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  • 5 Sterne

    32 von 39 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 25.03.2021

    Als Buch bewertet

    "Kind sein ist wie einen Ball hochwerfen, Erwachsenwerden ist, wenn er wieder herunterfällt." (Buchauszug)
    Missouri 1985: Der 15-jährige Sam versucht in seinen Sommerferien vor den Problemen zu Hause zu entfliehen. Durch die angespannte Stimmung sich sein Vater immer mehr in sein Schneckenhaus zurück, sodass Sam nicht mehr zu ihm durchdringt. Trotzdem er sich Sorgen um seine kranke Mutter macht, versucht er neue Freunde zu finden. Bei seinem Ferienjob im Kino trifft er auf eine Clique, die aus dem wortgewandten Cameron, dem nachdenklichen Hightower und der tapferen Kirstie besteht, in die er sich sofort verliebt. Alle drei haben erst kürzlich ihren Abschluss gemacht und nun genießen sie ihren letzten Sommer, ehe es aufs College geht. Für Außenseiter Sam bleibt also nur eine kurze Zeit, um sich mit seinen neuen Freunden zu vergnügen. In dieser Zeit jedoch lernt er nicht nur die Geheimnisse Gradys kennen, sondern vor allem sich selbst. Dieser Sommer wird jedoch nicht nur ihn verändern, sondern seine ganze Familie.

    Meine Meinung:
    Bisher kenne ich Benedict Wells nur vom Hörensagen durch seine guten Bücher. Das war für mich ein Grund, endlich eines seiner Bücher zu lesen. Und ich muss sagen, jetzt kann ich ein wenig verstehen, warum er inzwischen Bestsellerautor ist. Den sein Schreibstil ist schon sehr individuell, bemerkenswert schön und überaus bildhaft. Vielleicht manchmal ein wenig überspitz, sodass ich mitunter das Gefühl habe, mitten in einem Film zu sein. Von warmherzig, melancholisch bis zu fröhlich humorvoll ist alles in dieser Geschichte enthalten. Während mich die eine Szene einfach nur schmunzeln lässt, kann ich in der nächsten meine Tränen kaum noch zurückhalten. Der Autor spielt hier förmlich mit meinen Emotionen, doch vor allem katapultiert er mich in meine eigene Jugendzeit zurück. Zwar bin ich 1985 schon etwas älter als Sam, doch sei es die Musik, Filme oder besonders die Verhaltensweisen, all dies lässt mich in meine eigene Vergangenheit zurückreisen. So etwas habe ich sonst bisher recht selten bei einem Buch erlebt. Grady ist so eine typisch durchschnittliche amerikanische Kleinstadt, die wir heute als Kaff oder Nest titulieren würden. Diese Stadt birgt 49 Geheimnisse, die es zu entdecken gibt. Leider habe ich nur wenige von diesen Geheimnissen im Buch gefunden, sicherlich weil ich zu sehr in Sams Geschichte vertieft war. Jedoch bei 49 Kapitel könnte man annehmen, dass sich in jedem eines dieser Geheimnisse versteckt hat. Es ist zudem ein Buch, das mich zum Nachdenken bringt. Ab einem gewissen Alter ist in Grady einfach jeder nur froh, wenn er endlich wegkann in die große weite Welt. Unter anderem die drei Absolventen Cameron, Hightower und Kirstie. Sam dagegen ist eher ein Außenseiter, introvertiert, speziell und außergewöhnlich, doch leider ohne Freunde. Selbst als er auf diese verschworene Gemeinschaft im Kino trifft, tut er sich zuerst schwer. Jedoch die Liebe zu Kirstie zieht ihn immer wieder zur Clique hin, bis sie ihn dann doch akzeptieren. Natürlich lernt Sam dabei nicht nur Gutes von seinen neuen Freunden, den sie rauchen, nehmen Drogen und trinken Alkohol. Klasse auch die Musik von REM, Simple Minds bis zu U2, die er ausgesucht hat und die alle auf einer Playlist bei YouTube zu finden sind. Sowie die angesagten Filme, die gerade zu der Zeit in dem kleinen Kino liefen und von denen ich viele kannte. Besonders Michael J. Fox, als selbstbewusster Marty McFly aus "Zurück in die Zukunft" hat es Sam angetan. Durchaus eindrücklich schildert Wells den plötzlichen und viel zu frühen Tod von Sams krebskranker Mutter, dass auch mich sehr berührt hat. Ich konnte mich durch die gute Darstellung des Autors sehr gut in Sam hineinversetzen, wie viel dieser Verlust für ihn bedeutet. Ebenso haben mich seine Protagonisten angesprochen, indem er jedem einzelnen seinen ganz eigenen Charakter verpasst hat. Dass er dabei seine persönliche Jugend und Erlebnisse in diesem Buch verarbeitet, gefiel mir ausgesprochen gut. Dadurch lernte ich sehr viel von der Persönlichkeit Benedikt Wells. Mich jedenfalls konnte diese Geschichte überzeugen, selbst wenn mir das Ende nicht ganz so zugesagt hat. Darum 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle Jugendliche, Junggebliebene und die, welche wieder jung sein wollen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 25.02.2021

    Als Buch bewertet

    „Ich stellte mir vor, dass das eigene Ich aus vielen Puppen bestand, aus mutigen und ängstlichen und stillen und lauten, und überall hingen die Fäden. Doch man konnte nie sehen, wer sie in der Hand hielt. Wer der innere Puppenspieler war.“

    Inhalt

    Sam Turner hat die typischen Probleme eines Teenagers, allen voran seine traurige Rolle als Außenseiter, der er nur zu gerne entkommen würde. Aber die coolen Typen meiden ihn und außerdem wüsste er gar nicht, was er machen sollte, um endlich dazuzugehören. Stattdessen bewirbt er sich für einen Ferienjob im ortsansässigen Kino in der amerikanischen Kleinstadt Grady, um wenigstens eine sinnvolle Aufgabe zu haben. Dort arbeiten bereits drei weitere Jugendliche, die allerdings schon etwas älter als Sam sind. Eine davon ist Kirstie Andretti, die Tochter des Kinobetreibers. Und in diesem Sommer wird alles anders, denn Sam verliebt sich zum ersten Mal in ein Mädchen und auch wenn Kirstie schon mehr Erfahrung und einen Freund hat, entwickelt sich zwischen ihnen dennoch eine innige, lebensbejahende Freundschaft. Sam könnte glücklich sein, wenigstens für diesen einen Sommer, bevor seine neuen Freunde aufs College wechseln werden und er wieder allein dasitzt. Doch ausgerechnet da, kehrt die Krebserkrankung seiner Mutter zurück, diesmal schlimmer und kräftezehrender als beim ersten Mal und Sam muss einsehen, dass er schneller erwachsen werden muss, als ihm lieb ist.

    Meinung

    Der deutsche Autor Benedict Wells, dessen Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ einer meiner Favoriten ist, hat sich in seinem aktuellen Buch den Herausforderungen und Gedanken eines jungen Menschen angenommen, der einerseits ganz zeitlose, klassische Probleme Jugendlicher mit sich herumträgt doch zum anderen ein zwiegespaltener Teenager ist, der durch eine gewisse äußere Tragik schneller erwachsen werden muss, als andere.

    „Hard Land“ ist ein Coming-of-Age Roman, der die gesamte Breite dieser besonderen Zeit abdeckt, sie bildlich wach werden lässt und dabei eine klare Figurenzeichnung und einen realistischen Blick in eine Welt wirft, in der jeder schon einmal feststeckte und an deren Ende die gereifte Persönlichkeit steht.

    Der Roman bekommt von mir das Prädikat „Jahreshighlight“, weil es eines der Bücher ist, welches nicht nur universell gilt, sondern weil es Erinnerungen wachruft, den Leser selbst zurückversetzt in die eigene Jugend, in die Gedankenwelt einer vergangenen Zeit, die man doch nicht vergessen wird, weil die Erlebnisse von damals viel prägender waren, als gedacht. Egal, in welchem Lebensjahrzehnt man steckt, diese Erzählung schafft es mühelos, jene Gedankenstränge aufleben zu lassen und mit den Protagonisten mitzufühlen – eine Lektüre, die man auch ein zweites oder drittes Mal lesen kann und die immer wieder neue Töne anschlägt.

    Besonders gut gefallen hat mir neben dem flüssigen Schreibstil und der facettenreichen Charakterisierung der Protagonisten, die bloße Schilderung diverser Momentaufnahmen. Egal ob es sich dabei um eine Party handelt, bei der zu viel Alkohol fließt oder um die Eindrücke eines Jungen als er seine Angebetete zum ersten Mal in ihrer Unterwäsche sieht, egal ob es die Verletzungen sind, denen sich ein Heranwachsender stellen muss, wenn er merkt, dass ein Elternteil ihn verlassen wird und es gerade derjenige ist, der ihm mental viel nähersteht.

    Egal welcher Satz hier geschrieben steht, in jedem steckt eine Menge Weisheit oder einfach die Ehrlichkeit derjenigen, die hier agieren und stellvertretend für die Leser die Vergangenheit aufleben lassen. Auch als Verfilmung könnte ich mir diese Romanvorlage bestens vorstellen, weil es ein generalistisches Thema mit einer sehr emotionalen Umsetzung ist und dennoch niemals ins klischeehafte abdriftet.

    Ich mag es, wenn Romane sich den großen Fragen des Lebens widmen, diese aber auf kleine persönliche Entscheidungen und Gedanken herunterbrechen, so dass gerade das Zwiespältige deutlich wird. Und dieses Buch vollzieht diesen Vorgang über die gesamte Länge von gut 300 Seiten. Es sind Gedanken zu Freundschaft, Familie, Trennung, Zukunft, Liebe, Verantwortung – und doch stehen diese einzelnen Punkte nicht separat im Raum sondern werden miteinander in eine Interaktion gebracht, so dass deutlich wird, wie schwer es fallen kann eine Entscheidung zu treffen und wie sehr man später daran verzweifeln kann, genau diese Option gewählt zu haben und nicht die andere, inklusive der persönlichen Vorwürfe so nach dem Motto: „Warum habe ich nur?“

    Fazit

    Ich vergebe begeisterte 5 Lesesterne für diesen zeitlosen, innigen Roman, der vom Protagonisten selbst aus seiner Erinnerung heraus geschildert wird. Große Lebensfragen, menschliche Beziehungen, getroffene Entscheidungen und der ein oder andere unvorhersehbare Einschnitt – alles wird hier miteinander in Einklang gebracht und ergibt ein nahezu perfektes Leseerlebnis, mit viel mehr als nur einer endgültigen Aussage.

    Ganz nebenbei ist es auch ein Aufruf dazu, wie wichtig menschliche Bindungen sind, auch wenn sie manchmal sehr schmerzhaft sein können, auch wenn das Leben der Liebe nur eine gewisse Zeit zugesteht, so kann man doch gerade durch andere und deren Einfluss und Gedankenspiele wachgerüttelt werden und findet sich über kurz oder lang in einer Welt wieder, wo trotz Traurigkeit auch wieder Platz für neue Pläne geschaffen wird.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 08.03.2021

    Als Buch bewertet

    Gradys Geheimnisse

    Grady in Missouri. Stadt der 49 Geheimnisse und was das bedeuten soll, weiß niemand so richtig. Sam auch nicht, zumindest noch nicht. Er weiß aber, dass er einmal einen ganz besonderen Sommer erlebt hat. Einen, den man noch nach Jahren fühlt, wenn man ein bestimmtes Lied im Radio hört, einen Geruch wahrnimmt, oder ein Automodell erblickt. Sam verliebt sich und erlebt einen grauenvollen Verlust. Er findet Freunde und bemüht sich kein Hänfling mehr zu sein. Er hat seinen ersten richtigen Job und seinen ersten Vollrausch. Er beginnt seinen Vater zu verstehen und ein bisschen zum ersten Mal die Welt, das Leben, die Liebe. Er besteht eine Prüfung, beweist unglaublichen Mut und erlebt das unglaubliche Gefühl der „Euphancholie“. Er muss sich mit dem Coming-of-Age-Roman „Hard Land“ beschäftigen und steckt doch in seinem eigenen Prozess. Diesen Prozess schildert Wells so hervorragend lebendig und nah an seinen Protagonisten, dass der Leser in jeder Faser diesen Sommer mitfühlen kann. Eine Hommage an allseits bekannte Filme der 1980er Jahre sorgt auf irgendeine magische Art und Weise dafür, dass dieses Buch selbst zum Film wird, und dem Leser plastisch vor Augen steht. Dies gepaart mit der literarischen Qualität eines exzellenten sprachlichen Ausdrucks bewirkt einen schier unwirklichen und unwiderstehlichen Sog, ähnlich wie es Wells Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ vermochte, wenn auch hier mit einem anderen, wie ich finde, leichteren Tonfall.
    Benedict Wells ist ein fantastischer Autor. Ich habe bisher alle seine Werke gelesen und deren Qualität ist schwer vergleichbar, oft mit allem anderen, was mein Lesejahr in der Nachbetrachtung so hergegeben hat. Auch in Hard Land schafft er wieder eine einmalige Erzählatmosphäre, kreiert Protagonisten, schafft eine Nähe, eine Empathie und Sympathie für eine Geschichte voller Humor, Trauer und Zeitgeist. Dies alles trägt dazu bei, dass man diesem Buch kaum mit einer laienhaften Rezension gerecht werden kann. Es gibt so vieles, dass man sagen möchte und am besten, man fasst es ein bisschen zusammen und belässt es dabei: Hard Land ist großartig. Benedict Wells ist großartig. Oder nur groß. Sehr groß. Unvorstellbar eigentlich, dass er sich nicht noch steigern wird in seinem Leben, welche Bücher er mit 40, mit 50 schreiben wird. Ich freu mich drauf, ich habe vor sie zu lesen. Ich finde immer wieder bemerkenswert, dass ich ihn als Autor so sehr wertschätze und ich mit ihm gemeinsam habe, wer es mir sonst so im Besonderen angetan hat: John Irving, Joey Goebel. Offensichtlich bestehen da Parallelen in seiner persönlichen Vorliebe zu Lesen und seinem Vermögen zu schreiben. Ich sehe mich und alle anderen Leser da klar als Profiteure!
    Wells verdient jeden Preis, jede Anerkennung, alles. Seine Art, Gedanken, Gefühle, Geschichten zu erdenken und dann auch noch in Worte fließen zu lassen, von einer solchen literarischen Schönheit – ich bin gerade stark euphorisch. Ganz ohne Melancholie – wobei diese herrlich nachvollziehbare Euphancholie man schon auch sehr stark während des Lesens verspürt, wenn die Seiten langsam rarer werden, die noch verbleiben bis zur unweigerlich letzten Seite. Überflüssig zu erwähnen, dass man selbst den Abspann noch genießt und auch die Playlist. Passend zum Buch: wäre dies ein Film, man würde nicht nur sitzen bleiben, bis der letzte Credit durchgelaufen ist, man würde urplötzlich das Bedürfnis verspüren, leere Becher und Popcorn-Krümel einzusammeln, um ein wenig länger zu verweilen, bevor man dann doch aus dem Saal gebeten wird. Man trennt sich schwer von Sam und von Wells einmaliger Gabe zu erzählen, auch wenn man es im Wissen tut, eine absolut runde Geschichte zu verlassen. Für Sam endet sein Coming-of-Age wie es sich gehört.
    Fazit: Großartig. Lesen. Wenn man die anderen Werke des Autors nicht kennt: auch lesen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra L., 06.03.2021

    Als Buch bewertet

    Mit "Hard Land" hat Benedict Wells einen wunderbaren Coming of Age Roman geschaffen, der mich sicher noch lange beschäftigen wird. Hauptfigur ist der unsichere und schüchterne 15-jährige Sam. Er lebt mit seinen Eltern in Grady, einem winzigen Ort in Missouri, in dem eine deprimierende Aufbruchsstimmung herrscht. Immer mehr Firmen dort schließen, die jungen Leute können es kaum erwarten, den Ort nach der High School zu verlassen . So wie auch Sams ältere Schwester es gemacht hat, die inzwischen weit entfernt lebt und sich kaum noch Zuhause blicken lässt.

    Sam, dessen einziger Freund vor kurzem ebenfalls weggezogen ist und sich seitdem so gut wie gar nicht mehr bei ihm meldet, fühlt sich einsam und verlassen. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, muss er sich auch noch um seine geliebte Mutter sorgen, denn die hat Krebs. Ihr geht es zwar im Moment ganz gut, aber die Angst vor einem Rückfall ist ständig in Sams Kopf. Von seinem Vater fühlt er sich ungeliebt, was ihn noch zusätzlich belastet.

    In dieser Ausgangssituation nimmt er einen Ferienjob in dem einzigen Kino des Ortes an, das selbst kurz vor dem Aus steht. Dort arbeiten außer ihm noch die zwei Jahre älteren Hightower, Cameron und Kirstie. Sam freundet sich, nach einem zuerst etwas holprigen Start, tatsächlich mit den drei Jugendlichen an und zum ersten Mal in seinem Leben fühlt er sich richtig frei, verstanden und akzeptiert. Die drei unternehmen die verrücktesten Dinge zusammen und Sam blüht in der Gesellschaft seiner neuen Freunde richtig auf, wird mutiger und kann mit ihnen sogar kurzzeitig seine belastenden familiären Probleme vergessen. Doch die sind natürlich nicht verschwunden und so fühlt er sich oft zerrissen zwischen Glück und Trauer. Als der außergewöhnliche Sommer mit seinen neuen Freunden zu Ende geht, ist nichts mehr so, wie es vorher war, doch Sam ist ebenfalls nicht mehr der, der er vor diesem Sommer war.

    "Hard Land" hat mich tief beeindruckt und gehört definitiv zu meinen absoluten Lesehighlights. Ich kannte bisher noch kein Buch von Benedict Wells, aber das werde ich jetzt auf jeden Fall schnell nachholen. Viele Sätze waren so schön, dass ich sie einfach mehrmals lesen musste. Der Schreibstil erinnert mich ein kleines bisschen an John Irving, dessen Bücher ich liebe und der es, genau wie Benedict Wells, schafft, selbst die tragischsten Ereignisse, noch mit einer Spur Humor zu beschreiben. Eine sehr berührende Geschichte über die Zeit vom Jugendlichen zum Erwachsenen , die so richtig ans Herz geht.. Dem Autor ist es gelungen, das 80er Jahre Flair so gut rüberzubringen, dass man sich sofort fühlte, als wäre man direkt zurück in diese Zeit gereist. Die Protagonisten wirken sympathisch und authentisch. Besonders Sam fühlte ich mich von Anfang an verbunden , freute mich mit ihm, wenn er ausgelassen und glücklich war und weinte mit ihm, wenn er verzweifelt war.

    "Hard Land" ist ein Buch, das mich an manchen Stellen zum Lachen gebracht hat, das mir aber andererseits das Herz zerrissen hat. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Hard-Land: „Geschichte des Jungen, der den See überquerte und als Mann wiederkam.“

    Dieser Sommer macht was mit ihm, der Sommer 1985. Aus dem unsicheren Jungen, der gerne alleine war, wird ein 16jähriger Teenager, der gerade dabei ist, sich selbst zu finden. Sein bester Freund aus Kindertragen ist weggezogen, seine Mum krank und mit Dad ist das mehr ein Schweigen. Der Ferienjob im Kino bewahrt ihn davor, bei seinen Verwandten die Ferien verbringen zu müssen. Sie machen ihre Späße mit ihm, die anderen im Kino. Die Aufnahmeprüfung hier besteht er und wie nebenbei wird er als Sam - als Person - wahrgenommen. Der erste Kuss, die ausgelassene Stimmung, einfach jung sein – das kann er mit ihnen. Er wird ernst genommen.

    Benedict Wells lässt mich einen Blick in die Seele von Sam werfen. Wie er vom lonesome cowboy, der lieber daneben steht als mittendrin zu sein, zur Clique findet. Ganz alleine hat er das geschafft. Wie es ihm immer besser geht, er in dieser Zeit 16 wird. Er das Leben in vollen Zügen genießt, immer mehr Selbstvertrauen gewinnt und in diesem Sommer geradezu aufblüht. „Übermütig und wach und mittendrin und unsterblich“ – so fühlt sich Sam und beim Lesen empfinde und spüre ich genau dies.

    Eine behutsam erzählte Geschichte hin zum Erwachsenwerden. Der Schmerz eines Verlustes muss ertragen werden. Gewissensbisse nagen an ihm, aber auch ein unverstellter Blick auf all die wunderbaren Momente ist da. Diese vielen Kleinigkeiten, die zusammen genommen das große Ganze ergeben. Man darf, ja man muss Fehler machen dürfen. Nur dann weiß man, was zählt. Was gut war, was mies und was wirklich schlecht gelaufen ist. Sich mit dem Leben versöhnen, das sollte man. "Der zu sein, der du bist" und auch dazu stehen.

    Ein Jahr nach diesem Sommer lässt Benedict Wells seinen Sam uns, den Lesern, die Geschichte unglaublich intensiver Momente erzählen. Umsichtig, sensibel aber unverkrampft und doch voller Sanftheit.

    „Hard Land“ und die 49 Geheimnisse von Grady. Kirstie weiß es, sie ist hinter ein Geheimnis gekommen. Und Sam weiß es jetzt auch. Ein Buch, das tief berührt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 30.05.2021

    Als Buch bewertet

    Euphancholie trifft es total! Ein Sommer in den 80ern, den man nicht so schnell vergessen wird!

    In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb (Erster Satz des Buchs).

    Euphancholie – eine Wortschöpfung aus den Begriffen Euphorie und Melancholie – ist genau das, was Sam in diesem Sommer durchmacht. Einerseits ist er der ewige Außenseiter, hat Probleme mit seinem Vater und auch mit den Mädchen und dann ist da noch die tödliche Krankheit seiner Mutter, die alles in den Schatten stellt. Andererseits lernt er – weil er vor den erwähnten Problemen fliehen möchte – neue Freunde kennen, verliebt sich und lernt sich selbst, seine Familie und das Örtchen Grady, in dem er lebt, neu kennen (und schätzen) und erlebt wohl den gleichermaßen schönsten und schrecklichsten Sommer seines Lebens.

    Die Charaktere – allen voran Sam und seine Freunde der sportliche und sehr empathische Brandon „Hightower“, der auf Männer stehende und immer für Unsinn zu habende Cameron und die kluge Kristie mit der Zahnlücke – sind einfach umwerfend gezeichnet. Genauso wie die Beziehung, die die vier untereinander haben. Ich fühlte mich absolut in Filme der 80er Jahre zurückversetzt, wie z.B. „Stand by me“ oder auch „Breakfast-Club“. Überhaupt sind die 80iger Thema hier, das Buch quasi eine Hymne auf die Filme und die Musik dieses Jahrzehnts. Ich sage nur: Bruce Springsteen und Billy Idol.

    Jede Seite hat mich gefesselt und mich mitten hineingeworfen in die Handlung. Es steckt so viel Gefühl darin und so viel Lebensweisheit, ich musste lachen, kichern, schmunzeln, weinen, war wütend und dann wieder ergriffen – ein buntes, tiefgehendes Paket an Emotionen. Vielleicht, weil die 80er Jahre auch „meine“ Jahre waren, wahrscheinlich aber vor allem deswegen, weil Benedict Wells einfach brillant schreiben kann! Ein wunderbares Buch, dass ich gerne JEDEM ans Herz legen möchte: Jugendlichen ebenso wie den Eltern von Pubertierenden und einfach jedem, der die 80er Jahre liebt oder sich für sie interessiert und gerne (nochmals) einen Sommer „dort“ verbringen möchte.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 08.03.2021

    Als Buch bewertet

    Grady; Missouri: Sam Turner ist 15 Jahre alt in diesem Sommer 1985. Es ist der Beginn der Sommerferien und einige lange Wochen ohne sinnvolle Beschäftigung liegen vor ihm. Er hat keine Freunde, seine Mutter ist schwer krank und der Vater hat sich in dumpfes Schweigen zurückgezogen. Doch da bietet sich ein Ferienjob im örtlichen Kino an und plötzlich ist alles ganz anders in diesem Sommer.
    „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.“
    Gleich zu Beginn des Buches weist uns Autor Benedict Wells den Weg, den sein Coming of Age Roman Hard Land nehmen wird. Es wird eine Reise ins Erwachsenwerden. Mittendrin im Sound der 80er Jahre erlebt Sam in diesen wenigen Wochen alle Höhen und Tiefen, die ein Heranwachsender zu bewältigen hat. Zusammenhalt Freundschaft, Erste Liebe. Aber auch die Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren.
    „Kind sein ist wie einen Ball hochwerfen, Erwachsenwerden ist, wenn er wieder herunterfällt.“
    Warum siedelt Benedict Wells diese Geschichte nur 1985 an, dem Jahr, in dem der Schriftsteller gerade einmal ein Jahr alt war? Weil er ein unglaubliches Gespür für Sehnsuchtsorte hat, der Musik und den Filmen dieser Zeit ein Denkmal setzt und damit sein Lesepublikum aller Altersgruppen erreicht. Diejenigen, die diese Zeit selbst in einem ähnlichen Alter wie Sam erlebt haben, vielleicht am Meisten. Alle anderen werden zumindest ein ähnliches Alter wie Sam haben oder gehabt haben, diesen verwirrenden Zustand der Pubertät, die Disharmonie von Gefühl, Körper und Intellekt, kennen.
    Zurück in der Vergangenheit, in dieser fiktiven langweilige Kleinstadt Grady irgendwo im amerikanischen Mittelwesten, gehen für den Autor Benedict Wells die Lichter an. Mitten in dem „John Hughes Universum“, zwischen Simple Minds und Billy Idol, dem Zauber von ersten Malen und ersten Sätzen, bleibt Wells ein Magier der Emotionen. Dieses Buch ist Kino, vom Beginn bis zum Abspann und Soundtrack.
    Don‘t stop believin‘…!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Der schönste und schreckliste Sommer

    " Ich stellte mir vor, dass das eigene Ich aus vielen Puppen bestand, aus mutigen und ängstlichen und stillen und lauten, und überall sind die Fäden. Doch man konnte nicht sehen, wer sie in der Hand hielt. Wer der innere Puppenspieler war. "

    Es ist der Sommer 1985. Für den (fast ) 16jährigen Sam ist das der schreckliste Sommer seines Lebens. Seine Mutter liegt in Sterben, sein Vater sieht hilflos zu und schweigt. Es ist aber auch der schönste Sommer, durch seinen Ferienjob lernt Sam drei Menschen kennen, die bald zu seinen ( einzigen ) Freunden werden. Plötzlich gehört Sam dazu und ist nicht mehr allein. Vor allem aber, ist das ein sehr wichtiger Sommer, in dem Sam so einiges über sich selbst und das Leben lernt. Und als der Sommer zu Ende geht, kann Sam das Schweigen seines Vaters verstehen und weißt auch, dass seine coolen und beliebten Freunde auch so einiges durchgemacht haben. Und er erkennt, dass er sich nicht ändern, sondern sich selbst finden musst...

    " Kind sein ist wie einen Ball hochwerfen,
    Erwachsenwerden ist, wenn er wieder herunter fällt. "

    Sich selbst finden, erwachsenwerden - das ist nicht einfach und oft schmerzhaft, aber früher oder später müssen wir da alle durch. Deswegen mag ich Coming of Age Romane auch so , weil das Thema universell ist und uns alle irgendwie betrifft. Ich sag auch gleich, dass ich ein großer Benedict Wells Fan bin, weil er wunderbar mit Worten umgehen kann und immer den passenden Ton trifft. Es ist also auch kein Wunder, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Und ganz ehrlich, Wells hat sich hier tatsächlich selbst übertroffen.
    " Hard Land " ist ein wunderbarer Roman, ruhig und leiser, aber gleichzeitig sehr ausdruckstark und es hat einfach mein (Lese-) Herz berührt. Der Autor geht an das Thema so einfühlsam ran, dass man jedes Wort, jede Zeile einfach glaubt. Hier wirkt gar nichts übertrieben dramtisch oder konstruirt, nein !, die ganze Geschichte wirkt authentisch und glaubwürdig. Auch die Gedanken und Taten von Sam waren für mich ganze Zeit nachvolziehbar und es war auch ganz leicht eine Bindung zu der Figur aufzubauen, was mir persönlich immer sehr wichtig ist. Mich hat dieses Buch völlig überzeugen können, weil es sehr treffend den Zustand beschreibt, wenn man plötzlich alles gleichzeitig fühlt und zwischen Euphorie und Melancholie schwebt.
    Was kann ich noch dazu sagen ? So klug, so emotional, so schön und authentisch - ich liebe es !

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Calendula13, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ein kluger und zeitloser Coming-of-Age Roman


    „Eine Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme wie ›The Breakfast Club‹ und ›Stand By Me‹ – die Geschichte eines Sommers, den man nie mehr vergisst.“

    Viel treffender kann man diesen Roman nicht zusammenfassen. Quasi das literarische Pendant zu Klassikern wie „Zurück in die Zukunft“ oder dem schon zitierten „Breakfast Club“.
    Benedikt Wells übertrifft sich mit seinem neuen Roman „Hard Land“ selbst.
    Ein unfassbar kluger Roman, der von Lebensweisheiten nur so übersprudelt, ohne je dabei altklug zu wirken.
    Wir begleiten den 15-jährigen Sam in der für ihn wahrscheinlich wichtigsten Phase – dem Erwachsenwerden. Sam ist ein absolut gelungener Protagonist, seine Gedankenwelt und seine Gefühle werden von Wells so eindrücklich und nahbar beschrieben, wie es selten vorkommt. Man erlebt die schönen und traurigen Momente mit ihm mit, oder durchleidet sie eher, während man mit Sam durch einen Sommer in den 80er in Missouri streicht.

    Obwohl der Roman vor nun mehr zwanzig Jahren spielt, scheint er nie verstaubt oder durch die zeitliche Distanz nicht nahbar zu sein. Nein, Wells beschäftigt sich in seinem neusten Meisterwerk mit den Problemen des Erwachsenwerdens, die sich auch heute nur minimal von denen Jugendlicher in den 80er unterscheiden und so bleiben Sams Probleme und Herausforderungen nachvollziehbar und „nachfühlbar“. „Hard Land“ beschäftigt sich absolut zeitlos mit den Fragen und Herausforderungen des Erwachsenwerdens.

    Die Nebenfiguren sind so liebevoll und durchdacht konstruiert, dass man über jeden einzelnen von Ihnen einen eigenen Roman lesen wollen würde.
    Sams Geschichte und die seiner Freunde ist nicht unbedingt überraschend oder besonders „aktionreich“, so verrät er schon in seinem besonderen ersten Satz, das quasi wichtigste Ereignis des Sommers. Aber durch Wells unaufgeregte Art sie zu erzählen, wird sie unglaublich besonders und niemals langweilig. Der Schreibstil ist durchgehend großartig, es lässt sich nicht nur gut lesen, sondern man hat das Gefühl, das jeder Satz gut durchdacht ist und genau dorthin passt, wo er steht.
    Das Cover ist typisch für den Diogenes Verlag schlicht gehalten, wobei es für mich sicherlich noch passendere Gestaltungen gegeben hätte.

    Für mich bis hierher das literarische Highlight 2021, da Benedikt Wells absolut gerechtfertigt zu den größten deutschen Schriftstellern der Gegenwart gezählt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bineira, 16.05.2021

    Als Buch bewertet

    "In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb". Gleich mit dem ersten Satz fasst Benedict Wells die Handlung seines Romans „Hard Land“ zusammen. Und doch steckt so viel mehr darin.

    Sam, 15, ist ein schüchterner Außenseiter ohne Freunde. Er wohnt mit seinen Eltern in Grady, einer öden Kleinstadt in Missouri, von wo die jungen Menschen wegziehen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt. Sams ältere Schwester Jean lebt schon lange in Kalifornien; sie meldet sich kaum, und zu seinem verschlossenen, wortkargen Vater findet der Junge keinen Zugang. Nur mit seiner lebhaften, bücherverrückten Mutter kann er relativ offen reden. Dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist, überschattet das Leben der Familie seit Jahren.

    Die Geschichte spielt im Sommer 1985, Sam wird demnächst 16. Er nimmt einen Ferienjob im örtlichen Programmkino an und lernt dadurch Kirstie, Hightower und Cameron kennen, die ein paar Jahre älter sind als er und in Kürze zu ihren über das ganze Land verstreuten Universitäten aufbrechen werden. Nach anfänglichem Zögern nehmen die drei Sam in ihre Clique auf. Zusammen mit seinen neuen Freunden erlebt er einen rauschhaften Sommer voller „ersten Male“. Gleichzeitig muss er sich einigen seiner Ängste stellen und auf bittere Art und Weise lernen, erwachsen zu werden.

    Erzählt wird die Geschichte aus Sams Perspektive. Dabei ist der Autor sprachlich ganz nah bei seinem sympathischen Protagonisten. Ich hatte tatsächlich öfter das Gefühl, neben dem Jungen am Virgin Lake zu sitzen und ihm zuzuhören. Der Roman lebt von seiner authentischen Atmosphäre, ich habe mich schnell darin heimisch gefühlt und mit den Eltern und den Jugendlichen in derselben Weise mitgefühlt.

    Nicht nur die zahlreich erwähnten Film- und Musiktitel haben mich an meine eigene Jugend erinnert. Auch all die längst vergessen geglaubten Zweifel, Hoffnungen und Ängste dieses Lebensabschnittes hat der Autor so eindringlich dargestellt, dass bei mir zwischen Lächeln und Melancholie oft nur ein paar Zeilen lagen.

    So traurig der Grundton der Geschichte auch ist, schafft es Wells doch immer wieder, die Schwermut durch eine witzige oder hoffnungsvolle Passage aufzuhellen. Wenn es mir an manchen Stellen zu sentimental wurde, habe ich ein Auge zugedrückt, denn insgesamt hat mich der Roman glänzend unterhalten und ist zu einem meiner Lieblingsbücher 2021 geworden.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Astrid G., 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ganz großes Kino!
    Von Benedict Wells kenne ich bereits "Vom Ende der Einsamkeit" und "Becks letzter Sommer" und war von beiden Romane sehr begeistert. Was der junge Autor mit "Hard Land" geschaffen hat, ist ganz großes Kino.

    Ich lernte den 15-jährigen Sam sehr gut kennen, er ist ein unscheinbarer Außenseiter, der in seinem Heimatort keine Freunde hat und außerdem macht er sich große Sorgen um seine Mutter, die an Krebs erkrankt ist. Ein paar Wochen vor seinem 16. Geburtstag lernt er endlich neue Leute kennen. Kristie, Cameron und Brand nehmen Sam in ihre Clique auf und so erlebt Sam einen schönen Sommer, der zugleich der traurigster Sommer seines jungen Jahres wird. Sam ist ein normaler Teenager, der Gitarre spielt, Musik hört und sich in Kristie verliebt.

    Ich mochte die neuen Freunde sehr gerne. Die schöne Kristie, die ein bisschen verrückt, unnahbar und einfach dazu gehören möchte. Cameron, der Sohn eines reichen Geschäftsmannes, der eigentlich nichts studieren bzw. arbeiten muss, der immer erst einen blöden und leichten Spruch auf den Lippen hat und der große schwarze Baseballspieler Brand, der introvertiert und nachdenklich ist, haben mich allesamt überzeugen können. Auch nach dem Schicksalsschlag kümmerten sie sich um Sam.

    Auch die Charaktereigenschaften von Sam´s Eltern konnten mich erreichen. Sam´s Mutter ist liebenswert, quirlig und liebt ihren Bücherladen. Sein Vater ist das genaue Gegenteil. Er redet nicht viel und sitzt meistens mit einer Dose Bier vor dem Fernseher. Was mich am Meisten beeindruckte, ist die Beziehung zwischen Sam und Dad nach dem Tod seiner Mutter. Oft hatte ich Tränen in den Augen und war dermaßen berührt.

    Der Schreibstil ist flüssig und wunderbar zu lesen. Die Umgebung ist sehr lebendig beschrieben, sodass ich dachte, ich wäre mitten unten ihnen.

    "Hard Land" ist kein Spannungsroman, braucht es auch nicht sein. Er hat mich wunderbar in eine andere Zeit versetzt, ich hatte einen unbeschreiblichen schönen und berührenden Sommer mit Musik von Journey, Bruce Springsteen, Billy Idol, R.E.M & Simple Minds erlebt und das ist das, was wirklich zählt.

    Fazit

    großartig, berührend, verrückt, traurig & beindruckend

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mathildis S., 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Spätestens seit seinem Buch "Vom Ende der Einsamkeit" weiß man, dass Benedict Wells ein genialer Schriftsteller ist, der mit seinen Büchern alles übertrifft, was in seiner Generation auf den Markt gekommen ist.
    Und so ist es auch in seinem neuen Buch. Der Titel "Hard Land" bezieht sich auf eine Schullektüre, die die Abschlussklasse der Grady Highschool bei einem Lehrer mit dem Spitznamen "Inspektor" lesen muss und die davon erzählt, wie ein Junge zum Mann wird.
    Genau das passiert auch Sam, dem schüchternen, ängstlichen Jungen, der die Sommerferien eigentlich bei seinen verhassten Cousins verbringen soll, weil seine Mutter schwer krank ist. Statt dessen nimmt er allen Mut zusammen und heuert im Kino "Metropolis" an, wo er Kirstie, Cameron und Brand kennenlernt. Sie beziehen ihn mit in ihre Gruppe ein und er verliebt sich in Kirstie, doch die Liebe bleibt unerwidert. Als Sams Mutter stirbt, muss Sam plötzlich erwachsen werden.
    Der erste Satz des Buches ist mal wieder so ein Geniestreich, von dem man aber später erfährt, dass Wells ihn abgekupfert hat, was ihn aber nicht weniger gut macht.
    Das Buch ist hervorragend geschrieben, da sitzt jedes Wort. Wells schreibt sensibel und gefühlvoll, ohne kitschig zu werden. Die Zerrissenheit eines Jugendlichen, seine Unsicherheit und Zweifel werden sehr deutlich. Dabei ist Wells auch manchmal witzig oder ironisch, er durchschaut mit Leichtigkeit die Posen, mit denen junge Menschen ihre Unsicherheit überdecken wollen, und die Schwächen der Erwachsenen. Filme und Musik spielen eine große Rolle, sie sind Ausdrucksmöglichkeit und Fluchtpunkt für die jungen Leute.
    Sehr gut hat mir auch der Einband gefallen, das Bild des unsicher wirkenden jungen Mannes passt hervorragend zum Inhalt.
    Meine Jugend ist schon lange vorbei, trotzdem hat es mich an eigene Erlebnisse erinnert. Manches ändert sich nie...
    Für dieses Buch gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Sam, 15 Jahre alt, hat es nicht leicht. Um einerseits den Problemen zuhause etwas zu entkommen und andererseits die Familie zu unterstützen, nimmt er einen Job im Kino an. Dort erlebt er Dinge, die er weder erwartet noch erhofft hat. Er erlebt einen besonderen Sommer, der einerseits wunderschön und andererseits furchtbar ist.

    Meine Meinung:

    Das war eines dieser besonderen Bücher, die sich heimlich, still und leise in das Leserherz schleichen. Man kann gar nicht genau sagen, was eigentlich dazu führt, dass einen ein Buch so berührt. Ich mochte die Geschichte um Sam, seine Freunde, seine Familie, seine Geschichte total gerne und freue mich sehr, dass ich diese besondere Geschichte lesen durfte. Eine schöne Geschichte mit vielen Facetten, interessanten Charakteren und einem wirklich schönen Schreibstil. Ein Buch, dass ich unbedingt empfehle.

    Fazit:

    Eine ganz besonders schöne Geschichte

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 07.04.2021

    Als Buch bewertet

    Kind sein ist wie einen Ball hochwerfen. Erwachsenwerden ist, wenn er wieder herunterfällt.

    Im Sommer `85 muss Sam dem drohenden Ferienaufenthalt bei seinen verhassten Cousins entfliehen und nimmt kurzerhand einen Aushilfsjob im heimischen Kino an. Das soll in wenigen Monaten schließen, die verbliebenen Angestellten ziehen weiter aufs College, alles fühlt sich ein wenig nach Abschied an. Zudem lebt Sam mit der ständigen Angst um seine Mutter, die vor Jahren an Krebs erkrankt ist. Doch dann wendet sich für ihn das Blatt, und der Sommer wird für ihn einer der prägendsten seines Lebens.

    Hard Land hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und dabei schnurstracks in die 80er katapultiert. Filme, Musik, Lebensgefühl, in vielen Kleinigkeiten macht der Autor das Jahrzehnt erlebbar. Sams Geschichte hätte auch in jedem anderen Jahr funktioniert, aber ich hatte bei diesem Ausflug in die 80er besonders Spaß. Die Erzählung ist sehr lebendig, und hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Das Städtchen Grady ist nach der Schließung einer großen Fabrik am Scheideweg, noch ist nicht klar, ob die Stadt eine Zukunft hat. Das ist eine schöne Parallele zu Sams Leben. Der macht im Laufe der Handlung eine ziemliche Veränderung durch, von Anfang an ist er aber sehr reflektiert, was mir an ihm sehr gut gefallen hat. Mit seinen neuen Freunden muss man erst warm werden, doch dann schließt man sie auch ins Herz. Ich fand es ein wenig schade, dass Kirstie etwas klischeehaft daherkommt, die zwei Jungs sind handfester konstruiert. Auch die ein oder andere Nebenfigur (z.B. der Schulschläger) wirken etwas platt, doch insgesamt sind die Bewohner Gradys doch ganz gut gelungen. Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, Wells erzählt auf berührende, empathische Weise von Sams Sommer. Immer wieder bereichern Wortneuschöpfungen oder das von Sam zu interpretierende, titelgebende Gedicht die Geschichte. Stilistisch hat für mich alles gestimmt. Ich fand das Ende etwas zu sehr auf Happy End getrimmt, ansonsten hat mich Wells‘ Geschichte aber ganz großartig unterhalten. Coming-of-Age-Geschichten gibt es zu Hauf, aber diese hat dem Genre noch etwas Neues abtrotzen können.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 23.03.2021

    Als Buch bewertet

    Sam ist 15, ein schwieriges Alter – kein Kind mehr, aber noch nicht erwachsen. Er ist in der Schule ein Außenseiter und seit sein einziger Schulfreund weggezogen ist, noch mehr zum Einzelgänger geworden. Die familiäre Situation ist belastend, seine Mutter ist todkrank und zu seinem Vater findet er keinen richtigen Draht.

    Doch als er im kleinen Kino der Stadt einen Ferienjob annimmt, ändert sich sein Leben. Er lernt Brandon, Cameron und Kirstie, die Tochter des Inhabers kennen. Die Drei sind in ihrem letzten Highschool-Jahr und auf dem Absprung zum College und sie nehmen Sam ein wenig unter ihre Fittiche. Und damit wird aus diesem Sommer, trotz aller Trauer das, was bereits im ersten Satz des Buches anklingt: „In diesem Sommer verliebte ich mich und meine Mutter starb.“

    Benedikt Wells ist ein Shooting Star unter den jungen Schriftstellern und seine Bücher werden regelmäßig zu Bestsellern. Nicht unverdient, wie ich finde. Er trifft ganz genau den Ton dieser Teenager, kann sich in ihr Denken und Fühlen hineinversetzen.

    Die Geschichte spielt in einer amerikanischen Kleinstadt in den 80iger Jahren und auch hier hat Wells ein ganz genaues Gespür für die Zeit und die Atmosphäre. Was ich ganz erstaunlich finde, wenn ich bedenke, dass er erst Mitte der 80iger geboren wurde.

    Das schmerzhafte Ende einer Jugend wird sehr empathisch beschrieben, manchmal anrührend und nah an der Sentimentalität, aber nie ins Kitschige abrutschend. Wells hat eine leichte und ansprechende Art zu schreiben, der Leser kann sich wunderbar in die Geschichte fallen lassen. Dass alles ein wenig zu glatt erscheint, muss gar kein Manko sein.

    Durch das ganze Buch läuft wie ein Roter Faden die Geschichte des einzigen namhaften Bürgers der Kleinstadt, ein Schriftsteller, dessen Gedichtzyklus seit Jahrzehnten Thema in der Highschool ist. Mit der Auflösung der „49 Geheimnisse von Grady“ endet das Buch und dieses Ende ist für mich die einzige kleine Schwachstelle des Buches.

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  • 5 Sterne

    Michaela E., 03.03.2021

    Als Buch bewertet

    Sam ist kurz vor seinem 16. Geburtstag. Sein einziger Freund ist weggezogen, sein Vater arbeitslos und seine Mutter leidet an einem Hirntumor. Als könnte es nicht schlimmer kommen, soll er den Sommer auch noch bei einer Tante mit ihren zwei gewalttätigen Söhnen verbringen.

    Doch es kommt alles ganz anders. Ein Ferienjob im Kino der Kleinstadt rettet seine Ferien und macht diesen Sommer zum schönsten und schrecklichsten seines Lebens.

    Er findet Freunde, verleibt sich und seine Mutter stirbt.

    Er darf aber auch Mut beweisen, die Kraft der Freundschaft spüren und Halt in der Familie finden, wo er ihn nicht vermutet hatte. Zwischen Alkoholgelagen, Mutproben und tiefsinnigen Gesprächen wird Sam schneller erwachsen, als ihm lieb ist. Wie im Rausch surft er die Höhen des Lebens entlang, nur um sich später in den tiefsten Abgründen wiederzufinden.

    Aber er ist nicht allein mit seinem Schmerz und das ist alles, was seine Mutter sich für ihn gewünscht hat.

    Erzählt wird diese Geschichte als Rückblick, eingerahmt von einem Lyrikwerk, das in der Schule behandelt wird. Die Verweise auf die Gedichte geben dem Text immer wieder ein Stücken Tiefe und erweitern den Horizont des Jugendlichen.

    Und Benedikt Wells versteht es großartig mit der Stimme eines Teenagers zu schreiben. Als Leser*in fühle ich mich zurückversetzt in meine Zeit, als ich mittendrin war und als viele Dinge so viel Gewicht hatten; als der Schmerz mich am Boden festnagelte und die Höhepunkte des Lebens mich zum fliegen brachten.

    Hard Land ist ein wunderschönes Buch, denn Wells schreibt wie kein anderer. So viele schöne Sätze finde ich sonst selten in einem Buch. Ich mag seine einfachen Sprachbilder und die kleinen Weisheiten, die sich manchmal in Nebensätzen finden.

    Und ich liebe diese Hommage an die Jugend! Die Jahre im Leben, wo alles möglich ist, alles wichtig ist - die Zeit, wo der Ball in der Luft ist.

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  • 5 Sterne

    Kristall, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    !ein Lesehighlight 2021!

    Klappentext:
    „Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden.“

    Benedict Wells geht mit seinem neusten Roman „Hard Land“ mal etwas andere Wege als sonst und was soll man dazu sagen? Es ist perfekt! Besser geht es nicht! Er kann es einfach! Warum? Seine einzigartige Art den Leser an seine Figuren zu fesseln und die Geschichte gehen zu lassen ist einmalig. Hier dürfen wir Sam kennenlernen und wissen recht schnell was ihm fehlt, nach was er sich sehnt, was ihm gefällt und was er hasst. Eigentlich nichts außergewöhnliches, aber Wells verpackt es grandios! Sam ist eigentlich ein Aussenseiter...aber warum? Ist er es wirklich? Als Leser begegnen einen unheimlich viele Fragen und das ist so herrlich typisch für Benedict Wells. Aus Fragen werden nach und nach stimmige und besondere Antworten. Hier Sam zu folgen ist ein wahres Fest für den Leser. Die heutige Zeit tituliert so eine Literatur als „Coming-of-age“ und das trifft es genial und wahrhaftig auf den Punkt. Sam wird hier erwachsen, macht Erfahrungen und lernt für’s Leben Dinge, die man eben lernen muss...
    Dieses Buch habe ich an einem sonnigen Nachmittag regelrecht verschlungen, da Wells einen sehr sauberen und flüssigen aber dennoch anspruchsvollen Schreibstil pflegt. Ich konnte dieses Buch nicht weglegen. Es hat mich berührt und hinterlässt kleine, feine Spuren, bei denen man selbst nochmal an die eigene Jugend zurück denkt.
    Wells zähle ich mittlerweile zu meinen Lieblingsautoren und das wird er hiermit nur noch fester - 5 von 5 Sterne für dieses Kunstwerk!

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  • 5 Sterne

    MrsAmy, 25.02.2021

    Als Buch bewertet

    Missouri, 1985: Der 15-jährige Sam ist ein Außenseiter. Von Panik- und Angstattacken in seiner Kindheit getrieben, hat er sich zu einem stillen und vor allem schüchternen Jugendlichen entwickelt. Seine gesamte Jugend wird von der Krebserkrankung seiner Mutter überschattet. Jederzeit kann es ihr – die eigentlich als geheilt gilt – wieder schlechter gehen. Denn eine vollständige Genesung von einem Hirntumor ist nahezu unmöglich. Um einem geplanten Ferienaufenthalt bei seinen verhassten Cousins zu entgehen, nimmt Sam einen Ferienjob im alten Kino der Kleinstadt Grady an. Es ist eine Entscheidung, die sein Leben verändern und ihm den Sommer seines Lebens bescheren wird.

    Benedict Wells ist mit seinem Roman „Hard Land“ ein grandioser Coming-of-Age-Roman gelungen, der literarisch auf jeder Seite überzeugt. Wells lässt seine Leser teilhaben an der Gefühls- und Gedankenwelt des 15-jährigen Sam, der nicht nur mit der Krankheit seiner Mutter hadert, sondern vor allem auch mit seinem Vater, von dem er sich unverstanden und ausgeschlossen fühlt. Durch seinen Job im Kino lernt er Cameron, High Tower und Kirstie kennen, die kurz vor dem Wechsel aufs College stehen. Die drei nehmen Sam in ihrer Mitte auf und von Anfang an ist klar, dass dieser Sommer einzigartig sein wird und die besondere Verbindung der Jugendlichen nur von kurzer Zeit sein wird. Die Charakterzeichnung jeder einzelnen Figur ist sehr differenziert und vielschichtig. Keiner der Protagonisten hat nur eine Seite, alle sind ein Produkt ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Sie wurden zu dem, was sie sind, und sie entwickeln sich weiter. So rückt der Blick auch auf die anderen Nebendarsteller, der Fokus aber bleibt klar bei Sam, der die wohl größte – aber dennoch authentische – Entwicklung durchlebt.

    Kurzum: Hard Land, das ist ganz große Literatur, wie es sie nur selten gibt.

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  • 5 Sterne

    Janina O., 14.03.2021

    Als Buch bewertet

    Einfach euphancholisch!

    „Doch unter dieser ersten Schicht wirkte sie verletzlich und manchmal sogar unsicher. Sie konnte mir so ähnlich sein, und sie war das Gegenteil von mir, und wenn meine Stimmung eine leere Fabrikhalle war, dann war sie ein Haufen Kerzen.“

    Mein erster Wells. Und was soll ich sagen? Ich finde ihn fantastisch, man könnte auch sagen euphancholisch (Wortschöpfung aus dem Buch: eine Mischung aus Euphorie und Melancholie). Denn genau das bringt es auf den Punkt. Der Mix aus Glück und Schwermut von der ersten bis zur letzten Seite, der einen mitreißt und nicht mehr loslässt. Meiner Meinung nach hat Wells genau den richtigen Ton getroffen. Die Geschichte wirkt bis ins kleinste Detail stimmig, das Buch ist emotional, aber nicht kitschig, es lässt einen in die frühe Kindheit in den 80er-Jahren zurückreisen, ohne diesen Aspekt allzu sehr in den Vordergrund zu drängen, und die Charaktere muss man einfach nur ins Herz schließen, mit all ihren Zweifeln, Sehnsüchten, Träumen und Erkenntnissen. Ich liebe das Buch vor allem, wenn Wells die zwischenmenschlichen Hürden beschreibt, die leisen Zwischentöne während der Interaktionen miteinander, die Gedankenspiele. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Romane des Autors
    Zum Buch: Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden.

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  • 5 Sterne

    nellsche, 20.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein mitreißender Roman

    Missouri 1985: Der 15-jährige Sam nimmt einen Ferienjob im alten Kino an. Damit beginnt für ihn ein Sommer, den er niemals vergessen wird. Er ist kein unscheinbarer Außenseiter mehr, findet Freunde und verliebt sich.

    Die Beschreibung dieses Romans hat mich sehr neugierig gemacht, besonders der Hinweis auf den Film 'Stand By Me', den ich absolut liebe. Außerdem kannte ich bisher noch kein Buch dieses Autors.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, sehr bildhaft und fesselnd und voller Gefühl. Ich war sofort komplett gefangen von dieser Geschichte und musste immer weiterlesen.
    Die Charaktere wirkten lebendig und authentisch. Sam hat mir sofort gefallen und ich mochte ihn total gerne. Ich habe ihn richtig ins Herz geschlossen.
    Die Story hat mir sehr gut gefallen. Das Flair der 1980er wurde super beschrieben, ich fühlte mich richtig in die damalige Zeit zurückversetzt und hatte alles sehr gut vor Augen. Da kamen so manche Erinnerungen hoch und ich musste mir unbedingt passende Musik anmachen.
    Sam in diesem für ihn ganz besonderen Sommer zu begleiten und seine Entwicklung mitzuerleben war toll und spannend. Was wird er alles erleben? Welche neuen Freundschaften entwickeln sich? Wie erlebt er die erste Liebe? Die Handlungen und Erzählungen waren lebendig und berührend, ich war wirklich mittendrin. Die Gedanken und Gefühle waren sehr authentisch und mitreißend dargestellt.
    Das Ende hat mir sehr gut gefallen, es war sehr passend zu der Geschichte und rundete sie super ab.

    Ein fesselnder Roman um Sam und seinen ganz besonderen Sommer. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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