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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    egal, 27.01.2020

    Der Adelige Eric Drei Rosen wird von seinem Vater auf die Karibikinsel Saint-Barthélemy geschickt, weil er sich in eine Bauerntochter verliebt hat und diese eigentlich ehelichen möchte. Auf der Insel trifft er auf einen Teufel in Menschengestalt. Zurück in Schweden scheint Eric seine Frau in der Hochzeitsnacht ermordet zu haben. Die Brautmutter kann es nicht glauben und wendet sich an Häscher Jean Michael Cardell, der nach dem Tod von Cecil Winge nicht überwunden hat.

    Die Fortsetzung hat mich gewisse Strecken begeistert, aber an den Vorgänger konnte die Geschichte nicht anschließen. Der Kriminalfall war mir viel zu durchsichtig und zu wenig im Fokus. Die Verbindung von historischem Roman und Krimi war einfach beim ersten Teil der Reihe deutlich besser gelungen. Die damalige Zeit wird mit all ihren schaurigen und ekelhaften Grausamkeiten und einer ganzen Menge Lokalkolorit gesponnen. Das ist faszinierend und widerlich zugleich. Der Autor kreiert eine extrem düstere Atmosphäre, Lichtblicke gibt es keine in der damaligen Zeit. Mir ging der Autor durch auch manchmal ein wenig zu sehr ins Detail. Er schien mir schon fast zu viel Spaß an den teils unmenschlichen Schilderungen zu haben…

    Erneut ist die Geschichte in die Jahreszeiten aufgeteilt, die nicht chronologisch angeordnet sind und sich so erst nach und nach ein Bild ergibt. Der Anfang hat mich irritiert, denn dort erzählt eine zunächst unbekannte Person ihre Lebensgeschichte. Mir fiel der Einstieg daher nicht ganz so leicht, wenn ich auch überraschend schnell doch einen Draht zu dieser Person gefunden habe. Schneller voran ging es dann, als die bereits bekannten Personen auftraten.

    Insgesamt hatte ich wohl nach dem ersten Teil zu hohe Erwartungen an die Fortsetzung. Ob es ein 1795 geben wird (das Ende würde es hergeben) und ob ich es lesen werde, steht in den Sternen.

    Hier würde ich zwingend empfehlen sich an die Reihenfolge zu halten, weil doch einige Bezüge zu dem Vorgänger enthalten sind, die wahrscheinlich ziemlich unverständlich bleiben, wenn man 1793 nicht kennt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 12.01.2020 bei bewertet

    Wie oft wurde das Nietsche-Zitat über den Abgrund, in den wir blicken schon als Vorwort in Thrillern genannt? In diesem Buch nicht, aber noch nie hätte es so gut gepasst. Eine Warnung sei angebracht: dies ist kein Buch für Leicht-Leser oder Zartbesaitete, wer skandinavische Thriller nach dem Schema F bevorzugt, sollte sich auf eine andere Dimension des Grauens einstellen. Denn das Buch ist nicht angenehm zu lesen, erzeugt keine wohlige Spannung, sondern schockiert mit seiner authentischen Schilderung einer düsteren, brutalen und oftmals unmenschlichen Zeit. Der Autor hat wieder brillant recherchiert, verknüpft die realen historischen Ereignisse geschickt mit der fiktiven Geschichte, die mit dem Vorgänger verbunden ist. Man kann das Buch zwar eigenständig lesen, aber erst die Kenntnis des ersten Bandes sorgt für ein Gesamtwerk, das man getrost als meisterlich bezeichnen kann. Mit seinen Worten beschwört der Autor dunkle, stinkende Gassen herauf, lässt den Mief und den Gestank in den Gasthäusern und Hinterhöfen aufleben, dass der Leser nach der Lektüre zwangsweise das Bedürfnis nach einer Dusche verspürt. Nebenbei erfährt man auch einiges über die Vergangenheit Schwedens, das heutzutage oft als sympathisches Sehnsuchtsland wahrgenommen wird. Von den ominösen Kaffeeverboten (die tatsächlich den Alkoholverkauf ankurbeln sollten) bis zur düsteren Rolle, die das Königreich im weltweiten Sklavenhandel spielte, wird dem Leser der historische Hintergrund für einen brutalen Mord geliefert. Dessen verworrene Aufklärung führt durch das Jahr 1794, das der Autor wieder in seiner raffinierten Rückwärtserzählweise durch die Jahreszeiten durchschreitet und dabei die Figuren miteinander in Relation setzt. Wie gesagt, hier muss der Leser aufmerksam der Geschichte folgen, um die Zusammenhänge im Auge zu behalten. Das Buch ist grausam, weil es die Geschichte und die Zeit es erfordern. Der menschliche Horror wird aus den Seelen und Handlungen der Personen geboren, die teilweise aus Gier und Machtfantasien zu herrschen glauben. Andere wiederum versuchen mit aller Härte am Leben zu bleiben. Das führt zu einem Gesamtbild, das stellenweise schwer zu verdauen ist. Niklas Natt och Dag schreibt überragend und beschreibt trefflich, was das Grauen noch verstärkt. Die Erzählweise lässt vielleicht nicht mit den Figuren sympathisieren, aber sämtliche Handlungen erscheinen nachvollziehbar und im Sinne der Personen verständlich. Das verlangt gehobene Erzählkunst. Ein großartiger Historienmix, der in Zusammenhang mit dem Vorgänger "1793" zum Besten gehört, was die schwedische Literatur zu bieten hat.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 31.12.2019 bei bewertet

    Stockholm, 1794: Es ist eine Weile her seit Stadtknecht Jean Michael Cardell (Häscher Mickel) mit Cecil Winge einen Fall aufgeklärt hat. Mickel geht es wieder so schlecht wie vor den Ermittlungen. Doch dann sucht ihn eine Frau auf, deren Tochter Linnea in der Hochzeitsnacht sehr grausam getötet wurde. Ihr frisch angetrauter Ehemann, der Adlige Erik, wird als Täter angesehen und weggesperrt. Linneas Mutter hat aber Zweifel, ob wirklich alles so abgelaufen ist. Cecil Winge ist inzwischen seiner Schwindsucht erlegen. Als Cardell versucht herauszufinden, was wirklich geschehen ist, bekommt er unerwartet Hilfe von Emil Winge, dem Bruder von Cecil. Bei ihren Recherchen müssen sie in die Abgründe Stockholms eintauchen und es ist gefährlicher denn je.
    Das Cover ist dem von 1793 sehr ähnlich und gefällt mir wieder sehr gut.
    Der Schreibstil ist sehr detailliert und bildgewaltig. Die Atmosphäre ist mehr als düster und die Grausamkeiten sind nichts für Zartbesaitete. Stockholm ist zu jener Zeit arm und dreckig. Krankheit und Not sind überall zugegen. Menschenleben sind nichts wert. Während es bei den meisten kaum zum Leben reicht, gibt es einige, die nicht nur in Saus und Braus leben, sondern auch bedenkenlos ihre Abgründe ausleben. Kurz gesagt, dieser Roman ist wahrlich keine Wohlfühl-Lektüre.
    Die Charaktere sind authentisch und sehr individuell beschrieben. Einige der Figuren kennen wir schon aus dem Vorgängerband. Auch Anna Stina ist wieder dabei. Ich hätte ihr gewünscht, dass sie ein besseres Leben bekommen hätte. Jean Michael Cardell hat seine Kriegserlebnissen nicht wirklich verwunden. Im Krieg hat er einen Arm verloren und daher nun einen Holzarm. Er ist ein rauher Typ, der aber auch ein mitfühlendes Herz hat. Erik ist jung und naiv und daher das perfekte Opfer. Er hat sich in Linnea verliebt und will sie heiraten. Das findet bei seinem Vater aber kein Wohlwollen. Kurzerhand wird er in die schwedische Kolonie geschickt. Dort kommt er mit dem Sklavenhandel in Berührung und lernt den undurchsichtigen Tycho Ceton kennen. Als Erik zurückkommt, heiratet er sein Liebste. Doch noch in der Hochzeitsnacht wird das junge Glück grausam zerstört.
    Aus verschiedenen Perspektiven und Handlungssträngen fügt sich im Laufe der Zeit eine furchtbare Geschichte zusammen. Von Anfang an ist die Spannung aufgebaut und sie lässt auch bis zum schrecklichen Ende nicht nach.
    Ein packender historischer Roman - düster, sehr grausam, aber auch sehr spannend. Lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Booklooker, 04.02.2020

    In seinem Bestseller "!793" zeichnet Niklas Natt och Dag ein düsteres Sittengemälde der schwedischen Hauptstadt im 18. Jahrhundert. Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven. Insoweit war ich vorgewarnt, als ich mit der Lektüre von "1794", der Fortsetzung des historischen Thrilers, begonnen habe.

    Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder da, wo er vorher war. Bis zu dem Tag, als ihn eine Frau kontaktiert: Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht auf grausamste Weise zugerichtet und getötet. Als Täter wird deren frisch angetrauter adeliger Ehemann identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Die Mutter der Getöteten glaubt diese Version jedoch nicht und sucht Hilfe bei Cardell. Seine Nachforschungen führen diesen erneut in die Abgründe Stockholms, und er muss feststellen, dass die Stadt verruchter und gefährlicher ist als je zuvor.

    Genau wie der Vorgänger schlägt dieser historische Krimi den Leser in seinen Bann. Niklas Natt och Dag schont ihn nicht. Wegen einer unstandesgemäßen Neigung zu dem armen Mädchen Linnea wird der naive junge Adlige Erik Drei Rosen von seinem Vater auf eine Reise zu einer schwedischen Kolonie in der Karibik geschickt. Dort wird er zum Opfer einer teuflischen Intrige, die sein Leben nach seiner Rückkehr in seine Heimat zerstören wird. Das schmutzige, verkommene Stockholm ist ein Spiegelbild der ständisch geprägten schwedischen Gesellschaft. Die sozialen Missstände schreien zum Himmel. Gerechtigkeit auf Erden darf man nicht erwarten, hier regiert allein die Macht des Stärkeren. Man blickt in einen Abgrund, und das Böse lauert überall.

    Alles in allem bleibt diese Fortsetzung etwas hinter dem Bestseller "1793" zurück. Wie im ersten Band der Reihe wird das Geschehen nach den vier Jahreszeiten geordnet, von hinten nach vorne aufgerollt und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man lernt nicht nur Erik Drei Rosen kennen, sondern trifft auch bekannte Charaktere aus dem ersten Band wieder, deren weiterer Lebensweg geschildert wird. Leider ist der rote Faden nicht immer klar erkennbar. Lange Zeit scheinen die einzelnen Handlungsstränge nebeneinander her zu laufen, auch wenn sie sich am Ende des Buches wieder logisch miteinander verbinden. Was mich stört, ist das offene Ende. Wie geht es nach diesem dramatischen Cliffhanger weiter?

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  • 5 Sterne

    BücherwurmNZ, 01.04.2020

    Wieder gelungen

    Nachdem mir "1793" so gut gefallen hat, musste ich auch "1794" lesen. Der Schreibstil ist zu Beginn einfach und klar gestaltet und packt einen sofort. Leider wurde ich dann enttäuscht, denn die Handlung erlahmt und es wird langweilig. Als die Mordermittlung beginnt, wird es nur für ein paar kurze Zeilen mal spannend. An den ersten Band kommt dieses Werk erst heran, als es nach der Hälfte spannend wird. Und von da an steigt die Spannung weiter und weiter. Man taucht wieder in die Welt und in das Leben der Figuren ein. Man kann nicht aufhören und liest gebannt und teilweise entsetzt weiter, hofft, dass die eigenen Befürchtungen nicht eintreten. Denn wieder ist Stockholm Ende des achtzehnten Jahrhunderts kalt und erbarmunglos. Niklas Natt och Dag schildert das Leben seiner Charaktere bewegend und unverblümt, mit all seiner Härte und Tiefen. Man ist gefesselt von dem äußerst bildhaften und lebendigen Schreibstil und von der Spannung, ist entsetzt vom abstoßenden Verhalten einiger Figuren und vom harten Leben zur damaligen Zeit. Der Autor ist ein Meister im Schreiben und hält einige Kniffe und Schachzüge parat mit denen man nicht rechnet.

    Sehr gefallen hat mir, dass man neben neuen Charakteren einige aus dem ersten Band trifft und ihr Leben wieder aufgegriffen wird. Einige der auftretenden Figuren sind sympathisch und einem ans Herz gewachsen. Sie werden zu dreidimensionalen, tiefgründigen Gestalten, die vor dem inneren Auge lebendig werden. Selbst Nebencharaktere bekommen eine Tiefe und eine Persönlichkeit. Der Fokus liegt ganz klar auf dem Erzählen der Geschichten der Charaktere und nicht auf dem Kriminalfall.

    Viel zu schnell kommt man durch die über 500 Seiten und das Ende ist da. Ich hätte sehr gerne weitergelesen, da es sehr spannend endet und ich mich frage, wie es nun mit den liebgewonnen und unsympathischen Charakteren weiter geht. Was wird ihnen die Zukunft bringen?

    Fazit:

    Es fängt unspektakulär und lahm an, wird dann aber immer spannender. Der lebendige Schreibstil lässt einen mit den Figuren zusammen durch die Stockholmer Straßen laufen und mitfiebern. Gebannt liest man weiter, denn die Geschichte und die liebgewonnen Charaktere lassen einen nicht mehr los. Das Ende ist viel zu schnell da und man fragt sich: Wie geht es für die Charaktere weiter?

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  • 5 Sterne

    Odenwaldwurm, 23.01.2020

    Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder da, wo er vorher war. Bis zu dem Tag, als ihn eine Frau kontaktiert: Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht auf grausamste Weise zugerichtet und getötet. Als Täter wird deren frisch angetrauter adeliger Ehemann identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Die Mutter der Getöteten glaubt diese Version jedoch nicht und sucht Hilfe bei Cardell. Seine Nachforschungen führen diesen erneut in die Abgründe Stockholms, und er muss feststellen, dass die Stadt verruchter und gefährlicher ist als je zuvor. (Klappcovertext vom Buch)

    Ich bin sehr gut in die Story gekommen, obwohl ich das Buch "1793" nicht gelesen habe. Ich habe so viel gutes darüber gehört, dass ich unbedingt das neue Buch lesen wollte und ich war total gegeistert. Deshalb ich dem Buch 4,5 Sterne vergebe. Aber jetzt zum Story. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Die Charaktere gut dargestellt. Ich war total über den Anfang überrascht, das es nicht mit einem Toten anfängt. Sondern mit Eindrücke aus dem Stockholm vom Januar 1794 und seine Morloch. Hächer Cardell ist gerade an einem Tiefpunkt angekommen. Er ergibt sich dem Suff nach dem Tod seines Kumpanes. Doch dann entkommt er den Kriminalfällen Stockholms nicht mehr. Er wird von eine Frau kontaktiert, deren Tochter wurde in der Hochzeitsnacht brutal ermordet. Wurde sie wirklich von den Wölfen getötet? Ihr Ehemann kann sich an die Nacht nicht mehr erinnern und ist jetzt im Irrenhaus gelandet. Wird es Cardell schaffen die Wahrheit heraus zu finden? Eine spannende Geschichte beginnt. Ich konnte das Buch nur kaum aus den Händen legen, da ich so gefesselt war.

    Ich kann den historischen Krimi nur empfehlen, mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Besonders der Aufbau der Geschichte und die tolle Spannung hat mir sehr gefallen. Ich hoffe es folgt bald ein dritter Band. Euch wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

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  • 5 Sterne

    Luise D., 06.01.2020 bei bewertet

    Jean Michael Cardell, Stadtknecht in Stockholm im Jahr 1794, erhält Besuch einer ihm unbekannten Frau, die ihn bittet, den grausamen Tod ihrer Tochter Linnea in deren Hochzeitsnacht zu untersuchen. Der frisch angetraute Ehemann wurde des Mordes an ihr beschuldigt und ins Irrenhaus eingewiesen. Alle Indizien scheinen auf ihn als Mörder hinzuweisen, doch Cardell ist sich dieser Sache nicht wirklich sicher. So ermittelt er gemeinsam mit Emil, dem Bruder seines verstorbenen Kollegen Cecil, in diesem furchtbaren Verbrechen. Zeitgleich macht Cardell sich auf die Suche nach Anna Stina, die er aus vergangener Zeit kennt, die jetzt aber vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Ein schwieriges Jahr liegt vor dem Stadtknecht.
    Der Roman „1794“, geschrieben vom schwedischen Autoren Niklas Natt och Dag, führt den Leser in ein stinkendes und verruchtes Stockholm im Jahr 1794. In einem tollen Schreibstil lässt der Schriftsteller Bilder in den Köpfen des Lesers entstehen, die diesen nicht so schnell loslassen. Man hat diese dreckige Stadt tatsächlich vor Augen, so genau beschreibt er diesen Ort in einer anderen Zeit. Jean Michael Cardell und Emil Winge sind zwei wirkliche Typen, der eine grobschlächtig und aufbrausend, der andere sensibel und weich, beide aber gerechtigkeitsliebend und von ihrer Arbeit überzeugt. Es ist ein fruchtbares Zusammenspiel dieser Protagonisten, die im Übrigen auch ihre dunklen Seiten haben, was dem Buch sehr gut tut. Die Geschichte, die uns Niklas Natt och Dag erzählt, ist sehr grausam, aber auch spannend bis zum Schluss, obwohl man schon bald weiß, wer der Mörder ist. Dieser Roman ist ein würdiger Nachfolger für „1793“, das ich auch schon verschlungen habe. Es ist sicher hilfreich, wenn man den Vorgängerband kennt, aber nicht absolut notwendig.
    Das Cover mit der seitenfüllenden Zahl 1794 mit Teilen einer Ansicht von Stockholm (das denke ich jedenfalls)fällt auf und passt sehr gut in die Reihe, ebenso wie der Titel. Ich hoffe schon auf „1795“!

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  • 4 Sterne

    herrzett, 15.01.2020

    Die Geschichte geht weiter. Ein Jahr ist es nun her, als in Deutschland "1793" ,der Bestseller-Roman aus Schweden, erschien und seit dem seine Runden dreht. Ich weiß noch, wie ich damals das Buch förmlich inhaliert habe und vom Setting, der Historie, den Protagonisten und dem Plot total begeistert war. Niklas Natt och Dag gab Einblicke in die damalige Welt in der Glücksspiele sehr fest zum gesellschaftlichen Treiben der besser Betagten und Halunken gehörten. Aber er warf auch einen Blick auf die unteren Schichten, das Treiben in den Spinnhäusern und den Kampf ums Überleben. Und mittendrin gab es brutalen Mord und ein sehr ungleiches, gar gebrechliches Ermittlerduo. Jean Michael Cardell, ein gebeutelter Kriegsveteran, und der an Tuberkulose erkrankte Jurist Cecil Winge gingen gemeinsam auf Spurensuche, die sie an wahnsinnig viele menschliche Abgründe und düstere Schauplätze führte.

    Ein Jahr später erscheint nun mit "1794" so etwas wie eine Fortsetzung. "Ein Jahr ist vergangen. Viel ist geschehen. Noch Schlimmeres wird kommen." heißt es auf der Rückseite des Buchs. Band zwei fungiert so wie ein Verbindungsstück, eine Hinführung zurück zum Schlimmeren. Also was ich damit sagen möchte, dieser Roman ist mit dem ersten Teil überhaupt nicht vergleichbar. Bereits die Ausgangslage ist eine andere, denn Cecil Winge erliegt seiner Erkrankung und der Winge, der in diesem Fall seinen Platz einnimmt, ist der an Wahnvorstellungen leidende Bruder, der seinerseits immer im Schatten Cecils stand.
    Jean Michael Cardell, fällt nach dem letzten Fall und dem Verlust seines lieb gewonnenen Juristen in ein sehr tiefes Loch und ist wieder besoffen in der Gosse zuhause. Eines Tages trifft er dann den Geist Cecils bzw. seinen jüngeren Bruder, der sich auf die Suche nach der Taschenuhr seines Vaters begibt. Und wahrscheinlich hätte nun alles weitere seinen Gang genommen... Winge hätte die Uhr zu Geld gemacht und Cardell wäre irgendwann sturzbetrunken in einer Schlägerei umgekommen, aber die Geschichte einer Frau soll alles ändern. Ihre Tochter Linnea starb in der Hochzeitsnacht. Man erzählte ihr, ihr Kind wurde in der Nacht von einem Rudel Wölfe angegriffen, doch diese sind seit Ewigkeiten in dieser Gegend nicht mehr zu finden. Seit dem sucht sie nach der Wahrheit und Hilfe.
    In Wirklichkeit wurde ihre Tochter auf grausamste Weise getötet und von ihrem frisch Angetrauten völlig verunstaltet und den Zähnen beraubt im blutüberströmten Ehebett/Zimmer aufgefunden. Aber nicht nur das, auch ihr adeliger Ehemann musste anscheinend einiges einstecken, allerdings kann er sich an das Vergehen überhaupt nicht erinnern. Schon seit dem ersten Kuss mit Linnea plagen ihn hin und wieder seltsame Wutausbrüche, die seine Erinnerung an die plötzlichen, gewaltigen Anfälle seinerseits komplett auslöschen. Und so scheint er auch in diesem Fall, seiner Wut erlegen zu sein. Er wird als Täter identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Doch irgendwas ist an dieser ganzen Geschichte faul, denn dafür haben die beiden sich einfach zu sehr geliebt und zu lange aufeinander gewartet. Und dann gibt es da natürlich noch das Anwesen der Drei Rosen, das Geld und so ein dunkles, durchtriebenes Geheimnis, das entdeckt werden will.

    Niklas Natt och Dag bewegt sich mit dieser Geschichte wieder zwischen den Abgründen der Vergangenheit. Doch während es im ersten Teil bereits sehr schnell um den Fund einer verstümmelten Leiche geht, muss man sich hier das spannende Rätsel erst einmal erarbeiten. Erik Drei Rosen erzählt zunächst sehr ausführlich von seiner Kindheit, der ersten Liebe, aber auch von seinen Erlebnissen und den Vorgängen auf Barthelemis, dem größten, auf schwedischem Boden befindlichen Sklavenmarkt der Antillen. Doch die wirkliche Geschichte zieht dann erst seine Kreise, als er seine Jugendliebe endlich heiraten darf und das Unglück seinen Lauf nimmt - das wäre dann ungefähr ab Seite 115 und bis dahin war ich tatsächlich so ein bisschen enttäuscht. Im Nachhinein würde ich nun sagen, diese Geschichten um das Hauptszenario gehören dazu und vermitteln dem Leser viel mehr das Gefühl für die damalige Zeit und für eben alles, was nicht gerade positiv geraten war.
    Anna Stina kehrt zurück, kreist in Cardells Gedanken und führt uns erneut zu den Frauen der Spinnhäuser. Auch sie bringt ihre Geschehnisse und Auswirkungen (ich will ja noch nicht so viel verraten) des vergangenen Jahres mit sich und hat einen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Cardell und Winge ermitteln dann gemeinsam in diesem Fall, werden hier und da von ihren Sinnen getrübt, auf Irrwege geleitet und finden am Ende dann doch irgendwie zueinander. Und dann bleibt die große Frage... was wird nun folgen? Wie geht es weiter und ist das Ende dann tatsächlich auch so, wie man es sich nun denkt? Wahrscheinlich werden wir es erst im nächsten Teil erfahren, denn die Geschichte ist mit diesem Teil einfach noch nicht beendet und zahlreiche Fragen bleiben offen.
    Und das ist sehr gewieft, denn so der Hit war dieser Fall nicht und trotzdem will man als Leser einfach mehr. Natt och Dag ist ein Meister für Beschreibungen historischer Abgründe und düsterer Verstümmelungen jeglicher Art. Es sind aber auch zeitlichen Gegebenheiten und diese speziellen Unterschiede seiner Hauptcharaktere, die diese Geschichten so faszinierend, menschlich, emotional und spannend machen. Als Ergänzung zu "1793" ist dieses Buch einfach ein Muss und ansonsten kann ich nun einfach nur noch sagen... Fans von historischen Kriminalgeschichten oder alle, die gerne einmal etwas historisch spannendes lesen möchten,sollten unbedingt mal ein Auge auf Niklas Natt och Dags Romane werfen, denn es lohnt sich und ich glaube da kommt noch etwas sehr Gewaltiges auf uns zu.

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  • 5 Sterne

    Christina P., 25.01.2020 bei bewertet

    Die wahren Monster gehen auf zwei Beinen
    Ein junges Mädchen überlebt ihre Hochzeitsnacht nicht - und der Bräutigam ist seitdem unauffindbar. Die Mutter der Toten glaubt nicht an die Version eines Wolfsangriffs und bittet Häscher Cardell um Hilfe, den Tod aufzuklären. Dieser freut sich auf die Ablenkung, ist er doch seit Cecil Winges Ableben in ein tiefes, seelisches Loch gefallen...
    Dieser Roman, die Fortsetzung von "1793", bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Schicksale der damaligen Zeit. Gleich zu Beginn darf der Leser eine schwedische Kolonie in der Karibik kennenlernen mitsamt der dortigen Zustände und Gräuel, bevor es zurück nach Schweden geht und man auf altvertraute Personen wie Jean Michel Cardell und Anna Stina Knapp trifft, die im ersten Band dem Spinnhaus entkam. Cecil Winge erlag zwar im Winter seiner Erkrankung, war jedoch nicht das einzige Kind seines Vaters. So fügen sich diesmal viele parallele Handlungen zu einem Ganzen zusammen, der Roman erscheint noch deutlich in sich stimmiger als sein Vorgänger, da man sich nie so wirklich aus der Erzählung herausgerissen und woanders wieder abgesetzt fühlt.
    1974 ist kein Krimi, sondern vielmehr ein authentisch wirkender Historienroman, in welchem neben den damaligen politischen Ereignissen mehrere Gräueltaten behandelt werden. Vor diesem Hintergrund ist das Verbrechen, welchem Cardell nachzugehen versucht, hervorragend ausgearbeitet und stellenweise regelrecht schockierend. Zwar ahnt man recht früh, was wirklich geschah, die Einzelschicksale der Hauptcharaktere sind jedoch so interessant gestaltet, dass man das Buch dennoch kaum aus der Hand legen mag. Von der Schwemme an Fäkalien, mit welcher "1793" aufwartete, bleibt man diesmal etwas verschont, nur um mit Monstern konfrontiert zu werden, welche auf zwei Beinen unterwegs sind.
    Ein hervorragender Historienroman mit teils düsteren Charakteren, der hoffentlich mit "1795" seine Fortsetzung findet.

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  • 5 Sterne

    flieder, 29.12.2019 bei bewertet

    Stockholm 1794: Jean Michael Cardell hat ein hartes Jahr hinter sich. Nachdem letztes Jahr alles so gut für ihn lief liegt er jetzt, nach dem Tod von Cecil Winge, wieder da wo er her kam, in der Gosse. Doch sein Leben wendet sich erneut, als ihn eine Frau aufsuchte, die nicht so recht an die mysteriösen Umstände, die ihrer Tochter den Tod brachten, glauben will. Linnea, so der Name der Tochter, wurde nach der Hochzeitsnacht grausam zerstümmelt tot aufgefunden. Der vermeintliche Täter scheint schnell ermittelt zu sein. Alles spricht gegen den frisch angetrauten Ehemann Erik . Er entspringt dem alten Adelsgeschlecht Drei Rosen und ist der zweitgeborene Sohn. Kurzerhand wird er in ein Irrenhaus eingesperrt und sein Vormund übernimmt sämtliche Geschäfte. Cardell versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Zu seiner Überraschung nimmt Emil Winge, Bruder des an Schwindsucht verstorbenen Cecil, Kontakt zu ihm auf. Kurzerhand bittet Jean Michael ihn um Hilfe um ihm bei den Ermittlungen zu helfen. Schnell müssen sie feststellen, dass der dreckige Sumpf tiefer ist als sie es für möglich halten. Das Stockholm, in das sie eintauchen, ist an Menschenverachtung fast nicht zu überbieten.



    Der Autor Niklas och Dag ist wahrlich nichts für zartbesaitete Gemüter. In seinen Romanen geht es zur Sache und zwar so richtig. Seine düstere Schreibweise lassen dem Leser mehr als einen Schauer über den Rücken rieseln. Keine tiefen Abgründe sind dem schwedischen Autor fremd. Er lässt das grausame Stockholm im 18. Jahrhundert vor dem inneren Auge entstehen und man hat das Gefühl, mitten im Geschehen zu stehen. 1794 steht Band 1, der mich damals schon mehr als fesseln konnte, in nichts nach und ich hoffe mal, dass 1795 nicht lange auf sich warten lässt. Für den blutrünstigen Leser kann ich hier gerne eine Leseempfehlung aussprechen und vergebe gerne 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Elke F., 13.01.2020 bei bewertet

    Die Fortsetzung des herausragenden ersten Teils '1793' steht seinem Vorgänger in nichts nach und die Geschichte geht genauso düster und beklemmend weiter. Der Tod von Cecil Winge setzt Jean Michael Cardell schwer zu, und er scheint all seinen Lebensmut verloren zu haben. Doch zwei Ereignisse rütteln ihn auf: es gibt einen neuen Fall, und Emil Winge, der Bruder Cecils, taucht bei ihm auf. Im ersten Moment glaubt Cardell aufgrund der Ähnlichkeit der Brüder einen Geist zu sehen, doch Emil entpuppt sich schnell als Taugenichts, der von schrecklichen Visionen geplagt wird und diese im Suff zu ertränken sucht. Nachdem Cardell Emil ausgenüchtert hat, raufen sich die beiden jedoch zusammen, um den Fall eines Mädchens zu untersuchen, das in der Hochzeitsnacht brutal ermordet wurde. Dabei stoßen sie erneut in die finstersten Abgründe Stockholms vor, die hinter der Fassade der feinen Gesellschaft lauern. Dort decken sie eine Intrige ungeahnten Ausmaßes auf, die sie am Ende vor eine Gewissensfrage stellt. Auch Anna Stina, die im ersten Band aus dem Spinnhaus entkommen konnte, kreuzt erneut den Weg von Cardell.

    Wieder halten sich fesselnder Thriller und historischer Roman die Waage, und die unglaublich plastische Darstellung der damals herrschenden Verhältnisse hat mich wieder besonders beeindruckt und erschüttert. Wieder schafft es der Autor, eine komplexe Handlung zu entwerfen, die einen ein ums andere Mal in die Irre führt und mit völlig unerwarteten Wendungen überrascht. Von der ersten bis zur letzten Seite hofft und bangt man mit, doch auch dieses Mal bleibt man nicht verschont und die Geschichte verlangt nicht nur ihren Charakteren alles ab, sondern auch den Lesern. Nichts für schwache Nerven, aber dieses Buch muss man gelesen haben.

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  • 5 Sterne

    Elke F., 14.01.2020

    Die Fortsetzung des herausragenden ersten Teils '1793' steht seinem Vorgänger in nichts nach und die Geschichte geht genauso düster und beklemmend weiter. Der Tod von Cecil Winge setzt Jean Michael Cardell schwer zu, und er scheint all seinen Lebensmut verloren zu haben. Doch zwei Ereignisse rütteln ihn auf: es gibt einen neuen Fall, und Emil Winge, der Bruder Cecils, taucht bei ihm auf. Im ersten Moment glaubt Cardell aufgrund der Ähnlichkeit der Brüder einen Geist zu sehen, doch Emil entpuppt sich schnell als Taugenichts, der von schrecklichen Visionen geplagt wird und diese im Suff zu ertränken sucht. Nachdem Cardell Emil ausgenüchtert hat, raufen sich die beiden jedoch zusammen, um den Fall eines Mädchens zu untersuchen, das in der Hochzeitsnacht brutal ermordet wurde. Dabei stoßen sie erneut in die finstersten Abgründe Stockholms vor, die hinter der Fassade der feinen Gesellschaft lauern. Dort decken sie eine Intrige ungeahnten Ausmaßes auf, die sie am Ende vor eine Gewissensfrage stellt. Auch Anna Stina, die im ersten Band aus dem Spinnhaus entkommen konnte, kreuzt erneut den Weg von Cardell.

    Wieder halten sich fesselnder Thriller und historischer Roman die Waage, und die unglaublich plastische Darstellung der damals herrschenden Verhältnisse hat mich wieder besonders beeindruckt und erschüttert. Wieder schafft es der Autor, eine komplexe Handlung zu entwerfen, die einen ein ums andere Mal in die Irre führt und mit völlig unerwarteten Wendungen überrascht. Von der ersten bis zur letzten Seite hofft und bangt man mit, doch auch dieses Mal bleibt man nicht verschont und die Geschichte verlangt nicht nur ihren Charakteren alles ab, sondern auch den Lesern. Nichts für schwache Nerven, aber dieses Buch muss man gelesen haben.

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  • 5 Sterne

    Denise, 21.01.2020

    Gelungene Fortsetzung

    Der Roman „1794“ wurde von Niklas Natt och Dag geschrieben. Er handelt von Erik Drei Rosen, der keine glückliche Kindheit hatte, da seine Mutter bei seiner Geburt verstorben ist und sein Vater ihm dieses immer vorgeworfen hat. Er zeigte Erik auch deutlich, dass er von seinem Bruder sehr viel hält, aber Erik aus seiner Sicht ein Nichtsnutz ist. Die einzige Person, von der sich Erik wirklich geliebt fühlt, ist Linnea Charlotta, seine Freundin aus Kindertagen, die er später geheiratet hat. Allerdings ist die Ehe nur von kurzer Dauer und auch hier findet Erik nicht sein Glück, denn seine Frau wurde in der Hochzeitsnacht grausam ermordet. Als Täter wird Erik ausgemacht. Linneas Mutter glaubt allerdings nicht, dass Erik der Mörder ist und engagiert Jean Michael Cadell. Dessen Leben liegt seit dem Ende der Ermittlungen im Jahr 1793 wieder genauso am Boden, wie vor seinem ersten Fall. Er erhält bei seinen Ermittlungen Unterstützung von Emil Winge. Er ist der Bruder seines an Schwindsucht verstorbenen früheren Partners Cecil Winge.

    Dieser Roman besteht aus mehreren Erzählsträngen und ist, wie sein Vorgänger, spannend, aber auch gleichzeitig sehr grausam, da die Gegebenheiten zur damaligen Zeit, wie beispielsweise der Sklavenhandel, sehr anschaulich beschrieben werden. Sehr gut haben mir die unerwarteten Wendungen in der Geschichte gefallen. Auch ohne den Vorgängerband gelesen zu haben, ist das Buch gut zu verstehen. Das Lesen der 560 Buchseiten vergeht wie im Flug.

    Mir hat der Roman, den ich eher als Thriller bezeichne würde, sehr gut gefallen, allerdings ist er nichts für schwache Nerven, da auch dieses Mal die menschlichen Abgründe und Grausamkeiten detailliert beschrieben werden.

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  • 5 Sterne

    Sandra K., 05.01.2020

    Erneut meisterlich und sehr spannend erzählt
    Wie auch bereits „1793“ hat mich auch dieses Buch wieder absolut von sich überzeugen können.
    Niklas Natt och Dag´s Fortsetzung zu „1793“ wurde zu recht mit so großer Spannung erwartet – und das Warten hat sich absolut gelohnt !
    Auch diese Geschichte
    „Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder da, wo er vorher war. Bis zu dem Tag, als ihn eine Frau kontaktiert: Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht auf grausamste Weise zugerichtet und getötet. Als Täter wird deren frisch angetrauter adeliger Ehemann identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Die Mutter der Getöteten glaubt diese Version jedoch nicht und sucht Hilfe bei Cardell. Seine Nachforschungen führen diesen erneut in die Abgründe Stockholms, und er muss feststellen, dass die Stadt verruchter und gefährlicher ist als je zuvor.“
    hat mich gleich gefesselt und ist wieder nichts für Menschen mit schwachen Mägen, da der Autor bisweilen doch recht schonungslos berichtet, doch das gehört zur Geschichte, passt einfach und wer „1793“ gelesen hat, ist das ja auch schon „gewöhnt“.
    Ich kann nur nochmal betonen, dass Historisches eigentlich eher nichts für mich ist, doch diese Kombination mit Krimisaspekten hat mich zu Beginn bereits gepackt und nicht mehr losgelassen.
    Die Detailtreue des Autors und die gut ausgefeilten Figuren, kombiniert mit der spannenden Geschichte, die einem oft den Atem stocken lässt, ist nicht mehr zu übertreffen. Phantastisch – 5 Sterne „de luxe“ !

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  • 5 Sterne

    Gertie G., 31.12.2019

    Die Thriller-Reihe um Michael Cardell geht weiter. Man schreibt das Jahr 1794, das ebenso finster wie das vergangene ist.
    Cardell soll den Mord an einer jungen Frau aufklären, die in der Hochzeitsnacht ermordet worden ist. Als Täter wird der Ehemann recht schnell ausgemacht. Der wird, auf Grund seiner adeligen herkunft nicht zum Tode verurteilt, sondern in ein Irrenhaus gesteckt, was zu dieser Zeit allerdings einem Tod auf Raten gleich kommt.

    Als Cardell diesen Fall übernimmt, weiß er noch nicht, welchen menschlichen Abgründen er gegenüberstehen wird. Außerdem wartet noch eine Überraschung auf Michael Cardell: er erhält mit Emil Winge, dem Bruder an Schwindsucht verstorbenen Cecil Winge, einen neuen Partner.

    Meine Meinung:

    Düster, beklemmend und fesselnd wie der erste Band - so lassen sich die 560 Seiten in einem Satz zusammenfassen.

    Dieser historische Thriller ist nichts für Zartbesaitete. Der Autor beschreibt die menschlichen Abgründe recht detailliert und keine Grausamkeit ist ihm fremd. Wir tauchen tief in das historische Stockholm des 19. Jahrhunderts ein, das ohnehin nicht arm an Unmenschlichkeit ist. Dennoch in diesem Fall laufen dem Leser doch kalte Schauer über den Rücken.

    Der Schreibstil ist packend, manchmal kaum auszuhalten, ob der gespenstig, grausamen Stimmung. Das Buch ist wieder in vier große Kapitel, den Jahreszeiten entsprechend unterteilt.

    Das Cover ist wieder genial und hat einen tollen Wiedererkennungswert.

    Fazit:

    Wer einen stellenweise grausamen Thriller sucht, wird hier fündig, andere sollten die Finger von diesem Buch lassen. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Martina M., 03.01.2020

    Nichts für zartbesaitete Leser
    Jean Michael Cardell glaubt seinen Augen kaum, als er den Bruder von Cecil Winge trifft, die Ähnlichkeit ist groß und Cardell erhofft sich eine ebenso geniale Zusammenarbeit .Ein Fall lässt nicht lange warten, eine zu tiefst erschütterte Frau sucht Cardell auf und bittet um Hilfe. Ihre Tochter starb unter äußerst merkwürdigen Umständen in der Hochzeitsnacht.
    Die ersten 145 Seiten befassen sich mit dem vermeintlichen jungen Mörder , man erfährt von seiner Zeit im Hospital , seiner Kindheit und die aufkommende große Liebe . In dem Teil , wo man wieder auf Cardell trifft , beginnen bald wieder die Ermittlungen in dem grausigen Mordfall. Wobei ich es etwas befremdlich fand, den Bruder seines verstorbenen Freundes hinzu zu ziehen. In 1794 wird auch näher auf den Charakter Cardells ein gegangen , was ich positiv bewerte, denn in 1793 fand ich keinen richtigen Zugang zu ihm. Auch eine eigentliche Nebenfigur aus 1793 trifft der Leser wieder ,Anna Stina , der im Leben schon böse mitgespielt wurde. Sie war mir sehr sympathisch und ich hoffte für sie auf endlich einmal Glück. Die Beschreibung vom Leben im ausklingenden 18.Jahrhundeerts ist wieder realistisch und erlaubt einen ungeschönten Blick . Dies hinterlässt ein wenig Unbehagen bei mir, genau wie die doch sehr bildhaften Schilderungen verschiedener Tötungen. Trotzdem habe ich die 558 Seiten verschlungen , einmal in der Story gefangen , konnte ich nicht mehr aufhören. Mit einem Fragezeichen lässt mich allerdings das Ende zurück. Es deutet für mich auf einen weiteren Band hin. Von mir aus gerne!

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  • 5 Sterne

    Mathildis S., 04.01.2020

    Nachdem ich im vergangenen Jahr 1793 gelesen hatte und mich das Buch sehr faszinierte, bekam ich auch 1794 zum Vorablesen und es ist fast noch besser.
    Mickel Cardell ist nach den Ermittlungen des letzten Jahres erschöpft, trinkt wieder zu viel und lässt sich gehen. Cecil Winge dagegen ist an der Tuberkulose gestorben und begraben. Als eine Mutter Hilfe bei Mickel sucht, weil ihre Tochter in der Hochzeitsnacht angeblich von ihrem Ehemann grausam getötet wurde, sie diese Version aber nicht glaubt, rappelt er sich mühsam wieder auf. Zur Hilfe kommt ihm Erik Winge, der jüngere Bruder von Cecil, der aber nicht ganz richtig im Kopf ist. Auch Anna Stina taucht wieder auf, sie ist hoch schwanger und man hat sie in der Meerkatze vor die Tür gesetzt.
    Das Buch ist stellenweise brutal und grausam bis zur Schmerzgrenze, manchmal musste ich die Lektüre unterbrechen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Trotzdem ist das Buch genial geschrieben, in einem leicht altertümlichen Ton, der aber nicht übertrieben ist. Niklas Natt och Dag hat es einfach drauf, man kann das Buch kaum aus der Hand legen und seine literarischen Qualitäten sind unumstritten.
    Das Buch ist nicht nur einfach ein historischer Krimi, sondern ein Zeit- und Sittengemälde einer untergehenden Epoche. Während in Paris schon die Revolution in aller Grausamkeit wütet, steht hier der Kessel kurz vor der Explosion. Das lässt das Schlimmste im Menschen hervorkommen.
    Unbedingt lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Siegfried S., 03.01.2020

    Der Häscher Jean Michael Cardell übernimmt mit Unterstützung von Emil Winge, dem Bruder des verstorbenen Cecil Winge, seines früheren Vertrauten, einen neuen Fall. Eine Frau gibt an, dass ihre frisch vermählte junge Tochter auf grausame Weise, angeblich von einem Rudel Wölfe, getötet wurde. Ihrem Ehemann, einem sehr jungen Adeligen, wird dieses Verbrechen zur Last gelegt und er wird eingewiesen. Die Ermittlungen in den Abgründen von Stockholm erweisen sich als sehr bedrückend und deprimierend. Obwohl sie den wahren Täter identifizieren können, so kommen sie dennoch nicht an ihn heran. Cardell ist ein großer und starker Mann, der aber durch eine Kriegsverletzung stark eingeschränkt ist - er hat einen Arm verloren und nun eine Holzhand. Emil Winge ist eher klein und schmächtig und muss erst seiner Trunksucht entsagen. Die Zwei sind ein eher ungewöhnliches Team, raufen sich aber zusammen.

    Dieser historische Roman ist sehr spannend und beeindruckend geschrieben. Obwohl man sich manches Mal vor Ekel über die Zustände und Grausamkeiten dieser Zeit schüttelt, kann man doch nicht aufhören, immer weiter zu lesen. Die teils unmenschlichen Szenen und Örtlichkeiten, besonders auf der karibischen Insel, wo der Sklavenhandel blüht, sind genauestens beschrieben. So kann man sich die verstörenden Vorkommnisse sehr genau vorstellen, obwohl man das eigentlich gar nicht will. Daher würde ich dieses imposante Werk nur Lesern mit guten Nerven empfehlen!

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    niggeldi, 27.12.2019

    Grandios²

    Stockholm: Häscher Jean Michael Cardell sieht nach den Erlebnissen im Jahre zuvor und nach dem Tod seines Freundes Cecil Winge keinen Sinn mehr in seinem Leben. Doch dann reißt ihn eine Frau mit einem neuen Auftrag aus seiner Lethargie: Ihre Tochter wurde - angeblich von ihrem Mann - in der Hochzeitsnacht übel zugerichtet. Die Mutter glaubt jedoch nicht daran und bittet Cardell bei der Aufklärung um Hilfe.

    Das Cover finde ich wie das des ersten Bandes sehr gelungen. Auch die Zitate am Anfang des Buches machen neugierig auf die Situationen und Vorkommnisse, in denen sie erwähnt werden. Das Buch ist wieder in 4 Teile gegliedert, die nach den Jahreszeiten des Jahres 1794 benannt sind. Die erwähnten Personen zu Beginn frischen das Gedächtnis an den ersten Teil wieder etwas auf und machen ebenfalls gespannt auf die Geschichte.

    Wie in „1793“ ist auch hier die Wortwahl an die damalige Zeit angepasst, was die Geschichte nur umso authentischer macht. Die Geschehnisse sind lebendig beschrieben, sodass sie wie ein Film im Kopf ablaufen. Der Autor verbindet gekonnt verschiedene Erzählstränge miteinander, wo jeder den Leser auf seine eigene Art in den Bann zieht. Cardell und die übrigen bekannten Charaktere haben sich glaubwürdig weiterentwickelt und auch die neu vorgestellten Personen sind authentisch.

    Mir hat dieser historische Krimi wieder sehr gut gefallen und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung. 5 Sterne

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  • 4 Sterne

    Jenny V., 14.01.2020

    „So ist das Leben. Alles, was hilft, hat gleichzeitig einen Haken, und jeder Weg, der einfach erscheint, ist voller Tücken. Das Leben ist der reinste Irrgarten.“

    Inhalt

    Jean Michael Cardell wird erneut in einen Fall hineingezogen, der wenig Aussicht auf Erfolg verheißt. Eine junge Frau wurde in der Hochzeitsnacht brutal ermordet, die offizielle Verlautbarung geht jedoch von einem Angriff einer Wolfsherde aus, die allerdings jahrzehntelang nicht mehr in den schwedischen Wäldern gesichtet wurden. Der junge Bräutigam, ist mittlerweile ins Irrenhaus eingeliefert, weil er sich selbst die Schuld am Tod seiner Geliebten gibt, obwohl er sich an nichts mehr erinnern kann. Cardell, der Häscher mit dem Holzarm begibt sich in seinem zweiten Fall gemeinsam mit Emil Winge, dem jüngeren Bruder seines verstorbenen Kumpans auf Spurensuche in die dunklen, verruchten Gassen der Stadt. Bald hat das Duo eine mögliche Verbindung zwischen dem mutmaßlichen Täter und seinem gesetzlichen Vormund aufgedeckt, die den Fall in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt, doch ihnen sind die Hände gebunden. Denn wenn die Bösen Unterstützung von ganz oben haben und sich bei ihnen das Geld häuft, was anderen zum Leben fehlt, werden die Rufe nach Vergeltung und Gerechtigkeit immer stiller und verstummen bald ganz …

    Meinung

    Der schwedische Bestsellerautor Niklas Natt och Dag hat bereits für seinen Debütroman „1793“ den Schwedischen Krimpreis erhalten und setzt seine Reihe um das Ermittlerduo Cardell-Winge nun fort. Da ich den ersten Band nicht gelesen habe, fehlen mir einige Zusammenhänge, was sich jedoch im Verlauf der Geschichte nicht dramatisch äußert, denn selbst ohne Vorkenntnisse kann man viele Dinge erschließen, zumal es sich bei der Familie Winge um Geschwister handelt und Band 1 mit dem älteren Bruder besetzt ist, während Band 2 den Jüngeren mit ins Boot holt.


    Für mich ist „1794“ in erster Linie ein abwechslungsreicher Unterhaltungsroman, der sich sowohl an die historischen Hintergründe hält als auch kriminalistische Aspekte aufgreift. Für einen „echten“ Krimi fehlte es mir jedoch an Spannungselementen, insbesondere, was das Verbrechen anbelangt und für einen reinen Historienschmöker fehlt dann doch der Realitätsbezug – deshalb macht dieser Genremix zwar durchaus Spaß, spielt aber nicht in meiner persönlichen Höchstliga mit. Herausragend sind die Eindrücke und Szenarien, die der Autor bis ins kleinste Detail entwirft – gerade die Umgebung mit all dem Leid, Dreck und Verruchtsein der damaligen Zeit, entfaltet sich wie ein bunter Teppich vor dem Leser und drängt ihm viele unschöne aber eindringliche Bilder auf. Während des Lesens ist mir klar geworden, dass mich hier eine Verfilmung sicherlich noch mehr ansprechen würde als die literarische Vorlage, allein weil dort die Eindrücke viel kompakter und noch erschreckender wirken könnten.


    Inhaltlich agiert der Autor auf verschiedenen Zeitebenen und wechselt auch die Erzählperspektiven – beides jedoch sehr gekonnt, so dass man immer genau weiß, was zu welchem Zeitpunkt geschah. Der Leser kann wunderbar eintauchen in die damalige Zeit, in die Gewalttaten, die ärmlichen Lebensumstände, die vergebliche Liebesmüh einen korrupten Staat zu Fall zu bringen und die bittere Realität der einfachen Bevölkerung. Aus den genannten Gründen erschließt sich für mich auch das unterhaltsame Leseerlebnis, während der Kern der Geschichte letztlich sehr bedeutungslos erscheint und auch nicht lange in Erinnerung bleiben wird.

    Fazit

    Ich vergebe gute 4 Lesesterne für diesen Fortsetzungsroman, der ein interessanter Genremix aus Historienspektakel und Kriminalfall ist und mich auf seinen gut 500 Seiten in eine andere Zeit entführt hat. Generell kann ich noch nicht sagen, ob ich diese Reihe fortsetzen werde (sofern es einen dritten Band geben sollte), weil mich die Erzählung in ihrer Gesamtheit eher weniger anspricht. Wie so oft bei „dicken“ Büchern habe ich das Gefühl, man hätte den Text auch gezielter zum Ausdruck bringen können und alles Wichtige identisch und komprimiert auf weniger Papier ausdrücken können – für einen Unterhaltungsroman, bei dem man einfach mal die Zuschauerperspektive einnehmen möchte, ist diese Geschichte allerdings bestens geeignet und sehr ansprechend verfasst.

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