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  • 5 Sterne

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    bedard, 12.11.2019 bei bewertet

    Faszinierende Charakterzeichnungen

    Eine junge Frau steht auf einem Dach und springt in die Tiefe. In fast schon poetischen Bildern werden ihre Eindrücke vor dem Absprung gezeichnet. Dann die Rückblende, 24 Stunden vor dem Sprung. Ein kleiner Ort im Frühsommer, ein alteingesessenes Cafe. Dort kehren viele der Ortsansässigen ein, in deren Leben in den kommenden Stunden einiges durcheinandergerüttelt wird.

    Scheinbar zusammenhanglos erzählt die Autorin von diesen Menschen, denen jeweils eigene Kapitel gewidmet sind. Erst nach und nach gewinnen diese Personen an Tiefe, werden Verknüpfungen sichtbar. Deutlicher und einfacher vorstellbar sind da die Szenen, die sich vor dem Haus mit der vermeintlichen Selbstmörderin abspielen. Da sammeln sich die Schaulustigen, zücken ihre Handys, feuern die Frau an, endlich zu springen. Picknicks werden veranstaltet, Kamerateams rücken an…

    Bis spät in die Nacht halten die Gaffer aus, um ja nichts zu verpassen. Doch während die junge Frau auf dem Dach langsam müde wird und man immer mehr begreift, dass sie keinesfalls Suizid begehen will, haben sich für Felix, Maren, Theres und die anderen teils dramatische Veränderungen ergeben.

    Spektakulär sind in diesem Roman nicht die Ereignisse auf dem Dach und schon gar nicht die abstoßende Menge vor dem Haus. Faszinierend sind die unscheinbaren, unauffälligen Menschen, denen die Autorin ein Gesicht gegeben hat. Nicht alle Fäden werden am Ende verknüpft, nicht jede Geschichte auserzählt, aber auch das passt.

    Simone Lappert hat ein absolut lesenswertes Buch geschrieben! In kurzen Kapiteln gelingt es ihr mit unglaublich präzisen Formulierungen, Orte und Personen zum Leben zu erwecken.

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  • 5 Sterne

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    Sigrid C., 11.09.2019

    " Den Sprung hat sie von ihrem Erzeuger!" Das behauptete ihre Mutter. Manu ist ihre jüngere Tochter und so gar nicht so geraten, wie Mütter das von Töchtern erwarten. Manu hat seltene Berufe, z.B. Störgärtnerin.
    In dem Buch geht es aber auch um einen anderen Sprung, einen vom Dach eines Hauses im beschaulichen Ort Thalheim.
    Und um die Geschichte von Manu ranken sich noch viele andere Lebensabschnittsgeschichten und alle hängen irgendwie mit Manu oder ihrem Standort auf dem Dach des Hauses zusammen.
    Da ist Finn, der sich in Manu verliebt hat, Roswitha, die ein Cafe betreibt, Felix, bald Papa, der eine Kindheitsgeschichte mit sich herumträgt, Egon mit dem Feldstecher, ehemaliger Hutmacher. Seine Mutter wohnt im Altenheim und träumt von der Jagd, ein italienischer Modemacher, dem noch das gewisse Etwas zu seiner neuen Kollektion fehlt, Theres und Werner, deren Laden einen unerwarteten Aufschwung nimmt, Astrid, die Schwester, die ihr Leben so nicht mehr leben möchte, zwei Obdachlose im Park, Winnie und Salome, die doch noch so etwas wie Freundinnen werden, Maren, Henry, Hannes, der eigentlich der Verursacher der ganzen Misere war, und Edna, die schließlich die Polizei verständigt hat, weil da oben eine Frau auf dem Dach stand und Sachen herunterwarf.
    Die Autorin hat diese kurzen Geschichten so geschickt miteinander verknüpft, dass man nur stückchenweise in die Zusammenhänge eindringen kann. Aber man muß gut aufpassen, damit man alles in die richtige Schublade einordnen kann.
    Das Buch hat richtig Tiefgang und ist nichts für Flüchtigkeitsleser. Aber alle anderen werden begeistert sein.

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  • 5 Sterne

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    Inge W., 02.10.2019

    Dienstagmorgen in einer mittelgroßen Stadt. Kein Tag wie jeder andere. "Hängengebliebene, Abwartende oder Festsitzende" leben in Thalbach. Für elf von ihnen wird sich an diesem Tag im Mai radikal etwas ändern: Eine junge Frau steht auf einem Dach eines Wohnhauses - ein Alptraum auch für Maren, die nicht in ihre Wohnung kann, denn die Polizei hat alles abgesperrt! Manu, die junge Frau, wütend, am Rand der Verzweiflung steht auf einem Dach, hoch über Thalbach und weigert sich herunterzukommen. Was geht in ihr vor? Will sie springen? Die prekäre Lage bleibt nicht unbemerkt von den Einwohnern. Die Polizei riegelt das Gebäude ab, Schaulustige johlen, zücken ihre Handys. Der Freund der Frau, ihre Schwester, ein Polizist und sieben andere Menschen, die nah oder entfernt mit ihr zu tun haben, geraten aus dem Tritt. Sie fallen aus den Routinen ihres Alltags, verlieren den Halt – oder stürzen sich in eine nicht mehr für möglich gehaltene Freiheit. Polizeiaufgebot und Schaulustige werden über viele Stunden in Atem gehalten. Für einige Menschen wird das Treiben der jungen Frau auf dem Dach zum Denkanstoß, dem Taten folgen, die einen Wendepunkt in ihrem Leben markieren. Dies alles wird zu einem dichtgewobenem Netz voller Spannung. Ein brillant beobachtes Kaleidoskop des Alltags. Die Geschichte beweist großes Können der Autorin, die dem Leser nicht nur spannende Lesemomente beschert, sondern auch ein gutes Psychogramm der Protagonisten zeichnet. Das ist ein gutes und stimmiges Buch für ein freies Wochenende, auf das man freuen darf. Absolut klasse geschrieben!

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  • 5 Sterne

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    Ursula U., 03.09.2019

    Manu hat Biologie studiert, sie weiß alles über Pflanzen und was sie benötigen. Sie regt sich über unseren Umgang mit ihnen auf und pflanzt illegal manches um. Sie führt ein unstetes und ein wenig verrücktes Leben und nun steht sie auf dem Dach eines Hauses. Eine Menschenmasse unter ihr, viele Polizisten und Feuerwehrleute warten darauf, ob sie springen wird. Im Prolog erfahren wir bereits, dass sie springt. Doch warum? Einen Tag vorher war die Welt noch eine andere, nicht nur für sie, auch für die Menschen um sie herum. Felix, der Polizist, hat gerade eine psychologische Zusatzausbildung erhalten um Selbstmörder von ihrem Tun abzuhalten, doch er selbst hat Probleme. Er wird bald Vater und ist mit der Situation völlig überfordert. Theres und Walter führen ein kleines Lebensmittelgeschäft das überschuldet ist. Erst durch den Medienrummel läuft der Laden wieder, doch wie lange? Egon Moosbach war einst ein erfolgreicher Hutmacher, doch wer kauft heute noch Hüte. Er musste sein Geschäft aufgeben und ist nun in einer Schlachterei beschäftigt.
    Diese und noch einige Menschen mehr werden in Episoden beschrieben, ihre Sorgen, ihre Nöte und ihre Hoffnungen, die sich im Laufe dieses besonderen Tages auch für sie verändern werden. Sehr genau werden sehr unterschiedliche Persönlichkeiten beschrieben, von der Bürgermeisterkandidatin bis zum Obdachlosen, alle mit einer empathischen Wärme und ohne Bewertung ihres Handels.

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  • 5 Sterne

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    Frauloose, 18.10.2019 bei bewertet

    Dieser herausragende Roman liest sich durch die sinnliche Sprache, welche Simone Lappert verwendet auf der einen Seite fließend leicht . Man möchte das Buch nicht aus den Händen legen und am Liebsten in einem Zuge durchlesen. Doch die ergreifenden Schicksale der einzelnen Protagonisten sowie die interessanten Perspektiven, welche die Autorin aufzeigt, brachten mich dazu immer wieder inne zu halten und die einzelnen Kapitel zu durchdenken.

    Allen voran Manu, die springt...

    Warum und ob sie sich wirklich dazu entschieden hat zu springen wird erst im Laufe der Geschichte klar. Jeder Einzelne in den ineinander verwobenen Handlungssträngen hat auf sein Art mit dem Schicksal zu kämpfen. Das Gefühl, mit dem eigenen Schmerz alleine zu sein setzt sich bei den Protagonisten wie eine Kapsel im Herzen fest. Diese Kapsel scheinen sie zu bewahren wie einen Schatz, als würden sie etwas verlieren, sobald sie die Perspektive wechseln.

    Ein herausforderndes Buch, auch um darüber nachzudenken was das Leben lebenswert macht und ob nicht vielleicht in jedem von uns doch ein kleiner Alltagsheld steckt, der es verdient hat da zu sein - trotz oder vielleicht gerade wegen aller Niederlagen.

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  • 5 Sterne

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    Simone H., 12.09.2019 bei bewertet

    Eine junge Frau steht auf dem Dach eines Wohnhauses und wütet. Eine Nachbarin, die die Szene beobachtet verständigt die Polizei und löst damit eine Welle von Ereignissen aus, die das Leben von vielen Menschen stark verändern...

    Bei diesem Buch handelt es sich meiner Meinung nach um eine ganz spezielle Erzählkonstruktion. Der Leser begleitet elf Personen am gegenständlichen Tag und rollt sich damit nicht nur deren eigene Geschichte, sondern auch der Fortlauf des Polizeieinsatzes langsam auf. Dies geschieht im Wechsel und derart subtil, dass sich eine extreme Spannung aufbaut.

    Die handelnden Personen sind aus meiner Sicht sehr gut gezeichnet, zugänglich und realistisch. Trotzdem, dass es sich doch um eine Vielzahl von Charakteren handelt, wusste ich immer genau, wer nunmehr am Zug ist und kommt keine Verwirrung auf. Auch die Beziehungen in denen die einzelnen Leute zueinander stehen ist toll gewählt und ergibt sich Schritt für Schritt für den Leser.

    Für mich handelt es sich bei diesem Buch um ein absolutes Lesehighitlight, dass ich jedem nur ans Herz legen kann!

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  • 5 Sterne

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    duenefi, 23.09.2019

    Eine tolle Geschichte über Menschen in allen Facetten, empfehlenswert

    „Der Sprung“ von Simone Lappert hat mir wirklich gut gefallen.
    Die Autorin erzählt eine detailreiche Geschichte von Menschen in allen Facetten, von Mut und Feigheit, von Gehässigkeit und Großherzigkeit, von Affären und Geheimnissen und davon, wie klein oder wie groß die Welt ist.
    Der Schreibstil liest sich flüssig, die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und man entwickelt so einige Sympathien und auch Antipathien.
    Manu steht auf dem Dach und scheint springen zu wollen. Warum? Wer ist sie? Wer kennt sie? Es bildet sich eine Menschenmenge, Gaffer, Schaulustige und Anwohner sehen zu und fiebern mit.
    Es werden einige Ereignisketten in Gang gesetzt, Leute lernen sich kennen, und der zentrale Punkt, an dem alles zusammenläuft, ist Roswitha.
    Das Lesen hat viel Spaß gemacht und bei einigen Ereignissen habe ich wirklich mitgefiebert...
    Das Cover gefällt mir nicht sonderlich, sonst kann ich nichts Negatives sagen - absolute Empfehlung!

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  • 4 Sterne

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    Lena, 31.08.2019

    Einen Tag und eine Nacht hält eine junge Frau einen Ort in der Nähe von Freiburg in Atem. Sie steht in Gärtnerkleidung auf einem Dach und droht, herunterzuspringen. Als die Polizei eintrifft, reagiert sie wütend und wirft mit Dachziegeln um sich.
    Währenddessen versammelt sich eine Reihe von Schaulustigen vor dem Haus, darunter Anwohner und Passanten, aber auch der Freund der Frau und die Schwester. Finn ist in Manu verliebt, kennt sie aber noch nicht lange und weiß nicht, wie er reagieren oder helfen soll. Auch ihre Schwester Astrid ist überfordert, fürchtet sie doch die negative Publicity im Hinblick auf ihre Bürgermeisterkandidatur.
    Andere, die Manu persönlich nicht kennen, sind von dem unerwarteten Spektakel beeinträchtigt. Die Polizei hindert Maren daran, ihre Wohnung zu betreten, Polizist Felix ist hilflos und grübelt über seine Vergangenheit, die Schülerin und Mobbingopfer Winnie kann sich endlich gegen ihre Peiniger zur Wehr setzen und das Ehepaar Theres und Werner, Eigentümer eines kleinen Lebensmittelgeschäfts, machen den Umsatz ihres Lebens.


    Aus der Perspektive von zehn Menschen werden die knapp 48 Stunden geschildert. Es sind nur kurze Momentaufnahmen der Leben der einzelnen, aber dennoch erhält man durch die pointierte Erzählung einen ausreichenden Einblick und Verständnis für die Sorgen und Probleme der Protagonisten. Zu Beginn erscheint keiner wirklich glücklich, aber durch die Frau auf dem Dach wird eine Kette von Ereignissen aufgelöst, die in jedem Leben etwas bewirkt. Die Menschen werden aus ihrer alltäglichen Routine gerissen und reagieren ganz unterschiedlich darauf. Die einen werden unsicher und verlieren ihren Halt, während die anderen Veränderungen vornehmen und am Ende befreit wirken.
    Aufgrund der Vielzahl der Protagonisten ist keine tiefgründige Charakterstudie möglich, was aber nicht bedeutet, dass der Roman oberflächlich ist. Jeder Charakter hat eine eigene Persönlichkeit und Rolle, da sich der Roman nicht wirklich um Manu und ihre Motive dreht.
    Auch wenn ich aufgrund der Ausgangssituation eine ganz andere Erwartung an den Roman hatte und vom Verlauf der Handlung überrascht wurde, konnte mich der Roman und die einzelnen Schicksale durchgängig unterhalten.
    Letztlich ist beeindruckend zu lesen, wie ein Vorfall einer zunächst fremden Person, eine Veränderung der Leben von nahezu Unbeteiligten bewirken kann.

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  • 4 Sterne

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    Tany B., 03.09.2019 bei bewertet

    Eine Frau steht auf einem Hausdach. Wird sie herunterspringen? Warum steht sie da oben? Diese Fragen stellen sich die Leute, die sie von unten sehen. Und genau darum geht es in dem Buch: die Leute unten. Wie sie sich verhalten und warum sie sich so verhalten.

    Manche Leute machen ein Picknick vor dem Haus, manche filmen, andere schimpfen, einer ruft sogar „Nun spring doch!“. Warum tun die Leute das? Der Leser erfährt die Geschichte, die sie an diesem Tag an diesen Ort gebracht hat.

    Der Roman „Der Sprung“ ist wie ein Wimmelbuch, nur mit Text statt mit Bildern. Es werden dem Leser sehr viele verschiedene Personen vorgestellt, denen jeweils eigene Kapitel gewidmet sind. Doch obwohl es so viele sind, fiel mir das Zuordnen gar nicht schwer, was sicher an den wunderbaren Charakterbeschreibungen von Simone Lappert liegt. Besonders schön fand ich die Cameo Auftritte der Personen in den Kapiteln der anderen. Da werden sie nämlich nicht immer benannt und ich habe mich immer gefreut, wenn ich sie erkannt habe. Manchmal auch erst im Nachhinein!

    „Der Sprung“ ist ein großes Lesevergnügen. Klug, manchmal witzig, manchmal traurig. Mit Personen, die man ins Herz schließt. Zum Beispiel Egon, der früher ein Hutgeschäft hatte, nun aber im Schlachthof arbeitet und seine Arbeit dort abgrundtief hasst. Oder Manu, die Pflanzen aus zu engen Töpfen rettet. Oder den Obdachlosen Henry, der Fragen verkauft. Oder die Wirtin Roswitha, die außer Schnittlauchbroten auch noch Trost unter die Menschen bringt.

    Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass die Handlung manchmal haarscharf am Kitschigen vorbeischrammt. Ein bisschen viele Zufälle gibt es auch. Aber eigentlich ist das auch egal, weil der Rest so wunderbar ist und man sowieso nicht aufhören kann zu lesen.

    Eine schöne leichte Lektüre (wenn auch manchmal mit einem Kloß im Hals), die trotzdem zum Nachdenken anregt. Leseempfehlung!

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    Ann B., 07.09.2019 bei bewertet

    Die Frau auf dem Dach

    Eine junge Frau auf einem Hausdach, eine Anwohnerin ruft die Polizei; vor dem Haus sammelt sich eine Menge von Gaffern. Aus einer Vielzahl von verschiedenen Perspektiven schildert Lappert dieses Ereignis und bringt uns damit viele der beteiligten Personen nah. Wer ist die Frau auf dem Hausdach? Will sie wirklich springen, und warum? Nach und nach erschließen sich die Antworten auf diese Fragen.
    Die vielstimmige Erzählung ist dabei vor allem zu Anfang sehr gekonnt. Die Autorin braucht nur wenige Worte, um einen ganzen Reigen interessanter Charaktere zu schaffen. In deren Leben bekommen wir einen kurzen Einblick, der aber dennoch immer eines zeigt: Jeder Mensch hat seine Geschichte, und ohne diese zu kennen, beurteilt man ihn oder sie oft ungerecht.
    Gleichzeitig bleiben dabei allerdings die Nebenfiguren ohne eigene Erzählstimme oft sehr blass, fast schablonenhaft; so etwa der böse mobbende Schüler oder der egoistische Partner im Fitnesswahn, der durch sein Verhalten seiner übergewichtigen Partnerin den Spiegel vorhält. Hier hätte ich mir etwas mehr Differenzierung gewünscht. Auch manche der Hauptpersonen schrammen nah am Klischee entlang: zum Beispiel das unbeliebte dicke Mädchen, das ein toller Kumpel ist, oder der überkandidelte Modedesigner.
    Trotz der vielen verschiedenen Perspektiven liest sich das Buch dabei sehr leicht und flüssig weg. Am Ende geht es etwas schnell, einige Fäden und Figuren bleiben mehr oder weniger in der Luft hängen. Das ist bei der Vielzahl von Geschichten in diesem Buch wahrscheinlich auch nicht anders möglich; ich hätte insgesamt lieber etwas weniger Charaktere noch näher kennengelernt. Insgesamt aber auf jeden Fall ein Lesevergnügen!

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  • 4 Sterne

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    Mundolibris, 05.10.2019 bei bewertet

    Ich muss tatsächlich gestehen, dass mich das Buch nicht zu 100% erreichen konnte. Ich denke, dass der Grund dafür ist, dass durch die verschiedenen Sichtweisen der vielen Figuren, sich das ganze wie eine Kurzgeschichtensammlung liest. Und da bin ich meistens raus aus der Geschichte. Kurzgeschichten, egal ob von einem Autor oder in einer Sammlung von mehreren Autoren sind einfach nicht mein Ding. Je mehr Seiten desto besser ist es für mich.
    Trotz alledem fand ich die Story sehr schön umgesetzt und ich bin überzeugt, dass dieses Buch viele Fans finden wird.
    Nahezu von der ersten Seite an herrscht eine Spannung vor, die sich bis fast zum Ende hin auf einem hohen Niveau hält.
    Interessante Figuren, die allesamt die nötige Tiefe haben, die alle ausreichend Raum haben und die mit zum Teil sehr schönen Dialogen aufwarten können.
    Durch die sehr bildhaften Beschreibungen der Schauplätze gelang es mir leicht in meinem Kopf ein Bild darzustellen.
    Wie Anfangs erwähnt, konnten mich das Buch und die vielen Szenenwechsel leider nicht ganz erreichen, weil es auf mich fast wie eine Kurzgeschichtensammlung wirkte. Ich persönlich mag keine Kurzgeschichten, aber ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Buch seine Leser finden wird. Denn ich glaube, dass es sich dennoch lohnt das Buch zu lesen. Gerade dann wenn man kurze und schnelle Szenenwechsel mag.
    Insgesamt komme ich dennoch auf 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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