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Nina Hoss
Der Hang zu starken Frauenrollen ist ihr geblieben. Nicht von ungefähr, schlug sie doch trotz des Medienrummels um ihre Person sämtliche schnellen Verführungen in den Wind und beendete erst einmal die Ausbildung an der renommierten Schauspielschule Ernst Busch in Berlin. "Diese Entscheidung habe ich nie bereut," bemerkt sie in der Rückschau. "Jetzt bin ich sehr froh, dass ich wechselweise am Theater und im Film wirken kann."
Und so darf sich aktuell das Kinopublikum auf "Die weiße Massai" freuen, in dem die am 7. Juli 1975 in Stuttgart...
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Der Hang zu starken Frauenrollen ist ihr geblieben. Nicht von ungefähr, schlug sie doch trotz des Medienrummels um ihre Person sämtliche schnellen Verführungen in den Wind und beendete erst einmal die Ausbildung an der renommierten Schauspielschule Ernst Busch in Berlin. "Diese Entscheidung habe ich nie bereut," bemerkt sie in der Rückschau. "Jetzt bin ich sehr froh, dass ich wechselweise am Theater und im Film wirken kann."
Und so darf sich aktuell das Kinopublikum auf "Die weiße Massai" freuen, in dem die am 7. Juli 1975 in Stuttgart geborene Schauspielerin in der Titelrolle begeistert. Hoss spielt in der Adaption des gleichnamigen Bestseller-Romans die Schweizerin Carola, die sich im Kenia-Urlaub Hals über Kopf in einen Massai verliebt und dem fremden Mann in sein Heimatdorf folgt.
Vier Jahre lang lebt sie mit ihm unter äußerst kargen Bedingungen, heiratet ihn schließlich und bringt seine Tochter zur Welt. Doch die Lebensumstände gestalten sich immer schwieriger und so kehrt sie schließlich in ihre Heimat zurück.
Die Rolle dieser mutigen Frau, die ihr bequemes Leben mit allen Konsequenzen zurücklässt, hat Nina Hoss gereizt, insbesondere auch die Dreharbeiten an den Originalschauplätzen in Kenia mit den einheimischen Massai. "Ich bin relativ abenteuerlustig", zieht Hoss Parallelen zu Carola. "Jedes Land, das ich bereist habe, hat mich weitergebracht. Was ich verstehen kann und was es ihr (Carola) leichter gemacht hat, ist, dass diese Menschen sehr offen und warmherzig sind."
Warmherzigkeit ist jedoch ein Attribut, dass die Medien der attraktiven Mimin selbst nur selten zuschreiben. "Die Unnahbare" betitelt sie ein FAZ-Artikel. Den Spitznamen "Die Coolschaft" gibt ihr die Zeitschrift Focus in Anspielung auf Hoss' Darstellung der Buhlschaft in der "Jedermann"-Aufführung bei den Salzburger Festspielen 2005. Einer gut aussehenden, schlanken Blondine mit herausragendem Schauspieltalent auch noch einen positiven, lebenslustigen Charakter zuzugestehen, scheint den Horizont vieler zu übersteigen.
Auch den der Casting-Leute: "An der Schauspielschule habe ich schon öfter komische Rollen gespielt. Aber dann wurde ich irgendwie so die tragische Heldin. Ich weiß nicht genau, wieso. Ich hab' auch durchaus meine komischen Seiten."
Immerhin gab sie als Franziska in "Minna Barnhelm" 2005 eine ihrer wenigen komischen Bühnenrollen. Die anspruchsvolle Filmkomödie lässt dagegen noch auf sich warten.
Doch der Tochter der Schauspielerin und Theater-Intendantin Heidemarie Rohwedder und des im Februar 2003 verstorbenen Grünen-Politikers und Daimler-Mitarbeiters Willy Hoss wird es auch ohne Komödienparts nicht langweilig. Selbst bei den Dreharbeiten zu "Die weiße Massai" pendelte sie zwischen der kenianischen Steppe und der Berliner Bühne, zuvor war sie für Bündnis 90/Die Grünen Mitglied der Bundesversammlung 2004.
Nicht zu vergessen ihre Rollen in Christian Petzolds Kinofilm "Wolfsburg", der ihr einen Adolf-Grimme-Preis einbrachte, Doris Dörries "Nackt" oder Petzolds TV-Arbeit "Toter Mann". Allesamt keine Mauerblümchen, die die Tochter der Frauenrechtlerin Rohwedder verkörpert.
Demnächst sieht man die in Berlin lebende Nina Hoss als Hippie-Mutter in Oskar Roehlers freizügiger Houellebecq-Verfilmung "Elementarteilchen". Ob's da mehr zu lachen gibt, bleibt abzuwarten.
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