören, dass sich für drei Wochen in die Reha nach Usedum fahren soll, wo auch andere Leute sind. Christel Jacobi ist eine norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe zu Yoga und Handarbeit. Als beide in der Reha sind schickt Edith Scholz Jacobi aus dem ZImmer. Nach einem anfänglich nicht so guten Start, machen sie einen Strandspaziergang und erzählen sich ihre Geschichten.
    Die zwei unterschiedlichen Charaktere brechen dann für eine Reise durch Deutsschland auf.

    Das Buch erzählt auf eine sehr humorvolle und witzige Art das Leben der beiden Personen. Die Gedanken und ihre Ansichten werden sehr lustig dargestellt.

    Das Buch ist für jeden ein Muss, der ein humorvolles Buch lesen möchte.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea T., 17.07.2017

    Als Buch bewertet

    Man ist nie zu alt für seine Träume

    Man nehme eine kratzbürstige, eigenwillige Berlinerin, namens Edith Scholz, die in bescheidenen Verhältnissen lebt, nicht auf den Mund gefallen und mit einer guten Portion gesundem Menschenverstand ausgestattet ist. Und die aus Husum stammende Christel Jakobi, die wohlhabend ist, sich für Yoga, Esoterik und Handarbeiten begeistert, und auch sonst eher leichtgläubig naiv durchs Leben geht. Heraus kommt ein eher ungewöhnliches Rentnerinnengespann, das den Mittelpunkt des Romans von Sarah Schmidt bildet. Eher unfreiwillig begegnen sich die beiden während eines Kuraufenthaltes in Usedom, bei dem sich Edith von einer Hüft-OP erholen soll. Da sich Gegensätze bekanntlich anziehen, entsteht bald eine ungewöhnliche Frauenfreundschaft. Keiner der beiden ahnt zu dem Zeitpunkt, welches Abenteuer beide erleben werden. Denn Christel ist unheilbar krank und macht Edith zu ihrer unfreiwilligen Komplizin, um sich einen letzten Lebenswunsch zu erfüllen und die Orte zu besuchen, die Christel unbedingt nochmal sehen will. So reisen beide, ohne das Wissen von Christels Familie, nach Baden-Baden. Was anfangs wie ein Roadtrip zweier alter Rentnerinnen wirkt, wird bald eine Reise, bei der beide erkennen, was wirklich im Leben zählt.

    Ich muss zugeben, dass ich nach der Leseprobe auf vorablesen.de durchaus etwas anderes von der Geschichte erwartet hatte: z. B. ein verrücktes Roadmovie, diesmal mit zwei alten Frauen in den Hauptrollen. Ich wurde positiv überrascht, denn im Zentrum dieser tragisch-komischen Geschichte stehen zwei sehr unterschiedliche Frauen, die mir beide trotz ihrer zahlreichen Ecken und Kanten auf Anhieb sympathisch waren. Dabei geht es in ihrer Beziehung durchaus nicht immer reibungslos zu und selbst am Ende bleiben sie beim gegenseitigen „Sie“. Jede der beiden Frauen blieb durch die Geschichte hindurch facettenreich, ihre Handlungen nachvollziehbar. Sogar Edith bekommt im Verlauf der Geschichte etwas tragisches, was beweist, das auch sie nur eine harte Schale, aber einen weichen Kern hat. Ich hätte mir beide sehr gut als meine Großmutter vorstellen können, obwohl mir Edith in ihrer kratzbürstigen Art so deutlich lieber wäre. Sarah Schmidts Roman kommt daher aufgrund der beiden Hauptcharaktere ohne viel Aufregung, ohne viele Charaktere und ohne vielschichtige Handlung aus. Obwohl die Geschichte dadurch an manchen Stellen zu Längen neigt und für meinen Geschmack zeitweise an Tempo verliert. Das Ende war für mich sogar etwas zu abrupt. Dennoch gelingt es der Autorin durch die liebevoll gezeichneten Figuren eine sehr nachdenkliche Geschichte zu liefern, in der es im Kern um den Wert von Freundschaft geht und dass es nie zu spät sein sollte, seine Träume zu verwirklichen.

    Fazit: Eine ruhig, feinfühlig erzählte Geschichte über eine ungewöhnliche Frauenfreundschaft.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne P., 13.02.2017

    aktualisiert am 13.02.2017

    Als Buch bewertet

    Beim Lesen des Buches denkt man unwillkürlich an ein bekanntes schwedisches Buch, wo die Zahl 100 im Titel vorkommt. Die Geschichte von Sarah Schmidt mutet ein wenig wie die deutsche Version an, wobei mir diese deutsche Version sehr viel besser gefällt, denn sie ist realistisch und hat dabei auch eine klare Botschaft. Zwei ältere Damen lernen sich auf der Reha kennen. Die Berlinerin Frau Scholz ist etwas kratzbürstig und hat nicht gerne Kontakt mit Menschen. Dagegen kommt Frau Jacobi aus Norddeutschland und sucht den Kontakt zu ihren Mitmenschen, wenn sie nicht gerade handarbeitet. Nach der Reha soll Frau Jacobi ins Heim und da nimmt sie Kontakt mit Frau Scholz auf und gemeinsam gehen sie in Deutschland auf Reisen.
    Ein wunderbar zu lesendes Buch über Sorgen und Nöte aber auch die Freundschaft der älteren Menschen. Wie schwer es ist, sich auf andere Menschen einzulassen, was man aber auch alles schaffen kann, wenn man sich gegenseitig unterstützt. Und das alles mit zwei Frauen, wie sie gegensätzlicher kaum sein könnten. Aber gerade die Ecken und Kanten dieser Frauen machen dieses Buch auch liebenswert und realistisch. Außerdem ist das Buch sehr warmherzig geschrieben und man kann wunderbar mit den beiden Frauen fühlen. Eine besonders empfehlenswerte Lektüre für ältere Menschen, aber auch für alle Kinder, die ihre Eltern ein bisschen besser verstehen wollen und auf jeden Fall ein echtes Lesevergnügen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 22.04.2017

    Als Buch bewertet

    Edith Scholz aus Berlin und Christel Jacobi aus Husum lernen sich während ihrer gemeinsamen Reha auf Usedom kennen. Zunächst ist Edith eher schroff zu Christel, doch Christel bleibt beharrlich an Edith dran, so daß beide Frauen viel gemeinsam unternehmen. Als die Reha beendet ist, gehen beide wieder ihrer Wege. Doch Christel, totkrank, soll von ihrer Tochter aus in ein Altenheim. Kurzerhand lädt Christel Edith nach Husum ein. Edith, der es zu Hause aufgrund von Renovierungsarbeiten sowieso zu laut ist, nimmt die Einladung an und erfährt die Wahrheit von Christel. Sie möchte noch einmal auf Reise gehen. Mit Edith. Beide starten zusammen zu einer Reise voller Abenteuer....

    Dieses Buch hat wirklich zwei Gesichter. Einerseits sehr humorvoll aufgrund der unterschiedlichen Charaktere, andererseits könnte man stellenweise einfach weinen. Zunächst fängt alles sehr humorvoll an und man kann über Edith und ihre Berliner Schnauze herzhaft lachen. Die Erlebnisse der beiden Frauen sind einfach zu komisch. Die Charaktere von Edith und Christel sind genial beschrieben. Beide haben ihre Ecken und Kanten und jeder hat seine kleinen Fehler. Und genau dies macht beide so liebenswert. Doch dann kippt die Stimmung und aus dem humorvollen Buch wird ein Buch, das mich bedrückt hat. Um so mehr, da mir die beiden Damen sehr ans Herz gewachsen sind. Man beginnt darüber nachzudenken, ob man sich wirklich immer richtig verhält. Trotzdem ist es ein Buch, das ich gerne gelesen habe. Oder auch vielleicht gerade wegen dieser Balance zwischen lustig und traurig.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela R., 19.03.2017

    Als Buch bewertet

    Zwei völlig unterschiedliche Damen lernen sich in der gemeinsamen Reha kennen und mögen. Beide haben im Alter von 70 Jahren nun so ihre ganz eigenen Probleme. Frau Jacobi wird von ihrer Tochter bedrängt, in ein Altenheim zu ziehen und im Mietshaus, wo Frau Scholz wohnt, wird gebaut und der Lärm ist enorm. So haben beide einen Grund, einfach mal auf Reisen zu gehen und sie fahren nach Baden-Baden.

    Obwohl sie sehr verschieden sind - Frau Scholz eher knurrig und abweisend und Frau Jacobi lieb und freundlich und esoterisch angehaucht, finden sie zueinander und unterstützen sich gegenseitig, sei es bei gesundheitlichen Problemen oder anderen auftauchenden Schwierigkeiten.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen: der Schreibstil ist flüssig und die Ladies werden sehr gut beschrieben, so daß ich sie mir sehr gut vorstellen konnte.
    Eine Geschichte, ganz aus dem Leben gegriffen, die sich so ähnlichüberall und immer wieder ereignen könnte. Absolut empfehlenswert.
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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer G., 09.03.2017

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat es einfach total in sich. Zwei Damen mit den unteschiedlichsten Charakteren treffen ungewollt aufeinander. Was soll denn da passieren?
    Frau Scholz ist eine eigenbrötlerische Berlinerin. Ihr Auftreten besticht durch unglaubliche Direktheit und sie nimmt niemals ein Blatt vor den Mund.

    Im Gegensatz zu ihr steht die immer freundliche und sanfte Christel Jakobi, die jeden Konflikt auch wenn er noch so klein ist scheut. Leider helfen ihr die Nettigkeit nicht bei ihrem fehlenden Selbstbewusstsein. Auch Ihre Naivität kann sie mit ihrer Sanftheit nicht ausgleichen.

    Aber so wie der Zufall will. Treffen zwei verschiedene Welten aufeinander. Zu Beginn sieht es nicht so aus, als wäre da irgendetwas zu holen. Aber dies wäre ja kein Buch wenn es nicht anderst käme.

    Christel und Edith tun sich zusammen! Naja ganz freiwillig, ich bin mir nicht sicher! Aber dass lässt sich herausfinden, wenn man dieses wunderbare Buch liest!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 11.02.2017

    Als Buch bewertet

    Frau Scholz muss nach einem Sturz in ihrer Wohnung und einer Hüftoperation , in die Reha und lernt dort Frau Jacobi kennen. Eigentlich wollte sie gar niemanden kennenlernen und Frau Jacobi schon gar nicht. Edith Scholz ist nämlich am liebsten alleine und mag keine Gefühlsduseleien. Als gebürtige Berliner ist sie eine taffe und selbständige Person und sagt was sie denkt, ohne Rücksicht auf Verluste. Und da ist es vorprogrammiert, dass die beiden Frauen sich ab und zu auf die Füsse treten und sich nicht wirklich sympathisch sind, jedenfalls nicht auf Anhieb. Christel Jacobi ist nämlich sehr feinfühlig ,sensibel und etwas naiv,.... und leider auch sehr krank. Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit und ihre Tochter Kim bedrängt sie dauernd und will ihre kranke Mutter so schnell wie möglich in einem Seniorenheim wissen. Diese Kim ist mir wirklich nicht ganz geheuer und eher unsympathisch, sie behandelt ihre Mutter wie ein kleines Kind und entscheidet über ihren Kopf hinweg. Da kann ich es sehr gut verstehen, dass Christel Jacobi eine Reise unternehmen will um einfach mal wegzukommen und ihre letzten Tage selbst bestimmen will. Aber dazu braucht sie eine Begleitung und darum wendet sie sich an die einzige Person, die dafür in Frage kommt, nämlich Edith Scholz. Diese lässt sich darauf ein, denn ihre Wohnung ist wegen Bauarbeiten im oberen Stock etwas ungemütlich und laut geworden und so machen sich die beiden Damen auf eine Reise durch Deutschland.

    Leider entwickelt sich aber auch unterwegs keine richtige Freundschaft und die Damen verhalten sich etwas sehr eigen und lassen ein vertrautes Zusammen nicht zu. Mag sein, dass man mit dem Alter ein bisschen verschroben wird und seine eigenen kleinen Marotten nicht mehr ablegen kann, aber etwas mehr soziales Verhalten hätte ich mir schon gewünscht. Die Story erinnert mich an " The Bucket Liste " mit Morgan Freeman und Jack Nicholson, nur das jene Story etwas mehr Schwung hat und mehr Tiefe aufweist . Diese Geschichte hier ist etwas holprig und nicht ganz so wie ich es erwartet habe.

    Erst gegen das Ende hin kommen sich die Frauen näher und werden etwas zugänglicher und weicher , öffnen sich und lassen Schwächen zu. So war ich am Ende etwas versöhnt mit der Story , aber so richtig begeistern konnte sie mich dennoch nicht.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nina W., 02.04.2017

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Kratzbürstige Berlinerin die eine, norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe für Yoga und Handarbeiten die andere: Außer einer gegenseitigen tiefen Abneigung haben Edith Scholz und Christel Jacobi nichts miteinander am Hut – dennoch lassen sich die beiden 70-Jährigen auf ein Abenteuer ein, das sie quer durch Deutschland führt.

    »Frei sein heißt allein sein können«, ist die verwitwete Edith Scholz überzeugt, die in ihrer Berliner Mietwohnung mit einer Zigarette und hin und wieder einem Gläschen Schnaps ganz zufrieden ist. Doch ein Sturz macht ihr einen Strich durch die Rechnung – Frau Scholz muss zur Reha nach Usedom. Was im Grunde recht erholsam sein könnte. Wäre da nicht Christel Jacobi, ihre viel zu freundliche und esoterische Zimmernachbarin: »Wir alten Weiber – wir müssen doch zusammenhalten«, meint die, überschüttet die knurrige Frau Scholz mit Freundlichkeiten und schafft es schließlich sogar, sie zu ihrer Verbündeten zu machen. Denn Christel Jacobi will sich nicht länger dem Willen ihrer Familie beugen, sondern endlich mal ein Abenteuer erleben, bevor es zu spät ist ...



    Über die Autorin:

    Sarah Schmidt lebt in Berlin. Seit Mitte der neunziger Jahre ist sie freie Autorin und hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt den Erfolgsroman Eine Tonne für Frau Scholz, der 2014 auf der »Hotlist« der unabhängigen Verlage stand – und damit zu den zehn besten Büchern des Jahres gehörte.



    Mein Fazit und meine Rezension:

    Zwei alte Damen begegnen sich in der Reha-Klinik und können unterschiedlicher nicht sein: die kratzbürstige Berlinerin Edith Scholz, die am liebsten nur ihre Ruhe haben möchte und die norddeutsche Husumerin Christel Jacobi, die einen Hang zu Yoga, Tarot und andere Spezialitäten hat.
    Eigentlich verbindet die beiden alten Damen nichts, außer das: das Altsein und die Geschichte. Beide wollen nicht auf dem absteigenden Ast der Gesellschaft sitzen und sich bevormunden lassen - beide möchten in Würde altern, aber bitte nach ihren Maßstäben.
    Leider ist das nicht so simpel. Die ruhige Reha-Idylle endet so schnell sie begonnen hat und beide finden sich in ihrem beengenden Zuhause wieder. Doch Christel möchte aus dieser Monotonie und den "Fängen ihrer Tochter" Kim ausbrechen und braucht Hilfe: Hilfe von der robusten Berlinerin Edith, denn die weiß, wie man sich zu Wehr setzt. Und schon beginnt für die beiden Damen ein Abenteuer, das keine von ihnen jemals vergessen wird.

    Ich habe in der letzten Zeit einige Bücher über letzte Wünsche und die Erfüllung dieser durch die Protagonisten oder aber durch deren Erfüllungsgehilfen (Enkel, Freunde oder einfach nur Fremde, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren) gelesen und auch Verfilmungen gesehen, beispielsweise auch "Der geilste Tag". Doch wann genau ist "der geilste Tag"? Und wie erkennen wir ihn? Bereits am Morgen, wenn der Tag noch frisch ist und wir erst beginnen oder aber erst am Abend, wenn er vorüber ist und wir ein Resümee daraus ziehen? Eine sehr gute Frage.

    Christel und Edith stellen sich diese Frage auch und werden von unterschiedlichen Energien angetrieben: Christel will sich von ihrer Tochter Kim nicht bevormunden lassen, hat regelrecht Angst vor ihr und "verliert" im Laufe der Geschichte sogar ihr Handy, um sich gegenüber ihrer Tochter für ihre Entscheidungen nicht rechtfertigen zu müssen. Dabei wird sie nicht nur von ihrer ungleichen Freundin Edith begleitet, sondern auch von einer unheilbaren Krankheit, die sie ans Bett zu fesseln droht und ihr ihre Vergänglichkeit immer deutlicher aufzeigt.
    Die Flucht vor ihrer Tochter Kim habe ich mit zwiespaltigen Gefühlen gesehen: einerseits haben wir es hier mit einer Frau zu tun, die am Ende ihres Lebens angelangt ist und immer noch nicht weiß, was sie möchte und sich nicht zur Wehr setzen kann, andererseits hat sie doch nichts mehr zu verlieren? Das angespannte Verhältnis zu ihrer Tochter Kim bleibt in der Geschichte nicht unerwähnt. Doch ist Kim wirklich das "Böse in Person", wie sie dem Leser so ab und an dargestellt wird? Oder haben wir hier eine vollkommen missverstandene Tochter, die nur das Beste für ihre Mutter möchte, um deren schwere Krankheit weiß und sich eigentlich nur sicher ist, dass diese Hirngespinste aus dem Kopf ihrer Mutter ins Nichts führen? Ist es denn verwerflich, wenn man sich um die eigene Mutter sorgt? Dass sie irgendwann ihre ruppige Art an die Oberfläche bringt, ist bei den Aktionen von Christel auch vorhersehbar. Aber kann man der liebenden und sorgenden Tochter wirklich böse sein?
    Ich bin ehrlich: während dem Lesen konnte ich mich für keine der beiden Seiten entscheiden. So kann ich Christel verstehen, die wenigstens am Lebensabend selbst für sich bestimmen möchte, doch kann ich auch Kim verstehen, die ihr eigenes Leben nicht aufgeben kann, um sich um die schwer kranke Mutter zu kümmern.

    Aber kommen wir zur nächsten Hauptperson: die robuste Edith Scholz, die "frei Schnauze" ihre Meinung äußert und damit niemals hinter dem Berg bleibt! Eigentlich ein guter Lebensrat für jeden, der es noch nicht ausprobiert hat. Doch wie weit kommt man damit? Bei Edith sieht man: am Ende ist man allein. Als sie zu Beginn der Geschichte stürzt (der Grund, weswegen sie in die Reha kommt), kann sie sich nicht aufrappeln und bleibt auf dem Teppichboden im Flur liegen. Allein, ohne Hilfe. Sie hat nämlich niemanden mehr. Keine Freunde, die sie nach geraumer Zeit vermissen, keine Familie. Nur ihr Postbote sorgt sich und rettet ihr somit wohl das Leben. Vielleicht ist dieses "frei Schnauze" also doch keine so gute Idee um durchs Leben zu kommen? Mich hat es auf jeden Fall gewundert, dass sich die schmächtige Christel an die robuste Edith gehalten hat und das, obwohl sie so offensichtlich abgeschmettert wird. Aber gut, sie braucht nun mal einen starken Charakter, der für sie ihr eigenes Leben meistert.

    Da haben wir sie nun: zwei alte Damen, die eine allein (Edith, die eigentlich gerne eine Freundin hätte) und die andere, die allein sein möchte (Christel, die sich bevormundet fühlt), beide finden sich und beide starten in ihr eigenes Abenteuer auf "Weltreise" nach Baden-Baden. Erleben dort nicht nur immer Höhepunkte, sondern auch einige Tiefschläge und vor allen Dingen auch Rückschläge, die ihren Plan zum Scheitern bringen können. Ob die beiden Damen sich allerdings so schnell geschlagen geben, ob Edith es überhaupt mit der klammernden Christel aushält und nicht schon vorher vor ihr reiß-aus nimmt und wie letzten Endes ihr Abenteuer endet, das will ich euch jetzt nicht verraten.

    Die Autorin Sarah Schmidt hat mit dieser Geschichte einen Nerv der Zeit getroffen, der des Öfteren ausgenutzt wird und doch niemals aus der Mode kommt: die Frage nach dem Sinn des Lebens und "haben wir unser Leben wirklich gelebt?". Wenn ich bald auf mein Leben zurückblicke, freue ich mich über all die Momente oder bereue ich, niemals wirklich gelebt zu haben?
    Mit den beiden alten Damen hat sie allerdings Protagonisten gewählt, die ich in solch einer Geschichte nicht vermutet hätte; doch es war höchst amüsant! Insbesondere Edith mit ihrer frechen und forschen Art hat mich oft zum Schmunzeln gebracht, wohingegen Christel mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs getrieben hat.

    Mit dieser Geschichte erhält man eine kleine Auszeit vom Leben, gespickt mit schöne Gedanken, vielen Ängsten und einigen Überraschungsmomenten. Für mich persönlich gab es einige Passagen, die zu langatmig waren, dann wieder welche, die viel zu kurz waren. Der Wechsel aus der auktorialen Erzählperspektive in die persönliche Erzählperspektive der alten Damen hat mich auch etwas verwundert, aber nach einer Weile konnte man sich daran gewöhnen. Letzten Endes kann ich sagen, dass es ein unterhaltsames Buch war, doch sehr gefesselt hat es mich nicht.

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  • 4 Sterne

    Mariola P., 26.03.2017

    Als Buch bewertet

    Edith Scholz nach einer Sturz in ihrer Wohnung und einen Aufenthalt im Krankenhaus muss in Reha fahren nach Usedom. Dort trifft sie Christel Jacobi , eine sehr freundliche Frau mit Vorliebe zum Handarbeiten, Karten und Yoga. Die zwei Frauen sind sehr verschieden von Charakter, aber sie sind in gleichen Alter - über 70 , was am Anfang sieht nur auf kurze Reha Bekanntschaft entwickelt sich zu große Abenteuer quer durch Deutschland...


    Die zwei Frauen  sind sympathisch ( auf eigene Weise ) und realistisch dargestellt , aber ich bis zum Ende war nicht richtig mit den beiden warm geworden, die letzte Funke hat mir gefehlt. Edith ist eine Frau welche weißt was sie will und die Meinung von die anderen interessiert sie nicht, sie genießt ihre Leben in Berlin und trinkt ein bisschen zu viel, sie lebt alleine - ihre Mann ist gestorben und mit der Sohn Bruno hat Edith das Kontakt abgebrochen, aber die alleine sein stört sie nicht, sie liebt ihre Ruhe und die Freiheit , sie kann jederzeit machen was sie will. Edith ist selbstbewusst und in den Umgang mit die Leuten ein bisschen rau. Christel ist ganz anders- immer nett zu den anderen, weich und jämmerlich , sie macht sich ständig Sorgen was die Leute sagen  und trotz ihre Freundlichkeit und Lebenswürdigkeit ich habe der Eindruck sie ist mit ihren Leben unzufrieden - die beide unternehmen zusammen eine Reise und ich habe mich gewundert wovon die Edith nimmt das Geduld für Christel....


    Das Buch fängt sehr leicht und mit witzigen Stimmung , aber dann die Atmosphäre betrübt sich immer mehr durch die Familiäreprobleme und die Krankheit von Christel, das Ende ist nur traurig und sehr nachdenklich. die leichte Note ist weggewischt.


    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen , die Autorin ist gut gelungen die Gefühle und die Emotionen auf der Leser übertragen, genauso gut und ausführlich sind die zwei Damen beschrieben. Die Nebenpersonen haben starken Charakterriss  - die Tochter von Christel, Kim, weckt gemischte Gefühle von Mitleid bis zum Wut und der charmante Herr aus Baden- Baden lässt nur bittere Geschmack....


    Das Buch bietet gute Unterhaltung und bringt viel Stoff zum nachdenken.

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  • 4 Sterne

    StMoonlight, 16.02.2017

    Als Buch bewertet

    ~ Cover ~

    Das Cover ist alles andere als herausragend, passt aber mit der Skyline von Berlin und dem Bus, der das Fernweh signalisiert, gut zum Inhalt. Die fröhlich wirkenden Farben passen nicht so ganz, da die Geschichte doch einen leichten melancholischen Touch aufweist.

    ~ Geschichte ~

    Edith Scholz, ihrerseits betagte Dame – denn Rentnerin ist man frühestens mit 80, nicht aber mit 70! – stürzt in ihrer Wohnung. Kurz darauf fährt sie zur Rhea, wo sie Christel Jacobi kennenlernt. Edith ist eine kleine Eigenbrötlerin und möchte am liebsten für sich bleiben, doch kaum ist sie wieder Zuhause, bekommt sie eine Einladung von ihrer Rheabekanntschaft. Da sie in ihrem Zuhause mit Handwerkern und allerlei anderen Unannehmlichkeiten kämpft, nimmt sie an, nicht ahnend, auf was für ein Abenteuer sie sich damit einlässt …

    Edith ist schwer krank und ihre Tochter will sie auch noch in ein Altersheim stecken. Aber nicht mit Edith! Schließlich ist sie alles andere als alt und hilflos! Um genau das zu beweisen will sie eine Reise unternehmen. Vielleicht die letzte, die sie je unternehmen kann …

    Der Leser wird Zeuge wie zwei jung gebliebene Seniorinnen eine Reise ins interessante Städtchen Baden Baden unternehmen. Eine Stadt mit der Edith Erinnerungen verbindet und in der sie das eine oder andere, kleine, Abenteuer erlebt.

    Dann taucht ein Mann auf, der ihr den Hof macht. Edith fühlt sich geschmeichelt und lässt sich bezirzen. Nur Christel ahnt von Pauls Machenschaften …

    Immer wieder werden Zitate – natürlich mit entsprechender Quelle – eingestreut. Da ich Zitate liebe, fand ich das wirklich sehr schön.

    ~ Schreibstil ~

    Der Schreibstil ist einfach ohne dabei salopp zu wirken. Ich habe das Buch in zwei Tagen „mal eben“ durchgelesen. Es ist zwar nicht so spannend wie ein Thriller, aber ich wollte doch unbedingt wissen, wie es denn nun weiter geht.

    ~°~ Fazit ~°~

    Insgesamt ist die Geschichte interessant. Allerdings hätte die Autorin hier das eine oder andere etwas ausbauen können. Dennoch eine sehr schöne Unterhaltungslektüre, die auch zum Nachdenken anregt: über das Alter, die Freundschaft und das Leben an sich.

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  • 4 Sterne

    AK, 13.03.2017

    Als Buch bewertet

    Zwei alte Damen die erstmal Gegensätze überwinden müssen, um Gemeinsamkeiten zu finden

    Nach einem Sturz im Flur ihrer Wohnung muss die alleinstehende Edith Scholz in die Reha. Dort trifft die verschlossene, grantige Frau auf die quirlige, gesellige, Gesellschaft suchende Christel Jakobi. Das erste Aufeinandertreffen endet für beide in einem Schock und ist nicht angenehm. Trotz all ihrer Gegensätze, entsteht eine Art Freundschaft. So kommt es, dass sie sich nach der Reha erneut treffen. Beide können sich gegenseitig nur schwer einschätzen und verfolgen ihre eigenen Pläne, schließlich wagen sie dennoch ein gemeinsames Abenteuer.

    Direkt am Anfang des Buches war ich gefesselt. Die Art und Weise wie die Gedanken und die Gefühlswelt von Frau Schulz beschrieben wurde, nach ihrem Sturz und ihrer misslichen Lage, aus der sie sich nicht selber befreien kann, fand ich großartig. Ich hatte direkt ein glaubhaftes, reales Bild von ihr im Kopf und wurde von der Geschichte in den Bann gezogen. Das Aufeinandertreffen mit Frau Jakobi in der Reha, die Gegensätze die aufeinanderprallen, grandios. Für mich hätten die beiden Protagonisten gerne in der Reha bleiben können, ich hätte sie auf ihrem weiteren Weg dort liebend gerne noch genauer beobachtet. Dieses Interesse beruht wohl auch auf der Tatsache, dass ich als Physiotherapeut schon selbst in einer Reha gearbeitet habe und mir die beschriebenen Szenarien wirklich bildhaft vorstellen konnte. Es hat einfach Spaß gemacht sich in die Patientenrolle hineinzuversetzen.
    Die weitere Reise der beiden Protagonisten nach der Reha habe ich auch gerne weiterverfolgt, aber für mich war das erste Drittel unschlagbar ;)

    Fazit:
    Ich finde das Buch lesenswert.
    Besonders gefallen haben mir die ausgefeilten Hauptcharaktere. Es war schön diese im Laufe des Buches besser kennen zu lernen und am Ende bei so vielen Unterschiede doch auch einige Gemeinsamkeiten entdecken zu können.
    Es ist ein authentisches Buch, das einen über die Vereinsamung beim Alt werden nachdenken lässt.

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  • 4 Sterne

    Igela, 06.02.2017

    Als Buch bewertet

    Edith Scholz ist um die 70 Jahre alt, alleinstehend und wohnt in Berlin. Eines Tages stürzt sie, der Briefträger findet die alte Dame und alarmiert den Krankenwagen.Nach einer Operation an der Hüfte muss Edith Scholz zur Reha nach Usedom. Dort bleibt sie lieber für sich ...doch plötzlich ist es vorbei mit der Ruhe: Die etwa gleichaltrige Christel Jaccobi hat sich in den Kopf gesetzt mit Edith befreundet zu sein. Edith ist darüber alles andere als glücklich. Und doch willigt sie ein,mit Christel auf eine Reise zu gehen.


    Eine Geschichte ,in denen ältere Damen die Hauptrolle inne haben, finde ich erst mal grundsätzlich gut . Christel Jacobs und Edith Scholz mischen denn auch Reha und Christels Angehörigen ziemlich auf. Trotzdem bleibt bei mir ein bitterer Nachgeschmack.Denn ich denke, mit dem Material hätte man mehr machen können. Gefallen hat mir der leise Unterton zum Thema"Was will ich in meinem Alter noch erleben"? Auch Themen wie körperlicher Verfall,Krankheit,Freundschaft im Alter, Kontakte pflegen wird in dieser Geschichte angesprochen und thematisiert. Mich hat das zum Nachdenken animiert. Das Thema Liebe im Alter wurde zwar angeschnitten, ist dann jedoch leider zu einer Heiratsschwindelstory verkommen.
    Die Figuren lassen mich ebenfalls etwas unbefriedigt zurück. Erst mal zum Positiven: Christel Jaccobi ist warmherzig, kreativ und hat ein offenes Ohr und Herz !Sie wehrt sich vehement gegen ihre Tochter, die für eine Unterbringung in einem betreuten Heim plädiert. Gerade diese Figur verdeutlicht perfekt wie schwer es ist im Alter selbstbestimmt zu entscheiden und diese Entscheidungen durch zu setzen.
    Dann ....die Figur Edith Scholz,die mich von Beginn bis zum Schluss leicht genervt hat. Die Dame ist unfreundlich, schnippisch und unzufrieden. Leider war sie keinesfalls witzig,sondern einfach nur nervtötend.
    Den Schreibstil habe ich teilweise als holperig empfunden und es haben 2,3 Mal Wörter in Sätzen gefehlt . Allgemein hätte der Stil spritziger , frecher sein dürfen.

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  • 4 Sterne

    Wencke M., 23.04.2017

    Als Buch bewertet

    In diesem Buch geht es um die beiden 70-jährigen Edith Scholz und Christel Jacobi. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie lernen sich während einer Reha auf Usedom kennen. Edith Scholz ist in ihrer Berliner Wohnung gestürzt. Nach der Hüft-OP sammelt sie in der Reha neue Kräfte, damit sie ihren Alltag weiterhin alleine meistern kann. Christel Jacobi kommt aus der Kleinstadt Husum, sie weiß, dass sie schwer krank ist. Edith Scholz kommt sehr gut alleine klar, Christel Jacobi hingegen sucht den Kontakt zu Edith Scholz. Edith Scholz geht nicht sehr nett mit Christel Jacobi um, dennoch wird sie nach der Reha von Christel Jacobi nach Husum eingeladen. Die beiden begeben sich auf eine gemeinsame Reise.

    Es ist eine sehr rührende Geschichte mit diesen doch recht speziellen Protagonisten, die wissen, dass sie die meiste Zeit ihres Lebens gelebt haben. Sie stecken den Kopf aber nicht in den Sand, sondern ganz im Gegenteil, sie begeben sich auf völlig neue Wege. Sie wissen, dass sie etwas für eine Veränderung in ihrem Leben tun müssen.

    Mich hat dieses Buch überzeugt durch die Schreibweise, die mich zum Schmunzeln gebracht hat aber auch durch dieses schwere Thema, dass die Autorin mit einer herzlichen Leichtigkeit gefüllt hat.

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