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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kiki51, 30.01.2019

    Als Buch bewertet

    Ilse wächst in Mühlhausen auf. Ihre Eltern sind geschieden. Der Vater hat ein Baugeschäft und plant Neubauten. Ilse interessiert sich schon früh für Architektur und kennt die verschiedenen Baustile.
    Der Roman beginnt in den frühen Dreißigeren und beschreibt sehr gut die damaligen Lebensverhältnisse.
    Nach dem Krieg, Ilse hat Architektur studiert, arbeitet sie im Baugeschäft ihres Vaters. In Berlin wird ein Wettbewerb ausgeschrieben für komfortable Arbeiterwohnungen . Ilse bewirbt sich als einzige Frau und ihr Entwurf wird tatsächlich genommen. Aber ihr Mann Helmut gibt ihren Entwurf als seine Entwürfe aus und Ilse darf notgedrungen nur den Architekten zuarbeiten.
    Ein historischer Roman, der sehr gut die Anfänge der DDR wiederspiegelt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 07.03.2019

    Als Buch bewertet

    Absolut interessant

    Schon die Inhaltsangabe dieses Buches war für mich äußerst vielversprechend. Ein Buch über die Erbauer der damaligen Stalinallee in Ostberlin. Wobei, es geht hier weniger um die Erbauer sondern eher um die Architekten, die das ganze entwickelt und auch umgesetzt haben. Das ganze wird in einer Familiengeschichte verpackt.

    Ilse Schellhaase ist nach der Scheidung der Eltern immer froh, wenn sie bei ihrem Vater sein kann. Gerne schaut sie ihm bei der Entwicklung seiner Häuser zu und träumt mit ihm gemeinsam von den Häusern von Brügge, dei so hoch sind, dass die fast die Wolken kitzeln können. Für sie ist ganz klar, später wird auch sie eine Architektin werden und genau diese Häuser bauen. Doch leider kam erst einmal der Krieg dazwischen.

    Jahre später nimmt Ilse am Wettbewerb der Architekturbüros zur Erbauung der ersten sozialistischen Prachtstraße in Ostberlin teil und kann mit einer List ihre Pläne vorstellen. Jedoch bei diesem Wettbewerb trifft sie auf ihren Schwager, dem sie ihr Geheimnis anvertrauen muss, um nicht als Betrügerin entlarft und möglicherweise verhaftet zu werden.

    Es ist klar, in diesem Roman ist alles enthalten. Nicht nur die Familiengeschichte, auch Geheimisse die gelüftet werden müssen und ein Stück Zeitgeschichte, über eine Straße, die heute immer noch existiert.

    Mir hat die Entwicklung von Ilse gut gefallen. Ihr ist es gelungen in der Männerdomäne Fuß zu fassen und ihre Pläne, wenn auch nicht immer wie gewünscht, durchzusetzen. Vieles von dem, was geschrieben war, konnte ich gut nachvollziehen und sehe jetzt die Karl-Marx-Allee - so heißt sie heute - mit ganz anderen Augen. Gerade was die architektonischen Besonderheiten ausmacht, die Individualität der einzelnen Blöcke, jetzt ist mir alles klar.

    Zum Ende hin fand ich die Visionen von Ilse und ihrer Tochter ein wenig weit hergeholt. Das hat mir nicht so gefallen.

    Von mir gibt es aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Esther S., 26.02.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Allee unserer Träume" erzählt die Geschichte der jungen Ilse, die in der frühen Nachkriegszeit in Berlin lebt.
    Der Krieg ist gerade erst zu Ende, das Grauen noch in den Köpfen der Menschen, aber die Stadt muss wieder aufgebaut werden und Ilse bewirbt sich um die Neubebauung der Karl-Marx-Allee und wird mit ihren Plänen ausgewählt. Daraus ergeben sich aber für sie neue Probleme: Durch den jähen Erfolg Ilses fühlt ihr Ehemann sich bedroht und in einer für seinen Stand nicht angemessenen Konkurrenzrolle. Er verbietet Ilse die Arbeit an den Aufbauten.
    Insgesamt hat mich das Thema und die Handlung des Buches durchaus angesprochen. So fand ich als Berlinerin natürlich grade die Schauplätze interessant und fand durch den historischen Hintergrund auch gut in die Geschichte hinein. Ilse hat mich in ihrem Kampf um Anerkennung und Selbstbestimmung durchaus imponiert und inspiriert. Als Leser kann man gut nachempfinden, wie schwierig es noch in den 50er Jahren (selbst in einer Stadt wie Berlin) war, als Frau Erfolg zu haben.
    Darüber hinaus muss man aber eingestehen, dass das Buch eher in die Schublade "Unterhaltungsliteratur" gehört. Im Großen und Ganzen finden wir hier stereotype Figuren, die entweder nicht oder besonders plakativ aus ihren Rollen fallen, was das Buch am Ende doch sehr vorhersehbar macht. Auch fand ich die Motive der Handlung nicht bahnbrechend neu und innovativ.
    Dennoch kann man dieses Buch wunderbar an einem Sonntagnachmittag auf dem Balkon genießen, es ist unterhaltsam und mit kleinem Erkenntnisgewinn. Wer nicht zu viel erwartet, kann dieses Buch ohne Reuhe genießen, auch als Nichtberliner!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ivonne B., 29.01.2019

    Als Buch bewertet

    Ilse hatte schon als kleines Mädchen Spaß daran, mit ihrem Vater, der Architekt war, Häuser zu zeichen. Als sich dann die Möglichkeit ergibt, im Nachkriegsberlin Entwürfe für eine Prachtallee mit Arbeiterwohnungen einzureichen, ergreift sie ihre Chance, auch wenn sie dafür die Identität ihrer Schwester Marga annehmen muss, da es in ihrer eigenen Vergangenheit ein dunkles Geheimnis gibt, dass ihr ein Leben in der sowjetischen Besatzungszone unmöglich macht. Doch dann steht ihr plötzlich Margas Ehemann gegenüber und auch andere Personen scheinen ihr wahres Ich zu kennen. Werden Ilses große Pläne nun platzen?

    Ulrike Gerold und Wolfgang Hänel ist ein großartiger Roman gelungen, der dem Leser Einblicke in das Leben in der frühen DDR und in Ostberlin verschafft. Man erlebt mit den Protagonisten die Schwierigkeiten der damaligen Zeit, sei es im Umgang mit den Genossen und Parteiangehörigen oder auch die Knappheit an Baumaterialien und Rohstoffen. Es ist erstaunlich, wie Ilse trotz allem ihren Weg geht und sich unter widrigsten Umständen in einer von Männern regierten Welt durchsetzt. Dabei lernst Ilse die interessantesten Menschen kennen, wie ihre homosexuellen Freunde Hans und Emmi, die es in der damaligen Zeit auch nicht leicht haben, oder auch den großen Schriftsteller Bertolt Brecht.
    Alles in allem ein sehr gelungener Roman, der in einer Zeit spielt, mit der sich der ein oder andere Leser vielleicht noch nicht so intensiv beschäftigt hat.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 01.02.2019

    Als Buch bewertet

    Stein auf Stein

    Ilse weiß von klein auf, dass sie in die Fußstapfen des Vaters treten möchte, der ein Baugeschäft in Thüringen betreibt. Und zu dieser Zeit ist dies eben nicht nur mit dem heutigen Bauunternehmer gleich zu setzen, sondern auch mit dem Architekten. Sie hat ein Auge für Dimensionen und Symmetrien, Raum und Gestaltung. Häuser, die in den Himmel wachsen möchte sie entwerfen. Anfang der 1940er Jahre beginnt sie ihr Studium in Weimar und wird schließlich Architektin.
    Eigentlich ein Zufall räumt ihr eine für sie großartige Chance ein und sie wird Teil des Bauleitungs-Stabes für Entwurf und Verwirklichung eines großen Prestigeprojektes, dem Bau der „Stalinallee“, dem Wiederaufbau des im Bombenkrieg vollkommen zerstörten Straßenzuges zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz in Berlin-Mitte. In weiten Zügen sind es Ilses moderne, innovative Ideen, die die Partei begeistern und schließlich durch das Architekten-Kollektiv umgesetzt werden sollen. Doch agiert sie weder unter ihrem richtigen Namen noch werden ihre Ideen tatsächlich als ihre Schöpfung gewürdigt. Denn neben der aktuellen Handlung ist alles was geschieht auch bedingt durch Ilses Vergangenheit, Entscheidungen, die sie getroffen hat, Menschen, die darüber Bescheid wissen und nicht zu vernachlässigen – dem Gefüge in einem männlich dominierten Konsortium und den Eitelkeiten und Empfindlichkeiten jedes einzelnen Beteiligten, so dass jede kollektive Entscheidung oft einem taktierenden Eiertanz gleichkommt.
    Der Leser begleitet Ilses Werdegang im ersten Teil ausgehend von der Entwurfsvorstellung der Allee in Berlin 1950 immer wieder in Rückblenden in ihre Jugendzeit und die Zeit nach dem Krieg, so dass hierdurch ein Gesamtbild der Familiensituation, ihrer persönlichen Situation bis zu diesem Status Quo gezeichnet wird. Danach schreitet die Handlung linear fort, beschreibt den Fortgang der Bauarbeiten, den sozialen und ökonomischen Schwierigkeiten in der jungen DDR, Ilses Rolle und eben die zahlreichen persönlichen Irrungen und Wirrungen bis zum Arbeiteraufstand 1953, der mit einer gravierenden Änderung in Ilses Privatleben einhergeht. Am Ende stehen zwei Kapitel mit jeweils großen Zeitsprüngen, die noch einmal Ilses Sicht auf ihr Projekt, ihre Arbeiterpaläste, lange nach der Bauzeit in den 1950er Jahren beleuchten.
    Das alles liest sich flüssig und flott, die Protagonisten sind greifbar, all das drumherum, das diesen Roman zu einer Familiengeschichte macht, ist auch im Großen und Ganzen in Ordnung, aber begeistert hat es mich nie. Auch wenn die Personen nicht blass bleiben, die ganze Handlung bleibt es schon in gewisser Weise. Selten habe ich einen so merkwürdigen Lese-Flow gehabt wie bei diesem Buch. War ich einmal dabei, flogen die Seiten nur so dahin. Allerdings hat es mich selten mehr als ein Stündchen gefesselt, dann zog mich auch nichts zurück und es lag auch tatsächlich einmal zwei Tage unberührt da. Irgendwie ist es eine gut erzählte Geschichte, die sich wirklich prima liest, aber viel mehr als der Inhalt des Buches hat mich dann doch mal wieder die Realität interessiert und ich habe mich immer wieder bei Hintergrund“recherchen“ zum Bau der Stalinallee, zu den einzelnen Blöcken der Architekten, zum Arbeiteraufstand 1953, zum Aufbau der SED, zu Mühlhausen in Thüringen, Sektorengrenzen in Berlin etc. etc. etc. fast länger aufgehalten als beim Roman selbst. Von daher kann ich es auch in keiner Weise negativ bewerten, denn für mich hat es wieder viel getan und das finde ich toll.
    Für mich sind es 3,5 Sterne, da es die nicht gibt – 4 Sterne aufgerundet.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annette G., 28.01.2019

    Als eBook bewertet

    Sehr sehr angenehm......... In diesem netten ebook geht es um Ilse, welche als junge Architektin die Pläne für den Bau der Karl-Marx Allee entwarf. Es spielt dabei in der Nachkriegszeit um das Jahr 1950 herum. Ilse wird dabei von einem besonderen Mann beauftragt, den Männern und Architekten etwas zuzuarbeiten, damit etwas modernes mit viel Planung erreicht wird. WIRD sie als Frau dieses Ziel erreichen???-------------Ich habe mir dieses sehr angenehme ebook in der letzten Zeit gut durchgelesen und bin auch sehr begeistert davon, weil es sich dabei auch sehr ruhig, angenehm und sympathisch liest. Die Beteiligten kamen bei mir auch gut an. Sehr interressant hierbei fand ich den Literaturzirkel, in den die liebe Ilse ging. Sowas ist in meinen Augen dabei immer eine gute Angelegenheit. Im Gesamten hat mir daher auch das nette ebook sehr gefallen. ---------Mein Fazit: In meinen Augen hat dieses angenehme ebook die vollen 5 Sterne dabei auch sehr verdient plus ein grosses Lob dabei an alle daran Beteiligten. --------Sehr empfehlen kann ich es daher wirklich jedem-------Holt es Euch und habt alle die Ilse lieb💖

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 07.03.2019

    Als Buch bewertet

    Schöner Rückblick in die Anfangszeit der DDR

    Klappentext:
    Eine junge Architektin und ihr Traum von der größten Prachtstraße der DDR

    Berlin in den Nachkriegsjahren: Die Stadt liegt in Trümmern, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat eine Vision. Sie will die Stadt wiederaufbauen und Wohnungen auch für die einfachen Arbeiter schaffen. Der Wettbewerb für den Bau der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin ist ihre große Chance. Als einzige Frau will sie sich gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Und ihre Pläne werden tatsächlich ausgewählt. Aber ihr Ehemann erpresst Ilse und gibt die Entwürfe als seine eigenen aus. Ilse soll den Architekten nur zuarbeiten. Enttäuscht fasst sie einen Entschluss: Sie wird diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, sondern um ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.

    Fazit:

    Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil ich mehr über die Anfangszeit der DDR erfahren wollte. Diesem Anspruch konnte das Buch gerecht werden. Viele Fakten, die wir in der Schule lernen mussten, wurde hier auf andere Art erzählt. Vom Größenwahn der Politiker, über die Not der Arbeiter bis hin zur Misswirtschaft, fanden Eingang. An manchen Stellen musste ich erst mal innerhalten, um nicht von der Masse der Informationen erschlagen zu werden. Sehr gut recherchiert.

    Auch wenn ich mich nicht so in die Protagonisten einfühlen konnte, wie in anderen Romanen, hat mir Ilse imponiert. Sie hatte ihren Traum und hat alles getan, was in ihrer Macht stand, um ihn zu verwirklichen. Die anderen Protagonisten waren mir teilweise sehr unsympathisch in ihrer Art, sich mit aller Macht nach oben zu dienen. Die Machtrangeleien der Architekten waren mir teilweise dann doch zu viel, da wäre eventuell weniger mehr gewesen.

    Es gab für mich auch weitere interessante Gesichtspunkte, die durch dieses Buch wieder in mein Bewusstsein gelangten. So zum Beispiel der Umgang mit Schwulen und Lesben in dieser Zeit. Auch in der DDR wurden sie noch verfolgt und mussten mit Ausgrenzung leben. Mir war nicht mehr so klar, dass solche Ausgrenzungen auch nach der Nazi-Zeit noch galten. Auch dieser Teil war gut recherchiert und passte in die Handlung.

    Der geschichtliche Hintergrund hat mir sehr gut gefallen, da er sehr bildhaft in das Geschehen integriert war. Allerdings benötigte ich durch die vielen Fakten auch meine Zeit, um das Buch zu lesen, da ich manches erst nachlesen und sacken lassen wollte.

    Alles in Allem ein lesenswertes Buch, ohne reißerischen Anspruch, dass diese Zeit sehr gut näher bringt.

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  • 4 Sterne

    Lea-Sophie H., 25.01.2019

    Als Buch bewertet

    Eine tolle Geschichte mit Liebe zum Detail
    Das Cover hat mir irgendwie auf den ersten Blick zugesagt, es gefällt mir von der Farbgebung und der Kulisse her aber auch die Frau darauf finde ich gut gewählt. Generell hat mich aber der Titel in Verbindung mit dem Klappentext sehr neugierig gemacht.
    Der Schreibstil war auf jeden Fall besonders, Emotionen wurden sehr anschaulich und in großem Maße beschrieben, wodurch ich zeitweise das Gefühl hatte, man möchte krampfhaft Länge gewinnen, kann aber auch nur so wirken, denn das hat die Geschichte nicht nötig. Hier wird zu jeder Zeit das richtige Wort gefunden und besonders bildlich beschrieben. Genauso wie auch die Charaktere toll Ion Szene gesetzt werden.
    Die Protagonistin Ilse wurde natürlich am umfassendsten beschrieben und hat für meinen Geschmack eine ganz tolle Entwicklung durchgemacht. Irgendwie hatte ich das Gefühl ich muss sie einfach mögen, sie ist sehr authentisch und sympathisch beschrieben. So jemanden hat jeder gerne zur Freundin und möchte Abenteuer mit ihr erleben! Hier und da hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefgang gewünscht zumindest was die Charaktereigenschaften angeht aber ansonsten kann ich mich da nicht beschweren.
    Der Historische Hintergrund war für meinen Geschmack sehr gut auf die Geschichte abgestimmt, es war nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Es wirkte realistisch und vor allem interessant, was für mich immer die Hauptsache ist!
    Die Dialoge fand ich unterhaltsam und hatte auch das Gefühl, dass hier das Gleichgewicht zwischen Erzählung und Dialog gut gewesen ist.

    Fazit:
    Für mich eine tolle Geschichte über Neuanfang und es verbietet Aufbruchsstimmung! Ich mochte sowohl die Handlung als auch die Charaktere und kann dieses Buch mit bestem Gewissen weiter empfehlen. Ich bin froh es gelesen zu haben!

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  • 4 Sterne

    E., 26.02.2019

    Als Buch bewertet

    "Allee unserer Träume" erzählt die Geschichte der jungen Ilse, die in der frühen Nachkriegszeit in Berlin lebt.
    Der Krieg ist gerade erst zu Ende, das Grauen noch in den Köpfen der Menschen, aber die Stadt muss wieder aufgebaut werden und Ilse bewirbt sich um die Neubebauung der Karl-Marx-Allee und wird mit ihren Plänen ausgewählt. Daraus ergeben sich aber für sie neue Probleme: Durch den jähen Erfolg Ilses fühlt ihr Ehemann sich bedroht und in einer für seinen Stand nicht angemessenen Konkurrenzrolle. Er verbietet Ilse die Arbeit an den Aufbauten.
    Insgesamt hat mich das Thema und die Handlung des Buches durchaus angesprochen. So fand ich als Berlinerin natürlich grade die Schauplätze interessant und fand durch den historischen Hintergrund auch gut in die Geschichte hinein. Ilse hat mich in ihrem Kampf um Anerkennung und Selbstbestimmung durchaus imponiert und inspiriert. Als Leser kann man gut nachempfinden, wie schwierig es noch in den 50er Jahren (selbst in einer Stadt wie Berlin) war, als Frau Erfolg zu haben.
    Darüber hinaus muss man aber eingestehen, dass das Buch eher in die Schublade "Unterhaltungsliteratur" gehört. Im Großen und Ganzen finden wir hier stereotype Figuren, die entweder nicht oder besonders plakativ aus ihren Rollen fallen, was das Buch am Ende doch sehr vorhersehbar macht. Auch fand ich die Motive der Handlung nicht bahnbrechend neu und innovativ.
    Dennoch kann man dieses Buch wunderbar an einem Sonntagnachmittag auf dem Balkon genießen, es ist unterhaltsam und mit kleinem Erkenntnisgewinn. Wer nicht zu viel erwartet, kann dieses Buch ohne Reuhe genießen, auch als Nichtberliner!

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 29.01.2019

    Als Buch bewertet

    Ilse Schellhaas ist ein Scheidungskind, dass aber viel Kontakt zum Vater hat und ihn vergöttert. Daher ist schon früh für sie klar, was sie später werden will: Architektin! In den fünfziger Jahren soll in Ost-Berlin eine Allee gebaut werden und sie bekommt die Chance, ihren Entwurf einzureichen. Das macht sie aber nicht unter ihrer eigenen Identität. Kann das mit der falschen Identität gutgehen? Ihr Mann gibt die Entwürfe als seine aus und will Ilse kleinhalten.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und sehr authentisch. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt und gerät zwischendurch auch mal etwas langatmig. Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive von Ilse.
    In der Nachkriegszeit wurden Frauen gebraucht, um die Trümmer aufzuräumen, doch kaum geht es wieder bergauf, sind auch die alten Rollenbilder wieder da. Eine Frau als Architektin wird im Job nicht ernst genommen. Ilse versucht das mit dem Identitätswechsel zu vermeiden, hat die Sache aber nicht zu Ende gedacht. Ihr eigener Mann nutzt das aus. Aber diese Ungerechtigkeit will Ilse nicht hinnehmen.
    Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Ich mochte Ilse, die für ihre Träume und ihre Freiheit kämpft. Die Rolle der Frau ist weitestgehend auf Küche und Kinder festgelegt und es ist schwer, sich als Frau aus dem Rollenschema zu befreien. Immer wieder trifft sie auf Schwierigkeiten, die sie einfallsreich und mutig beiseiteschafft. Sehr unsympathisch war mir ihr Mann, der egoistisch ist und Ilse ausnutzt. Auch wenn sie des Öfteren nachgibt, ihr Ziel verliert sie nicht aus den Augen.
    Mir hat die Geschichte gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 29.01.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ilse Schellhaas ist ein Scheidungskind, dass aber viel Kontakt zum Vater hat und ihn vergöttert. Daher ist schon früh für sie klar, was sie später werden will: Architektin! In den fünfziger Jahren soll in Ost-Berlin eine Allee gebaut werden und sie bekommt die Chance, ihren Entwurf einzureichen. Das macht sie aber nicht unter ihrer eigenen Identität. Kann das mit der falschen Identität gutgehen? Ihr Mann gibt die Entwürfe als seine aus und will Ilse kleinhalten.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und sehr authentisch. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt und gerät zwischendurch auch mal etwas langatmig. Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive von Ilse.
    In der Nachkriegszeit wurden Frauen gebraucht, um die Trümmer aufzuräumen, doch kaum geht es wieder bergauf, sind auch die alten Rollenbilder wieder da. Eine Frau als Architektin wird im Job nicht ernst genommen. Ilse versucht das mit dem Identitätswechsel zu vermeiden, hat die Sache aber nicht zu Ende gedacht. Ihr eigener Mann nutzt das aus. Aber diese Ungerechtigkeit will Ilse nicht hinnehmen.
    Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Ich mochte Ilse, die für ihre Träume und ihre Freiheit kämpft. Die Rolle der Frau ist weitestgehend auf Küche und Kinder festgelegt und es ist schwer, sich als Frau aus dem Rollenschema zu befreien. Immer wieder trifft sie auf Schwierigkeiten, die sie einfallsreich und mutig beiseiteschafft. Sehr unsympathisch war mir ihr Mann, der egoistisch ist und Ilse ausnutzt. Auch wenn sie des Öfteren nachgibt, ihr Ziel verliert sie nicht aus den Augen.
    Mir hat die Geschichte gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Sigrid C., 03.02.2019

    Als Buch bewertet

    Ulrike Gerold und Wolfram Hänel, den beiden Autoren dieses Romans ist es sehr gut gelungen, Wahres und Erdachtes zusammenzumischen.
    Die Geschichte um Ilse Schellhaas, die Architektin, ihr Leben als Kind geschiedener Eltern, ihre Jugend, der Krieg und seine unendlichen Grausamkeiten und Wirren, all das erlebt man als Leser dieses Romans mit, als stünde man mittendrin.
    Das östliche Nachkriegsdeutschland, Berlin, die immer noch so steife Haltung zum Leben, das Verdrängen, die Angst vor Bespitzelung und Verrat haben auch in der Geschichte die Menschen geprägt.
    All das kommt im Roman sehr lebensnah durch.
    Ilse Schellhaas hat viel riskiert, um dorthin zu kommen, an die Spitze der Architektenelite, sie hat aber später auch erkannt, was sie , und nicht nur sie, falsch gemacht hat. Ihre Tochter (im Buch) hat dazu beigetragen, das zumindest architektonisch zu mildern.
    In der Wirklichkeit hatte Ilse Schellhaas einen Sohn, nämlich den Autor Wolfram Hänel, der, zusammen mit seiner Partnerin Ulrike Gerold diese Lebensgeschichte seiner Mutter mit viel Liebe und künstlerischer Freiheit niedergeschrieben hat.
    Sehr schön auch das Cover, das genau einen Teil dieses, nach Stalins Tod in Karl Marx-Allee umbenannten Strassenzuges zeigt.
    Auf der Innenseite des Umschlages findet man eine Kopie des Reisepasses von Ilse Schellhaas.
    Absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    büchernarr, 04.02.2019

    Als Buch bewertet

    50er Jahre im aufstrebenden Berlin. Ilse Schellhaas will in die Fussstapfen ihres Vaters treten und auch wie er Architektin werden. Und das schafft sie auch, mit viel Mühe und Fleiß. Als sie eine Chance bekommt inmitten renomierter Architekten für das Projekt „Stalinallee“ im Ost-Berlin der Nachkriegszeit mitzuarbeiten und den Entwurf zu gestalten, sieht sie ihre Chance. Doch als Frau gewährt ihr nicht die Seriosität, die sie sich erhofft. Nur mit einem Identitätsschwindel sieht sie sich imstande ihren grössten Traum erfüllen zu können. Denn Ihr Mann gibt die Entwürfe als seine aus und will Ilse kleinhalten indem er sie erpresst. wird sie es schaffen aus diesem Schwindel heil rauszukommen und ihre wahren Talente nach aussen bringen zu können?
    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und sehr authentisch. Erzählt wird dιe Geschichte aus der Perspektive von Ilse. Obwohl mich die Handlung oftmlas sehr aufgeregt hat, wegen des unglaublichen Verhaltens ihres unsympatischen, egoistischen und egpyentrischen Mannes, hat mir der Emazipationskampf von Ilse sehr gut gefallen, auch wenn ich manchmal einige Stellen als langatmig empfand.

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  • 3 Sterne

    bookloving, 11.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    *Etwas enttäuschender Roman vor historischem Hintergrund*
    Im Mittelpunkt des interessanten historischen Romans „Allee unserer Träume” von den deutschen Autoren Ulrike Gerold und Wolfram Hänel steht nicht nur die bewegende Lebensgeschichte ihrer jungen Architektin Ilse, sondern auch die faszinierenden Hintergründe zum Bau der größten sozialistischen Prachtstraße der DDR - der Stalinallee, die später in Karl-Marx-Allee umbenannt wurde. Beim Bau ihrer “sozialistischen Hauptstadt” wollten die Machthaber der DDR nach dem Zweiten Weltkrieg mit diesem repräsentativen Vorzeigeprojekt in Berlin städtebauliche Akzente setzen und Arbeiterpaläste als Aushängeschild der sozialistischen Gesellschaft errichten.
    In ihrer Geschichte verwebt das Autorenduo Gerold und Hänel sehr geschickt des fiktive Schicksal der jungen Architektin Ilse als Teil des zuständigen Architektenteams mit den unterschiedlichsten Arbeitsphasen des ehrgeizigen Bauprojekts vom Entwurf, der Planung bis hin zur Realisierung. Sehr fesselnd ist es mitzuerleben, wie die Hauptfigur als einzige Frau in der damals reinen Männerdomäne mit den namhaften Architekten konkurrieren, um Anerkennung und für die Umsetzung ihrer architektonischen Idealvorstellungen kämpfen muss. Ihr anfänglicher Enthusiasmus wird schnell gebremst, denn Ilse wird bald klar, dass sie sich bei ihren Entwürfen der Ideologie und den politischen Vorgaben der DDR-Größen unterordnen mussten und Prachtbauten ganz im Stil des sozialistischen Klassizismus der Sowjetunion schaffen sollten.
    Wie die Autoren in ihrer vorangestellten Vorbemerkung betonen, sollte ihr Roman keine eigentliche Dokumentation des Baus der Karl-Marx-Allee werden. Daher haben sie sich auch etlicher fiktiver Freiheiten bei der Handlung, der Chronologie der Ereignisse aber auch der örtlichen Begebenheiten bedient. “Manchmal sind erfundene Geschichten schöner” - so ihr Credo. So wurden auch die bekannten Planer und Architekten der Stalinallee wie Hans Scharoun oder Hermann Henselmann durch erfundene Charaktere ersetzt. Dennoch lassen sie einige historische Persönlichkeiten wie beispielsweise den SED-Generalsekretär Ulbricht oder den berühmten Dramatiker Bertold Brecht in der Handlung auftauchen, um ihrer Geschichte mehr Authentizität zu verleihen. Leider ist es den Autoren aber nicht sehr gut gelungen, das “sozialistisch” geprägte Flair des Arbeiter-und Bauern-Staats und die unterschiedlichen Schauplätze anschaulich und lebendig einzufangen, so dass ich mich in die damalige Zeit nicht gut hineinversetzen konnte.
    In die Haupthandlung sind recht unchronologisch immer wieder Kapitel mit Rückblenden in Ilses Vergangenheit eingeschoben, die uns die sympathische Protagonistin, ihre Jugend und Persönlichkeit näher bringen. Ihre lebendige Charakterisierung ist den Autoren recht gut gelungen. Sie wird als eine äußerst mutige, zielstrebige und starke Frau dargestellt, die trotz vieler Widerstände und Schicksalsschläge unbeirrt ihren Weg geht und für ihren Traum, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und als Architektin zu arbeiten, gekämpft hat. Schade ist allerdings, dass es bei der Schilderung einiger Episoden in ihrem Leben neben einigen Längen auch unerklärliche Leerstellen gibt, so dass einige von Ilses Handlungen für mich zu vage oder nicht nachvollziehbar waren.
    FAZIT
    Ein interessanter historischer Roman über eine junge Architektin und ihren Traum von der größten sozialistischen Prachtstraße der DDR - abwechslungsreich und unterhaltsam geschrieben, aber mit zu wenig historischem “Flair” und einigen Längen im Mittelteil!

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  • 3 Sterne

    Anja R., 09.02.2019

    Als Buch bewertet

    Ich hatte mir etwas mehr erhofft!

    Berlin in der Nachkriegszeit: Die Stadt liegt in Trümmern und die Regierung der DDR hat den Bau einer Prachtstraße beschlossen. Deshalb sind unterschiedliche Architekten dazu aufgefordert worden, sich mit ihren Entwürfen an der Planung zu beteiligen. Der jungen Architektin Ilse Schellhaas gelingt es ebenfalls, ihre Pläne vorzustellen. Am Bau dieser Straße mitzuwirken, ist Ilses großer Traum. Denn sie möchte Wohnungen für die einfachen Leute bauen und ihnen damit das Leben leichter und ein wenig komfortabler machen. Zu Ilses großer Überraschung findet die Regierung Gefallen an ihren Plänen. Doch die anderen Mitbewerber, die ausschließlich männlich sind, zweifeln Ilses Ideen und ihr Können an. Und als dann noch ein Architekt den Raum betritt, den Ilse aus ihrem früheren Leben kennt, droht ihr Traum zu platzen, bevor er überhaupt begonnen hat. Denn dieser Mann kennt ein Geheimnis aus Ilses Vergangenheit, das sie um jeden Preis wahren möchte.

    Im Zentrum dieser fiktiven Geschichte, in die allerdings historische Begebenheiten in die Handlung eingeflochten werden, steht die junge Architektin Ilse Schellhaas. Das Buch startet 1932. Im Prolog erlebt man einige Szenen aus Ilses Kindheit. Die eigentliche Handlung startet dann allerdings 1950, wobei es immer wieder Rückblicke in Ilses Vergangenheit gibt. Die Erzählung ist in einzelne Kapitel unterteilt, die mit dem entsprechenden Handlungsort und der Jahreszahl gekennzeichnet sind. Dadurch fällt es leicht, den Überblick zu behalten. Außerdem gibt es am Anfang des jeweiligen Kapitels immer eine knappe Zusammenfassung von den Ereignissen, die nun erzählt werden. Diese kurze Vorschau soll sicher neugierig machen, wirkt allerdings manchmal auch recht störend, da sie nicht nur den Lesefluss hemmt, sondern bereits einiges verrät, das man lieber selbst, ohne diese Vorkenntnisse, entdeckt hätte.

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch erwacht die Vergangenheit zum Leben. Manchmal meint man sogar fast, den Staub, der auf den Trümmern liegt oder auf der Baustelle verursacht wird, zu spüren und kann deshalb gut in diese Geschichte eintauchen.

    Ilse ist eine sympathische Protagonistin, die ihren Weg geht und für ihre Träume und Ideale einsteht. Das macht sie allerdings nicht überall beliebt, wie sie schon bald feststellen muss. Die Handlung ist durchgehend interessant und deshalb verfolgt man gerne, was das Schicksal für Ilse vorgesehen hat. Durch die kleine Vorschau am Anfang der Kapitel und einige ziemlich detaillierte Ausführungen, wirkt die interessante Erzählung allerdings stellenweise etwas langatmig, aber durchaus lesenswert.

    Im Großen und Ganzen habe ich mich beim Lesen dieser fiktiven Geschichte gut unterhalten. Nicht weniger - aber leider auch nicht mehr! Die kurzen Zusammenfassungen vor den einzelnen Kapiteln haben meinen Lesefluss gehemmt und mir ein wenig die Vorfreude auf den kommenden Abschnitt genommen, da man dann schon grob wusste, was nun passieren wird. Obwohl mir Ilse sehr sympathisch war, blieben die anderen Charaktere für mich eher blass, sodass ich sie eher distanziert betrachtet habe. Dennoch fand ich die Erzählung durchaus interessant und lesenswert. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb drei von fünf möglichen Sternchen.

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  • 3 Sterne

    anushka, 22.02.2019

    Als Buch bewertet

    Nett zu lesen, aber für mich nicht immer ganz überzeugend

    Ilse Schellhaas kann sich schon als Kind für die architektonischen Zeichnungen ihres Vaters begeistern und begleitet ihn häufig ins Büro. Jahre später, der Zweite Weltkrieg ist bereits vorbei, taucht Ilse wieder auf, nämlich bei einer Architektenrunde, die mit dem Entwurf eines Vorzeigeprojekts der DDR befasst ist. Es soll eine Prachtstraße mit Wohnungen für Arbeiter entstehen. Ganz im sozialistischen Sinne träumt Ilse davon, Wohnkomfort auch für Arbeiter erschwinglich zu machen. Doch als Frau hat sie es nicht leicht in einer Runde aus Männern mit großen Egos, die alle ihre eigenen Vorstellungen in dem Projekt unterbringen und sich somit unsterblich machen wollen. Und dann hat Ilse da auch noch ein Geheimnis, dessen Entdeckung sie ihren großen Traum kosten könnte. Denn ausgerechnet in der Architektenrunde taucht jemand aus ihrer Vergangenheit auf, der sie entlarven könnte ...

    Mich hat vor allem angesprochen, dass dieser Roman von einer Prachtstraße handelt, die es heute - allerdings bei weitem nicht mehr so prachtvoll - gibt. Besonders pikant: gerade diese erschwinglichen Wohnungen für Arbeiter sind derzeit prominent in der Presse vertreten, weil sie von Spekulanten aufgekauft werden sollen, die für ihre massiven Mieterhöhungen und schlechte Behandlung ihrer Mieter bekannt sind. Aber das nur am Rande; zurück zur Geschichte um Ilse und der Zeit, als diese in Berlin durchaus noch sehr bekannte Straße zur Entstehung kam. Während Ilse schon von den Bauten träumt, liegen links und rechts der Wege noch die Trümmer des Krieges, die vor allem von Frauen beseitigt werden. Hier haben wir also das erste große Thema: Trümmerfrauen. Doch die Autoren haben sich noch viel mehr große Themen vorgenommen: die Vergangenheit jedes einzelnen unter den Nazis, die Einschränkung der freien Meinungsäußerung in der DDR, die Rolle der Frau in den 1950ern, geheime Clubs und Vergnügungen, Demenz, Homosexualität als Verbrechen, soziale Unruhen, etc. Es hätte dem Buch meiner Meinung nach gut getan, sich auf weniger Themen zu beschränken und sie dafür noch weiter auszubauen und spannend zu gestalten. Denn für mich schleppte sich die Geschichte über etliche Teile einfach nur dahin, ohne dass es wirklich spannend war. Und gerade die Bedrohung, die der Klappentext andeutet, verpufft auf einmal irgendwie sang- und klanglos.
    Insgesamt war die Geschichte nett, aber eben nicht mehr. Und auch wenn sie (teilweise) auf wahren Begebenheiten beruht, waren mir einige Entwicklungen zu konstruiert, besonders das einschneidende Erlebnis, dass die Beziehungen der zentralen Figuren untereinander zerstört. Ilse ist mir nie wirklich nahe gekommen und ich konnte keine emotionale Bindung zu ihr aufbauen. Im Nachhinein habe ich auch noch ein Interview mit den Autoren gelesen, die von den Schwierigkeiten erzählten, diese Geschichte rund zu machen und welche harte Arbeit das mitunter war. Und leider ist das genau das, was ich beim Lesen manchmal empfunden habe. Als wäre die Geschichte mitunter harte Arbeit gewesen.

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  • 4 Sterne

    Pandabär, 31.01.2019

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte beginnt mit einer Episode aus Ilses Kindheit. Flüssig und gut zu lesen wird erzählt, wie sie mit geschiedenen Eltern aufwächst, was für diese Zeit sehr ungewöhnlich ist. Das gute Verhältnis zu ihrem Vater und die interessante Verbindung zu ihrem Cousin Hans machen Lust, mehr zu erfahren.
    In der Handlung werden einige wenige Personen dargestellt, so dass dies sehr übersichtlich und gut zu verfolgen ist.
    Der Rückblick in die Vergangenheit ist sehr informativ und beschreibt klar und gut den Lebenslauf von Ilse und ihren Wegbegleitern. Besonders nachvollziehen kann man Ilses Kampf als einzige Frau im Team, vor allem zur damaligen Zeit.
    Zeitweise ziehen sich die Geschenisse in die Länge und es wird ein wenig langatmig. Trotz allem, gerade wenn man sich für dieses Thema rund um die ehemalige DDR interessiert, ist der Roman gut zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Brigitte S., 02.03.2019

    Als Buch bewertet

    Der Lebensweg von Ilse spielt vorwiegend in Ostberlin. Ilse wurde im Mühlhausen geboren und als Tochter eines Architekten möchte sie auch in dessen Fußstapfen treten. Doch dann kommt der Krieg. Später nach dem Krieg beteiligt sie sich in Berlin am Aufbau der Stalinallee, dann Karl-Marx-Allee. Ihre Entwürfe werden allerdings unter den Namen ihres Ehemannes veröffentlicht. Doch diese Ungerechtigkeit will Ilse nicht hinnehmen. Die Rolle der Frau ist weitestgehend auf Kinder, Familie und Haushalt gerichtet.
    Ilses Mann ist mir sehr unsympatisch.
    Es gab in dem Roman viele Zeitsprünge, aber man wußte immer in welchen Jahr man war.
    Der Roman las sich fließend. Aber bei den Personen fehlte es an Tiefgang. Deshalb gibt es nur 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Kerstin, 12.01.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Kämpfe für deine Träume

    Ilse Schellhaas ist Architektin. Da wir uns allerdings in den 50er Jahren befinden, wird sie nicht sonderlich ernst genommen. Dennoch bekommt sie die Chance eine Straße in Ost-Berlin zu entwerfen. Das macht sie allerdings nicht unter ihrem Namen, sondern mit einer neuen Identität. Doch dann wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und die Lüge droht ans Licht zu kommen.

    Dieser Roman dreht sich um Ilse Schellhaas, deren größter Traum es ist, als Architektin zu arbeiten und unvergessliche Gebäude zu bauen. So ist es natürlich unglaublich für sie, eine der prachtvollsten Straßen Ost-Berlins entwerfen zu dürfen. Doch so richtig ernst nimmt sie keiner – sie ist ja nur eine Frau. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen und steht sozusagen ihren Mann. Dass Ilse mit einer falschen Identität lebt macht das Ganze spannend. Und man wartet darauf, dass es schief geht. Das war allerdings auch schon das Spannendste. Und ob man hier auf seine Kosten kommt? Das möchte ich natürlich nicht verraten. Da der Identitätsschwindel das einzig Interessante ist, war der Roman für mich vor allem in der Mitte leider etwas langatmig. Es geht immer nur um diese Straße. Ich hätte noch eine weitere Handlung erwartet.
    Die Charaktere sind recht verschieden, wodurch man sie gut unterscheiden kann. Ilse ist eine toughe Frau, die sich nicht den 50erJahre-Normen unterwerfen will. Auch ist sie nicht sonderlich überzeugt von der DDR-Führung. Allerdings bleibt dieser Aspekt etwas im Dunkeln. Ilse ist der einzige Charakter, über den der Leser mehr erfährt und den er am Ende auch kennt. Die anderen bleiben mit vielen Geheimnissen zurück. Das war etwas schade.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Erzählungen werden durch einige Dialoge aufgelockert. Erzählt wird allerdings alles nur aus Ilses Sicht, wodurch der Leser hier in seiner Wahrnehmung etwas eingeschränkt wird. Gefallen hat mir, dass die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird, sondern dass es immer wieder – zur aktuellen Handlung passend – Einblick in die Vergangenheit gibt. Hierfür werden die Kapitel mit einer Jahreszahl versehen. Sehr schön fand ich auch, dass jedes Kapitel mit einer Kurzzusammenfassung des aktuellen Kapitels beginnt. Ich habe es nicht als Spoiler empfunden, sondern als Anreiz.

    Die Geschichte an sich war für mich etwas Neues. Da ich allerdings etwas mehr erwartet habe, als die Liebe einer Frau zu einer Straße kann ich nur drei von fünf Sternen vergeben.

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  • 3 Sterne

    Siglinde H., 10.02.2019

    Als Buch bewertet

    Unerfüllte Träume aus Stein
    Ilse Schellhaas wird in Thüringen vor dem 2. Weltkrieg geboren. Sie teilt von Kindheit an die Begeisterung für Architektur mit ihrem Vater. Gegen anfängliche Widerstände studiert sie Architektur in Weimar. Ihr Traum ist es, Häuser zu bauen, vor denen sich die Wolken verneigen. Als 1950 das DDR-Regime in Berlin eine Prachtallee bauen will, sieht Ilse ihre Chance gekommen. Sie fährt nach Berlin, um ihre Entwürfe vorzustellen. Da sie im Dritten Reich eine Kriegsehe mit einem SS-Angehörigen eingegangen war, hat sie die Identität ihrer verstorbenen Schwester Marga, die eine überzeugte Kommunistin war, angenommen. In Berlin trifft Ilse Helmut, den Ehemann ihrer Schwester. Helmut verspricht, Ilse nicht zu verraten. Im Gegenzug gibt er ihre Entwürfe als seine aus. Für Ilse scheint sich ihr Traum zu erfüllen, als der Bau der Häuser beginnt. Um den Bau voran zu treiben, der unter dem ständigen Mangel an Baumaterial leidet, werden immer wieder die Arbeitsnormen erhöht. Es kommt zum Aufstand vom 17. Juni. Ilse flieht mit dem Koch Paule nach West-Berlin. Als die Mauer 1989 fällt, will Ilse unbedingt nach Ostberlin. Sie will endlich ihre Stein gewordenen Träume von damals sehen.

    Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil die Inhaltsangabe die Geschichte einer starken Frau versprach, die zudem in einer für uns wichtigen und interessanten Zeit spielt. Die Lebensgeschichte, auf der der Roman basiert, fand ich spannend. Das Buch konnte mich leider dennoch nicht wirklich berühren. Ilse blieb mir fremd und ich konnte mich nicht mit ihr oder einer der anderen Figuren identifizieren. Der Grund dafür ist die in meinen Augen oberflächliche Erzählweise. Es werden Ereignisse aneinander gereiht, ohne sie zum Leben zu erwecken. Ich fühlte mich nicht auf der Gefühlsebene angesprochen. Zum Beispiel ließ mich die Episode, in der Ilse mitten zwischen die Aufständischen gerät und um ihr Leben fürchten muss, kalt. Ich habe auch nicht verstanden, warum das Verhältnis der beiden Schwestern so hasserfüllt war. Ilse übernimmt Margas Identität. Von Marga erfährt man nicht viel mehr, als dass sie mit Helmut verheiratet war und in Russland ums Leben kam. Das Buch bietet viele Gelegenheiten, die handelnden Personen mit mehr Tiefe auszustatten. Leider lässt das Autorenduo diese ungenutzt verstreichen. Für das Buch spricht, dass man erkennen kann, dass ein interessantes Leben darauf wartet, ausführlicher erzählt zu werden und der Schreibstil angenehm zu lesen war.

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