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  • 3 Sterne

    Peggy S., 21.05.2021

    Als Buch bewertet

    Düsterer Blick in die Vergangenheit
    Manchester im Jahre 1867 ist nicht geprägt von einem anhaltenden Konflikt zwischen Engländer und Iren sondern auch von einen dunklen Tristes in der die Menschen jeden Tag erneut ums schiere Überleben kämpfen müssen. O´Connor ein irischer Polizist, der wegen Verfehlungen von Irland nach Manchester strafversetzt wurde, hat es in seinem neuen Revier alles andere als leicht. Seine neuen Kollegen schneiden und beleidigen ihn wo es nur geht. Er fühlt sich nicht nur wie ein Polizist zweiter Klasser er ist es auch. Als er eines Tages überfallen und zusammengeschlagen wird, ist dies auch der Beginn seines persönlichen Absturzes. Innerhalb weniger Stunden werden nach und nach alle seiner Informanten bestialisches ermordet. Alles hängt mit einem Doyle, ein ehemaliger Soldat, zusammen der von Amerika ausgesandt wurde, um Rache für drei gehängte Iren zu nehmen. O´Connor nimmt seine Fährte auf und bringt nicht nur sich sondern auch seine Kollegen in Gefahr.

    Der Autor beeindruckt durch seine unglaublich poetische Szenenbeschreibung und seinen deftigen Dialogen. Damit erleichtert er zwar das eintauchen in diese Zeit, jedoch wird gerade dadurch eine massive depressive Grundstimmung erzeugt, was die Handlung nach einer Weile zu Blei werden lässt und es für den Leser zunehmend zur wirklich schweren Lektüre werden lässt.

    Durch verschiedene Blickwinkel entführt der Autor den Leser ins England des ausgehenden 19. Jahrhunderts und in mitten hinein in den Konflikt zwischen Engländer und Iren. Allein die Konstellation von einem irischen Polizisten, der Strafversetzt wurde, und nun als Polizist zweiter Klasse unter lauten Engländer arbeiten muss ist sehr interessant. Vor allem wie schnell sein scheinbar geordnetes Leben innerhalb kurzer Zeit vollkommen entgleisen kann. Den tiefen Fall von O´Connor mit ansehen zu müssen ist wirklich sehr bedrückend. Leider wird aber auch die Lesefreude durch diesen extrem nüchternen und distanzierten Erzählweise die Geschichte zunehmend wie Blei.

    Die Figurenkonstellation ist wirklich interessant. Gut gegen böse. Polizist gegen Rebell. Auch der Absturz von O´Connor und wie er zu dem Menschen wurde der er ist, war nachvollziehbar. Ähnlich war es auch bei seinem Widersacher Doyle. Beider erlitten Traumata, die einen direkten Einfluss auf ihr Leben und Handeln haben. Doch wollte der Funke bei mir nicht richtig überspringen. Mir waren die Figuren leider doch ein wenig zu blas.

    Das vorangestellte Interview mit dem Autor empfehle ich allerdings erst nach der Lektüre des Romans zu lesen, da dort doch etwas zuviel von der Geschichte verraten wird.
    Das düstere Cover gibt schon einen ersten Vorgeschmack auf diese doch sehr dunkle Geschichte.

    Fazit: Eine wirklich interessante Geschichte über einen Konflikt zwischen Engländer und Iren und seine Folgen. In großen Teilen beschreibt der Autor die Szenen wirklich sehr poetisch und man hat die Bilder sehr genau vor Augen. Auf der anderen Seite beeindruckt er durch die sehr deftigen Dialoge. Dadurch entwickelt sich bei Leser jedoch eine pessimistischer und depressiver Gesamteindruck der Handlung, was das Lesen zunehmend ermüdend und Blei ähnlichen werden lässt. Ingesamt ist diese Geschichte weder leichte Kost noch leicht zu lesen. Dem Leser wird ein gewisses Durchhaltevermögen und Ausdauer abverlangt.

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  • 4 Sterne

    lectrice, 07.04.2021

    Als Buch bewertet

    Fenians

    Manchester, 1867. James O'Connor, ehemals bei der Polizei in Dublin, aber dort in Ungnade gefallen, bekam eine zweite Chance in Manchester. Doch dort wird er nicht akzeptiert, weder von den Kollegen noch von den Vorgesetzten. Dabei ist er als Ire gut dazu geeignet, bei den Fenians zu ermitteln. Die Emotionen kochen gerade sehr hoch, denn drei Fenians wurden gehängt, weil sie einen Polizisten erschossen hatten. Stephen Doyle, der Gegenspieler von O'Connor, ist gerade erst aus den Vereinigten Staaten eingereist und soll die Fenians auf Vordermann bringen und den Rachekampf unterstützen und weiter anheizen. Ein überaus dunkler Krimi von literarischem Niveau. Besonders die eindringlichen Beschreibungen der Zustände haben mir sehr gefallen. Man spürt direkt die Kälte, die Armut und den Hunger. Überall ist es dreckig und gefühlt dunkel. Ein überzeugender Schreibstil, ein tolles Buch.

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  • 4 Sterne

    v_im_wunderland, 18.04.2021

    Als Buch bewertet

    spannend

    Dieses Buch ist wirklich spannend und har mich von der ersten bis zur letzten Seite mitgerissen. Denn es ist genau so düster, wie es das Cover uns verspricht. Es geht um den Ermittler O`Connor, der in Manchester um 1900 ermittelt. Er ist von Schicksalsschlägen in der Vergangenheit nicht verschont geblieben und versucht nun wieder auf den richtigen Pfad zu kommen. Doch als ein Familienmitglied ermordet wird, beginnt seine Rache. Das Buch verbreitet eine spannende und zugleich düstere Stimmung und man findet sich als Leser in den dunklen und mysteriösen Gassen von Manchester wieder. Die Charaktere sind sehr gut geschrieben und man nimmt dem Autor einfach das ganze Buch ab. Es ist eine spannende Geschichte, die sich mit den Abgründen einer Stadt und seiner Bewohner beschäftigt und dabei viel Lesespannung aufbaut. Ich kann es empfehlen.

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  • 3 Sterne

    Fornika, 17.04.2021

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1867 hat Ire O’Connor die prekäre Aufgabe in Manchester für die Polizei seine eigenen Landsleute zu bespitzeln. Der Unabhängigkeitskampf ist in vollem Gange, die Fronten verhärtet, die Methoden beider Seiten brutal. So gerät O’Connor zusehends ins Visier der Freiheitskämpfer, während die eigenen Kollegen bei der Polizei ihn nicht ernst nehmen. Er steht buchstäblich im Kreuzfeuer.
    Eine der großen Stärken des Autors liegt darin, eine zwingende, düstere, fast greifbare Stimmung zu erzeugen. Schon nach wenigen Sätzen ist man mittendrin in den Unruhen, streift mit James durch die aufgewühlte Stadt. Die Handlung baut auf historischen Gegebenheiten auf, für den Leser ist Fakt und Fiktion aber nicht mehr voneinander zu unterscheiden, weil alles sehr authentisch wirkt. Eigenes Hintergrundwissen zum irischen Freiheitskampf schadet nicht, ich hätte Einzelheiten ohne sicherlich nicht immer richtig einschätzen können, da McGuire nicht viel Hintergrundinfos liefert.
    O’Connor und sein Widersacher Doyle waren für mich nicht so richtig greifbar, sie wirken als Figuren nicht ganz ausgereift. Sie verkörpern jeder für sich eine Seite der Medaille, aber wirken immer eher auf ihre Funktion für die Geschichte beschränkt und eben nicht richtig lebendig. McGuire kann Spannung aufbauen, lässt die Handlung aber auch schon mal etwas vor sich hindümpeln, was dann irgendwann auch die tolle Atmosphäre nicht mehr wettmachen konnte. Das Ende passt zur Stimmung, der Umbruch kurz zuvor war mir aber etwas zu abrupt, so richtig rund wirkt die Handlung für mich hier nicht mehr. Insgesamt mochte ich den Roman trotzdem, wobei für mich die erste Hälfte definitiv der stärkere Teil war und die Begeisterung so zum Ende einen kleinen Dämpfer bekam.

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  • 3 Sterne

    Flyspy, 25.05.2021

    Als Buch bewertet

    Archaisch
    Bisher kannte ich noch kein Buch von Ian McGuire. Das Buch hat mich aufgrund der Epoche, in der die Handlung angesiedelt ist, interessiert. Die politischen Konflikte zwischen England und Irland mit der irischen Unabhängigkeitsbewegung und dem gescheiteren Aufstand der Fenier, aus der später heraus die IRA entstand, bieten genügend Zündstoff für einen spannenden Roman.

    Mit den Hauptprotagonisten, dem Iren James O’Connor, der nach dem Tod seiner Frau dem Alkohol verfallen war und dem amerikanischen Kriegsveteranen mit irische Wurzeln Stephen Doyle, stehen sich zwei unerbittliche Kontrahenten gegenüber, die sich letztendlich einen Überlebenskampf liefern.

    Beim Lesen war ich zwiegespalten: Der Roman spielt in einer sehr interessanten geschichtlichen Epoche, die damaligen Lebensbedingungen und die Charaktere der Gegner sind gut herausgearbeitet. Der ganz eigene Sprachstil passt zu den Figuren, beeindruckt und lässt einige Bilder im Kopfkino entstehen. Einige Passagen empfand ich als unnötige Längen, die mich fast haben verzweifeln lassen, so dass ich geneigt war, mittendrin das Buch wegzulegen. Da mich die Geschichte jedoch interessiert hatte, bin ich bis zum Schluss drangeblieben. Ob es sich gelohnt hat, muss jedoch jede Bücherratte für sich entscheiden, für geschichtliche Interessierte ist das Buch lesenswert.

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  • 3 Sterne

    Daniela H., 30.04.2021

    Als Buch bewertet

    Der Abstinent von Ian McGuire war mein erstes Buch des Autors. Nachdem ich gelesen hatte das er für ein vorheriges bereits für einen Preis nominiert war, war ich auch dementsprechend neugierig auf dieses.
    Ich mag das Cover sehr gerne, es ist simpel aber dadurch sehr aussagekräftig und es zeigt gleich wie düster dieses Buch tatsächlich sein wird.
    Das Thema mit dem Nordirlandkonflikt fand ich sofort ansprechend und war dementsprechend gespannt.
    Der Schreibstil bestand größtenteils aus kurzen Sätzen und vielen Dialogen der Personen. Was ich an sich sehr gut fand. Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten mit dem Einstieg in das Buch weil keine großartige Erklärung erfolgt und man einfach reingeworfen wird in die Handlung. Durch den Schreibstil empfand ich den Lesefluss zwar als gut aber die Geschichte konnte mich leider gar nicht fesseln und ich musste mich zwingen weiter zu lesen. Mir hat also eindeutig Spannung gefehlt. Außerdem mochte ich das Ende leider nicht, da es abrupt kam und ich eigentlich auf ein positiveres Ende gehofft hatte. Die Idee hinter dem Buch finde ich trotzdem toll, weil mich dieser Konflikt mit Irland schon immer interessiert hat. Ich würde mir gerne das Buch "Nordwasser" von dem Autor durchlesen, aber dieses empfehle ich nur teilweise weiter.

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  • 3 Sterne

    brauneye29, 23.04.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Constable O'Connor wurde gerade aus Dublin nach Manchester versetzt. Er galt als einer der cleversten Köpfe, bevor er seine Frau verlor. Dadurch hat er den Boden unter den Füßen verloren und sich nur noch betrunken. Doch mittlerweile ist er trocken. Als die Rebellen jöngrn, sinnen die Fenians auf Rache. Der Kampf beginnt.
    Meine Meinung:
    Als erstes möchte ich das Cover kritisieren, denn es ist kein Cover, dass einen anspricht und deshalb wird dieses Buch wahrscheinlich öfter im Regal stehen bleiben als es dem Buch gerecht wäre. Mir hat es zwar nicht hundert Prozent gefallen, weil es am Ende einfach nicht so recht mein Thema war, aber es bietet trotzdem einiges, was mir gut gefallen hat. O'Connor als Typ fand ich total interessant, auch seine Geschichte mit dem herben Verlust fand ich gut dargestellt. Was mir auch gut gefallen hat, ist die düstere Stimmung, die gzt zur Geschichte passt. Auch der Schreibstil hat mir recht gut gefallen.
    Fazit:
    Sehr düster

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  • 3 Sterne

    büchereule6, 27.04.2021

    Als Buch bewertet

    Meinung:
    Leider muss ich sagen, dass ich diesen Roman doch nicht so gut empfand, wie ich es eigentlich erwartet hätte, dennoch hat dieses Buch auch große Stärken, die diesen Autor für mich definitv noch interessant aussehen lässt.
    Denn der Schreibstil des Autors ist sehr subtil, sehr sehr stark und hat etwas sehr eigenes, wenn man es so plakativ sagen darf, etwas sehr männliches. Vor allem das Highlight seiner bildreichen Szenen , die unter die Haut und vor die Augen treten bzw. gehen können.
    Doch leider blieb diese Stärke des Buches, bei den Charakteren etwas zurück, denn diese sind weitaus weniger plastisch und eher an der Oberfläche, sodass ich keinen richtigen Zugang zu diesem Buch bekommen konnte. Dennoch werde ich den Autor im Auge behalten, da ich selten einen solch eindrucksvollen und schlicht literarischen Schreibstil lesen und genießen durfte

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  • 2 Sterne

    Anne H., 08.04.2021

    Als Buch bewertet

    Düster und brutal – und nicht für mich
    James O’Connor ist Polizist, stammt aus Irland und ist nach schweren persönlichen Schicksalsschlägen von Dublin nach Manchester gewechselt. Im Jahr 1867 schwelt der Konflikt zwischen Engländern und Iren nicht mehr nur unter der Oberfläche, sondern tritt immer wieder in Aktionen der Fenians, die für die Unabhängigkeit Irlands kämpfen und entsprechenden Reaktionen der englischen Ordnungsmacht zu Tage. Klar, dass O’Connor aufgrund seiner Herkunft per se der „Irland-Spezialist“ der Dienstelle ist – und ganz und gar nicht deren Meinung, wie der richtige Umgang mit den aktuellen Ereignissen aussehen sollte. Als sowohl ein Verwandter von James als auch mit dem gleichen Schiff ein Unterstützer der Freiheitskämpfer, geschickt von Unterstützern der Bewegung unter den irischen Immigranten in Amerika, in Manchester eintreffen, wird eine Spirale in Gang gesetzt, die unaufhaltbar immer weiter in Bewegung gerät und in ihrem Sog Gewalt, radikale Reaktionen und erneut lebensverändernde Umstände für alle Beteiligten mit sich bringt.
    Um es direkt auf den Punkt zu bringen: Insgesamt konnte mich der Roman nicht überzeugen. Inhaltlich und auch vom reinen Schreibstil her bin ich schlicht und einfach nie warm damit geworden.
    Ich fand die Geschichte einfach nicht fesselnd, nicht packend, nicht mitreißend. Es geht um Verbrechen, um politische Gegensätze und Ideologien. Es geht nicht primär um die Klärung eines Falls, um das Verhindern eines Attentats oder um irgendeine Ermittlung, die mich an den Plot gebunden hätte. Bleiben die Personen, ihre Konstellationen, ihr Schicksal – und auch das dümpelte für mich irgendwie immer weiter, unsympathisch vor sich hin und ich war irgendwie permanent tendenziell enttäuscht. Auch die Erkenntnis, dass radikale Überzeugungen zahllose Opfer fordern, Aktionen nicht mehr kontrollierbare Reaktionen hervorrufen und Leben zerstören ist nun beileibe nicht überraschend oder (vielleicht leider, ist es das nicht) schockierend.
    Riesen-Knackpunkt ist für mich auch das Ende des Romans. Die letzten Seiten hätte man sich getrost sparen können. Ein klassischer Showdown wäre für mich irgendwie passender gewesen, als diese merkwürdige nachrichtliche Klärung von O‘Connors Schicksals durch eine Nebenfigur, die peripherer nicht sein könnte.
    Irgendwo hätte ich mir vermutlich auch so ein bisschen mehr beiläufiges Hintergrundwissen, über den Plot vermittelt, gewünscht. Über die Fenians, die konkrete politische Lage in Großbritannien, einfach ein bisschen mehr Basiswissen, dass mir in dem Moment fehlte. Das hole ich mir zwar auch gerne in der Wikipedia ab, aber leider hat es mich – ganz ehrlich gesagt – dann doch nicht so gefesselt, als dass es mir diesen Zusatzaufwand wert gewesen wäre.
    Fazit: leider so gar nicht mein Fall. Ich weiß auch gar nicht, für wen oder wie ich das Buch einer geneigten Leserschaft empfehlen könnte. Das finde ich immer schade, kann aber tatsächlich mal nichts weiter dazu sagen.

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  • 2 Sterne

    Thomas B., 17.04.2021

    Als Buch bewertet

    Aber wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe
    Ian McGuire hat mit „Der Abstinent“ eine sehr dichte Geschichte über einen irischen Polizisten in Manchester von 1867 geschrieben, der die dortigen „Fenians“, die selbst ernannten allerdings wenig kriegerischen Kämpfer für die irische Unabhängigkeit, kontrollieren soll. Seine Vorgesetzten achten O‘Connor überhaupt nicht, sie hören nicht auf ihn, als Ire ist er nicht anerkannt.
    Als drei Fenians öffentlich hingerichtet werden, kommt ein irisch stämmiger Soldat aus den USA nach Manchester, um Rache zu nehmen. O‘Connor erfährt davon, aber seine Informanten werden enttarnt und ermordet. Zeitgleich erscheint sein Neffe, der aus den USA fliehen musste. Er wird mit falschen Versprechungen geködert, für die Polizei zu arbeiten und soll sich bei den Fenians einschleichen und den Amerikaner aufspüren. Immerhin weiß er, wie er aussieht. Bis hierher und bis zum vereitelten Attentat auf den Bürgermeister ist das eine stringente Geschichte, doch danach sind dem Autor die Pferde durchgebrannt.
    Jetzt folgt ein Twist nach dem anderen. O’Connor wird inhaftiert, der Attentäter schafft es zurück nach New York, wird aber von den eigenen Leuten kaltgestellt, mit Geld versorgt und weggejagt. Zufällig findet er seinen Onkel wieder und kommt auf dessen Farm unter. O’Connor sucht ihn um Rache zu nehmen, findet ihn tatsächlich und verzichtet dann urplötzlich auf die Rache, wird aber dann von ihm erschossen, sein junger Schützling wird ein Straßenprediger in San Franzisko und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit … Egal, das ist jetzt definitiv weit mehr als eine Wendung zuviel.
    Also 80% eine gute Geschichte mit etwas historischem Hintergrund, denn diese anfangs erwähnte Hinrichtung hat es tatsächlich gegeben, man bekommt eine gute Beschreibung der Typen und der Lebensumstände im 19. Jahrhundert. Der Schluss dagegen ist zu schnell, zu sprunghaft und überhaupt nicht mehr glaubwürdig.

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  • 2 Sterne

    Thomas B., 17.04.2021

    Als Buch bewertet

    Aber wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe
    Ian McGuire hat mit „Der Abstinent“ eine sehr dichte Geschichte über einen irischen Polizisten in Manchester von 186 geschrieben, der die dortigen „Fenians“, die selbst ernannten allerdings wenig kriegerischen Kämpfer für die irische Unabhängigkeit, kontrollieren soll. Seine Vorgesetzten achten O‘Connor überhaupt nicht, sie hören nicht auf ihn, als Ire ist er nicht anerkannt.
    Als drei Fenians öffentlich hingerichtet werden, kommt ein irisch stämmiger Soldat aus den USA nach Manchester, um Rache zu nehmen. O‘Connor erfährt davon, aber seine Informanten werden enttarnt und ermordet. Zeitgleich erscheint sein Neffe, der aus den USA fliehen musste. Er wird mit falschen Versprechungen geködert, für die Polizei zu arbeiten und soll sich bei den Fenians einschleichen und den Amerikaner aufspüren. Immerhin weiß er, wie er aussieht. Bis hierher und bis zum vereitelten Attentat auf den Bürgermeister ist das eine stringente Geschichte, doch danach sind dem Autor die Pferde durchgebrannt.
    Jetzt folgt ein Twist nach dem anderen. O’Connor wird inhaftiert, der Attentäter schafft es zurück nach New York, wird aber von den eigenen Leuten kaltgestellt, mit Geld versorgt und weggejagt. Zufällig findet er seinen Onkel wieder und kommt auf dessen Farm unter. O’Connor sucht ihn um Rache zu nehmen, findet ihn tatsächlich und verzichtet dann urplötzlich auf die Rache, wird aber dann von ihm erschossen, sein junger Schützling wird ein Straßenprediger in San Franzisko und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit … Egal, das ist jetzt definitiv weit mehr als eine Wendung zuviel.
    Also 80% eine gute Geschichte mit etwas historischem Hintergrund, denn diese anfangs erwähnte Hinrichtung hat es tatsächlich gegeben, man bekommt eine gute Beschreibung der Typen und der Lebensumstände im 19. Jahrhundert. Der Schluss dagegen ist zu schnell, zu sprunghaft und überhaupt nicht mehr glaubwürdig.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 12.04.2021

    Als Buch bewertet

    Düster geht es los an diesem nasskalten November des Jahre 1867 in Manchester. Drei Unabhängigkeitskämpfer werden gehängt. Die Fenians gegen die englische Polizei. Es heißt Mann gegen Mann – unerbittlich, gefühllos und äußerst brutal. Sie kennen keine Gnade.

    Constable James O´Connor, von Dublin nach Manchester versetzt, bekommt nach seinen Alkoholexzessen hier nochmal eine Chance. Um an die Fanians heranzukommen, bedient er sich der Spitzel. Ein gefährliches Unterfangen, zumal die Iren vor keiner Grausamkeit zurückschrecken.

    Stephen Doyle, ein amerikanischer Ire und von Kämpfen besessener Kriegsveteran, heftet sich an O´Connors Fersen. Unter falschem Namen setzt er über, wird jedoch an seiner auffälligen Narbe erkannt. In den Gassen von Manchester taucht er unter, seine Helfer sind überall und nirgends.

    In den Fenian-Kneipen treffen sich alle, auch die Spitzel der Polizei sind darunter. Einmal enttarnt, ist das Leben der hier eingeschleusten verwirkt und als Zeichen der Stärke knöpft dann die Obrigkeit einen von der Gegenseite auf. Ein nie endendes Drama.

    Ein historischer Roman, der einem Thriller nahe kommt. „In der Schlacht sind alle gleich und man hat geradezu die Pflicht, seine hässliche Seite zu zeigen“ so denkt und handelt Doyle. Und genau so lese ich dieses Buch, werde in all diese abstoßenden Handlungen direkt hineingezogen. Täuschen und tricksen haben beide Seiten drauf, die Iren mit ihrem dicht verwobenen Netz an Sympathisanten haben mit den Jahren ihre Vorgehensweise perfektioniert.

    „Eine fiktive Geschichte, die auf historischen Tatsachen beruht.“ Anders als üblich und nicht vorhersehbar endend hat Ian McGuire einen bedrückend dichten Roman über einen Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit, gegen Tyrannei und Lügen vorgelegt, der mich überzeugt hat.

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  • 4 Sterne

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    Karolina C., 12.04.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt: James O’Connor ist Polizist und wird von Dublin nach Manchester versetzt. Er wurde in Dublin sehr geschätzt, nach dem Tod seiner Frau gab er sich jedoch dem Alkohol hin. Nachdem er aufgehört hat, geht es für ihn nach Manchester, wo er mitten in die Konflikte zwischen Iren und Engländern gerät. Die Briten hängen drei Fenians, wie man die irischen Unabhängigkeitskämpfer nennt. Aufgrund seiner irischen Herkunft soll er für Frieden zwischen den Parteien sorgen, jedoch lassen sich die Fenians nicht aufhalten und fordern Rache für ihre ermordeten Kämpfer. Allen voran findet man Stephen Dole, amerikanischer Ire, der unermüdlich für die Unabhängigkeit kämpft. Dole wird schnell zum Gegenspieler O’Connors.

    Meine Meinung: „Der Abstinent“ ist mein erstes Werk von Ian McGuire. Es hat mich durch einen unterhaltsamen und flüssigen Schreibstil überzeugt. Zudem wird deutlich, dass McGuire viel Recherchearbeit betrieben hat, um so den britisch-irischen Konflikt angemessen darzustellen. Da ich lange in Großbritannien studiert habe, kenne ich die Geschichte rund um diesen Konflikt, jemand, der allerdings nicht damit bekannt ist, wird wohl trotz guter Recherche an der einen oder anderen Stelle offene Fragen haben. Zudem sollte unbedingt erwähnt werden, dass das Werk sehr düster und brutal geschrieben ist. Ich bin ein großer Fan von Konflikten und düsteren Werken, so dass ich dieses als sehr positiv bewerte. Man sollte sich dem aber vor Beginn der Lektüre bewusst sein. Alles in allem ein empfehlenswertes Werk um ein wichtiges Stück britisch-irischer Geschichte, aber auch über den Konflikt zwischen zwei Männern.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anonym, 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    Rauer Geschichtskrimi
    Ein historischer Geschichtskrimi, der einem zunächst in das Jahr 1867 mitnimmt und mit einer brutalen Hinrichtung dreier Iren beginnt, die für den Überfall auf einen Gefangenentransport, bei dem ein englischer Polizist ums Leben kam, bestraft werden. Ein Zeichen der englischen Macht, beschwört schon die Rache der Fenians, der irischen Rebellen herauf. Das raue Klima zwischen den verfeindeten Gruppen hat der Autor im Roman gut aufgenommen. Exemplarisch wird das gegenüber von Iren und Engländern, an den beiden Protagonisten des Romans verdeutlicht und gewinnt dadurch Gesicht und Ausdruck: zum einen ist da der Abstinent, Colonel James O´Connor, der nicht nur mit den äußeren Feinden, den Iren, zu kämpfen hat, sondern auch mit seiner Vergangenheit. Auf der anderen Seite ist da der importierte irische Rebell Stephen Doyle auf der anderen Seite, als Leser leidet und kämpft man auf beiden Seiten des historischen Thrillers mit, welche Seite wohl am Ende die Oberhand gewinnen wird.
    Gut nachgezeichnet wird in dem dunklen Roman die Zeit in England in der Mitte des 19. Jahrhunderts, mit der schmutzigen Industrialisierung und dem alten Konflikt zwischen England und Irland. Über die man als Leser am Rande eine Menge erfährt und lernen kann. Diese Atmosphäre hat der Autor hervorragend aufgenommen. Auch wenn er an manchen Stellen ein paar Längen aufweist, bleibt die Spannung bis zum Schluss des Romans erhalten.

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  • 5 Sterne

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    eine Kundin, 23.04.2021

    Als Buch bewertet

    Grandios und fesselnd
    Da ich die Werke von Ian McGuire noch nicht kenne, wollte ich dies mit „Der Abstinent“ nun ändern. Ich war mir im Vorfeld nicht wirklich darüber im Klaren, ob nun gerade dieses Buch das Richtige sein würde, aber ich wurde nicht enttäuscht.
    In dem Roman geht es um zwei gebürtige Iren aber unterschiedlicher Herkunft, die 1867 in eine Verschwörung in Manchester verwickelt werden. James O'Connor, der jetzt in der britischen Polizei seinen Dienst versieht, und Stephen Doyle, ein ehemaliger Bürgerkriegssoldat, der angeheuert wird, um einen erfolgreichen Anschlag auf die englische Behörde durchzuführen.
    Das Duell, was sich zwischen den beiden nun entspinnt, ist sehr spannend und mit viel Atmosphäre erzählt. Zumal ja James O'Connor sich nicht nur auf die Auseinandersetzungen mit den Fenians (Stephen Doyle), sondern auch auf seine persönlichen Dämonen, konzentrieren muss. Denn als der Abstinenzler hat er schwer daran zu tragen, nicht wieder in alte Muster zurückzufallen.
    Das Buch ist sicherlich keine einfache Lektüre, die man mal eben schnell gelesen hat. Die historischen Bezüge in Verbindung mit der fiktiven Story ergeben zusammen eine grandiose, starke, lebendige und fesselnde Erzählung. Ich kann das Buch jedem historisch Interessierten, aber natürlich auch allen anderen Lesewilligen, absolut empfehlen. Ich vergebe für diesen Roman eine Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

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    Josef G., 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Leben und Sterben lassen
    James O`Connor wird von Dublin nach Manchester versetzt. Dort wurden gerade 3 Männer, angebliche Anhänger der "Fenians", gehängt. Er soll die Drahtzieher dieser Bewegung ausfindig machen. O`Connor, seit dem Tod seiner Frau dem Alkohol verfallen, jetzt aber strikter Abstinenzler, nimmt die Fährte von Stephen Doyle, einem Kriegsveteranen, auf, welcher ihn ebenfalls Töten will. Es entspinnt sich zwischen den Beiden ein Kampf auf Leben und Tod. O`Connor muss schwere Rückschläge einstecken, auch in den eigenen Reihen hat er fast keine Freunde. Dramatische werden die Ereignisse im 19. Jahrhundert zwischen Engländern und Iren erzählt. Menschenleben spielen in diesen schicksalsschweren Tagen keine große Rolle. Keiner traut Keinem. Freunde gibt es nicht viele. Düster sind auch die Lebensverhältnisses und gute Arbeitsplätze selten. Der Roman gibt ein naturgetreues Bild von dieser schrecklichen Zeit. Man liest gespannt und gefesselt bis zum doch etwas überraschenden Ende. Hervorragendes Bild einer wirren Epoche.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alex P., 07.04.2021

    Als Buch bewertet

    Düstere Zeiten

    Der Titel des Buches bezieht sich auf eine Person, die abstinent lebt. Der Hintergrund des Covers ist vollkommen schwarz und in der Mitte befindet sich eine Henkersschlinge, durch welche sich der Buchtitel zieht. Es ist so als würde die Schlinge noch ganz locker um den Hals des Abstinenten liegen. Doch in der Regel sind Schlingen dazu da, um immer fester zugezogen zu werden. So lange sie noch locker ist, lässt sich sich noch problemlos entfernen. Constable O'Connor steht vor einer Herausforderung, die ihn sowohl privat als auch beruflich trifft. Die Zeiten sind sowieso schon düster und es ist nicht leicht zu erkennen, wem er vertrauen kann.

    Mit seinem Schreibstil hat der Autor es geschafft, den Leser in den Bann der Geschehnisse zu ziehen. Detailliert Beschreibungen über Personen und Orte lassen alles sehr lebendig erscheinen, sodass es schwerfällt, sich loszureißen. Wenn ein Kapitel an der spannendsten Stelle endet, will man wissen, wie es damit weitergeht. Doch beim nächsten Kapitel geht es einem genauso. Es kommt also keine Langeweile auf.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 09.05.2021

    Als Buch bewertet

    Der irische Unabhängigkeitskampf

    James O´Connor musste mit dem Verlust seiner Frau und des gemeinsamen Kindes schwere persönliche Verluste hinnehmen, die ihn in seiner Verzweiflung in den Alkohol getrieben haben. Es wird ihm mit der Versetzung nach Manchester eine zweite Chance gewährt. Er soll die Mitglieder der Fenian, einer Geheimorganisation der irischen Unabhängigkeitsbewegung, ausspionieren und damit mögliche Attentate verhindern. Es geht da Gerücht um, dass ein irischer Kriegsveteran aus Amerika kommen soll, um einen spektakulären Coup zu landen. Es entwickelt sich ein erbitterter Kampf, bei dem James O´Connor immer mehr zwischen die Fronten gerät.

    Der erfolgreiche und bereits mit dem "Man Booker Prize" ausgezeichnete Autor Ian McGuire hat mit "Der Abstinent" einen aus meiner Sicht fesselnden und bewegenden Roman um den Kampf der irischen Unabhängigkeit geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Manchester zum Ende des 19. Jahrhunderts entführt hat. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die packenden Ereignisse um den irischen Unabhängigkeitskampf auf einem hohen Niveau gehalten. Das für mich sehr gelungene und äußerst überraschende Finale, hat mich lange nachdenklich zurückgelassen. Die historischen Hintergründe des Romans wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Buch einen besonderen Rahmen.

    Insgesamt handelt es sich aus meiner Sicht bei "Der Abstinent" um einen fesselnden Roman, der mich in erster Linie mit interessant charakterisierten Protagonisten, einem aufregenden historischen Hintergrund und vor allem dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ein wirklich lesenswerter Roman mit einem nicht allzu oft behandelten Thema, was mich voll und ganz in den Bann ziehen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke H., 27.04.2021

    Als Buch bewertet

    Durch die Industrialisierung ist Manchester im 19. Jahrhundert eine Stadt im Aufwind. Die Textilfabriken versprechen Arbeit und ziehen Einwanderer aus allen Ecken des Königreiches an. Auch viele Iren folgen dem Ruf, müssen aber bald feststellen, dass sich ihre Hoffnungen auf ein besseres Leben nicht erfüllen. Sie werden für die niedrigsten Arbeiten eingesetzt und kärglich entlohnt, ihre Lebensumstände sind erbärmlich, Diskriminierungen an der Tagesordnung. Unmut macht sich breit, im Untergrund versammelt die Irisch-Republikanische Bruderschaft ihre Anhänger um sich. Die Polizei hat alle Hände voll zu tun, denn es kommt immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die mit aller Härte niedergeschlagen und bestraft werden.

    1867 werden im Morgengrauen drei irischen Rebellen in Manchester hingerichtet, denen man den Mord an einem Polizeibeamten anlastet. Ein von der englischen Obrigkeit unterschätztes Fanal, das einen verheerenden Kreislauf der Gewalt in Gang setzt. Auf englischer Seite steht James O'Connor, der titelgebende „Abstinent“, ein irischer Außenseiter aus Dublin, strafversetzt zur Manchester Division, der diese im Kampf gegen seine Landsleute unterstützen soll. Ein Informant berichtet ihm von einer Racheaktion der Fenians, die offenbar einen Veteranen aus dem US-Bürgerkrieg ins Boot geholt haben. Sein Name: Stephen Doyle. Seine Profession: Skrupelloser Auftragsmörder. Zwischen diesen beiden Männern entspinnt sich ein tödliches Katz-und-Maus Spiel, indem insbesondere O'Connor einmal mehr Verluste beklagen muss.

    Was die beiden Protagonisten angeht, belässt es McGuire weitgehend bei Andeutungen. Biografische Details erfährt man peu à peu, die Trostlosigkeit beider Existenzen erschließt sich aus dem Kontext. Wie bereits in seinem 2016 für den Booker Prize nominierten Roman „Nordwasser“ überzeugt der Autor vor allem durch seine atmosphärischen Beschreibungen jenseits von Militärparaden und Afternoon-Tea. Die düsteren Ecken der viktorianischen Industriestadt, den Gestank, die verratzte Kneipen und die Rattenkämpfe zur Unterhaltung. Er zeigt die Armut, den täglichen Überlebenskampf und die daraus entstehende Gewalt, die die Bedeutung von Menschenleben auf ein Minimum reduziert. Lesen!

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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kathrin K., 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe das Buch "Der Abstinent" von Ian McGuire gelesen. Es war mein erstes Buch von dem Autoren. Mein Sohn hatte schon etwas von ihm gelesen und empfahl ihn mir. Das Buchcover ist dunkel, passt aber nach dem Lesen gut zum Buch. Der Schreibstil war anders, man musste sich erst reinfinden. Die Thematik der Iren & Engländer bzw. ihrer Konflikte kennt man aus der Geschichte und ist hier sehr gut eingebaut.

    Buchinhalt: Manchester, 1867. Im Morgengrauen hängen die Rebellen. Die englische Polizei wirft ihnen vor, die ›Fenians‹, irische Unabhängigkeitskämpfer, zu unterstützen. Eine gefährliche Machtgeste seines Vorgesetzten, findet Constable James O’Connor, der gerade aus Dublin nach Manchester versetzt wurde. Einst hieß es, er sei der klügste Mann der Stadt gewesen. Das war, bevor er seine Frau verlor, bevor er sich dem Whiskey hingab. Mittlerweile rührt er keinen Tropfen mehr an. Doch jetzt sinnen die ›Fenians‹ nach Rache. Der Kriegsveteran Stephen Doyle, amerikanischer Ire und vom Kämpfen besessen, heftet sich an O’Connors Fersen. Ein Kampf beginnt, der O’Connor tief hineinzieht in einen Strudel aus Verrat, Schuld und Gewalt.

    Von mir eine klare Weiterempfehlung. Ich finde das Buch gut geschrieben, die Probleme der Konflikte zwischen den Iren und Engländern kommt gut rüber. Man kann sich gut einfinden und verstehen. Wer sich dafür interessiert kommt hier auf seine Kosten. Man kann beide Seiten verstehen bzw. sich hineinversetzen - einerseits in James O`Connor und andererseits aber in Stephen Doyle. Ein spannender historischer Roman!

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