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  • 3 Sterne

    7 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 14.04.2019

    Als seine Frau nicht abends nicht pünktlich nach Hause kommt, macht sich Samuel Padalin Sorgen und fährt sie suchen. Er findet sie. Auf dem Gehsteig. Erschossen. Vor der Tür der Familie des Bürgermeisters, die ebenfalls erschossen worden ist. Offensichtlich war Meghan ein Zufallssopfer; zur falschen Zeit, am falschen Ort. Die Ermittlungen beginnen und bald ist der Täter gefasst. Doch eh es zu einer Verurteilung kommen kann, stirbt der Verdächtige.
    Zehn Jahre später verabschiedet sich der leitende Ermittler von damals, Captain Jesse Rosenberg, in den Ruhestand. Von allen wird er der Hundertprozentige genannt, da es keinen Fall gab, den er nicht lösen konnte. Bis die Journalistin Stephanie Mailer behauptet, der Mord vor zehn Jahren sein nicht aufgeklärt und der falsche verhaftet worden. Doch eh sie dies beweisen oder erklären kann, verschwindet Stephanie spurlos.
    Jesse und sein damaliger Partner und Freund Derek gehen den Spuren nach und stoßen bald auf eine Mauer des Schweigens, der falschen Aussagen und fehlgeleiteten Ermittlungen. Hatte Stephanie Mailer recht mit ihren Anschuldigungen?

    Das Cover zeigt eine Straße Orpheas, die von Polizisten abgeriegelt wurde. Typische Wohnmobile vor einstöckigen Häusern, umsäumt von der hereinbrechenden Nacht, symbolisiert es für mich das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt, in der Mittelmäßigkeit herrscht. Auf mich wirkt es nicht ansprechend und ich bin ausschließlich durch die Leseprobe auf das Buch aufmerksam geworden.

    Joël Dicker hat einen ungewöhnlichen, aber durchaus interessanten Schreibstil. Eine Mischung aus rein berichtendem Zeitungsstil und Krimi, wirkte auf mich verblüffend lebendig und mitreißend! Der Autor schürt meine Neugierde und gleichzeitig mein Ermittler-Gen, dass sofort in alle Richtungen Überlegungen anstellte. Leider hielt dieser erste Eindruck nicht und mir ging die Lebendigkeit allzu bald verloren.
    Sehr schwierig fand ich, die ganzen Ich-Erzähler auseinander zu halten. Gerade zu Beginn des Romans, an dem ich mich gedanklich noch sortierte und die vielen mir fremden Personen in eine Reihenfolge bringen wollte, brachte mich dies durcheinander und oft aus dem Konzept. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Buch oft verzweifelt aus der Hand legte und dann noch schlechter wieder in den Erzählfluss zurückfand. Vielleicht wäre es mir leichter gefallen, wenn ich mich am Riemen gerissen und die schwierigen, teils zähen und auf mich öden Passagen stramm durchgelesen hätte. Ich weiß es nicht. Fakt ist, dass ich es nicht getan habe und mir bis weit über die Hälfte des Buches viele Charaktere fremd blieben und ich der Handlung hinterher hinkte und mich immer wieder fragte, wer im Moment Ich ist. Trotzdem ist es interessant, eigenen Überlegungen zu verfolgen und diese wieder zu verwerfen, je nachdem in welche Richtung die Ermittlung weiter fortschreitet.

    Auf den ersten Blick scheinen die Protagonisten ruhig und mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Doch je mehr die erneute Ermittlung um den Tod der vier Menschen wieder in ihr Leben eingreift, desto hektischer werden sie und ich konnte die beginnende Panik fast merken, die vereinzelt um sich griff und sich wie ein Flächenbrand ausbreitete. Die oberflächlichen und aalglatten Personen bekamen Risse und was hinter der Fassade zum Vorschein kam, war nicht immer schön. Die Wahrheit schmerzt und das brachte Joël Dicker ganz deutlich zu Tage.

    Mein Fazit
    Auch wenn der Schreibstil definitiv mal was anderes ist und sich von der Masse der Krimis deutlich abhebt, konnte das Buch mich nicht fesseln.

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  • 4 Sterne

    3 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kleine_welle, 10.04.2019

    Stephanie Mailer ist Journalistin und interessiert sich für einen Fall, der schon seit 20 Jahren abgeschlossen scheint. Doch dann verschwindet sie auf einmal spurlos. Jesse Rosenberg, einer der Ermittler von damals, hinterfragt seine Ermittlungen von 1994 und versucht Stephanie zu finden.

    Das Cover ist ein typisches Cover für die Romane von Joel Dicker. Es erinnert zumindest etwas an Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert. Aber das ist wohl so gewollt. Auf jeden Fall gefällt es mir. 
    Ich mag ja den Stil von Joel Dicker sehr gerne. Seine Art hat etwas Berichtendes und man hat das Gefühl, als würden die Charaktere persönlich mit einem sprechen. So als würde man mit ihnen zusammen sitzen und sie erzählen einem rückblickend die Geschichte der Geschehnisse.
    Außerdem haben mir die Wechsel zwischen der Personen und Zeiten gefallen. So bekommt man einen guten Einblick in alle Ermittlungen, nicht nur den aktuellen im Jahr 2014. Aber es ist auch sehr interessant die Geschichten der einzelnen Personen so nach und nach erzählt zu bekommen. So entwickelt sich auf geheimnisvolle und spannende Weise ein Gesamtbild, das sich wie ein Puzzle zusammensetzt.
    Dieser Roman kam mir wie ein Film vor, allerdings muss man ihn trotz allem bewusst lesen, denn sonst kann es passieren, dass man durch die Zeitenwechsel den Überblick verlieren könnte. Mit den Personen ist das anders, denn diese sind immer am Anfang eines Kapitels klar gekennzeichnet.
    Dieser Krimi kommt außerdem ganz ohne viel Blut und Leichen aus, sondern beschreibt die Ermittlungsarbeit, die mit Jesse seinen Anfang nimmt. Das ist aber mit viel Spannung beschrieben und so wurde es nicht langweilig. Ich persönlich brauche nicht immer viel Blut in einem Krimi bzw. Thriller.
    Die Charaktere haben mir nicht alles sehr gut gefallen. Einige waren wirklich sehr interessant und ich habe mit Begeisterung ihren Weg im Buch verfolgt. Zum Beispiel Jesse ist so ein Charakter, denn erst nach und nach erfährt man alles über seine Vergangenheit, die ihn sehr geprägt hat.
    Allerdings waren so zwei oder drei Charaktere dabei, die ich sehr übertrieben fand. Sie sollten wohl als exzentrisch dargestellt werden, aber das war einfach nur maßlos überzogen. Vielleicht hätte ein solcher Charakter gut ins Buch gepasst, aber mehrere Personen dieser Art waren einfach too much. Apropos zu viel, das war es auch als es dann Richtung Auflösung des Falles ging. Von einer verwirrenden Situation zur nächsten rätselhaften war es dann einfach zu viel und man musste doch etwas aufpassen, da nicht den Anschluss zu verpassen.
    Dazu kam, dass es sich immer wieder um dieses Theaterfestival drehte, dass 1994 das erste Mal stattfand und nun bald wieder eröffnet werden soll.
    Im Großen und Ganzen ändert sich die Story viel und steigert sich auch das Tempo des Buches gegen Ende sehr.
    Dieses fand ich dann wiederum sehr interessant und hat die Geschichte wieder abgerundet.

    Mein Fazit: Nachdem ich total begeistert in das Buch gestartet bin, ließ meine Euphorie dann doch etwas nach, denn obwohl ich das Buch gut fand und mir das Ende gut gefallen hat, war es mir an manchen Stellen etwas zu viel. Zu viel exzentrische Charaktere, zu viel Verwirrung und zu viele Geheimnisse. Ein bisschen weniger von allem hätte der Geschichte bestimmt gut getan. Allerdings hat man hier wieder einen Roman, der vom Schreibstil einfach klasse ist und den man vielleicht trotzdem mal lesen sollte.

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  • 4 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 02.06.2019

    Die schwarze Nacht

    Im Jahre 1994 wird das kleine verschlafene Örtchen Orphea von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht. Ein Unbekannter hat das Leben einer dreiköpfigen Familie und einer Joggerin, die an dem Haus vorbeikam, kaltblütig ausgelöscht. Die beiden jungen und sehr engagierten Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott werden mit den Ermittlungen vertraut und scheinen nach vielen Tagen harter Arbeit den Täter überführt zu haben. Nichts desto trotz werden die Beiden zwanzig Jahre später wieder mit dem selben Fall konfrontiert. Wurde damals wirklich der wahre Täter überführt? Es ergeben sich plötzlich immer mehr Ungereimtheiten und alles scheint in Frage gestellt werden zu müssen...

    Der Autor Joel Dicker hat mich mit seinem Bestseller "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" seinerzeit begeistert, so dass ich mit sehr großen Erwartungen in sein neues Werk gestartet bin. Er ist aus meiner Sicht immer noch ein unglaublich mitreißender Geschichten-erzähler und er liebt anscheinend nichts mehr, als seine Leser mit plötzlichen Wendungen, die alles wieder in Frage stellen, zu überraschen. So ist es auch in "Das Verschwinden der Stephanie Mailer". Er baut zu Beginn des Buches die Spannung über einen geheimnisvollen Auftritt genau dieser Stephanie Mailer und ihrem anschließenden Verschwinden auf. Auch hier bekommt der Leser immer wieder neue Ansätze geliefert, über die wahren Hintergründe der damaligen und aktuellen Tat zu spekulieren, wird aber sicherlich sehr geschickt von Joel Dicker in die ein oder andere Sackgasse gesteuert. Für mich hat es der Autor hier aber auch ein wenig übertrieben, so dass die Geschichte im Ganzen dann doch ein wenig konstruiert wirkt. Das Lesevergnügen konnte mir dies aber nur wenig trüben.

    "Das verschwinden der Stephanie Mailer" ist aus meiner Sicht wieder ein gelungener Roman von Joel Dicker, der aber gerne auch um einige Seiten und Wendungen gekürzt hätte werden können. Über-zeugend war bei ihm die Erzählkraft und der lebendige Schreibstil, der mich das Buch weiterempfehlen und mit guten vier von fünf Sternen bewerten lässt.

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  • 4 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MarTina, 08.04.2019

    Der Polizist Jesse Rosenberg will bald in den Ruhestand gehen. Auf der Verabschiedungsfeier trifft er auf die Journalistin Stephanie Mailer. Diese behauptet, dass Rosenberg und sein Kollege, Derek Scott, bei einem Vierfachmord vor 20 Jahren etwas übersehen hätten. Somit hätten sie nicht den wahren Täter ermittelt. Der Fall sei also noch gar nicht abgeschlossen. Diese Aussagen lassen Rosenberg keine Ruhe. Das hier wirklich etwas nicht stimmt, merkt er, als Stephanie Mailer plötzlich verschwindet. Also beginnt er - zusammen mit Scott - den alten Fall neu aufzurollen ...

    Meine Meinung:

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Neben den Ermittlern lernt man auch ziemlich schräge Personen kennen. Durch Rückblenden in die Vergangenheit erfährt man, wie die verschiedenen Personen die Zeit rund um den Mord erlebt haben. Auch wenn hier einige Personen zusammenkommen, konnte man diese immer gut zuordnen.

    Die Ermittlungen gestalten sich durch die Perspektivwechsel spannend, da man immer nur ein bisschen erfährt. Hier kommen dann auch einige Geheimnisse ans Licht. Bei manchen Personen fand ich dies aber etwas langatmig. Trotzdem will man immer weiterlesen, da man auf die Zusammenhänge gespannt ist. Man rätselt selbst mit, wer wohl der Täter ist. Für mich war dies am Ende überraschend. Der Abschluss des Buches hat mir dann aber nicht mehr so gut gefallen. Das fand ich ein bisschen seltsam.

    Der Schreibstil ist flüssig und mitreissend. Außerdem kann man sich die Begebenheiten und Schauplätze immer gut vorstellen.

    Fazit:

    Überwiegend eine unterhaltsame und spannende Geschichte. Manches Mal war es mir aber etwas zu langatmig.

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  • 4 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 22.04.2019

    Für seinen Roman „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ wurde Autor und Jurist Joël Dicker u.a. mit dem „Grand Prix du Roman der Académie Française“ ausgezeichnet. In „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ kommt eine Journalistin der Wahrheit auf die Spur.

    Haben die Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott vor zwanzig Jahren einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht? Journalistin Stephanie Mailer entdeckt einen entscheidenden Hinweis, den die damals sehr jungen Ermittler übersehen haben. Wenig später ist sie verschwunden.

    Mit den Geschehnissen von 1994 und einer berührenden Suche nimmt der Roman einen ergreifenden Anfang. Eine Begegnung streut Zweifel bei Captain Jesse Rosenberg. Journalistin Stephanie Mailer ist die Schlüsselfigur des Romans. Sie hofft auf die große Story und gibt deswegen keine Recherche-Details preis. Jesse und sein Partner Derek wurden für ihren damaligen Ermittlungserfolg gefeiert. Jesse steht kurz vor seinem selbstgewählten Abschied aus dem Polizeidienst. Er gilt als der 100prozentige. Die Hinweise verdichten sich, dass Jesse und Derek bei ihrem ersten Fall einen verhängnisvollen Fehler begangen haben. Von Anfang an entwickelt der Roman eine intensive und greifbare Atmosphäre. Das liegt an den packenden Beschreibungen, unzähligen, eingestreuten Puzzlestücken und an einem perfekt inszenierten Plot. Perspektivwechsel verdichten die Geschichte. Rückblicke gewähren Einblicke in Jesses und Dereks damalige Ermittlungen. Sie standen unter Erfolgsdruck. Haben sie sich deswegen zu schnell auf einen Verdächtigen festgelegt? Die Suche nach dem Motiv und der Wahrheit zieht sich hin. Einzelne Geschichten/Schicksale sind miteinander verbunden. Im Mittelteil nimmt die Atmosphäre mit allzu schrägen Akteuren und einer Theaterposse ab. Falsche Fährten und jede Menge Täuschungen, bald haben die Krimielemente wieder Oberhand. Ein Ermittler-Trio lässt nicht locker. Der Druck steigt wie damals. Erschütternd und berührend sind zwei Geschehnisse aus der Vergangenheit. Nach einigen Andeutungen erfährt der Leser immer mehr Wahrheiten. Nichts ist immer so wie es scheint. Ein komplexes Verwirrspiel bis zum Schluss. In diesem Roman steckt eine Menge Planung und Arbeit. Bis zum Ende lässt sich nichts durchschauen. Die zahlreichen Ideen, Details und Überraschungen bringen zum Staunen. Jeder Charakter hat Persönlichkeit und bringt auf seine Weise die Geschichte voran. „Die Liste der wichtigsten Personen“ am Ende des Buches kann im Zweifelsfall zur Orientierung genutzt werden. Wer zwischendurch den Überblick verliert, findet aber schnell in die Verwicklungen zurück.

    Der Titel weckt die Neugierde und ist passend zum Inhalt in Szene gesetzt. Ein alter Fall, der wieder aufgerollt wird und immer mehr Fragen aufwirft. „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ lässt den Leser nicht mehr los. Nie war die Suche nach einem Täter schwieriger. Oder ist Stephanie Mailer freiwillig untergetaucht? Alles bleibt offen, und die Liste der Verdächtigen für die damaligen Morde wird länger und länger. Unterhaltsam, packend und manchmal schräg.

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  • 4 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 19.05.2019

    Die Aufklärung eines alten Falles
    Der vierte Roman von Joel Dicker – “Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ - spielt im fiktiven Orphea in den Hamptons im Staat New York. Dort war am 30. Juli 1994 – dem Tag der Eröffnung des ersten Theaterfestivals der Kleinstadt - ein Vierfachmord an Bürgermeister Gordon und seiner Familie und einer Joggerin verübt worden, den die jungen Ermittler Jesse Rosenberg und Derek Scott meinten, aufgeklärt zu haben. 20 Jahre später soll der verdiente Captain Rosenberg, den alle nur den 100-Prozentigen nennen, weil er jeden Fall löst, den er bearbeitet, in den Ruhestand verabschiedet werden. Sein damaliger Kollege hatte sich schon 1994 nach dramatischen Ereignissen an einen Schreibtischjob versetzen lassen. Bei der Verabschiedung spricht die Journalistin Stephanie Mailer Rosenberg an und nennt ihn den 99-Prozentigen, weil sie nicht glaubt, dass der damals beschuldigte Mann der Täter war. Wenig später verschwindet Mailer spurlos und wird einige Tage später in einem See ermordet aufgefunden. Sie ist der Wahrheit anscheinend zu nahe gekommen. Die beiden Polizisten rollen zusammen mit der jungen, überaus tüchtigen Polizistin Anna Kanner den alten Fall wieder auf. Es wird viel Druck von oben auf die Ermittler ausgeübt, weil das Festival für die Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Die Nachforschungen sind auch insofern brisant, als eine Neuauflage des Theaterfestivals naht, bei dem mehrere Personen zusammenkommen, die auch damals vor Ort waren.
    Die drei Polizisten ermitteln in alle Richtungen und entdecken dabei, dass Orphea keine idyllische friedliche Kleinstadt ist, sondern ein Ort, wo Korruption und Erpressung üblich sind, wo fast jeder Dreck am Stecken – sozusagen eine Leiche im Keller – zumindest aber alte, nie verheilte Wunden und Geheimnisse hat, von denen niemand etwas wissen darf. Es wird gelogen und betrogen, und es gibt weitere Tote, bis endlich ans Licht kommt, was damals geschah und warum.
    Der raffiniert konstruierte Roman wird auf zwei Zeitebenen – 1994 und 2012-2016 – mit ständig wechselnder Perspektive in vielen kurzen Kapiteln erzählt und erfordert die volle Aufmerksamkeit des Lesers und ein gewisses Durchhaltevermögen, weil das Buch mit 666 Seiten wirklich sehr umfangreich ist. Trotz dieser epischen Breite habe ich mich nicht gelangweilt und den Roman recht zügig gelesen. Irritiert hat mich wie so oft der deutsche Titel, der aber dem Originaltitel trotz des Verlusts der Zweideutigkeit von “disparition“ (Verschwinden/Tod) im Deutschen entspricht. Allerdings ist die Journalistin nur eine von gefühlten 40 Figuren und ihr Verschwinden/Tod nur ein kleiner Teil der komplexen Handlung.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susann K., 27.05.2019

    Mitte der neunziger Jahre werden in einer kleinen Stadt in den USA vier Menschen brutal ermordet. Derek und Jesse, beides junge Polizisten, beginnen engagiert zu ermitteln und können den vermeintlichen Täter schnell finden. Zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie, dass der damals beschuldigte Mann nicht hinter den taten steckt und der wahre Täter noch auf freiem Fuß ist: Angeblich hat sie den entscheidenden Hinweis gefunden. Doch bevor sie diesen an die Polizei weiterleiten kann verschwindet die junge Frau spurlos. Derek und Jesse rollen den damaligen Fall neu auf.

    Joel Dickers Schreibstil ist flüssig, fesselnd und bildgewaltig Der Autor kann einen schnell in den Bann der Handlung ziehen und lässt einen nicht mehr los. Bereits im Prolog wird große Spannung aufgebaut, aber leider kann diese nicht durchgehend gehalten werden. Im Buch finden sich viele wechselnde Perspektiven, Zeitsprünge, Tagebucheinträge und Zeitungsartikel. Durch diese Wechsel entstehen hin und wieder langatmige Passagen, wodurch die Spannung deutlich abfällt. Allerdings gelingt es dem Autor nach Längen schnell erneut Spannung aufzubauen. Besonders überzeugen konnten mich zum einen die unerwartete aber glaubwürdige Auflösung sowie der Epilog, dabei gefällt mir am besten, dass man zum weiteren Werdegang jedes Protagonisten etwas erfährt.

    Die einzelnen Protagonisten sind authentisch, facettenreich und zum Teil geheimnisvoll. Beim Lesen denkt man, dass man sich schnell ein Bild machen kann, dieses muss man im Laufe des Buches allerdings immer wieder ändern, da neue Offenbarungen ans Licht kommen. Ich mochte diese Geheimniskrämerei, denn dadurch konnte der Autor Spannung erzeugen und die Protagonisten heben sich deutlich von jenen aus anderen Büchern dieses Genres ab.

    „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ist bereits mein zweites Buch von Joel Dicker. Besonders gut gefallen mir der bildgewaltige Schreibstil sowie die facettenreichen und einzigartigen Protagonisten und deren Geheimnisse. Allerdings finde ich, dass dies aufgrund einiger langatmigeren Szenen und der vielen Perspektivenwechsel nicht ganz an „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ herankommt. Dennoch hoffe ich auf weitere fesselnde Lesestunden mit Büchern von Joel Dicker.

    FAZIT:
    „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ist lesenswert, fesselnd und mitreißend und überzeugt vor allem mit den glaubwürdigen Protagonisten und deren Offenbarungen. Da sich die Handlung stellenweise etwas zieht und dadurch die Spannung deutlich abflacht vergebe ich 4 Sterne!

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  • 4 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jewi, 09.04.2019

    2014. Die Journalistin Stephanie Mailer verschwindet spurlos, nachdem Sie in Orphea über einen Mordfall aus dem Jahr 1994 recherchiert hat. Bei diesem wurde der damalige Bürgermeister und seine Familie sowie eine Joggerin ermordet.
    Die Polizisten Derek und Jesse, die damals in dem Fall ermittelt haben machen sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Anna auf die Suche nach Stephanie Mailer und das Geheimnis, auf dessen Spur diese war.

    Kapitel für Kapitel kommt man dem Rätsel näher und bis zum Schluss war ich ahnungslos, wie das Buch enden würde. Dicker schlägt in seinem Roman immer wieder Haken, die den Leser dann doch in eine andere Richtung bringen. Die Geschichte hat viele Personen und Handlungsstränge und ist nicht so einfach zu durchschauen. Das hat mir während des Lesens größtenteils gut gefallen, war aber an einigen Stellen etwas zu gewollt, als müsse Dicker möglichst viele Plot Twist schaffen, weil das bei den beiden letzten Büchern schon gut funktioniert hat (Ich habe seine anderen beiden Bücher noch nicht gelesen).

    Ich hatte auch einige Probleme mit den Charakteren. Zwar konnte ich zu den Protagonisten Jesse, Derek und Anna Sympathien aufbauen, da die drei jeweils genug Hintergrundstory bekommen haben, damit man als Leser das Gefühl hat, die Figuren zu kennen.

    Alle anderen Figuren fand ich jedoch ziemlich eindimensional. Ich kann hier leider nicht in die Tiefe gehen, ohne zu Spoilern, aber bei einigen waren die Kategorien „gut“ und „böse“ schon sehr klar gezeichnet. Die Figur des Kirk Harvey fand ich in seiner Entwicklung innerhalb des Buches ziemlich seltsam: Kinsky-esk poltert er und brüllt verschiedene Personen an, später findet eine komplette Wandlung statt.

    Insgesamt ist „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ein ungewöhnlicher Krimi mit einigen Schwächen, den ich aber alles in allem gespannt gelesen habe.

    Fun Fact am Rande: Dicker stellt die These auf, dass es bereits 2012 bei Facebook einen Dislike Button gab (S. 463).

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 22.05.2019

    Zahlreiche Geheimnisse kommen ans Licht
    Nach mehr als 20 Jahren Polizeiarbeit und einer 100 prozentigen Aufklärungsquote muss Jesse Rosenberg seinen schwersten Fall lösen. Die junge Journalistin Stephanie Mailer versucht ihn zu überzeugen , das er bei der Lösung seines ersten großen Mordfalls einer Täuschung erlegen ist. Kurz danach verschwindet sie.
    Die ersten 200 Seiten konnte ich in einem Rutsch runterlesen , die Story war schlüssig und überaus spannend gestaltet.Abwechslungsreich , auch durch Wechsel der Zeiten , etwas skurile Charaktere ergaben eine fesselnde Geschichte.Aber ich kann gar nicht sagen ab wann genau, fing die Story an ,sich in Nebensächlichkeitn und Ausschmückungen zu verlieren , es wirkte auf mich etwas künstlich konstruiert . Es war für mich etwas zu viel des Guten.Zum Ende zieht die Handlung noch einmal an , und konnte mich zu mindestens teilweise überraschen.Im Großen und Ganzen ist Joel Dicker seinem Stil treu geblieben , wobei für mich: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert eindeutig am besten war.

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  • 3 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beate V., 09.05.2019

    Das Theater-Festival vom beschaulichen Ort Orphea an der amerikanischen
    Ostküste ist im Jahre 1994 gut besucht. Es ist eine Veranstaltung, die zum
    ersten Mal stattfinden soll. Allerdings wird sich jeder auch noch Jahre später
    daran erinnern. Es hat ein Blutbad gegeben. Der Bürgermeister, seine
    Frau und der Sohn sowie eine zufällig vorbei laufende Joggerin wurden brutal
    abgeknallt. Einen Täter kann man dann auch finden.

    20 Jahre später, bei der Verabschiedung des damals ermittelnden Cops Jesse
    Rosenberg macht er die Bekanntschaft einer Journalistin. Sie behauptet, er und
    sein Partner hätten den falschen Täter für das Verbrechen präsentiert und für
    schuldig befunden. Als diese Journalistin kurz danach spurlos verschwindet, kann
    Jesse seinen damaligen Kollegen Derek Scott schnell überzeugen, sich den Fall
    noch einmal genauer anzuschauen. Unterstützung erhalten sie dabei von der
    Polizistin Anna Kanner, die sich erst vor kurzem in Orphea niedergelassen
    hat und dort Karriere machen möchte.

    So weit, so gut. Es ist sicherlich schwierig nach 20 Jahren alle Zeugen noch einmal
    zu befragen und zu schauen, was wurde übersehen. Auch kann man bei dem
    Umfang des Buches unschwer erkennen, es ist wieder ein komplexer Fall. Allerdings
    ab der Mitte des Buches hatte ich dann einen Durchhänger. Das lag an den ständigen
    Wiederholungen und der ganzen privaten Geschichten aller Personen. Immer wieder
    und wieder wurde der Fall durchgekaut. Die Liste der Verdächtigen wurde länger,
    dann kürzer, dann wieder geändert. Häufig musste ich im Anhang noch mal die
    Namen der Figuren nachschlagen. Ich sehnte das Ende nur so herbei und
    zufrieden bin ich mit der Auflösung auch nicht. Ich hatte leider etwas anderes
    erwartet, aber keinen solch brachialen Schluss.

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 28.05.2019

    1994: Vier Menschen werden in dem kleinen Ort Orphea ermordet. Der amtierende Bürgermeister, seine Frau und sein kleiner Sohn, sowie eine vor dem Haus vorbeijoggende Frau werden erschossen.
    2014: Der damals ermittelnde Polizist Jesse Rosenberg, von allen nur der 100 Prozentige genannt, weil er alle seine Fälle gelöst hat, will in den Ruhestand gehen. Am Tag seiner Abschiedsfeier spricht ihn die junge Journalistin Stephanie Mailer an und behauptet, dass der Fall von 1994 nicht aufgeklärt ist, weil Jesse und sein Partner etwas Offensichtliches übersehen haben. Bevor sie sich erklären kann, verschwindet die Frau spurlos. Was ist ihr passiert und wurde im damaligen Fall wirklich etwas übersehen? Jesse Rosenberg und sein Partner beginnen noch einmal mit ihren Ermittlungen, um das Geheimnis um Stephanies Verschwinden zu lösen.

    Dies war mein erstes Buch von Joel Dicker und ich muss sagen, dass der Aufbau des Buches mir überhaupt nicht zugesagt hat. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, mich mitten in einer Theateraufführung zu befinden. Auch die sprunghafte Handlung und die vielen involvierten Personen machten es mir schwer, der Handlung zu folgen. Je weiter ich im Buch vorankam, umso langatmiger fand ich den Erzählstil. Viele Handlungsstränge schienen mir nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun zu haben, so dass ich die dort vorkommenden Personen nicht unterbringen konnte.

    Die Auflösung des Falls fand ich dann zwar wieder recht überraschend, aber der Weg dorthin war mir deutlich zu langatmig. Auch den Eindruck, mich in einem schlecht gespielten Theaterstück zu befinden, verließ mich nie, was das Buch für mich nicht besser machte.

    Insgesamt war das Buch leider so gar nicht meins. Schade, denn die Geschichte hat eigentlich sehr viel mehr Potenzial.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 21.06.2019

    Kurz zum Inhalt: es sind noch wenige Tage vor dem großen Theaterfestival der Stadt, welches das jährliche Highlight und eine nicht unwichtige Einnahmequelle der Stadt ausmacht. Das Verschwinden der Journalistin Stephanie Mailer aus New York, die in das beschauliche Örtchen Ophelia in den Hamptons gezogen ist, sowie der Mehrfachmord von vor 20 Jahren, sind die Haupthandlung des Krimis. Obwohl der Täter des damaligen Mordes erfasst würde, ist Stephanie überzeugt man habe den Falschen erwischt und will den Fall aufklären. Deshalb informiert sie die damaligen Polizeibeamten, die nach anfämglichen Zögern einwiligen der Sache auf den Grund zu gehen. Einerseits verfolgt man daher die Ermittlungen in der Gegenwart 2014 und andererseits in Rückblenden die Ermittlungen 1994.
    Die Charaktere der Geschichte sind authentisch und lebensnah, auch wenn sich die Handlungstränge irgendwie in manchen Stellen verwoben haben. Angenehm zu lesen aber definit nicht das beste Buch von Joël Dicker.

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  • 5 Sterne

    9 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 03.04.2019

    Komplex, undurchsichtig, spannend und äußerst unterhaltsam

    Inhalt:
    2014 in Orphea, einer beschaulichen Kleinstadt in den Hamptons an der Ostküste der USA. State Police Detective Jesse Rosenberg soll in den Ruhestand verabschiedet werden. Man nennt ihn auch den Hundertrprozentigen, da er alle seine Fälle aufgeklärt hat. Da spricht ihn die junge Journalistin Stephanie Mailer an, die angeblich Hinweise darauf hat, dass Jesse und sein Partner Derek bei einem Vierfachmord zwanzig Jahre zuvor den Falschen erwischt haben. Und dann ist Stephanie plötzlich verschwunden. Fiel sie einem Verbrechen zum Opfer? Jesse und Derek nehmen zusammen mit der engagierten Polizistin Anna die Ermittlungen zu dem alten Fall wieder auf.

    Meine Meinung:
    „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ist der dritte Roman aus der Feder des Franko-Schweizers Joël Dicker. Wer diesen Autor kennt, weiß, dass er gern verschwenderisch mit Worten umgeht. Dicker erzählt nicht kurz und knackig, sondern detailliert und atmosphärisch. Und doch ist hier kein Wort zu viel - meinetwegen hätte der Roman gerne noch länger sein können. Von Dickers wunderbarer Erzählweise kann ich einfach nicht genug bekommen.

    Aus verschiedenen Perspektiven werden die heutigen und die damaligen Ereignisse beleuchtet. So reiht sich ein Puzzlesteinchen an das andere, und die Geschichte setzt sich ganz allmählich zusammen. Immer wieder hat der Autor kleine Cliffhanger eingebaut, die dringend zum Weiterlesen animieren. Joël Dicker versteht es wie kaum ein anderer, die Neugier des Lesers ständig anzustacheln und ihn mit kleinen Häppchen an Informationen zu versorgen, gerade so viel, um die nötige Spannung zu erhalten, aber noch nicht zu viel zu verraten.

    Es ist eine Vielzahl von Personen in die Handlung verwickelt. Zur leichteren Orientierung findet man im Anhang ein Personenverzeichnis. Aber eigentlich sind die einzelnen Charaktere so unterschiedlich und so prägnant ausgearbeitet, dass man sich ganz schnell zurechtfindet. Die Hauptfiguren erhalten reichlich Tiefe, einige Nebenfiguren erweisen sich als ziemlich skurril. Das ergibt eine gelungene Mischung.

    Bei all dem tappt man als Leser*in zusammen mit den Ermittlern lange im Dunkeln, geht mit ihnen Irrwege, die einfach plausibel wirken und doch mit der Wahrheit reichlich wenig zu tun haben. Man verstrickt sich in einem Netz aus Intrigen und menschlichen Abgründen, das wirklich nicht leicht zu durchschauen ist. Doch am Ende wird alles aufgelöst und man kann sich entspannt zurücklehnen.

    Fazit:
    Ein spannender und komplexer Kriminal- und Gesellschaftsroman, von Joël Dicker hervorragend erzählt. Sehr zu empfehlen!

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 26.05.2019

    *Sehr fesselnder, hochkomplexer und unterhaltsamer Roman*
    Mit seinem bereits dritten Roman „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ hat der Franko-Schweizer Bestsellerautor Joël Dicker einen fesselnden, hochkomplexen Kriminal- und Gesellschaftsroman mit echten Page-Turner Qualitäten verfasst, der mich allerdings nicht völlig packen und überzeugen konnte.
    Im Mittelpunkt des vielversprechend beginnenden Romans steht ein lang zurückliegender Kriminalfall um einen brutalen Vierfachmord, der 1994 in Orphea geschah, einem kleinen fiktiven Ostküstenort auf Long Island, und der 2014 vom Protagonisten Jesse Rosenberg wegen aufkommender, erheblicher Zweifel erneut aufgerollt wird. Ein mysteriöser Fall, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint!
    Ähnlich wie in seinem grandiosen Erstling "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" ist die Handlung äußerst verschachtelt angelegt und besteht aus unzähligen kleinen Puzzleteilen, die sukzessive preisgegeben werden, einem ständigen Wechsel zwischen unterschiedlichen Erzählperspektiven und verschiedenen Handlungssträngen in der Vergangenheit und Gegenwart, vielen unerwarteten Wendungen und zahllosen falschen Fährten. Es bereitet großes Vergnügen in den immer rätselhafter werdenden Fall einzutauchen, die sympathischen Ermittler bei ihren Nachforschungen zu begleiten, Mitzurätseln und den Hintergründen einer weiteren Mordserie auf die Spur zu kommen. Es ist bei der Vielzahl an Figuren, ihren sorgsam gehüteten Geheimnissen und immer neuen verdächtigen Details fast unmöglich, als Leser noch den Überblick zu behalten. So manche heiße Spur erweist sich als Irrweg und offensichtlich Verdächtiges als geschickt platzierte Finte, so dass man bis kurz vor der überraschenden Auflösung des vielschichtigen Falls, der Enthüllung des wahren Täters und seiner Hintergründe im Dunkeln bleibt.
    Bei der Vielzahl von Charakteren ist es Dicker recht gut gelungen, seine Figuren interessant und mit einigen Ecken und Kanten auszuarbeiten. Es ist eine bunte Mischung an unterschiedlichsten Charakteren, wobei einige Nebenfiguren recht skurril gezeichnet sind. Zudem findet man im Anhang ein Personenverzeichnis zum besseren Überblick. Insbesondere seine Hauptfiguren – die Ermittler Rosenberg, Scott und die junge Kollegin Anna Karger, sind sehr vielschichtig ausgearbeitet und erhalten durch Rückblicke in ihre durch Schicksalsschläge belastete Vergangenheit an zusätzlicher Tiefe. Dennoch empfand ich im Verlauf der Handlung als recht farblos und unspektakulär und hatte Schwierigkeiten, einen Bezug zu ihnen aufzubauen.
    Nach und nach lässt Dicker geschickt die vielen Fäden seiner zahllosen Handlungsstränge zusammenlaufen, deckt immer neue Intrigen und persönliche Verstrickungen auf und lässt uns schließlich in erschreckende Abgründe der menschlichen Psyche blicken. Leider gestaltete sich die fesselnde Suche nach der Wahrheit für mich bei Dickers angenehmen, unverwechselbaren aber oftmals auch ausufernden Erzählstil gerade im Mittelteil recht langatmig und zäh. Vieles entwickelte sich für meinen Geschmack zu klischeehaft und übertrieben. Insbesondere seine permanente Kritik am Literatur- und Theaterbetrieb, die wenig subtil in die Handlung eingearbeitet wurde, und die absolut überzeichnete und unglaubwürdige Figur des Ex-Polizeichefs und Möchtegern-Regisseurs waren mir zu viel des Guten, Zeitweise drohte die Geschichte in meinen Augen durch die slapstickhafte Inszenierung in eine Satire abzugleiten.
    Dennoch ist es Dicker mit seiner komplexen Geschichte, seinem mitreißenden Erzählstil und fiesen Cliffhangern gelungen, mich zu fesseln, so dass ich den Roman trotz einiger Schwächen nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis sich schließlich alle Puzzleteile zu einem schlüssigen Bild zusammengefügt hatten.
    FAZIT
    Trotz einiger Schwächen ein sehr fesselnder und unterhaltsamer Roman mit einer hochkomplexen Handlung und echten Page Turner-Qualitäten! Aber deutlich schwächer als die beiden Vorgängerromane!

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra S., 15.06.2019

    ein äußerst komplexer Kriminalfall

    Kurz zum Inhalt:
    Am 30. Juli 1994, am Tag des allerersten Theaterfestivals, geschieht im beschaulichen Badeort Orphea in den Hamptons ein schrecklicher Vierfachmord: Der Bürgermeister, seine Frau und sein Sohn sowie eine zur Tatzeit vorbeijoggende Einwohnerin von Orphea werden brutalst erschossen.
    Die beiden jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott übernehmen voller Elan den Fall. Schon bald findet sich ein Verdächtiger.
    Doch 20 Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass die beiden damals den falschen Täter hatten, und dass sie das Offensichtliche übersehen hätten. Kurz darauf verschwindet Stephanie Mailer und Jesse und Derek nehmen die Ermittlungen von damals wieder auf. Was hatten sie übersehen?


    Meine Meinung:
    "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" ist mein erster Roman von Joel Dicker. Nach kurzer Eingewöhnungsphase hat mir der Schreibstil gut gefallen.
    Die Geschichte wird in verschiedenen Erzählperspektiven und zwei Zeitebenen dargestellt: 1994 und 2014. Der Leser erfährt immer nur bruchstückhaft über die Ereignisse von 1994, und in der Gegenwart 2014 gehen die Geschehnisse voran. Der Zusammenhang baut sich erst tröpfchenweise nach und nach auf.
    Die vielen verschiedenen Charaktere bringen jeder auf seiner Weise die Geschichte voran. Die detaillierten Beschreibungen lassen Atmosphäre und Spannung aufkommen, jedoch nehmen die ständigen Perspektiven- und Zeitwechseln teilweise das Tempo heraus.
    Es ist ein wirklich komplexer Fall, der zum Mitdenken anregt, mit Verwicklungen und Verstrickungen, Erpressung, Korruption und vielen Nebenfiguren. Der Roman ist jedoch sehr gut durchdacht - jedes Mosaiksteinchen scheint seinen Sinn zu haben.

    Jedoch war ich von der Polizeiarbeit von Jesse und Derek oft nicht begeistert: sie fragen nicht nach, sie forschen nicht richtig, und nehmen Vieles bzw. die Aussagen als gegeben hin, ohne zu hinterfragen. So funktioniert doch keine richtige Polizeiarbeit.
    Und seeehr übertrieben fand ich die Darstellung des ehemaligen Polizeichefs von Orphea, der mittlerweile Regisseur ist.
    Die Auflösung war dann so, wie ich es mir nach ca. zwei Dritteln des Buches bereits dachte.
    Trotzdem hat mir die Geschichte insgesamt gefallen und ich werde bestimmt noch andere Werke von Joel Dicker lesen.


    Fazit:
    Die Geschichte hat mir trotz vieler übertriebenen Darstellungen und Klischees gefallen; ich mag es, wenn so ein typisch amerikanisches Kleinstadtleben detailliert ausgeschlachtet wird und sich somit ein komplexer Kriminalfall ergibt. Nur die ermittelnden Beamten hätten für meinen Geschmack genauer arbeiten können (dann hätten sie den Fall nämlich schon 1994 gelöst! ;)

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 10.05.2019 bei bewertet

    Angenehm komplexe Story, jedoch an einigen Stellen zu überzogen
    30. Juli 1994 im beschaulichen Badeort Orphea: Während das erste Krimifestival des Ortes seine Premiere feiert, werden vier Menschen brutal erschossen. Der Bürgermeister und seine Familie sowie eine Joggerin vor deren Haus. Zwanzig Jahre später, das 21. Theaterfestival steht kurz bevor, tritt Journalistin Stephanie Mailer an Jesse Rosenberg heran, einen der damaligen Ermittler, und behauptet, sie hätten damals den falschen Mann als Täter überführt. Kurz darauf ist die Journalistin spurlos verschwunden. Was hatte sie zum damaligen Fall herausgefunden? Jesse lässt Stephanies Behauptung keine Ruhe und er rollt den Fall mit seinem damaligen Kollegen Derek Scott erneut auf. Hilfe bekommen sie von Anna Kanner, einer Polizistin in Orphea.
    Zuallererst möchte ich Joël Dicker für seine sehr komplexe und undurchsichtig aufgebaute Story loben. Ebenfalls ist sein Schreibstil angenehm zu lesen, er verliert sich nicht in langweiligen Dialogen oder langwierigen Beschreibungen. Bei den Ermittlern wird schnell klar, dass diese, unabhängig vom Fall, ihre eigenen Geister der Vergangenheit mit sich tragen. Leider gestalten sich die Rückblenden in die früheren Leben der Ermittler ziemlich zerstückelt und dadurch unnötig in die Länge gezogen. Doch auch die Beteiligten rund um die Morde, welche im Rahmen der neu aufgerollten Ermittlungen auf dem Spielfeld des Romans positioniert werden, tragen jeder seine Geheimnisse oder Altlasten mit sich herum. Diese werden entweder durch Befragungen oder immer wieder eingestreute Rückblenden zutage befördert. Wobei ich mich an einigen Stellen wunderte, wie vertrauensselig die Ermittler gegenüber einigen Aussagen waren.
    Zudem muss ich weitere Kritikpunkte am Roman einbringen. So hat Joël Dicker eine Theaterinszenierung names „Schwarze Nacht“ eingebaut, welche so überzogen und unrealistisch war, dass ich das Gefühl hatte, sämtliche Beteiligten hätten ihren Verstand an der Tür abgegeben statt zu erkennen, was für ein Unfug das ist. An der Stelle fühlte ich mich vom Autor nicht ernst genommen, dass er tatsächlich dachte, ein Leser könne den Quatsch für realistisch halten. Dass bis auf einen Mord alle anderen aufgeklärt wurden ist zwar glaubhaft, jedoch hat der Autor sich für den ungeklärten Mord so ein unrealistisches Ende einfallen lassen, welches man kurz im Epilog erfährt, dass ich der Meinung bin, den Punkt hätte er lieber weglassen sollen, statt sich das Ende des Romans damit zu versauen.
    Alles in allem ein sehr unterhaltsamer und angenehm komplex gestalteter Roman mit diversenden Wendungen, bei dem mir jedoch wesentliche Teile als zu unrealistisch missfielen.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 22.04.2019

    Überraschend anders

    Der Vierfach-Mordfall, der 1994 beim 1. Theaterfestival in Orphea geschieht, erschüttert die gesamte amerikanische Ostküste. Die beiden jungen Cops der State Police, Jesse Rosenberg und Derek Scott, bekommen diesen Fall zur Ermittlung. Für beide ist es die Chance sich bei der State Police einen Namen zu machen. Beiden gelingt es, nach intensiver Ermittlungsarbeit den Täter zu ermitteln.

    Zwanzig Jahre später, beim mittlerweile 20. Theaterfestival in Orphea, behauptet die junge Schriftstellerin Stephanie Mailer, dass beide Cops damals etwas übersehen haben und der wahre Täter nie gefasst wurde. Rosenberg, der eigentlich plant, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, lässt der Vorwurf keine Ruhe. Als dann auch noch kurze Zeit später Stephanie Mailer verschwindet, beginnt er an den Ermittlungsergebnissen von damals zu zweifeln.

    Joel Dicker wechselt in seinem Roman immer wieder die Perspektive. Wir springen in das Jahr 1994 und erfahren, was die Protagonisten von damals berichten. Dann der Wechsel nach 2014. Zusätzlich werden wir mit Personen vertraut gemacht, die scheinbar so gar nichts mit den Ereignissen von damals zu tun hatten. Dabei lässt er den Protagnisten genauso viel Raum, wie nötig ist, um sie einzeln kennenzulernen und mehr von ihnen zu erfahren, ohne das es langweilig wird und er den Faden verliert. Dabei hat er die merkwürdigsten Individuen mit den ihren Macken aufgetrieben. Mitunter hat man beim Lesen auch das Gefühl, dass er bei seinen Figuren übertreibt. Aber das verbuche ich gerne unter schriftstellerischer Freiheit. Dabei ist es dann mitunter schwierig am Ball zu bleiben und den Überblick zu behalten.

    Aber das Buch ist auch geheimnisvoll. So nach und nach kommen einzelne Bruchstücke ans Licht. Man könnte fast meinen, jeder der Beteiligten hat eine Leiche im Keller. Durch den Perspektiv- und Personenwechsel in den mitunter kurzen Abschnitten erfährt man immer nur einzelne kleine Bruchstücke. Das treibt die Spannung zusätzlich in die Höhe und man möchte ja auch unbedingt wissen wie es weitergeht.

    Das Ende war für mich eine große Überraschung. Alles ergab einen Sinn, alle offenen Punkte wurden geschickt verknüpft. Ich war begeistert und mir hat es gefallen.

    Weil dieses Buch so anders ist, kann ich es nur empfehlen und vergebe zu gerne vier Lesesterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 22.04.2019 bei bewertet

    Überraschend anders

    Der Vierfach-Mordfall, der 1994 beim 1. Theaterfestival in Orphea geschieht, erschüttert die gesamte amerikanische Ostküste. Die beiden jungen Cops der State Police, Jesse Rosenberg und Derek Scott, bekommen diesen Fall zur Ermittlung. Für beide ist es die Chance sich bei der State Police einen Namen zu machen. Beiden gelingt es, nach intensiver Ermittlungsarbeit den Täter zu ermitteln.

    Zwanzig Jahre später, beim mittlerweile 20. Theaterfestival in Orphea, behauptet die junge Schriftstellerin Stephanie Mailer, dass beide Cops damals etwas übersehen haben und der wahre Täter nie gefasst wurde. Rosenberg, der eigentlich plant, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, lässt der Vorwurf keine Ruhe. Als dann auch noch kurze Zeit später Stephanie Mailer verschwindet, beginnt er an den Ermittlungsergebnissen von damals zu zweifeln.

    Joel Dicker wechselt in seinem Roman immer wieder die Perspektive. Wir springen in das Jahr 1994 und erfahren, was die Protagonisten von damals berichten. Dann der Wechsel nach 2014. Zusätzlich werden wir mit Personen vertraut gemacht, die scheinbar so gar nichts mit den Ereignissen von damals zu tun hatten. Dabei lässt er den Protagnisten genauso viel Raum, wie nötig ist, um sie einzeln kennenzulernen und mehr von ihnen zu erfahren, ohne das es langweilig wird und er den Faden verliert. Dabei hat er die merkwürdigsten Individuen mit den ihren Macken aufgetrieben. Mitunter hat man beim Lesen auch das Gefühl, dass er bei seinen Figuren übertreibt. Aber das verbuche ich gerne unter schriftstellerischer Freiheit. Dabei ist es dann mitunter schwierig am Ball zu bleiben und den Überblick zu behalten.

    Aber das Buch ist auch geheimnisvoll. So nach und nach kommen einzelne Bruchstücke ans Licht. Man könnte fast meinen, jeder der Beteiligten hat eine Leiche im Keller. Durch den Perspektiv- und Personenwechsel in den mitunter kurzen Abschnitten erfährt man immer nur einzelne kleine Bruchstücke. Das treibt die Spannung zusätzlich in die Höhe und man möchte ja auch unbedingt wissen wie es weitergeht.

    Das Ende war für mich eine große Überraschung. Alles ergab einen Sinn, alle offenen Punkte wurden geschickt verknüpft. Ich war begeistert und mir hat es gefallen.

    Weil dieses Buch so anders ist, kann ich es nur empfehlen und vergebe zu gerne vier Lesesterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tany B., 25.04.2019 bei bewertet

    Jesse Rosenberg ist erst 45, aber möchte sich aus dem Polizeidienst verabschieden. Er hat noch eine Woche zu arbeiten, da kommt eine Journalistin auf ihn zu und sagt ihm, dass er sich bei seinem ersten Fall geirrt habe, dass er nicht den richtigen Täter für den Vierfachmord gefunden hätte.
    Die Sache lässt ihm keine Ruhe und so öffnet er die 20 Jahre alte Akte wieder.
    „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ spielt in Orphea, einem fiktiven Ort auf Long Island, und in New York. Der Vierfachmord geschah 1994 und im Jahr 2014 wird er wieder aufgerollt. Kann man nach so langer Zeit den wahren Täter finden?
    Wie man aus dieser Inhaltsangabe schon herauslesen kann: eigentlich ist es eher ein Krimi als ein Roman. Es gibt Morde, es gibt Ermittler, es gibt die Frage: wer war’s? Die Handlung wird sehr verschachtelt erzählt, nach und nach werden immer mehr Puzzleteile preisgegeben. Und der Autor führt den Leser auf einige falsche Fährten! Es ist ein großes Vergnügen mit zu rätseln (und immer wieder zu scheitern).
    Ein richtig guter Schmöker also, wie wir es von Joël Dicker gewohnt sind. Allerdings habe ich auch Kritikpunkte. Trotz des beachtlichen Umfangs von 672 Seiten bleiben sie Figuren seltsam blass. Die Handlung wir aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, die aber alle sehr ähnlich klingen und man kann nur anhand der Überschrift erkennen, wer nun spricht. Einige der Personen sind sehr überspitzt dargestellt, was mir manchmal gefallen hat und manchmal ist es einfach übertrieben.
    Ich habe alle drei bisher erschienen Bücher von Joel Dicker gelesen und mein Lieblingsbuch von ihm ist „Die Geschichte der Baltimores“. Mit dem Buch kann „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ nicht ganz mithalten. Aber da lag die Latte auch sehr hoch.
    Fazit: ein wunderbarer Schmöker, eher ein Krimi als ein Roman, mit vielen Überraschungen. Ich bin sehr gespannt, was Herr Dicker als nächstes abliefert, ich werde es auf jeden Fall lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ruf der bücher, 30.07.2019

    In Joel Dickers "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" werden gleich zwei Mordfälle aufgeklärt. Ein alter Mordfall, der neu aufgerollt wird und ein aktueller, der mit dem schon abgeschlossenen in Verdacht zu stehen scheint.
    Dadurch, sowie durch zahlreiche Figuren und damit verbundenen Nebenhandlungen, baut Joel Dicker ein raffiniertes und komplexes Netzwerk aus scheinbar zufälligen Verstrickungen auf.
    Trotz der zahlreichen Nebenhandlungen und Figuren kommt man als Leser gut in die Geschichte rein und überhält den Überblick. Nichts desto trotz war es mir unmögliche eine Vorhersage zu treffen, wer denn nun der Täter/ die Täter(innen) sein könnten. Der Autor führt seine Leser bis zum Schluss an der Nase herum und deckt nach und nach immer mehr spannende Details auf, die mich dazu gebracht haben, immer weiterlesen zu wollen.
    Der Schreibstil ist besonders und gleichzeitig flüssig zu lesen. Auch konnte ich mich in die Charaktere gut hineinversetzen und habe sie richtig gern gewonnen. Die Auflösung fand ich ebenfalls sehr gelungen- rundum also ein sehr gutes Buch...
    Meine Kritik: Bei einer Sache habe ich mich gefragt, ob so etwas in der Realität tatsächlich noch so ablaufen könnte (da ich nicht spoilern möchte, belass ich es jetzt mal hierbei). Manchmal hat mir das gewisse Etwas, der Nervenkitzel gefehlt. Klar, kommt es bei der Dicke des Buches auch mal zu einer kleinen Länge, aber vielleicht wäre diese erspart geblieben, wenn man die ein oder andere ausschweifendere Stelle gekürzt hätte.
    Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau, da ich das Buch sehr genossen habe und darum auch gute 4 Sterne vergebe. Seine anderen Bücher werde ich definitiv auch noch lesen. Klare Leseempfehlung meinerseits!

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