5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 147744437

Taschenbuch 14.40
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 01.06.2022

    Als Buch bewertet

    An einem Freitag den 13., im Jahre 1903, wird Andrew Haswell Green auf den Stufen seines Hauses erschossen. Es ist nicht der erste Mordanschlag auf ihn, aber der erfolgreichste. Ein großer Aufschrei geht durch New York, das Entsetzen ist groß, gilt der Ermordete doch als verantwortlich für den Central Park, den Bronx Zoo, das American Museum of Natural History, das Metropolitan Museum of Art und vieles mehr. Wer war der Mann, der mit 83 Jahren so brutal aus dem Leben gerissen wurde, und warum wurde er ermordet?

    Anfangs hatte ich große Probleme damit, in das Buch hineinzufinden, was daran lag, dass ich etwas anderes erwartet habe. Aufgrund des Klappentextes und des Umstandes, dass ich keine Rezensionen zu Büchern, die mir bereits aufgefallen sind und mich interessieren, lese, habe ich einen Kriminalroman erwartet und lag damit meilenweit davon entfernt, um was es tatsächlich geht, nämlich eine Geschichte über das Leben und Schaffen von Andrew Haswell Green. Dieser war eine bedeutende Persönlichkeit, die mir aber bis zum lesen des Buches absolut unbekannt war. Nachdem ich mich davon verabschiedet hatte, einem Kriminalfall beizuwohnen, entwickelte sich eine facettenreiche und interessante Story, die mich ins 19. Jahrhundert versetzte und wunderbar unterhalten hat.

    „Ein Mann stirbt mit zwanzig Jahren, und es ist eine große Schande. Er stirbt mit dreißig oder vierzig und ist uns viel zu früh genommen worden. Aber wenn jemand das hohe Alter von dreiundachtzig Jahren erreicht, wendet sich der Blick nach dem Schock am Ende in die andere Richtung, selbst in einem Mordfall. Dann lautet die eigentliche Frage: Wie um alles in der Welt hat er so alt werden können?“ (Seite 81)

    Immer wieder sprang die Geschichte in der Zeit zurück und durchleuchtete Kindheit und Jugend von Andrew Green sowie seine Jahre als Erwachsener. Sein Aufstieg, sein Werdegang, seine Karriere und sein zurückgezogenes, oft einsames Leben boten Stoff für spannende Erzählungen und haben mich mal mehr, mal weniger erstaunt. Eine wunderbar altmodische Sprache, kurze Sätze, lange Sätze, kluge Sätze und ein feiner Humor machten das Lesen zu einem Vergnügen. Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine Biografie in Romanform so begeistert, umso erfreuter bin ich nach der Lektüre dieses tollen Buches, das ich gerne weiterempfehlen möchte. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arne K., 26.03.2022

    Als Buch bewertet

    Fehler und Flickversuche

    Dieses Buch profitiert von verschiedenen „Protagonisten“, wenn man so will, und verschiedenen Blickwinkeln: die übereifrige Haushälterin, der Präsidentschaftskandidat Tilden und die brillante Bessie Davis, der halb New York zu Füßen liegt ? Alle sind sehr unterschiedlich und dennoch sind alle irgendwie doch verwickelt. Das gibt der Geschichte einfach mehr „Drive“/Schwung, macht sie „runder“, das hat mir sehr gut gefallen.

    Wie kam es dazu, dass Andrew Green erschossen wurde, noch dazu am hellichten Tag... Und es war auch noch Freitag, der 13. … Hat das etwas zu bedeuten oder ist es Zufall ?
    Inspector McClusky nimmt die Ermittlungen auf.

    Der Inspector ist ein eher ungewöhnlicher Protagonist und Ermittler und „trägt“ meiner Meinung und meines Empfindens nach einen Großteil der Geschichte. Wäre er nicht so gu durchdacht, wäre die Geschichte deutlich weniger interessant für mich gewesen. So war sie sehr „rund“, spannend und wirklich fesselnd.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 23.03.2022

    Als Buch bewertet

    Er war der Mann, der Greater New York zu dem gemacht hat, was es heute ist. Und doch ist der Erschaffer des Central Parks, der New York Public Library und des Metropolitan Museum of Art weitgehend unbekannt, nur eine winzige Plakette an schwer zugänglicher Stelle im Central Park erinnert an ihn und ein Gemälde, das jedoch nicht öffentlich zugänglich ist. Jonathan Lee beginnt die Geschichte des größten Bauherrn der Stadt mit dessen Todestag. An dem unheilvollen Freitag, dem 13. November 1903 wird Andrew Haswell Green vor seinem Haus in der Park Avenue von Cornelius Williams mit fünf Kugeln erschossen.

    Wie auch in seinem Roman „Wer ist Mr Satoshi?“ lässt Jonathan Lee die Geschichte von einem Ende her erzählen, das jedoch zahlreiche Fragen aufwirft. Während sich Inspector McClusky auf die Erforschung der Gründe für den Mord macht, erfährt der Leser, wie aus dem armen Farmerjungen aus Massachusetts der Mann werden konnte, der das Bild des Big Apples für immer prägen sollte. Im Wechsel taucht man ein in die Lebensgeschichte Greens und die Ermittlungen, die trotz der Festnahme des Tatverdächtigen nur langsame Fortschritte machen.

    Am prägendsten für Green war sicher die Freundschaft mit Samuel J. Tilden, Rechtsanwalt und späterer Gouverneur von New York und Präsidentschaftskandidat. Er nahm den damaligen Lehrling unter seine Fittiche, ermöglichte den Aufstieg und ermutigte ihn auch, seine Träume zu verfolgen.

    Auch wenn ein Mord im Zentrum steht, ist der Roman doch sicherlich kein Krimi – allein das Ergebnis der Ermittlung verbittet dies schon. Lee hat eine spannende Mischung aus Biografie einer Person und einer Stadt erschaffen, man spürt den Herzschlag New Yorks. Einerseits fließen vielfältige Details in die Handlung ein, dann wiederum lässt der Autor auch Leerstellen, beispielsweise wenn es um das Verhältnis von Green und Tilden geht. Er bedient damit keinen Voyeurismus, ebenso wie man kaum Greens Gedankenwelt bei der Erschaffung seiner großen Werke nachvollziehen kann.

    Lee gelingt im letzten Kapitel ein grandioser Abschluss, der vielleicht am besten die schwer zufassende Figur Andrew H. Green beschreibt:

    „Parks. Brücken. Große Institutionen. Kunst. Sie waren die einig erschwinglicheren Formen der Unsterblichkeit (...) Doch kam ihm hier und jetzt der Gedanke (...), dass all seine öffentliche Arbeit nicht so viel bedeutete, wie einen Freund zu haben, der seine Hand hielt, wenn er starb.“

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 24.06.2022

    Als Buch bewertet

    Eher anspruchsvoll

    Andrew Green wurde am helllichten Tag erschossen, an einem Freitag, den 13 im Jahr 1903. Der Täter wurde noch an Ort und Stelle gefasst. Doch was war sein Motiv? Sein Opfer war ein angesehenes Mitglied von New York mit vielen Verdiensten. Inspektor Clusky macht sich auf die Suche nach einem möglichen Motiv.

    Die Geschichte nähert sich seinem Protagonisten aus verschiedenen Blickwinkeln, denn der Mord an Andrew Green, dem „Vater von Greater New York“, scheint überhaupt nicht nachvollziehbar zu sein. Er hat es aus einfachsten Verhältnissen nach oben geschafft und war ein angesehenes Mitglied der New Yorker Gesellschaft. Das Buch ist nicht immer leicht zu lesen, weil die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird und deshalb nicht immer auf Anhieb klar ist, in welchem Jahr die Erzählung gerade stattfindet. Auch gibt es so manche langatmige Passage, durch die ich mich ein bisschen durchbeißen musste. Wichtig auch: Das Buch ist weniger Krimi als Biographie, man sollte also mehr an den Geschehnissen selbst interessiert sein als an der Auflösung des Kriminalfalles, denn es bleibt noch so manche Frage offen.

    Mit einigem Vorbehalt empfehle ich dieses eher anspruchsvolle Buch dennoch weiter und vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bibliofreund, 20.03.2022

    Als Buch bewertet

    Andrew Green wird Mitte des 19. Jahrhunderts nach einer sexuellen Begegnung mit einem anderen Jungen von der Farm seiner Familie verstoßen. Er wird nach New York geschickt, um als Kassierer in einem Handelsgeschäft zu arbeiten, und lernt dort Samuel Tilden kennen, einen wohlhabenden Mann, der später Gouverneur von New York und Kandidat für das Amt des US-Präsidenten werden soll. Als Green 1903 von einem einsamen Schützen ermordet wird, suchen Journalisten und ein kokainabhängiger Detektiv nach Antworten im Leben von Mr. Green. Was dabei ans Licht kommt, ist die Lebensgeschichte eines Mannes, der gegen die soziale Isolation ankämpfte, indem er die großen öffentlichen Parks und Institutionen von New York City ins Leben rief, während er seine eigenen inneren Abläufe und Wünsche völlig isoliert hielt.
    Trotz des historischen Charakters dieses Buches hat mich Lees Schreibstil in Bezug auf dieses Setting nicht überzeugt. Manchmal hat man das Gefühl, dass Lee sich nicht so recht entscheiden kann, ob er eine Welt des Camps oder eine ernsthafte literarische historische Welt darstellen will, und so wirkt das Setting bisweilen oberflächlich und unecht. Das ungeheuerlichste Problem ist für mich jedoch, dass das Buch die Tatsache, dass Andrew Greens größte Errungenschaft - die Schaffung des Central Park - ein ganzes Viertel schwarzer Bewohner verdrängte, fast vollständig ausklammert.
    Jonathan Lee hat sich als Autor dafür entschieden, sich vor allem auf Green als schwulen Mann zu konzentrieren und weniger auf Green als bemerkenswert fähigen und vorausschauenden Stadtplaner und -entwickler. Als Leser mache ich mir Sorgen, dass Lees Fokus auf Greens Sexualität und nicht auf seine Leistungen dazu beigetragen hat, dass die zeitgenössische Anerkennung für ihn zu kurz gekommen ist. Trotz meiner Einwände hoffe ich, dass Jonathan Lees Werk dazu beitragen wird, den großen Fehler der Gegenwart zu korrigieren, Andrew Haskell Green als Menschen zu vergessen, während sein Vermächtnis gefeiert wird.
    Nichtsdestotrotz ist die Geschichte interessant und gut geschrieben, eine Hommage an einen komplizierten Mann, der für viele immer noch ein Rätsel bleibt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 23.04.2022

    Als Buch bewertet

    Andrew Haswell Green (1820 - 1903) war der Sohn eines Farmers. Mit dem Kopf in den Wolken und einem untrüglichen Gespür für Strukturen konnte er schon als Kind einigen Ideen auf dem Hof umsetzen. Doch ein Skandal veranlasste seinen Vater, ihn nach New York in die Lehre zu schicken. Er fristete sein Dasein in einem Kabuff eines Gemischtwarenladens, der ihm eine kräftige Lungenentzündung und die Freundschaft zum späteren Präsidentschaftskandidaten Samuel Tilden einbrachte.

    Einige Jahre verbrachte Green in Trinidad, als Vorarbeiter, was ihn zu einem noch größeren Menschenfreund machte und ihm ausreichend Geld einbrachte, um im Anschluss Jura zu studieren. Das war sein Sprungbrett für seine Karriere. Als Vater von Greater New York und Schöpfer des Central Parks sollte er eigentlich unvergessen sein. Aber so ist es wohl nicht gekommen.

    Die Lebensgeschichte von Andrew H. Green habe ich mit größtem Vergnügen gelesen. Sein Weg ist berührend und beeindruckend. Seine Lebensart lässt weinen und lachen zugleich.

    Die Art und Weise, wie uns der Autor diese Geschichte erzählt, hat mir leider nicht so gut gefallen. Der Versuch einen Krimi aus dieser Biografie zu machen, sagt mir nicht zu. Das Leben des Anwalts, des Ermittlers und der wichtigsten Zeugin sind in Zwischenkapiteln ausschweifend ausgearbeitet und haben mich leider gar nicht begeistert. Ich hätte gerne mehr über Andrews Geschwister erfahren, die immer nur am Rande vorkommen.

    So bin ich Zwiegestalten bei der Bewertung des Buches. Die Hälfte verdient fünf Sterne, ist interessant, lehrreich und berührend. Die andere Hälfte hat mich leider gelangweilt. Somit vergebe ich 3 Sterne mit Bedauern für ein Buch, das mich eigentlich auch restlos begeistern hätte können!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ninchenpinchen, 10.05.2022

    Als Buch bewertet

    Bis zum Ende durchgehalten

    So, nun ist die Quälerei endlich zu Ende! Ohne Leserunde hätte ich abgebrochen. Natürlich hat auch dieses unsägliche Buch so seine Momente, die eher den weiblichen Protagonisten zu verdanken sind: Mrs. Bray und Bessie. Und nur da kommt auch Farbe ins Spiel – etwas Farbe – in der zweiten Hälfte.

    Die männlichen Figuren kommen ausnahmslos sehr dröge und sperrig daher: Andrew und der Inspector McClusky.

    Es geht in dieser literarischen Biographie um Andrew Haswell Green, der im hohen Alter von 83 direkt vor seiner Haustür ermordet wird, von einem Schwarzen. Andrews Haushälterin, Mrs. Bray ist mehr oder weniger eine Zeugin dieses Mordes und sie findet auch im Buch mehrfache Erwähnung.

    Andrew Haswell Green wird auch der Vater von Greater New York genannt, er ist der wesentliche Schöpfer des Central Parks, der York Public Library, des Museums of Modern Art und von etlichen anderen Museen.

    Wie eingangs bereits bemerkt, habe ich das Buch nicht gern gelesen, es hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Die Kapitelüberschriften sind nach den Toren des Central Parks benannt, eigentlich eine ganz gute Idee, aber oft ohne erkennbaren Zusammenhang zwischen der Namensgebung und dem Kapitelinhalt.

    Die erste Hälfte des Buches holpert und springt in den Zeiten: Andrews Kindheit und Jugend, der Umzug vom Land nach New York, die furchtbare Lehre und später die Arbeit, alles humor- und zusammenhanglos runtergerasselt. Aufzählungen, wie der frühe Tod der Mutter, später kommen die Ersatzfrauen des lieblosen Vaters, der Andrew beim Abschied zuflüstert: „Du hast Schande über uns gebracht, Andrew.“ (Seite 174)

    Schon damals wimmelte es nur so von Betrügereien, Korruption und Fehlern im System.
    Da gefiel mir das Zitat auf Seite 88: "Es war schier unglaublich, wie man die öffentlichen Kassen plündern und dennoch mit ein, zwei dummen Behauptungen die Herzen der Leute auf seiner Seite halten konnte." Das gelingt heute in besonderem Maße, da die Mainstream-Medien viel mächtiger und breiter gestreut sind, als damals.

    Oder, Seite 288: „Und auch nachdem Samuel die Präsidentschaft durch eine ganze Reihe von Betrügereien und Fehlern gestohlen worden war, kam der Ausflug nicht zustande.“ Kommt einem – ja nicht nur aus USA – äußerst bekannt vor.

    Die Reichen und Mächtigen, die so gern ihre Namen an prominenten Gebäuden vermerkt sahen und nur dann auch bereit waren, etwas zu spenden, die scherten sich aber wohl nicht um die Hygiene in den Straßen der Stadt. Und um „Die von Fliegen angefressenen Toten in den Gassen.“ (Seite 121)

    In der zweiten Hälfte des Buches kommen die Damen zu Wort und das tut dem Lesefluss ganz gut. Die brillante Bessie Davis hat nicht nur den Männern der damaligen Zeit gut gefallen, sondern auch mir und dem Inspector McClusky. Auch die Haushälterin von Andrew, Mrs. Bray hat es faustdick hinter den Ohren.

    Insgesamt bleiben die Protagonisten seltsam blass und der Autor versteht es leider nicht, ihnen Leben einzuhauchen. Da hilft auch das Homosexuelle, was hier mal wieder sein muss – ein schwuler Andrew, ein (möglicherweise) schwuler Freund und eine lesbische Haushälterin – auch nicht weiter.

    Fazit: Sperrig, dröge, langweilig, zäh & blass – nicht empfehlenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 24.04.2022

    Als Buch bewertet

    Normalerweise bin ich von den schlichten Diogenes Covern nicht sehr angetan, dafür vom Inhalt umso mehr.
    Hier ist es genau umgekehrt. Das Cover ist hinreißend - finde ich.
    Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass der Elefant aus einem Stadtplan New Yorks gestaltet wurde.

    New York: Andrew Green, um den es hier geht, ist ein großer Sohn der Stadt (zwar nicht dort geboren, aber bereits als Heranwachsender zugezogen).
    Ich hatte ihn vor dem Buch nicht gekannt, dabei verdanken wir ihm u. a. den Central Park, die New York Public Library, Bronx Zoo, American Museum of Natural History und das Metropolitan Museum of Art.
    '
    Er wurde ermordet und ich habe eine Mischung aus Biographie mit Einblicken in die Stadtplanungstätigkeit und Krimi erwartet. Letzteres, weil Mord, klar und dann auch auf der Rückseite des Buches ein wenig der Eindruck vermittelt wurde ("Inspector McClusky nimmt die Ermittlungen auf. Was wussten die übereifrige Haushälterin, der Präsidentschaftskandidat Tilden und die brillante Bessie Davis, der halb New York zu Füßen liegt?).

    Keine der beiden Aspekte wurden erfüllt.
    Das Buch mäandert so vor sich hin und legt den Schwerpunkt auf Zeiten Greens in Trinidad und zahlreiche sehr sich ins Detail verlierende Nebenstränge, die zwar schon mit dem Leben Greens zu tun haben, aber irgendwie verpuffen, ohne dass sie irgendwie zu einem großen Ganzen geführt hätten.
    Auch den Stil fand ich sehr anstrengend. Der Autor hat sehr viel mit Aufzählungen gearbeitet und als Stilmittel oft Sätze dreimal wiederholt.
    Das fand ich furchtbar.

    Was mir hingegen gut gefallen hat, war die Beschreibung New Yorks und das harte Lehrlingsleben Greens, als er 1835 frisch als 15-Jähriger in New York ankam. Eine ganz andere Sicht auf New York.
    Leider verschob sich dann der Schwerpunkt und von seiner Tätigkeit als Stadtplaner bekam man so gut wie gar nichts mit.

    Mein Fazit: es ist jetzt zwar kein großer Fehler (um auf die Überschrift zurückzukommen) das Buch gelesen zu haben, weil ich nun Andrew Green kennengelernt habe (wenn auch sehr rudimentär).Lesegenuss war es leider aber auch nicht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 05.04.2022

    Als Buch bewertet

    Aufgrund des Klappentextes bin ich davon ausgegangen, daß es sich bei dem Buch um einen Krimi handelt. Dies ist aber nicht der Fall. Zwar geschieht ein Mord und Inspector Mc Clusky soll diesen aufklären, womit er sich hinreichend Mühe gibt, aber in Wirklichkeit handelt es sich um die Lebensgeschichte des Ermordeten, nämlich Andrew Green, einem Mann, der sich um New York sehr verdient gemacht hat. Zu seinen Werken gehören der Central Park und die New York Puclic Library.

    Der Autor hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an Andrew Green wieder zu beleben.

    Leider bin ich zunächst mit dem Schreibstil nicht zurecht gekommen. Unsagbar lange Schachtelsätze verhindern ein flüssiges Lesen und außerdem war ich auf einen Krimi eingestellt.

    Erst als mir nach und nach klar wurde, welche Persönlichkeit sich hinter Andrew Green verbirgt, wurde das Buch für mich spannend und überaus interessant. Der Central Park ist - wie ich finde - einer der schönsten Parks überhaupt, den ich einige Male besucht habe. Leider ist mir die Bank mit dem Namenszug des Begründers nicht aufgefallen, aber ich hoffe, ich kann das nachholen. Mit viel Akribie und gut recherchiert beschreibt der Autor das Leben seines Protagonisten, der sich hochgearbeitet hat vom einfachen Bauernsohn bis hin zu einer der angesehensten Persönlichkeiten im New York seiner Zeit, wobei er sich an vielen seiner Bekannten orientiert hat und deren gehobenen Status und Bildungsgrad ebenfalls erreichen wollte. Nachdem er Jura studiert hatte und als Rechtsanwalt zugelassen wurde, hat er begonnen, sich für ein lebenswertes New York einzusetzen, was ihm auch gelungen ist.

    Es lohnt sich, sich auf dieses Buch einzulassen. Das Leben des Andrew Green ist auf alle Fälle ein spannendes und die Umstände seines Todes überraschend. Nach dem Lesen des Buches kann man auch das Cover einordnen mit dem Elefanten und dem aufgedruckten Stadtplan. Es ist ein besonderes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Paul S., 09.04.2022

    Als Buch bewertet

    Erst mal gewöhnen

    Andrew Green ist die Person in diesem Roman, um die sich alles dreht. Er ist der Mann, dem New York z. B. die Public Library und den Central Park verdankt. Dieser Andrew Green wird ausgerechnet an einem Freitag, dem 13. November 1903, vor seinem Haus erschossen. Inspector McClusky ist der, der den Fall aufklären soll. Aufklären, wer Andrew Green erschossen hat, braucht er nicht, denn der Täter hat sich nach dem Mord gestellt. Aber McClusky soll herausfinden, wie es zu der Tat kommen konnte.

    Soweit hört es sich an, als ob wir es mit einem Krimi zu tun hätten. Aber das ist nicht der Fall. Jonathan Lee erzählt eine Lebensgeschichte, die Lebensgeschichte von Andrew Green und die Geschichten einiger Personen, die seinen Lebensweg begleitet haben oder mit ihm verbunden waren. Dabei beschreibt er zwar vor allem, was geschieht, kommt dabei aber dem Wesen und der Lebenseinstellung von Andrew Green sehr nahe. Andrew Green ein Mann, der sich irgendwie durchgeboxt hat und viel erreicht und geleistet hat, aber doch immer innerlich unsicher geblieben ist.

    "Erst mal gewöhnen", habe ich diesen Text überschrieben. Denn ich musste mich erst an den Schreibstil gewöhnen. Manchmal lange, ineinander verschachtelte Sätze. Manchmal etwas umständlich und weitschweifig beschrieben. Den Eindruck hatte ich nach den ersten Seiten und wollte das Buch tatsächlich beiseite legen. Aber dann merkte ich doch langsam, wie kunstvoll die Sätze gestaltet sind, wie Lee offensichtlich an allen Sätzen geschliffen hat und ungewöhnliche Formulierungen genutzt hat. Da geht zum Beispiel Mrs. Bray nicht einfach ins Haus, sondern sie öffnet die Tür "und die Wärme des Hauses begrüßte ihre alternde Haut". Man muss sich einfach drauf einlassen, dann ist der Roman ein Genuss.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Evelyn Z., 17.04.2022

    Als Buch bewertet

    Andrew Green befindet sich auf dem Heimweg von einem Spaziergang, als er vor seinem Haus auf einen anderen Mann mit einer viel zu kleinen Melone trifft. Unterhält sich mit ihm als plötzlich seine Haushälterin vom Einkaufen kommt. Er schickt sie ins Haus, will sie aus der Schusslinie wissen, als ob er es geahnt hätte, denn kurz darauf wird er erschossen. Es ist kein normaler Tag, nein, denn es Freitag, der 13. November 1903.

    Die Stadt New York verdankt dem einstigen Außenseiter unter anderem den Central Park und die New Yorker Public Library. Inspector McClusky nimmt die Ermittlungen auf. Zunächst gilt er herauszufinden, was die übereifrige Haushälterin, der Präsidentschaftskandidat Tilden und die brillante Bessie Davis, der halb New York zu Füßen liegt, wussten.

    Wer hat einen Nutzen davon, den über 80 jährigen Andrew Green vor seinem Haus am helllichten Tage zu ermorden und vor allem warum….?


    Fazit / Meinung:
    Das Buch hat 368 Seiten und ist 33 Kapitel eingeteilt, die alle eine Überschrift haben, aus der hervorgeht, wo es gerade spielt. Der Schreibstil ist flüssig und spannend.

    Es wird in zwei Ebenen erzählt. Zum einen, wie Inspektor McClusky versucht, den Mord an Andrew Green aufzuklären und zum anderen die Lebensgeschichte von Andrew Green. Es ist ein sehr gut recherchierter Roman auf wahren Begebenheiten. Besonders Interessant ist das Interview mit dem Autor am Schluss des Buches, wo man viel über die Arbeit der Recherche und die Entstehung des Romans erfährt.

    Von mir gibt‘s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Fornika, 09.04.2022

    Als Buch bewertet

    Andrew Green hat mindestens so viele Freunde wie Feinde, hat er doch nicht weniger als das Stadtbild von New York verändert, was natürlich nicht jedem gefällt. Umso schwieriger wird die Suche nach dem Warum, als er urplötzlich auf der Schwelle seines eigenen Hauses ermordet wird.

    Ich habe noch nie von Andrew Green gehört, und so wie der Autor den Sachverhalt schildert, bin ich da nicht die Einzige. Dabei hat er nicht nur auf die Zusammenführung von Greater New York hingewirkt, sondern war auch maßgeblich an der Entstehung des Central Park beteiligt. Umso besser, dass ihm Jonathan Lee ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Dieser schildert als Rahmenhandlung die Mordermittlungen nach dem Tod Greens und blickt dabei auf sein Leben zurück. Ich habe die Lebensgeschichte Greens mit großem Interesse gelesen, sein Aufstieg aus recht einfachen Verhältnissen war hart erarbeitet und sicherlich nicht ohne Hindernisse. Aber auch die Ermittlungen von Inspector McClusky lesen sich sehr abwechslungsreich und haben mich schnell gefesselt. Es handelt sich hier zwar nicht um einen klassischen Krimi, aber mich hat die Mischung sehr angesprochen. Lees Stil gefällt mir ebenfalls sehr gut, er wählt seine Worte mit Bedacht und lässt auch sprachlich vergangene Zeiten aufleben ohne auch nur ansatzweise altbacken zu wirken. Sein Roman ist interessant, mal skurril, mal witzig, oft auch traurig, doch immer kurzweilig. Mir hat er sehr gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michel P., 23.03.2022

    Als Buch bewertet

    Jonathan Lees Roman besticht beim Lesen durch seinen originellen und stimmungsvollen Plot. Dabei ist "Der große Fehler" im Krimi-Genre anzusiedeln. Und hier stirbt meistens mindestens EINE Person. In diesem Fall ist es Andrew Green. Wie es dazu kommen konnte und wer dieser eigenwillige Andrew Green war, lest ihr am besten selbst. Das sich dies lohnt, kann bereits an dieser Stelle verraten werden. Gefallen hat mir auf Anhieb das Setting - New York, eine der wohl geschichtsträchtigsten Metropolen der Welt, welche durch den bildhaften Schreibstil nahezu zum Leben erweckt wird. Dem Autor gelingt es mit seinem spannenden und detailreichen Schreibstil den Leser A in seinem Bann zu ziehen und B die Lektüre nie langweilig oder gar langatmig erscheinen zu lassen. Neben all den spannenden Momenten kommen auch originelle und humorvolle Einlagen zum tragen, welchen den Lesefluss gekonnt auflockern. Als nettes Gimmick empfand ich das Cover, welches mir auf Anhieb gefiel. Ein kleiner Hingucker, wenn man so will. Insgesamt bin ich nach der Lektüre von Jonathan Lees Roman so angetan, dass ich mich etwas näher über den Autor informieren werde. An dieser Stelle gebe ich volle Punktzahl für diesen Roman, der den Titel "Der grße Fehler" so keineswegs verdient.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    katrin k., 17.04.2022

    Als Buch bewertet

    „Der große Fehler“ von Jonathan Lee
    Kennst du den Vater von Greater New York? Nein? Macht nichts ich kannte ihn vorher auch nicht. Und ich hätte mir wohl auch nur ein müdes Nicken abgerungen, wenn mir jemand erzählt hätte, dass er der Schöpfer des Central Parks war. Was ich jedoch nicht mehr vergessen werde ist die wunderbare Geschichte die Jonathan Lee uns hier über Andrew Haswell Green erzählt. Lyrisch und poetisch zeigt er uns das New York des 19. Jahrhunderts. Wo ein Tellerwäscher tatsächlich noch zum Millionär werden konnte. Wo viele ihre Träume lebten und einige ihre Alpträume. Die Geschichte beginnt mit einem Ende. Andrew wird im Alter von 83 Jahren vor seiner Haustür erschossen. Warum- fragst du dich? Diese Frage habe ich mir auch gestellt und die Antwort ist erschütternd. In Jonathan Lees Erzählung ist die Ermordung eine Verkettung von Missverständnissen die das Leben mit sich bringt, und aus denen sich manches mal wahres Glück und ein anderes Mal schreiendes Unglück ergibt. Ein Trost kann Andrew und uns sein langes, erfolgreiches Leben sein und das was er den Menschen hinterlassen hat.
    Mit Jonathan Lees Worten wirkt die Lebensgeschichte von Andrew Green wie ein warmer Sommerregen: überraschend, zart und warm.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Johann B., 31.05.2022

    Als eBook bewertet

    Wer war Andrew Green? Warum musste er sterben? Diese Fragen werden in dem Roman
    „Der große Fehler“ beantwortet. Es geschah ausgerechnet an einem Freitag den 13, dass Herr Green vor den Augen seiner Haushälterin getötet wurde. Die Ermittlungen leitet der Inspektor McClusky und leider muss er viele Verhöre führen, bis das Motiv gefunden wird. Denn der Täter ist direkt am Ort des Geschehens bereits festgenommen. Ein Motiv für die Tat gibt es bei ihm allerdings nicht.

    Andrew Green ist für New Yorker eine bekannte Persönlichkeit. Immerhin haben sie ihm sowohl Central Park als auch die erste öffentliche Bibliothek. Dabei hatte er gar keinen einfachen Start ins Leben. Nur durch seinen Ehrgeiz und seine Zielstrebigkeit konnte er so viel erreichen. Und ein guter Freund half ihm ebenfalls dabei.

    Und wieder las ich ein ganz besonderes Buch, welches im Diogenes Verlag erschien. Die umschmeichelnde und bildhafte Sprache sowie der Blick in die Vergangenheit. Beides perfekt aufeinander abgestimmt, machten das Lesen zu einem besonderen Erlebnis. Und eine gute Portion Humor gibt es noch dazu. Meine Empfehlung gilt ohne Abstriche.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Peggy S., 11.08.2022

    Als Buch bewertet

    ein fast vergessener Gutmensch
    Andrew H. Green, ein Pionier mit Visionen für die Menschen von NY und NY selbst, wird an einem Freitag den 13. von einem gut gekleideten schwarzen auf offener Straße erschossen. Einen ambitionierten Inspektor wird die Ehre zu Teil diesen Mord aufzuklären. Und so nimmt dieser Inspektor die Fährte auf, befragt den Täter, Bekannte, wälzt Dokumente und Aufzeichnung. So enthüllt er nach und nach den Lebensweg des alten Mr. Green von seiner Kindheit auf einer Farm, über seiner Jugend als Lehrling, als Aufseher auf Trinidad, den Anwalt, den Schöpfer des Central Parks, den Geistigen Paten für Musen und Bibliotheken. Und ganz nebenbei enthüllt er auch den Grund für sein frühzeitiges Ableben.

    Der Autor schafft es mit seinen eigenwilligen Schreibstil, den Leser in ein fernes Jahrhundert zu entführen. Keine Frage der Roman liest sich gut, wenn auch manchmal etwas langatmig, nicht zuletzt wegen so mancher Wiederholung. Aber ganz ehrlich ohne diesen Roman hätte ich vermutlich nie etwas von einem Andrew H. Green gehört, der nicht nur seiner Zeit weit voraus war, sondern das Wohl der Menschen im Auge hatte.

    Mit diesem Roman wird man nicht nur in eine andere Zeit versetzt man lernt auch den Lebensweg von Andrew H. Green kennen dem Vater von NY. Der Roman zeigt in einer ruhigen und neutralen Erzählperspektive den Lebensweg der Hauptperson Green auf. Wie er seine Kindheit und Jugend, seine Lehrlingszeit und sein Leben als Erwachsener verbrachte und auch mit wem. In gewisser Weise zeichnet er das alte amerikanische Kredo auf „ Vom Tellerwäscher zum Millionär“. Nur das Green aus sehr bescheidenen Verhältnissen stammt von einer Farm und sich hochgearbeitet hat. Er hat alles in seiner Macht stehende getan um voranzukommen. Hat sich weitergebildet und dadurch eine sehr ungewöhnliche Karriere hingelegt. Bis zu jenem tragischen Freitag, war Andrew H. Green, ein Mensch, dem das Wohl der Menschen von NY am Herzen lag.

    Wem würde der Name Andrew H. Green etwas sagen? Wer würde ihn als Vater von NY im Hinterkopf haben oder gar als Schöpfer des Central Parks von NY? Wer würde vermuten dass er hinter Musen und Bibliotheken steckt? Andrew H. Green war nicht nur vielseitig interessiert sondern auch äußerst talentiert. Für seinen Status den er mit 80 Jahren hatte, musste er sein Leben lang hart arbeiten und kämpfen. Gerade weil er aus äußerst bescheidenen Verhältnissen stammte wusste er wie wichtig es war, dass die Zugangsquelle für Bildung und Erholung möglichst niedrig schwellig sein muss. Dem widmete er sein Leben. Doch sein größtes Glück blieb ihm leider verwehrt, was nicht zu letzt auch an den damaligen Wertesystem lag. So offen wie man heute mit Homosexualität umgeht, so scheu verhielt man sich zur damaligen Zeit. Und jenes zurückhaltende Wesen und eine fatale aneinander Kettung von Fehlern führte zu einem großen Fehler, zum Nachteil von Andrew H. Green.

    Fazit: Ein Roman der den geistigen Horizont erweitert und einen in eine andere Zeit entführt. Auch wenn der Erzählstil gewöhnungsbedürftig ist, wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, hat man seine Freue an dem Roman. Manche Vermächtnisse gehen im Laufe der Jahrhunderte verloren, eines wird mit diesem Roman wieder ans Licht gezogen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Streiflicht, 14.06.2022

    Als Buch bewertet

    Warum passierte das?

    Warum wird ein 83-Jähriger, der so viel für die Stadt New York getan hat, am helllichten Tag einfach auf der Straße erschossen? Der Täter wird direkt verhaftet, aber das Motiv ist unklar. An sich schon eine interessante Geschichte, aus der der Autor Jonathan Lee, den ich bisher noch nicht kannte, eine spannende Erzählung strickt. Er hat einen eigenwilligen, interessanten Schreibstil, der mich begeistert hat. Ich mag es, wenn ein Schriftsteller mit Sprache spielt und sie hochwertig verwendet. Man kommt sich direkt vor, als hätte man eine Zeitreise ins Jahr 1903 gemacht.

    Ich kannte Green bisher nicht, muss aber auch sagen, dass ich leider weder in New York war, noch mich ernsthaft mit seiner Geschichte auseinander gesetzt habe. Daher fand ich es umso spannender, auch in seine Lebensgeschichte und gleichzeitig noch den Mordfall abzutauchen. Die nicht-chronologische Abfolge im Buch hat mir richtig gut gefallen. Man muss gut aufpassen und aufmerksam lesen, dann macht der Roman großen Spaß!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Buchjunkie, 13.04.2022

    Als Buch bewertet

    Kein Fehler, das Buch zu lesen

    Ich hatte noch nie etwas von Andrew Green gehört und ich denke, den meisten Lesern wird es auch so gehen. Dabei hat Green tatsächlich existiert und war von großer Bedeutung für die Stadt New York. Jonathan Lee erzählt in „Der große Fehler“ die Geschichte von hinten, indem er mit der Ermordung Greens beginnt und dann in der Zeit zurückgeht und von seinem Leben erzählt.
    In gewisser Weise ist es ein historischer Roman, aber es liest sich wie ein vollständig eigenständiges Werk. Mir hat der Erzählstil sehr gut gefallen. Auch Nebencharaktere bekommen Kapitel, in denen es hauptsähclich um ihre Perspektive geht. Ich fand die Art und Weise, wie Originalzitate in den Text eingefügt wurden, auch sehr gelungen.
    Selbst wenn einem New York oder Andrew Green an sich nicht besonders interessieren, lohnt es sich, das Buch zu lesen. Es ist manchmal philosophisch, manchmal witzig oder nachdenklich, aber nie langweilig. Ich habe es sehr gerne gelesen und kann es nur weiterempfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 24.03.2022

    Als Buch bewertet

    Was genau war der große Fehler?
    In Jonathan Lees Roman “Der große Fehler“ geht es um einen fast vergessenen großen Amerikaner. Andrew Haswell Green kam 1820 als 7. von 11 Kindern einer armen Farmerfamilie zur Welt. Am 13. November 1903 wurde er vor seinem Haus in der Park Avenue von dem Farbigen Cornelius Williams erschossen. Lees Roman enthält zwei Erzählstränge. Einmal zeichnet er Greens Lebensweg, zum anderen die Ermittlungen von Inspector McClusky nach, der lange im Dunkeln tappt, obwohl es Zeugen der Tat gibt. Was war das Motiv für den Mord? Ein politisches oder privates oder ein bloßer Zufall aufgrund einer Verwechslung?
    Lee erzählt sehr detailliert die Lebensgeschichte eines Mannes aus einfachen Verhältnissen, der mit 15 eine Lehre in einer Firma in New York beginnt, dort unter erbärmlichen Umständen in einem schrankartigen Verschlag mit Ratten und Wanzen lebt und für einen Hungerlohn arbeitet und schließlich mit Hilfe seines Freundes Samuel Tilden, einem Anwalt und späteren Präsidentschaftskandidaten, ebenfalls Anwalt wird. Green erreicht gegen erhebliche Widerstände den Zusammenschluss von fünf Bezirken zu Greater New York, erschafft den Central Park und andere Parks, gründet mehrere Museen und die erste öffentliche Bibliothek und ist am Bau mehrerer Brücken beteiligt. Der Leser erfährt auch einiges über sein Privatleben. In wenigen Schlüsselszenen wird seine nie ausgelebte Homosexualität angedeutet. Auch Samuel Tilden, die Liebe seines Lebens, musste seine sexuelle Orientierung verbergen. In der diskreten Darstellung dieses Aspekts ist der Autor der Zeit der Handlung verpflichtet.
    Der gut recherchierte historische Roman mit Krimielementen liest sich nicht schlecht, erfordert aber Ausdauer und Geduld. Die Fragen des Lesers nach dem mysteriösen Fehler und der Bedeutung des Elefanten auf dem Cover werden beantwortet. Man lernt ein anderes als das übliche New York kennen. Mich hat die sorgfältige Charakterisierung des Protagonisten beeindruckt. Sein Ziel war es, den öffentlichen Raum zu verändern, auch ärmeren Mitbürgern den Zugang zu den Parks zu ermöglichen, Brücken und Verbindungen in jeder Bedeutung des Wortes zu schaffen. Er war kein Egomane wie so viele der Mächtigen unserer Zeit. Mir gefällt der Roman, die sprachliche Qualität der Übersetzung allerdings weniger. Dafür enthält der Text bedauerlicherweise zu viele Fehler aller Art und absolut unübliche Formulierungen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Elke O., 02.05.2022

    Als Buch bewertet

    Plötzliches Ende eines ambitionierten Lebens
    Andrew Haswell Green, der Schöpfer des großartigen Central Parks in New York, wuchs im ländlichen Milieu unter ärmlichen Umständen auf. Seine Mutter starb, als er 12 war, und sein Vater kann ihm die Mutter nicht ersetzen. Im Gegenteil, er wird vom Vater regelmäßig geschlagen und bekommt viel Arbeit und Verantwortung aufgebürdet. Er nimmt dies alles hin, indem er versucht, seine Aufgaben zu optimieren. Prägend für ihn sind sein Ordnungssinn und seine Verträumtheit. Als er sich seinem Freund Sam zu sehr nähert, verbannt ihn sein Vater nach New York, unter dem Vorwand, dass er dort mehr Geld verdienen könne. Auch dort erwartet ihn ein hartes und entbehrungsreiches Leben, aber sein unentwegter Ehrgeiz lässt ihn aufsteigen, so dass er schließlich großen Anteil an der Gestaltung New Yorks hat.
    Der vordergründige Fehler liegt darin begründet, dass Green im Alter von 83 Jahren durch einen Irrtum vor seiner Haustür erschossen wird. In Andrews Leben haben sich jedoch noch mehr Fehler ereignet, so dass der Titel eine Mehrfachbedeutung hat. So ist das Buch im Prinzip eine Biographie, die Andrews vielseitiges und ambitioniertes Leben beleuchtet. Nach und nach erschließen sich dem Leser immer mehr Details aus der Vergangenheit Die Ermittlungen zum Mordmotiv sind eher Nebensache, werden aber durch den zeitweise schwächelnden Inspektor McClusky aufgeklärt.
    An den Schreibstil musste ich mich zunächst gewöhnen, denn die Sätze sind teilweise sehr lang und verschachtelt, so dass ich anfangs einiges mehrfach gelesen habe. Aber es lohnt sich, denn man findet sich in einer anderen Welt wieder, die Inhalte der mitunter anspruchsvollen Sätze sind sehr prägnant und spiegeln die Charaktere hervorragend wieder.
    Der permanente Perspektivwechsel zwischen Andrews Kindheit und Jugend auf der einen Seite und sein Leben rückblickend in New York auf der anderen Seite haben mich teilweise etwas verwirrt. Enttäuschend fand ich, dass einige Nebenhandlungsstränge einfach im Sande verliefen, während man gern noch mehr erfahren hätte.
    Sehr informativ hingegen fand ich die historische Betrachtung des Lebens zu jener Zeit, die Schilderung des damaligen New York und auch die missliche Lage der Homosexuellen in dieser Zeit.
    Alles in allem fand ich das Buch sehr packend und informativ, die Lektüre hat mich mit ausdrucksstarken Charakteren bekannt gemacht. Eine klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein