5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 6103953

Taschenbuch
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 3 Sterne

    Gisela E., 23.04.2019

    Visionen einer jungen Architektin

    Schon als Kind war Ilse gerne im Architekturbüro ihres Vaters. Nun, als junge Frau, erhält sie die einmalige Chance, an der Berliner Prachtstraße der DDR zu bauen. Dafür allerdings benötigte sie die Identität ihrer Schwester und macht nun zwangsläufig gemeinsame Sache mit ihrem Schwager. Als Frau muss sie in den Nachkriegsjahren um die Umsetzung ihrer Träume kämpfen. Doch dann ist sie mittendrin in der Riege der Architekten, die die Stalinallee entwerfen und ihre Ideen für die neue Arbeiterklasse einbringen.

    Mit dieser Geschichte ehrt das Autorenduo Wolfram Hänel und Ulrike Gerold die Mutter des Autoren selbst, Ilse Schellhaas, die als junge Frau im Architekturbüro ihres Vaters mitgeholfen hat. Ihre Tagebücher und ihre Biografie geben den Hintergrund für diese Geschichte ab. Dennoch verweisen die Autoren darauf, dass es sich hierbei um einen fiktiven Roman und keine Dokumentation der Ereignisse handelt, das hilft schon mal, die Erzählung richtig einzuordnen.

    Gut gelungen ist die historische Einbettung der Geschehnisse in die Geschichtsschreibung der jungen sowie der späteren DDR. So erlebt der Leser die Ereignisse aus Ilses Sicht. Sie ist eine starke Frau, die ihre eigenen Visionen zur Architektur schon lange mit sich herumträgt. Und dennoch bleibt sie im emotionalen Bereich eher blass für mich, so richtig kann ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Überhaupt wirken manche Geschehnisse eher unglaubwürdig, so dass ich mich schwer tat mit dem Verlauf der Geschichte. Die Zeitsprünge der Erzählung haben das noch erschwert. Ganz unpassend fand ich die Zusammenfassung der Erzählung zu Beginn jedes Kapitels, da stellte ich mir die Frage, wozu ich die einzelnen Seiten noch lesen sollte.

    So richtig überzeugen konnte mich der Roman nicht wirklich. Letztendlich habe ich das Buch weggelegt und ein paar Takte zu den geschilderten Ereignissen gegoogelt, die Lektüre hat mich zumindest neugierig gemacht über das, was der Roman erzählt. Mehr als drei von fünf Sternen kann ich abschließend jedoch nicht vergeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Lacastra, 29.01.2019

    Allee meine Erwartungen erfüllt? (Sorry, schlechtes Wortspiel)

    Normalerweise sind sind Romane solcher Art eigentlich so gar nicht mein Genre, die DDR an sich interessiert mich wenig (obwohl ich grad noch so in ihr geboren wurde) und mit Berlin an sich verbinde ich auch nichts...alles in allem nicht gerade der perfekte Ausgangspunkt um an "Alle unserer Träume" wirklich Spaß zu haben...und doch, ganz so übel war es dann doch nicht!

    Berlin in der Nachkriegszeit, eine junge Architektin mit großen Plänen, die jedoch von ihren Ehemann erpresst wird und so bewusst klein gehalten, denn sie ist es, die eigentlich hinter den tollen Entwürfen steckt...
    Geschrieben aus Ilses Sicht (das ist besagte Architektin) und verpackt in einen flüssigen Schreibstil nimmt uns das Autorenduo nun mit in das Berlin der Nachkriegszeit, natürlich geht es neben den Themen der Zeit (für mich als geschichts-uninteressierten Menschen zumindest gut verständlich und nachvollziehbar beschrieben) vor allem auch um Ilses Selbstbestimmung als emanzipierte Frau und natürlich um das Suchen und Finden der Liebe.
    Wirklich fesseln konnte mich die Geschichte allerdings zu keinem Zeitpunkt, sodass ich das Buch doch das ein oder andere mal beiseite legen musste.
    Für mich lag zuviel Fokus auf Ilse und der betitelten Allee, allgemein hätte ich mir dann doch ein etwas breiteres Spektrum gewünscht und eventuell wäre dann auch in meinem Fall ein größeres Interesse am weiterlesen vorhanden gewesen.

    Für Fans der Epoche, Freunde eher unaufgeregter Romane und Menschen die diese Zeit eventuell selbst miterlebt haben ist "Allee unserer Träume" auf jeden Fall einen Blick wert, denn es ist definitiv kein schlechtes Buch, nur meinen persönlichen Geschmack hat es nicht zu 100 Prozent getroffen.
    Aber zumindest bin ich nun diesem Genre im Allgemeinen nicht mehr so abgeneigt wie zuvor.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    lacastra, 29.01.2019 bei bewertet

    Allee meine Erwartungen erfüllt? (Sorry, schlechtes Wortspiel)

    Normalerweise sind sind Romane solcher Art eigentlich so gar nicht mein Genre, die DDR an sich interessiert mich wenig (obwohl ich grad noch so in ihr geboren wurde) und mit Berlin an sich verbinde ich auch nichts...alles in allem nicht gerade der perfekte Ausgangspunkt um an "Alle unserer Träume" wirklich Spaß zu haben...und doch, ganz so übel war es dann doch nicht!

    Berlin in der Nachkriegszeit, eine junge Architektin mit großen Plänen, die jedoch von ihren Ehemann erpresst wird und so bewusst klein gehalten, denn sie ist es, die eigentlich hinter den tollen Entwürfen steckt...
    Geschrieben aus Ilses Sicht (das ist besagte Architektin) und verpackt in einen flüssigen Schreibstil nimmt uns das Autorenduo nun mit in das Berlin der Nachkriegszeit, natürlich geht es neben den Themen der Zeit (für mich als geschichts-uninteressierten Menschen zumindest gut verständlich und nachvollziehbar beschrieben) vor allem auch um Ilses Selbstbestimmung als emanzipierte Frau und natürlich um das Suchen und Finden der Liebe.
    Wirklich fesseln konnte mich die Geschichte allerdings zu keinem Zeitpunkt, sodass ich das Buch doch das ein oder andere mal beiseite legen musste.
    Für mich lag zuviel Fokus auf Ilse und der betitelten Allee, allgemein hätte ich mir dann doch ein etwas breiteres Spektrum gewünscht und eventuell wäre dann auch in meinem Fall ein größeres Interesse am weiterlesen vorhanden gewesen.

    Für Fans der Epoche, Freunde eher unaufgeregter Romane und Menschen die diese Zeit eventuell selbst miterlebt haben ist "Allee unserer Träume" auf jeden Fall einen Blick wert, denn es ist definitiv kein schlechtes Buch, nur meinen persönlichen Geschmack hat es nicht zu 100 Prozent getroffen.
    Aber zumindest bin ich nun diesem Genre im Allgemeinen nicht mehr so abgeneigt wie zuvor.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    raschke64, 25.02.2019

    Ilse, geboren in Mühlhausen, als Tochter eines Architekten möchte ebenfalls Architektin werden. Doch es kommt der Krieg dazwischen. Danach beteiligt sie sich in Berlin am Aufbau der damaligen Stalinallee, später Karl-Marx-Allee. Dafür muss sie allerdings sehr viel aufgeben. Ihre Entwürfe werden unter dem Namen ihres Mannes veröffentlicht, sie selbst übernimmt am Ende die Bauleitung…

    Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist wunderbar gut lesbar, Unterhaltung und Geschichte in einem. Doch mit Fortschreiten der Geschichte wurde es immer unglaubwürdiger. Es wird die Geschichte, in großen Teilen allerdings fiktional, der Mutter des Autos beschrieben. Ob aus dem Nichtvorhandensein von Fakten oder dem Schützen der Familie – ist werden große Löcher in der Geschichte sichtbar. So ist es nicht wirklich verständlich, warum die junge Frau den Namen ihrer Schwester annehmen muss, um nicht Probleme mit der sowjetischen Besatzungsmacht zu bekommen. Eine einfache Heirat und eine 14-tägige Ehe erscheinen mir keine ausreichenden Gründe dafür zu sein. Auch merkt man der Geschichte leider sehr deutlich an, dass sie aus Sicht von Westdeutschen geschrieben wurde. Die Beschreibungen Ost und West sind sehr schwarz-weiß gehalten. Auch in Westberlin gab es selbst zu Wende noch Mietskasernen, die genauso grau wie in Ostberlin waren. Aber die Hauptfigur landet ja am reichen Wannsee.
    Außerdem ganz furchtbar für mich waren die kurzen Sätze am Beginn eines jeden Kapitels, die den Inhalt darstellten. Das mag bei Büchern in den fünfziger Jahren so üblich gewesen sein und sicher hat sich das Autorenpaar daran orientiert, aber es nahm jegliche Spannung vorweg und ich fand es völlig unnötig und sehr störend. Alles in allem ist das Buch am Ende für mich gute Unterhaltung, allerdings dann nur Durchschnitt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    raschke64, 25.02.2019 bei bewertet

    Ilse, geboren in Mühlhausen, als Tochter eines Architekten möchte ebenfalls Architektin werden. Doch es kommt der Krieg dazwischen. Danach beteiligt sie sich in Berlin am Aufbau der damaligen Stalinallee, später Karl-Marx-Allee. Dafür muss sie allerdings sehr viel aufgeben. Ihre Entwürfe werden unter dem Namen ihres Mannes veröffentlicht, sie selbst übernimmt am Ende die Bauleitung…

    Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist wunderbar gut lesbar, Unterhaltung und Geschichte in einem. Doch mit Fortschreiten der Geschichte wurde es immer unglaubwürdiger. Es wird die Geschichte, in großen Teilen allerdings fiktional, der Mutter des Autos beschrieben. Ob aus dem Nichtvorhandensein von Fakten oder dem Schützen der Familie – ist werden große Löcher in der Geschichte sichtbar. So ist es nicht wirklich verständlich, warum die junge Frau den Namen ihrer Schwester annehmen muss, um nicht Probleme mit der sowjetischen Besatzungsmacht zu bekommen. Eine einfache Heirat und eine 14-tägige Ehe erscheinen mir keine ausreichenden Gründe dafür zu sein. Auch merkt man der Geschichte leider sehr deutlich an, dass sie aus Sicht von Westdeutschen geschrieben wurde. Die Beschreibungen Ost und West sind sehr schwarz-weiß gehalten. Auch in Westberlin gab es selbst zu Wende noch Mietskasernen, die genauso grau wie in Ostberlin waren. Aber die Hauptfigur landet ja am reichen Wannsee.
    Außerdem ganz furchtbar für mich waren die kurzen Sätze am Beginn eines jeden Kapitels, die den Inhalt darstellten. Das mag bei Büchern in den fünfziger Jahren so üblich gewesen sein und sicher hat sich das Autorenpaar daran orientiert, aber es nahm jegliche Spannung vorweg und ich fand es völlig unnötig und sehr störend. Alles in allem ist das Buch am Ende für mich gute Unterhaltung, allerdings dann nur Durchschnitt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Gelinde R., 25.01.2019 bei bewertet

    Allee unserer Träume, von Ulrike Gerold u. Wolfram Hänel

    Cover:
    Passt absolut gut zum Buch.

    Inhalt:
    Der Lebensweg der jungen Architektin Ilse in den Nachkriegsjahren, spiel hauptsächlich in Berlin.
    Für ihren Traum, des Wiederaufbaus, und speziell der Karl-Marx-Allee stellt sie alles andere hinten an.

    Meine Meinung:
    Die Geschichte hat für mich interessant angefangen, aber dann wurden es zu viele Nebensächlichkeiten und Erklärungen drum herum, viele Details die ich für die Geschichte nicht wichtig fand und die es zäh und teilweise langatmig gemacht haben.
    Zu wenig Emotionen, Gefühle und Gedanken des Protagonisten. Diese waren für mich auch zu flach, ihre Persönlichkeit fehlte mir.
    Alles dreht sich um Ilse, die mir aber trotzdem fremd bleibt.

    Ob erfunden oder wahr, vieles erscheint mir unglaubwürdig.

    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen.
    Es gab viele Zeitsprünge, die Jahreszahlen waren aber immer vorangestellt. Ich denke dies war, um die Spannung zu erhöhen und manches geheimnisvoll zu machen. Aber dadurch wirkte es für mich teilweise wieder zerstückelt.

    Was für mich ganz neu war:
    Vor jedem Kapitel war eine Zusammenfassung was mich erwartet, das hat immer wieder die Neugier geweckt.

    Der historische Hintergrund allgemein, Krieg, ‚Wiederaufbau, blieb mir zu sehr auf der Strecke.

    Autoren:
    Das Autorenduo lebt und arbeitet seit über 40 Jahren zusammen.
    In diesem Roman, erzählen die beiden Autoren die Geschichte von Wolfram Hänels Mutter (mit allen schriftstellerischen Freiheiten).

    Mein Fazit:
    Ein Buch das zwar interessant zu lesen war, das mich aber nicht faszinieren oder fesseln konnte.
    Von mir 3,5 Sterne die ich aber auf 3 abrunde (Bauchgefühl).

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Feelina06, 18.02.2019

    Berlin, Anfang der 50er Jahre. Die Stadt ist vom Krieg noch schwer gezeichnet, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat einen Traum, sie will die Stadt wieder neu aufbauen und so will sie am Wettbewerb zum Bau der Karl-Marx-Allee in Ostberlin teilnehmen. Ihre Pläne werden auch tatsächlich ausgewählt, aber ihr Mann erpresst sie mit einem Geheimnis aus ihrer Vergangenheit und gibt ihre Pläne für seine aus. Schwer enttäuscht fasst Ilse einen Entschluss und kämpft für ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite.

    „Allee unserer Träume“ von Ulrike Gerold und Wolfram Hänel ist eine gelungene Mischung aus Zeitgeschichte und Unterhaltung.
    Ilse wächst wohlbehütet auf und ist die Tochter eines Architekten, weshalb sie schon in jungen Jahren die Liebe zu diesem Beruf entdeckt und trotz Krieg und aller Widerstände wird Ilse dann auch tatsächlich Architektin.
    Der Roman hat einen flüssigen und einfachen Schreibstil und man kommt recht zügig durch die Geschichte, die in mehrere Zeitabschnitte unterteilt ist.
    Der Spannungsbogen ist stets konstant und es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen.
    Die einzelnen Charaktere sind authentisch dargestellt, allerdings fiel es schwer sich in die Personen richtig reinzuversetzen, die Beschreibungen sind mir persönlich einfach nicht tief genug gewesen. Zudem hatte ich das Gefühl, das der Schluss dann doch sehr abrupt kam, als hätten die Autoren alles erzählt und nun müsste schnell ein Ende her.

    Trotz allem ist es eine tolle Geschichte, mit spannendem geschichtlichen Hintergrund, die fesselt und gut erzählt ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Michael B., 22.04.2019 bei bewertet

    Gute Unterhaltung mit historischem Bezug.
    Dem Autorenpaar Ulrike Gerold und Wolfram Hänel – beide Jahrgang 1956 – ist ein guter Unterhaltungsroman mit biographischem und historischem Bezug gelungen. Man kann das Buch lesen als die Geschichte einer Berliner Straße, als Architekturgeschichte, als geschichtlicher Exkurs von der Zeit kurz vor dem Dritten Reich bis hin in die Zeit nach der Wiedervereinigung, als Familiengeschichte und auch als eine Emazipationsgeschichte. Das über 500-seitige Werk ist schnell gelesen, der Leser muss nicht viel rätseln (psychologische Hintergründe) sondern bekommt alles erklärt – was aber gerade die Leichtigkeit dieses Werkes ausmacht. Eine schöne Lehrstunde über die systemimmanenten Widersprüche der ehemaligen DDR sind die Szenen und Beschreibungen mit und über Walter Ulbricht. Es gibt einige für meinen Geschmack überzeichnete Passagen (Ausflug über die Grenze nach Westberlin in einen Club) – die aber gleichwohl gut unterhalten. Am Ende nimmt der Roman ein allzu großes Tempo auf, sind doch die Zeitsprünge etwas groß; es macht ein wenig den Eindruck, als wenn die Autoren das ihnen wichtige erzählt hätten, und die Geschichte dann alsbald hätten abschließen wollen. Meine Lieblingsszene ist die Beschreibung der Grenzkontrolle inklusive Zwangsumtausch im Jahre 1978; wer also eigene Erinnerungen an diese Zeit hat, dem sei das wirklich sehr gut unterhaltende Buch wärmstens empfohlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Michael B., 07.04.2019

    Gute Unterhaltung mit historischem Bezug.
    Dem Autorenpaar Ulrike Gerold und Wolfram Hänel – beide Jahrgang 1956 – ist ein guter Unterhaltungsroman mit biographischem und historischem Bezug gelungen. Man kann das Buch lesen als die Geschichte einer Berliner Straße, als Architekturgeschichte, als geschichtlicher Exkurs von der Zeit kurz vor dem Dritten Reich bis hin in die Zeit nach der Wiedervereinigung, als Familiengeschichte und auch als eine Emazipationsgeschichte. Das über 500-seitige Werk ist schnell gelesen, der Leser muss nicht viel rätseln (psychologische Hintergründe) sondern bekommt alles erklärt – was aber gerade die Leichtigkeit dieses Werkes ausmacht. Eine schöne Lehrstunde über die systemimmanenten Widersprüche der ehemaligen DDR sind die Szenen und Beschreibungen mit und über Walter Ulbricht. Es gibt einige für meinen Geschmack überzeichnete Passagen (Ausflug über die Grenze nach Westberlin in einen Club) – die aber gleichwohl gut unterhalten. Am Ende nimmt der Roman ein allzu großes Tempo auf, sind doch die Zeitsprünge etwas groß; es macht ein wenig den Eindruck, als wenn die Autoren das ihnen wichtige erzählt hätten, und die Geschichte dann alsbald hätten abschließen wollen. Meine Lieblingsszene ist die Beschreibung der Grenzkontrolle inklusive Zwangsumtausch im Jahre 1978; wer also eigene Erinnerungen an diese Zeit hat, dem sei das wirklich sehr gut unterhaltende Buch wärmstens empfohlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Gabriele S., 30.01.2019

    Ein Leben

    Ilse, Jahrgang 1922, wuchs als Kind geschiedener Eltern in Thüringen auf. Obwohl sie bei der Mutter lebte, liebte sie ihren Vater, der sie oft mit in seine Baufirma nahm und in ihr den Wunsch aufkommen ließ, Architektur zu studieren. Auch wenn es ihr die politischen Ereignisse nicht leicht machten, realisierte ihren Wunsch.

    Im ersten Teil des Buches wechseln die Kapitel zwischen Ilses Jugend und dem Beginn der DDR. Schon hier fielen mir die vielen Nebenschauplätze auf. Sicher ist es interessant zu lesen, welche Hürden das Leben Ilse in den Weg legte, doch die Vielzahl führte mich zu oft vom eigentlichen Thema weg.

    Im zweiten Teil beschreiben die Autoren, wie sie sich den Bau der Ostberliner Prachtstraße Anfang der sechziger Jahre vorstellen. Einige Abschnitte lassen sich gut lesen, aber auch hier sind so viele Nebenschauplätze eingearbeitet, dass mir die Geschichte wie ein Rundumschlag vorkommt. Die kürzeren Abschnitten zum Schluss des Buches runden die Story allerdings gut ab und gefielen mir besser als die weitschweifigen Erzählstränge.

    Sicher ist jedes Leben voll gepackt mit vielen verschiedenen Erlebnissen – guten und schlechten. So war es wohl auch im Leben der Mutter des Autors. Denn sie soll das Vorbild für diesen Roman gewesen sein. Als Biografie hätte ich diese Anhäufung von Ereignissen sicherlich gerne gelesen. Doch für einen Roman war mir das Buch viel zu voll gepackt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    yellowdog, 25.01.2019 bei bewertet

    eigenwillig

    Allee unserer Träume ist ein Roman, der ein Stück deutsche Geschichte abbildet. Es wird ein ambivalentes Bild der deutschen Gesellschaft, insbesondere des Ostens, in den vierziger, fünfziger Jahre gezeigt.
    Da schon im Vorwort darauf hingewiesen wird, das viel erfunden ist, bleibt man als Leser teilweise irritiert, was man von dem ganzen halten soll. Eine klare Trennung zwischen Fakten und Fiktion wäre wünschenswert und für die meisten Autoren ist das auch kein Problem.
    Spät im Buch gibt es noch Passagen 1978 und 1989.

    Einige Nebenfiguren sind interessant angelegt, wie z.B. Hans oder Ilses Mutter, bleiben dann aber doch zu plakativ dargestellt. Das Zeitportrait schwankt zwischen glaubwürdig und leicht konstruiert.

    An der Hauptfigur Ilse gefällt mir, dass sie lebhaft und engagiert ist, dabei doch anfällig für die Machtstrukturen ist, in die sie sich fügt. Sie ist auf jeden Fall glaubwürdig, aber es ist auch nicht immer leicht, sie zu mögen. Ihre Eigensinnigkeit aber ist es zu verdanken, dass sie sich in ihrer Position als Architektin durchsetzen kann, aber auch zwischen die Stühle gerät.

    Erwähnenswert ist natürlich auch das auffällige Cover mit dem ausdrucksvollen Gesicht.

    Das Buch ist kein Flop, es gibt zahlreiche gut gemachte Passagen, besonders zum Ende hin Aber so ganz konnte es mich auch nicht packen. Deswegen gebe ich nur genau 3 Sterne!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    gagamaus, 25.02.2019 bei bewertet

    Der Bau der Karl-Marx-Allee im Osten Berlins in den 50ger Jahren des 20.ten Jahrhunderts, das ist das Kernelement der Geschichte „Allee unserer Träume“. Hier sollten Wohnungen für die einfachen Arbeiter entstehen. Der Architekt wurde wie üblich bei einem ausgeschriebenen Wettbewerb gesucht und die junge idealistische träumt davon, mit diesem Auftrag in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, dessen Konstruktionen sie schon als Kind bewundert hatte. Aber die Männerwelt sieht es nicht so gerne, dass eine Frau so erfolgreich ist und legt ihr viele Steine in den Weg.

    Ein Roman über die Anfänge der DDR und über die Anfänge der Emanzipation. Ilse ist eine Frau ihrer Zeit, die mit ihrem Ehrgeiz und ihrem Mut dennoch etwas aus der Masse der Frauen herausragt. Das Buch war interessant aber die Figuren und die vor allem der Plot konnten mich nicht durchweg fesseln. Einiges war vorhersehbar, es gab nur einen wirklich dramatischen Höhepunkt in Ilses Biografie. Die Geschichte beruht, glaube ich, auf wahren Begebenheiten und die kann man natürlich nicht willkürlich verändern. Das Buch erinnerte mich in seiner Struktur ein bisschen an Romane von Ulrike Renk, die ja auch reale Personen in ihren Büchern zum Leben erweckt.

    Interessant aber nur mäßig spannend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    gagamaus, 25.02.2019

    Der Bau der Karl-Marx-Allee im Osten Berlins in den 50ger Jahren des 20.ten Jahrhunderts, das ist das Kernelement der Geschichte „Allee unserer Träume“. Hier sollten Wohnungen für die einfachen Arbeiter entstehen. Der Architekt wurde wie üblich bei einem ausgeschriebenen Wettbewerb gesucht und die junge idealistische träumt davon, mit diesem Auftrag in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, dessen Konstruktionen sie schon als Kind bewundert hatte. Aber die Männerwelt sieht es nicht so gerne, dass eine Frau so erfolgreich ist und legt ihr viele Steine in den Weg.

    Ein Roman über die Anfänge der DDR und über die Anfänge der Emanzipation. Ilse ist eine Frau ihrer Zeit, die mit ihrem Ehrgeiz und ihrem Mut dennoch etwas aus der Masse der Frauen herausragt. Das Buch war interessant aber die Figuren und die vor allem der Plot konnten mich nicht durchweg fesseln. Einiges war vorhersehbar, es gab nur einen wirklich dramatischen Höhepunkt in Ilses Biografie. Die Geschichte beruht, glaube ich, auf wahren Begebenheiten und die kann man natürlich nicht willkürlich verändern. Das Buch erinnerte mich in seiner Struktur ein bisschen an Romane von Ulrike Renk, die ja auch reale Personen in ihren Büchern zum Leben erweckt.

    Interessant aber nur mäßig spannend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Sabine M., 10.02.2019

    Auf das Buch war ich sehr gespannt, denn mich faszinieren Geschichten, die sich mit unserer jüngeren Vergangenheit beschäftigen. Die beiden Autoren, die auch unter dem Pseudonym "Freda Wolff" zusammen Kriminalromane schreiben, haben mir schon gezeigt, dass sie in ihrem Schreibstil durchaus miteinander harmonieren können. Hier merkt man davon leider wenig. Der Roman liest sich seltsam hölzern und in großen Strecken sehr langatmig. Normalerweise kann ein Buch für mich nicht dick genug sein, aber hier hätte ich mir deutlich weniger Seiten gewünscht. Dabei hätte der Plot durchaus Potential. Das Thema ist sehr spannend und gerade jetzt zum Jubiläum der Frauenbewegung höchst aktuell. Aber ein Lesefluss mag sich nicht so recht einstellen. Das mag zum einen an den blass bleibenden Protagonisten liegen, aber auch an den zu ausführlich behandelten Themenbereichen, die einerseits Unruhe bringen, aber an vielen Stellen auch eine gewisse Erschöpfung beim Leser hervorrufen. Das Buch hat mich einfach nicht gepackt, was ich sehr schade finde, denn eigentlich beherrschen die beiden Autoren ihr Metier.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    wusl, 28.01.2019

    Ilse vergöttert als ihren Vater und alles was er tut. Das ist sicher einer der Gründe, warum sie auch Architektin werden will. Auch nach der Trennung der Eltern hat sie engen Kontakt zu ihm. Das Mädchen ist klug und aufgeweckt und als junge Frau beginnt sie, gegen die Konventionen und Vorurteile der Männer aufzubegehren. Sie möchte als Architektin geschätzt werden und Erfolg haben. Auch ihr überheblicher Ehemann kann sie nicht aufhalten.

    Eine spannende Zeit und eine mutige junge Frau - genau mein Beuteschema. Der Erzählstil ist angenehm und ich mochte Ilses rationale und energische Art. Auch ihre Entwicklung war nachvollziehbar und spiegelt sicher die Anfänge der Emanzipation wieder.

    Ich kann nicht genau festmachen, warum die Geschichte mich dennoch nicht ganz packte. Irgendwie war manches etwas holprig. Es fehlte die richtige Spannung und die meisten Nebendarsteller blieben blass und langweilig. Ich kann leider nur drei Sterne vergeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    anyways, 23.04.2019 bei bewertet

    Der 2.Weltkrieg ist vorbei und die Überlebenden finden ihre Städte in Schutt und Asche vor. Berlin gleicht eher einer Steinwüste, als die junge Architektin Ilse mit ihrer Mappe vom kleinen beschaulichen Mühlhausen den Ostsektor betritt. Die Regierung in der DDR möchte eine riesige Prachtstraße in dieser Trümmerwüste entstehen lassen. Das Architekturbüro ihres Vaters ist auch eingeladen worden, nur ist Ilses Vater schwerkrank und sie vertritt ihn, auf eigene Faust aber mit vielen eigenen Ideen. Ihre Vorstellung vor der Obrigkeit läuft wider Erwarten gut, bis ein Mann die Bühne betritt, der ihr dunkles Geheimnis sofort enttarnen könnte.

    Mich hat der Klappentext neugierig gemacht. Eine Frau die sich in einer Männerdomäne durchsetzen möchte, noch dazu in Ostberlin kurz nach dem Krieg. So protzig und völlig überdimensioniert diese Bauten an der heutigen Karl-Marx-Allee heute auch wirken, bedeuteten sie damals einen Luxus für die Ostberliner Bevölkerung. Jedenfalls war ich gespannt wie das Autorenduo diese Szenerie einfangen wollte um einen interessanten Roman zu kreieren. Mir wurde schnell klar, dass Ulrike Gerold und Wolfram Hänel nicht aus Ostdeutschland kommen, denn es tauchen doch ziemlich viele Ungereimtheiten auf, die ich mir, da ich aus Ostdeutschland stamme, nur so erklären kann.
    Der Beginn ist unterhaltsam und flüssig geschrieben. Ilses Kindheit und Jugend, ihre innige Beziehung zu ihrem Vater und die ersten Schritte in Richtung des späteren Berufswunsches sind ansprechend zu lesen. Erst als Ilse die große Bühne in Berlin betritt und sich als „kleine“ Frau in einer Männerdomäne behaupten möchte wird die Geschichte unglaubwürdig. Ich will versuchen das zu erklären: In der noch jungen DDR galten Frauen von Anfang an als gleichberechtigt. Es wäre also überhaupt nichts Ungewöhnliches gewesen als vollwertige Architektin mitzuarbeiten. Übrigens ein fast vergessenes Phänomen, im Ostblock war es absolut normal (natürlich wenn man sich politisch „korrekt“ verhielt) wenn Frauen sogenannte Männerberufe erlernten. Aber nicht nur das war enervierend zu lesen, sondern ganz besonders haben mich die abrupt stattfindenden Zeitsprüngen mein Lesevergnügen gekostet und ebenso die an den Anfang gestellte Übersicht des Inhaltes des jeweiligen Kapitels. Damit wurde ein Teil der kommenden Geschichte ja schon vorweg genommen. Vielleicht hätte auch dies mich nicht so stark gestört, wäre mir die Protagonistin oder andere Mitwirkende sympathisch gewesen. Alle Figuren sind eher farblos und eher Randnotizen. Die Protagonistin selbst finde ich zu selbstbezogen und in jedem zweiten Satz geht es um „ihren Traum“. Ganz bezeichnend für den Charakter der Ilse ist ein Satz ziemlich zum Ende des Buches. Sie plant eine Reise mit ihrem Mann um sich bei ihm für all die Jahre zu bedanken. Sie überlegt hin und her: „Nein, Unsinn wir fahren nach Brügge! Wir sehen uns gemeinsam die Häuser an, mit denen alles begonnen hat.“- Nur war das nie der Traum ihres Mannes sich in Brügge die Architektur anzusehen, sondern der Traum von Ilse und ihrem Vater.
    Eine großartige Möglichkeit eine Geschichte über den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg zu schreiben, die jedoch weder authentisch noch fesselnd umgesetzt wurde. Schade.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    anyways, 23.04.2019

    Der 2.Weltkrieg ist vorbei und die Überlebenden finden ihre Städte in Schutt und Asche vor. Berlin gleicht eher einer Steinwüste, als die junge Architektin Ilse mit ihrer Mappe vom kleinen beschaulichen Mühlhausen den Ostsektor betritt. Die Regierung in der DDR möchte eine riesige Prachtstraße in dieser Trümmerwüste entstehen lassen. Das Architekturbüro ihres Vaters ist auch eingeladen worden, nur ist Ilses Vater schwerkrank und sie vertritt ihn, auf eigene Faust aber mit vielen eigenen Ideen. Ihre Vorstellung vor der Obrigkeit läuft wider Erwarten gut, bis ein Mann die Bühne betritt, der ihr dunkles Geheimnis sofort enttarnen könnte.

    Mich hat der Klappentext neugierig gemacht. Eine Frau die sich in einer Männerdomäne durchsetzen möchte, noch dazu in Ostberlin kurz nach dem Krieg. So protzig und völlig überdimensioniert diese Bauten an der heutigen Karl-Marx-Allee heute auch wirken, bedeuteten sie damals einen Luxus für die Ostberliner Bevölkerung. Jedenfalls war ich gespannt wie das Autorenduo diese Szenerie einfangen wollte um einen interessanten Roman zu kreieren. Mir wurde schnell klar, dass Ulrike Gerold und Wolfram Hänel nicht aus Ostdeutschland kommen, denn es tauchen doch ziemlich viele Ungereimtheiten auf, die ich mir, da ich aus Ostdeutschland stamme, nur so erklären kann.
    Der Beginn ist unterhaltsam und flüssig geschrieben. Ilses Kindheit und Jugend, ihre innige Beziehung zu ihrem Vater und die ersten Schritte in Richtung des späteren Berufswunsches sind ansprechend zu lesen. Erst als Ilse die große Bühne in Berlin betritt und sich als „kleine“ Frau in einer Männerdomäne behaupten möchte wird die Geschichte unglaubwürdig. Ich will versuchen das zu erklären: In der noch jungen DDR galten Frauen von Anfang an als gleichberechtigt. Es wäre also überhaupt nichts Ungewöhnliches gewesen als vollwertige Architektin mitzuarbeiten. Übrigens ein fast vergessenes Phänomen, im Ostblock war es absolut normal (natürlich wenn man sich politisch „korrekt“ verhielt) wenn Frauen sogenannte Männerberufe erlernten. Aber nicht nur das war enervierend zu lesen, sondern ganz besonders haben mich die abrupt stattfindenden Zeitsprüngen mein Lesevergnügen gekostet und ebenso die an den Anfang gestellte Übersicht des Inhaltes des jeweiligen Kapitels. Damit wurde ein Teil der kommenden Geschichte ja schon vorweg genommen. Vielleicht hätte auch dies mich nicht so stark gestört, wäre mir die Protagonistin oder andere Mitwirkende sympathisch gewesen. Alle Figuren sind eher farblos und eher Randnotizen. Die Protagonistin selbst finde ich zu selbstbezogen und in jedem zweiten Satz geht es um „ihren Traum“. Ganz bezeichnend für den Charakter der Ilse ist ein Satz ziemlich zum Ende des Buches. Sie plant eine Reise mit ihrem Mann um sich bei ihm für all die Jahre zu bedanken. Sie überlegt hin und her: „Nein, Unsinn wir fahren nach Brügge! Wir sehen uns gemeinsam die Häuser an, mit denen alles begonnen hat.“- Nur war das nie der Traum ihres Mannes sich in Brügge die Architektur anzusehen, sondern der Traum von Ilse und ihrem Vater.
    Eine großartige Möglichkeit eine Geschichte über den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg zu schreiben, die jedoch weder authentisch noch fesselnd umgesetzt wurde. Schade.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Chattys Bücherblog, 16.04.2019

    Dankbar war ich über die VORBEMERKUNG, denn so konnten direkt Zweifel oder Fragen ausgeräumt werden. "Alles ist wahr, aber dennoch niemals so passiert."

    Im PROLOG landen wir im Jahr 1932 in Mühlhausen/Thüringen und stolpern sofort über das Wort "Apfelsine". Wow...sehr lange hatte ich dieses Wort schon nicht mehr gehört oder gelesen, da scheinbar die ganze Welt nur noch von Orangen spricht. Ja, ich kann schon sagen, dass mich alleine dieses Wort ein paar Jahre zurückversetzt hat, als ich meine Wochenende noch bei/mit meiner Oma verbracht hatte.

    Tja, und nun kam der eigentliche PLOT. Ihr merkt es schon, ich werde etwas zurückhaltender. Nun ja, ich kann nicht sagen, dass die Geschichte nun anders oder schlechter wurde. Es war nur einfach so, dass sie mich nicht mehr erreicht hat oder ich während des Lesens irgendwie den Faden verloren habe. Die STORY plätscherte so vor sich hin, aber ohne so richtig auf den Punkt zu kommen. Hier sollte ich nun wohl auch unbedingt Ilse erwähnen. Selten hatte ich einen Protagonisten, der mir zuviel wurde. Zuviele Gedanken, zuviele Sehnsüchte, zuviele Unausreiftheiten. Ja, sie war mir einfach zu viel. Und dazu noch eine Geschichte, die mich nicht mitziehen konnte. Puh, das war manchmal schon ein harter Kampf, die Seiten nicht einfach nur so zu überfliegen.

    📚 Fazit 📚

    Auf ca. 560 Seiten hatten sich die beiden Autoren wirklich alle Mühe gegeben, mich für die Story zu begeistern. Leider erfolglos. Eine Protagonisten, die mir ziemlich auf den Nerv ging. Eine Story, die mich nicht erreicht hat. Hm... was soll ich noch weiter sagen?

    Nur so viel, ich war ziemlich enttäuscht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 23.01.2019

    Ilse Schellhaas ist ein echtes Papakind. Sie verbringt viele Stunden in seinem Architekturbüro, wodurch sich ihr Interesse und ihre Begeisterung für die Architektur erklären lässt. Was liegt also näher als selbst Architektur zu studieren und eigene Bauten zu entwickeln, zu gestalten. So versucht Ilse nach dem Studium Ihr Wissen, ihre Ideen und ihr Können nach Kriegsende in Ost-Berlin, also besser gesagt in der sowjetischen Besatzungszone, beim Bau der Stalinallee einzubringen. Dabei muss sie sich nicht nur beruflich in einer Männerwelt Gehör verschaffen, sondern hat auch so einige private Hürden zu nehmen.
    Mir hat die Figur der Ilse Schellhaas ausgesprochen gut gefallen. Den beiden Autoren ist es gelungen die Geschichte dieser Frau, die sich über mehr als ein halbes Jahrhundert erstreckt, unwahrscheinlich unterhaltsam zu beschreiben. Was habe ich mich manchmal beim Lesen über Helmut, ihren geltungsbedürftigen Ehemann, geärgert. Oft hat Ilse eingelenkt und trotzdem ihr Ziel nicht aus den Augen verloren hat. Wenn ich bei einer Geschichte so „mitgehe“, so mitleide, dann ist das für mich das Zeichen, dass der Autor alles richtig gemacht hat.
    Interessant beim Lesen fand ich auch, dass ich mir bekannte Orte neu kennengelernt habe, wie auch Personen wiedererkannt habe, die meinen Lebensweg ebenfalls beeinflusst haben. Herrlich fand ich, dass Honecker nicht namentlich genannt wurde, sondern als kleiner Parteisekretär beschrieben wurde.
    Die Sprachwahl war sehr anschaulich, oft bildhaft und einprägend. Beispielsweise als Ilse die Warteschlangen vor dem HO-Kaufhaus als „Jahrmarkt des Elends“ bezeichnet. Das fand ich toll. Da muss man erstmal drauf kommen. Aber auch für traurige Situationen wurden die richtigen Worte gefunden. Ich denke da an die Dezenz des Vaters, wo Ilse von einer traurigen Hülle seiner Persönlichkeit spricht.
    Für mich war dieses Buch ein wunderbar unterhaltsamer Familienroman, den ich uneingeschränkt allen Liebhabern dieses Genres weiterempfehle. Von mir gibt’s daher auch 5 Lese-Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SiWel, 25.01.2019

    In dem Roman Allee unserer Träume, erschienen im Ullstein Verlag erzählt das Schriftstellerehepaar Ulrike Gerold und Wolfram Hänel die Geschichte von Hänels Mutter, die als junge Architektin Pläne für die Karl - Marx - Allee entworfen hat.Ob diese allerdings jemals umgesetzt wurden ist nicht bekannt.
    Kennengelrnt habe ich in dem Roman Ilse Schellhaas, die in den Nachkriegsjahren versucht sich den Traum ihrer Illusionen von Bauplänen zu erfüllen. Jung und voller Tatendrang sowie mit viel Optimismus. Ihre Geschichte erstreckt sich von 1932 bis 1989. Aufgeteilt in 2 Bücher auf insgesamt 553 Seiten.
    Erzählt wird jedes Kapitel mit einer Überschrift plus Jahreszahl und eingeleitet mit einer Zusammenfassung des folgenden Kapitels. Das hat mir sehr gut gefallen, denn dadurch wurde meine Neugier immer wieder neu geweckt.
    Die Charaktere sind bis auf Ilse alle ziemlich blass und nebensächlich. Allerdings hat mir der Charakter Ilse besonders gut gefallen, bekleidet sie doch genau das Frauenbild welches es zur damaligen Zeit selten gab. Kämpferisch und selbstbewusst in einer reinen Männerwelt.
    Der Schreibstil ist angenehm lesbar, wenngleich es auch ab und zu ein paar Seiten weniger hätten sein können.
    Wer aber Historie und Familiensaga mag, sollte hier ruhig zugreifen. Mir hat es sehr gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein