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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 31.12.2019

    Stockholm, 1794: Es ist eine Weile her seit Stadtknecht Jean Michael Cardell (Häscher Mickel) mit Cecil Winge einen Fall aufgeklärt hat. Mickel geht es wieder so schlecht wie vor den Ermittlungen. Doch dann sucht ihn eine Frau auf, deren Tochter Linnea in der Hochzeitsnacht sehr grausam getötet wurde. Ihr frisch angetrauter Ehemann, der Adlige Erik, wird als Täter angesehen und weggesperrt. Linneas Mutter hat aber Zweifel, ob wirklich alles so abgelaufen ist. Cecil Winge ist inzwischen seiner Schwindsucht erlegen. Als Cardell versucht herauszufinden, was wirklich geschehen ist, bekommt er unerwartet Hilfe von Emil Winge, dem Bruder von Cecil. Bei ihren Recherchen müssen sie in die Abgründe Stockholms eintauchen und es ist gefährlicher denn je.
    Das Cover ist dem von 1793 sehr ähnlich und gefällt mir wieder sehr gut.
    Der Schreibstil ist sehr detailliert und bildgewaltig. Die Atmosphäre ist mehr als düster und die Grausamkeiten sind nichts für Zartbesaitete. Stockholm ist zu jener Zeit arm und dreckig. Krankheit und Not sind überall zugegen. Menschenleben sind nichts wert. Während es bei den meisten kaum zum Leben reicht, gibt es einige, die nicht nur in Saus und Braus leben, sondern auch bedenkenlos ihre Abgründe ausleben. Kurz gesagt, dieser Roman ist wahrlich keine Wohlfühl-Lektüre.
    Die Charaktere sind authentisch und sehr individuell beschrieben. Einige der Figuren kennen wir schon aus dem Vorgängerband. Auch Anna Stina ist wieder dabei. Ich hätte ihr gewünscht, dass sie ein besseres Leben bekommen hätte. Jean Michael Cardell hat seine Kriegserlebnissen nicht wirklich verwunden. Im Krieg hat er einen Arm verloren und daher nun einen Holzarm. Er ist ein rauher Typ, der aber auch ein mitfühlendes Herz hat. Erik ist jung und naiv und daher das perfekte Opfer. Er hat sich in Linnea verliebt und will sie heiraten. Das findet bei seinem Vater aber kein Wohlwollen. Kurzerhand wird er in die schwedische Kolonie geschickt. Dort kommt er mit dem Sklavenhandel in Berührung und lernt den undurchsichtigen Tycho Ceton kennen. Als Erik zurückkommt, heiratet er sein Liebste. Doch noch in der Hochzeitsnacht wird das junge Glück grausam zerstört.
    Aus verschiedenen Perspektiven und Handlungssträngen fügt sich im Laufe der Zeit eine furchtbare Geschichte zusammen. Von Anfang an ist die Spannung aufgebaut und sie lässt auch bis zum schrecklichen Ende nicht nach.
    Ein packender historischer Roman - düster, sehr grausam, aber auch sehr spannend. Lesenswert!

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  • 5 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siegfried S., 03.01.2020 bei bewertet

    Der Häscher Jean Michael Cardell übernimmt mit Unterstützung von Emil Winge, dem Bruder des verstorbenen Cecil Winge, seines früheren Vertrauten, einen neuen Fall. Eine Frau gibt an, dass ihre frisch vermählte junge Tochter auf grausame Weise, angeblich von einem Rudel Wölfe, getötet wurde. Ihrem Ehemann, einem sehr jungen Adeligen, wird dieses Verbrechen zur Last gelegt und er wird eingewiesen. Die Ermittlungen in den Abgründen von Stockholm erweisen sich als sehr bedrückend und deprimierend. Obwohl sie den wahren Täter identifizieren können, so kommen sie dennoch nicht an ihn heran. Cardell ist ein großer und starker Mann, der aber durch eine Kriegsverletzung stark eingeschränkt ist - er hat einen Arm verloren und nun eine Holzhand. Emil Winge ist eher klein und schmächtig und muss erst seiner Trunksucht entsagen. Die Zwei sind ein eher ungewöhnliches Team, raufen sich aber zusammen.

    Dieser historische Roman ist sehr spannend und beeindruckend geschrieben. Obwohl man sich manches Mal vor Ekel über die Zustände und Grausamkeiten dieser Zeit schüttelt, kann man doch nicht aufhören, immer weiter zu lesen. Die teils unmenschlichen Szenen und Örtlichkeiten, besonders auf der karibischen Insel, wo der Sklavenhandel blüht, sind genauestens beschrieben. So kann man sich die verstörenden Vorkommnisse sehr genau vorstellen, obwohl man das eigentlich gar nicht will. Daher würde ich dieses imposante Werk nur Lesern mit guten Nerven empfehlen!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 18.01.2020 bei bewertet

    STOCKHOLM: ENDE DES 18. JH.
    „Schreckliches ist geschehen, doch es wird noch grausamer."

    Rund ein Dreivierteljahr nach „1793" habe ich nun den Folgeband gelesen. Niklas Natt och Dag gelang es nach seinem hervorragenden Debüt, mit „1794“ eine weitere hochbrisante Geschichte zu erzählen. Hier wie da überzeugte mich der 40jährige Autor.

    Nachdem Jean Michael Cardell (genannt Mickel) im Jahr zuvor durch die Ermittlungen zu dem männlichen Torso einer sinnvollen Tätigkeit nachging, ist er nun wieder ganz unten. Der einarmige Stadtknecht und Häscher hat resigniert bis zu dem Tag, als ihn eine Frau aufsucht. Sie wendet sich an ihn, da die Tochter in ihrer Hochzeitsnacht auf bestialischste Art und Weise ums Leben kam, angeblich von Wölfen so zugerichtet, die aber in der Gegend gar nicht heimisch sind. Von der Schuld des frisch angetrauten, jungen Ehemanns, der im Tollhaus sein Dasein fristet, ist sie in keinster Weise überzeugt. Und wieder geht ein Duo Cardell/Winge auf Spurensuche. Dieses Mal ist es nicht Cecil, der inzwischen der Tuberkulose erlag, sondern sein verstörter Bruder Emil Winge.
    Stockholms knallharte, rücksichtslose Realität im Machtvakuum Schwedens geht weiter. Es herrschen anarchische Zustände in einer vor stinkendem Unrat strotzenden Stadt! Viele Menschen leben in unbeschreiblicher Armut, in unhygienischen Verhältnissen mit Ungeziefer aller Art. Krankheiten, Siechtum, Tod sind an der Tagesordnung, ebenso wie Trunksucht, Hurerei, rohe Gewalt bis hin zu Totschlag und Mord...

    In vier Teilen folgen die Begebenheiten den Jahreszeiten, allerdings auch hier wieder wie im vorigen Band nicht in ihrer natürlichen Abfolge. In kurzen Kapiteln zeichnet Natt och Dag ein dichtes, kompakt erzähltes Sittengemälde, das mir ab und zu wegen der unvorstellbaren Grausamkeiten und der allgemein herrschenden, unmenschlichen und gesetzlosen Zustände den Atem raubte. Die Atmosphäre ist vorherrschend düster und zumeist äußerst brutal. Und trotzdem wirken die Szenarien und die Charaktere so realistisch, so greifbar. Die Geschichte der Anna Stina Knapp wird weitererzählt und bringt damit eine weibliche Note ins Bild samt der Rolle der Frau Ende des 18. Jahrhunderts. Nicht vorstellbar, was dieses junge Mädchen durchmacht.

    [S. 95] „Der Mensch ist dazu gedacht, frei zu sein, und doch liegt er in Ketten, wo immer man hinsieht.“ Es sind Sätze wie dieser, ausgesprochen von einem Sklavenhalter, die mich immer mal wieder verwirrten. Am Ende sind sie bezeichnend für die abgrundtiefe Bosheit, Verdorbenheit, Unmenschlichkeit der betreffenden Person.

    Zum Finale hin eskaliert es nochmal, obwohl das kaum möglich erschien. Der letzte Teil ist mit „Minotaurus“ untertitelt und ich meinte wirklich, dass ein Ungeheuer die bösartigen Taten auslöste. Die Menschen wurden zu seinem Opfer und verfielen zum Schluß der (vorläufigen) Orientierungslosigkeit. Ich bin nun sehr gespannt auf „1795“! Kann es noch grausamer werden?

    Fazit:
    Das Buch ließ sich hervorragend lesen. Der Sprachstil des Autors scheint durch die Übersetzerin Leena Flegler exzellent ins Deutsche übertragen worden zu sein.
    Allerdings warne ich zartbesaitete, sehr empfindliche Menschen vor der Lektüre!

    Ich vergebe fünf von fünf Sternen und meine Lese-/Kaufempfehlung.

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  • 3 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 25.01.2020

    1794 ist die Fortsetung des historischen Krimis 1793, der im letzten Jahr für viel Furore sorgte. Wer den ersten Band gelesen und gemocht hatte, liegt mit dem zweiten Band nicht allzu falsch. Die Bände sollten dann aber doch nacheinander gelesen werden, und den Erzählfluss nicht zu beeinflussen.
    Jean Michael Cardell ist nach dem Abschied seines Gefährten Cecil Winge deprimiert und am Boden zerstört. Erst als eine Witwe ihn bittet, den Tod ihrer Tochter in deren Hochzeitsnacht zu untersuchen, sieht er wieder einen Grund in seinem Lebn und beginnt mit den Ermittlungen.
    Auch in diesen Buch beschönigt der Auto nicht von der damaligen Lage, nein man könnte meinen, es gefällt ihm sogar die brutalen und ekligen Details der Geschichte hervorzuheben, deshalb sein schon vorab gesagt, dass das Buch nichts für schwache Nerven ist und für romantische Leser.
    Was mich an dem buch gestört hat ist der unvollendete Schluss. Selbst wenn es Ende des Jahres den Nachfoolger geben sollte, werden sich wenige an den Inhalt erinnern können und das Buch noch ein zweites Mal lesen müssen. Das musste icht sein.

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  • 3 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bibliofreund, 30.01.2020

    Nach dem erfolgreichen finsteren Kriminalroman 1793 von Niklas Natt och Dag pflegten alle natürlich hohe Erwartungen auf den Nachfolger 1794. Schafft dieser es an die Fußstapfen des Ersteren heranzutreten? Meiner Antwort nach, nein,
    1793 war neben einem Krimi auch eine Milieustudie Stockholms, wenn auch etwas brutal und floskelfrei erzählt. 1794 versucht nahtlos sich dort anzuschließen schafft es aber nicht so ganz und erinnert zu sehr an einer Wiederholung. Die Nachfolgebänder haben es immer nicht leicht, deshalb sollte man auch hier die gekonnte Schreibfeder des Autors wieder hervorheben. Andererseits aber erwartet der Leser auch etwas Neues, will überrascht werden und das bleibt ihm bei 1794 leider erspart. Das Buch ist wieder voll von düsteren Stadtschilderungen und grauenhaften Beschreibungen, nur erstart der Leser nicht wieder derart beim Lesen, da er dies schon kennt. Der Überrraschungseffekt blieb somit unbefriedigt.
    Darüber hinaus ist das Ende unvollendet und deutet klar auf eine Fortsetzung hin. Da muss sich der Autor unbedingt etwas Neues einfallen lassen.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 26.01.2020

    Spannend, atmosphärisch, düster, dunkel, roh, brutal, gesellschaftskritisch, dies könnte wieder dieses Buch beschreiben, hinzu kommen äußerst interessant gestrickte Charakterdarstellungen, alt bekannte und lieb gewonnene Charaktere treten auf und vor allem wird eine authentische, etwas verworrene und spannende Geschichte erzählt. Nun war ich nach dem ersten Teil etwas verwirrt, wie soll es denn mit Winge und Cardell ermitteln weitergehen, Cecil Winge ist doch im ersten Teil gestorben. Aber dem Autor fällt eine interessante Lösung ein. Wieder ist dieses Buch nicht nur Krimi, sondern auch Gesellschaftsstudie und wieder ist es ein äußerst brutaler Blick in eine vergangene Zeit. Wieder ist der Leser entsetzt und vom Geschehen abgestoßen. Aber Menschen wie einen Ceton gibt es auch heute, von daher kann man das Brutale nicht auf vergangene Zeiten begrenzen. Sicher war es damals einfacher seine Neigungen auszuleben, aber das Strafmaß der damaligen Zeit war natürlich ebenso drastisch, auch das sollte man nicht vergessen. "1794" hat bei mir nicht mehr eingeschlagen wie eine Bombe, denn im Konzept und Aufbau des Buches ist sich Niklas Natt och Dag treu geblieben und ich als Leser bin natürlich nicht mehr so überrascht. Aber ich bin definitiv wieder begeistert, nur nicht ganz so sehr wie nach Teil 1. Allerdings muss ich sagen, um dieses Buch richtig begreifen zu können, sollte man "1793" unbedingt vorher gelesen haben.

    Zum Inhalt: Stockholm im Jahre 1794, Jean Michael Cardell wird von einer Frau aufgesucht und gebeten die Ermittlungen zum grausamen Tod ihrer Tochter Linnea aufzunehmen. Sie wurde in ihrer Hochzeitsnacht auf bestialische Weise umgebracht und ihr Ehemann, Erik Drei Rosen sitzt wegen Mordes im Tollhaus, doch die Mutter Linneas glaubt nicht an dessen Schuld. Jean Michael Cardell, der an dem Verlust von Cecil Winge schwer zu tragen hat, nimmt die Ermittlungen auf und bekommt Hilfe von unerwarteter Seite. In den vier Teilen des Buches, die wieder nach den vier verschiedenen Jahreszeiten des Jahres 1794 benannt sind, werden wieder teilweise recht unterschiedliche und spannende Geschichten erzählt, die nach und nach stimmig werden, wobei es hier aber etwas verworrener zugeht als im ersten Teil, trotzdem aber ein Bild ergeben und den Lesenden in eine andere Zeit entführen. Ich habe mich sehr gefreut, dass auch Anna Stina Knapp wieder auftaucht und gleichzeitig bin ich nach dem Ende des Romans auch neugierig wie es hier weitergehen wird. Denn das Ende ist schon heftig und gleichzeitig wirkt es auch sehr unvollendet, aber es ist auch die Frage ob ein Ende hier realistisch wäre.

    Tolles Buch ! Lesen!

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  • 5 Sterne

    6 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja E., 14.01.2020

    Ich hatte bereits den Vorgänger 1793 mit Genuss gelesen, sodass meine Erwartungen an diesen Teil natürlich auch recht hoch waren. Besonders hatte es mir da schon Niklas Natt och Dags eindringlicher Schreibsti, seine Kunst die Vergangenheit realistisch zum Leben zu erwecken und natürlich seine Ideen angetan. Mit Spannung hatte ich also jetzt auf 1794 gewartet und vorab schon mal so viel: Ich wurde nicht enttäuscht. Wieder schaffte es der Autor das Alte Stockholm aufleben zu lassen, mit Leben zu füllen und so detailreich zu beschreiben, sodass man selbst das Gefühl hat das Alte Stockholm jetzt zu kennen. Der Autor führt uns durch die dreckigsten Winkel und Gassen der Stadt, zeigt uns ihre dunkle, hässliche und stinkende Seite, nur um uns dann auch in die höchsten Kreise zu führen, wo es nicht minder stinkt… nur eben auf eine andere Weise.

    Natürlich habe ich mich auch über ein Widersehen mit dem Häscher Cardell gefreut, der gerade an einem Tiefpunkt in seinem Leben angekommen ist. Cardell ergibt sich dem Suff nach dem Tod seines Kumpanes. Doch lange entkommt er den schaurigen Kriminalfällen Stockholms nicht, den ein ganz besonderer wartet auf ihn, als ihn eine Frau kontaktiert. Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht ermordet, beziehungsweise regelrecht zerfleischt. Angeblich sollen es Wölfe gewesen sein, doch die Mutter und auch bald Cardell haben Zweifel an dieser Aussage. Währendessen sitzt der glücklose Bräutigam der getöteten im Irrenhaus. Er kann sich an die Mord Nacht nicht erinnern und wird von Schuldgefühlen geplagt. Cardell setzt alles daran Licht ins Dunkle zu bringen und sich auch so selber wieder aus der Gosse zu holen. Natürlich fehlt es ihm auch diesmal nicht an Unterstützung die ihm von dem Bruder seines verstorbenen Freundes aufgedrängt wird.

    Mehr will ich zur Handlung ungern verraten. Ich hatte auf jeden Fall wieder sehr viel Spaß an dem Buch und habe mit Spannung die Seiten umgeblättert. Längen sucht man in diesem Buch meiner Meinung nach Vergeblich. Trotzdem sollte man als Leser sich zeitlassen, das Buch und das Eintauchen in die Vergangenheit zu genießen. Die Hoffnung auf einen dritten Band mache ich mir jetzt auf jeden Fall und der würde definitiv auch gekauft werden.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 29.12.2019

    Stockholm 1794: Jean Michael Cardell hat ein hartes Jahr hinter sich. Nachdem letztes Jahr alles so gut für ihn lief liegt er jetzt, nach dem Tod von Cecil Winge, wieder da wo er her kam, in der Gosse. Doch sein Leben wendet sich erneut, als ihn eine Frau aufsuchte, die nicht so recht an die mysteriösen Umstände, die ihrer Tochter den Tod brachten, glauben will. Linnea, so der Name der Tochter, wurde nach der Hochzeitsnacht grausam zerstümmelt tot aufgefunden. Der vermeintliche Täter scheint schnell ermittelt zu sein. Alles spricht gegen den frisch angetrauten Ehemann Erik . Er entspringt dem alten Adelsgeschlecht Drei Rosen und ist der zweitgeborene Sohn. Kurzerhand wird er in ein Irrenhaus eingesperrt und sein Vormund übernimmt sämtliche Geschäfte. Cardell versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Zu seiner Überraschung nimmt Emil Winge, Bruder des an Schwindsucht verstorbenen Cecil, Kontakt zu ihm auf. Kurzerhand bittet Jean Michael ihn um Hilfe um ihm bei den Ermittlungen zu helfen. Schnell müssen sie feststellen, dass der dreckige Sumpf tiefer ist als sie es für möglich halten. Das Stockholm, in das sie eintauchen, ist an Menschenverachtung fast nicht zu überbieten.



    Der Autor Niklas och Dag ist wahrlich nichts für zartbesaitete Gemüter. In seinen Romanen geht es zur Sache und zwar so richtig. Seine düstere Schreibweise lassen dem Leser mehr als einen Schauer über den Rücken rieseln. Keine tiefen Abgründe sind dem schwedischen Autor fremd. Er lässt das grausame Stockholm im 18. Jahrhundert vor dem inneren Auge entstehen und man hat das Gefühl, mitten im Geschehen zu stehen. 1794 steht Band 1, der mich damals schon mehr als fesseln konnte, in nichts nach und ich hoffe mal, dass 1795 nicht lange auf sich warten lässt. Für den blutrünstigen Leser kann ich hier gerne eine Leseempfehlung aussprechen und vergebe gerne 5 Sterne

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah L., 03.01.2020

    Wie auch der Vorgänger 1793 lebt das Buch von seiner historischen Einbettung und den beschriebenen Lebensumständen in der Stadt der Brücken. Kein Leid wird ausgelassen oder geschönt. Mickel Cardell ermittelt wieder. Diesmal zusammen mit dem Bruder seines verstorbenen Partners Winge. Dieser neue Winge ist anders. Verletzlicher, aber nicht weniger scharfsinnig als sein Bruder.

    Schon bald kommt der wahre Übeltäter zum Vorschein. Doch ihm das Handwerk zu legen, ist scheinbar unmöglich. Rettung kommt aus unerwarteter Richtung und allzu plötzlich. Nach ellenlanger und mühsamer Ermittlungsarbeit geht alles ganz schnell. Für meinen Geschmack zu schnell. Ein unwürdiges Ende für das sonst sehr tolle und lesenswerte Buch.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ascora, 30.03.2020

    Ein düsteres Jahr

    Der Klappentext: „Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder da, wo er vorher war. Bis zu dem Tag, als ihn eine Frau kontaktiert: Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht auf grausamste Weise zugerichtet und getötet. Als Täter wird deren frisch angetrauter adeliger Ehemann identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Die Mutter der Getöteten glaubt diese Version jedoch nicht und sucht Hilfe bei Cardell. Seine Nachforschungen führen diesen erneut in die Abgründe Stockholms, und er muss feststellen, dass die Stadt verruchter und gefährlicher ist als je zuvor.“
    Zum Inhalt: Bei Krimis bin ich mit eigenen Inhaltsangaben immer vorsichtig um nicht aus Versehen zu viel zu verraten und anderen den Lesespaß zu verderben. Dies ist nun der zweite Fall für Jean Michael Cardell und er kommt gerade zur rechten Zeit, hört sich zwar hart an, aber unser Ermittler ist quasi in einer Lebenskriese und der Fall rüttelt ihn wach. Neben der Suche nach dem Mörder begibt sich Cardell übrigens noch auf eine ganz persönliche Suche, soviel sei verraten. Obwohl es sich übrigens um den zweiten Fall handelt, kommt man ohne Vorkenntnisse des ersten gut zurecht, ich selbst kannte ihn auch nicht und Querverweise oder bereits eingeführte Personen mitsamt ihren Marotten können gut verstanden werden.
    Der Stil: Der Autor Niklas Natt och Dag hat hier einen atmosphärisch dichten und gut recherchierten historischen Kriminalfall erdacht. Man taucht richtig in die Zeit und die Stadt Stockholm ab und obwohl die Sprache der Zeit angepasst wurde, ist das Buch flüssig und gut lesbar. Das liegt vor allem an dem spannenden Aufbau des Falls, der einen in vier Abschnitten und in vier verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird. Neben dem Mordfall nehmen mehrere Charaktere und deren Geschichten relativ viel Raum ein, aber es rundet immer das Gesamtbild ab und man erfährt viel Informatives, Düsteres und teilweise Grausames aus dieser Zeit. Aber der Leser sei hier gewarnt, es gibt kein zufriedenstellendes Ende, ich hoffe schwer, dass an einer Fortsetzung geschrieben wird.
    Mein Fazit: Ein ungewöhnlicher Kriminalfall, bei dem nicht unbedingt nur der Mord im Vordergrund steht, sondern tatsächlich das Historische.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 21.01.2020

    Die Fortsetzung von 1793 war heiss ersehnt. Die hohen Erwartungen wurden dann doch nicht bis ins Äußerste erfüllt, wobei ich auch sagen muss, das man die Fortsetzungen oftmals sehr streng beurteilt. Niklas Natt och Dag schreibt wieder einmal sehr bildreich und brutal, ein wenig zu viel für meinen Geschmack. Wer also keine brutalen, grausamen Szenen detailiert lesen mag und keinen starken Magen hat, für den ist das Buch nicht geeignet.
    Jean Michael Cardell ist als Ermittler wieder present, auch wenn er anfangs phyhisch sehr angeknackst ist und seinen Kummer in Alkohol vertieft. Als dann eine Dame ihn besucht und ihm erteilt den Mörder ihrer Tochter ausfindig zu machen, machts der Ermittler sich auf die Arbeit.
    Bei dem Roman gibt es viele Rückblenden und einige Erzählungen, wobei ich nicht so klar wurde, was diese im Zusammenhang mit der übrigen Geschichte hatten. Einige Male musste ich sogar umblättern, denn es war micht einfach zu viel Brutalität und Schmerz auf einmal. Das Ende fand ich etwas unschlüssig, es lässt darauf schliessen, dass eine Fortsetung erfolgt. Nach den ekligen Erzählungen weiss ich leider nicht mehr so richtig ob ich Band drei kaufen würde.
    Ich habe mich nach dem Lesen oftmals schlecht gefühlt. Ich weiss, es sind in unserer Gesellschaft umnmeschliche Grausamkeiten geschehen, aber ich will beim Lesen eines historischen Krimis nicht immer daran denken, das bedrückt mich zu sehr.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ina R., 06.01.2020

    Der Roman ist sehr ruhig , trotz der erheblichen Spannung und Langsamkeit der Handlung. Sehr detailgetreu werden Landschaft, Leute und Situationen - auch brutale Handlungen beschrieben .
    Der Protagonist dieser historischen Geschichte ist ein Zweitgeborener Gutsherrensohn, dessen Hochzeitsnacht brutal endet und der weggesperrt wird. Dieses vertuschte Verbrechen wird von zwei Polizeimitgliedern, die auch selbst eine Reihe von Problemen haben , langsam aufgerollt. Viele Widerhaken und Verzögerungen sind milieubedingt. Leider endet die Geschichte sehr tragisch.
    Mit der Intensität der Beschreibung gelingt es dem Autor immer wieder, den Leser mitzunehmen.
    Die Düsternis jener Zeit wird sehr gut dargestellt. Man mußte schon Glück bei der Geburt haben.

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  • 4 Sterne

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    Wanderer.of.words, 06.01.2020

    Mehr historischer Roman denn Krimi

    Den Vorgänger kannte ich nicht, für das Verständnis es Buches ist das zum Glück auch nicht nötig gewesen. Zwar gibt es stellenweise den einen oder anderen Hinweis auf Geschehnisse aus dem vorherigen Band, den Lesefluss stört das aber nicht. Eigentlich hatte ich einen Krimi vor historischer Kulisse erwartet, doch das Buch beginnt erstmal in der Vergangenheit und erzählt die Vorgeschichte des Mordverdächtigen und seines Opfers. Im folgenden Abschnitt ermitteln dann die beiden Hauptcharaktere, Jean Michael Cardell und Emil Winge, wobei ich davon eher enttäuscht war. Der Mordfall löst sich viel zu einfach und so stehen zur Mitte des Buches sowohl der Mörder als auch seine Motive bereits fest. Im folgenden Abschnitt wendet sich das Buch einem weiteren Handlungsstrang zu und erzählt die Geschichte von Anna Stina Knapp. Mit dem Mord hat das nichts mehr zu tun. Der wird erst wieder im letzten Abschnitt aufgegriffen, als der geständige Mörder überführt werden soll.

    Es ist ein spannendes Buch, doch eigentlich steht die Ermittlung im Mordfall nicht im Mittelpunkt, sondern ist eher Beiwerk der Erzählung. Zwar fand ich alle erzählten Handlungsstränge interessant, doch ich hätte mir gerade bei der Mordermittlung etwas mehr Spannung und Handlung gewünscht. Von der Stimmung her ist das Buch eher düster und pessimistisch, auch war es stellenweise recht gewalttätig.

    Fazit: „1794“ ist mehr historischer Roman denn Krimi und die Romanelemente sind auch besser gelungen als der Krimi-Anteil. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und ich werden den Vorgänger wohl auch lesen.

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  • 4 Sterne

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    brauneye29, 28.02.2020

    Zum Inhalt:

    Die Ereignisse des Vorjahres haben Mickel schwer zugesetzt. Als er von einer Frau kontaktuert wird, deren Tochter in der Hochzeitsnacht ermordet wurde, wird er wieder tätig. Angeblich soll der frisch angetraute  Ehemann das Verbrechen begangen haben und dieser wurde in ein Irrenhaus gebracht. Die Mutter der Getöteten glaubt nicht an die Version und hofft, dass Mickel Cardell den Fall lösen kann. Und diese Nachforschungen werden gefährlicher als gedacht.

    Meine Meinung:

    Ich hatte mich schon sehr auf die Fortsetzung von 1793 gefreut. und das hängt natürlich die Erwartung besonders hoch und kann fast nie so erfüllt werden. Dieses Buch hat nach meiner Meinung die Erwartung nahezu erfüllt. Es ist nicht so ein Knaller wie der Vorgänger aber auf jeden Fall dennoch ein gutes Buch, dass das Lesen lohnt. Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen, auch die Protagonisten hatten was. Die Geschichte ist gut und vielschichtig und macht Spaß beim Lesen. Ich hoffe auch, dass dieses Buch nicht das letzte des Autoren bleiben wurd.

    Fazit:

    Gut gelungene Fortsetzung

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  • 3 Sterne

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    Julia S., 02.02.2020

    Krimi in der Vergangenheit
    1794 ist die Fortsetzung von 1793 des preisgekrönten Spiegel-Bestsellerautors Niklas Natt och Dag
    Nach den Ereignissen des letzten Jahres fällt Jean Michael Cardell in ein tiefes Loch. Die Ermittlungen im Fall der verstümmelten Leiche gaben seinem Leben einen Sinn. Nun ist er wieder da, wo er vorher war. Bis zu dem Tag, als ihn eine Frau kontaktiert: Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht auf grausamste Weise zugerichtet und getötet. Als Täter wird deren frisch angetrauter adeliger Ehemann identifiziert und in ein Irrenhaus eingewiesen. Die Mutter der Getöteten glaubt diese Version jedoch nicht und sucht Hilfe bei Cardell. Seine Nachforschungen führen diesen erneut in die Abgründe Stockholms, und er muss feststellen, dass die Stadt verruchter und gefährlicher ist als je zuvor.
    Meinung
    1794 habe ich gelesen, ohne 1793 gelesen zu haben. Deswegen fiel es mir an manchen Stellen schwer mit den Geschehnissen mitzukommen und die Hintergründe zu verstehen. Das Cover passt sehr gut zu dem Inhalt, da dir Geschichte über das ganze Jahr 1794 hinweg erzählt wird. Das Buch ist in vier Teile, die vier Jahreszeiten, unterteilt. In dem ersten Teil wird die Geschichte von Erik erzählt, der der Bräutigam der Tode war. Ich finde, dass dieser Teil des Buches etwas zu lang war. Es war zwar interessant, diesen Teil von Stockholm und insbesondere die Kolonien besser kennenzulernen, dennoch war es etwas langweilig und es kam wenig Spannung auf, da es sehr lange dauerte, bis der eigentliche Teil, nämlich der Mord und die Ermittlungen, zur Sprache kamen. Der zweite Teil fand ich dahingegen sehr viel spannender, denn es war spannend, die Entwicklungen in dem Fall mit Cardell und Winge zu begleiten. Auch hier wird Stockholm wieder sehr detailreich beschrieben, sodass man sich den Ort zu der Zeit sehr gut vorstellen konnte. In dem dritten Teil wird die Geschichte einer Frau erzählt die nach den Ereignissen im letzten Band, Zwillinge gebärt. Hier ist es zwar spannend, zu sehen wie sie nach der Geburt zurechtkommt, dennoch fand ich, dass es nichts mit dem Fall zu tun hatte und der Teil nur wegen dem vorherigen Band erzählt wurde, da sie in dem Band anscheinend eine größere Rolle gespielt hat. Trotzdem fand ich ihn auch spannend. Der letzte Teil war wieder sehr spannend. In diesem finden alle Ereignisse zu einem fast abschließenden Ergebnis zusammen. Zwar ist das Ende doch sehr offen und auch emotional. Dies lässt aber darauf schließen, dass es wahrscheinlich einen nächsten Teil geben wird. Der Schreibstil war sehr angenehm, wenn auch ein wenig düster. Es passte zu der Zeit von damals und ich finde es gut, dass der Autor die Geschehnisse so detailreich dargestellt wurde.
    Fazit
    Insgesamt war das Buch interessant und spannend, wenn es auch manchmal etwas langweiliger wurde. Ich finde, in dem ersten Teil hätte man manches kürzen können, damit man schneller zum eigentlichen Teil kommt. Dennoch war es interessant, so einen Einblick in das vergangene Schweden zu bekommen. Ich freue mich desto trotz auf den nächsten Teil, falls einer kommt, da ich doch gerne wissen würde, wie der Fall endet. Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, wenn er Krimi mit einer Mischung von Geschichte mag.

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  • 3 Sterne

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    Akantha, 23.03.2020

    „1794“ ist der zweite historische Kriminalroman aus der Feder von Niklas Natt Och Dag und folgt seinem Debüt „1793“. Jean Michael Cardell wird von einer Frau kontaktiert, deren Tochter in ihrer Hochzeitsnacht brutal ermordet wurde. Ihr Ehemann sitzt mit begrenzter Zurechnungsfähigkeit im Irrenhaus.

    Wie bereits Band eins ist auch „1794“ in vier Teile gegliedert, die zumeist aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Grundsätzlich ist das eine gute Methode, um die Handlung spannend und abwechslungsreich zu gestalten, zumal der Autor es hervorragend versteht, an den richtigen Stellen die Perspektive zu wechseln und dadurch Cliffhanger zu kreieren. Allerdings sollte der Erzählanteil der jeweiligen Charaktere einmal grundlegend überdacht werden:
    Die ersten 100 Seiten fühlen sich an wie ein Prolog. Die Hintergrundgeschichte des eingewiesenen Ehemanns wird sehr ausführlich dargelegt, so auch die Entwicklung der Beziehung zu seiner späteren Ehefrau. Diese Erzählung ist auch gar nicht schlecht geschrieben oder uninteressant, aber 100 Seiten sind einfach viel zu viel für einen derartigen Nebencharakter und vor allem auch für die Leser*innen, die sich auf das historische Stockholm, Winge und Cardell und vor allem auch eine Mordermittlung freuen. Letztere startet dann de facto erst nach insgesamt 200 Seiten. Sie ist nur von kurzer Dauer: schnell erfahren die Protagonisten, wer der Mörder ist, und als Leser*in fragt man sich, ob nun die komplette zweite Hälfte des Romans noch davon handeln soll, wie der Mord nachgewiesen wird. Aber keine Sorge, weitere 100 Seiten werden erstmal darauf verwendet, das Leben eines anderen Nebencharakters nach Band eins weiterzuerzählen, obwohl dieser Charakter dort schon zu viel Raum eingenommen hat und hier jetzt noch viel weniger relevant ist. Man muss wirklich zugeben, dass Natt Och Dag interessante Charaktere entwirft, bei deren Lebensgeschichten man mitfiebert. Diese sind dennoch viel zu ausführlich im Vergleich zur dünnen bis kaum vorhandenen Relevanz für die kriminalistische Handlung. Denn das erwarte ich doch eigentlich hier zu finden: Einen Krimi und nicht ein Portrait des historischen Stockholms und seiner Bewohner – zumindest nicht so weit im Vordergrund.

    Wenn man diese Rezension liest, kommt vermutlich die Frage auf, wie denn da noch 3 Sterne zusammenkommen konnten. Unter anderem vergleiche ich auch immer: War es wirklich so schlecht, wie andere Bücher, die zwei Sterne von mir bekommen haben? Nein, das war es nicht. Niklas Natt Och Dag besticht nach wie vor durch einen bildgewaltigen, düsteren Schreibstil ohne Tabus. Seine Charaktere sind menschlich und kaputt bis abstoßend. Sein Stil ist einfach einzigartig, wenn denn nur der Plot konsequenter wäre und mehr anziehen würde. Vielleicht ist er einfach im Krimi-Genre nicht gut aufgehoben?
    Die finalen 80 Seiten hatten dann endlich die Spannung, die Wendungen, die überschlagenden Ereignisse und vor allem das Tempo, was man für ein Finale zum Luftanhalten braucht.
    Somit komme ich zu 3 von 5 Sternen und werde die Reihe, so es noch einen Teil „1795“ geben wird (ich habe keine Informationen hierzu, es ist bloß ins Blaue überlegt), nicht weiterverfolgen.

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    Claudia R., 02.01.2020

    2.Runde für Cardell
    Als Linnea in ihrer Hochzeitsnacht brutal zugerichtet und ermordet wird, fällt der Verdacht gleich auf ihren adligen Ehemann, der kurz danach in eine Heilanstalt eingewiesen wird. Damit ist der Fall für die Offiziellen beendet, aber nicht für ihre Mutter, die nicht daran glaubt. Sie beauftragt Cardell, einen kriegsversehrten Veteranen mit Holzarm, den wahren Mörder zu finden.
    Mit „1794“ legt der Autor den zweiten Band um den Ermittler vor, der uns auf einen spannenden Ausflug ins 18. Jahrhundert mitnimmt. Wie schon in seinem ersten Teil geht es nicht nur um eine Mordermittlung, sondern um die Darstellung des gesellschaftlichen Lebens in Stockholm zu dieser Zeit. Wobei das in „1793“ noch ausgeprägter ist.
    Das Buch sei allen empfohlen, die Historie und Krimi in einem mögen und sich auch auf den besonderen Erzählstil des Autor einlassen möchten, der sehr an Defoes „Robinson Crusoe“ oder Swifts „ Gullivers Reisen“ erinnert.

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    raschke64, 14.01.2020

    Stockholm 1794. Häscher Cardell ist wieder ganz unten angekommen, täglich betrunken, Streit suchend, als er von einer Mutter um Hilfe gebeten wird. Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht getötet, angeblich vom noch sehr jungen Ehemann. Dieser kommt nach der Tat ins Irrenhaus. Doch die Mutter glaubt nicht an diese Version. Und Cardell soll helfen, die Sache aufzuklären.

    Ich fand das Buch besser als der erste Teil. Wieder ist es in einzelne Geschichten aufgeteilt, die ineinander greifen und sich teilweise auch auf den Vorgängerband beziehen. Vor allem die Anfänge zogen mich sehr in den Bann. Die Grausamkeiten war man schon aus dem ersten Teil „gewöhnt“ und auch der Stil ist gleich. Es waren schwere Zeiten, vor allem für die einfache Bevölkerung, und dort speziell für Frauen. Sie hatten so gut wie keine Chancen in dieser Stadt. Das Ende allerdings fand ich irgendwie unbefriedigend.

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    Fredhel, 12.01.2020

    Nachdem ich "1793" mit begeisterten 5 Lesesternen rezensiert habe, musste ich natürlich auch die Fortsetzung lesen. Es geht mindestens genauso düster und brutal weiter, als Cardell und diesmal mit dem Bruder des verstorbenen Cecil Winge, ein mörderisches Komplott aufdecken. Ein junges Mädchen soll in ihrer Hochzeitsnacht angeblich von einem Rudel Wölfe getötet worden sein. Ihre Mutter kann das nicht glauben und wendet sich hilfesuchend an die beiden Ermittler. Mir hat in dieser Folge der rote Faden gefehlt. Es gibt zu viele Schauplätze, zu viele Personen und auch Handlungsstränge. Das Setting ist natürlich immer noch beeindruckend. Der Leser wird mit Eindrücken geflutet. Unmenschliche Grausamkeit, soziale Ungerechtigkeiten und furchtbare Lebensbedingungen gehen tief unter die Haut. Doch an den ersten Band reicht es meiner Meinung nach nicht heran.

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    Jojo, 17.02.2020

    Ich habe 1793 von Niklas Natt och Dag nicht gelesen. Trotzdem war ich von dem Thriller 1794 begeistert. In Stockholm ist es düster und grausam. Der Autor beschreibt sehr detailiert die grausamen Lebensumstände des 18. Jahrhunderts in Stockholm. Cardell wird gebeten, einen grausamen Fall aufzuklären. Eine junge Frau soll in der Hochzeitsnacht von ihrem Ehemann Erik ermordet worden sein. Cardell bekommt unerwartete Hilfe.
    Der Thriller ist sehr spannend, aber auch sehr düster und nichts für Zartbesaitete.
    Das Cover ist sehr ansprechend und zieht gleich die volle Aufmerksamkeit auf den Leser. Die Handlungsorte sind sehr detailreich und bildhaft beschrieben, so dass man sich auch die Lebensumstände der zerlumpten Menschen bildhaft und hautnah vorstellen kann.

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