Über Trey Parker
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Trey Parker
Dass man über seine Kindheit mehr weiß als bei anderen Hollywoodgrößen, liegt wohl daran, dass Trey Parker seine Erinnerungen spontan in seine größten Erfolge einfließen ließ. So hat zum Beispiel die "South Park"-Figur Stan verblüffende Parallelen zu ihrem Schöpfer. Geboren wird dieser am 19. Oktober 1969, als Sohn eines Geologen namens Randy (wie Stan) und kleinem Bruder einer großen Schwester namens...
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Dass man über seine Kindheit mehr weiß als bei anderen Hollywoodgrößen, liegt wohl daran, dass Trey Parker seine Erinnerungen spontan in seine größten Erfolge einfließen ließ. So hat zum Beispiel die "South Park"-Figur Stan verblüffende Parallelen zu ihrem Schöpfer. Geboren wird dieser am 19. Oktober 1969, als Sohn eines Geologen namens Randy (wie Stan) und kleinem Bruder einer großen Schwester namens Shelly (wie Stan) - und er besucht die West Jefferson Junior High School, an der ein komischer Lehrerkauz namens Mr. Garrison mit einer Handpuppe die Aufmerksamkeit der Klasse zu wecken versucht.
Schon früh bringt ihm sein Vater bei, die Toilettenspülung zu betätigen, weil sonst "Mr. Hanky" käme und die kleinen Kinder töten würde. Der Sohnemann lernt so, bis zu zwanzigmal zu spülen, und das beseelte Verdauungsprodukt avanciert zum Gegenstand eines frühkindlichen Comics. Als Trey dann auch noch unter Zuhilfenahme von Splattereffekten einen Talentwettbewerb am Schultheater gewinnt, weiß er, wo seine Stärken liegen.
Eigentlich ist Parker nur im Duo denkbar, denn er ist seit seinen Studententagen an Kreativkumpel Matt Stone geschmiedet. Die beiden entdecken an der University of Colorado in Boulder ihre gemeinsame Ader für das Subversive und erwirken prompt ihren Rauswurf, als sie sich statt aufs Studium zu sehr auf ihr gemeinsames Filmprojekt "Cannibal! The Musical" konzentrieren.
"Cannibal!" wird nicht nur ein internationaler Achtungserfolg - unter den Zuschauern sitzt auch Fox-Vorstand Brian Graden. Der wünscht sich von den nunmehr frischgebackenen Wahlkaliforniern eine animierte Weihnachtskarte, ohne zu ahnen, dass er damit den Grundstein zur kommenden Hitserie "South Park" setzt.
Nach zwei Weihnachtsspecials ("Jesus vs. Santa", "Jesus vs. Frosty") möchte Fox "South Park" in Serie geben, doch nach einem Streit mit den Verantwortlichen landet das Projekt bei Comedy Central. Es dauert seine Zeit, bis Öffentlichkeit und Medien merken, dass die Geschichte von vier obszön daherquatschenden Kindern nicht an andere Kinder adressiert ist, doch dämpft diese Erkenntnis den Skandal nur bedingt. "South Park" ist der Aufreger der Saison 98/99 und gerät zur bis heute erfolgreichsten Veröffentlichung von Comedy Central.
Es folgt eine Zeit, in der jeder Parker und Stone für Anarchisten hält und mit ihnen zusammen arbeiten will. Erste Spielfilmversuche wie "Orgazmo" oder der von David Zucker produzierte "Baseketball" scheitern ehrenvoll, doch der "South Park"-Film gerät im Weltuntergangsjahr zum spektakulären Box-Office- und, man höre und staune, Kritiker-Erfolg.
Als Trey und Matt 2001 mit der Sitcom "That's My Bush" den Präsidenten und sein Umfeld einmal quer durch den Kakao ziehen und Stone obendrein in Michael Moores "Bowling for Columbine" auftaucht, glauben die liberalen Medien in Amerika, das Duo vereinnahmen zu können. Ein Trugschluss, wie sich bald eindrucksvoll zeigt.
"I think, the movie is extremely pro-proud America. It's basically like, America is fucking cool!", ruft Parker in Entertainment Weekly allen entgegen, die dachten, "Team America" sei nur eine Parodie auf den "Krieg gegen den Terror". Fünf Marionetten ziehen darin aus, die Welt vom Übel zu befreien, das da heißt Kim Jong Il, UNO und liberale Hollywood-Weicheier. Kopfschuss für Janeane Garofalo, Alec Baldwin, Susan Sarandon, Sean Penn.
Parker hat es wieder einmal allen gezeigt. Man vereinnahmt ihn nicht. Wahrscheinlich meint er es gar nicht mal böse. Er liebt ja auch Elton John, trotz seiner Schwulenwitze. Nun wird er sich eben mit Sean Penn schlagen müssen. Aber aufgepasst: Parker hat den Schwarzgurt in Taek-won Do. Auf wirklichen Ärger darf sich dagegen Amerikas oberste Zensurbehörde freuen. Der erklärt Parker nämlich nach unsäglichen Querelen erst mit "Orgazmo", dann mit dem "South Park"-Film und nun mit "Team America" (Gewalt ja, Puppensex nein) kurzerhand den Krieg:
"Wir werden das ganz nächste Jahr damit verbringen, die MPAA zu verklagen." Na, da sitzen wir aber in der ersten Reihe.
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