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  • 5 Sterne

    Fornika, 04.04.2018

    Als Buch bewertet

    In Shaker Heights ist die Welt in Ordnung. In der ersten vollends geplanten Stadt sind nicht nur die Straßen wie sauber mit dem Lineal gezogen, sondern es herrscht überall Idylle, Freundlichkeit und Glück. Die Familien sind stabil, die Kinder allesamt schlau und ohne größere Probleme. So scheint es zumindest. Als die Familie Richardson ihr Heim abgebrannt vorfindet, löst sich schnell der glänzende Lack, der die Probleme bisher kaschiert hat.

    Schon in „Was ich euch nicht erzählte“ hatte mich die Autorin mit ihrer Erzählkunst eingefangen, sodass ich mit entsprechend hohen Erwartungen ans neue Buch gegangen bin. Enttäuscht wurde ich nicht, wieder einmal hat mich Celeste Ng mit ihrem feinen, leisen Stil in ihren Bann gezogen. Sie versetzt den Leser in die idyllische Kleinstadt, die Dynamik der Gemeinde wird hervorragend aufgegriffen und schnell kann man sich als Leser in die verschiedenen Figuren einfühlen. Dass hier nicht alles Gold ist was glänzt, das hat man als Leser schnell begriffen, die Enthüllungen sind trotzdem bisweilen überraschend. Gerade das langsame Entwickeln der Handlung, gepaart mit intensiven Gefühlen und einer zunehmend Beklemmung, machten für mich den Reiz der Geschichte aus. Ng zeichnet ihre Figuren sehr menschlich, jeder wird sich in irgendeinem Protagonisten wiederfinden können. Man kann ihre Gedanken und Handlungen immer gut nachvollziehen, verstehen muss man ja nicht jeden. Die Autorin greift eine Vielzahl an gesellschaftlichen Themen auf, von Rassismus über kulturelle Unterschiede bis hin zu der Frage was eine gute Mutter/Familie ausmacht. Es werden oft beide Seiten beleuchtet, immer wird der Leser jedoch zum Nachdenken angeregt. An mancher Stelle hätte ich mir die Handlung etwas extremer gewünscht, dass die Protagonisten noch mehr wagen, noch mehr ihr wahres Ich zeigen. Doch unterm Strich hat mich „Kleine Feuer überall“ sehr angesprochen und ich habe es sehr gerne gelesen.

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  • 5 Sterne

    Gisela R., 25.03.2018

    Als Buch bewertet

    Ich sehe ein Siedlungshaus im Villenstil und ganz viel leicht bewölkten Himmel. Die Aussage dieses Covers trifft schon ziemlich gut den Inhalt der Geschichte.
    Eine gutbürgerliche Familie mit 4 Kindern, Mutti hält sich für etwas Besseres und was ihre Kinder so unternehmen, kümmert sie eher weniger. Hauptsache, der gute Ruf bleibt gewahrt.
    Dann tritt auf einmal die alleinerziehende und etwas unkonventionelle Künstlerin Mia mit ihrer Tochter Pearl in Frau Richardsons Leben, sie zieht in ein kleines, von den Richardsons nicht genutztes Haus in deren unmittelbarer Nähe und als Frau Richardson eine Putzfrau benötigt, stellt sie Mia ein, die das eher widerwillig annimmt, spürt sie doch das wohltätige Almosen dahinter. Aber durch diese neue Arbeit kann Mia ihre bisherigen kleinen Jobs aufgeben und sich mehr ihrer Kunst, der Fotografie, widmen.
    Pearl und die Kinder der Richardsons freunden sich an und auch Mia wird durch ihre liebevolle Art bald von den Kindern ins Herz geschlossen, ist sie doch so anders, als die eigene Mutter. Mia hat immer ein offenes Haus und ein offenes Herz für alle Kinder.
    Die fast vergessene eigene Geschichte von Mia und Pearl tritt dann durch ein aktuelles Ereignis wieder in den Vordergrund und nicht nur das, auch im Zusammenleben der Teenager gibt es das eine oder andere unerwartete Vorkommnis. Alles spitzt sich dramatisch zu und endet damit, daß Izzy, die Jüngste der Richardsons, eine Aussage von Mia wörtlich nimmt : manchmal muss man alles abbrennen und von vorn anfangen. Nach dem Brand ist die Erde fruchtbarer und Neues kann wachsen. Genauso ist es bei den Menschen. Sie finden einen Weg und fangen von vorne an...

    Dieses Buch hat mein Herz berührt und ich habe es in kürzester Zeit durchgelesen. Es ist erschreckend, wie viel Böses allein durch Missverständnisse entstehen kann. Ein absolut lesens- und empfehlenswerter Roman.

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  • 5 Sterne

    Readaholic, 10.05.2018

    Als Buch bewertet

    Wie Phoenix aus der Asche
    Die Geschichte handelt von zwei Familien: der gutsituierten Familie Richardson mit ihren vier Kindern und ihren Mietern, der alleinerziehenden Mia Warren und ihrer Tochter Pearl.
    Das Leben dieser beiden Parteien könnte unterschiedlicher nicht sein. Familie Richardson lebt seit jeher ein bürgerliches Leben in der Mustergemeinde Shaker Heights, in der alles und jedes geregelt ist, sogar die Farbe, in der die Häuser gestrichen sein dürfen, während die unkonventionelle Künstlerin Mia von Gelegenheitsjobs lebt und mit ihrer Tochter ein Nomadenleben führt. Sobald Mia eines ihrer Kunstprojekte zu Ende gebracht hat, ziehen sie weiter. Dieses Mal soll es anders werden, sie wollen sich in Shaker Heights niederlassen, doch die äußeren Umstände lassen dies nicht zu.

    Gleich zu Beginn brennt das Haus der Richardsons ab. Offensichtlich handelt es sich um Brandstiftung. Der Verdacht drängt sich auf, dass die jüngste Tochter der Richardsons, Izzy, dafür verantwortlich ist.
    Wie es dazu kam, wird dem Leser nach und nach klar. Während es Pearl sehr zu den Richardsons zieht, ist Izzy fasziniert von Mia und ihrer Kunst. Mia, die zunächst nicht viel mit dem Rest der Richardsons zu tun hat, beginnt auf Bitte von Mrs. Richardson, die glaubt, ihr damit einen Gefallen zu tun, als Haushaltshilfe stundenweise bei ihren Vermietern zu arbeiten und bekommt so einen guten Einblick in deren Leben. Gleichzeitig beginnt Caroline Richardson, die als Journalistin für eine Lokalzeitung arbeitet, in Mias Leben herumzuschnüffeln. Sie ahnt, dass Mia ein Geheimnis hat, das sie unbedingt aufdecken will...
    Die Leseprobe von „Kleine Feuer überall“ sprach mich nicht sonderlich an, aber ich muss sagen, der erste Eindruck hat getrogen, denn es ist ein wundervolles vielschichtiges und fesselndes Buch, das mich nicht losließ.

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  • 5 Sterne

    dreamer, 08.05.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Genauso großartig wie der erste Roman

    Ihr mochtet den ersten Roman von Celeste Ng (Was ich euch nicht erzählte) aus dem Jahr 2016? Dann werdet ihr auch den neuen Roman (Kleine Feuer überall) lieben.
    Wiederum schafft es Celest Ng, eine Reihe von Charakteren vorzustellen, die ausgearbeitet und lebendig wirken. Hat man den Roman ausgelesen, fragt man sich, wie es mit ihnen allen weitergeht. Wie entwickelt sich der weitere Lebensweg von Izzy? Was hält das Leben noch für Mia und ihre Schwester Pearl bereit? Sie alle sind mir während ich „Kleine Feuer überall“ gelesen habe, ans Herz gewachsen. Es sind mehrdimensionale Charaktere, die sowohl gute als auch schlechte Seiten besitzen. Man kann ihre Handlungen von einem neutralen Standpunkt aus absolut nachvollziehen - anhand der von der Autorin bereitgestellten Informationen und Hintergründe.
    Das beschauliche Vorstadtleben, das man vielleicht aus amerikanischen TV-Serien kennt, wird einem vor Augen geführt mit all den Vorgaben, den kleinen und großen, ausgesprochenen und nicht ausgesprochenen Regeln, die damit einhergehen, wenn man dazugehören will. Aber Celeste Ng hebt auch den Schleier und gewährt einen Blick hinter die Kulissen. Entsprechen die Handlungen von Mrs. Richardson wirklich den Idealen, die sie sich auf die Fahnen geschrieben hat? Ist Izzy wirklich so ein Unruhestifter, wie ihre Mutter immer annimmt?
    Sprachlich wunderschön und emotional berührend erzählt Celeste Ng eine Geschichte, die einem im Gedächtnis bleiben wird. Fünf Sterne von mir für diesen Roman!

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  • 5 Sterne

    dreamer, 08.05.2018

    Als Buch bewertet

    Genauso großartig wie der erste Roman

    Ihr mochtet den ersten Roman von Celeste Ng (Was ich euch nicht erzählte) aus dem Jahr 2016? Dann werdet ihr auch den neuen Roman (Kleine Feuer überall) lieben.
    Wiederum schafft es Celest Ng, eine Reihe von Charakteren vorzustellen, die ausgearbeitet und lebendig wirken. Hat man den Roman ausgelesen, fragt man sich, wie es mit ihnen allen weitergeht. Wie entwickelt sich der weitere Lebensweg von Izzy? Was hält das Leben noch für Mia und ihre Schwester Pearl bereit? Sie alle sind mir während ich „Kleine Feuer überall“ gelesen habe, ans Herz gewachsen. Es sind mehrdimensionale Charaktere, die sowohl gute als auch schlechte Seiten besitzen. Man kann ihre Handlungen von einem neutralen Standpunkt aus absolut nachvollziehen - anhand der von der Autorin bereitgestellten Informationen und Hintergründe.
    Das beschauliche Vorstadtleben, das man vielleicht aus amerikanischen TV-Serien kennt, wird einem vor Augen geführt mit all den Vorgaben, den kleinen und großen, ausgesprochenen und nicht ausgesprochenen Regeln, die damit einhergehen, wenn man dazugehören will. Aber Celeste Ng hebt auch den Schleier und gewährt einen Blick hinter die Kulissen. Entsprechen die Handlungen von Mrs. Richardson wirklich den Idealen, die sie sich auf die Fahnen geschrieben hat? Ist Izzy wirklich so ein Unruhestifter, wie ihre Mutter immer annimmt?
    Sprachlich wunderschön und emotional berührend erzählt Celeste Ng eine Geschichte, die einem im Gedächtnis bleiben wird. Fünf Sterne von mir für diesen Roman!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 11.04.2018

    Als Buch bewertet

    „In diesem Sommer redeten alle in Shaker Heights darüber, wie Isabelle, das jüngste Kind der Richardsons, schließlich durchdrehte und das Haus niederbrannte.“

    Während das ländliche Idyll der Familie Richardson in Flammen aufgeht, und sie gezwungen sind, zu verstehen, warum ihre jüngste Tochter in jedem Zimmer Benzin vergossen hat, entwirft die Autorin das Bild einer allzu perfekten Familie in einer vorbildlichen Wohngegend. Beide Eltern erfolgreich im Beruf, vier größere Kinder, die anscheinend ebenso gut wie ihre Eltern geraten sind und nichts, was das eingegrenzte Lebensbild der Richardsons durcheinanderbringen könnte. Erst als sie ihr Zweithaus an eine Künstlerin mit jugendlicher Tochter vermieten, beginnt sich das Geflecht zu lösen, denn Mia, die bald auch die Putzhilfe der Richardsons wird, um ihre Miete überhaupt zahlen zu können, wirbelt eine Menge Staub auf. Nicht nur, dass sie die Kinder der Richardsons magisch in ihren Bann zieht und die junge Izzy direkt unter ihre Fittiche nimmt, auch deren Tochter Pearl verdreht den Söhnen Trip und Moody gehörig den Kopf. Was zunächst wie eine ganz normale Freundschaft unter Jugendlichen wirkt, wird zunehmend zur Gefahr, denn Elena Richardson merkt sehr wohl, dass ihre Kinder in der fremden Frau viel mehr sehen als nur eine x-beliebige Bekannte. Als sie beginnt in der Vergangenheit der Zugezogenen zu stochern, deckt sie einen Skandal auf und ist sich sicher: „Meine Kinder kann ich dieser Frau nicht überlassen.“ Doch bitter bekommt sie zu spüren, dass Zuwendung und Entgegenkommen manchmal viel tiefere Bande schafft als Geld und Ansehen …

    Nachdem ich den Debütroman der Autorin Celeste Ng „Was ich euch nicht erzählte“ regelrecht verschlungen habe und äußert begeistert war, wollte ich ihr zweites Buch ebenfalls lesen. Und auch hier, konnte mich die Autorin von ihrem schriftstellerischen Können überzeugen. Ich empfinde ihren Schreibstil und die Wortwahl, ebenso wie die Charakterisierung der handelnden Personen nahezu perfekt. Sie entwirft weniger ein erschreckendes Szenario, sondern konzentriert sich ganz klar auf Zwischenmenschliches, auf die Verfehlungen und Unterlassungen ihrer Protagonisten, sie bemüht sich deren Sorgen und Nöte darzulegen und stellt die dramatischen Folgen als eine ganz logische Handlung dar, die man als Leser durchaus erwartet, weil man anders als die Figuren selbst, ein viel tieferes, umfangreiches Bild ihrer Gefühlswelt erworben hat. Diese Fokussierung auf die Innerlichkeit des Menschen hat mir auch in diesem Buch ausgesprochen gut gefallen, zeigt sie doch, wie zerrüttet Manches ist, was nach außen nahezu unproblematisch erscheint, bis es eines Tages zum Ausbruch kommt.

    Dennoch empfand ich die Handlung des Buches etwas ungeordnet, so dass ich mir einen strikteren Verlauf gewünscht hätte. Während man einmal der Mutter der 4 Kinder nahekommt und erkennt, warum sie so geworden ist, schweift der Text danach zu einem aktuellen Sorgerechtsstreit in der Gemeinde ab, nur um im Folgenden die Vergangenheit, der neuen Nachbarin zu durchleuchten. Dabei ist jeder Handlungsstrang für sich erzählt sehr genial, nur die Verbindung, die damit bezweckte Gesamtheit der Erzählung, bleibt etwas auf der Strecke. Dadurch fällt es mir schwer, eine Bedeutungsschwere, eine durchschlagende Aussagekraft herauszufiltern. Es sind eher die kleinen Spannungsherde, die wirken als die große Frage danach: „Was macht eine gute Mutter aus?“ Und so findet man auch keine abschließende Wahrheit, dafür aber die Gewissheit, dass es nicht darauf ankommt, welche Fehler man begeht, sondern darauf, ob man bereit dazu ist, sich den Menschen zuzuwenden, sie anzunehmen und nicht zu verurteilen, selbst auf die Gefahr hin, dass sie ganz anders werden, als man es sich gerade als Mutter, für sie erhofft hat.

    Fazit: Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen intensiven Roman, selbst wenn ich gerne 5 gegeben hätte, weil mich einfach der bruchstückenhafte Handlungsverlauf etwas geärgert hat. Ansonsten aber eine wunderbare, vielfältige Menschenstudie, mit vielen Protagonisten, die einem alle irgendwie ans Herz wachsen und bei denen man fast traurig ist, dass man sich nun von ihnen trennen muss. Ich empfehle das Buch all jenen Lesern, die gerne hinter die äußere Fassade blicken, die sich mit vielen Gefühlen auseinandersetzen möchten und denen es in den Fingern krabbelt, die wahren Beweggründe für menschliche Entscheidungen zu verstehen. Eines steht fest: Den nächsten Roman der Autorin muss ich unbedingt wieder lesen …

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  • 5 Sterne

    Annegret H., 30.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Elena Richardson lebt Ende der 1990er Jahre den amerikanischen Vorstadt-Traum: Mit ihrem Mann, einem Anwalt, und ihren vier Kindern wohnt die Journalistin in einem perfekten Haus in Shaker Heights, einer perfekten Gegend nahe Cleveland/Ohio. Image ist hier alles. Doch als die alleinerziehende Fotografin Mia mit ihrer Tochter Pearl in die Gegend zieht, enthüllt die Autorin Celeste Ng nach und nach, welche Probleme sich hinter der perfekten Vorstadt-Fassade verbergen. Freigeist Mia bleibt nur so lange an einem Ort, bis sie ein Fotografie-Projekt abgeschlossen hat, dann zieht sie mit ihrer Tochter und ihrem wenigen Hab und Gut weiter.

    Beide Familien vertreten komplett unterschiedliche Werte, aber haben auf den ersten Blick ihren Platz im Leben gefunden. Erst als sich die fünf Kinder näher kennenlernen, beginnt die Fassade auf beiden Seiten zu reißen. Anhand dieser scheinbar normalen Familien behandelt Celeste Ng wichtige Themen wie Alltagsrassismus, sexuelle Selbstbestimmung sowie die Bedeutung von Mutter- und Vaterschaft. Dabei zeichnet sie die ganz alltäglichen zwischenmenschlichen Beziehungen auf sehr feinfühlige Weise nach. Bis auf das herunterbrennende Haus, das den Rahmen der Geschichte bildet, gibt es keine großen, übertrieben dramatischen Ereignisse. Stattdessen schlägt Ng viele leise Töne an und schreibt in einem angenehm unprätentiösen, klaren Stil. Auf diesem Weg zeigt sie geschickt, wie aus kleinen, lange schwelenden Feuern schließlich ein Großbrand wird.

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  • 5 Sterne

    Ursula U., 21.04.2018

    Als Buch bewertet

    Mia Warren und ihre Teenagertochter Pearl sind mal wieder auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Immer, wenn Mia ein künstlerisches Projekt als Fotografin beendet hat, verlassen sie ihre kurzfristige Unterkunft und suchen sich etwas neues. Nun erreichen sie die idyllische Kleinstadt Shaker Heights, ein Ort, an dem alles genormt ist, die Häuser und die Gärten haben sich der gewünschten Ästhetik anzupassen, die Menschen, die dort leben, haben einen großen Ordnungssinn, wissen, was richtig und falsch ist, pflegen Freundschaften und bilden Seilschaften, um sich beruflich zu unterstützen. Eine Wohnung der Familie Richardson wird nun an Mia und Pearl vermietet und zwei sehr unterschiedliche Welten treffen aufeinander. Pearl freundet sich mit den Kinder der Richardsons an, der gleichaltrige Moody ist in Pearl verliebt während Pearl erste sexuelle Erfahrungen mit dem älteren Bruder erlebt. In der so heilen Familie gilt die jüngste Tochter Izzy als das schwarze Schaf. Sie hat ihre eigenen Ansichten und Verhaltensweisen und erlebt bei der unkonventionellen Mia Zuneigung und Verständnis.
    Die Menschen des Ortes werden sehr detailliert mit ihren Stärken und Schwächen beschrieben. Die Gewissenskonflikte, was ist richtig, was falsch und das es jede Menge Grautöne gibt, wird auf literarisch sehr ansprechende Art näher gebracht. Man fühlt mit jeder einzelnen Person mit und jede ist in einer Art sympathisch oder von den Handlungen nachvollziehbar.

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  • 5 Sterne

    Jonas1704, 26.05.2018

    Als Buch bewertet

    Buchkulisse ist Cleveland, Ohio und spezieller ein Vorort namens Shaker Heights wo alles seinen, richtigen, Weg geht und das Leben der Bewohner bis ins kleinste Detail programmiert ist. Hier lebt auch die gut situierte Familie Richardson. Der Vater ist Rechtsanwalt und die Mutter Journalistin. Die vier Kinder leben auch alle nach den Regeln, bis auf Izzy, die jüngste Tochter, die das sogennante schwarze Schaf der Familie und deren Sorgenkind ist. Sie soll auch diejenige sein die offenbar Feuer in ihrem schönen Haus gelegt haben soll, denn das Haus brennt plötzlich lichterloh.

    Unterdessen zieht die Künstlerin Mia mit ihrer 15-jährigen Tochter Pearl in die Gegend ein. Der gleichaltrige Sohn der Richardsons ist total von ihrem chaotischen Lebenstil fasziniert, denn dieser passt überhaupt nicht zu dem Vorort und ist total unkonventionell. Pearl auf der anderen Seite, gefällt das Haus der Richardsons sehr und ihr gefällt es auch, dass ihre Mutter Mia als Haushälterin bei den Richardsons arbeitet. Die Familien nähern sich durch die Ereignisse, bis Mia und Pearl eines Tages verschwinden.

    Die Autorin Ng Celeste beschreibt in ihrem eindrucksvollen Familienroman die zwischenmenschlichen Beziehungen. Und das sehr unterhaltsam und raffieniert, so dass ich für dieses Buch gerne eine Leseempfehlung gebe.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 14.04.2018

    Als eBook bewertet

    Einfach spannend
    Ich war schon von Celeste Ngs ersten Roman total begeistert. Kleine Feuer überall gefällt mir genau so gut. Der Roman spielt in Shaker Heigts, einem wohlhabenden Vorort Clevelands in Ohio, in dem die Autorin teilweise aufwuchs.

    Der Roman fängt und endet mit dem Brand des Hauses, das die Izzy gelegt hat. Dazwischen wird die Geschichte von der Autorin wunderbar lebhaft und liebevoll erzählt.
    Die Familie Richardson besteht aus Vater, einem Anwalt, Mutter Elena, Reporterin, und vier Kindern, zwei Söhnen und zwei Töchtern, Trip, Lexie, Moody und Izzy. Eine Familie die sehr von sich eingenommen ist.
    Sie haben eine Wohnung vermietet, an die Künstlerin Mia und ihre Tochter Pearl. Da gibt es auch einige Geheimnisse.

    Die Probleme und Ansichten der Teenager werden gut interpretiert. .Dann geht es noch um ein asiatisches Kind. Celeste Ng erzählt über ihre Personen besonders intensiv und einfühlsam.
    Es ist ein Roman über Mütter und Töchter. Es gibt immer wieder neue Themen, die aber nicht zu viel wurden, sondern besonders dramatisch. Ich war die ganze Zeit gefesselt und konnte nicht genug bekommen. Die Autorin erzählt aber auch zu spannend.

    Ich möchte diesen Roman sehr empfehlen und freue mich schon auf weitere Bücher von Celeste NG.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Benne, 05.04.2018

    Als Buch bewertet

    „Kleine Feuer Überall“ lässt mich sprachlos und ratlos zurück. Das Buch hat mich manchmal umgehauen, dennoch wurde ich nicht schlau aus der Handlung. Einige Tage nachdem ich es beendet habe, denke ich immer noch darüber nach und frage mich, wie ich es für mich persönlich aber auch objektiv einordnen soll.


    Celeste Ngs zweiter Roman handelt von einer Familie. Einer Familie, die meint, richtig zu handeln. Einer Familie, deren Leben perfekt scheint, bevor ihre makellose Fassade zu Bruch geht. Alles beginnt mit der jungen Izzy Richardson, die zuhause Feuer legt. Nur scheint es so, als würde die Geschichte damit beginnen. Denn tatsächlich begleitet man die Familie und überraschenderweise noch einen Haufen anderer Charaktere auf dem Weg zu diesem namensgebenden Feuer. Die „kleinen Feuer“ breiten sich nämlich nicht im Haus der Richardsons aus, sondern falten ihre Zerstörungskraft auf bildlicher Ebene in den Beziehungen der Menschen aus, was fatale Konsequenzen hat. Insgesamt gesehen hat mir ein roter Faden gefehlt, der mir signalisiert, wo die Geschichte hinführt. Einige Male hat sich die Geschichte in Plots verloren, die so verschieden von den vorherigen sind, dass der eindeutige Zusammenhang fehlt. Es fühlte sich dann eher wie eine Ergänzung, statt einer Fortführung der Handlung an.


    Der Roman enthält ein verstecktes Netz an Charakterbeziehungen, die anfangs etwas verwirrend wirken können und sich nur indirekt offenbaren. Am Ende wird dem Leser das komplette Ausmaß ersichtlich, in welchem sich die Richardsons befinden. Je mehr Kapitel vergingen, desto mehr stellte sich mir die Frage, wer denn nun die eigentliche Hauptperson sei. Es waren nämlich nicht alle komplett gleichgestellt, da einige Personen Ereignisse verursachten, die die folgende Handlung maßgeblich beeinflusst haben. Ist es die jüngste Tochter der Richardsons, Izzy? Ist es die Mieterin der Richardsons Mia, die eine tragende Rolle spielt? Oder doch dessen Tochter Pearl? Da immer neue Schichten und Geheimnisse aufgedeckt wurden, kamen außerdem überraschende Charakterzüge zum Vorschein.


    Ngs Schreibstil ist tadellos. Sie schaffte es mit wenig Worten viel zu erzählen und bei mir zu bewirken. Sie streut in eine Geschichte voller Ernsthaftigkeit und bitterem Realismus Stellen hinein, die herzzerreißend sind. Dabei schafft sie es unter anderem verschiedene Facetten der Rassendiskriminierung zum Vorschein zu bringen, die den Leser die heutige Zeit kritisch hinterfragen lassen und nachwirkend im Gedächtnis hängen bleiben.


    Das Cover des Buches gefällt mir im Englischen viel besser. Meiner Meinung nach hat es da viel mehr Ausstrahlung und das fast undefinierbare gewisse Etwas, welches beruhigend auf mich wirkt, aber auch eine Dynamik verbreitet. Nichtsdestotrotz enthält auch das deutsche Cover eine klare Beziehung zur Handlung. Das Haus wirkt perfekt, die Umgebung makellos, der Himmel und die Wolken erwecken den Anschein eines perfekten Lebens. Genau so wenig wie die Charaktere im Buch weiß auch der Leser vorher nicht, dass sich in diesem Leben kleine Feuer verbergen, die sich aufsummieren und Hoffnungen und Zukünfte niederbrennen können.


    „Kleine Feuer überall“ sei den Lesern empfohlen, die von einem Roman überrascht werden möchten, die mit wenig Erwartungen an ihn herangehen. Es ist eine Geschichte, die sich langsam an den Leser heranschleicht und dann plötzlich mit voller Kraft zu schlägt. Da Celeste Ng in den höchsten Tönen gelobt wird, habe ich ein Meisterwerk erwartet. Ich wurde nicht enttäuscht, aber hatte leider mehr erwartet. Trotzdem ist er ein Roman, der sich nachhaltig noch auf mich auswirkt und welchen ich nicht so schnell vergessen werden.

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  • 5 Sterne

    Annemarie C., 08.03.2018

    Als Buch bewertet

    Ich habe schon viel Positives von englischsprachigen Leuten über dieses Buch gehört, deswegen habe ich mich sehr gefreut, nun die Möglichkeit zu bekommen, eine deutsche Leseprobe zu lesen. Noch mehr freut es mich, dass ich sagen kann, dass meine hohen Erwartungen bereits von dieser kleinen Kostprobe übertroffen wurden.
    Der Schreibstil ist wirklich klasse! Einfach und flüssig zu lesen, jedoch keinesfalls simpel oder unkreativ. Die Sprache der Autorin ist sehr schön, mit Metaphern u.ä. versehen, dabei aber nicht zu verworren oder zu überheblich.
    Die Charakter habe ich bereits nach dem Lesen dieser wenigen Seiten in mein Herz geschlossen. Die Kinder sind zwar altersgerecht dargestellt, jedoch verhalten sie sich nicht kindisch. Die beginnende Freundschaft zwischen Pearl und Moody ist wirklich herzerwärmend (vor allem weil ihr Lebensumstände so unterschiedlich sind, sie sich aber trotzdem gut verstehen und keine Vorurteile gegenüber dem jeweils anderen haben), und ich frage mich sehr, wie der weitere Verlauf dieser Freundschaft wohl ist.
    Der Titel des Buches wird gleich am Anfang klar, und auch dieser Teil ist interessant und regt zum rätseln an.
    Insgesamt war dies also eine tolle Leseprobe, die Lust auf mehr macht!

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  • 5 Sterne

    raschke64, 17.04.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Shaker Heights ist das Paradies auf Erden. Der Ort wurde geplant aufgebaut und alles so ideal wie möglich gemacht, allerdings auch mit sehr vielen Regeln und Auflagen. Familie Richardson ist die perfekte Familie. 2 Söhne, 2 Töchter, Mutter arbeitet ein wenig als Redakteurin, Vater ist Anwalt. Und es geht ihnen finanziell gut. Dass die jüngste Tochter aus dem Rahmen fällt, wird hingenommen. Dann kommen Mia und ihre Tochter Pearl in den Ort und es ändert sich einiges ...

    Das Buch ist ganz stark. Da wird eine ideale Welt aufgezeigt mit nur guten Leute, die das Beste wollen und Gutes tun. Doch je mehr man in dem Buch liest, bekommt die heile Welt immer mehr Risse und man fragt sich, was davon eigentlich wahr ist. Denn als Gegenentwurf gibt es da ganz die unkonventionelle Künstlerin Mia, die sich in keine Schublade pressen lässt und die allen den Spiegel vorhält.
    Mir hat gut gefallen, wie die so gegensätzlichen Leben gegenübergestellt werden. Die Beschreibung ist sehr bildhaft, man kann mitfühlen und da man das Ende, nämlich das Legen des Feuers durch Izzy, kennt, baut sich trotzdem die ganze Zeit eine unterschwellige Spannung auf, denn man weiß eben das Ende doch nicht. Supergut geschriebenes Buch.

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  • 5 Sterne

    raschke64, 17.04.2018

    Als Buch bewertet

    Shaker Heights ist das Paradies auf Erden. Der Ort wurde geplant aufgebaut und alles so ideal wie möglich gemacht, allerdings auch mit sehr vielen Regeln und Auflagen. Familie Richardson ist die perfekte Familie. 2 Söhne, 2 Töchter, Mutter arbeitet ein wenig als Redakteurin, Vater ist Anwalt. Und es geht ihnen finanziell gut. Dass die jüngste Tochter aus dem Rahmen fällt, wird hingenommen. Dann kommen Mia und ihre Tochter Pearl in den Ort und es ändert sich einiges ...

    Das Buch ist ganz stark. Da wird eine ideale Welt aufgezeigt mit nur guten Leute, die das Beste wollen und Gutes tun. Doch je mehr man in dem Buch liest, bekommt die heile Welt immer mehr Risse und man fragt sich, was davon eigentlich wahr ist. Denn als Gegenentwurf gibt es da ganz die unkonventionelle Künstlerin Mia, die sich in keine Schublade pressen lässt und die allen den Spiegel vorhält.
    Mir hat gut gefallen, wie die so gegensätzlichen Leben gegenübergestellt werden. Die Beschreibung ist sehr bildhaft, man kann mitfühlen und da man das Ende, nämlich das Legen des Feuers durch Izzy, kennt, baut sich trotzdem die ganze Zeit eine unterschwellige Spannung auf, denn man weiß eben das Ende doch nicht. Supergut geschriebenes Buch.

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  • 4 Sterne

    Igela, 24.06.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum ersten Mal in ihrem Leben überlegen sich die Künstlerin Mia und ihre 15 jährige Tochter Pearl sesshaft zu werden. In Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, konnten sie von der Familie Richardson günstig einen Hausteil mieten. Pearl freundet sich mit den Kindern der Richardson an und ist heimlich in den ältesten Sohn Trip verliebt. Als Linda, die Freundin von Elena Richardson, ein asiatisches Baby adoptieren möchte und die Mutter das Kind zurück will, steht das Städtchen Kopf. Isabelle, die jüngste der Familie Richardson ist empört…kurz darauf brennt das Haus der Familie…Brandstiftung!

    Ich hatte schon sehr viel Gutes von diesem Buch gehört, und es mir deshalb besorgt. Und tatsächlich, hat die Geschichte mich von Beginn weg fasziniert. Denn der Schreibstil von Celeste Ng ist einfach toll. Ich kenne von der Autorin schon "Was ich euch nicht erzählte" und wieder finde ich hier den unvergleichlichen Schreibstil. Erst startet die Autorin ohne gross die direkte Rede zu benutzen, das Ganze wirkt eher wie eine Erzählung. Und trotzdem habe ich mich den Figuren gleich nahe gefühlt…wie sie das mit dem Schreibstil, in dem man sich wie bei einer Lesung fühlt, hingekriegt hat, ist mir ein Rätsel. Ich vermute es liegt an der bildreichen Sprache….
    Man versteht sofort das Gefüge des kleinen Städtchens. Regeln sind nicht nur wichtig sondern werden auch penibel eingehalten. Auch skurrile, wie, dass das Gras auf dem eigenen Grundstück nicht länger als 15 cm sein darf. Die Moral im Städtchen wird wie ein Banner hoch gehalten. Teenager, die schwanger werden, kennt man keine. Und nach und nach kommt man als Leser dahinter, dass vieles unter dem Deckmäntelchen Regeln, Sitte, Moral und Anstand, verborgen bleibt.
    Zeitweise prallen zwei Welten aufeinander. Der Lebensstandard der Richardson ist völlig anders als die der alleinerziehenden Mia. Bei Richardson haben alle ein eigenes Zimmer, Dinge werden weggeworfen statt repariert. Gerade Pearl fühlt sich magisch angezogen vom Heile Welt Familienleben der Familie. Und merkt schlussendlich, dass nicht alles was glänzt auch Gold ist.
    Sehr speziell empfand ich, dass Isabel, auf den ersten 70 Seiten nur durch Erzählungen ihrer Familie an der Geschichte teilnimmt. Wie ein Gespenst ist sie präsent, doch nimmt nicht aktiv an der Handlung teil. Sehr gut hat die Autorin später das Hauptproblem von Isabelle eingeflochten. Denn Izzy hatte nach einem schweren Start ins Leben die geballte Ladung Sorge, Aufmerksamkeit und Ueberbehütung durch ihre Mutter auf sicher…und hat sich unweigerlich zu einem schwierigen Kind und Teenager entwickelt.
    Die Geschichte, die die Bevölkerung, und sogar Familien und Paare entzweit, die Frage bei wem das adoptierte Kind leben soll, entfesselt neue, eigene Geschichten um das Thema Adoption und Abtreibung. Celeste Nig spielt mit den Vorurteilen und den Gefühlen der Bewohner von Shaker Heights ( und die, der Leser ). Wer ist die bessere Mutter? Die reiche Linda, die sich seit Jahren ein Kind wünscht? Oder die alleinstehende, Migrantin Bebe Chow, die das Baby erst ausgesetzt hat und nun zurück will? Ein brisantes Thema, bei dem man unweigerlich ins Grübeln kommt…
    Die Autorin hat ein gesellschaftskritisches Werk geschaffen und ich war sehr gefesselt. Einzig ein paar holperige Stellen in der Handlung habe ich als gesucht und konstruiert empfunden. So, wie die Tatsache, dass Mia, als sie erfährt, dass eine Freundin von Mrs. Richardson ein asiatisches Baby adoptieren wird, sofort an Bebe Show, mit der sie mal zusammen gearbeitet hat, denkt. Und die auch noch zufälligerweise die Mutter des Babys ist.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 24.06.2018

    Als Buch bewertet

    Zum ersten Mal in ihrem Leben überlegen sich die Künstlerin Mia und ihre 15 jährige Tochter Pearl sesshaft zu werden. In Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, konnten sie von der Familie Richardson günstig einen Hausteil mieten. Pearl freundet sich mit den Kindern der Richardson an und ist heimlich in den ältesten Sohn Trip verliebt. Als Linda, die Freundin von Elena Richardson, ein asiatisches Baby adoptieren möchte und die Mutter das Kind zurück will, steht das Städtchen Kopf. Isabelle, die jüngste der Familie Richardson ist empört…kurz darauf brennt das Haus der Familie…Brandstiftung!

    Ich hatte schon sehr viel Gutes von diesem Buch gehört, und es mir deshalb besorgt. Und tatsächlich, hat die Geschichte mich von Beginn weg fasziniert. Denn der Schreibstil von Celeste Ng ist einfach toll. Ich kenne von der Autorin schon "Was ich euch nicht erzählte" und wieder finde ich hier den unvergleichlichen Schreibstil. Erst startet die Autorin ohne gross die direkte Rede zu benutzen, das Ganze wirkt eher wie eine Erzählung. Und trotzdem habe ich mich den Figuren gleich nahe gefühlt…wie sie das mit dem Schreibstil, in dem man sich wie bei einer Lesung fühlt, hingekriegt hat, ist mir ein Rätsel. Ich vermute es liegt an der bildreichen Sprache….
    Man versteht sofort das Gefüge des kleinen Städtchens. Regeln sind nicht nur wichtig sondern werden auch penibel eingehalten. Auch skurrile, wie, dass das Gras auf dem eigenen Grundstück nicht länger als 15 cm sein darf. Die Moral im Städtchen wird wie ein Banner hoch gehalten. Teenager, die schwanger werden, kennt man keine. Und nach und nach kommt man als Leser dahinter, dass vieles unter dem Deckmäntelchen Regeln, Sitte, Moral und Anstand, verborgen bleibt.
    Zeitweise prallen zwei Welten aufeinander. Der Lebensstandard der Richardson ist völlig anders als die der alleinerziehenden Mia. Bei Richardson haben alle ein eigenes Zimmer, Dinge werden weggeworfen statt repariert. Gerade Pearl fühlt sich magisch angezogen vom Heile Welt Familienleben der Familie. Und merkt schlussendlich, dass nicht alles was glänzt auch Gold ist.
    Sehr speziell empfand ich, dass Isabel, auf den ersten 70 Seiten nur durch Erzählungen ihrer Familie an der Geschichte teilnimmt. Wie ein Gespenst ist sie präsent, doch nimmt nicht aktiv an der Handlung teil. Sehr gut hat die Autorin später das Hauptproblem von Isabelle eingeflochten. Denn Izzy hatte nach einem schweren Start ins Leben die geballte Ladung Sorge, Aufmerksamkeit und Ueberbehütung durch ihre Mutter auf sicher…und hat sich unweigerlich zu einem schwierigen Kind und Teenager entwickelt.
    Die Geschichte, die die Bevölkerung, und sogar Familien und Paare entzweit, die Frage bei wem das adoptierte Kind leben soll, entfesselt neue, eigene Geschichten um das Thema Adoption und Abtreibung. Celeste Nig spielt mit den Vorurteilen und den Gefühlen der Bewohner von Shaker Heights ( und die, der Leser ). Wer ist die bessere Mutter? Die reiche Linda, die sich seit Jahren ein Kind wünscht? Oder die alleinstehende, Migrantin Bebe Chow, die das Baby erst ausgesetzt hat und nun zurück will? Ein brisantes Thema, bei dem man unweigerlich ins Grübeln kommt…
    Die Autorin hat ein gesellschaftskritisches Werk geschaffen und ich war sehr gefesselt. Einzig ein paar holperige Stellen in der Handlung habe ich als gesucht und konstruiert empfunden. So, wie die Tatsache, dass Mia, als sie erfährt, dass eine Freundin von Mrs. Richardson ein asiatisches Baby adoptieren wird, sofort an Bebe Show, mit der sie mal zusammen gearbeitet hat, denkt. Und die auch noch zufälligerweise die Mutter des Babys ist.

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  • 5 Sterne

    Andreas R., 02.05.2018

    Als Buch bewertet

    ein überzeugender Roman

    Schon das erste Buch dieser Autroin konnte mich begeistern und auch dieses Buch hat mich mit vielen Gedanken zurück gelassen.

    Vor allem die sehr pointierte Beschreibung der handelnden Charaktere ist der Autorin gut gelungen, sodass man den Personen sehr nahe kam und man sich gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen konnte.
    Das Leben ist in einer Kleinstadt nicht einfach wo fast jeder den anderen kennt. Wenn da jemand ausschert und sein Ding durchzieht, bricht manchmal das ganze Gefüge zusammen. Eine zu große Nähe zum Gegenüber kann auch leicht zu unerwünschten Einmischungen führen und ein Ende der Beziehung zur Konsequenz haben.
    All diese Gedanken und noch viele mehr kommen einem beim Lesen und auch noch nachher. Das Buch hallt nach und das macht für mich ein gutes Buch aus.
    Für mich ist dieses Buch eine gut ausgefeilte und psychologisch gut beschriebene Geschichte, die die Zwischenmenschlichkeit wieder einmal auf den Prüfstand stellt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 12.06.2018

    Als Buch bewertet

    "Kleine Feuer überall" ist ein sehr spannend geschriebener Roman, der einen sehr großen Sog besitzt und den ich sehr schnell gelesen habe. Die Sprache hatte für mich einen schönen warmherzigen Klang und ich muss die Art in der Celeste Ng ihre Charaktere gestaltet sehr loben. Sie schreibt sie förmlich in das Herz des Lesers. Die Geschichte ist sehr interessant, aber gleichzeitig auch etwas vorhersehbar. Sie spielt in Shaker Heights, einer kleinen amerikanischen Stadt/Vorort von Cleveland in Ohio. Es geht um die Enge/Begrenztheit in einer Kleinstadt, darum wie wir unser Leben führen und was uns zufrieden leben lässt. In diesem Roman treten Protagonisten auf, die ihr Leben auf verschiedene Weise gestalten. Auf der einen Seite sind es Charaktere, die dem Feuer in ihrem Inneren nachgeben und tun wonach ihr Herz verlangt, und auf der anderen Seite sind es Menschen, denen Sicherheiten und Regeln wichtig sind und tun, was ihr Hirn sagt. Und jeder muss einen Preis dafür zahlen. Beide Lebensweisen sind so unterschiedlich wie auch ihre Vertreter und Celeste Ng lässt beide in diesem Roman aufeinanderprallen. Aber gleichzeitig wächst auch ein kleines Pflänzchen, ein kleines Verstehen des Gegenübers, wie ein kleiner Hoffnungsschimmer. Beide Lebenssichten werden beschrieben, mit Vor- und Nachteilen, der geneigte Leser darf sich sein eigenes Urteil bilden. Und es geht um die Mutterschaft, was bedeutet das für die jeweilige Frau und wie gehen die verschiedenen Protagonistinnen damit um. Auch Adoption und Abtreibung werden zu Themen, was das für Betroffene bedeuten kann, wie damit umgegangen wird. Auch Verständigungsprobleme in den Generationen, zwischen Eltern und ihren Kindern/speziell Teenagern, bekommen ihre Bühne. Und auch die amerikanische Rassenproblematik wird geschickt in die Geschichte eingeflochten. Und dabei/bei diesen ganzen verschiedenen Themen hatte ich nur das Gefühl, dass mir etwas beschrieben wird, mit einer sehr großen Tiefe/einer starken Empathie dem Menschsein gegenüber, einer starken Offenheit/einem klaren Blick für die Stärken und Schwächen der Menschen, ohne jegliche Wertung. Ein Buch zum Sinnieren/zum Nachdenken. Und trotz der Fülle an Themen hatte ich nicht das Gefühl, das das den Rahmen des Buches sprengen würde.


    "Für sie war es einfach: Bebe Chow war eine schlechte Mutter, Linda McCullough eine gute. Eine hatte die Regeln befolgt, die andere nicht. Das Problem mit Regeln aber war, sinnierte er, dass sie eine richtige und eine falsche Handlungsweise voraussetzten. Meistens war es doch aber so, dass kein Weg ganz falsch oder ganz richtig war und man sich eher auf einer Gratwanderung befand."


    ""Das wurmt Sie, stimmts?", sagt Mia plötzlich. "Weil Sie es sich nicht vorstellen können. Warum sollte jemand anders leben als Sie? Warum sollte jemand sich etwas anderes wünschen als ein großes Haus mit einem großen Garten, einem schicken Auto, einem Job im Büro?"

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buechereule89, 26.06.2018

    Als Buch bewertet

    „Manchmal muss man ganz von vorne Anfangen. Manchmal muss man alles abbrennen.“

    Shaker Heights: Perfekte Stadt, perfekte Menschen. So scheint es auf den ersten Blick. Doch gleich zu Beginn brennt ein Feuer im zweifachen Sinn Löcher in die Fassade. Denn das Haus der Richardsons steht lichterloh in Flammen. Buchstäbliche kleine Feuer sind entfacht und wirbeln das Leben einer - wohl nur auf den ersten Blick - perfekten Vorzeigefamilie durcheinander. Ein Schuldiger ist schnell gefunden; Mr und Mrs Richardson sowie ihre drei Kinder Lexie, Trip und Moody sind sich einig, dass Izzy, das jüngste Familienmitglied, verantwortlich für die Katastrophe ist. Aber auch im übertragenen Sinne scheinen kleine Feuer überall die Handlung voranzutreiben. Denn es zeigt sich gleich zu Beginn, dass die Idylle in Shaker Heights mehr Schein als Sein ist. Dass müssen auch die Künstlerin Pearl und deren Tochter Mia lernen, die sich entschließen in dem beschaulichen Vorort von Cleveland sesshaft zu werden. Geheimnisse und Sehnsüchte beider Familien kommen ans Licht und verändern das Leben aller Beteiligten.

    Celeste Ng gelingt es, den Leser durch detaillierte Beschreibung in die Scheinwelt des wohlhabenden Vorortes einzuführen. Man kann sich die gleich gestrichenen, prachtvollen Häuser mit ihren akkuraten Vorgärten und die Menschen, die dort leben und hinter den makellosen Gardinen nach dem nächsten örtlichen Skandal Ausschau halten, sehr gut vorstellen. Auch die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch geschildert und durchlaufen mehr oder weniger einen Entwicklungsprozess. Mir hat besonders gut gefallen, dass die Autorin mit Stereotypen spielt. Die meisten Figuren sind nur auf den ersten Blick klischeehaft; im Verlauf der Handlung zeigt sich, dass vieles nur eine aufgesetzte Fassade ist, um dem perfekten Leben in der perfekten Umgebung zu entsprechen. Jede der Figuren hat ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte und am Ende zeigt sich, wer es schafft, sich von den Erwartungen und Regeln zu befreien und sein Leben zu leben. Durch diesen spannenden Blick hinter die Fassaden der Menschen haben sich bei mir auch ständig die Sympathien geändert. In einem Moment kann man das Verhalten einer Person überhaupt nicht nachvollziehen und im nächsten Moment erfährt man etwas aus der persönlichen Geschichte dieser Person und kann ihr Handeln verstehen. Dementsprechend war ich während des Lesens einem ständigen Auf und Ab der Gefühle ausgesetzt.

    „Kleine Feuer überall“ ist ein großartiger Roman. Gesellschaftskritisch aber mit viel Fingerspitzengefühl und Anteilnahme entwirft Celeste Ng ein spannendes Psychogramm zweier Familien. Als Leser wird man dazu angeregt über Themen wie die Kluft zwischen Arm und Reich, die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern oder die Konsequenzen von Geheimnissen zu reflektieren. So lässt einen der Roman nachdenklich zurück und wirkt noch lange nach.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela K., 06.04.2018

    Als Buch bewertet

    Auf „Kleine Feuer überall“ von Celeste Ng war ich sehr gespannt, da ich es in der englischen Originalausgabe schon häufig auf Instagram gesehen hatte.
    Der Klappentext gibt nicht sonderlich viel preis, so dass man zunächst nicht genau weiß, was für eine Geschichte einen erwartet.

    Celeste Ngs Erzählweise ist gemächlich und unaufgeregt. Es dauerte ungefähr 50 Seiten, bis ich richtig in die Geschichte eingetaucht bin.
    Interessant ist, dass das Buch quasi mit dem Ende beginnt. Das Haus der Familie Richardson steht in Flammen. Verdächtigt wird die jüngste Tochter Izzy.
    Im nächste Kapitel springt die Handlung mehrere Monate zurück und erzählt welche Ereignisse zu diesem Amoklauf geführt haben.

    Schauplatz ist das kleine Örtchen Shaker Heights, eine Vorzeigestadt. Die Bewohner sind überwiegend wohlhabend und stolz auf ihre perfekten Berufe, Häuser, Weltanschauungen...
    Als die alleinerziehende Mutter Mia mit ihrer Tochter Pearl nach Shaker Heights zieht, beginnt es langsam unter der Oberfläche zu brodeln. Die Fotografin blickt hinter die Fassaden und ihr Sinn für Gerechtigkeit ist nicht unbedingt gleich mit dem der alteingesessenen Bewohner.

    Wie schon eingangs erwähnt, ist dies ein ruhiges Buch. Wer also Spannung und sich überschlagende Ereignisse erwartet, wird hier nicht auf seine Kosten kommen. Dennoch ist „Kleine Feuer überall“ sehr lesenswert. Ich mochte die Grundmessage des Romans, dass man manchmal einfach alles hinter sich lassen muss um einen Neuanfang zu wagen.

    Mia und Pearl sind bodenständige Personen, die es einem sehr einfach machen, sie zu mögen. Bei den erfolgsverwöhnten Richardsons dauert es ein wenig länger, bis man mit den Charakteren warm wird. Die Kinder im Teenageralter sind im Grunde alle drei gute Menschen, ach wenn sie stark von ihren Eltern geprägt wurden. Nun sind sie in einem Alter, in dem sie eigene Moralvorstellungen entwickeln und das Handeln ihrer Mitmenschen hinterfragen.

    Interessant fand ich, dass sich die Autorin dazu entschlossen hat, Mia einfach bei ihrem Vornamen zu nennen, während Elena Richardson ganz formal als Mrs Richardson bezeichnet wurde. Ich denke, dass hier nochmals auf die soziale Herkunft und die unterschiedliche Stellung in der Gesellschaft hingewiesen werden sollte.

    Abstammung, Herkunft, gesellschaftliche Stellung – dies sind die zentralen Themen dieses Romans und auch wenn sich die wohlhabenden Familien von Shaker Heights damit rühmen alle Menschen gleich zu sehen, so wird im Verlauf der Geschichte klar, dass dem eben nicht so ist. Die Autorin spricht hier wichtige Themen an, die heute aktueller sind denn je.

    Alles in allem ein wirklich lesenswerter, ernster Roman.

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