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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrich H., 21.05.2019

    Von der gleichen Autorin mit franzödisch-marokkanischen Wurzeln habe ich bereits "Dann schlaf auch Du" gelesen und hatte deshalb grosse Erwartungen an dieses Buch.

    Der Roman handelt von Adèle Robinson, die mit einem Chirurgen verheiratet ist und mit ihm und dem kleinen Kind in einem noblen Pariser Stadtteil lebt. Sie selbst arbeitet bei einer Zeitung. Ihr hoher Lebensstandard ermöglicht ein sorgenfreies und luxuriöses Leben.
    Trotzdem ist Adele nicht erfüllt und glücklich. Sie sucht bewusst den Kontakt zu fremden Männern mit denen sie dann regelmässig im Bett landet. Dabei möchte sie von den Männern benutzt werden, auch um sich selbst und ihre Grenzen zu spüren, es geht ihr dabei keineswegs um ihre eigene sexuelle Befriedigung.
    Sobald ein Mann mehr von ihr will oder Gefühle zeigt ist es für sie nicht mehr interessant. Der Kick ist es, mit Fremden ins Bett zu gehen.
    Sie hat ein geheimes Telefon und einen geheimen Laptop, denn sie möchte nicht, dass ihr Mann sie erwischt.
    Doch Adele wird immer unvorsichtiger und alles kommt heraus.
    Mit der Protagonistin kann man sich natürlich nicht anfreunden, denn sie wirkt kalt und berechnend. Sie ist völlig gefangen in ihrem Bestreben ihre innere Leere durch den Sex mit Fremden zu befriedigen. Dabei fühlt sie sich immer ängstlicher und einsamer. Am Ende ist es ihr völlig gleichgültig, welchen Schaden ihr Sohn und ihr Mann durch ihr Verhalten erlangen. Ich empfand die Protagonistin hochgradig gestört in allen Bereichen.

    Auf den letzten 70 Seiten des Buches erfährt man die Situation und das Ende der Beziehung durch die Augen ihres Mannes Richard, den ich persönlich besser verstanden habe.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kleine_welle, 13.05.2019

    Adèle hat einen Job als Journalistin, ihr Mann ist Arzt und kann ihr so manches bieten und dann haben die beiden noch einen Sohn, den Adèle sehr liebt. Und doch ist ihr das nicht genug. Sie braucht regelmäßig die Flucht nach vorne; Zigaretten, Alkohol und Sex.

    Das Cover finde ich sehr passend und hat meiner Meinung nach schon fast etwas Poetisches. Und genau deshalb passt es dann auch zum Buch.
    Denn dieses Buch hat eine sehr interessante Sprache, die einem mit klaren Worten diese Zerrissenheit von Adèle zeigt. Und das von der ersten Seite an.
    Adèle ist eine süchtige, die immer wieder in ihre alten Muster verfällt und dann gerät sie in einen Rausch, der meist in zügellosem Sex endet.
    Doch ihre Fantasien kann sie nicht mit ihrem Mann ausleben, sie gabelt regelmäßig Männer auf und erlebt mit ihnen das, was sie sonst nicht bekommt.
    Adèle ist ein sehr eigentümlicher Charakter. Denn sie braucht ihre Freiheit und ihr verbotenes Leben, aber trotzdem ist da immer die Angst, dass alles auffliegen könnte und sie alles verlieren könnte. Was sie nicht will, denn sie braucht auch ihr Nest, Sicherheit bei ihrer Familie.
    Denn jede Nacht schleicht sie sich in das Bett ihres Sohnes um ihm nahe zu sein.
    Leila Slimani hat das alles sehr gut beschrieben und man kann jede Kleinigkeit mitfühlen.
    An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass Adèle gerne erwischt werden möchte, damit das Verstecken ein Ende hat und irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde diese Geschichte auf das Verderben bzw. das Entdecken zu steuern.
    Denn ein gutes Ende kann man bei diesem selbstzerstörerischen Thema nicht erwarten. Und schwebt der Verlust immer über alle Handlungen von Adèle.
    Aber Obsessionen und Zwänge kann man nicht nur bei ihr finden, auch ihr Mann Richard scheint nicht so recht zu wissen, wie sich Liebe anfühlen sollte.
    Und so leben sie das Leben, von dem sie denken, dass man es leben sollte. Und doch sind beide auf der Suche nach Liebe und Erfüllung.
    Eigentlich ist das sehr traurig, denn die beiden klammern sich mit Gewalt aneinander fest, obwohl sie nicht recht zueinander zu gehören scheinen. Und ich habe mich mehrfach gefragt, warum tuen sich die beiden das an? Ist das doch eine Art Liebe zwischen Adèle und Richard?
    Und so ist das Ende dann nicht überraschend, allerdings offen und die Situation wird nicht richtig aufgelöst und erklärt. Und doch erklärt es zum Schluss alles. Wie die Geschichte und die Charaktere ist es klar und doch voller Geheimnisse.

    Mein Fazit: Dieses Buch hat mich traurig gestimmt und ließ mich erstmal nicht so schnell los. Denn das Schicksal von Adèle und Richard ist sehr einnehmend. Und dann bleibt auch noch ihr Sohn, der zwischen all dem steht. Ein tolles Buch mit einer interessanten Sprache, die mich gefesselt hat und in eine Welt voller Zwänge, Süchten und Ängsten gezogen hat. Auf jeden Fall eine Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Irmgard H., 15.05.2019

    Die noch junge Adele hat eigentlich Alles, was man zum Glücklichsein braucht. Sie ist mit dem Arzt Richard verheiratet und sie haben ein gemeinsames Kind. Es fehlt nicht an Wohlstand und einem gemütlichen Zuhause. Aber irgend etwas vermisst sie in der Ehe, im Leben. Auch ihr Job als Journalistin füllt sie nicht aus. Deshalb kommt sie nicht von ihrer, mitunter gefährlichen Nymphomanie los. Was sie in die Arme anderer Männer treibt ist aber nicht sexuelle Erfüllung sondern der Nervenkitzel, die Angst vor dem Fall. Dennoch kehrt sie jedes Mal reumütig zu ihrem Mann zurück. Der Leser erlebt die Protagonistin auf der Suche nach Anerkennung und Selbstwert, dabei bleiben schmutzige Sexszenen nicht aus.
    Auf den letzten 70 Seiten erlebt man die Situation aus Richards Sicht.
    Der Roman hat mich sofort gefesselt, man wird förmlich angezogen von Adeles Getriebenheit und hat durchaus Mitleid mit ihr. Verstehen tue ich allerdings eher ihren Ehemann Richard.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 11.05.2019 bei bewertet

    Sehnsucht & innere Zerrissenheit

    „All das zu verlieren“ ist nach „Dann schlaf auch du“ein weiterer eindrucksvoller Roman der französisch-marokkanischen Autorin Leila Slimani.

    Adele ist verheiratet und hat mit ihrem Mann Richard einen gemeinsamem dreijährigen Sohn. Sie leben im Norden von Paris und können sich so einiges im Leben leisten. Richard ist Chirurg und Adele arbeitet als Journalistin. Nach außen hin erscheint ihr Leben perfekt, dennoch fehlt Adele etwas. Sie beginnt ihre Grenzen auszutesten, betrügt ihren Mann und sucht den Kick, will immer neue und stärkere Empfindungen.

    Adele ist eine schwierige Protagonistin, die auf der Suche nach Bestätigung bereit ist andere Menschen – sogar ihren Mann und ihren Sohn - zu verletzen. Aber nicht nur das, auch für sich findet sie nicht, was sie sucht und beginnt dadurch sich selbst zu zerstören. Ihr Handeln fand ich schwer nachvollziehbar aber dennoch verständlich erklärt und ich sie ruft beim Lesen Gefühle von Mitleid, Fassungslosigkeit bis Entsetzen hervor.

    Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu lesen und mitreißend. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hat mich gefesselt. Ihre Wortwahl ist recht deutlich, anschaulich und schon fast vulgär.

    Ich habe das Buch gerne gelesen und fand die innere Zerrissenheit, getrieben von sich selbst und die Sehnsucht nach Anerkennung der Protagonistin werden gut dargestellt.

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