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  • 5 Sterne

    17 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 25.03.2019

    Der plötzliche Tod von Maida konfrontiert Gene
    mit Gefühlen die ihn erschüttern. Nach 49 Jahren
    des Zusammenlebens muss er seine Ehe infrage
    stellen. Wer war Maida wirklich? Hat sie ihr gemeinsames
    Leben als Glücklich empfunden, hat sie sich nach etwas
    anderem gesehnt? Hilflos steht Gene dem Verlust von
    Zärtlichkeiten und dem unerwarteten Alleinsein gegenüber.
    Gene versucht das alles zu verarbeiten und gleichzeitig
    muss er erkennen wir geheimnisvoll seine Frau eigentlich war.

    Kathrine Dion ist ein sehr feines Debüt gelungen.
    Ihre Sätze kommen so voller Intelligenz daher.
    Jeder Satz ist voller Leben und trägt schwer.
    Es liest sich nicht leicht aber doch sehr flüssig.

    Man nimmt großen Anteil an Gene, wie er versucht sein Leben
    wieder in das Gleichgewicht zu bringen.
    Liebe, Hingabe und Trauer bringen den trauernden Vater aus dem Gleichgewicht,
    als er versucht seine so unruhige Tochter an sich zu binden.
    Die Charaktere sind so voller Leben, sie sprühen förmlich vor Energie.
    Ein Roman der sich mit sehr wichtigen Fragen auseinandersetzt.
    Ist die Art und Weise wie wir jetzt leben, wie wir uns damals entschieden haben, richtig?
    Mit allen Konsequenzen?
    Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so liebenswert machen.
    Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft einfach nur wunderbar.
    Ein Buch das zum Nachdenken veranlasst und lange nachklingt.
    Ein tolles Debüt, eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    11 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 13.04.2019

    Meine Meinung zum Buch:
    Der Schreibstil ist schnörkellos, reflektierend und besteht hauptsächlich aus Genes Erinnerungen über das Leben mit seiner Familie und seinen Freunden. Nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod seiner Frau Maida stellt er sich die Frage, ob sie mit ihm und mit ihrem Leben überhaupt glücklich war. Mit dem Nachruf beschäftigt sich Gene sehr lange und kommt schließlich zu dem Entschluss, seinen Verlust in einem Satz zusammenzufassen: „Irgendetwas Konkretes war verloren gegangen“ (S. 71).
    Nach dem Tod seiner Frau stellt Gene auch fest, dass er mit der gemeinsamen, erwachsenen Tochter Dary nicht viele Gemeinsamkeiten hat, dass die verstorbene Ehefrau das Bindeglied zwischen ihm und seiner Tochter sowie auch zu den gemeinsamen Freunden war. Mit seiner Enkelin kann er besser reden als mit seiner Tochter. Seine Tochter entspricht in vieler Hinsicht nicht seinem Bild, wie er sich seine Tochter vorgestellt hat und auch wenn Gene versucht tolerant zu sein, so gelingt ihm das nicht immer von Herzen. Er würde seine Tochter so gerne richtig glücklich erleben. Er stellt in Frage, warum sie so geworden ist, wie sie ist und ärgert sich, dass er keinen guten Draht zu ihr findet.
    Mit dem Alleinsein kommt Gene zuerst recht passabel klar, doch seine Tochter sucht mittels Annonce eine Haushälterin für ihn. Mit der Haushälterin beginnt er eine kurze Romanze und fühlt sich plötzlich wieder in einer neuen Lebensphase – auf der einen Seite glücklich, auf der anderen Seite verheimlicht er es vor seinen Freunden und seiner Familie. Er weiß nicht so recht, wie er mit der neuen Situation umgehen soll und wie es passieren konnte, dass er sich nach so kurzer Zeit schon wieder neu verliebt hat. Doch seine Haushälterin kommt mit der Situation nicht klar und beendet schon bald die Beziehung und das Dienstverhältnis.
    Gene zieht sich immer mehr zurück und hinterfragt sein komplettes Leben. Zeitweise zweifelt er sogar an der Echtheit der Partnerschaft zwischen ihm und Maida. Er beschäftigt sich mit dem Sinn des Lebens und stellt sich die Frage: „Bestand sein Lebenssinn darin niemals alleine zu sein?„ (S. 276).

    Mein Fazit:
    Der Roman behandelt in reflektierender Sichtweise das Leben von Gene, seinem Umfeld und seiner Familie und macht auch vor unangenehmen Themen nicht halt.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 08.04.2019 bei bewertet

    Abschied

    Die Autorin Katharine Dion zeigt uns mit ihrem Debütroman „Die Angehörigen“ einen Blick in das Seelenleben eines Witwers.

    Gene Ashes Frau Maida ist plötzlich gestorben. Sie waren 49 Jahre verheiratet. Jetzt macht sich Gene Gedanken, ob seine Frau wohl glücklich gewesen war. Das Verhältnis zu seiner Tochter Dary ist etwas unterkühlt. Ihre Meinung von der Mutter ist ganz anders wie seine.
    Sie ist eine etwas schwer zu verstehende Frau.
    Mit seinen langjährigen Freunden Ed und Gayle gibt es interessante Dialoge. Man erfährt viel aus der Anfangszeit, als Gene und Maida sich kennengelernt haben.

    Die Autorin versteht es gut das Leben eines älteren Mannes hinein zu versetzen. Sie zeigt wie wenig man vielleicht wirklich von seinen Nächsten kennt.
    Das Buch ist ruhig und angenehm zu lesen. Es ist berührend und mit leichtem Humor. Ich habe es gerne gelesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 01.04.2019

    Berührend

    Dieses Buch war sehr berührend und es hat ein Thema angeschnitten mit dem man sich nicht gerne auseinander setzt, Einsamkeit Alter und der Verlust eines geliebten Menschen. Gene war Jahrzehnte lang mit seiner Frau Maida verheiratet und nun ist sie gestorben. Diesen Verlust kann er nur sehr schwer überwinden und versucht sich seinen Alltag neu zu gestalten und sich seiner Tochter neu anzunähern. Auch zieht er zu seinem Leben ein Resümee und überlegt ob er ein sinnvolles Leben und vor allem ein glückliches Leben hatte. Das Buch ist sehr anspruchsvoll geschrieben und ist sehr angenehm zu lesen. Es nahm mich mit in die Welt einer amerikanischen Durchschnittsfamilie, aber auf eine fesselnde Art und Weise. Sehr zu empfehlen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 23.04.2019

    Wie das Leben wirklich war

    Gene Ashe hat gerade seine Ehefrau verloren. 40 Jahre war er mit Maida verheiratet und nun ist er allein. Die engsten Freunde des Ehepaars, Ed Donelly und seine Frau, nehmen die Dinge des Alltags für ihn in die Hand, ganz selbstverständlich und leise und auch seine Tochter Dary ist mit seiner Enkelin gekommen, um die Beerdigung vorzubereiten, für die er eine kleine Rede vorbereiten soll. Gene zieht sich innerlich zurück, sucht Erinnerungen an das Leben mit seiner Frau, an ihr Kennenlernen über Ed, der schon zu Studentenzeiten zu seinem Freund wurde. Dabei erhält er ganz neue Einblicke in das Wesen seiner Frau und erstaunt und aufgerührt stellt sich ihm die Frage, ob sich das Leben, so wie er es über all die Jahre wahrgenommen hat, auch für sein Umfeld so dargestellt hat.
    Tief hinein in die Seele des trauernden Gene geht dieser Roman, erzählt vom Ende eines langen Lebensabschnitts, vielleicht sogar vom Zusammenbruch einer für Gene realen Illusion und dann auch mit einem Anflug von Hoffnung, gar vom eigentlichen Beginn eines Neuanfangs.
    Ergreifend und berührend, diese Geschichte, man muss es nur zulassen, sich diesem Buch zu öffnen, dann kann man viel mitnehmen für sich selbst und seine Lieben.

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  • 3 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pseudo, 03.04.2019 bei bewertet

    Das Cover zieht einen nicht gerade an, dafür ist es dann doch zu schlicht . Auch der Titel sagt nichts weiter aus, erst die Inhaltsangabe erläutert einen worum es in diesem Buch geht .
    Gene hat seine Frau verloren . Er steht zunächst völlig verloren da und versucht seine Gedanken wieder in den Griff zu bekommen . Seine erwachsene Tochter kommt zu ihm, um ihm bei der Trauerrede und den anstehenden Tätigkeiten zu helfen . Gene verrennt sich in den Gedanken, ob seine Frau Maida überhaupt glücklich war .
    Ich fand die Inhaltsangabe sehr interessant und war auf das Buch wirklich sehr gespannt. Ich bin zunächst überhaupt nicht reingekommen und erst als die Story auf das Kennenlernen der beiden kommt, wurde ich mitgenommen. Allerdings leider nicht für lange . Irgendwie springt immer alles hin und her und ich habe Schwierigkeiten zu verfolgen wo ich jetzt gerade bin . Ich finde das sehr schade weil ich das Thema eigentlich sehr interessant finde , aber wie gesagt das Buch konnte mich wirklich nicht überzeugen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 03.04.2019

    Inhalt:
    Als seine Frau plötzlich stirbt,gerät Gene in einen Strudel von Gedanken. Er fragt sich, wie seine Ehe war, ob seine Frau und er überhaupt glücklich waren, oder ob sein Leben anders hätte verlaufen können.
    Seine Tochter ist gekommen und hilft ihm dabei, die Trauerfeierlichkeiten zu gestalten, wozu er sich nicht in der Lage fühlt. Er begreift nach und nach, dass er sein Leben neu ordnen muss. Wird ihm das gelingen?

    Meine Meinung:

    Der vielversprechendes Klappentext machte mich auf dieses Buch aufmerksam, was dem relativ nichtssagenden Cover nicht gelungen war.
    Leider konnte mich das Buch von Anfang an überhaupt nicht fesseln. Es war eine Abfolge von Gedanken, Dialogen und Abhandlungen , die teilweise in der Vergangenheit und zum anderen Teil in der Gegenwart spielten. Dies passierte in übergangsloser Reihenfolge, sodass ich überhaupt keinen Bezug zu der Geschichte fand. Die agierenden Personen blieben größtenteils farblos,ich konnte mich nicht in sie hineindenken.

    Fazit:

    Ein Buch, was sehr deutlich hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Leider kann ich deshalb nicht mehr als zwei Sterne vergeben.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 25.03.2019 bei bewertet

    „Vielleicht ist das Bedauern die nützlichste Art der Erinnerung.“

    Nach 49 Ehejahren stirbt Maida, Genes Ehefrau, ganz plötzlich. Nun hat Gene nicht nur mit Verlust und Trauer zu kämpfen, sondern auch mit vielen quälenden Fragen bezüglich ihres gemeinsamen Ehelebens. Der Tod seiner Frau wird zum Anlass für einen tiefgehenden Rückblick auf die mit Maida verbrachten Lebensjahre, aber auch für eine Auseinandersetzung mit seinem Leben, wie er es gelebt hat, und mit seinen Rollen als Ehemann und Vater.

    Nachdem ich den Klappentext zu dem Roman gelesen habe, hatte ich eigentlich eine andere Erwartung bezüglich dessen, was ich während der Lektüre erleben würde. Ich habe viele Gespräche und Auseinandersetzungen zwischen Gene und seiner Tochter, Dary, erwartert sowie zwischen Gene und seinen lebenslangen Freunden Ed und Gayle. Tatsächlich finden in dem Roman nur zwei Gespräche statt, in denen es um Maida geht. Einmal während einer Diskussion mit seiner Tochter, in der sie der Frage nachgehen, ob Maida in ihrem Beruf Glück und Erfüllung gefunden hätte, und einmal mit Ed, in dem es um das Verhältnis zwischen diesem und Maida ging.

    Auch die Zweifel, die als tiefgreifend beschrieben werden und der „entsetzliche Verdacht“, von dem im Klappentext die Rede ist, sind hoffnungslos überzeichnet und nicht der Art, wie sie tatsächlich sind – im Kontext betrachtet nehmen sie sich ganz anders aus. Trotzdem tut dies dem Roman keinen Abbruch. Es geht eben nicht um die Studie eines Ehelebens, sondern um die Studie EINES Menschenlebens. Und diese Studie ist durchaus als gelungen zu bezeichnen. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass es sich bei „Die Angehörigen“ um einen Debütroman handelt, der aus der Feder einer Frau stammt, die sich in eine männliche Figur – aus meiner Sicht nahezu fehlerfrei – eingefühlt hat. Genes Gedanken und Gefühle waren für mich zum größten Teil nachvollziehbar. Bis auf diese Art „Liebesgeschichte“ zwischen Gene und seiner Haushaltshilfe, Adele, die sich während seines Witwerdaseins entspinnt. Diese Episode scheint Genes Trauer um Maida Lügen zu strafen, denn wie ist es möglich, so schnell für einen Menschen Gefühle zu entwickeln, nachdem man sein ganzes Leben lang nur eine Frau geliebt hat?

    Persönlich war mir auch Genes Tochter, Dary, äußerst unsympathisch, sodass ich mit ihr nicht besonders viel anzufangen wusste. Aber wenn man es recht bedenkt, so ist keine der im Roman auftretenden Figuren – auch der Protagonist Gene nicht – ein Sympathieträger. Eine gewisse Distanz zwischen Leser und Figuren ist von der Autorin sichtlich angelegt und gewollt, sodass man nicht emotional involviert wird, sondern aus der Distanz heraus beobachtet und seine Schlüsse zieht. Bei Katharine Dions Roman handelt es sich um ein sprachlich ausgereiftes Werk, das zu (Selbst-)Reflexion anregt – und nicht um eine rührselige Sensationsgeschichte.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    solveig, 12.04.2019 bei bewertet

    Nachdenklich

    Neunundvierzig Ehejahre haben Gene und Maida gemeinsam verbracht. Nun ist sie tot, und Gene findet sich mit einer Flut verwirrender Gefühle konfrontiert. Anlässlich der Trauerfeier, die für Maida stattfindet und für die er eine Ansprache halten soll, ist Gene gezwungen, sich intensiv mit dem Wesen seiner Frau und ihrer ehelichen Beziehung auseinanderzusetzen. Was anderen Rednern wie etwa Genes Tochter Dary oder den Freundinnen seiner Frau anscheinend leicht fällt, bereitet ihm Kopfzerbrechen. Was kennzeichnet seine Verbindung zu Maida? Wie gut kannte er seine Frau, wie war sie wirklich?
    Katherine Dion schildert Trauerbewältigung in all ihren Facetten. Aus Genes Perspektive rollt sie ein ganzes Leben auf; die Erinnerungen des Protagonisten formen sich nach und nach zu dem (eigentlich alltäglichen und doch immer individuellen) Bild von zwei Menschen, die heiraten, ein Kind großziehen, etwas aufbauen, gemeinsam alt werden. Erweitert wird dieser Rahmen durch den Aspekt der intensiven Freundschaft zu einem anderen Paar, symbolisiert durch ein einsam gelegenes Ferienhaus am See. Eindrucksvoll lässt Dion ein Lebensbild entstehen, das geprägt ist durch Interaktionen und Wechselbeziehungen, wie wir alle sie kennen, Zugehörigkeiten zu diversen Personen und Abhängigkeiten - weshalb ich den Originaltitel „The Dependents“ dem deutschen „Die Angehörigen“ vorziehe; denn die Bedeutungsskala des englischen Wortes ist wesentlich umfassender.
    Katherine Dion schreibt unprätentiös, teilweise spröde. Sie fordert die volle Konzentration des Lesers und richtet den Blick auf die Fragen Was bedeutet eigentlich Glück? Wie sieht ein sinnvolles Leben aus? Es ist ein Roman, der ganz sicher nicht einfach unterhält, sondern Denkarbeit erfordert und tatsächlich nachhaltig wirkt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 25.03.2019 bei bewertet

    Der plötzliche Tod von Maida konfrontiert Gene
    mit Gefühlen die ihn erschüttern. Nach 49 Jahren
    des Zusammenlebens muss er seine Ehe infrage
    stellen. Wer war Maida wirklich? Hat sie ihr gemeinsames
    Leben als Glücklich empfunden, hat sie sich nach etwas
    anderem gesehnt? Hilflos steht Gene dem Verlust von
    Zärtlichkeiten und dem unerwarteten Alleinsein gegenüber.
    Gene versucht das alles zu verarbeiten und gleichzeitig
    muss er erkennen wir geheimnisvoll seine Frau eigentlich war.

    Kathrine Dion ist ein sehr feines Debüt gelungen.
    Ihre Sätze kommen so voller Intelligenz daher.
    Jeder Satz ist voller Leben und trägt schwer.
    Es liest sich nicht leicht aber doch sehr flüssig.

    Man nimmt großen Anteil an Gene, wie er versucht sein Leben
    wieder in das Gleichgewicht zu bringen.
    Liebe, Hingabe und Trauer bringen den trauernden Vater aus dem Gleichgewicht,
    als er versucht seine so unruhige Tochter an sich zu binden.
    Die Charaktere sind so voller Leben, sie sprühen förmlich vor Energie.
    Ein Roman der sich mit sehr wichtigen Fragen auseinandersetzt.
    Ist die Art und Weise wie wir jetzt leben, wie wir uns damals entschieden haben, richtig?
    Mit allen Konsequenzen?
    Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so liebenswert machen.
    Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft einfach nur wunderbar.
    Ein Buch das zum Nachdenken veranlasst und lange nachklingt.
    Ein tolles Debüt, eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 25.03.2019

    „Vielleicht ist das Bedauern die nützlichste Art der Erinnerung.“

    Nach 49 Ehejahren stirbt Maida, Genes Ehefrau, ganz plötzlich. Nun hat Gene nicht nur mit Verlust und Trauer zu kämpfen, sondern auch mit vielen quälenden Fragen bezüglich ihres gemeinsamen Ehelebens. Der Tod seiner Frau wird zum Anlass für einen tiefgehenden Rückblick auf die mit Maida verbrachten Lebensjahre, aber auch für eine Auseinandersetzung mit seinem Leben, wie er es gelebt hat, und mit seinen Rollen als Ehemann und Vater.

    Nachdem ich den Klappentext zu dem Roman gelesen habe, hatte ich eigentlich eine andere Erwartung bezüglich dessen, was ich während der Lektüre erleben würde. Ich habe viele Gespräche und Auseinandersetzungen zwischen Gene und seiner Tochter, Dary, erwartert sowie zwischen Gene und seinen lebenslangen Freunden Ed und Gayle. Tatsächlich finden in dem Roman nur zwei Gespräche statt, in denen es um Maida geht. Einmal während einer Diskussion mit seiner Tochter, in der sie der Frage nachgehen, ob Maida in ihrem Beruf Glück und Erfüllung gefunden hätte, und einmal mit Ed, in dem es um das Verhältnis zwischen diesem und Maida ging.

    Auch die Zweifel, die als tiefgreifend beschrieben werden und der „entsetzliche Verdacht“, von dem im Klappentext die Rede ist, sind hoffnungslos überzeichnet und nicht der Art, wie sie tatsächlich sind – im Kontext betrachtet nehmen sie sich ganz anders aus. Trotzdem tut dies dem Roman keinen Abbruch. Es geht eben nicht um die Studie eines Ehelebens, sondern um die Studie EINES Menschenlebens. Und diese Studie ist durchaus als gelungen zu bezeichnen. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass es sich bei „Die Angehörigen“ um einen Debütroman handelt, der aus der Feder einer Frau stammt, die sich in eine männliche Figur – aus meiner Sicht nahezu fehlerfrei – eingefühlt hat. Genes Gedanken und Gefühle waren für mich zum größten Teil nachvollziehbar. Bis auf diese Art „Liebesgeschichte“ zwischen Gene und seiner Haushaltshilfe, Adele, die sich während seines Witwerdaseins entspinnt. Diese Episode scheint Genes Trauer um Maida Lügen zu strafen, denn wie ist es möglich, so schnell für einen Menschen Gefühle zu entwickeln, nachdem man sein ganzes Leben lang nur eine Frau geliebt hat?

    Persönlich war mir auch Genes Tochter, Dary, äußerst unsympathisch, sodass ich mit ihr nicht besonders viel anzufangen wusste. Aber wenn man es recht bedenkt, so ist keine der im Roman auftretenden Figuren – auch der Protagonist Gene nicht – ein Sympathieträger. Eine gewisse Distanz zwischen Leser und Figuren ist von der Autorin sichtlich angelegt und gewollt, sodass man nicht emotional involviert wird, sondern aus der Distanz heraus beobachtet und seine Schlüsse zieht. Bei Katharine Dions Roman handelt es sich um ein sprachlich ausgereiftes Werk, das zu (Selbst-)Reflexion anregt – und nicht um eine rührselige Sensationsgeschichte.

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MrsAmy, 28.03.2019

    Seit Maida überraschend gestorben ist, fühlt sich Gene schutzlos und merkt mehr als jemals zuvor, wie sehr das Alter an ihm zu nagen beginnt. Er kann sich und seine neuen Schwächen selbst nicht leiden, hadert mit diesem neuen Ich, das er doch akzeptieren muss und fühlt sich so unendlich einsam ohne seine geliebte Frau. Für die Trauerfeier reist seine Tochter Gary mit ihrer Enkelin an. Gene liebt seine Enkelin über alles, aber seine Tochter selbst ist ihm bis heute ein Rätsel, sie hat nie geheiratet, keinen Mann, ihre Tochter verdankt sie einer Samenspende. Immer wieder versucht er sich ihr zaghaft zu nähern, doch die Distanz zwischen ihnen ist nahezu unüberbrückbar. Und dann sind da noch Ed und Gayle, ein Ehepaar, mit denen Maida und Gene ihr halbes Leben verbracht haben. Gemeinsame Urlaube und Erlebnisse haben die beiden Familien eng aneinander geschweißt. Und sie passen auch jetzt auf Gene auf, damit er sich in seiner Trauer nicht verliert.

    „Die Angehörigen“ ist der Debutroman von Katharine Dion, und es ist ein durchaus gelungenes Debut. Dions Sprache ist stark, vermittelt dem Leser eindrucksvolle Bilder und gibt einen gefühlvollen, und realitätsnahen Einblick in das Leben eines Mannes, der sich in einem neuen Leben zurechtfinden muss. Man hat das Gefühl, dass erst mit dem Tod seiner Frau Genes Alter wirklich hervorbricht und er sich seiner fortgeschrittenen Lebensgeschichte erst so richtig bewusst wird. Aber der Roman weist auch deutliche Schwächen auf. Am krassesten ist wohl die Differenz zwischen Klappentext und Inhalt. Laut Inhaltsangabe ist Gene nämlich der Frage auf der Spur, wer Maida wirklich war und ob ihr Leben mit ihm sie glücklich gemacht hat. Natürlich geht es irgendwie auch darum, aber nur am Rand, man erfährt viel, von Genes und Maidas gemeinsamen Leben, aber das sich ihr Charakter durch den Blickwinkel verschiedener Person grundlegend ändern würde und Gene gar mit einem nahezu unbekannten Menschen konfrontiert wäre, konnte ich so nicht erfahren. Generell ist die Handlung dieses Romans schwer zu greifen, auch ganz am Schluss kann ich noch nicht genau sagen, von was dieses Buch eigentlich handelt. Es lässt mich zum Teil ein wenig ratlos zurück.

    Auch hatte ich am Anfang Probleme, die Figuren und ihre Namen richtig zuzuordnen, weil sie sich in gewisser Weise alle ähneln. Zudem scheint die Autorin eine Vorliebe für relativ lange und mitunter auch verschachtelte Sätze zu hegen. An sich kein Problem, aber es dauert doch recht lange, bis man so richtig im Roman angekommen ist und das Lesen auch wirklich eine Bereicherung darstellt. Als weiteres Manko empfinde ich, das nirgendswo das Alter von Gene zu erfahren war. Natürlich kann das Absicht sein, denn der körperliche Zerfall ist nicht an ein bestimmtes Lebensalter geknüpft, und doch hätte es mir geholfen, Gene als Charakter greifbarer zu machen. Man sieht, ich tue mich etwas schwer und so letztlich auch mit der Bewertung für dieses Buch …

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 18.03.2019

    Gene muss nach 47 gemeinsamen Jahren von seiner Frau Maida Abschied nehmen. Vor der Gedenkfeier denkt er noch mal zurück an die gemeinsamen Jahre. Erst waren sie ein Paar, dann die Eltern von Dary und schlussendlich auch die Grosseltern von Annie. Er denkt auch zurück an gemeinsame Urlaube, die sie mit den Freunden Gayle und Ed als Familienurlaube im White Pinne Camp am Fisher Lake verbracht haben. So viele Erinnerungen .... Gene fühlt sich hilflos ohne seine grosse Liebe Maida. Seine Tochter versucht ihm das Leben, das er nun alleine leben muss, zu erleichtern und schmackhaft zu machen. Sie stellt die Haushälterin Adele ein und Gene merkt, dass das Leben doch noch lebenswert ist.



    Da ich den Schreibstil schon bei der Leseprobe als verschachtelt eingeschätzt hatte, wusste ich, was mich ungefähr erwartet. Tatsächlich benötigte ich 50 Seiten und Geduld, bis ich mit der Art zu schreiben von Katharine Dion klar kam. Es waren nicht unbedingt nur die vielen Informationen, die in einen Satz gepackt sind. Auch die rar eingesetzte, direkte Rede stellte mich vor Probleme. Diese Form machte es mir schwer zu den Protagonisten eine Verbindung aufzubauen. Da nur Gene über Familie und Freunde erzählt, erhöhte sich diese Unnahbarkeit noch zusätzlich. Ueber etliche andere Figuren bekam man als Leser so fast nur aus seinen Erzählungen und seiner Sicht Details mit.
    Die Handlung ist nicht immer fortlaufend, wie man es sonst in Romanen kennt. Vielmehr erzählt Gene aus seinem und dem Leben seiner verstorbenen Frau. Mit Uebergängen, die sehr abrupt sein können. Und mit Erzählsprüngen, die locker von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück wechseln. Und dies unangekündigt und lose. Das hat doch einige Male bei mir für Verwirrung gesorgt und ich musste Sätze und Absätze ein zweites mal lesen.
    Gene musste Abschied nehmen von seiner Frau Maida, mit der er 49 Jahre verheiratet war. Man spürt sehr gut heraus, wie verloren er sich fühlt. Er taucht ab in Erinnerungen an Ferien, das Kennenlernen, die Hochzeit und das Aufwachsen der gemeinsamen Tochter. Gene war mir grundsätzlich sympathisch, wenn er auch etwas wirr erzählt. Sehr gut gelungen ist die Entwicklung, die man voranschreiten sieht. Aus dem Pärchen Gene und Maida werden Eltern und dann Grosseltern. Auch wenn ich nicht alles nachvollziehen konnte, was die beiden in ihrem Leben so treiben, gefesselt hat es mich trotzdem. Immer wieder trifft man in dieser Geschichte tiefgründige Sätze und Passagen, die mich nicht nur berührt haben, sondern auch in mir nachklingen. Denn es geht nicht nur um Verlust und Trauer. Es geht auch um Beziehungen. Zwischen Freunden, Ehepartnern und Kindern. Und darum, dass man auch nach dem Verlust eines geliebten Menschen vorwärts und in die Zukunft schauen darf. Wie Gene es tut. Zwar zaghaft, jedoch vorwärts blickend.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 26.05.2019

    „The dependents“, so der Originaltitel des Romans der jungen amerikanischen Autorin Katharine Dion. Mehr noch als die deutsche Entsprechung „Die Angehörigen“ schwingt dort etwas mit, das man manchmal gerne eher verdrängen möchte, das aber in irgendeiner Form immer vorhanden ist, besonders, wenn die Menschen, denen man „angehört“, sehr nahe stehen: die Abhängigkeit. Nicht so sehr eine materielle, sondern eine emotionale Abhängigkeit, in der man sich befindet. Und die beim Verlust dieses Menschen eine schwer zu füllende Lücke hinterlässt.

    Eine solche Lücke muss auch Gene Ashe erdulden, als seine Frau Maida nach 49 Jahren Ehe ganz unerwartet nach einer Knieoperation stirbt. Nach diesen vielen gemeinsamen Jahren plötzlich allein dazustehen, ist schwer. Es gibt eine gemeinsame Tochter, eine eng befreundete Familie, die Donellys, mit denen Gene, Maida und Dory Ashe viele gemeinsame Sommer am See verbracht haben, und die ihnen auch jetzt zur Seite stehen. Aber mit dem Verlust muss Gene alleine zurechtkommen. Wie schreibt man einen Nachruf? Was packt man hinein vom langen gemeinsamen Leben? Was war wichtig, erwähnenswert? Und war das gemeinsame Leben gelungen, glücklich? Für sich kann Gene das bejahen, aber ging es Maida genauso? Und was weiß er eigentlich von dieser Frau, die einen Großteil seines Lebens mit ihm verbracht hat?
    Diese Gedanken gehen Gene, dem wir im Roman ganz nah sind, durch den Kopf. Katharine Dion erzählt davon nachdenklich, melancholisch und sehr einfühlsam, gelegentlich auch humorvoll-ironisch. Das ist thematisch nicht neu und schriftstellerisch ziemlich konventionell, aber auch sehr klar und erhellend und fügt eine weitere Facette zum großen Nachdenken über das Leben, das Glück und das Abschiednehmen hinzu, die ich gerne gelesen habe. Außerdem wird von einer jungen Autorin das Thema Alter und Altern auf sehr sensible Weise verhandelt.
    Gene flüchtet mit seinen Erinnerungen in die alte Ferienhütte am See, wird dort eingeschneit und kommt allmählich zur Ruhe. Zur Seite steht ihm dort Anna Karenina. So wird „Die Angehörigen“ schließlich auch zu einer Hommage an die Literatur und die Kraft, die darin steckt. Ein schöner, ruhiger Debütroman.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 12.04.2019

    Nachdenklich

    Neunundvierzig Ehejahre haben Gene und Maida gemeinsam verbracht. Nun ist sie tot, und Gene findet sich mit einer Flut verwirrender Gefühle konfrontiert. Anlässlich der Trauerfeier, die für Maida stattfindet und für die er eine Ansprache halten soll, ist Gene gezwungen, sich intensiv mit dem Wesen seiner Frau und ihrer ehelichen Beziehung auseinanderzusetzen. Was anderen Rednern wie etwa Genes Tochter Dary oder den Freundinnen seiner Frau anscheinend leicht fällt, bereitet ihm Kopfzerbrechen. Was kennzeichnet seine Verbindung zu Maida? Wie gut kannte er seine Frau, wie war sie wirklich?
    Katherine Dion schildert Trauerbewältigung in all ihren Facetten. Aus Genes Perspektive rollt sie ein ganzes Leben auf; die Erinnerungen des Protagonisten formen sich nach und nach zu dem (eigentlich alltäglichen und doch immer individuellen) Bild von zwei Menschen, die heiraten, ein Kind großziehen, etwas aufbauen, gemeinsam alt werden. Erweitert wird dieser Rahmen durch den Aspekt der intensiven Freundschaft zu einem anderen Paar, symbolisiert durch ein einsam gelegenes Ferienhaus am See. Eindrucksvoll lässt Dion ein Lebensbild entstehen, das geprägt ist durch Interaktionen und Wechselbeziehungen, wie wir alle sie kennen, Zugehörigkeiten zu diversen Personen und Abhängigkeiten - weshalb ich den Originaltitel „The Dependents“ dem deutschen „Die Angehörigen“ vorziehe; denn die Bedeutungsskala des englischen Wortes ist wesentlich umfassender.
    Katherine Dion schreibt unprätentiös, teilweise spröde. Sie fordert die volle Konzentration des Lesers und richtet den Blick auf die Fragen Was bedeutet eigentlich Glück? Wie sieht ein sinnvolles Leben aus? Es ist ein Roman, der ganz sicher nicht einfach unterhält, sondern Denkarbeit erfordert und tatsächlich nachhaltig wirkt.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 25.03.2019 bei bewertet

    Debüt einer talentierten Autorin

    Katharine Dions Debütroman wirft einen Blick in das Leben eines Witwers nach dem Tod seiner Frau.
    Nach 49 Jahren Ehe starb Maida überraschend und lässt ihren Mann Gene in Trauer zurück.
    Es ist auch ein Buch über die Beziehung zwischen Vater und erwachsener Tochter.
    Beide stellen nach Maidas Tod ihr Leben in Frage. War Maida wirklich glücklich und zufrieden mit der Ehe und ihrem Leben?
    Das Buch thematisiert, wie weit man selbst seine Nächsten vielleicht nicht ganz kennt. So ganz kann ich aber nicht verstehen, was diese Unsicherheit in diesem Fall eigentlich in dem starken Maße auslöste.
    Die Tochter, Dary, konnte mich als Figur nicht so ganz überzeugen, da sie so distanziert bleibt.

    Anfangs ist der Roman langweilig und es dauert eine Weile bis ich ganz in dem Buch drin war. Dann hatte es mich aber doch ganz überzeugt.

    Gut fand ich die Gespräche von Gene mit seinem alten Kumpel Ed oder die Szenen mit Adele, die für kurze Zeit Gene den Haushalt führte.
    Schließlich das Finale, das Gene alleine in einer abgelegenen, schneeumwehten Hütte am Fisher Lake verbringt. In Anna Karenina lesend reflektiert Vergangenheit und Gegenwart.

    Das Buch ist unspektakulär und mit leichter Melancholie und leisem Humor. Sprachlich ist es gut gemacht. In der ruhigen Erzählweise erinnert der Roman mich streckenweise an die Bücher von Kent Haruf. Es bleibt das Gefühl, dass Katharine Dion eine talentierte Schriftstellerin ist und das noch einiges von ihr folgen kann.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 01.04.2019

    „Hinsichtlich eines lebenden Menschen konnte man die Fantasie schweifen lassen, im Falle eines verstorbenen Menschen war jedoch alles abgeschlossen. Was sich zwischen dem Toten und einem selbst zugetragen hatte, spielte in Gegenwart und Zukunft keine Rolle mehr.“


    Inhalt


    Gene und Ed sind seit ihren Jugendtagen dicke Freunde, sie haben sich nie aus den Augen verloren und sind gemeinsam mit ihren Frauen gealtert, haben viele Urlaube miteinander verbracht und behandeln die Kinder des jeweils anderen Paares wie ihre eigenen. Doch nun ist Genes Frau Maida plötzlich verstorben, die erste von ihnen, die nun nicht mehr zum eingeschworenen Team gehört. Und dadurch verändert sich unwillkürlich die bestehende Bande, denn Gene merkt, dass Maida ein ganz wesentlicher Bestandteil seines eigenen Ichs war und sich sein Leben ohne die geliebte Frau nun ändern wird. Doch nicht nur das, er beginnt auch seine Vergangenheit zu hinterfragen und bemerkt, dass er niemals zu dem Mann geworden wäre, der er jetzt ist, wenn die Weichen seines Lebens in jungen Jahren anders verlaufen wären. Doch das Alter nimmt keine Rücksicht aus Sentimentalitäten, Gene muss sich mit seiner Gegenwart arrangieren und mit den Erinnerungen aussöhnen …


    Meinung


    Auf den Debütroman der kalifornischen Autorin Katharine Dion war ich sehr gespannt, nicht nur weil ich mir eine tiefgreifende, melancholische Geschichte erhofft hatte, sondern in erster Linie einen Familienroman, der die Kraft der Zuwendung durch geliebte Menschen gerade in schweren Zeiten thematisiert. Auf die Angehörigen und ihren Einfluss, auf die Verarbeitung eines schweren Verlusts und möglicherweise auch auf schwarze Stellen in der Vergangenheit war ich eingestellt, doch leider konzentriert sich dieser zeitgenössische Roman auf ganz andere Sachverhalte, die er darüber hinaus auch nur willkürlich aufgreift und sie wie Momentaufnahmen skizziert.

    Die große Unbekannte ist hier nicht die Ehe oder die Liebe zwischen Gene und Maida, nein es ist der Lebensverlauf eines gealterten Mannes, der plötzlich seine ganze Vergangenheit in Frage stellt und sich pessimistisch auf ein Leben in Einsamkeit einstellt – eine Entwicklung, der die anderen Menschen in diesem Buch fast gar nichts entgegensetzen können, die sich auch ohne sie vollzogen hätte und nicht minder schnell verlaufen wäre.

    Auch die Charakterisierung der Protagonisten lässt zu wünschen übrig, erscheinen sie doch alle nicht nur blass, sondern regelrecht abgestumpft. Gene, der sich kurz nach der Trauerfeier in eine Affäre mit der Haushälterin rettet, Dary die ewig einsame, alleinerziehende Mutter und Ed, der dem Vergessen nichts entgegenzusetzen weiß.

    Ein prinzipiell philosophisches Thema verliert sich hier zwischen dem Irgendwo und dem Nirgendwo – aber auf keiner Buchseite fühlte ich mich einem der Protagonisten wirklich nahe. Sowohl die Grundidee als auch die sprachliche Umsetzung haben mir gefallen, einige Textpassagen fand ich ausgesprochen gelungen, nur die Handlung folgt keiner klaren Ausrichtung. Zunächst eine Männerfreundschaft, die durch die Frauen bereichert wird, dann ein turbulentes Familienleben mit den Kleinkinder, letztlich zwei Familien, die sich nicht viel zu sagen haben, weder zwischen den Paaren noch in der Interaktion mit den Kindern, alle Kraft, alles Leben steht nun hintenan und verzweifelt begibt man sich auf die Suche nach dem Lebensglück im Rückblick.


    Fazit


    Ich vergebe 3 Lesesterne für diesen Roman über das Glück, die Zeit der Erinnerung und die Aussöhnung mit der gelebten Version einer Wunschvorstellung. Irgendwie gehen hier die Ansätze ins Leere, sie zeigen immer nur kurz die Einblicke und stagnieren dann wieder. Dieses willkürliche Verschieben des Grundthemas hat mich ziemlich gestört - ich konnte einfach nicht finden, was ich gesucht habe. Deswegen bin ich gerade von diesem Buch auch ziemlich enttäuscht, denn normalerweise sind es genau die hier angerissenen existentiellen Fragen, die mich persönlich ansprechen, doch vermögen es der resümierende Gene und seine wenigen Vertrauten nicht, mir den Mehrwert der Geschichte zu verkaufen. Prädikat: Nicht so gut, wie erwartet.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 25.03.2019 bei bewertet

    Die Angehörigen der Debut-Roman von Kathrine Dion ist die berührende und emotionale Rückschau auf das Leben des Protagonisten.

    Die Autorin hat einen gewöhnungsbedrftigen Schreibstil, der wenn man sich allerdings daran gewöhnt hat nur belohnt. Sie zaubert mit ihrer Sprache Bilder hervor die berühren und nachdenklich machen.

    Nach Lesen der Leseprobe und dem Klappentext ging ich von einen ganz anderen Kontext aus, von einem schlimmen Drama welches sich im Laufe des Buches offenbaren wird. Dem war nicht so, es ist ein leises Buch und beleuchtet das Leben von Gene Ashe mit all seinen Gedanken und Gefühlen nach dem Tod seiner Frau Maida. War es ein Leben wie er es sich gewünsccht hat, war er glücklich? Wie soll und kann er nach dem Verlust der Liebe seines Leben weitermachen? Es sind die Rückblenden die bewegen, die Zeit der Kennenlernens, des Eltern- und schließlich des Großeltern- seins. Wo blieb da das eigene und individuelle Leben, wenn man Zeit seines Lebens nur "die Eltern, die Freunde, die Großeltern" war.

    All dies wird wunderbar beantwortet ohne ins kitschige abzudriften.

    Für mich ganz klar ein Debut welches mich gerade durch den Schreibstil, der mich nachdenken lies und mich aus meiner Lesekomfortzone holte, überzeugt hat.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 03.04.2019 bei bewertet

    „Hinsichtlich eines lebenden Menschen konnte man die Fantasie schweifen lassen, im Falle eines verstorbenen Menschen war jedoch alles abgeschlossen. Was sich zwischen dem Toten und einem selbst zugetragen hatte, spielte in Gegenwart und Zukunft keine Rolle mehr.“


    Inhalt


    Gene und Ed sind seit ihren Jugendtagen dicke Freunde, sie haben sich nie aus den Augen verloren und sind gemeinsam mit ihren Frauen gealtert, haben viele Urlaube miteinander verbracht und behandeln die Kinder des jeweils anderen Paares wie ihre eigenen. Doch nun ist Genes Frau Maida plötzlich verstorben, die erste von ihnen, die nun nicht mehr zum eingeschworenen Team gehört. Und dadurch verändert sich unwillkürlich die bestehende Bande, denn Gene merkt, dass Maida ein ganz wesentlicher Bestandteil seines eigenen Ichs war und sich sein Leben ohne die geliebte Frau nun ändern wird. Doch nicht nur das, er beginnt auch seine Vergangenheit zu hinterfragen und bemerkt, dass er niemals zu dem Mann geworden wäre, der er jetzt ist, wenn die Weichen seines Lebens in jungen Jahren anders verlaufen wären. Doch das Alter nimmt keine Rücksicht aus Sentimentalitäten, Gene muss sich mit seiner Gegenwart arrangieren und mit den Erinnerungen aussöhnen …


    Meinung


    Auf den Debütroman der kalifornischen Autorin Katharine Dion war ich sehr gespannt, nicht nur weil ich mir eine tiefgreifende, melancholische Geschichte erhofft hatte, sondern in erster Linie einen Familienroman, der die Kraft der Zuwendung durch geliebte Menschen gerade in schweren Zeiten thematisiert. Auf die Angehörigen und ihren Einfluss, auf die Verarbeitung eines schweren Verlusts und möglicherweise auch auf schwarze Stellen in der Vergangenheit war ich eingestellt, doch leider konzentriert sich dieser zeitgenössische Roman auf ganz andere Sachverhalte, die er darüber hinaus auch nur willkürlich aufgreift und sie wie Momentaufnahmen skizziert.

    Die große Unbekannte ist hier nicht die Ehe oder die Liebe zwischen Gene und Maida, nein es ist der Lebensverlauf eines gealterten Mannes, der plötzlich seine ganze Vergangenheit in Frage stellt und sich pessimistisch auf ein Leben in Einsamkeit einstellt – eine Entwicklung, der die anderen Menschen in diesem Buch fast gar nichts entgegensetzen können, die sich auch ohne sie vollzogen hätte und nicht minder schnell verlaufen wäre.

    Auch die Charakterisierung der Protagonisten lässt zu wünschen übrig, erscheinen sie doch alle nicht nur blass, sondern regelrecht abgestumpft. Gene, der sich kurz nach der Trauerfeier in eine Affäre mit der Haushälterin rettet, Dary die ewig einsame, alleinerziehende Mutter und Ed, der dem Vergessen nichts entgegenzusetzen weiß.

    Ein prinzipiell philosophisches Thema verliert sich hier zwischen dem Irgendwo und dem Nirgendwo – aber auf keiner Buchseite fühlte ich mich einem der Protagonisten wirklich nahe. Sowohl die Grundidee als auch die sprachliche Umsetzung haben mir gefallen, einige Textpassagen fand ich ausgesprochen gelungen, nur die Handlung folgt keiner klaren Ausrichtung. Zunächst eine Männerfreundschaft, die durch die Frauen bereichert wird, dann ein turbulentes Familienleben mit den Kleinkinder, letztlich zwei Familien, die sich nicht viel zu sagen haben, weder zwischen den Paaren noch in der Interaktion mit den Kindern, alle Kraft, alles Leben steht nun hintenan und verzweifelt begibt man sich auf die Suche nach dem Lebensglück im Rückblick.


    Fazit


    Ich vergebe 3 Lesesterne für diesen Roman über das Glück, die Zeit der Erinnerung und die Aussöhnung mit der gelebten Version einer Wunschvorstellung. Irgendwie gehen hier die Ansätze ins Leere, sie zeigen immer nur kurz die Einblicke und stagnieren dann wieder. Dieses willkürliche Verschieben des Grundthemas hat mich ziemlich gestört - ich konnte einfach nicht finden, was ich gesucht habe. Deswegen bin ich gerade von diesem Buch auch ziemlich enttäuscht, denn normalerweise sind es genau die hier angerissenen existentiellen Fragen, die mich persönlich ansprechen, doch vermögen es der resümierende Gene und seine wenigen Vertrauten nicht, mir den Mehrwert der Geschichte zu verkaufen. Prädikat: Nicht so gut, wie erwartet.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johanna M., 01.04.2019

    Ich finde das Cover sehr schön, die Gestaltung ist abstract und die Farben passen super zusammen.
    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man findet immer wieder gut in die Geschichte.
    Die Story ist leise wo laute Wort gebraucht werden und trotzdem ist es wunderschön geschrieben. Die Worte lassen mich innehalten und über das Leben nachdenken.
    Es geht um einen Mann, der versucht mit dem Verlust seiner Frau zu leben.
    Es ist berührend, wie er versucht sich selber neu zu definieren ohne dabei seine Frau zu verlieren.
    Ich finde auch die Beziehung zwischen Vater und Tochter sehr interessant gemacht, man spürt die Zerrissenheit der beiden. Sie müssen sich auch erst wieder finden nach dem Tod der Mutter.
    Es ist auch gut beschrieben wie beide mit der Trauer umgehen.
    Ein schönes Buch, welches gut mit einem schwierigen Thema umgeht.
    Fazit, ich kann das Buch nur empfehlen weil es auf Eindrucksvoll Weise mit Trauer und dem Leben umgeht.

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