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  • 5 Sterne

    Laura W., 10.03.2020

    Hinter dem schlichten Cover verbirgt sich eine kleine und kurze, aber ganz besondere Geschichte.

    Es geht um Michka, die vergesslicher wird und öfter stürzt und dadurch ins Heim muss. Es fällt der alten Dame nicht leicht ihre Unabhängigkeit ein Stück weit abzugeben. Und es fällt ihr nicht leicht damit zu leben, dass sie immer vergesslicher wird, immer weniger die richtigen Worte findet. Ihr zur Seite stehen ihr ihre gute, junge Freundin Marie, auf die sie als Kind aufgepasst hat und der Logopäde Jerome der im Altenheim zwei mal in der Woche mit ihr übt. Michkas sehnlichster Wunsch ist es sich bei einem Ehepaar zu bedanken, das sie in ihrer Kindheit gerettet hat. Aber sie kennt nur ihre Vornamen...

    Dies ist eine ganz besondere und sehr rührende Geschichte über das Vergessen. Aber auch über den Alltag und die Ängste in einem Pflegeheim. Außerdem geht es im Buch um Dankbarkeit und Menschlichkeit.
    Das besondere am Buch ist auch der sehr ausdrucksstarke Schreibstil der Autorin. Sie versteht es einen von Anfang an kn wenigen Sätzen fesseln zu können, und man kann das dünne Buch bis zum Schluss nicht aus der Hand legen.
    Erzählt wird aus Sicht von Marie und Jerome. Das ermöglicht es die Geschichte aus Sicht einer Angehörigen und eines aussenstehenderen Menschen zu betrachten, was mir sehr gefallen hat. Aber auch Marie selbst kommt zum Zug in der Geschichte und man erlebt ihre Hilflosigkeit und ihre Ängste auf Albträume sehr bildhaft.
    Zum Schluss musste ich schwer schlucken und mit den Tränen kämpfen. Und man stellt sich die Frage wem ist man selbst dankbar und hat man das demjenigen schon mal gesagt oder oft genug!?

    Fazit: Ein sehr rührendes, gelungenes und besonderes Buch. Ich empfehle es gern weiter!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 13.05.2020 bei bewertet

    Michka war eine selbstbewusste und selbständige Frau. Nun aber fällt ihr aufgrund ihres Alters alles schwerer und immer wieder fehlen ihr die Wörter, die sie dann durch andere ersetzt. Sie kann nicht mehr alleine leben und Marie, um die sich Michka früher oft gekümmert hatte, bringt sie in einem Seniorenheim unter. Dort fühlt sich Michka nicht wohl, es fällt ihr schwer, sich einzuordnen. Wenn sie gute Tage hat, leidet sie unter dem Verlust ihrer Selbständigkeit. Aber sie weiß genau, dass sie noch etwas erledigen möchte. Sie möchte sich bei dem Ehepaar bedanken, dass sie zu Kriegszeiten aufgenommen hat. Es ist ihr zuvor nicht gelungen, dieses Ehepaar ausfindig zu machen und so nimmt sich Marie der Sache an und gibt eine Suchanzeige auf.
    Es gibt viele Menschen, die mit den körperlichen Gebrechen im Alter fertigwerden, die aber hadern, wenn es um das Vergessen geht.
    Dieses Buch beschäftigt sich sehr einfühlsam und emphatisch mit dem Thema. Aber in erster Linie geht es darum, was am Ende wirklich wichtig ist. Es ist die Dankbarkeit, die man aus tiefstem Herzen empfindet und die unbedingt noch ausgesprochen werden muss.
    Ich konnte Michkas Gefühle gut nachvollziehen. Da ist die Angst vor dem Tod, aber auch die Angst, sich nicht mehr ausdrücken zu können. Zu Marie hat Michka schon eine lange und vertrauensvolle Beziehung. Aber nun hat sie noch einen weiteren Menschen, der sich liebevoll um sie kümmert. Es ist ihr Sprachtherapeut Jérome.
    Dies ist mein erstes Buch der Autorin Delphine de Vigan und es hat mich mit dem einfühlsamen und poetischen Schreibstil gleich gepackt. Es ist eine Geschichte, die traurig macht und einen zum Nachdenken bringt, die einen aber auch schmunzeln lässt.
    Ein absolutes Highlight!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 13.05.2020

    Michka war eine selbstbewusste und selbständige Frau. Nun aber fällt ihr aufgrund ihres Alters alles schwerer und immer wieder fehlen ihr die Wörter, die sie dann durch andere ersetzt. Sie kann nicht mehr alleine leben und Marie, um die sich Michka früher oft gekümmert hatte, bringt sie in einem Seniorenheim unter. Dort fühlt sich Michka nicht wohl, es fällt ihr schwer, sich einzuordnen. Wenn sie gute Tage hat, leidet sie unter dem Verlust ihrer Selbständigkeit. Aber sie weiß genau, dass sie noch etwas erledigen möchte. Sie möchte sich bei dem Ehepaar bedanken, dass sie zu Kriegszeiten aufgenommen hat. Es ist ihr zuvor nicht gelungen, dieses Ehepaar ausfindig zu machen und so nimmt sich Marie der Sache an und gibt eine Suchanzeige auf.
    Es gibt viele Menschen, die mit den körperlichen Gebrechen im Alter fertigwerden, die aber hadern, wenn es um das Vergessen geht.
    Dieses Buch beschäftigt sich sehr einfühlsam und emphatisch mit dem Thema. Aber in erster Linie geht es darum, was am Ende wirklich wichtig ist. Es ist die Dankbarkeit, die man aus tiefstem Herzen empfindet und die unbedingt noch ausgesprochen werden muss.
    Ich konnte Michkas Gefühle gut nachvollziehen. Da ist die Angst vor dem Tod, aber auch die Angst, sich nicht mehr ausdrücken zu können. Zu Marie hat Michka schon eine lange und vertrauensvolle Beziehung. Aber nun hat sie noch einen weiteren Menschen, der sich liebevoll um sie kümmert. Es ist ihr Sprachtherapeut Jérome.
    Dies ist mein erstes Buch der Autorin Delphine de Vigan und es hat mich mit dem einfühlsamen und poetischen Schreibstil gleich gepackt. Es ist eine Geschichte, die traurig macht und einen zum Nachdenken bringt, die einen aber auch schmunzeln lässt.
    Ein absolutes Highlight!

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  • 5 Sterne

    SalMar, 10.04.2020

    Wenn die Worte nicht mehr greifbar sind

    Bis vor kurzem konnte Michka noch alleine in ihrer Wohnung leben, nun muss Marie, sozusagen ihre Adoptivenkelin, sie aber schweren Herzens in ein Altenheim bringen, da sie sich nicht rund um die Uhr um sie kümmern kann. Aufgrund der zunehmenden sprachlichen Probleme erhält Michka dort Unterstützung durch Jérôme, einen jungen Logopäden.

    Dieses kleine, aber feine Buch schafft es, mit schlichten Worten eindrucksvoll die Entwicklung von Michka – und nebenbei auch die von Marie und Jérôme – zu beschreiben. Allen Beteiligten geht die Situation auf ihre Weise nah und de Vigan gelingt es auf einzigartige Weise, diese Gefühle einzufangen. Die rührenden Momente etwa, in denen sich Michka unvermittelt an aktuelle Probleme von Marie und Jérôme erinnert und sich danach erkundigt, wird wohl jeder wiedererkennen, der eine nahestehende Person mit Demenz erlebt hat.

    Die Hintergrundgeschichten, wie Marie und Michka sich gefunden haben sowie die Suche nach dem Ehepaar aus ihrer Kindheit, dem Michka ihr Leben verdankt, fügen sich gut in die Erzählung ein und schaffen ein stimmiges Gesamtbild.

    Aufgrund der zunehmenden Aphasie, an der Michka leidet, ist das Buch insbesondere sprachlich beeindruckend: Immer öfter fehlen ihr die Worte und häufig entscheidet sie sich dann für ein ganz anderes, so dass des Öfteren unfreiwillig komische Situationen, manchmal aber auch geradezu poetische Aussagen dabei herauskommen.

    Ich habe das Buch unheimlich gerne gelesen und war fast ein bisschen traurig, als es so schnell vorbei war. Ich werde es auf jeden Fall uneingeschränkt weiterempfehlen und mir auch noch die vorherigen Bücher der Autorin ansehen.

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  • 5 Sterne

    steffi k., 11.03.2020

    Das magische Wort Danke
    Ein Danke öffnet Türen – wer das erst einmal verinnerlicht hat, ist den halben Weg schon gegangen. Buchcover zeigt genau das.
    „Dankbarkeiten“ ist ein Buch mit einem nicht alltäglichen Thema , dem wir gerne aus dem Weg gehen.
    Michka, die Protagonistin , liebt ihr selbstbestimmtes Leben . Aber schockiert muss sie feststellen, dass sie immer mehr Angstzustände hat und kaum noch alleine in ihrer Wohnung leben kann. Plötzlich verliert sie wichtige Dinge ; Erinnerungen , die Sprache. das ist nahezu unerträglich für sie.
    Gut dass da noch Marie ist , eine junge Frau , die sich oft um Michka gekümmert hat. Sie bringt sie dazu , in ein Seniorenheim umzuziehen, was der alten Frau sichtbar schwer fällt . Nun bestimmt nicht mehr sie selbst ihr Leben , sondern die Regeln im Heim.
    Und da ist da noch die Suche nach einem Ehepaar, welches eine große Rolle in Michkas Leben gespielt hat. Nach erfolglosen eigenen Versuchen , gibt Marie eine Suchanzeige auf…
    Auch In Logopäden Jérôme, der im Heim arbeitet, findet Michka eine ihr zugeneigte Person, der ihr hilft , sich neu zu orientieren.
    Die Autorin Delphine de Vigan hat einen einfühlsamen, eindringlichen und klaren Schreibstil. Exakt wählt sie die richtigen Worte und Sätze . Ihre Erzählweise erscheint so plastisch, dass man direkt mit in der Handlung zu sein scheint.
    Ein tief berührender Roman , der noch lange im Herzen nachwirkt und nachdenklich macht. Da wir uns alle irgendwann mit dem Altern auseinandersetzten müssen , kann ich dieses Buch nur empfehlen, auch für ein besseres Verständnis für alte Menschen und unseren Umgang mit ihnen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 10.03.2020 bei bewertet

    Einfach schön

    Inhalt:
    Michèle Seld, genannt Michka, ist eine ältere Dame, der es immer schwerer fällt, allein in ihrer Wohnung zu leben. Nach einigen Stürzen und weil auch die sprachlichen Fähigkeiten immer mehr nachlassen, zieht sie in ein Pflegeheim um. Michka hat sich um das Mädchen Marie gekümmert, die im selben Wohnblock lebte und deren Mutter oft durch Abwesenheit glänzte. Nun ist Marie eine junge Frau und kümmert sich um Michka. Auch Jerôme, der Logopäde, ist von der alten Dame fasziniert.

    Meine Meinung:
    Abwechselnd erzählt Delphine de Vigan aus der Sicht von Marie und aus der von Jerôme, wie sie die letzten Monate mit Michka erleben. Ihre Gespräche sind von Liebe, Zuneigung und Dankbarkeit erfüllt - in beide Richtungen. Michkas größte Dankbarkeit gilt allerdings einem Ehepaar, bei dem das kleine Mädchen während des Kriegs Unterschlupf fand. Zu gerne möchte sie diesen beiden selbstlosen Menschen dafür danken, dass sie ihr damals das Leben gerettet haben.

    Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin den langsamen, aber steten Verfall Michkas. Immer mehr Wörter entfallen der Seniorin. Sie ersetzt sie durch ähnlich klingende oder lässt sie auch ganz weg. Was theoretisch lächerlich wirken könnte, da bei den Wortschöpfungen schon auch mal lustige Dinge herauskommen, empfand ich dennoch als ganz sachlich. Diese Gratwanderung ist Delphine de Vigan hervorragend gelungen. Auch die Übersetzerin Doris Heinemann hat hier sehr gute Arbeit geleistet.

    Michkas Geschichte hat mich sehr berührt und am Ende auch zu Tränen gerührt. Man muss diese Frau einfach gern haben - ebenso wie Marie und Jerôme.

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  • 5 Sterne

    Marianna T., 12.04.2020 bei bewertet

    Wahnsinnig ergreifend

    Michka und Marie verbindet eine vertrauensvolle Beziehung, sie trägt die Beiden auch als Michka ins Altenheim zieht und immer mehr ihre Sprache verliert.

    Dies ist ein Roman über den Wert von verantwortungsvoller Sorge umeinander, den Zusammenhalt unterschiedlicher Generationen und das Abschiednehmen, wenn der Tod naht. Mit großer Emotionalität erzählt die Autorin von der Bedeutsamkeit menschlicher Nähe, die schützen und tragen kann. Ebenso geht es um das Erinnern und Vergessen. Damit beschäftigt sich die Autorin mit vielen bedeutsamen Themen, die alle Menschen betreffen. Der Roman hat eine große und sehr positive Aussagekraft: dankbar sein und sich dankbar zeigen. Die Erzählung ist nie albern oder übermäßig tränenreich und bedient sich angenehm wenig an Vorurteilen.

    Das Buch ist abwechselnd kapitelweise aus der Sicht von der jungen Marie und dem Logopäden Jérome erzählt. Die Autorin weiß mit Worten umzugehen und verwendet sie mit Bedacht. Die Erzählung ist weder ausschweifend noch besonders geschmückt, ist eher nüchtern und zurückhaltend und lässt vieles offen. Michkas Einschränkungen der Sprache lassen sich dadurch gut nachvollziehen und werden erfahrbar. Die Geschichte ist schnell gelesen, die Spannung hoch.

    Am Ende bin ich sehr berührt von der positiven Aussagekraft des Romans und nachdenklich über diese anregenden Themen.

    Ein sehr berührender und schlichter Roman zu bedeutsamen Themen des Erinnerns und Vergessens, vorallem aber über menschliche Nähe.

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  • 5 Sterne

    Marianna T., 12.04.2020

    Wahnsinnig ergreifend

    Michka und Marie verbindet eine vertrauensvolle Beziehung, sie trägt die Beiden auch als Michka ins Altenheim zieht und immer mehr ihre Sprache verliert.

    Dies ist ein Roman über den Wert von verantwortungsvoller Sorge umeinander, den Zusammenhalt unterschiedlicher Generationen und das Abschiednehmen, wenn der Tod naht. Mit großer Emotionalität erzählt die Autorin von der Bedeutsamkeit menschlicher Nähe, die schützen und tragen kann. Ebenso geht es um das Erinnern und Vergessen. Damit beschäftigt sich die Autorin mit vielen bedeutsamen Themen, die alle Menschen betreffen. Der Roman hat eine große und sehr positive Aussagekraft: dankbar sein und sich dankbar zeigen. Die Erzählung ist nie albern oder übermäßig tränenreich und bedient sich angenehm wenig an Vorurteilen.

    Das Buch ist abwechselnd kapitelweise aus der Sicht von der jungen Marie und dem Logopäden Jérome erzählt. Die Autorin weiß mit Worten umzugehen und verwendet sie mit Bedacht. Die Erzählung ist weder ausschweifend noch besonders geschmückt, ist eher nüchtern und zurückhaltend und lässt vieles offen. Michkas Einschränkungen der Sprache lassen sich dadurch gut nachvollziehen und werden erfahrbar. Die Geschichte ist schnell gelesen, die Spannung hoch.

    Am Ende bin ich sehr berührt von der positiven Aussagekraft des Romans und nachdenklich über diese anregenden Themen.

    Ein sehr berührender und schlichter Roman zu bedeutsamen Themen des Erinnerns und Vergessens, vorallem aber über menschliche Nähe.

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  • 5 Sterne

    Simone H., 07.03.2020

    Michka war immer eine starke, unabhängige Frau, doch in einem gewissen Alter ist es ihr nicht mehr möglich alleine zu leben. Sie fällt oft und vor allem verliert / vergisst sie Wörter, sodass es immer schwieriger für sie wird sich zu verständigen. Sie zieht mit der Hilfe von Marie, ihres ehemaligen Nachbarskinds, zu der sie eine besondere Beziehung hat, in ein Pflegeheim und lernt dort auch Jermone, ihren Logopäden kennen...

    Die Geschichte wird vor allem aus Sicht von Marie und Jerome erzählt. Unterbrochen werde diese sich abwechselnden Teile noch von Traumsequenzen von Michka, in denen sie wieder ihren ganzen Wortschatz hat. Diese Aufteilung finde ich gut gewählt, da man gleich Zugang zu allen drei Hauptfiguren hat und ein Wechsel immer Abwechslung in Erzählungen bringt.

    Die Sprache ist leicht und flüssig zu lesen, auch wenn es einige Passagen gibt, die zum Nachdenken anregen. Auch gibt es immer wieder Passagen, die mich in ihrer grundsätzlichen Traurigkeit trotzdem zum Schmunzeln gebracht haben.

    Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und war gerade von den letzten Werken nicht restlos überzeugt. In diesem Roman hat sie aber für mich persönlich wieder einmal bewiesen, dass sie Erzählkunst und Übermittlung von Emotionen perfekt versteht und ich hier nicht zu Unrecht eine sehr hohes Niveau ansetze. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Simone H., 07.03.2020 bei bewertet

    Michka war immer eine starke, unabhängige Frau, doch in einem gewissen Alter ist es ihr nicht mehr möglich alleine zu leben. Sie fällt oft und vor allem verliert / vergisst sie Wörter, sodass es immer schwieriger für sie wird sich zu verständigen. Sie zieht mit der Hilfe von Marie, ihres ehemaligen Nachbarskinds, zu der sie eine besondere Beziehung hat, in ein Pflegeheim und lernt dort auch Jermone, ihren Logopäden kennen...

    Die Geschichte wird vor allem aus Sicht von Marie und Jerome erzählt. Unterbrochen werde diese sich abwechselnden Teile noch von Traumsequenzen von Michka, in denen sie wieder ihren ganzen Wortschatz hat. Diese Aufteilung finde ich gut gewählt, da man gleich Zugang zu allen drei Hauptfiguren hat und ein Wechsel immer Abwechslung in Erzählungen bringt.

    Die Sprache ist leicht und flüssig zu lesen, auch wenn es einige Passagen gibt, die zum Nachdenken anregen. Auch gibt es immer wieder Passagen, die mich in ihrer grundsätzlichen Traurigkeit trotzdem zum Schmunzeln gebracht haben.

    Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und war gerade von den letzten Werken nicht restlos überzeugt. In diesem Roman hat sie aber für mich persönlich wieder einmal bewiesen, dass sie Erzählkunst und Übermittlung von Emotionen perfekt versteht und ich hier nicht zu Unrecht eine sehr hohes Niveau ansetze. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    borgi, 10.03.2020 bei bewertet

    Eine Kostbarkeit
    Michka, die bisher selbständig und unabhängig gelebt hat, kommt langsam mit dem Alleineleben in ihrer Wohnung nicht mehr zurecht. Eine junge Frau, Marie, kümmert sich um sie und letztlich sucht sie ihr einen Platz im Seniorenheim. Marie ist keine Verwandte von Michka, den Hintergrund ihrer Beziehung lernen wir nach und nach kennen.

    Die Geschichte wird sehr mitfühlend und behutsam erzählt. Wir Leser können gut nachempfinden, wie traurig und angsteinflößend die Veränderungen für Michka sind. Sie leidet, weil ihr immer mehr die Worte verloren gehen, sie müht sich, das zu formulieren, was sie aussagen will.

    Aber es gibt auch zwei nette, junge Menschen in ihrem Leben. Neben Marie ist da Jérôme, ein Logopäde im Seniorenheim, dessen Besuche ihr sehr gut tun. Es ist schön zu lesen, wie warmherzig und liebevoll die beiden mit ihr umgehen. Sie schenken ihr Zuneigung und Aufmerksamkeit, leiden aber auch weil sie erleben, wie Michka mit dem schleichenden Verschwinden so vieler Fähigkeiten fertig werden muss. Man kann sich nur wünschen, dass man selbst im Alter so mitfühlende, warmherzige Menschen um sich hat.

    Ich habe an einigen Stellen weinen müssen, aber Gott-sei-Dank auch manchmal schmunzeln. Zurück bleibt das Gefühl, ein richtig gutes Buch gelesen zu haben. Für mich ist die Autorin Delphine de Vigan eine Entdeckung.

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  • 5 Sterne

    Suzann K., 25.05.2020 bei bewertet

    Verlieren
    Delphine de Vigan hat hier mit “Dankbarkeiten” ein kleines Meisterwerk geschaffen.
    Im Mittelpunkt steht Michka, eine ältere Dame, die langsam ihre Selbstständigkeit verliert und ins Heim zieht. Sie ist kinderlos, hat aber Marie, eine junge Frau, mit der sie schon lange befreundet ist.
    Die Geschichte ihres zunehmendes Verlustes, sie verliert erst ihre Worte, dann sich selbst, wird abwechselnd erzählt. Erzählt von ihr selbst, hauptsächlich in Alpträumen ohne Wortverlust, erzählt von Marie, die Michka viel zu verdanken hat und erzählt von Jerome, dem Logopäden, der die alte Dame schnell in sein Herz schließt.
    Michka hat in ihrem Leben noch eine Schuld offen und möchte sich bedanken bei den Menschen, die sie als Kind vor der Deportation bewahrten, Menschen, von denen sie nur den Vornamen kennt. Michka teilt dem Leser mit, wie wichtig es ist, Danke zu sagen und sich auszusprechen.
    Sehr rührend liest man von Seite zu Seite mehr den Verlust ihrer Wörter, aber nie ihrer Würde. Die Art der Autorin ist sehr feinfühlig, sehr emotional, es tut fast weh, ihre Worte zu lesen und der alten Damen dabei zuzusehen, ihre Freiheit zu verlieren. Hier ist ein sehr gutes Buch über Verlust, Gefühle, Altwerden und Sterben entstanden.
    “Man glaubt immer, man hätte noch genug Zeit, die Dinge zu sagen, und dann ist es plötzlich zu spät.”

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  • 5 Sterne

    Suzann K., 25.05.2020

    Verlieren
    Delphine de Vigan hat hier mit “Dankbarkeiten” ein kleines Meisterwerk geschaffen.
    Im Mittelpunkt steht Michka, eine ältere Dame, die langsam ihre Selbstständigkeit verliert und ins Heim zieht. Sie ist kinderlos, hat aber Marie, eine junge Frau, mit der sie schon lange befreundet ist.
    Die Geschichte ihres zunehmendes Verlustes, sie verliert erst ihre Worte, dann sich selbst, wird abwechselnd erzählt. Erzählt von ihr selbst, hauptsächlich in Alpträumen ohne Wortverlust, erzählt von Marie, die Michka viel zu verdanken hat und erzählt von Jerome, dem Logopäden, der die alte Dame schnell in sein Herz schließt.
    Michka hat in ihrem Leben noch eine Schuld offen und möchte sich bedanken bei den Menschen, die sie als Kind vor der Deportation bewahrten, Menschen, von denen sie nur den Vornamen kennt. Michka teilt dem Leser mit, wie wichtig es ist, Danke zu sagen und sich auszusprechen.
    Sehr rührend liest man von Seite zu Seite mehr den Verlust ihrer Wörter, aber nie ihrer Würde. Die Art der Autorin ist sehr feinfühlig, sehr emotional, es tut fast weh, ihre Worte zu lesen und der alten Damen dabei zuzusehen, ihre Freiheit zu verlieren. Hier ist ein sehr gutes Buch über Verlust, Gefühle, Altwerden und Sterben entstanden.
    “Man glaubt immer, man hätte noch genug Zeit, die Dinge zu sagen, und dann ist es plötzlich zu spät.”

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  • 5 Sterne

    S.I., 14.03.2020 bei bewertet

    Danken... bevor es zu spät ist

    „Alt werden heißt verlieren lernen.“ (S. 123)

    „Ich meine das Ende des Verstands, der ist dann futsch und alle Wörter verflogen“ (S. 60)

    Ein kurzer, aber um so eindrucksvollerer Romans - die Geschichte nimmt gerade einmal gut 150 Seiten ein und ist durch deutliche Kapitelwechsel und Absätze auf diesen Seiten weiter reduziert und intensiviert. Dabei ist das Buch gleichzeitig so gut zu lesen, dass ich bewusst immer wieder innehalten musste, damit es nicht zu schnell vorbei ist...

    Michèle Seld, genannt Michka; ihre Ziehtochter Marie und ihr Logopäde Jérome sind die Hauptpersonen dieses Buches; die alle drei ihren Frieden mit ihrer Vergangenheit noch nicht gemacht haben.... schwere Kost, mag man denken - doch durch sehr liebevolle Wortspielereien um den schwindenden Wortschatz von Michka ist es durchaus heiter und gibt oft Grund zum Grinsen! Manchmal ist es ein lachendes und ein weinendes Auge, da die Beschreibung des Heimalltags aus dem Erlebten und Erträumten schwer zu schlucken gibt... und man immer und immer wieder daran erinnert wird: danke zu sagen, bevor es zu spät ist!
    Ich fange sofort damit an: Danke an die Autorin Delphine de Vigan und ihre Übersetzerin Doris Heinemann für dieses liebevolle, intensive und lange nachklingende Buch, das ich von Herzen weiterempfehle!

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  • 5 Sterne

    Leserattenmama, 14.03.2020

    Danken... bevor es zu spät ist

    „Alt werden heißt verlieren lernen.“ (S. 123)

    „Ich meine das Ende des Verstands, der ist dann futsch und alle Wörter verflogen“ (S. 60)

    Ein kurzer, aber um so eindrucksvollerer Romans - die Geschichte nimmt gerade einmal gut 150 Seiten ein und ist durch deutliche Kapitelwechsel und Absätze auf diesen Seiten weiter reduziert und intensiviert. Dabei ist das Buch gleichzeitig so gut zu lesen, dass ich bewusst immer wieder innehalten musste, damit es nicht zu schnell vorbei ist...

    Michèle Seld, genannt Michka; ihre Ziehtochter Marie und ihr Logopäde Jérome sind die Hauptpersonen dieses Buches; die alle drei ihren Frieden mit ihrer Vergangenheit noch nicht gemacht haben.... schwere Kost, mag man denken - doch durch sehr liebevolle Wortspielereien um den schwindenden Wortschatz von Michka ist es durchaus heiter und gibt oft Grund zum Grinsen! Manchmal ist es ein lachendes und ein weinendes Auge, da die Beschreibung des Heimalltags aus dem Erlebten und Erträumten schwer zu schlucken gibt... und man immer und immer wieder daran erinnert wird: danke zu sagen, bevor es zu spät ist!
    Ich fange sofort damit an: Danke an die Autorin Delphine de Vigan und ihre Übersetzerin Doris Heinemann für dieses liebevolle, intensive und lange nachklingende Buch, das ich von Herzen weiterempfehle!

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  • 5 Sterne

    lesebiene, 28.02.2020 bei bewertet

    Meine Meinung :
    Delphine de Vigan ist seit Jahren eine meiner liebsten Autorinnen aus Frankreich. Ein Punkt den ich besonders an ihr schätze, dass sie es fast spielerisch versteht, ihre literarische Qualität mit einer Leichtigkeit zu verpacken und dabei nie die gesellschaftskritischen Aspekte außer acht zu lassen und genau das schafft sie auch dieses Mal.


    Die Geschichte schafft es, diese unterschiedlichen Blickwinkel, der einzelnen Personen so überzeugend, vielschichtig, glaubhaft und berührend zu erklären, dass einem als Leser häufig der Atem stockt, oder man aufgrund von neuen Aspekten atemlos vor dem Buch sitzt und von der offenbarenden Weisheit der Geschichte einfach nur berührt ist.
    Dieses Buch eröffnet uns als Leser eine Geschichte, die mir unsagbar naheging, die ebenso bereichernd, wie fordernd ist, da es uns auf emotionaler Ebene so fesselt und uns traurig und gleichzeitig beglückt zurücklässt. Die Leichtigkeit mit denen die Autorin eine so enge und feine Atmosphäre erschafft ist einzigartig und genau diese Leichtigkeit schafft eine emotionale Tiefe und Schwere, die einmalig ist!

    Fazit:
    Für mich eines der wichtigsten Bücher des Jahres.
    Nur ein Wort, lesen! !!!!
    Ein Buch, welches mich berührt hat, wie keines in diesem Jahr!

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  • 5 Sterne

    skandinavischbook, 28.02.2020

    Meine Meinung :
    Delphine de Vigan ist seit Jahren eine meiner liebsten Autorinnen aus Frankreich. Ein Punkt den ich besonders an ihr schätze, dass sie es fast spielerisch versteht, ihre literarische Qualität mit einer Leichtigkeit zu verpacken und dabei nie die gesellschaftskritischen Aspekte außer acht zu lassen und genau das schafft sie auch dieses Mal.


    Die Geschichte schafft es, diese unterschiedlichen Blickwinkel, der einzelnen Personen so überzeugend, vielschichtig, glaubhaft und berührend zu erklären, dass einem als Leser häufig der Atem stockt, oder man aufgrund von neuen Aspekten atemlos vor dem Buch sitzt und von der offenbarenden Weisheit der Geschichte einfach nur berührt ist.
    Dieses Buch eröffnet uns als Leser eine Geschichte, die mir unsagbar naheging, die ebenso bereichernd, wie fordernd ist, da es uns auf emotionaler Ebene so fesselt und uns traurig und gleichzeitig beglückt zurücklässt. Die Leichtigkeit mit denen die Autorin eine so enge und feine Atmosphäre erschafft ist einzigartig und genau diese Leichtigkeit schafft eine emotionale Tiefe und Schwere, die einmalig ist!

    Fazit:
    Für mich eines der wichtigsten Bücher des Jahres.
    Nur ein Wort, lesen! !!!!
    Ein Buch, welches mich berührt hat, wie keines in diesem Jahr!

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  • 5 Sterne

    büchernarr, 08.04.2020

    Die einst energische und selbständige Mischka Seld lebt in ihren fortgeschrittenen Lebensjahren in einem Pflegeheim, da sie nicht mehr für sich selbst sorgen kann. Ihr Gedächtnis hat mächtig nachgelassen und sie kann auch nicht mehr richtig sprechen. Zunächst waren es nur einzelne Wörter, die sie vergass auszusprechen aber bald wurden Sätze daraus und zum Schluss konnte sie ihre Gedanken nicht mehr strukturieren und in Worte fassen. Sie ist nicht mehr dieselbe. Sie wird von Marie besucht, die versucht ihr zusammen mit dem Logopäden Jérôme zu helfen und auch dieser schließt sie schnell ins Herz.
    Doch sie hat noch eine Bitte offen, solange sie sich noch an die Worte erinnern kann. Und zwar wurde sie als Kind von einem Ehepaar gerettet und möchte ihre Dankbarkeit unbedingt ihren Rettern ausdrücken. Marie begibt sich auf der Suche und erstellt eine Suchanzeige.
    Sehr feinfühlig, mit einer beeindruckenden Schreibweise, lebensecht und unheimlich tiefgründig beschreibt Delphine de Vigan ihre Figuren und Charaktere. Es ist ein Buch über das Älterwerden, und das Alter meint es nicht immer gut mit allen. Es ist ausserdem noch ein Buch über die Dankbarkeit, zärtlich und erschütternd zugleich. Für mich eines der wichtigsten Büchern dieses Jahres.

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  • 5 Sterne

    eine Kundin, 29.03.2020 bei bewertet

    Gefühlvoll und wunderschön
    „Dankbarkeiten“ handelt von einer betagten Madame, genannt Michka, die allmählich ihr Sprachvermögen verliert, Marie, die sich um Michka schon länger kümmerte und Jerome ein Logopäde, der Michka regelmäßig behandelte. Diese drei doch so unterschiedliche Menschen verbindet jedoch mehr als man denken mag. Haben doch alle drei keine richtigen familiären Bindungen. Als Marie von Michkas Traum erfährt nochmal den Menschen Dank zu sagen, die sie in schweren Zeiten liebevoll aufgenommen hatten, helfen die anderen Beiden bei der Suche. Delphine de Vigan hat einen sehr eindringlichen Schreibstil. Schnell hatte mich ihre Geschichte gefangen genommen. Sie versteht es meisterlich über nicht bewältigte, längste vergangene Geschehnisse, verpasste Chancen und nicht zuletzt das Vergessen selbst zu schreiben und dem Leser durchaus die eine oder andere Träne zu entlocken. Aber ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass trotz Betroffenheit - gegenüber Michka - und deren verzweifelten Suche nach Worten, am Ende alles doch noch gut werden kann/wird. Gefühlvoll, wunderschön und lebensnah wird diese Geschichte erzählt. Mir hat sie sehr gut gefallen und ich kann sie nur wärmstens weiterempfehlen. Ich vergebe 5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    eine Kundin, 29.03.2020

    Gefühlvoll und wunderschön
    „Dankbarkeiten“ handelt von einer betagten Madame, genannt Michka, die allmählich ihr Sprachvermögen verliert, Marie, die sich um Michka schon länger kümmerte und Jerome ein Logopäde, der Michka regelmäßig behandelte. Diese drei doch so unterschiedliche Menschen verbindet jedoch mehr als man denken mag. Haben doch alle drei keine richtigen familiären Bindungen. Als Marie von Michkas Traum erfährt nochmal den Menschen Dank zu sagen, die sie in schweren Zeiten liebevoll aufgenommen hatten, helfen die anderen Beiden bei der Suche. Delphine de Vigan hat einen sehr eindringlichen Schreibstil. Schnell hatte mich ihre Geschichte gefangen genommen. Sie versteht es meisterlich über nicht bewältigte, längste vergangene Geschehnisse, verpasste Chancen und nicht zuletzt das Vergessen selbst zu schreiben und dem Leser durchaus die eine oder andere Träne zu entlocken. Aber ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass trotz Betroffenheit - gegenüber Michka - und deren verzweifelten Suche nach Worten, am Ende alles doch noch gut werden kann/wird. Gefühlvoll, wunderschön und lebensnah wird diese Geschichte erzählt. Mir hat sie sehr gut gefallen und ich kann sie nur wärmstens weiterempfehlen. Ich vergebe 5 von 5 Sterne.

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