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    Ulrike R., 11.02.2020

    Erik Drei Rosen, ein junger Bursche aus adeligem Geschlecht wird verdächtigt seine frisch angetraute Ehefrau auf schlimmste Weise ermordet zu haben. In Stockholms Tollhaus wird er von nun an festgehalten Die Mutter der jungen Frau hat Zweifel an den Geschehnissen und beauftragt den Stadtknecht Jean Michael Cardell (genannt Mickel) mit Nachforschungen.
    Cardells, der nach Cecil Winges Tod vollkommen dem Suff verfallen ist, erhält die einmalige Chance, seine Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Unterstützt wird der einarmige Häscher von Emil Winge, dem Bruder seines verstorbenen früheren Partners.

    1794 ist nun die Fortsetzung meines letztjährigen Jahreshighlights.
    "Die Latte liegt hoch für dieses Genre", habe ich über 1793 geschrieben.
    Niklas Natt och Dag hat in seinem neuen Werk ein bisschen Luft nach oben gelassen. Vielleicht weil der "Überraschungseffekt" weg ist, dem Leser das grausame dunkle, verworfene Stockholm schon bekannt ist. Vielleicht lag es auch daran, dass der die herzzerreißende Liebesgeschichte des jungen Erik, der in die Kolonien geschickt wurde, um dem Mädchen entfremdet zu werden, fast den gesamten ersten Abschnitt des Buches einnimmt. (Die Einblicke in das Elend des Kolonialismus, die Widerwärtigkeiten der Sklaverei sind dem Autor dennoch gelungen).
    In 1794 folgt der schwedische Autor demselben Muster wie im Jahr zuvor. Das Buch ist in vier Abschnitte, für jede Jahreszeit einen, gegliedert. Es empfiehlt sich sehr die Vorgeschichte zu kennen, den wir treffen auf viele bekannte Gesichter, so auch Anna Stina Knapp, mittlerweile Mutter von Zwillingen, aus dem ersten Teil. Der Kriminalfall, nämlich der fragwürdige Tod der jungen Ehefrau, gerät sehr ins Hintertreffen. Das Buch wird mehr und mehr zum historischen Tragödie. Die Handlung ergeht sich in Wiederholungen. Intrigen, Verschwörungen, Obsession und Wahnsinn, das persönliche Drama von Mickel, Emil und Anna Stina dominiert.

    Aber steckt man aber erst in dem Unrat und der Verkommenheit des Buches drin, ist es auch schwierig diesem ambivalenten Sog an Spannung und Ekel zu entkommen. Lesenswert ist das Buch allemal wieder!

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  • 3 Sterne

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    melange, 30.12.2019

    Sadismus pur

    Zum Inhalt:
    Nach dem Tod Cecil Winges fällt Cardell in ein tiefes Loch, aus dem ihn der Auftrag einer Bäuerin heraushilft: Deren Tochter ist in ihrer Hochzeitsnacht mit einem schwedischen Adligen zu Tode gekommen, der Ehemann seitdem geistig verwirrt. Unzufrieden mit der offiziellen Erklärung und gemeinsam mit Cecils jüngerem Bruder Erik versucht Cardell, Licht in das Dunkel zu bringen. Doch dass dieses Dunkel so tiefschwarz sein könnte, ist selbst für einen hartgesottenen Häscher nicht zu erahnen.

    Mein Eindruck:
    Zum zweiten Mal begibt sich Niklas Natt och Dag tief in das Treiben in Stockholm zu Zeiten der französischen Revolution. Dabei verschafft er seinem Protagonisten Cardell einen zweiten Winge als Partner, - dieses Mal nicht an Tuberkulose, dafür an Wahnvorstellungen erkrankt. Ansonsten wiederholt sich1794 viel, was schon in 1793 Programm war: Der Adel ist verkommen und treibt seine sadistischen Spielchen mit jedem, der sich nicht wehren kann. Das Volk reagiert mit ähnlicher Brutalität und ein Menschenleben ist nichts wert. Und als wenn es nicht schon im letzten Jahr schlimm gewesen wäre, legt auch hier der Autor noch eine Schippe drauf und bringt sogar Kinder mit in das teuflische Spiel, welches von absoluter Hoffnungslosigkeit geprägt ist. Aber diese Schippe ist das Quäntchen zu viel, denn wo im letzten Jahr wenigstens noch ein bisschen Trost und Hoffnung herrschte, ist jetzt nur noch Dunkelheit und Wahnsinn. Möglicherweise passend zum Trilogie-Titel (Bellman Noir), doch wenn Gewalt und Sadismus nur noch zum Selbstzweck in einem Buch verkommen, verliert es auch einige der vorher noch geneigten Leser kopfschüttelnd an eine andere Lektüre. Das ist schade, da Natt och Dag wunderbar beschreibt, seine Charaktere (selbst die widerlichsten) Tiefe haben und Stockholm in all seiner Düsternis einen ganz eigenen Reiz bekommt – vor allen Dingen für Schlächter, Vergewaltiger, Sadisten und ganz allgemein den Bodensatz der Rasse, die sich Mensch nennt.

    Mein Fazit:
    Obwohl nicht zart besaitet, war mir dieses Buch mehr als nur eine Spur zu widerwärtig

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  • 3 Sterne

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    Rose75, 30.01.2020

    ** Zwischen Gosse und Wahnsinn **

    Wer sich für dieses Buch interessiert, sollte den Vorgänger '1793' zuerst lesen um die Handlung auch wirklich nachvollziehen zu können.

    Der Autor teilt das Buch wieder in die 4 Jahreszeiten auf und spielt mit den Zeitebenen.
    Winter – Wir lernen den jungen Erik kennen, begleiten ihn auf die schwedischen Kolonien und erfahren einiges über den Sklavenhandel
    Sommer – Der ehemalige Soldat Cardell lernt den Bruder von seinem verstorbenen Freund Winge kennen. Gemeinsam versuchen sie einen Todesfall aufzuklären.
    Frühjahr – Anna Stina, die in '1793' schon eine größere Rolle gespielt hat, bekommt Kinder und muss sich wieder irgendwie durchschlagen.
    Herbst - Die Fäden laufen mehr oder weniger zusammen und ergeben aber kein richtiges Ende. Was auf eine Fortsetzung hindeuten könnte.

    Der Autor ist seinem Stil treu geblieben. Er beschreibt das Leben im alten Stockholm sehr bildhaft und man braucht beim Lesen wirklich einen guten Magen um das Buch nicht angewidert wegzulegen. Sprachlich ist das Buch hervorragend geschrieben, da gibt es nichts zu bemängeln. Die Handlung hat mich aber nicht wirklich fesseln können.

    An manchen Stellen wird Bezug zum schwedischen Königshaus genommen. Es gab einen unmündigen Thronnachfolger und einige Verordnungen, die das gesellschaftliche Leben beeinträchtigt haben. z.B. Kaffeeverbot, Kleidervorschriften,.. Das fand ich ganz interessant.

    Für mich hätte es gerne etwas mehr Spannung und weniger Fäkalien sein dürfen.

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  • 3 Sterne

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    Sabine M., 10.02.2020

    Der junge Adelige Eric Drei Rosen wird von seinem Vater auf eine Karibikinsel verfrachtet. Dort soll er seine große Liebe Linnea vergessen, eine Bauerntochter, die seine Familie nicht akzeptiert. Er lernt Ceton kennen, ein Monster in Menschengestalt, der ihn geschickt manipuliert. Zurück in der Heimat darf er endlich heiraten. In der Hochzeitsnacht passiert ein grausames Verbrechen. Linnea wird bestialisch emordet, offiziell von einem Rudel Wölfe, aber Eric glaubt, dass er der wahre Täter ist. Die Mutter der Braut glaubt die Geschichte nicht und bittet Jean Michael Cardell sich der Sache anzunehmen.

    1793 war eines meiner Highlights des letzten Jahres. Niklas Natt och Dag hatte mich absolut überzeugt. Mit seinem Plot, mit seiner Sprache, mit der abstossenden Brutalität, aber auch mit seinem poetischen, fast liebevollen Sprachstil. Mit diesem zweiten Teil hat er es leider nicht geschafft, mich erneut zu fesseln. Fast hatte ich das Gefühl, ich lese das erste Buch noch einmal. Die vielen Parallelen zur ersten Geschichte, die vielen Wiederholungen der brutalen Abhandlungen ermüden den Leser und wirken zu stark konstruiert. Der Fall selbst wirkt unglaubwürdig und zu sehr an den Haaren herbeigezogen und wird in meinen Augen leider zu sehr künstlich in die Länge gestreckt. Ich musste mich regelrecht zwingen weiter zu lesen. Dieser starke Sog, den ich im Vorgängerroman spürte, wollte sich diesmal so gar nicht einstellen. Sehr schade, denn die Sprache beherrscht der Autor wie kein zweiter.

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  • 3 Sterne

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    brauchnix, 07.02.2020

    1794 ist der zweite Band einer historischen Krimi-Reihe. Man kann ohne große Vorkenntnisse in diesen Teil einsteigen. Ich kannte allerdings den Vorgänger und war gespannt, ob der Autor das Niveau halten oder sogar noch steigern kann. Für meinen Geschmack nein, denn es ist diesmal über weite Strecken eher eine Millieu-Studie – Sklaverei auf einer Insel – und die Geschichte eines Mörders, und wie die Umwelt ihn zu einem solchen machte. Das hätte durchaus spannend sein können, aber ist es nicht wirklich. Das ist für mich auch der größte Kritikpunkt, dass es mir zu langweilig war und ich mehr als einmal versucht war, das Buch abzubrechen.

    Nebenbei ist es ziemlich brutal und blutig und so düster, dass man sich wundert, warum nicht alle Mörder werden oder zumindest schwere Depressionen kriegen. Ich mag den sperrigen Mickel Cardell aber er hätte gerne mehr ins Zentrum rücken dürfen und etwas mehr Krimirecherche hätte ich auch erwartet. Außerdem ist das Ende dann doch etwas überraschend und ansatzlos, so dass man als Krimileser nicht richtig auf seine Kosten kommt. Schade, dieser Band bekommt von mir nur 3 Sterne.

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  • 4 Sterne

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    mars, 29.12.2019

    Jean Michael Cardell ermittelt hier in seinem zweiten Fall. Und wie schon der erste Band "1793", geht es auch hier wieder gruselig-schaurig zu und dem Leser wird eine Zeitreise vom Feinsten, auf hohem Niveau geliefert. Auch dieser Fall führt Cardell und mit ihm seine Leser in die Tiefen eines gefährlichen und verruchten Stockholm. Die Beschreibungen eines Stockholms des ausgehenden 18. Jahrhunderts sind sehr bildgewaltig und lösen ein Kopfkino aus, bei dem ich so manches Mal dachte, wie gut es doch ist, dass es sich hier um ein Buch und keinen Film handelt und dass mir vor allem auch die breite Skala an Gerüchen erspart geblieben ist. Man muss sich auf dieses Buch einlassen, darf nicht zurück schrecken und auch die Sprache ist gewollt angepasst und natürlich gewöhnungsbedürftig. Für mich war es ein tolles Leseerlebnis.

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  • 2 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 08.03.2020

    1794 ist der Folgeband von 1793, beide Krimis stammen aus der Feder des Autors Natt och Dag. Wieder kann der Leser Jean Michael Cardell begleiten bei seinen Ermittlungen rund um einen grausamen Mordfall. Im zur Seite steht Emil Winge, der Bruder des verstorbenen Juristen Cecil Winge mit dem Cardell im Vorband ermittelt hat. Die Geschichte ist wieder in mehreren Strängen angelegt die sich aufeinander zu bewegen und es gibt wieder Zeitsprünge , welche dieses Mal den roten Faden vermissen lassen.

    Natt och Dag hält sich dieses Mal lange an einzelnen Strängen fest und mir als Leserin hat sich nicht immer erschlossen warum ich diesen sehr ausführlichen Schilderungen folgen sollte, zumal sie im Endeffekt oft nichts mit dem Mordfall zu tun hatten. Die Leser verfolgen im ersten Abschnitt das Heranwachsen von Erik Drei Rosen und seinen Aufenthalt auf der Karibikinsel Saint-Barthélemy der noch Bedeutung bekommen soll. Das Leben auf der Sklaveninsel und der Umgang mit den Sklaven wird mit großer Brutalität erzählt.

    Der eigentliche Mord ereignet sich erst später im Buch und der Täter ist schnell ersichtlich. Die Ermittlungen rücken stark in den Hintergrund, vielmehr stehen die einzelnen Protagonisten, die man ggfs. schon aus 1793 kennt in den Vordergrund. Die einzelnen Entwicklungen werden umrahmt von brutalen und grausamen Szenen, immer wieder fliegen Fäuste, es spritzt Blut und Frauen und Männer werden misshandelt. Das Recht des Einzelnen zählt nichts, der Stärkere setzt sich durch. Das Stockholm Natt och Dags ist ein düsterer Ort an dem Mord, Diebstahl und Misshandlungen das normale Leben sind. Zwischendurch gibt es wenige Passagen in denen es friedlich zugeht und man den Charakteren ihr kleines Glück gönnt. Das Ende des Buches hat mich ratlos zurückgelassen, denn es gibt kein richtiges Ende, das Buch endet abrupt und ohne Auflösung der Situation.

    Mein Fazit, wer es härter und brutaler mag in den Schilderungen wird dieses Buch gut finden, wer nicht auf gefühlt jeder 3. Seite das Blut spritzen sehen mag wird sich mit dem Buch nicht wohlfühlen. Die Ermittlungen rund um den Mord sind nur ein kleiner Teil der Geschichte und bilden nur einen Rahmen für die Darstellung der Entwicklung der einzelnen Charaktere und ihrer Schicksale die keine Hoffnung geben.

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