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  • 5 Sterne

    31 von 44 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea D., 02.05.2017

    Als eBook bewertet

    Familiengeschichte und Weltgeschichte über drei Generationen. Könnte das Buch kaum aus der Hand legen und es ist bestimmt nicht das letzte Buch der Autorin das ich lesen werde

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  • 4 Sterne

    26 von 47 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 17.05.2017

    Als Buch bewertet

    Die Autorin nimmt den Leser bei dieser wunderschönen Familiengeschichte mit in die Vergangenheit. Im Mittelpunkt steht dabei das Traditionskaufhaus Hirschvogl in München. Insgesamt dürfen wir das Leben der jüdischen Familie Hischvogl mit allen Höhen und Tiefen von 1897 bis zum Jahr 1952 miterleben.

    Das Buch beginnt mit der Eröffnung des Kaufhauses Hirschvogl. Der Leser kann richtig spüren, wie besonders die Situation war, dass ein so großes Kaufhaus mit so erlesenen Waren eröffnet. Die Münchener lieben das Einkaufen bei den Hirschvogls. Schnell wird bekommt das Kaufhaus den Beinamen: Das Haus der schönen Dinge.

    Insgesamt drei Generationen überlebt das Kaufhaus und immer sind es die Frauen, die mit ihrem besonderen Gespür, den Kaufhausbesuch für die Menschen zu einem Erlebnis macht.

    Ich liebe Romane, bei denen man in eine andere Zeit abtauchen kann - und das gelingt bei diesem Buch besonders gut.

    Das Bewusstsein, dass bereits zur Jahrhundertwende die Juden in der Gesellschaft anders betrachtet wurden und sie nicht mit einer Selbstverständlichkeit zur Gesellschaft dazugehören, wird hier sehr gut vermittelt.

    An manchen Stellen fehlte mir jedoch die Tiefe zur Situation. Gerade bei besonderen Familienereignissen gingen mir die Gefühle nicht tief genug. So werden z. B. Hochzeiten, Geburten oder Todesfälle oft in der Vergangenheitsform erzählt, wenn das Ereignis selber schon einige Zeit zurück liegt.

    Sehr gut und hilfreich finde ich auf der Buchinnenseite vorne den Stammbaum der Familie Hirschvogl sowie auf der Buchinnenseite hinten der Stadtplan von dem damaligen München.

    Insgesamt hat mir dieses Buch sehr schöne Lesestunden bereitet.

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  • 5 Sterne

    13 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norma K., 24.05.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Filmreifes Sujet
    Auf üppigen 650 Seiten wird hier intensiv und detailreich ein Zeitgemälde ausgebreitet, das 3 Generationen umfasst. Jacob Hirschvogl, jüdischer Kaufmann, und seine Frau Thea lassen um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. das Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt in München entstehen, einen Kauftempel der Superlative, in dem es alles gibt, was das Herz der feinen Gesellschaft begehrt. Das Kaufhaus wächst und wächst, alles dreht sich bei Familie Hirschvogl nur um Ideen und Erweiterungen rund um das Kaufhaus. Auch Tochter Lily ist von dieser lebenserfüllenden Begeisterung für das Kaufhaus erfasst, insbesondere in den Zwanziger Jahren blüht und gedeiht alles, was die Familie auf die Beine stellt. In den 30er Jahren fallen die ersten zeitgeschichtlichen Schatten auf die Familie Hirschvogl...

    Dank der großen Kunst der Autorin, sehr bildreich und malerisch Details zu schildern, läuft das Geschehen wie ein Film vor dem inneren Auge des Lesers ab. Man fühlt den Stoff, das Rascheln, die Farben, die Üppigkeit der Dekorationen. Und man fürchtet schon zu Beginn das schreckliche Ende... Ich war von diesem Buch fasziniert, nein, geradezu hingerissen, konnte, da ich vor meiner Pensionierung selbstständige Geschäftsfrau war, restlos mitempfinden, wie es sich anfühlt, wenn das eigene Geschäft der Mittelpunkt des Lebens ist. Die Autorin beschreibt am intensivsten die Zeit der Geschäftsblüte. Hier gelingt es der Autorin meisterhaft, den Idealismus, die Träume, die Hoffnungen und die Freude über Gelungenes in zündende Worte zu packen. In der Darstellung der 30er Jahre und später bekommt das Buch meiner Meinung nach leider Längen, wird zunehmend flacher, grauer, trockener, teils mühsam zu lesen. Für mich war anhand des Erzählten das Grauen des Endes nicht spürbar. Das Entsetzliche spürte ich nicht. Es wurde erzählt, aber ohne Leben erzählt. Ich empfand das Buch leider zum Ende hin geradezu als leer.
    Dennoch insgesamt ein absolut lesenswertes Buch, das ich mir wunderbar als Film vorstellen könnte.

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  • 5 Sterne

    21 von 40 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 30.04.2017

    Als Buch bewertet

    Das Haus der schönen Dinge, Heidi Rehn

    Cover:
    Wunderschön und genau passend zum Buch.
    Auch der Titel wird im Buch erwähnt und ich finde es immer klasse wenn der Titel auch einen Bezug zum Inhalt hat.

    Inhalt:
    Eine packende Geschichte, über drei Generationen.
    Sie beginnt 1897 als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogel zum Königlich Bayerischen Hoflieferant ernannt wird und zusammen mit seiner Frau den Traum eines großen Luxuskaufhauses „Das Haus der schönen Dinge“, träumt und in Angriff nimmt.
    Mit viel Fleiß, kaufmännischem Geschick und einem untrüglichen Gespür für die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen schaffen sie ihren Traum Stück für Stück zu verwirklichen.
    Immer wieder gibt es wirtschaftliche und gesellschaftliche Rückschläge, doch da ihre Tochter Lily genauso für das Kaufhaus „brennt“, schaffen sie es immer wieder einen Schritt nach oben zu tun.
    Bis sich Anfang der 30er Jahre ihre Heimat plötzlich wandelt und sich gegen sie wendet. Das aufkeimen der Nazizeit bringt der Familie Hirschvogel einen dramatischen Umbruch.

    Die Bestsellerautorin Heidi Rehn erzählt überaus spannend und voller Emotionen, eine Geschichte vom glanzvollen Aufstieg über eine ruhmrieche Zeit bis hin zum tiefen Fall.

    Meine Meinung:
    Mit dem Beginn des Buches bin ich sofort mitten drin in der tiefbewegenden Geschichte.
    Wir erleben die Familie Hirschvogel mit ihrem Traum vom Luxuskaufhaus und wie sie ihn sich Schritt für Schritt erfüllen.
    Sehr glaubhaft und real erleben wir die Entwicklung und auch die Rückschläge. Vor allem politisch und gesellschaftlich erleben wir ganz deutlich wie sich die Zeiten ändern und wie die Familie mit dem Auf und Ab umgeht.

    Die Spannung wird nach und nach aufgebaut, es wird immer eindringlicher und gegen Ende liest man atemlos wie alles zerstört wird und es ums reine Überlegen geht.

    Freundschaft, Loyalität, Familie, politische und gesellschaftliche Entwicklungen sind zentrale Themen.
    Das Buch ist wie ein Fenster in die damalige Zeit. Die Autorin versteht es ausgezeichnet uns in diese Zeit zurückzuversetzen, so dass ich mich beim Lesen in einer anderen Zeit wiederfinde.

    Der Stammbaum vorne im Buch und hinten die Karte von München mit der Kennzeichnung wichtiger Orte, schafft eine gute Orientierung; kleine Details die ich sehr gerne mag.

    Autorin:
    Heidi Rehn, geb. 19656 in Koblenz/Rhein, studierte in München Germanistik, Geschichte, BWL und Kommunikationswissenschaften. Zunächst arbeitete sie als Dozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität, anschließend war sie PR-Beraterin in einer Agentur. Seit vielen Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin.

    Mein Fazit:
    Ein unglaublich faszinierender und fesselnder Roman, ich konnte ihn kaum aus der Hand legen, ich bin regelrecht an den Seiten geklebt.
    Eine Familiensaga, ein kometenhafter Aufstieg und ein dramatischer Fall, so authentisch, ergreifend und spannend erzählt, dass ich alles um mich ausgeblendet habe.
    Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 17.05.2017

    Als Buch bewertet

    „Das Haus der schönen Dinge“ ist ein gelungener Roman über die Geschichte eines Kaufhauses und der jüdischen Inhaberfamilie über drei Generationen hinweg. Es beginnt mit Thea und Jacob, die das (fiktive) Kaufhaus Hirschvogl in München am Rindermarkt eröffnen. Mit ihren fantasievollen Arrangements und Ideen schaffen sie es an die Spitze. Von da an beginnt die Erzählung der Geschichte des Kaufhauses. Gute Jahre, schlechte Jahre, Skandale, Freude, Frieden, Krieg. Alles ist dabei. Nach Thea und Jacob geht es um die Kinder von ihnen: Lily, Benno und Sepp. Schließlich auch um die Kinder von Lily: Edna und Leopold. Mit diesen Personen erleben wir spannende Jahre und Abenteuer. Vom rasanten Aufstieg des Hirschvogls vor der Jahrhundertwende begleiten wir die Geschichte bis zum Zweiten Weltkrieg.
    Die Geschichte ist spannend, es gibt viele Drehungen und Wendungen, Schicksalsschläge und Freudenmomente. Wie die Autorin Heidi Rehn die Atmosphäre im Kaufhaus Hirschvogl beschreibt, ist wirklich einzigartig und man sieht all die schönen Dinge darin sofort vor Augen und träumt sich selbst in diese Märchenwelt. Die Personen sind alle sehr lebensnah mit Ecken und Kanten beschrieben, manche mag man mehr, manche weniger. Das Buch wird aus vielen verschiedenen Perspektiven beschrieben, so erfährt man viele Hintergründe und Gedanken, trotzdem ist es nicht zu verwirrend, weil die Handlungen klar strukturiert und beschrieben werden. Mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte sind die vielen Zeitsprünge. Zum einen verstehe ich, dass man springen muss, sonst kann man in einem Buch nicht so einen langen Zeitraum beschreiben. Trotzdem finde ich es nicht ganz gelungen, dass sehr viele Kapitel mit Cliffhangern enden und dann das neue Kapitel mit einer ganz neuen Situation beginnt, auch wenn im Laufe der Zeit alle Sachen aufgriffen und erklärt werden. Aber das gefällt mir nicht besonders.
    „Das Haus der schönen Dinge“, ist vielleicht kein Buch, das glücklich macht, aber eines, das das Leben einer Familie wiederspiegelt, in guten und in schlechten Zeiten. Dabei berührt es den Leser mit den Schicksalen der Personen und lädt in ein wundervoll geschildertes Kaufhaus ein. Das ist auf jeden Fall eine Reise wert.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.05.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Jacob Hirschvogl erfüllt sich einen Lebenstraum, als das Kaufhaus „Hirschvogl“ am Münchner Rindermarkt öffnet. Sein Kaufhaus bietet etwas, das München so vorher noch nicht hatte. Das Angebot unter einem Dach umfasst exquisite Damenbekleidung aus Paris, maßgeschneiderte Herrenbekleidung, feinste Unterwäsche, beste Stoffe, Parfum, Kaffee, Tee und Pralinen. Die Mitbewerber versuchen mitzuhalten, aber es gelingt nicht, denn Jacobs Frau Thea hat sehr kreative Ideen. Jacob wird im Jahre 1897 Königlich-Bayerischer Hoflieferant.
    In den „Goldenen Zwanzigern“ übernimmt Tochter Lily die Geschäftsführung, da ihre Bruder Benno kein Interesse zeigt und auch Sepp, ihr jüngerer Bruder, nicht in Frage kommt. Aber bald schon macht sich der Einfluss der Nazis bemerkbar. Die Familie dachte immer, wie wäre ein vollwertiges Mitglied der Münchener Gesellschaft, aber nun zeigt sich, dass die Menschen sich mehr und mehr gegen die jüdische Familie stellen. Die Kunden bleiben weg und die Hirschvogls müssen um ihre Existenz bangen.
    Das Buch erzählt die Familiengeschichte über drei Generationen. Das Kaufhauses Hirschvogl ist fiktiv, steht aber stellvertretend für die vielen Geschäfte in jüdischem Besitz.
    Ich mag die Bücher von Heidi Rehn, die unterhaltsam sind und dennoch immer nachdenklich stimmen. Der historische Hintergrund ist sehr gut recherchiert und so erhält man einen Überblick über die Lebensumstände jener Zeit, das gesellschaftliche Leben und auch über die politischen Verhältnisse.
    Alle Charaktere sind sehr vielschichtig und interessant dargestellt. Besonders Lily hat es mir angetan. Sie muss sich in einer schwierigen Zeit um das Kaufhaus kümmern.
    Ich kann diese unterhaltsame, spannende und sogar zeitweise dramatische Familiengeschichte nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Iris H., 19.05.2017

    Als Buch bewertet

    Seit "Gold und Stein" liebe ich die historischen Roman von Heidi Rehn, denn ihr gelingt es, Figuren voller Leben zu erschaffen, die in einer gut beschriebenen tatsächlichen historischen Situation stehen und durch sie wird Geschichte lebendig.
    „Das Haus der schönen Dinge“ spielt in München und handelt von der Warenhaus-Dynastie Hirschvogl. Die Erzählung beginnt 1895 und schildert den Aufstieg des Kaufhauses und wie die Familie ihr Warenhaus durch die Jahrhundertwende, die Zeit des 1. WK und die Weltwirtschaftskrise, die Goldenen Zwanziger und die NS-Zeit bringt. Wie viele andere Kaufleute sind die Hirschvogls jüdischer Herkunft, fühlen sich aber mehr als Münchner. Jacob und seine kreative Frau Thea und die Kinder Benno, Lily und Sepp sind mir von Beginn an sehr ans Herz gewachsen und ich habe ihre Entwicklung gespannt verfolgt. Durch ihre Arbeit und ihre Beziehungen kamen interessante Themen zur Sprache und wie sie in der damaligen Zeit gesehen wurden. Nebenbei erfährt man viel über die Situation in München und Einflüsse anderer Großstädte, aber auch über das Leben der einfachen Menschen und der Oberschicht in den verschiedenen Zeitabschnitten.
    „Das Haus der schönen Dinge“ hat alles, was ein guter historischer Roman braucht: sympathische und plausibel dargestellte Hauptfiguren, ein gut recherchierter und dargestellter historischer Hintergrund, Liebe und Kämpfe, Rangstreitigkeiten und Freundschaft und viele Seiten (650), die ein langes Lesevergnügen garantieren.

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  • 3 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 28.05.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Als geborener Münchner musste ich diesen Histo lesen. Ich kannte die Autorin Heidi Rehn vorher nicht.

    Das Cover passt hervorragend zum Inhalt. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar und die Autorin versucht sich auch an dem bayerischen Dialekt und der Münchner Lebensart un dverwebt beides mit den historischen Fakten. So sollte ein guter historischer Roman auch sein.

    Mir war vorher nicht ganz klar, dass die Familie Hirschvogel nur eine erfundene ist. Aber es fällt kaum ins Gewicht, denn die Geschichte ist wirklich authentisch erzählt und man meint sogar, schon mal von diesem Kaufhaus gehört zu haben. Vor allem die Frauen sind es, die diesen Roman beleben und im Kaufhaus Hirschvogel das Zepter in der Hand haben.

    Das Buch ist interssant aber irgendwie konnte es mich nicht ganz überzeugen. Die Personen waren mir allesamt nicht besonders sympathisch. Außerdem waren die Gespräche mir an einigen Stellen zu aufgesetzt und vorhersehbar und die diversen Münchner zum Großteil so, wie sich wohl der Norddeutsche uns vorstellt. Schablonenhaft volkstümlich, leicht naiv.

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  • 3 Sterne

    13 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SteffiKa, 02.05.2017

    Als Buch bewertet

    Autor: Heidi Rehn
    Erscheinungstag: 2. Mai 2017
    Verlag: Droemer Knaur (Taschenbuch)
    Seiten: 656


    Inhalt (übernommen)

    Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl 1896 zum Königlich-Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt.
    Zwar begegnet seine Frau Thea Jacobs Enthusiasmus mit einer gewissen Skepsis, doch der Erfolg des Kaufhauses belehrt sie eines Besseren.
    Tochter Lily übernimmt das Kaufhaus am Münchner Rindermarkt in den goldenen 20ern und wähnt sich am Ziel aller Wünsche. Eine glückliche Zukunft scheint auf die Familie zu warten, doch als die Nazis die Macht ergreifen, müssen die Hirschvogls erleben, wie sich Bayern und München, das für sie stets eine Heimat war, plötzlich gegen sie wendet.

    Charaktere

    Mit den Charakteren im Buch habe ich mich - bis auf wenige Ausnahmen - schwer getan. Das war letztendlich auch der Grund dafür, dass ich dem Buch "nur" drei Sterne gegeben habe. Leider konnte ich mich mit keinem der sieben Hauptcharaktere identifizieren.
    Ich möchte mit Thea und Jacob beginnen: Jacob war eine Ausnahme. Er war für mich herzlich, zuvorkommend und ging seinen Weg. Eigentlich war er für mich der Starke, der sich von seiner Frau Thea viel zu oft die Zügel aus der Hand hat nehmen lassen. Thea - eine starke Frau zu ihrer Zeit - war mir zu stark, zu perfekt.
    Diese Charaktereigenschaften hat sie leider auch an ihre Tochter Lily vererbt: Auch sie war mir zu perfekt und zu unentschlossen auf privater Ebene.
    Auch das befreundete Ehepaar Rossbach - im speziellen Alois - hat auf ganzer Ebene enttäuscht. Gierig und egoistisch setzt er die Freundschaft zu Jacob aufs Spiel. Einzig Laetitia hat gegen Ende ihre Ehre gerettet. Ansonsten habe ich sie als oberflächlich und angepasst kennen gelernt.
    Alles in allem bin ich mit Niemandem wirklich warm geworden und die Charaktere, die interessant waren, sind leider viel zu kurz gekommen, wie zum Beispiel Samuel oder Benno.

    Schreibstil

    Heidi Rehn hat es geschafft, dass ich mir anhand ihrer Beschreibungen das Hirschvogl-Kaufhaus beim Lesen im Kopf sehr gut vorstellen konnte. Auch der bayerische Dialekt, den Jacob und Alois sprechen hat mir gut gefallen.

    Ich wollte zwar wissen, wie es ausgeht, aber trotzdem konnte mich die Geschichte nicht voll und ganz in den Bann ziehen. Da lag hauptsächlich daran, dass es mir zu viele Wiederholungen waren. Aus verschiedenen Perspektiven haben wir manchmal die gleiche Stelle nochmal erzählt bekommen. Da hingegen gingen mir manche Jahreswechsel zu schnell (Das Buch erzählt die Geschichte der Hirschvogls von 1895 bis 1954). Mir ist klar, dass bei einer solchen Zeitspanne nicht alles ausführlich erzählt werden kann, aber die ein oder andere Lebenserfahrung hätte für mich durchaus differenzierter dargestellt werden dürfen.

    Positiv erwähnen möchte ich die liebevolle Gestaltung des Covers und der Umschlagseiten: Hier bekommen wir einen Stammbaum mit auf den Weg und auch das Markenzeichen der Hirschvogls begleitet uns durch die ganzen Kapitel.

    Abgerundet wurde das Buch durch ein anhängendes Glossar, in dem die verschiedenen realen Persönlichkeiten, die in der Geschichte vorkommen und die „Fremd“-Wörter (Dialekt) erklärt werden – toll!

    Fazit

    Ein toller Plot, leider nicht ganz sympathische Charaktere, aber mein regnerisches Wochenende war gerettet.

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  • 5 Sterne

    33 von 54 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 02.06.2017

    Als Buch bewertet

    In ihrem neuesten Roman "Das Haus der schönen Dinge" entführt uns die Autorin Heidi Rehn in die Landeshautpstadt München. Hier dürfen wir die Familie Hirschvogel über drei Generationen hinweg begleiten und tauchen beim Lesen wieder tief in die Vergangenheit ein.

    Wir befinden uns im Jahre 1897. Endlich ist es soweit. Für den jüdischen Kaufmann Jacob Hirschvogel geht ein Lebenstraum in Erfüllung. Die Eröffnung des von ihm gegründeten Kaufhauses Hirschvogl am Rindermarkt steht an. Und Jacob wird zum Königlich Bayerischen Hoflieferanten ernannt. Endlich wird seine Familie als gleichwertiges Mitglied der Münchner Gesellschaft anerkannt. Aber der Schein trügt. Wir erleben die Goldenen Zwanziger und die Blütezeit des Hirschvogls. Tochter Lily ist mit ebenso großer Begeisterung dabei und unterstützt ihren Vater und ihre Mutter wo sie nur kann. Eine Zeit ist alles vom Erfolg gekrönt, doch dann muss Lily erleben, wie sich ihre Heimat Anfang der 30er Jahre gegen sie wendet. Über drei Generationen begleiten wir die Familie - von ihrer Blütezeit bis zum tiefen Fall .....

    Für mich ein absoluter Bestseller. Ich bin noch jetzt ganz gefangen in der Geschichte, die so was von spannend und voller Emotionen war. Und die mich auch sehr berührt hat. Ich befinde mich im Jahr 1897 und sehe die glanzvolle Eröffnung des Kaufhauses vor mir. Die damalige Mode und dann das Erscheinen des Prinzregenten. Es herrschte einfach weißblauer Himmel und Lebensfreude. Ich sehe die erste Kundschaft als sie das Kaufhaus betreten. Ihre erstaunten Gesichter über die Vielfalt der dargebotenen Waren und das prunkvoll geschmückte Haus. Und Stolz durften Thea und Jacob auch sein. Wir lernen ihre Kinder kennen, allen voran Lily, die eine besondere Liebe zum Hirschvogl entwickelt. Wir lernen Lily und ihre Brüder als Kinder kennen und dürfen sie auf ihrem Lebensweg, der wahrlich nicht einfach war, begleiten. Wir lernen echte und falsche Freunde können, Gönner und Neider. Die Glanzzeiten gehen viel zu schnell vorbei. Und in der Zeit des Nationalsozialismus mußte die Familie Schreckliches erleben. Es werden viele Bilder, die irgendwie verdrängt wurden, wieder lebendig. Die Angst ist förmlich zu spüren. Und dann diese Zerstörungswut und die furchtbare Hilflosigkeit der Menschen. Solch eine Zeit brauchen wir nie mehr. Durch diesen Roman wird uns auch wieder Geschichte nahe gebracht, es ging dadurch auch viel verloren.

    Ein Wahnsinnsroman, der für unterhaltsame und nachdenkliche Lesestunden gesorgt hat. Denn auch wenn dies ein fiktiver Roman ist, könnte man sich solche Ereignisse wirklich vorstellen. Total interessant finde ich auch das Glossar am Ende des Buches. War wirklich sehr informativ.
    Und das herrliche Cover - ein echter Hingucker. Genauso prunkvoll habe ich mir "Das Haus der schönen Dinge" vorgestellt. Selbstverständlich vergebe ich 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein).

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  • 4 Sterne

    18 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 03.05.2017

    Als Buch bewertet

    München im Jahr 1897. Das Leben könnte für den jüdischen Kaufmann Jacob Hirschvogl , seiner Frau Thea und den 3 Kindern Benno, Lily und Joseph im Moment nicht schöner sein. Die Eröffnung ihres Kaufhauses Hirschvogl am Rindermarkt war ein großer Erfolg und sie sind endlich am Ziel ihrer Träume angelangt. Die angesehene Münchner Gesellschaft gibt sich die Klinke in die Hand und schon bald ist das Kaufhaus die erste Adresse wenn es um Luxusgüter aller Art geht, aber auch der normale Bürger soll hier fündig werden und wird bedient wie ein König. Allerdings wächst die Konkurrenz und so müssen immer wieder neue Ideen her, damit das Haus weiterhin an der Spitze bleibt. Als einige Jahre später Benno keinerlei Interesse an der Weiterführung des Hirschvogls hat, übernimmt kurzerhand Lily diese Aufgabe. Auch sie versucht alles, um das Haus der schönen Dinge am Leben zu erhalten. Doch die Hassreden gegen Juden werden immer lauter und so sieht sich die Familie bald der fast unlösbaren Aufgabe gegenüber das Haus zu retten.


    Heidi Rehn hat mit Das Haus der schönen Dinge wieder einen wunderbaren Roman rund um eine fiktive Familiendynastie geschrieben. Ihr flüssiger Schreibstil und die anschaulichen Beschreibungen lassen das Kaufhaus vor dem inneren Auge entstehen und man bekommt sehr gute Einblicke in das damalige Leben. Auch wenn ich gelegentlich so meine Probleme mit den vielen unterschiedlichen Personen hatte ( da half mir sehr gut die Familienchronik gleich ganz vorne im Buch ), so war es doch ein Genuss den Aufstieg und leider auch den Fall der Familie mitzuerleben. Leider habe ich das Glossar erst nach dem Lesen entdeckt, da mir doch einige Dinge unbekannt waren. Für alle, die sich über die Zeit rund um die Jahrhundertwende und das traurige Kapitel danach interessieren, kann ich diesen Roman wärmstens empfehlen.

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  • 4 Sterne

    14 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra S., 16.07.2017

    Als Buch bewertet

    Langatmiger Anfang, dann aber eine Achterbahn der Gefühle

    Ich hab beim sehen des Covers und des Titels direkt gedacht „Das ist was für mich“. Ich finde die Kombination sehr ansprechend. Und auch die Inhaltsangabe hat mich angesprochen.

    Ich dachte das wird eine Familiengeschichte mit Höhen und Tiefen. Aber was mich da wirklich erwartet hat, hätte ich nicht gedacht. Eine Geschichte voller Emotionen und viel deutscher Geschichte. Eingeteilt in 4 Teile, schildert das Buch eine 55 Jahre andauernde Geschichte. (Anders als auf dem Klappentext geschildert sind es keine 100 Jahre.)

    Den Schreibstil der Autorin finde ich sehr gut. Locker, leicht konnte ich mich direkt in die Welt von Familie Hirschvogel Ende des 19. Jahrhunderts hineinversetzen. Mir sind die Hirschvogels direkt sehr ans Herz gewachsen.Zu Beginn fand ich das Buch nett geschrieben aber etwas langatmig. Erst am Ende des 1. Teils nahm die Geschichte Fahrt auf. Und dann so richtig. Die weiteren 3 Teile fand ich sehr spannend und mitreißend. Ich wollte dann unbedingt wissen wie es weitergeht. Und es hat mich sehr berührt. Die deutsche Geschichte in dieser Form „zu erleben“ ist noch mal was anderes als sie im Geschichtsunterricht durchzugehen. Mir ist nochmal einiges in Erinnerung gekommen und einiges habe ich neu dazu gelernt. (Z.B. dass es eine Rentenmark gab.) Was mich gestört hat waren die teils sehr großen Zeitsprünge, weshalb ich manchmal den Faden verloren hatte und im Kapitel zuvor erst nochmal nachlesen musste in welchem Jahr sie sich da noch befunden haben.

    Mein Fazit: Langatmiger Anfang, dann stetige Steigerung des Tempos und der Emotionen. Insgesamt eine runde, sehr durchdachte Geschichte. Ich kann sie auf jeden Fall weiterempfehlen und würde mich freuen noch mehr von Heidi Rehn zu lesen.

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  • 4 Sterne

    14 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 18.07.2017

    Als eBook bewertet

    „Das Haus der schönen Dinge“ von Heidi Rehn nimmt uns mit in das München der Jahre 1897-1952 und erzählt uns die Geschichte des Kaufhauses „Hirschvogel“ das im Besitz einer jüdischen Familie ist. Im Laufe dieser Zeit gelangt das Kaufhaus zu gigantischem Ruhm, dennoch erfährt die Familie nie die volle Anerkennung auf Grund ihrer Religion.
    Dass es bei diesem Ruhm und diesem Wohlstand nicht bleiben wird ahnt der Leser natürlich, dennoch ist die Spannung vorhanden, weil man als Leser wissen möchte, wie der Verlauf der Dinge sein wird. Die Geschichte hat keinen realen Hintergrund ist komplett fiktiv. Dennoch hat es die Autorin geschafft, die Geschichte so lebendig werden zu lassen, als wäre sie so wirklich geschehen. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam, flüssig und fesselt den Leser. Ein absolutes Lesehighlight.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 03.05.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Haus der schönen Dinge, Historischer Roman von Heidi Rehn, 656 Seiten, erschienen im Droemer-Knaur Verlag.
    Aufstieg und Fall der Münchner Kaufhausdynastie Hirschvogl.
    Thea und Jacob Hirschvogl, begehen 1897 mit Pomp und Prunk die Eröffnung ihres Warenhauses in München am Rindermarkt. Alles was in München Rang und Namen hat, ist zur Eröffnung eingeladen. Besonders stolz sind die Besitzer auf die Anwesenheit seiner königlichen Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern, darf sich der jüdische Kaufmann doch königlicher Hoflieferant titulieren, dass ein Jude Hoflieferant wird bedeutet für die Juden mehr als für die anderen Münchner. Durch spektakuläre Aktionen und geschickte Investitionen vor allem durch Thea, die wie alle ihr nachfolgenden, weiblichen Mitglieder der Familie, ein Händchen fürs Geschäft hat, ist der Aufstieg des Hauses geradezu vorprogrammiert. Nicht nur die Reichen und Schönen kaufen bei Hirschvogls sondern auch die ganz normalen Münchner. Das Kaufhaus wird eine Institution in der bayrischen Landeshauptstadt. In den goldenen 20er Jahren übernimmt Tochter Lily das Geschäft, durch spektakuläre Innovationen und grandiosen Geschäftssinn gelingt es der Familie, das Kaufhaus durch gute und schlechte Zeiten nach dem ersten Weltkrieg zu manövrieren, dass sich das nach 1933 unaufhaltsam ändert zeigt uns die Geschichte. Welche Charaktere überleben den Naziterror und was geschieht mit dem schillernden Luxuskaufhaus nach dem 2. Weltkrieg?
    Besonders gut gefällt mir der bildhafte malerische Erzählstil der Autorin Heidi Rehn, die schillernden, verführerischen Waren im Kaufhaus sind wunderbar geschildert. Am liebsten würde man sofort dort einkaufen gehen. Die Orte der Handlung und auch der geschichtliche Hintergrund sind von der Autorin bestens recherchiert worden. Die Erzählung über die Dynastie der Hirschvogls hätte genauso stattfinden können, die Charaktere sind durchgehend authentisch gezeichnet und mir im Laufe des Romans sehr sympathisch gewesen. Alleine die Figuren von Lilys Freundin Cäcilie und ihrer Mutter Laetitia konnte ich überhaupt nicht leiden, wie Fähnlein im Wind haben sich die Beiden, je nach der momentanen Stimmung als beste Freundinnen oder auch Feindinnen erwiesen. Das letzte Drittel des Plots zeigte sich als das spannendste des gesamten Romans, Bis über die Hälfte hatte die Erzählung leider unnötige Längen und plätscherte so dahin, emotionslos wird über den Werdegang der Kinder und Enkel von Jacob und Thea und deren Schicksal berichtet.
    Die Story beginnt 1897 und endet 1952. Über drei Generationen wird die Familiengeschichte erzählt. Aufgelockert durch lebendige Dialoge und kurze übersichtliche Kapitel mit häufigen Szenenwechseln, lässt sich vorliegende Geschichte flüssig lesen. Spannung kommt erst am Ende der Geschichte auf, habe ich auch in einer derartigen Erzählung nicht durchgehend erwartet. Besondere Eigennamen sind kursiv gedruckt und werden dadurch besonders hervorgehoben Sehr gut gefallen haben mir der Stammbaum ganz am Anfang des Buches und der Stadtplan von München mit den Kaufhäusern die im Buch genannt werden, sowie dem Glossar am Ende. Des Öfteren habe ich in diesen „Extras“ etwas nachgesehen, bzw. gesucht.
    Ich empfehle vorliegenden Roman, allen Lesern die historische Romane vom Anfang des 20. Jahrhunderts mögen und sich für die Geschichte der Kaufhauskultur interessieren. Informatives entspanntes Lesevergnügen, wofür ich gerne 4 Lesesterne vergebe.

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  • 4 Sterne

    11 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherliebende, 03.05.2017

    Als Buch bewertet

    Familie Hirschvogl und ihre Geschichte

    Das Cover ist nicht nur ein sehr schöner Anblick, es passt ebenso wie der Titel gut zum Buch.

    Mittlerweile gibt es schon sehr viele Bücher, die in der Zeit des Ersten oder Zweiten Weltkrieges spielen. Trotzdem finde ich es immer wieder interessant und spannend in diese Epoche über eine fiktive Geschichte einzutauchen. Daher war ich auch sehr neugierig, ob mich "Das Haus der schönen Dinge" ebenso begeistern kann, wie schon einige andere Bücher aus diesem Genre. Von der Autorin Heidi Rehn war dies mein erstes Buch.
    Die Autorin hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der mich durch viele verschiedene und abwechslungsreiche Zeiten, immerhin gut 60 Jahre, über das ganze Buch hinweg gut unterhalten hat.
    Es war vor allem sehr bildhaft beschrieben, wodurch ich beispielsweise das jüdische Kaufhaus "Hirschvogl " in jeder Szene direkt vor Augen hatte, als ob ich selbst darin umherwandern würde. Mit den immer wieder ausführlichen Beschreibungen jedes noch so kleinen Details, stand mir das Kaufhaus jedoch zu sehr im Mittelpunkt und die einzelnen Charaktere kamen im Gegenzug etwas zu kurz.
    Obwohl ich jeden einzelnen Charakter der Familie Hirschvogl sehr mochte und es interessant fand ihre Entwicklung über knapp 6 Jahrzehnte hin zu begleiten, waren sie mir doch leider zu oberflächlich geblieben und nicht tiefgründig genug ausgearbeitet.
    Das mag vielleicht daran liegen, dass diese 60 Jahre Geschichte des Kaufhauses Hirschvogls und der Familie (1897- 1952) in eine Zeit eingebettet ist, in der in Deutschland wirtschaftlich, wie auch politisch viel geschehen ist. Dies macht es sicher schwierig alles in 640 Seiten unterzubringen. Dazu kommt, dass man gerade aufgrund dieses langen Zeitraums häufig sehr große Zeitsprünge macht. Mir persönlich ist dadurch aber zu viel von den Personen verloren gegangen, um sie besser greifen zu können.

    Nichtsdestotrotz ist es eine lesenswerte Lektüre über eine jüdische Kaufmannsfamile die von ihrem glanzvollen Aufstieg, über goldene Zeiten bis zu tiefgreifenden Veränderungen durch den Nationalsozialismus in drei Generationen alles durchlebt hat.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 18.07.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Das Haus der schönen Dinge“ von Heidi Rehn nimmt uns mit in das München der Jahre 1897-1952 und erzählt uns die Geschichte des Kaufhauses „Hirschvogel“ das im Besitz einer jüdischen Familie ist. Im Laufe dieser Zeit gelangt das Kaufhaus zu gigantischem Ruhm, dennoch erfährt die Familie nie die volle Anerkennung auf Grund ihrer Religion.
    Dass es bei diesem Ruhm und diesem Wohlstand nicht bleiben wird ahnt der Leser natürlich, dennoch ist die Spannung vorhanden, weil man als Leser wissen möchte, wie der Verlauf der Dinge sein wird. Die Geschichte hat keinen realen Hintergrund ist komplett fiktiv. Dennoch hat es die Autorin geschafft, die Geschichte so lebendig werden zu lassen, als wäre sie so wirklich geschehen. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam, flüssig und fesselt den Leser. Ein absolutes Lesehighlight.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 12.05.2017

    Als Buch bewertet

    Für den jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl und seine schöne Frau Thea geht im Mai 1897 ein Traum in Erfüllung. Sie eröffnen ihr eigenes Kaufhaus in München am Rindermarkt. Ein Haus voller ausgesuchter und nicht alltäglicher Waren erwartet täglich die Kundschaft. Die Konkurrenz schläft nicht, kommt jedoch an den Einfallsreichtum besonders von Thea nicht heran. Da die beiden Söhne Benno und Joseph sich nicht für das Führen eines solchen Hauses eignen oder andere Pläne haben, sich Tochter Lilith aber von klein an für das Haus der schönen Dige begeistert, übernimmt sie 1920 die Leitung des Hauses. Die Familie, besonders Jakob, der sich zuerst als Münchner, dann als Bayer und erst dann als Jude betrachtete, muss in den Kriegsjahren erkennen, dass dies nicht so ist. Zum Leidwesen aller wenden sich nicht nur gut Freunde von der Familie ab, sondern auch die Kundschaft greift nur noch zu, wenn es etwas umsonst oder zu plündern gibt...

    Heidi Rehn hat, was mir sehr gut gefällt, die Sprache absolut der Zeit angepasst. Wer kennt heute noch Galanteriewaren oder lebt unter dem Dachjuchhe. Ein ausführliches Glossar am Ende des Buches erklärt die damaligen Begriffe. So werde ich hineingezogen in eine Zeit vor 120 Jahren, in die Geschichte einer jüdischen Familie, die so oder so ähnlich bestimmt irgendwo stattgefunden hat. Ich erlebe den glanzvollen Aufstieg, aber auch den Niedergang einer Familie, die ich bald ins Herz geschlossen habe.

    Mir als Münchnerin gefällt es besonders, wenn ich bei den Spaziergängen von Jakob oder Lily dabei bin und vieles in meiner Stadt wiedererkenne. Ich fühle mich so richtig zuhause in der Geschichte. Das Kaufhaus Beck z.B. gibt es heute noch. Auf einem kleinen Stadtplan auf der hinteren Umschlagseite sehe ich die Anordnung der konkurrierenden Kaufhäuser zu der damaligen Zeit. Leider nimmt auch die unrühmliche Zeit unserer Geschichte einen großen Teil der Geschichte in Anspruch. Fast höre ich das Gestampfe der strammen SS-Recken auf dem Pflaster vor dem Kaufhaus, höre die großen Scheiben zerbersten. Die Familie Hirschvogl muss um ihre Existenz bangen.

    Die Personen sind alle sehr gut ausgearbeitet, haben ihre großen und kleinen Macken, Fehler und Stärken, wirken authentisch und lebensecht. Ich habe meine Sympathien und Antipathien schnell vergeben, aber auch mal revidieren müssen.

    Das Haus der schönen Dinge ist ein gelungener Roman über eine Familie in drei Generationen zwischen 1897 und 1952; eine unterhaltsame, spannende, emotionale Familiengeschichte, die ich jedem ans Herz legen möchte.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 25.06.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nach "Sommer der Freiheit" ist dies mein zweites Buch von Heidi Rehn, und ich bin auch dieses Mal wieder total begeistert. Heidi Rehn erzählt die Geschichte der Familie Hirschvogl, die Ende des 19. Jahrhunderts in München ein Kaufhaus errichtet, das den Münchnern das Herz höher schlagen läßt. Nicht nur das Bauwerk selbst stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten, auch das Angebot an Waren läßt keine Wünsche offen. Das Kaufhaus wird zum Treffpunkt der Reichen und Schönen der Münchner Gesellschaft, die sich von Thea Hirschvogl beim Kauf der neuesten Mode aus Paris beraten lassen. Aber auch die Dinge für den täglichen Gebrauch gibt es hier zu kaufen, das Kaufhaus ist Anziehungspunkt für alle Münchner, und sein Aufstieg zum ersten Haus am Rindermarkt beginnt unaufhörlich. Jacob und Thea Hirschvogl können mit Recht stolz sein auf ihr "Haus der schönen Dinge".

    Aufgrund des wunderbar gelungenen Covers kann ich mir vorstellen, wie das Kaufhaus gestaltet war. Dort hätte ich auch gerne eingekauft.

    In den Folgejahren des 20. Jahrhunderts sind es vor allem die Tochter Lili Hirschvogl und dann deren Tochter Edna, die das Kaufhaus erfolgreich weiterführen, während die Söhne der Familien andere Ambitionen haben.

    Nach dem stetigen Aufstieg sieht sich die Familie Hirschvogl aber den Repressialen der Naziherrschaft ausgesetzt, was letztendlich nicht nur den Verlust des Kaufhauses bedeutet, sondern auch tiefe Wunden in den privaten Beziehungen hinterläßt. So dürfen zwei geplante Hochzeiten nicht mehr stattfinden, weil die Ehen zwischen Juden und Ariern nicht mehr erlaubt sind.

    Heidi Rehn hat ein gut recherchiertes und hochinteressantes Buch geschrieben über eine der schrecklichsten Zeiten in der Geschichte Deutschlands. Sie zeichnet ihre Protagonisten mit sehr viel Sorgfalt, schreibt über Liebe, Freundschaft und Verrat. Letzten Endes aber siegt das Wissen darüber, daß der Zusammenhalt in der Familie über allem steht, und hierfür ist die Familie Hirschvogl ein leuchtendes Beispiel.

    Ich habe das Buch nicht geschlossen, ohne Tränen zu vergießen. Ich habe mit den Mitgliedern der Familie Hirschvogl mitgelitten und werde das Geschehen wohl nie begreifen.

    Solche Bücher müssen geschrieben werden und sind wichtig, um dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte niemals zu vergessen.

    Fünf Sterne für dieses Buch und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 25.05.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Das Haus der schönen Dinge“ war mein erstes Buch von Heidi Rehn. Ich konnte einfach nicht widerstehen, da es in meiner Heimatstadt spielt und zu einer Zeit, die mich immer besonders interessiert.

    Die fiktive jüdische Familie Hirschvogel betreibt 1897 ein angesehenes „Kaufhaus“ in der Münchner Innenstadt. Thea und ihr Mann Jakob leiten die Firma mit viel Herzblut und Engagement. Sie und ihre Familie gehören zu den angesehenen Unternehmern der bayerischen Landeshauptstadt, sind gestandene Münchner und schon seit vielen Generationen tief verwurzelt in der deutschen Kultur. Vor allem Thea ist es, die mit Modernisierungen und zukunftsweisenden Entwicklungen das Kaufhaus in den nächsten Jahren zu einem florierenden und stetig wachsenden Betrieb macht. Nicht nur die neueste Mode aus England und Paris liegt ihr am Herzen, sondern auch das Wohlergehen ihrer Angestellten und die Zufriedenheit der Kundschaft. Aber als Leser weiß man natürlich, dass die Tage der jüdischen Firmeninhaber im Deutschen Reich bereits gezählt sind und auch die Hirschvogels bald in Gefahr schweben.

    Die Geschichte wird über drei Generationen und 5 Jahrzehnte erzählt. Zwangsläufig musste die Autorin also Zeitsprünge einbauen, um all das abzudecken, was sie erzählen wollte. Eben diese Zeitsprünge waren es aber leider auch, die mir überhaupt nicht gefallen haben. Mir war das Tempo, in dem hier durch die Jahrzehnte erzählt wurde zu groß. Ich hatte mehr als einmal das Gefühl, dass die Geschichte etwas zusammengestaucht ist. Mir passiert das nicht so oft, aber ich bin der Meinung, die Familie und ihre Erlebnisse hätten noch mindestens 200 Seiten mehr gebraucht, um angemessen Raum zu bekommen. Es waren ja auch sehr viele Lebensgeschichten, die hier erzählt wurden. Viele Beziehungen, viele dramatische Entwicklungen. Zwangsläufig konnte viele Dinge nur in einem Rückblick oder einer Zusammenfassung erzählt werden und einige wichtige Ereignisse wurden dabei mit wenigen Sätzen abgehandelt, was ich schade fand. Dadurch fiel es mir schwer, die große Schar an Protagonisten richtig kennen zu lernen und die meisten Personen konnten mich gefühlsmäßig nicht erreichen. Auch nahm die reale Zeitgeschichte und die geschichtlichen Fakten einen großen Raum ein. Das fand ich zwar positiv aber ich hatte dabei das Gefühl, dass die menschlichen Dinge zurückstehen mussten, weil einfach nicht genug Seiten dafür waren.

    Unbedingt zu erwähnen ist die herausragende Recherchearbeit von Heidi Rehn. Akribisch und genau beschreibt sie, wie die Kaufhäuser sich von kleinen Gemischtwarenläden zu richtigen mehrstöckigen Warenhäusern mauserten. Wie sie durch immer neue Ideen und Innovationen die Menschen in ihren Bann zogen. Wie in den Geschäftsräumen durch Konzerte und Lesungen und Bibliotheken die Kultur gefördert wurde. Auch die Entwicklungen von Arbeitsrecht und Unternehmertum und natürlich die Anfänge des Dritten Reiches werden anschaulich erzählt. Viele kleine und große Details gibt es hier zu entdecken und für einen Münchner ist das Lokalkolorit und der Münchner Dialekt sicherlich ein weiteres Schmankerl.

    Mein Fazit:
    Historisch hat mich das Buch voll und ganz überzeugt. Die Menschen blieben mir darüber aber leider fremd.

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  • 3 Sterne

    11 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 28.05.2017

    Als Buch bewertet

    Als geborener Münchner musste ich diesen Histo lesen. Ich kannte die Autorin Heidi Rehn vorher nicht.

    Das Cover passt hervorragend zum Inhalt. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar und die Autorin versucht sich auch an dem bayerischen Dialekt und der Münchner Lebensart un dverwebt beides mit den historischen Fakten. So sollte ein guter historischer Roman auch sein.

    Mir war vorher nicht ganz klar, dass die Familie Hirschvogel nur eine erfundene ist. Aber es fällt kaum ins Gewicht, denn die Geschichte ist wirklich authentisch erzählt und man meint sogar, schon mal von diesem Kaufhaus gehört zu haben. Vor allem die Frauen sind es, die diesen Roman beleben und im Kaufhaus Hirschvogel das Zepter in der Hand haben.

    Das Buch ist interssant aber irgendwie konnte es mich nicht ganz überzeugen. Die Personen waren mir allesamt nicht besonders sympathisch. Außerdem waren die Gespräche mir an einigen Stellen zu aufgesetzt und vorhersehbar und die diversen Münchner zum Großteil so, wie sich wohl der Norddeutsche uns vorstellt. Schablonenhaft volkstümlich, leicht naiv.

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