Der Erfolg kam mit 007 und Sean Connery. Als Guy Hamilton 1963 nach Terence Young die Regie von "Goldfinger" übernahm, war der Geheimagent schon berühmt, aber erst das Abenteuer um den Goldhorter und Frauenvergolder löste die weltweite "Bondmania" aus. Dabei legte Hamilton im Vergleich zu den anderen Filmen der Reihe Wert auf gute Schauspielleistungen und fuhr die Action etwas zurück. So sind die reinen Dialog-Passagen in seinen Bond-Filmen - es folgten noch "Diamantenfieber" mit Sean Connery und die beiden ersten "007" mit Roger Moore: "Leben und sterben lassen" und "Der Mann mit dem goldenen Colt" - wesentlich länger als in den anderen Filmen der Reihe, und die Bösewichter Auric Goldfinger (Gert Fröbe) und Scaramanga (Christopher Lee) haben mehr Raum zur Selbstdarstellung. Die gediegene Schauspielführung hatte Guy Hamilton, 1922 in England geboren, aus vornehmem Hause stammend und ursprünglich für eine Diplomatenlaufbahn vorgesehen, in Pariser Studios und als Regieassistent von Carol Reed gelernt. Sie machte ihn in den englischen Studios beliebt und führte zu einigen Erfolgsfilmen, so der Kriminalkomödie "Ein Inspektor kommt" (1953, nach dem Theaterstück von J.B. Priesley), dem Abenteuerfilm "Manuela" (1957, mit Elsa Martinelli und Trevor Howard) und der George-Bernard-Shaw-Verfilmung "Der Teufelsschüler" (1958), in dem sich das Trio Kirk Douglas, Burt Lancaster und Laurence Olivier einen vergnüglichen Spaß leistete. Nach "Goldfinger" war Hamilton für den zweiten Agentenfilm mit Michael Caine als Harry Palmer verantwortlich und drehte "Finale in Berlin" 1966 an den Originalschauplätzen im geteilten Berlin. Seine zweite Domäne war der Kriegsfilm: 1964 "Man in the Middle" (nach dem Bestseller von Howard Fast, mit Robert Mitchum und Trevor Howard), 1968 die stargespickte "Luftschlacht um England" und 1978 ebenso stargespickt "Der wilde Haufen von Navarone". Anfang der 80er wandte sich Hamilton zwei Agatha-Christie-Verfilmungen zu, die wieder mit Weltstars bis in die Nebenrollen aufwarteten: "Mord im Spiegel" vereinte Elizabeth Taylor, Kim Novak und Rock Hudson, "Das Böse unter der Sonne" Peter Ustinov, Diana Rigg und Maggie Smith. Einen "Bond ohne Gewalt" zu schaffen, erwies sich trotz einfallsreicher Ideen in "Remo - unbewaffnet und gefährlich" (1985) als Misserfolg an der Kasse. Ebenso erfolglos blieb "Trau keinem Schurken" (1988), der Pilotfilm um eine Reihe von Abenteuern des Ex-Cops Tom Lepski (Michael Brandon), der aus der Feder von James Hadley Chase stammt. Von zwölf möglichen Filmen wurde nur dieser eine realisiert.
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