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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lectrice, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Grady, Missouri, Sommer 1985. In dieser Kleinstadt wächst Sam auf und dieser Sommer wird anders, als alle andere. Erfolgreich wehrt er sich dagegen, zu seinen Cousins nach Kansas geschickt zu werden, die ihn eh nur piesacken würden. Da jobbt er lieber im Metropolis, dem Kino der Stadt, das allerdings am Ende des Jahres schließen wird. Aber er braucht Ablenkung, denn seine Mutter ist an Krebs erkrankt und es gibt nur eine 30%ige Überlebenschance, aber hey, seine Mutter ist eine Kämpferin. Sam ist ein schüchterner Einzelgänger, der von Panikattacken befallen wird und sich vor ganz vielen Dingen ängstigt. Doch in diesem Sommer wächst er über sich hinaus. Er lernt Kirstie, Cameron und Brandon kennen, die am Ende des Sommers auf College gehen und noch möglichst viel Zeit im Kino verbringen. Ganz langsam freundet sich Sam mit ihnen an und verliebt sich in Kirstie. Benedict Wells hat einen wunderbaren Schreibstil und seine Geschichten sind fantastisch. Gerade aufgrund der oftmals beschriebenen alltäglichen Ereignisse. Hier fühlt man sich in die 80er Jahre und in die Jugend zurück versetzt. Hard Land ist der Titel einer Gedichtsammlung eines ehemaligen Bewohners und die Verknüpfung mit dieser Anthologie nimmt immer mehr, ganz sachte, Raum ein. Ein Highlight für mich.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Sommer wie kein anderer
    Der 15jährige Sam hat es nicht leicht. In der Schule ist er ein Außenseiter und seine Mutter ist schwer krank. Als die Sommerferien beginnen, beschließen Sams Eltern, ihn zu seiner Verwandtschaft nach Kansas zu schicken. Doch Sam hat überhaupt keine Lust darauf, zumal die beiden Cousins ihm in der Vergangenheit das Leben schwer gemacht haben. Als er am Kino seines Heimatortes Grady den Aushang „Aushilfe gesucht“ sieht, bewirbt er sich um den Job und wird genommen.
    Dort lernt er das eingeschworene Team Kirstie, Cameron und Hightower kennen. Die drei sind zwei Jahre älter als Sam und kennen sich schon ewig. Nach und nach entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den vieren und Sam lernt, aus sich herauszugehen. Besonders die unkonventionelle Kirstie hat es ihm angetan, doch sie hat einen festen Freund. Was sie allerdings nicht davon abhält, mit Sam zu flirten...
    Sam erlebt zum ersten Mal im Leben, wie es ist, einer Clique anzugehören, stundenlang zu diskutieren, nachts auf dem Dach des Kinos die Sterne anzuschauen, Dinge zu tun, die noch vor kurzem undenkbar gewesen wären. Es ist der schönste und gleichzeitig der traurigste Sommer seines bisherigen Lebens, denn leider gehört seine Mutter nicht zu den 30 Prozent derer, die den Krebs überleben.
    „Hard Land“ ist ein wunderschöner Coming-of-Age Roman, manchmal urkomisch, dann wieder herzzerreißend traurig. Benedict Wells versteht es wie kein anderer, mit Worten zu malen, Stimmungen zu erzeugen und seine Leser in den Bann zu schlagen. Ich hätte ewig weiterlesen mögen, allerdings ist das Ende absolut perfekt. Ein beeindruckender Roman, der noch lange in mir nachwirken wird!

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  • 5 Sterne

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    skandinavischbook, 27.02.2021

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung :
    Dem deutschen Schriftsteller Benedict Wells ist mit diesem Buch eine großartige und literarische Coming of age Geschichte ,vor der Kulisse des 1985er Jahr in Missouri gelungen, die einem überzeugenden Epos im kleinen Rahmen gleicht.
    Mit einem intelligenten und bezaubernden Schreibstil, führt uns der Autor in die Tiefen, des von Zweifeln und familiären Problemen geprägte Leben des fünfzehnjährige Sam. Hierbei wählt er einen Schreibstil, der sehr literarisch anspruchsvoll und sehr wertvoll ist und dennoch nie die Schönheit und Sensibilität verliert und dabei dennoch nie zu viel wird, sondern das Herz und die Emotionalität des Lesers fordert und hervorzurufen weiß und diesen genau durch diese ausgefeilte und gekonnt stilistisch herausfordernde Kunst zu begeistern weiß.

    Denn Wells wählt nicht einen Erzähler, der den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zieht und so nahbar und wunderbar erzählt erscheint, dass man innerhalb einer Seite, jede erdenkliche Sichtweise spürt und schafft es dadurch einen Blick auf den Plot, die Charaktere zu erschaffen, der sowohl fesselnd, wie tiefsinnig und von einem großen erzählerischen Gespür des Autors zeugt. Für mich einer der großartigsten Charaktere, die ich je lesen und in der Literatur erleben durfte und eine ebenso schöne, wie melancholisch und emotionale Geschichte, die einfach nur grandios erzählt wurde!


    Fazit :
    Ein großartiges Werk, eines bemerkenswerten deutschen Autors. Dieses Buch welches alle Elemente hat, die große Literatur benötigt, die berührt!!

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  • 5 Sterne

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    Bookslove1511, 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    Sam... einer 15-jähriger schmächtiger Teenager ohne Bartwuchs. Er lebt mit seinen Eltern in Grady, einem Kaff in Missouri, hat ein Faible für die Zahlen aber keine Freunde. Sein Vater lebt stumm zurückgezogen in seinem Schneckenhaus, seine erwachsene Schwester lebt Meilen entfernt. Nur seine Mutter ist immer für ihm da. In der Schule ist er ein Ass in Mathe aber dafür unscheinbarer Außenseiter, und jetzt liegen vor ihm lange, sinnlose Sommerferien. Um vor all den Problemen zu fliehen, nimmt er einen Ferienjob in einem alten Kino an, dabei ahnte er aber nicht: Dieser Sommer wird es für ihn immer als schönste, beste und schmerzvollste im Gedächtnis bleiben...

    Vorhang auf für 80'er

    Es war mein erstes Buch von dem Autor und ich muss hier eins gestehen: Jetzt verstehe ich die Hype rundum seiner Bücher, denn Herr Wells hat ein sehr feines Gespür für Authentizität. Er erzählt aus dem Jahr 1985, wo er selbst gerade mal 1 Jahr und ich 2 Jahre Alt war und trotzdem hat er mich mit Wucht zurück zur meine Kindheit katapultiert. Mein Gott, wie lange und wie oft ich vor dem Radio gehockt hab, um ein Lied aufzunehmen:) Darf man heutzutage überhaupt so was erwähnen? Die Rollschuhe, Walkmans, Wayfarer Brillen und „Zurück in die Zukunft“... Erstes Bier, erste Date, erste Mutprobe und „The Breakfast Club“... Nicht nur mit Sam, sondern mit all den Charakteren habe ich gefeiert, getrauert, geweint, gelacht, gehasst, geliebt. Einer der besten „Coming-Of-Age“ Geschichten, die ich je gelesen hab und ohne Zögern weiterempfehlen kann.

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  • 5 Sterne

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    Daniela E., 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Um nicht in den Sommerferien zu seinen brutalen Cousins aufs Land zu müssen, nimmt der 16 jährige Sam einen Ferienob im Kino an. Sam ist ein schüchterner Einzelgänger mit einer Angststörung. Sein einziger Freund war ein paar Jahre zuvor weggezogen.
    Im Kino lernt er die abenteurfreudige Kirstie und ihre Freunde Brad (Hightower) und Cameron kennen. Sie sind etwas älter als er, nehmen ihn aber in ihren Kreis auf, als sie con der schweren Krebserkrankung seiner Mutter erfahren. Sam blüht mit ihnen auf, verbringt seine Freizeit mit ihnen, geht feiern, und verliebt auch in Kirstie.:. Und wird enttäuscht. Er lernt, selbstbewusster zu werden, versuche seine Ängste zu überwinden.
    Doch dann stirbt seine Mutter ausgerechnet an seinem Geburtstag.
    Die weitere Geschichte beschreibt seine Zerrissenheit zwischen dem für ihn aussergewöhnlichen Sommer, der Trauer, dem Abschied und der Veränderung, dem “coming of age”, die ihn selbst geprägt hat.
    Wells schafft es, den Leser in seinem Werk in die Gefühlswelt von Sam hinein zu ziehen. Sam’s Ängste und Selbstzweifel, die Zweifel eines Teenagers, werden mit grausamer Deutlichkeit gezeichnet.
    Ein sprachliches Meisterwerk, das mich voll und ganz überzeugt hat.

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  • 4 Sterne

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    Christina R., 31.03.2021

    Als Buch bewertet

    Schon mit dem ersten Satz ist klar, dass den Leser keine leichte Kost erwartet, im Gegenteil, er lässt sich auf eine sehr berührende und schmerzhafte Geschichte ein, indem er Sam ein Jahr lang auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleitet.
    Das Buch umfasst zwar nur 330 Seiten, die sind aber besonders intensiv und beschäftigen einen noch nach Beendigung der Lektüre weiter.
    Ich habe lange überlegt, weshalb der Autor die Handlung in Amerika spielen lässt- wir hatten Mitte der 80er Jahre auch merkwürdige Frisuren, Bruce Springsteen und „Zurück in die Zukunft“.
    Aber für die Handlung, die „Wellen“, den PickUp und dass 16jährige Auto fahren dürfen muss es natürlich in den USA spielen.
    Das Thema „Erste Sätze“ kommt dann tatsächlich auch im Roman vor und da ich gerne das Nachwort schon sehr früh lese, wurde mir klar, dass es an „Eine wie Alaska“ von John Green erinnert, den der Autor als Inspiration nennt.
    Letzten Endes ist es ein langer Weg, den die Jugendlichen zurücklegen und nach dem Sommer wird alles anders, ist aber nicht vorbei. Denn im zweiten Teil offenbaren sich die Charaktere der Freunde mehr und Sam erfährt, womit sie zu kämpfen haben, wie sie sich selbst weiterentwickeln und abseits ihrer Heimatstadt auch ihren Weg finden.
    Der Roman lebt von wunderschönen Sätzen und Zitaten und man mag sich viele Stellen markieren oder abschreiben. So erfindet Sam ein Wort: DUWOK (depressiv und wahnsinnig ohne Kirstie), das er so beschreibt: „In seiner schwächsten Form ein sanftes Ziehen im Magen, gerade noch aushaltbar. Nahm DUWOK jedoch zu, schaltete sich ein Großteil meines Hirns ab und ein Verrückter übernahm das Steuer und zwang mich, peinliche Tagebucheinträge zu schreiben oder manisch durch die Stadt zu laufen und nach ihr zu suchen“...
    Und auch der Titel ist perfekt gewählt, beschreibt er doch die gesamte Handlung in dem kleinen „Kaff“ Grady, aber gleichfalls ist es der Titel einer Lektüre, die die Schüler der vorletzten Highschoolklasse im Fach Literatur lesen müssen und die es zu interpretieren und deren Aussage es zu erkennen gilt.
    Es war mein erstes Buch von Benedict Wells, aber sicher nicht das letzte.
    Mit dem einen Hauptthema, dem Sterben und dem Tod der Mutter, muss ich -ebenso wie Sam- klarkommen und letzten Endes lernen wir mit ihm viel übers Erwachsenwerden (oder auch -sein) , was uns Lesern viele unterhaltsame Stunden beschert .

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  • 2 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 20.05.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist eine Entführung zurück in die 80er Jahre. Was als tolle Idee daher kam, hat sich in der Umsetzung leider als nicht wirklich gelungen gezeigt. Insgesamt werden hier zu viele Klischees bedient. Allerdings wird schon der Eindruck erweckt, das jeder junge Mann genau diese Probleme in den 80er Jahren hatte. Klar jeder hat seine Erfahrungen während des Erwachsenwerdens gemacht, hat gelernt zu leben, zu lieben, Verluste zu erfahren, zu Lachen, zu Weinen etc.
    Das Kino und die Kleinstadt hingegen werden sehr schön beschrieben und man hat sie bildlich vor Augen und fühlt sich auch aufgrund der entstandenen Bilder in die 80 er zurück versetzt.
    Auch der Schreibstil konnte mich diesmal nicht wirklich überzeugen. Zu flach, zu langatmig und einfach viel zu klischeebehaftet.
    Ich denke mit diesem Buch kann man eher jugendliches Publikum ansprechen, aber für Leute die selbst die 80 er erlebt haben, ist es einfach zu farblos.

    Mein Fazit:
    Gute Idee, doch leider in der Umsetzung ein Flop. Leider nur 2 Sterne

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  • 5 Sterne

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    M. H., 10.05.2021

    aktualisiert am 16.05.2021

    Als Buch bewertet

    Ich hatte vor kurzem bei einer Online-Lesung von Benedict Wells' "Hard Land" gehört, bisher kannte ich den Autor nicht. Das Buch mit dem weißen Einband und der leicht verschwommen aussehenden Person auf dem Titelbild macht auf den ersten Blick einen unscheinbaren Eindruck. Fängt man allerdings zu lesen an, so ging es mir, kann man das Buch mit den 49 Kapiteln ("49 Geheimnisse von Grady") nicht mehr aus der Hand legen. Am besten an einem Stück lesen - hier ist definitiv nichts mehr unscheinbar oder langweilig!
    Der Leser begleitet Sam in seinen letzten Schuljahren, dem Zusammenleben und Zusammenraufen mit den Eltern, Kennenlernen von neuen Freunden, die ihm auf besondere Art wichtig werden und auf die er sich verlassen kann, egal was kommt. Die Jugendlichen (junge Erwachsene) machen nicht nur viel zusammen in diesem Sommer, diverse Ereignisse und Erlebnisse schweissen sie zusammen, auch wenn klar ist, die Wege werden sich bald wieder trennen. Es gibt lustige Momente, aufregende, spannende, aber auch traurige, wütende, unberechenbare - die Jugendzeit eben, der Übertritt ins Erwachsenwerden, es ist nicht immer leicht, man bekommt einiges abverlangt.
    Der Soundtrack zum Buch, auf den letzten Seiten zu finden, liest sich so wunderbar, man fühlt sich direkt in die 1980er Jahre zurückversetzt und kann die Songs förmlich hören; selbstaufgenommene Mixtapes, Springsteen ist Pflicht im Auto - großartig. "Zurück in die Zukunft", "The Breakfast Club" - tolle Filme, die man immer wieder anschauen kann. Vermutlich kann man auch "Hard Land" immer wieder lesen und mit den Jungs und Mädels einen (fast) unbeschwerten Sommer genießen. So einschneidend und traurig manche Erlebnisse in Sam's Sommer (und dem seiner Freunde) sind, so bereichernd sind sie und viele andere trotzdem für diese tolle Zeit vom Ende der Jugend bis zum Erwachsenwerden, der ersten Liebe, Aufs und Abs.
    Zum Inhalt sage ich nicht viel, man muss dieses Buch einfach selbst lesen und dabei sein ("Billy Idol" in der Kirche, da haben sich Zwei durchgesetzt, Mama hätte sich gefreut!). Es lohnt sich wirklich, "Hard Land" ist toll geschrieben, liest sich flüssig und bekommt von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Es ist der Sommer seines Lebens. Der Sommer 1985, in dem er 16 wird, endlich Freunde findet und in dem seine Mutter stirbt. Sam gilt als schräger Außenseiter, der schon immer zur Psychologin musste. Als seine Eltern ihn über Sommer zu den Cousins schicken wollen, protestiert er und sucht sich kurzerhand einen Ferienjob, um zu Hause bleiben zu können. Im Kino trifft er auf ein seltsames Trio: Kirstie, die Tochter des Besitzers, für die es keine Grenzen zu geben scheint und in die er sich direkt verliebt; Film-Nerd Cameron und der lokale Sport-Star Brandon „Hightower“, der durch sein Aussehen beeindruckt, ansonsten aber eher ruhig und zurückhaltend ist. Alle drei haben gerade die Schule beendet und planen im Herbst Grady zu verlassen. Die Kleinstadt in Missouri hat nichts zu bieten außer einem berühmten Autor, dessen Buch „Hard Land“ regelmäßig alle Schüler lesen müssen und doch nie verstehen. Es sind nur 11 Wochen, doch es sind die entscheidenden für Sam, denn am Ende ist er nicht mehr der schüchterne Junge, der er am Anfang war.

    Benedict Wells hat sich spätestens mit dem vielfach ausgezeichneten „Vom Ende der Einsamkeit“ in die vorderste Reihe der deutschsprachigen Autoren geschrieben, auch sein 6. Roman „Hard Land“ erzählt wieder eine Geschichte vom Erwachsenwerden und vom Verlust eines geliebten Menschen. Emotional zwischen unbeschwerten Höhenflügen der Jugend und tiefster Verzweiflung ob des Verlusts der Mutter angesiedelt, ist das Lesen einmal mehr eine Achterbahn der Gefühle, die man jedoch nicht nur gerne fährt, sondern am Ende mit schlackernden Beinen aber euphorisiert verlässt.

    „da vergaß ich die Zeit und ließ mich mitreißen, und ich fühlte mich so, wie ich mich schon mein ganzes Leben lang fühlen wollte: übermütig und wach und mittendrin und unsterblich.“

    Es ist genau dieses Gefühl, dessen Beschreibung Wells seinem Protagonisten in den Mund lebt, das den Roman zunächst dominiert. Sam lebt durch seine Kino-Kollegen auf, traut sich plötzlich Dinge, die er sich nie hätte ausmalen können, merkt, dass auch andere Unzulänglichkeiten und manchmal Angst haben und dennoch auch unbeschwert und ausgelassen sein können. Vor allem Kirstie weckt ihn regelrecht auf und nimmt sich des Jungen an. Atmosphärisch tief in den 80ern verankert – mit Mixtapes mit INXS und ELO, in langwierigem Warten vorm Radio aufgenommen, bis der Moderator endlich mal nicht reinquatscht – erlebt Sam genau jenen Sommer mit seinen Freunden, den man einem Jugendlichen wünscht. Immer wieder schauen sie „Zurück in die Zukunft“ und glauben mit Marty McFly, dass alles möglich ist.

    „(...) als wir dachten, wir bewegen vielleicht wirklich was ... diese fast lächerliche Unbeschwertheit. Es war nie wieder so toll, nicht mal, als es danach richtig toll war.“

    Sams Schwester erkennt rückblickend, dass das verhasste Kleinstadtleben doch nicht so schlecht war, auch wenn sie inzwischen in Hollywood erfolgreich ist. Das langsam aussterbende Grady, das in dem fiktiven Roman „Hard Land“ auch die zentrale Rolle spielt. Wells nutzt hier das Spiel mit dem Roman im Roman, immer wieder liest Sam in dieser verschlüsselten Geschichte über das Erwachsenwerden, deren Sinn er jedoch nicht erfassen kann, obwohl er genau das gerade erlebt, was dort beschrieben wird.

    Die Stimmung schlägt mit dem Tod der Mutter notwendigerweise um und genauso wie der Protagonist durchlebt man auch als Leser den Verlust und das Gefühl von der Trauer übermannt zu werden. Für Sam endet die Unbeschwertheit abrupt und zu früh, aber auch das gehört zum Erwachsenwerden.

    Wie erwartet einmal mehr große Gefühle bei Benedict Wells, die einem mitreißen und nochmals in jede Zeit versetzen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zeilenauslese, 06.05.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt

    Sam ist ein typischer Außenseiter, ein Einzelgänger. Er hatte genau einen besten Freund, und der ist weggezogen. Er ist kleiner und schmächtiger wie andere Jungs in seinem Alter, hat Angststörungen und ist schüchtern. Seine Mutter ist schwer krank und das belastet die Familie sehr. Damit er die Probleme etwas vergessen kann wollen seine Eltern ihn über den Sommer nach Kansas zu seiner Tante und deren Familie schicken, aber Sam möchte nicht. Um nicht nach Kansas zu müssen und um den Problemen zu Hause aus dem Weg zu gehen nimmt er einen Aushilfsjob im Kino an. Hier lernt er drei junge Leute kennen, die für ihn bislang unnahbar waren. Sie sind älter als er und werden zum Ende des Sommers die Stadt verlassen um ans College zu gehen, aber davor verbringt Sam mit ihnen noch einen Sommer voller Höhen und Tiefen und voller Trauer und Liebe...

    Meine Meinung

    Das Buch beginngt mit dem Satz: "In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb." Das mag jetzt seltsam klingen, aber nach diesem Satz wusste ich, dass es mich mitreißen würde. Es wird komplett aus der Sicht von Sam in der ersten Person erzählt. Man erfährt so alles über ihn, über seine Gefühle, seine Zweifel, seine Ängste. Er ist ein sympathischer und absolut authentischer Hauptcharakter der den Leser mit auf die Reise durch den Sommer seines Lebens nimmt und dieser wird von da sein ganzes Leben prägen.

    Benedict Wells versteht es, Sams Geschichte perfekt auf den Punkt zu bringen. Er erzählt teilweise banale und teilweise dramatische Lebensereignisse emotional und genau so, dass es den Leser einfach fesselt. Dabei sind alle Protagonisten absolut authentisch, einfach ganz normale Jugendliche mit ganz normalen Problemen. 

    Das Buch ist von Anfang bis zum Ende wahnsinnig fesselnd und baut dabei eine ganz besondere Spannung auf. Es ist keine "Grusel-Spannung" wie in einem Thriller, sondern eher eine "Gänsehaut-Spannung", die den Leser durch die ganze Geschichte begleitet. Was auch daran liegt, dass es zu einer Zeit spielt, in der man nicht mal schnell Sprach- oder Textnachrichten verschicken konnte. Wenn man jemandem etwas zu sagen hatte der weiter weg war schrieb man einen Brief und man musste Tage lang auf eine Antwort warten (heut zu Tage fast undenkbar) und Sam schreibt oft Briefe. Und diese Kleinigkeit ist einer der vielen einfachen Aspekte, die das Buch spannend halten.

    Fazit

    Es passiert selten, aber manchmal gibt es Bücher, da weiß man schon auf der ersten Seite: Das wird mein Buch! Also ein Buch, bei dem einfach alles stimmt, mit dem man sich identifizieren kann und bei dem man nicht möchte, dass es endet. Tatsächlich gab es einige Parallelen was Sams und mein Leben angeht und ich denke, das ist auch einer der Punkte, warum die Geschichte bei so vielen Lesern so gut ankommt. Viele finden irgendetwas womit sie sich identifizieren können. Und Benedict Wells hat den perfekt Weg gefunden diese eigentlich recht einfache Geschichte so zu schreiben, dass sie fesselnd und absolut mitreißend ist. Es ist ein emotionales Buch, aber auch lustig. Die Geschichte einer Jugend eben, die man gelesen haben sollte. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall sehr gerne weiter, für mich war es ein absolutes Highlight und bestimmt nicht das letzte Buch des Autors.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 26.03.2021

    Als Buch bewertet

    Auch dieses Buch von Benedict Wells hat mir hervorragend gefallen. Diese Coming of age Geschichte ist eine Reise in die Vergangenheit, eine Vergangenheit, die mir nicht unbekannt ist und vieles hochkommen lässt. Nun ist genau dieses Thema (Coming of age) und diese Zeit in meiner letzten Lesezeit von einem anderen Autor beleuchtet worden. Ewald Arenz gelang das in seinem "Der große Sommer" ebenso berauschend gut und ich verstehe die negativen Stimmen zu Hard Land nicht so ganz. Aber das muss ich ja auch nicht! Denn das Empfinden der Bücher ist bei uns Lesern halt auch verschieden und das ist vollkommen richtig so.



    Die Handlung spielt in der Kleinstadt Grady in Missouri und ist zeitlich im Jahre 1985 angesiedelt. Der fünfzehnjährige Sam wird erwachsen, muss erwachsen werden, denn leider wird er mit der Vergänglichkeit konfrontiert. Wobei ich diese Vergänglichkeit, das Sterben der eigenen Mutter hier nicht thematisch ausgeschlachtet empfand. Dies hätte ganz anders "zelebriert" werden können, wurde es aber nicht. Aber zum Erwachsenwerden gehört nicht nur der Schmerz, das Verschwinden der rosaroten Welt. Auch das Erwachen der eigenen Gefühle gehört dazu und passiert Sam in Gestalt von Kirstie. Auch hier verstehe ich das Empfinden von anderen Lesern nicht so ganz, denn Kirstie ist für mich nicht die Schlampe vom Dienst, eher ist Kirstie ein recht interessant gestrickter Charakter, sorgt sie doch dafür, ebenso wie die beiden Freunde Hightower und Cameron dafür, dass sich der Hauptcharakter Sam entwickelt, langsam vom schüchternen Jüngelchen zu einem interessanten Ganter ( Schwäne finde ich zwar toll, aber hier nicht so passend) wird. Aber letztlich muss auch Sam feststellen, dass Vergänglichkeit nicht nur ein Wort ist, sondern ein Begleiter eines jeden erwachsenen Menschen wird.



    Nur die Gestaltung des Auftritts bei der Beerdigung fand ich deutlich überzeichnet, aber letztlich wieder passend, wenn man bedenkt, dass dieses Buch als eine Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme wie ›The Breakfast Club‹ und ›Stand By Me‹ betrachtet wird und dieser Auftritt als eine Filmsequenz betrachtet werden kann. Auch der Soundtrack zu diesem Buch ist perfekt. Letztlich ist dieses Untermalen eines Buches mit den Liedern, die darin auftauchen eine richtig gute Idee. Noch dazu wenn es Lieder sind, die teilweise auch für mich als Leser eine Bedeutung haben.



    Dennoch muss ich sagen, dieses Buch ist toll, kommt aber an "Vom Ende der Einsamkeit" nicht heran. Aber man darf auch nicht vergessen, dass es eine Coming of age Geschichte ist und Sams Entwicklung schon dadurch begrenzt ist und eine Tiefe von "Vom Ende der Einsamkeit" auch dadurch nicht erreicht werden kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Die Geschichte vom Erwachsenwerden...

    Da "Vom Ende der Einsamkeit" seit Jahren mein Lieblingsbuch ist, hatte ich großen Respekt mit diesem Roman zu starten und ich muss gestehen, dass es einen zweiten Anlauf brauchte, eh ich dann über die ersten dreißig Seiten kam, denn dieses Buch ist anders, aber nicht weniger toll.

    In der Geschichte geht es um den schüchternen, 15- jährigen Sam, der seinen Platz noch nicht gefunden hat in der Welt. Im Sommer 1985, kurz vor seinem 16. Geburtstag fängt er in einem Kino an zu arbeiten, was seine Welt schlagartig auf den Kopf stellt? Wird er doch noch über sich hinauswachsen?

    Durch Sam Turner als Ich- Erzähler erlebt der Leser hautnah die Gefühls- und Gedankenwelt des Teenagers, die mich direkt in meine Jugend mit all den Ängsten und Sorgen zurück katapultiert hat.

    Bei diesem Coming- of- Age- Roman stehen gleich sieben Figuren ihren Mann, was sehr ungewöhnlich ist, da meist weniger Charaktere betrachtet werden und dennoch gelingt es Wells jeden ausreichend zu skizzieren, so dass jeder Leser seine persönliche Lieblingsfigur finden wird.

    Die beleuchteten Personen sind sehr vielfältig, denn anders als in 80er Jahre Filmen, kommen hier auch People of Colour und queere Menschen drin vor, was mir außerordentlich gut gefallen hat.

    Sam als Hauptcharakter steht im Fokus der Handlung. Ich mochte an ihm, dass er trotz seiner Schüchternheit versucht seine Ziele zu erreichen. Man spürte wie sehr ihm die Freundschaft zu Kirstie und Co gut tut. Der Mix aus ersten Malen, die wunderschön und auch schmerzhaft sind, zeigen ein reales Bild der Erfahrungen auf, die man als junger Mensch eben macht.

    Aber nicht nur Sam hat seine Päckchen zu tragen, sondern auch seine Freunde Hightower, Cameron und Kirstie. Auch ihre Ängste, Probleme und Sorgen sind nachvollziehbar.

    Neben Sam ist meine Lieblingsfigur Kirstie, da sie nicht das typische Mädchen ist, das sich durch Make-up und Klamotten definiert, auch wenn sie dadurch kaum weibliche Freunde hat. Es ist schön, dass sie sie selbst sein will, anstatt sich für andere zu verbiegen.

    Richtig gut fand ich zudem, dass nicht nur die Teens beleuchtet werden, sondern auch Sams Eltern, die sich in einer sehr schlimmen Situation befinden, denn seine Mutter ist schwer krank. Auch seine große Schwester, die dem Teenageralter entwachsen ist, findet Platz in der Geschichte.

    Das Besondere an dem Roman ist wieder einmal die Sprache, die mich regelrecht umgehauen hat. Hat nicht jeder manchmal eine Komfortzone, die so klein ist wie ein Penny?

    Fazit: Dieser Roman ist eine Hommage an die 80er und die Jugend. Er unterhält auf sehr berührende Weise und lässt einen nicht mehr los. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und habe nun ungemein Lust die alten TV- Klassiker wieder zu schauen. Spitzenklasse!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Books of Tigerlily, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Hard Land ist mein erster Wells, der mir natürlich bereits vorher ein Begriff war. Und so war ich neben dem Inhalt des neuen Buches auch gespannt darauf, ob mich der Hype um den Autor und seine Neuerscheinung mitreißen wird.

    Das Buch erzählt eine klassische Coming of Age - Geschichte, unser Protagonist Sam ist ein typischer Außenseiter. Ich konnte mich recht schnell in ihn hineinversetzen und mich mit ihm identifizieren. Er ist ein sehr menschlicher Charakter mit nachvollziehbaren Schwächen, der sich nach Anschluss sehnt - sicher etwas, dass jeder so ähnlich ebenfalls erlebt hat. Mich hat Sam vor allem dadurch für sich eingenommen, dass er sich seinen Ängsten stellt und sich zum positiven verändern möchte, wobei dies gleichfalls eine Flucht aus dem bedrückenden Umfeld seines Zuhauses ist.

    Natürlich gibt es die coolen Kids, die Sam nach und nach für sich einnehmen kann und die auf den zweiten Blick dann doch alle mit den eigenen Problemen zu kämpfen haben. Dadurch haben sie entsprechend an Tiefe dazugewonnen. Die Dynamik zwischen der Gruppe entsprach mir hier allerdings dennoch etwas dem gängigen Schema solcher Geschichten, sodass mir einiges zu blass blieb. Hier war meines Erachtens noch gut Luft nach oben, ich hätte mir mehr gewünscht.

    Besonders überzeugt hat mich allerdings die Beziehung zwischen Sam und seinen Eltern. Deren Geschichten zeigen das Streben und Scheitern im Hinblick auf die eigene Selbstverwirklichung und dass das Leben immer im Fluss und nicht planbar ist. Der Schicksalsschlag, der drohend über der Familie schwebt, hat mir nicht nur einmal die Kehle eng werden lassen und ich habe richtig mit Sam mitgelitten. Dieser Aspekt von "Hard Land" ist einfach unglaublich stark geschrieben und konnte mich komplett mitreißen. Aufgrund dessen kann ich auch gut verzeihen, dass es an mancher Stelle etwas vorhersehbar war, denn ich habe die kommende Bedrohung gespürt aber - wie Sam - nicht wahrhaben wollen.

    Insgesamt ist der Stil stark und einnehmend, kein bisschen sperrig und man entwickelt einen guten Lesefluss. Man kann das Buch sicher locker an einem Stück runterlesen. Trotz des emotionsgeladenen Inhalts musste ich das Buch nicht weglegen um eine Lesepause zu bekommen, im Gegenteil - ich konnte es kaum aus der Hand legen.

    Dadurch, dass ich keinen Vergleich zu den vorherigen, hoch gelobten Werken habe, konnte ich recht unvoreingenommen ans Lesen gehen. Und ich muss sagen, dass mich sowohl Inhalt als auch Stil vollends überzeugt haben, so sehr sogar, dass ich jetzt gerne noch die anderen Bücher von Benedict Wells lesen möchte. Dieses Buch hat meinen persönlichen Lesehorizont erweitern können und ich bin nun Wells-Fangirl! Von mir gibts daher natürlich eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    P.M., 15.04.2021

    Als Buch bewertet

    Glaubwürdige Charaktere zeichnen diesen Coming-of-Age-Roman aus

    Sam Turner ist 15 Jahre alt und lebt in der unattraktiven Kleinstadt Grady in Missouri. Mit dem Ort geht es seit Jahren bergab, sein Vater ist arbeitslos und kommt nur schlecht mit der Situation zurecht. Zu seiner schwer kranken Mutter hat der Außenseiter Sam ein sehr gutes Verhältnis, sie ist sein einziger wirklicher Rückhalt.
    Um die Sommerferien nicht mit seinen verhassten Cousins verbringen zu müssen, nimmt Sam einen Ferienjob im örtlichen Kino an. Auch für das Programmkino steht die Schließung zum Jahresende bereits fest, Zuschauer gibt es nur wenige, Sam hat kaum etwas zu tun. Allerdings trifft er hier auf die eingeschworenen Freunde Kirstie, Hightower und Cameron. Sie sind älter als er und werden nach dem letzten gemeinsamen Sommer in Grady auf verschiedene Colleges gehen. Nach anfänglicher Ablehnung nehmen sie ihn in ihre Clique auf. Gemeinsam mit ihnen verbringt er einen aufregenden und verwirrenden Sommer, der sein Leben für immer verändern wird.

    Dieser Coming-of-Age-Roman behandelt mit einer Leichtigkeit schwierige Themen, die wirklich bemerkenswert ist. Neben der normalen Orientierungslosigkeit und damit verbundener Unsicherheit, dem ersten (unglücklichen) Verlieben und Auflehnung gegen die Eltern geht es hier auch um Tod und Trauer, wirtschaftlichen Niedergang, Mobbing, Rassismus, Bisexualität... Trotz dieser Masse an Themen, die mit einer Selbstverständlichkeit in die Handlung einfließen, wirkt es nicht überfrachtet.

    Das liegt hauptsächlich an den glaubwürdigen Charakteren, die die Handlung zum Leben erwecken. Sie haben Ecken und Kanten, auch die selbstbewusst wirkenden Freunde haben tiefe Verletzungen und Unsicherheiten erlebt. Dabei beschränkt sich der Autor nicht nur auf die Hauptcharaktere, auch die Nebenfiguren werden liebevoll und detailliert entwickelt.

    Hinzu kommt die wirklich gelungene Beschreibung des Ortes Grady. Diese langweilige Kleinstadt, die eigentlich dem Untergang geweiht ist und doch für ihre Bewohner so wichtig ist, dass sie versuchen, sie am Leben zu erhalten.

    Auch wenn „Hard Land“ für mich nicht ganz das Niveau von „Das Ende der Einsamkeit“ erreicht, kann ich den Roman uneingeschränkt empfehlen. Er ist trotz seiner schweren Themenanteile wunderbar leicht zu lesen, das Ende ist hoffnungsvoll ohne in Kitsch abzudriften. Ein Kunststück, das nicht jedem Autor gelingt.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Webervogel, 09.03.2021

    Als Buch bewertet

    Der Sommer seines Lebens

    Eine von Benedict Wells Figuren sammelt gelungene erste Sätze und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr auch der Beginn von „Hard Land“ gefallen hätte: „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.“ Was für ein Einstieg! Ich-Erzähler Sam berichtet davon, wie sich sein ganzes Leben innerhalb weniger Wochen verändert. Ein Leben, in dem sich der fast 16-jährige Außenseiter nicht allzu wohl fühlt: Seine Heimatstadt Grady ist ziemlich verschlafen, sein einziger Freund weggezogen, sein Vater arbeitslos und seine Mutter hat einen Hirntumor. Doch als er in den Sommerferien einen Job im örtlichen Kino annimmt, lernt er Cameron, Hightower und Kirstie kennen, die Grady im Herbst verlassen und aufs College gehen werden. Erst belächeln sie Sam, aber schließlich wird aus der Dreier- eine Viererclique. Und so wird dieser Sommer aufregend, wundervoll und komisch, aber auch todtraurig. Und am Ende ist Sam ein anderer.

    Benedict Wells ist 1984 in München geboren, sein Roman spielt nur ein Jahr später in Missouri. „Hard Land“ liest sich allerdings so atmosphärisch dicht, dass nicht nur der Autor die staubigen Straßen des Mittleren Westens bestens zu kennen scheint, sondern man sie selbst vor sich sieht. Neben Gradys Kinoprogramm, das ein Wiedersehen mit „Zurück in die Zukunft“ und anderen Klassikern möglich macht, wird auch die Musik der 80er immer wieder erwähnt: sie läuft im Fernsehen, auf Partys und im Bruce-Mobil, in dem ausschließlich Springsteen-Songs gespielt werden dürfen. Am Ende des Romans hat Wells den Soundtrack zum Buch sogar aufgelistet; wobei ich schon beim Lesen Ohrwürmer von „I’m on fire“ und „Dancing with myself“ bekam.

    Die Geschichte wirkt bis ins kleinste Detail stimmig, aber vor allem berührt sie. „Hard Land“ ist ein sensibel erzählter Coming-of-Age-Roman, der weder vor den großen noch kleinen Emotionen zurückschreckt, ohne je ins Rührselige abzudriften. Einfühlsam und vor allem großartig geschrieben, widmet er sich einem ganz besonderen Sommer und enthält dabei ein paar Wahrheiten, die nostalgisch und nachdenklich machen. Absolute Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Paul S., 25.02.2021

    Als Buch bewertet

    Es lohnt sich

    15 Jahre. Kein Kind mehr. Noch nicht (richtig) erwachsen. Eine harte Zeit für Sam. Sam, ein unsicherer Außenseiter, der an Angstattacken leidet und für Chuck Bannister und seine Clique ein gefundenes Opfer ist. Seine Eltern wünschen sich, dass er selbstsicherer wird und Freunde findet. In den Schulferien soll Sam deshalb zu Tante Eileen. Allerdings hat Tante Eileen zwei Söhne, die Sam auch schon früher als willkommenes Opfer für ihre üblen Scherze sahen. Deshalb nimmt Sam eine Ferienarbeit im Kino Metropolis des Ortes an. Da lernt er Kirstie, Cameron und Brand (nur Hightower genannt) kennen, die auch neben der Schule im Kino arbeiten. Die vier managen das Kino und Sam macht die Erfahrung, dass er in die Gruppe aufgenommen wird. Es wird ein magischer Sommer. Auch wenn Sams Mutter todkrank ist und das Verhältnis zu seinem Vater problematisch ist.

    Hard Land ist der Titel eines Buches, das in der Abschlussklasse alljährlich im Literaturunterricht vom Inspector, wie der Lehrer respektvoll genannt wird, Unterrichtsstoff ist. Im Buch geht es um einen Jungen, der zum Mann wird. Das Buch im Buch hat also dasselbe Thema des Erwachsenwerdens. Denn ein hartes Land ist auch die Zeit des Erwachsenwerdens für Sam.

    Benedict Wells schreibt sehr einfühlsam. Man merkt, dass er für sein Buch mehrere Jahre gebraucht hat. Man merkt, dass er dabei am Text gefeilt hat. Wells blickt dabei hinter die Rollen, die Jugendliche und auch Erwachsene spielen, um sich und ihre eigenen Unsicherheiten dahinter zu verstecken. Da werden Probleme zwischen Jugendlichen und auch zwischen Erwachsenen und Jugendlichen thematisiert. Das ganze aber auf eine unnachahmliche Weise ohne den pädagogischen Zeigefinger.

    Im Buch, das im Literaturunterricht besprochen wird, rudert die Hauptperson am Ende über einen See in das Erwachsenen Leben. Am Ende von Wells Geschichte rudert Sam …. Aber das will ich hier nicht verraten. Lesen Sie selbst. Es lohnt sich.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 11.05.2021

    Als Buch bewertet

    Back to the 80ies
    Benedict Wells nimmt uns mit auf eine Reise zurück in die 80er Jahre in die Provinz von Missouri. Grady ist die für das Setting gewählte Kleinstadt, die auszusterben droht, weil die Fabrik vor Jahren geschlossen wurde, die Jungend folglich nach der Schule abwandert. Hier begleiten wir Samuel „Sam“ Turner, einen etwas seltsam wirkenden, ängstlichen Typen, beim Erwachsenwerden. Gleich im ersten Satz, „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb“, wird das Grundgerüst der Handlung offenbart.

    Trotzdem lohnt sich die Lektüre, insbesondere für Liebhaber der Achtziger Jahre. Gemeinsam mit dem Ich-Erzähler, Sam, durchlebte ich erneut die Kinosituationen meiner Jugend. Ich fand es ganz wunderbar, den ein oder anderen Gedanken meinen jugendlichen Helden von damals, wie beispielsweise Marty McFly, zu widmen. Wie gern hätte ich ebenfalls eine amerikanische Highschool (wie im Film) besucht und mich auf Parties bei Freunden mit verreisten Eltern herumgetrieben. Der Autor transportiert durch seine Figuren sehr authentisch das Feeling dieser Zeit.

    Neben Sam, der die Geschichte erzählt, gibt es noch drei weitere tragende Figuren, Kirstie, Cameron und Hightower. Kirstie ist draufgängerisch, aber auch geheimnisvoll, in jedem Fall unangepasst. Cameron stammt aus gutem Hause, soll die vom Vater vorgedachte Karriere einschlagen. Hightower ist der Sportler in der Runde. So dürften alle Leser:innen ihren Lieblingscharakter ausmachen können. Ich mochte neben Sam den eher stillen Hightower am meisten. Ich mag körperlich starke Typen, die, so wie er, auch zu ihren Gefühlen und Ängsten stehen können. Darüber hinaus fällt bei Anlage der Figuren ein Bemühen zur Berücksichtigung von Diversity und Genderverteilung auf.

    Durch die Verbindung der Coming of Age Story mit ausgewählten Filmsequenzen und passenden Musiktiteln entsteht ein gefälliger Erinnerungsroman. Die Entwicklung des Romans war für mich schon aufgrund des ersten Satzes, aber auch in der Folge vorhersehbar. Dennoch bin ich insgesamt sehr zufrieden mit dem Roman. Die Wells‘sche Sprache ist mitreißend, lässt so schöne Zitate, wie auf Seite 111 entstehen: „Das liebe ich so an der Nacht“[…] „Es ist wie das Negativ des Tages, alles ist umgedreht. Die einen, die laut sind, werden leiser, und die, die tagsüber schweigen, hört man plötzlich.“ Die dramenhafte Aufteilung hat mir gefallen, auch die zweite Ebene des Romans, wo es um die literarische Besprechung eines Gedichtbands geht. Ich mag es sehr gern, wenn Literatur in Literatur auftaucht. Zudem hat Benedict Wells, unterstützt durch seine unzähligen liebevollen Details, meine Gefühlsebene derart intensiv angesprochen, dass mir mehrfach die Tränen gekommen sind.

    Gern empfehle ich diesen Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi K., 09.03.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Der Roman spielt in Grady, einer Kleinstadt in Missouri im Jahr 1985. Der fünfzehnjährige Sam Turner, wohnt mit seinen Eltern neben dem Friedhof. Seine Mutter ist an Krebs erkrankt und sein Vater ist arbeitslos. Sam nimmt einen Ferienjob im Kino an. Er findet dort erstmals richtige Freunde, nachdem sein bester Freund Stevie mit seinen Eltern nach Kanada gezogen ist und erlebt den Sommer seines Lebens. Der Roman hat mich sehr berührt. Benedict Wells schreibt sehr gefühlvoll und emotional über Sams Leben und seinen Weg zum erwachsen werden. Sam schwankt ständig hin und her zwischen Euphorie und Melancholie, einerseits genießt er die Zeit mit seinen Freunden, andererseits lässt ihn die Sorge um seine geliebte Mutter nicht los, die nicht mehr lange zu leben hat. Wells schreibt sehr bildhaft und detailliert. Ich fühlte mich in die 80er zurückversetzt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Benne, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Der Mix der Wells-Bücher

    Es ist das, was Benedict Wells kann: Coming-of-Age, Familiendrama, eine ordentliche Menge Trauer und Tränen, Herzschmerz, aufblühende Freundschaften. In „Hard Land“ macht es der Mix, nicht nur aus den Eigenschaften, sondern vor allem aus den vorangegangenen Büchern.

    Im Zentrum steht die Kleinstadt, in dem der Protagonist Sam mit seiner Familie, aber ohne Freunde wohnt. Der Roman umspannt hauptsächlich den Sommer, in dem er die Macht der Freundschaft entdeckt und seine Mutter verliert (Keine Spoiler, das wird bereits im ersten Satz bereits verraten). Die Geschichte enthält zahlreiche Schmankerl, die als Gesamtbild sehr charmant wirken. So werden dem Leser die Wichtigkeit des ersten Satzes vermittelt, man lernt Gedichte aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, schätzt Songs der 80er und den Einfluss kleiner Kulturstätten auf das Wohlbefinden des Einzelnen.

    Titelgebend ist der im Buch besprochene Gedichtband „Hard Land“. Die Suche nach der Message darin beschäftigt Sam mehrere Jahre lang. Dadurch, dass dies im Unterricht als auch während privater Gespräche Thema ist, begegneten mir als Leser die Motive des Gedichtbands im direkten Vergleich mit dem Roman selbst sehr häufig. Die Analyse von „Hard Land“ im Roman erklärt Wells Buch viel zu stark, es nimmt leider ein wenig den Reiz das Buch selbst zu entdecken und die Personen eigenständig zu beurteilen. Es wirkt wie eine Bedienungsanleitung für den Roman selbst.

    „Hard Land“ hat den Roadmovie-Charakter und die Leichtigkeit und Unbeschwertheit aus „Becks letzter Sommer“, die emotionale Tiefe und Lebensweisheiten aus „Vom Ende der Einsamkeit“ und das feste, unerschütterliche Band der Freundschaft von „Fast genial“. Es ist das wohl zugänglichste, aber keinesfalls zu vernachlässigende Buch des Autors.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 19.04.2021

    Als Buch bewertet

    Auch das geht vorbei
    Der junge Sam hat den Schulabschluss noch zwei Jahre vor sich, doch bei seinem Job in einem halb zerfallenen Kino begegnet er drei jungen Menschen, die sich darauf freuen, aus dem Kaff Grady in Missouri zu kommen, zum Studium ausschwärmen zu dürfen und die Welt zu sehen. Mit ihnen erlebt er einige Premieren, die zwar schön sind, ihm aber auch zu schaffen machen, vor allem das erste Mal verliebt zu sein. Sams Mutter ist todkrank, das weiß er zwar, doch er verdrängt es.
    „Hard Land“ ist der Titel eines Gedichtbandes von William J. Morris. Darin geht es um einen Jungen, der einen See überquert und als Mann wiederkommt. Im übertragenen Sinn trifft es natürlich auch auf Sam zu, der an den Geschehnissen dieses Sommers wachsen wird. Eine Aussage kristallisiert sich aus der Lektüre: Ob gut oder schlecht: Auch das geht vorbei.
    Die Themen Mobbing, Rassismus, Perspektivenlosigkeit, Ängste ziehen sich durch das Buch. Es ist aber auch geprägt durch Filme und Musik. Es ist der Zusammenhalt, die bewährte Freundschaft, die den Jugendlichen einen Halt bietet. Mir gefällt, dass Benedict Wells über den Afro-Amerikaner Hightower schreibt, ohne eigens zu erwähnen, dass er schwarz ist. Wie es eigentlich sein sollte, meiner Meinung nach. In fast allen Romanen wird als selbstverständlich angenommen, dass die Protagonisten weiß sind. Auch das ist Rassismus.
    Die Atmosphäre im Ort Grady wird sehr anschaulich beschrieben. Wells ist ein großer Erzähler, der seinen Geschichten Spannung und Drive verleiht. Seit langem war es das erste Buch, das ich an keiner Stelle quergelesen habe. Beginnt der Roman mit einem markanten ersten Satz, so endet er hoffnungsvoll. Alle Möglichkeiten bleiben offen.
    Ein dicht gewobener Stoff, der alle Voraussetzungen erfüllt, ein Bestseller zu werden.

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