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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 30.05.2017 bei bewertet

    München, Ende Mai 1897. Mit einem großartigen Festakt eröffnet das Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt seine Türen. Ein glanzvoller Tag, der den Grundstein für viele erfolgreiche Jahre legt und noch nichts von den stürmischen Zeiten und bitteren Enttäuschungen erahnen lässt, die im Verlauf der Geschichte auf die jüdische Kaufmannsfamilie zukommen sollen…

    In ihrem historischen Roman „Das Haus der schönen Dinge“ nimmt Heidi Rehn den Leser mit auf eine Reise in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und erzählt die wechselvolle Geschichte einer fiktiven Kaufmannsfamilie. Anschaulich und äußerst detailreich schildert die Autorin die Ereignisse zwischen Mai 1897 und Mai 1952 und zeichnet damit ein vielschichtiges und glaubwürdiges Bild eines großen Warenhauses in der damaligen Zeit.

    Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Das lebhafte Gewusel, die muntere Geschäftigkeit, die ganze Aufregung am Eröffnungstag des Kaufhauses Hirschvogl – es ist einfach wundervoll, wie Heidi Rehn den Glanz und die Pracht und die erwartungsfrohe Stimmung an diesem besonderen Tag einfängt.

    Auch die jeweilige Atmosphäre der Ereignisse in den folgenden Jahren vermittelt die Autorin ganz ausgezeichnet. Man begleitet Lily und ihre Familie vom grandiosen Aufstieg bis hin zum tiefen Fall des Kaufhauses, fühlt sich durchweg in frühere Zeiten zurückversetzt und kann die schönen, heiteren Momente genauso spüren, wie die Ängste, Sorgen und Hoffnungen der Akteure.

    Die Figuren wirken echt und glaubwürdig, sie haben Persönlichkeit, zeigen Emotionen und handeln entsprechend ihren Eigenarten. Es war sehr mitreißend, die Wege der Akteure zu verfolgen und das Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.

    „Das Haus der schönen Dinge“ hat mir sehr gut gefallen. Die gelungene, gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Fiktion hat mir nicht nur unterhaltsame Lesestunden beschert, sondern mich auch lebensnah an einem Stückchen deutscher Geschichte teilhaben lassen.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 25.05.2017

    „Das Haus der schönen Dinge“ war mein erstes Buch von Heidi Rehn. Ich konnte einfach nicht widerstehen, da es in meiner Heimatstadt spielt und zu einer Zeit, die mich immer besonders interessiert.

    Die fiktive jüdische Familie Hirschvogel betreibt 1897 ein angesehenes „Kaufhaus“ in der Münchner Innenstadt. Thea und ihr Mann Jakob leiten die Firma mit viel Herzblut und Engagement. Sie und ihre Familie gehören zu den angesehenen Unternehmern der bayerischen Landeshauptstadt, sind gestandene Münchner und schon seit vielen Generationen tief verwurzelt in der deutschen Kultur. Vor allem Thea ist es, die mit Modernisierungen und zukunftsweisenden Entwicklungen das Kaufhaus in den nächsten Jahren zu einem florierenden und stetig wachsenden Betrieb macht. Nicht nur die neueste Mode aus England und Paris liegt ihr am Herzen, sondern auch das Wohlergehen ihrer Angestellten und die Zufriedenheit der Kundschaft. Aber als Leser weiß man natürlich, dass die Tage der jüdischen Firmeninhaber im Deutschen Reich bereits gezählt sind und auch die Hirschvogels bald in Gefahr schweben.

    Die Geschichte wird über drei Generationen und 5 Jahrzehnte erzählt. Zwangsläufig musste die Autorin also Zeitsprünge einbauen, um all das abzudecken, was sie erzählen wollte. Eben diese Zeitsprünge waren es aber leider auch, die mir überhaupt nicht gefallen haben. Mir war das Tempo, in dem hier durch die Jahrzehnte erzählt wurde zu groß. Ich hatte mehr als einmal das Gefühl, dass die Geschichte etwas zusammengestaucht ist. Mir passiert das nicht so oft, aber ich bin der Meinung, die Familie und ihre Erlebnisse hätten noch mindestens 200 Seiten mehr gebraucht, um angemessen Raum zu bekommen. Es waren ja auch sehr viele Lebensgeschichten, die hier erzählt wurden. Viele Beziehungen, viele dramatische Entwicklungen. Zwangsläufig konnte viele Dinge nur in einem Rückblick oder einer Zusammenfassung erzählt werden und einige wichtige Ereignisse wurden dabei mit wenigen Sätzen abgehandelt, was ich schade fand. Dadurch fiel es mir schwer, die große Schar an Protagonisten richtig kennen zu lernen und die meisten Personen konnten mich gefühlsmäßig nicht erreichen. Auch nahm die reale Zeitgeschichte und die geschichtlichen Fakten einen großen Raum ein. Das fand ich zwar positiv aber ich hatte dabei das Gefühl, dass die menschlichen Dinge zurückstehen mussten, weil einfach nicht genug Seiten dafür waren.

    Unbedingt zu erwähnen ist die herausragende Recherchearbeit von Heidi Rehn. Akribisch und genau beschreibt sie, wie die Kaufhäuser sich von kleinen Gemischtwarenläden zu richtigen mehrstöckigen Warenhäusern mauserten. Wie sie durch immer neue Ideen und Innovationen die Menschen in ihren Bann zogen. Wie in den Geschäftsräumen durch Konzerte und Lesungen und Bibliotheken die Kultur gefördert wurde. Auch die Entwicklungen von Arbeitsrecht und Unternehmertum und natürlich die Anfänge des Dritten Reiches werden anschaulich erzählt. Viele kleine und große Details gibt es hier zu entdecken und für einen Münchner ist das Lokalkolorit und der Münchner Dialekt sicherlich ein weiteres Schmankerl.

    Mein Fazit:
    Historisch hat mich das Buch voll und ganz überzeugt. Die Menschen blieben mir darüber aber leider fremd.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena K., 01.08.2017

    Interessante Geschichte einer Kaufhausdynastie mit etwas langem Vorlauf

    Aufmerksam auf das Buch wurde ich zuerst durch das schön gestaltete Cover. Als ich dann noch den Titel las, wurde mir klar, dass es sich wohl um einen Roman um ein Kaufhaus handelt und ab da wollte ich das Buch unbedingt lesen! Heidi Rehn als Autorin historischer Romane war mir bereits ein Begriff und so habe ich mich auf eine tolle Geschichte gefreut.

    Die Geschichte beginnt Ende des 19 Jh. und zieht sich bis Mitte des 20 Jh. In dieser Zeit begleiten wir die jüdische Familie Hirschvogel und vor allem die Entwicklung des Kaufhauses Hirschvogel am Rindermarkt in München.
    Zu Beginn des Buches lernen wir die gesamte Familie Hirschvogel (die Eltern Thea und Jacob, die Kinder Lily, Benno und Sepp und die Großmutter Recha) kennen und begleiten sie bei der Eröffnung von neuen Geschäftsräumen. Das Kaufhaus besteht also schon länger und im Laufe der Geschichte erfahren wir, welche Tricks und Kniffe die Familie anwendet um den Umsatz zu steigern oder nach Tiefschlägen überhaupt wieder in Gang zu bekommen. Das Kaufhaus selbst wird ganz toll beschrieben und es ist wirklich interessant, wie die Kaufhäuser damals aussahen und wie die Kundschaft bedient wurde. Neben dem Kaufhaus spielt natürlich die Familie selbst eine große Rolle und wir erleben wie die die Kinder groß werden und selbst Kinder bekommen, welche Schicksalsschläge sie erdulden müssen und wie sie ihr Glück finden. Die Familie Rossbach, befreundet mit den Hirschvogels, nimmt auch einen wichtigen Platz in der Geschichte ein und hat viel Einfluss auf viele Begebenheiten.
    Besonders intensiv begleiten wir Lily Hirschvogel, deren Liebe zum Kaufhaus wir gleich zu Beginn des Romans mitbekommen und erleben, wie sie als Frau darum kämpft im Kaufhausgeschäft anerkannt zu werden. Auch die anderen Charaktere lernen wir sehr gut kennen, sodass man während des Lesens das Gefühl hat mitten im Geschehen zu sein.

    Der Schreibstil von Heidi Rehn ist sehr schön. Allerdings muss ich zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe um in die Geschichte zu finden, da Heidi Rehn einen anspruchsvollen und teils ausladenden Schreibstil hat und man das Buch nicht mal eben weglesen kann. Ihr Schreibstil passt aber in die damalige Zeit, vor allem, da sie viele Begriffe verwendet, die damals in der Region üblich waren. So sprechen auch einige Personen mit einem münchnerischen Akzent. Als ich mich dann aber an den Stil gewöhnt hatte, konnte ich die Geschichte genießen, da ich mich gut in die Zeit hineinfühlen konnte.
    Da die Geschichte über einen längeren Zeitraum spielt, hat die Autorin oft größere Zeitsprünge eingebaut. So hat sie auch die beiden Weltkriege „übersprungen“. Wir erfahren nur wie sie sich angebahnt haben und wie es danach aussah. Das hat mich zwar etwas überrascht, allerdings legt Heidi Rehn das Augenmerk stärker auf das Kaufhaus und nicht auf die Kriege. Dennoch bekommen wir viel über die Judenverfolgung mit, vor allem, da die Familie Hirschvogel jüdisch ist.
    Und obwohl es viele Zeitsprünge gab, hatte ich zu Beginn der Geschichte das Gefühl, dass sie sich hinzieht. Es passierte für meinen Geschmack nicht genug und erst ab Seite 250 wurde es für mich spannend und ich wollte immer weiterlesen. Im Nachhinein war das wohl nötig um die Beweggründe der Charaktere zu verstehen, allerdings hätte ich es mir etwas knackiger gewünscht.

    Alles in Allem ein sehr schöner und vor allem interessanter historischer Roman über eine Kaufhausdynastie, den ich allen empfehlen kann, die sich dafür interessieren, wie Kaufhäuser damals ausgesehen und geführt wurden und die Familiengeschichten lieben, die in schwierigen Zeiten spielen und in denen es viele dramatische Schicksalsschläge gibt. Wer den etwas langen Vorlauf in Kauf nimmt, kann sich auf eine tolle Geschichte freuen!

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid V., 02.05.2017

    Thea und Jacob Hirschvogl erfüllen sich endlich ihren Traum: sie eröffnen ein Kaufhaus für die gehobenen Ansprüche. Highlight des Kaufhauses Hirschvogl ist das Emblem aus Glas gestaltet. Und dort wird jeder Kunde sehr zuvorkommend behandelt, egal ob er ein Vermögen ausgibt oder sich nur Kleinigkeiten leisten kann. Doch der Erfolg führt auch dazu, dass bald andere Kaufhäuser in München eröffnen und so müssen sich die Hirschvogls immer neue Sachen ausdenken um ihre Kunden zu halten. Doch die Zeiten in München ändern sich, neuerdings hält Hitler große Reden und Juden werden mehr oder weniger offen angefeindet. Keine einfache Zeit für die Familie.

    Erzählt wird die Geschichte einer Kaufmannsfamilie in drei Generationen, beginnend mit Thea und Jacob und endend mit Edna und Leopold. Die Erzählung ist in sich schlüssig und der Schreibstil hat mir gut gefallen. Man spürte die Hitze eines warmen Sommertages, aber auch die Angst als es zu Übergriffen kommt. Schade finde ich, dass es eine rein fiktive Geschichte ist. Es gab wohl in München jüdische Kaufhäuser, die man als Vorlage für die Geschichte verwenden hätte können und auch so gibt es meiner Meinung nach genügend Geschichten aus dieser Zeit, die es wert sind erzählt zu werden. Das würde allerdings Recherche erfordern.

    Als ich das Buch auf der ersten Seite, dem Stammbaum, aufgeschlagen habe, habe ich sofort einen Fehler gefunden bei den Jahreszahlen und schon befürchtet, dass das Buch schlecht lektoriert ist. Dem war zum Glück nicht so. Ich finde die Idee, den Stammbaum ganz vorne einzufügen genial, da man dann nicht wie bei anderen Büchern lange blättern muss, sondern ihn sofort findet.

    Meiner Meinung nach ist das Buch etwas für Fans von historischen Romanen, allerdings dabei durchschnittlich. Es hatte Längen, beispielsweise sinniert Jacob mehrmals über genau das gleich, und viele Charaktere werden zu schwarz-weiß dargestellt. Außerdem fehlten mir Hinweise zur Recherche. Und wie schon oben geschrieben hätte die Geschichte sehr gerne an wahre Begebenheiten angelehnt werden können. Denn die Autorin schreibt selbst im Nachwort, dass dies so ähnlich in vielen deutschen Städten passieren hätte können. Da frage ich mich, warum man sich dann nicht eine davon als Vorlage gewählt hat.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 02.05.2017

    Erzählt wird in diesem Buch die Geschichte der jüdischen Kaufmannsfamilie Hirschvogl, welche in München am Rindermarkt sich Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Traum vom Kaufhaus der schönen Dinge erfüllt.
    Sehr einfühlsam beschreibt Heidi Rehn die Charaktere der Hauptfiguren. Interessant und wunderbar umgesetzt fand ich die damalige Sprach- und Denkweise. So wurden auch zwischen engsten Freundinnen die Worte wohl überlegt. Gerade Lily hat mich mit ihrer Energie, ihrem Einfühlvermögen, ihrem Organisationstalentstark für dich eingenommen. Trotz der Tiefschläge, die sie sowohl im Privat- wie auch im Berufsleben hinnehmen musste, trotz der Enttäuschungen und Intrigen, die sie gerade von Seiten ihrer besten Freundin erlebt hat, verlor sie nie den Mut und konnte verzeihen. Manchmal war sie in meinen Augen etwas zu gutmütig. Während des Lesens war ich überrascht, dass es schon damals Arbeitgeber gegeben haben soll, die sich um Kranken- und Rentenversorgung ihrer langjährigen Angestellten gekümmert haben.
    Während des Lesens erfährt man mit welchem Einfallsreichtum und Mitteln diese jüdische Kaufmannsfamilie immer wieder versucht mit ihrem Kaufhaus aufzufallen und als Erste mittels neuer Ideen oder Produkte in aller Munde zu sein. Das klingt alles sehr glaubwürdig und entspricht wohl den Anfängen des heutigen Marketings. Auch über die privaten Sorgen und Nöte der Hirschvogls und dessen Freundeskreis werden sehr anschaulich geschildert, was der Handlung Glaubwürdigkeit und Lebendigkeit verleiht.
    Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und bin für Stunden in eine durch viele Veränderungen und Wirrungen deutscher Geschichte (auf die man nicht unbedingt stolz sein kann) entführt worden. Von mir gibt’s daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 4 Lesesterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 03.05.2017

    Das Haus der schönen Dinge, Historischer Roman von Heidi Rehn, 656 Seiten, erschienen im Droemer-Knaur Verlag.
    Aufstieg und Fall der Münchner Kaufhausdynastie Hirschvogl.
    Thea und Jacob Hirschvogl, begehen 1897 mit Pomp und Prunk die Eröffnung ihres Warenhauses in München am Rindermarkt. Alles was in München Rang und Namen hat, ist zur Eröffnung eingeladen. Besonders stolz sind die Besitzer auf die Anwesenheit seiner königlichen Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern, darf sich der jüdische Kaufmann doch königlicher Hoflieferant titulieren, dass ein Jude Hoflieferant wird bedeutet für die Juden mehr als für die anderen Münchner. Durch spektakuläre Aktionen und geschickte Investitionen vor allem durch Thea, die wie alle ihr nachfolgenden, weiblichen Mitglieder der Familie, ein Händchen fürs Geschäft hat, ist der Aufstieg des Hauses geradezu vorprogrammiert. Nicht nur die Reichen und Schönen kaufen bei Hirschvogls sondern auch die ganz normalen Münchner. Das Kaufhaus wird eine Institution in der bayrischen Landeshauptstadt. In den goldenen 20er Jahren übernimmt Tochter Lily das Geschäft, durch spektakuläre Innovationen und grandiosen Geschäftssinn gelingt es der Familie, das Kaufhaus durch gute und schlechte Zeiten nach dem ersten Weltkrieg zu manövrieren, dass sich das nach 1933 unaufhaltsam ändert zeigt uns die Geschichte. Welche Charaktere überleben den Naziterror und was geschieht mit dem schillernden Luxuskaufhaus nach dem 2. Weltkrieg?
    Besonders gut gefällt mir der bildhafte malerische Erzählstil der Autorin Heidi Rehn, die schillernden, verführerischen Waren im Kaufhaus sind wunderbar geschildert. Am liebsten würde man sofort dort einkaufen gehen. Die Orte der Handlung und auch der geschichtliche Hintergrund sind von der Autorin bestens recherchiert worden. Die Erzählung über die Dynastie der Hirschvogls hätte genauso stattfinden können, die Charaktere sind durchgehend authentisch gezeichnet und mir im Laufe des Romans sehr sympathisch gewesen. Alleine die Figuren von Lilys Freundin Cäcilie und ihrer Mutter Laetitia konnte ich überhaupt nicht leiden, wie Fähnlein im Wind haben sich die Beiden, je nach der momentanen Stimmung als beste Freundinnen oder auch Feindinnen erwiesen. Das letzte Drittel des Plots zeigte sich als das spannendste des gesamten Romans, Bis über die Hälfte hatte die Erzählung leider unnötige Längen und plätscherte so dahin, emotionslos wird über den Werdegang der Kinder und Enkel von Jacob und Thea und deren Schicksal berichtet.
    Die Story beginnt 1897 und endet 1952. Über drei Generationen wird die Familiengeschichte erzählt. Aufgelockert durch lebendige Dialoge und kurze übersichtliche Kapitel mit häufigen Szenenwechseln, lässt sich vorliegende Geschichte flüssig lesen. Spannung kommt erst am Ende der Geschichte auf, habe ich auch in einer derartigen Erzählung nicht durchgehend erwartet. Besondere Eigennamen sind kursiv gedruckt und werden dadurch besonders hervorgehoben Sehr gut gefallen haben mir der Stammbaum ganz am Anfang des Buches und der Stadtplan von München mit den Kaufhäusern die im Buch genannt werden, sowie dem Glossar am Ende. Des Öfteren habe ich in diesen „Extras“ etwas nachgesehen, bzw. gesucht.
    Ich empfehle vorliegenden Roman, allen Lesern die historische Romane vom Anfang des 20. Jahrhunderts mögen und sich für die Geschichte der Kaufhauskultur interessieren. Informatives entspanntes Lesevergnügen, wofür ich gerne 4 Lesesterne vergebe.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia L., 30.07.2017

    Flair der Kaufhaus-Welt

    Inhalt:
    Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl 1897 zum Königlich Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt. Das von ihm begründete Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt bedeutet für ihn die Verwirklichung eines Lebenstraums. In den »Goldenen Zwanzigern« folgt ihm Tochter Lily mit ebenso großer Begeisterung in der Leitung des Hauses nach – zunächst mit Erfolg, doch dann muss sie erleben, wie sich ihre Heimat ¬Anfang der 30er Jahre plötzlich gegen sie wendet …

    Meine Meinung und Fazit zum Buch:
    Als ich in den Buchvorschauen ein neues Buch von Heidi Rehn entdeckt habe, landete es gleich auf meiner Leseliste. Heidi Rehn hat es auch mit "Das Haus der schönen Dinge" wieder geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen.
    Mit ihrer Sprachgewandtheit schafft sie es erneut, vergangene Zeiten aufleben zu lassen.

    Mit dem "Hirschvogl" lässt Heidi Rehn das Flair größer Kaufhäuser aufblühen und man läuft als Leser mit durch die Etagen und betrachtet die erlesenen Waren. Was für eine Pracht muss dies gewesen sein?
    Thea und Jacob haben ihren Traum war gemacht und ein Kaufhaus für höchste Ansprüche gegründet, das nicht nur auserlesene Waren aus aller Welt, sondern auch aus allen erdenklichen Bereichen anbietet.
    Alles was zum Gelingen beiträgt, wird mit diesem Werk dem Leser ans Herz gelegt und ich habe beim Lesen mit den Protagonisten mitgefiebert.

    Mit der Familie Hirschvogl sind wunderbare Charaktere entstanden und ich habe sie gern bei ihrem Lebensweg begleitet. Liebe und Hass, Freude und Trauer spielen eine zentrale Rolle.
    Was mir besonders gut gefallen hat, dass ich beim Lesen an Heidi Rehns Buch „Spiel der Hoffnung“ erinnert wurde, sei es durch Spielsucht oder durch die schleichende Machtergreifung der Braunen rund um Hitler.
    Das Buch ist in 3 Teile unterteilt, die Zeit von der Jahrhundertwende bis zum ersten Weltkrieg, die stürmische Zeit nach dem 1. Weltkrieg und der letzte Teil ab Hitlers Machtergreifung bis 1938. die Unterteilung finde ich sehr gelungen, vor allem weil damit der Stimmungswandel innerhalb der Gesellschaft gekonnt dargestellt wird.
    Unterschwellig hört man immer einen Unterton gegenüber den Juden heraus, der je nach Wohlstand oder fehlenden Wohlstand mal leise mal laut ist. Es wird deutlich, dass in schlechten Zeiten die Juden immer als Verursacher der Not angesehen bzw. direkt verantwortlich gemacht werfen.


    Was mich schockiert hat, dass dabei auch langjährige Freundschaften zerstört worden. Die Schuld im eigenen Unvermögen mit Geld umzugehen zu suchen, wäre zu einfach, da ist es doch besser, es dem Juden in die Schuhe zu schieben. Für die Wirtschaft und das die Bevölkerung in Lohn und Brot stand dafür waren die Hirschvogls als langjährige Münchner gut, doch die Entwicklung in Nazi-Deutschland hat gezeigt, dass man auch schnell wertlos ist. Dazu passt das folgende Zitat von
    Großmutter Recha:"aber richtig dazugehören werden wir Juden nie, egal, wie sehr wir uns auch anstrengen. Das wollen sie uns einfach nicht zugestehen.

    Der Verlag Droemer Knaur hat in der Cover und Buchgestaltung sich ordentlich ins Zeug gelegt, da Cover mit dem Blick in das Kaufhaus ist sehr gelungen und auch der innenseitige Stammbaum und die Landkarte. Den Anhang mit weiteren Erläuterungen finde ich sehr gut.
    Mein Dank gilt dem Team von vorablesen und dem Verlag.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anke3006, 29.04.2017

    Aufstieg und Fall einer jüdischen Münchner Warenhaus-Dynastie über 100 Jahre - opulent, dramatisch, emotional! Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl 1897 zum Königlich-Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt. Zwar begegnet seine Frau Thea Jacobs Enthusiasmus mit einer gewissen Skepsis, doch der Erfolg des Kaufhauses belehrt sie eines Besseren. Tochter Lily übernimmt das Kaufhaus am Münchner Rindermarkt in den goldenen 20ern und wähnt sich am Ziel aller Wünsche. Eine glückliche Zukunft scheint auf die Familie zu warten, doch als die Nazis die Macht ergreifen, müssen die Hirschvogls erleben, wie sich Bayern und München, das für sie stets Heimat war, plötzlich gegen sie wendet. Heidi Rehn hat einen wirklich sehr guten recherchierten historischen Roman geschrieben. Der Erzählstil ist flüssig und hat mich von Anfang an gefesselt. Besonders Lily Hirschvogl hat es mir angetan. Schon als Schülerin ist sie begeistert in dem Kaufhaus ihrer Eltern unterwegs und möchte alles über die Geschäftsführung wissen. Dann der politische Umschwung und die Gefahr für die Familie. All dies hat die Autorin wunderbar wiedergegeben. Ich bin begeistert von diesem Buch.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 30.05.2017

    "Das Haus der schönen Dinge" ist der dritte Roman, den Heidi Rehn in der Zeit der Jahrhundertwende ansiedelt und der zweite, den ich davon gelesen habe. Wie zuvor bei "Tanz des Vergessens" gelingt es der Autorin sehr gut, die Atmosphäre der Zeit einzufangen und ihre Beschreibungen sind sehr ausführlich und bildhaft, fast wie in einem Drehbuch. Ich habe mich dadurch wirklich immer sehr schnell in die Zeit eingefunden und finde, alles ist sehr authentisch beschrieben.
    Doch ebenso wie bei oben genanntem Roman hat mich der Stil der Autorin dennoch nicht 100% überzeugen können. Die Geschichte ist interessant und abwechslungsreich, ich mag die gestalteten Figuren und ihre vielfältigen Charaktere. Für mich waren es jedoch einfach zu viele Zeitsprünge, wodurch wichtige Ereignisse immer wieder erst im Nachhinein erzählt wurden oder untergingen. Dies fand ich sehr schade. Ein Roman, der mit gut 600 Seiten 100 Jahre umfasst, kann von der Gewichtung eigentlich nicht bis kurz vor Schluss in den 1930ern spielen...das war für mich etwas enttäuschend.

    Insgesamt ein gut geschriebener und interessanter Jahrhundertwende-Roman, für mich aber nicht mehr als solide 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 10.05.2017

    Das Haus der schönen Dinge
    von Heidi Rehn
    erschienen im Mai 2017 im Knaur Verlag
    Roman

    Der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl und seine Ehefrau
    Thea erfüllen sich 1897 ihren größten Traum. Sie eröffnen
    in München ein Kaufhaus. Das Kaufhaus Hirschvogl ist das
    erste Haus am Platze und die Hirschvogles glauben das sie
    nun als Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt sind.
    Das Leben der Familie Hirschvogel spannt einen weiten Zeitbogen.
    Es ist eine sehr gut recherchierte Geschichte über ein fiktives Kaufhaus.
    Hier werden historische Fakten mit dem Schicksal einer Kaufhausdynastie verwoben.
    Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie sehr gut vermittelt.
    Vom glanzvollen Aufstieg zum allmählichen Niedergang und Zerfall
    einer wohlhabenden Familie.
    Nicht nur die politische Seite ist sehr interessant, sondern auch die Lebensumstände.
    Die Schreibweise ist fließend, manchmal etwas zu ausschweifend.
    Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben.
    Man kann sich sehr gut mit ihnen Identifizieren.
    Ein guter und sehr interessanter Roman der leider teilweise Längen hat.
    Sehr gelungen ist, das gleich vorne im Buch der Stammbaum der Familie abgedruckt ist.
    Gute Unterhaltung ist garantiert.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 29.06.2017

    München im Jahre 1897. Das Ehepaar Jacob und Thea Hirschvogel eröffnen ein Warenhaus. Gemeinsam mit ihren Kinder Benno, Lily und Sepp träumen sie von einer guten Zukunft. Lily übernimmt später das Kaufhaus. Doch in den 30er Jahren müssen sie hilflos ansehen, wie ihr Traum zerplatzt. Deutschland verändert sich.....

    "Das Haus der schönen Dinge" ist ein Roman, der dem Leser zu Herzen geht. Man begleitet die Familie Hirschvogel durch gute und schlechte Zeiten. Durch den einprägsamen Schreibstil von Heidi Rehn bekommt man ein sehr gutes Gespür dafür, wie die Familie sich damals gefühlt haben muß. Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und man bekommt einen richtig guten Bezug zur Geschichte. Man merkt ebenfalls, daß sie sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat und sie ist in der Lage, dem Leser alles sehr, sehr nahe zu bringen. Man fühlt und leidet mit den Charakteren und hat manchmal eine Träne im Auge.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike G., 26.05.2017

    "Die starken Frauen der Hirschvogls"

    Der Roman beginnt im Jahr 1897 mit der Eröffnung des fiktiven Kaufhauses Hirschvogl im Herzen von München und führt den Leser bis in die Nachkriegszeit ins Jahr 1952.
    Er erzählt die wechselvolle Geschichte dreier Generationen der jüdischen Familie Hirschvogl vor dem historischen Hintergrund des Ersten Weltkriegs, der Weimarer Republik bis hinein in die Zeit nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem unaufhaltsamen Weg in den Zweiten Weltkrieg.
    Drei Frauen vor allem sind es, die die Geschicke des Kaufhauses über die Jahre lenken: Thea, ihre Tochter Lily und ihre Enkelin Edna. Drei starke Frauen, die mit Phantasie, Tatkraft und einer gehörigen Portion Geschäftssinn das Hirschvogl zum ersten Haus am Platz machen und es auch über schwere Zeiten hinweg erhalten - bis es schließlich, wie alle jüdischen Geschäfte, ein Opfer der bösen braunen Zeit wird...

    Mit fundiertem Hintergrundwissen ausgestattet beschreibt Heidi Rehn die Welt der Kaufhäuser, der Häuser "der schönen Dinge" und ihrer Anfänge. Fasziniert lässt sich der Leser durch die Konsumtempel von einst führen, die exzellente Warensortimente von hoher Qualität zum Kauf anboten oder auch nur zum Schauen einluden.
    Die Autorin schildert dies so anschaulich und verführerisch, dass bei so manchem Leser der Wunsch geweckt werden mag, eine Zeitreise in die so liebevoll eingerichteten Märkte von damals zu unternehmen, für die das Hirschvogl stellvertretend ist und die so gar nichts mit den Kaufhäusern heutzutage gemein haben, um sich staunend dem Sinnesgenuss hinzugeben.

    Aber es ist nicht nur die schillernde Welt der Warenhäuser, die den Roman so reizvoll macht, - es sind vor allem auch die Charaktere, die Heidi Rehn zeichnet und an deren Schicksal ich bis zur letzten Seite lebhaft Anteil genommen habe, die mich bewegten, anrührten, beschäftigten, ob ich sie und ihre so unterschiedlichen Handlungsweisen nun mochte oder nicht. Und da die Sprache der Autorin so prägnant ist, bedarf es nicht vieler Worte, um sich ihre Figuren auf das Lebhafteste vorstellen zu können!

    Von Tragödien bleiben weder die Hirschvogls noch deren treue oder weniger treue Freunde verschont - wie denn auch, in einer Zeit, als den Deutschen jüdischen Glaubens das Leben zunehmend erschwert wurde, sie nicht nur den Schikanen eines unmenschlichen Systems sondern auch unzähliger ihrer Mitbürger ausgesetzt waren.
    Als Leser kann ich hier nicht bloß Zuschauer sein! Man ist, ob man das nun möchte oder nicht, unwillkürlich mittendrin, ist entsetzt, voll ohnmächtigem Zorn und voller Trauer.
    Dies umso mehr, als man weiß, dass das, was den Hirschvogls zugestoßen ist, keine Fiktion ist, dass es tausendfach so oder so ähnlich geschehen ist.

    Auch was die Vorgänge in Hitlerdeutschland anbelangt, erweist sich die Autorin als genaue Kennerin der Materie!
    Als Schriftstellerin von hohem Niveau lässt sie sich zu keinem Zeitpunkt zu Sentimentalitäten hinreißen, ihre Sprache ist immer klar und sachlich, ihre Aussagen sind präzise. Und sicher übt ihr Roman gerade auch deshalb eine so nachdrückliche Wirkung auf mich als Leser aus.
    Sie zerredet nichts. Vieles lässt sie ungesagt, lässt sie zwischen den Zeilen erahnen. Sie überlässt dem Leser so manche Schlussfolgerung, gibt ihm Raum zum Nach- und Weiterdenken, Raum auch für eigene Interpretationen.
    Gerade das ist es, was für mich den Roman so besonders macht, denn es hebt ihn ab von der Flut der Bücher, die in der gleichen Epoche angesiedelt sind und die mit ausführlichsten Schilderungen der Dinge angefüllt sind, die keiner Erwähnung mehr bedürfen, weil hinlänglich bekannt ist, wie Nazideutschland mit der jüdischen Bevölkerung umsprang...

    So gesehen ist "Das Haus der schönen Dinge" ein wenig spektakulärer, ein leiser Roman, der gerade deshalb so eindringlich ist, so berührend, dass man ihn nach dem Lesen nicht einfach beiseite legen und rasch vergessen kann.
    Mir selbst wird er, bedrückend und verstörend, aber nachhaltig, im Gedächtnis bleiben!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin K., 28.05.2017

    Der Titel " Das Haus der schönen Dinge" ist genau das, was das Kaufhaus, welches Jacob und Thea Hirschvogel im Jahr 1897 eröffnen, am besten beschreibt.
    Es handelt sich um eine bewegende Geschichte, bei der man die Hirschvogels über drei Generationen begleitet, in der das Kaufhaus in all seiner Pracht an erster Stelle steht.
    Nun hat sich das Ehepaar Hirschvogel mit der Eröffnung des neuen Kauhauses einen lang ersehnten​Wunsch erfüllt. Dieses Kaufhaus wird etwas ganz besonderes werden, vor allem Thea hat immer wieder neue Ideen wie sie es exklusiv gestallten können. Immer wieder mit der neuesten Mode aus Paris wo Theas Bruder lebt, sowie aus London wo Jacob seine Geschäftspartner hat. Es gibt ein so großes Angebot, welches die Kundschaft wundern und staunen lässt.
    Es dauert nicht lange und die Münchner lieben ihr Hirschvogel und kommen nicht umhin immer wieder ins Kaufhaus einzukehren.
    Jacob und Thea sind Juden, zur damaligen Zeit wurden die großen Kaufhäuser in München fast ausschließlich von Juden betrieben und so blieb es auch schon 1997 nicht aus, das manche den Juden gegenüber nicht freundlich gesinnt waren. Wie schon seit Jahrhunderten, wo Juden immer wieder vertrieben wurden, wird man in diesem Roman mitverfolgen, wie es diesen ergangen ist.

    Lily und Benno, die Kinder von Thea und Jacob sind so wie ihre Eltern liebevolle Menschen. Besonders Lily liebt es im Kaufhaus zu wandeln und sich mit zunehmendem Alter immer mehr mit in den Alltag des Hirschvogels einzubringen, ist es doch ihr Wunsch, so wie ihre Mutter im Kaufhaus zu arbeiten.
    Auch später Lilys und Franz's Kinder, Edna und Leopold, leben für das Lebenswerk ihrer Großeltern und bringen ihre eigenen Ideen mit ein und geben dem Kaufhaus eine modernere Note.
    Es gibt viele Protagonisten, Freunde und Freundinnen, Ehepartner und deren Kinder sowie die Angestellten des Hirschvogels.Folgedessen geht es nicht nur um das Kaufhaus, sondern auch um Familienverbundenheit, Freundschaften, die so manch eine Probe die das Leben stellt bestehen müssen. Um die große tiefe innige Liebe, nicht erfüllte Liebe, aber auch um Intriegen und Hinterlist.
    Da der Roman in der Zeit von 1897 bis 1952 spielt, bekommt der Leser einen Einblick in die Zeit des ersten und des grausamen zweiten Weltkriegs​mit all seinen Folgen.
    München, die Hochburg des aufkeimenden Nationalsozialismus, stellt die Hirschvogels und viele jüdische Bürger vor immer größere Herausforderungen. Immer in der Hoffnung, dass​ sich alles wie 1923 nach dem Hitler Putsch, beruhigen wird, versucht die Familie das Kaufhaus so normal wie möglich am Laufen zu halten. Mit der Zeit gestaltet sich dies jedoch zunehmends immer schwieriger, erlassen die Braunen immer wieder neue Gesetzte gegen die Juden.
    Meine Meinung:
    Heidi Rehn hat mit " Das Haus der schönen Dinge" einen sehr gefühlvollen und anspruchsvollen Roman geschaffen.
    Wenn das Hirschvogel auch fiktiv ist, so lässt Frau Rehn interessante geschichtliche Hintergründe und Fakten excellent in den Roman einfließen. Viele Protagonisten haben sympathische Charaktere, so das mir der ein oder andere sehr ans Herz gewachsen ist.
    Wie von der Autorin gewohnt, spiegelt auch dieser Roman wieder mit wieviel Hingabe er geschrieben wurde. Von der ersten Seite an hat er mich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.
    Da die Erzählungen drei Generationen, 55 Jahre lang begleitet, ist es doch sehr umfangreich. So gab es immer wieder Zeitsprünge, die ich aber nicht als störend empfand. Immer wieder gab es unvorhersehbare Ereignisse die der Geschichte eine gute Spannung verlieh.
    Das Buch regt zum Nachdenken an und wird mir lange im Gedächtnis bleiben, für mich ein Buch was ich mit Sicherheit mehr als einmal lesen werde.
    Das Cover finde ich wunderschön, auch der Inhalt des Buches ist stilvoll mit einem Stammbaum und einer Karte Münchens gestaltet. Ebenfalls gibt es einen Glossar der sehr hilfreich und interessant ist.
    Ich kann diesen historischen Roman wirklich nur weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 06.07.2017

    Meinung : 
    Dieser Historische Roman , hat mich voll und ganz überzeugt . Er hat alles was ein gutes Buch aus diesem Genre braucht , Spannung , gut recherchierte Informationen , die perfekt in den Roman mit eingebunden werden und eine Handlung, die den Leser in seinen Bann zieht ! 
    Der Schreibstil der Autorin ist perfekt an die Zeit, um 1897 angepasst und verleiht dem Buch somit eine atmosphärische Grundstimmung ! 
    Und trotzdem ist es keines Falls langatmig oder anstrengend zu lesen . Ich habe mich auf den ca.650 Seiten , immer gut unterhalten gefühlt . Der Schreibstil ist trotz seines sprachlich angepassten Stils schnell und flüssig lesbar ! 
    Bereits nach den ersten paar Seiten , zieht die spannende Geschichte, den Leser fast spielerisch in ihren Bann ! Dabei kommen politische Handlungen und weitere historischen Fakten (Wie gewisse politische Spannungen der Länder ) nicht zu kurz ! 
    Die Autorin hat ein Talent dafür Geschehnisse , so real und eindringlich zu beschreiben , dass der Leser völlig gebannt vor dem Buch sitzt , und förmlich in eine andere Welt eintaucht . In eine Welt aus spannender historischer Zeitgeschichte . 
    Fast schockierend und spannend wie Thriller !Und trotzdem verliert sie dabei nie , die wahren Begebenheiten aus dem Auge ! 
    Alle Charaktere sind rund und perfekt ausgearbeitet . 
    Im Laufe der Zeit , entwickelt dieses Buch einen solchen Sog , dem ich mich nicht entziehen konnte . Ich habe dieses Buch an einem Tag förmlich verschlungen und geliebt! Denn es ist ein Historischer Roman , der gut recherchiert ist und trotzdem auf keiner Seite trocken oder gar langatmig wirkt . Es ist dauerhaft eine angenehme Grundspannung vorhanden und die Autorin schafft es auf bemerkenswerte Art den Leser nach jedem Kapitel interessiert zurückzulassen , sodass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen ! 


    Fazit : 
    Einer der besten Historischen Romane die ich je gelesen habe ! 
    Spielerisch schafft es die Autorin , Heidi Rehn , den Leser mit Spannung und geschichtlichen Fakten an das Buch zu fesseln ! 
    Der außergewöhnlich tolle Schreibstil , und die fesselnde , gut recherchierte Geschichte , machen diesen Roman, für mich zu etwas ganz besonderem! 
    Ich liebe es , wenn in Historischen Romanen wahre Begebenheiten und Personen mit einfließen ! Leider gibt es in meinen Augen, nur sehr wenige Autoren , die den Spagat zwischen gut recherchiertem historischen Material und einem guten Historischen Roman mit Spannung schaffen . Und dies ist hier absolut gelungen. 
    Das Buch ist atmosphärisch dicht und absolut faszinierend ! 
    Niveauvoll , atmosphärisch dicht und mit einer Gänsehaut machenden Spannung ! 
    Ein durch und durch gelungenes Buch

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 30.05.2017

    München, Ende Mai 1897. Mit einem großartigen Festakt eröffnet das Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt seine Türen. Ein glanzvoller Tag, der den Grundstein für viele erfolgreiche Jahre legt und noch nichts von den stürmischen Zeiten und bitteren Enttäuschungen erahnen lässt, die im Verlauf der Geschichte auf die jüdische Kaufmannsfamilie zukommen sollen…

    In ihrem historischen Roman „Das Haus der schönen Dinge“ nimmt Heidi Rehn den Leser mit auf eine Reise in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und erzählt die wechselvolle Geschichte einer fiktiven Kaufmannsfamilie. Anschaulich und äußerst detailreich schildert die Autorin die Ereignisse zwischen Mai 1897 und Mai 1952 und zeichnet damit ein vielschichtiges und glaubwürdiges Bild eines großen Warenhauses in der damaligen Zeit.

    Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Das lebhafte Gewusel, die muntere Geschäftigkeit, die ganze Aufregung am Eröffnungstag des Kaufhauses Hirschvogl – es ist einfach wundervoll, wie Heidi Rehn den Glanz und die Pracht und die erwartungsfrohe Stimmung an diesem besonderen Tag einfängt.

    Auch die jeweilige Atmosphäre der Ereignisse in den folgenden Jahren vermittelt die Autorin ganz ausgezeichnet. Man begleitet Lily und ihre Familie vom grandiosen Aufstieg bis hin zum tiefen Fall des Kaufhauses, fühlt sich durchweg in frühere Zeiten zurückversetzt und kann die schönen, heiteren Momente genauso spüren, wie die Ängste, Sorgen und Hoffnungen der Akteure.

    Die Figuren wirken echt und glaubwürdig, sie haben Persönlichkeit, zeigen Emotionen und handeln entsprechend ihren Eigenarten. Es war sehr mitreißend, die Wege der Akteure zu verfolgen und das Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.

    „Das Haus der schönen Dinge“ hat mir sehr gut gefallen. Die gelungene, gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Fiktion hat mir nicht nur unterhaltsame Lesestunden beschert, sondern mich auch lebensnah an einem Stückchen deutscher Geschichte teilhaben lassen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Irmgard E., 24.07.2017

    Inhalt (Klappentext):

    Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl 1897 zum Königlich Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt. Das von ihm begründete Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt bedeutet für ihn die Verwirklichung eines Lebenstraums. In den »Goldenen Zwanzigern« folgt ihm Tochter Lily mit ebenso großer Begeisterung in der Leitung des Hauses nach – zunächst mit Erfolg, doch dann muss sie erleben, wie sich ihre Heimat ­Anfang der 30er Jahre plötzlich gegen sie wendet …

    Beinahe 100 Jahre und drei Generationen umfasst die Geschichte einer jüdischen Kaufmannsfamilie, die Bestsellerautorin Heidi Rehn packend und voller Emotionen erzählt – vom glanzvollen Aufstieg über ruhmreiche Zeiten bis hin zum tiefen Fall.

    Meine Meinung:

    Nie hätte ich gedacht das mich ein Buch über die Geschichte eines Kaufhauses so fesseln könnte, aber Heidi Rehn hat es mit ihrem Hirschvogel geschafft. Die Jüdische Familie ,die diesen Einkaufstempel erschafft, lebt und wirkt eher im Hintergrund, obwohl man über sie erfährt was man wissen sollte.
    Die detaillierten Beschreibungen lassen Bilder im Kopf entstehen, zum Beispiel wie die Damen der besseren Gesellschaft durch das Kaufhaus flanieren, hier einen edlen Stoff bewundern und dort an erlesenen Düften schnuppern.Man fühlt ein leises Bedauern das die heutige Zeit so schnelllebig ist und der Einkauf eher von Hektik und Gerenne geprägt ist.
    Auch wenn das Hirschvogel fiktiv ist so sind die historischen Ereignisse doch real und sehr gut recherchiert .
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig und macht das lesen zu einem Vergnügen.

    Fazit:

    Ein Buch das mich überrascht hat und das ich sehr gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anita S., 09.05.2017

    Interessante Geschichte einer jüdischen Kaufmannsfamilie im Wandel der Zeit. Leseempfehlung!

    Durch ein ansprechendes Cover, einen interessanten Klappentext und ein kostenloses Prequel (die Vorgeschichte) bin ich auf das Haus der schönen Dinge von Heidi Rehn aufmerksam geworden.

    Durch einen angenehmen Schreibstil, anschaulicher Erzählweise und authentischen Charakteren habe ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen.
    Mit münchnerischer Mundart, klein gehaltenen Abschnitten und wechselnden Szenerien wurde mir das Lesen angenehm gestaltet.
    Ein spannendes Thema wurde unterhaltsam, nachvollziehbar und mitreissend erzählt.
    Sympathische Protagonisten mit denen man die verschiedenen Ereignisse vor Augen sehr persönlich miterlebt.
    Gut recherchierte Münchner Geschichte und Ortskenntnisse lassen die Handlung authentisch und wertvoll erscheinen.
    Komplexe Informationen machen das Buch interessant und zu nicht zu leichter Kost zum einfach weglesen.
    Man wird gefordert und hat trotzdem unterhaltsame, historische, informative Lektüre.
    Es gibt einen interessanten Stammbaum der Familie vorn im Einband zum besseren Verständnis den ich auch oft genutzt habe.
    656 Seiten Kaufhausgeschichte um eine jüdische Kaufmannsfamilie die so auch in Echt passiert sein könnte und daher sehr spannend ist.
    Wir begleiten die Hirschvogls durch Aufschwung bis in die dunkelste Zeitgeschichte Deutschlands.

    Das Buch ist im Droemer-Knaur Verlag erschienen und wird 9,99 € im deutschen Handel kosten.
    Von mir gibt es für dieses Werk 5 kaufmännische Sterne und eine UNBEDINGTE LESEEMPFEHLUNG

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 02.05.2017

    Vom Tuchhändler in München zum erfolgreichsten Unternehmer seiner Zeit. Eine packende Geschichte um Glanz und Elend einer Kaufhausdynastie. Einzigartiger Schauplatz dieses verführerischen Romans ist die elegante und schillernde Welt eines Münchner Kaufhauses aus dem 19. Jahrhundert. 1897 scheint die ganze Welt von einem Taumel ergriffen. Zwischen Berlin und München, Monte Carlo und Paris herrscht ausgelassene Aufbruchstimmung. Niemand ahnt, wie nah am Abgrund man sich in Wahrheit befindet. Jacob Hirschvogl hat nur einen Traum: Er, Sohn eines Tuchhändlers, will in seiner Stadt ein Kaufhaus errichten, das es an Glanz und Opulenz mit den großen Warenhäusern in London und Paris aufnehmen kann. Doch wird es ihm gelingen, einen Förderer für dieses kühne Projekt zu finden? Und was wird Nathan dazu sagen, in dessen schöne Tochter Thea er schon lange verliebt ist? Seinen eigenen Vater jedenfalls muss er erst einmal vom Erfolg der „neumodischen Idee“ überzeugen …Als er zum Königlich Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt. Das von ihm begründete Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt bedeutet für ihn die Verwirklichung eines Lebenstraums. In den 'Goldenen Zwanzigern' folgt ihm Tochter Lily mit ebenso großer Begeisterung in der Leitung des Hauses nach – zunächst mit Erfolg, doch dann muss sie erleben, wie sich ihre Heimat ­Anfang der 30er Jahre plötzlich gegen sie wendet... In der Zeit des Nationalsozialismus wurden diese Geschäfte in den Innenstädten ausgelöscht, wie alles, was jüdischen Ursprungs war oder sich in jüdischem Besitz befand oder auch nur im Entferntesten in einen jüdischen Zusammenhang gebracht werden konnte. Damit wurde weitaus mehr verloren als 'nur' Kauf - und Warenhäuser. Letztlich ist es ein Teil Kultur, der für immer fehlt. Auch davon erzählt der Roman. Die schleichende Bedrohung ihres Lebens wird für die jüdische Familie Hirschvogl zur schrecklichen Normalität. Mit feinem Empfinden für geschichtliche Details schildert Heidi Rehn dieses Jahrzehnt und es gelingt ihr eine berührende Synthese zwischen Literatur und Geschichte. Sie beschreibt ein Familienschicksal, ohne Bitterkeit und mit einer tiefen Menschlichkeit, die zu Herzen geht. Beinahe 100 Jahre und drei Generationen umfasst die Geschichte einer jüdischen Kaufmannsfamilie, die die Autorin Heidi Rehn packend und voller Emotionen auf 638 Seiten erzählt, vom glanzvollen Aufstieg über ruhmreiche Zeiten bis hin zum tiefen Fall. Und auch der Ironie als dem charakteristischen Merkmal Rehn'scher Erzählkunst bedient sich die Autorin meisterhaft. Der Erzählton und die dargestellte Realität - eine Geschichte von Verfall und Untergang - stehen im Kontrast zueinander, doch gerade der Distanz der Autorin zu den Personen verdankt der Roman seine Leichtigkeit. Mit viel Liebe zum Detail geschrieben und historisch hervorragend recherchiert. Es startet wie ein typischer Familienroman. Doch dann zerstört der erste Weltkrieg alles Bekannte und jeder muss seine Rolle in der Welt neu finden. Dieser Roman macht Lust auf Spurensuche zu gehen. Wer gerne mit Romanfiguren in diese Zeit eintauchen mag, für den sind die Romane von Heidi Rehn gerade richtig. Spannend und einfach wunderbar geschrieben, voller Dramatik bleibt man bis zur letzten Seite dabei. Heidi Rehn ist es wieder gelungen eine packende Geschichte zu schreiben über starke Frauen, in einer Zeit, in der dies nicht selbstverständlich war. Illusionen, Hoffnungen, ein starkes begeisterndes sehr atmosphärisches Buch..

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 26.06.2017

    Die letzte Zeit interessiere ich mich sehr für die Geschichte um die Zeit des Nationalsozialismus und besonders für die jüdische Geschichte, deshalb fand ich den Roman ganz passend. Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl im Jahre 1897 sein großes Kaufhaus Hirschvogl eröffnet, sieht er seinen Traum Wirklichkeit werden. Vor allem, als er auch noch zum Hoflieferanten gennant wird. Seine Frau und er blühen in ihrem Geschäft richtig auf, doch die Söhne sind da weniger enthousiastisch. Eher Tochter Lily sieht sich als die Nachfolgerin des Familiengeschäfts. Aber es kommt in den nächsten Jahren ganz anders und als der Nationalsozialismus in den Vordergrund der Geschichte gerät, hat die Familie mit ihrer Existenz zu kämpfen. In verschiedenen Epochen erfahren wir über den Werdegang der Familie und über den Zerfall des Imperiums.
    Solange ich mich auch mit diesem schwarzen Kapitel in der Geschichte Deutschlands befasse, ich bin immer wieder schockiert, was diese Menschen damals mitmachen mussten. Auch hier habe ich natürlich mit der Familie Hirschvogl mitgefühlt und habe am Ende das Buch mit gemischten Gefühlen weggelegt. Traurigkeit, Sympathie für die Protagonisten aber auch Zorn und Wut, wie da nur alles geschehen konnte. Ein Lob an die Autorin fpr ihr feinfühlig gewähltes Thema und für die wunderbare Umsetzung.

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  • 4 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 26.04.2017

    Doch noch spannend

    1897. Das neue Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt in München sollte eingeweiht werden. Es sollte etwas sein, was es so in München noch nie gegeben hatte….
    Jakob und Thea, so hießen die Besitzer des Kaufhauses. Sie hatten drei Kinder: Sohn – Tochter – Sohn. Und der älteste sollte eigentlich der Nachfolger in der Führung des Kaufhauses werden. Doch Benno machte seinen Eltern einen Strich durch die Rechnung….
    Auch Cecilie, der besten Freundin von Lily machte Benno einen Strich durch die Rechnung, denn diese hatte sich schon an seiner Seite das Hirschvogl führen gesehen…..
    Doch die Hirschvogls waren Juden, auch wenn sie schon seit Generationen in München lebten. Das Kaufhaus erlebte sehr gute Zeiten, denn es bot exklusive Waren an….
    Doch wer sollte das Hirschvogl führen? Ziemlich spät erkannte Jakob, dass seine Tochter Lily dafür wie geboren war…..
    Von ihrem zweiten Sohn wurden die Eltern gewissermaßen auch enttäuscht….. Und dann passierte das Unglück…
    Lily führte das Kaufhaus immer weiter mit Erfolg – bis diese braungewandteten Herren kamen.
    War es wirklich das erste Kaufhaus, das in München so groß war? Das es in München so noch nie gegeben hatte? Inwiefern machte Beno seinem Vater einen Strich durch die Rechnung? Wollte er nicht Kaufmann werden? Oder gab es noch einen anderen Grund? Und Cecilie hatte sich wohl schon als Bennos Ehefrau gesehen? Hatte er etwas Derartiges zu ihr gesagt, ihr Hoffnungen gemacht? Welche exklusive Ware bot das Hirschvogl an? Hat Jakob noch rechtzeitig erkannt, dass Lily die richtige Nachfolgerin für ihn war? Wieso wurden Jakob und Thea von ihrem zweiten Sohn auch enttäuscht? Welches Unglück passierte mit Sepp? Alle diese Fragen – Und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch stellten sich mir keine Fragen nach dem Sinn von Worten oder gar ganzen Sätzen. Es beginnt mit der Eröffnung des Kaufhauses Ende Mai 1897. Und es endet 1952. In den ersten beiden Dritteln des Buches wird sehr interessant beschrieben, wie es mit dem Kaufhaus voranging. Es wird auf die Befindlichkeiten der Kinder von Thea und Jakob eingegangen. Ich war durchaus schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Doch hat sich dieser Teil leider etwas gezogen. Das heißt, er war nicht ganz so spannend, wie ich es mir gewünscht hätte. Und doch gehört er natürlich dazu und war auch durchaus interessant. Aber es war hier eben so, dass ich keine Probleme hatte, das Buch aus der Hand zu legen. Erst als die Schwierigkeiten für die jüdischen Mitbürger begannen, wurde es dann auch richtig spannend. Und ich hatte den Eindruck, dass Heidi Rehn sehr gut recherchiert hat, denn so wie Menschen in meinem Alter - die wir diese Zeit ja nicht mehr selbst erlebt haben - von anderen erfahren haben, ging es damals tatsächlich so zu. Ich fragte, mich, wie die Familie, und wer von der Familie entkommen würde. Da konnte mich wieder mal nichts mehr vom Lesen abhalten. Daher werde ich dem Buch vier von fünf Sternen, bzw. acht von zehn Punkten geben und natürlich eine Lese-/Kaufempfehlung.

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