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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 24.10.2018 bei bewertet

    aktualisiert am 24.10.2018

    Als Buch bewertet

    Piccola Sizilia war mein absolutes Wunschbuch, nachdem mich vor 2 Jahren Bella Germania, ebenfalls von Daniel Speck total fasziniert hat.
    So bin ich mit großen Erwartungen an diese Lektüre herangegangen und wurde wieder genauso. emotional bewegt und berührt wie beim Vorgänger.
    Die Handlung enthält auch wieder eine Rahmengeschichte.
    In diesem Fall geht es um die junge Archäologin Nina, deren Lebenstraum gerade am Zerplatzen ist. In dieser Situation erhält sie die Nachricht von einem Fund, der ihre Vergangenheit betrifft.
    So bricht Nina auf, um sich auf die Suche nach ihrem Großvater zu machen, der seit dem Weltkrieg als verschollen gilt. Dabei begegnet ihr Joelle, eine geheimnisvolle Frau, die sie auf eine Reise in die Vergangenheit führt.
    Dabei spielt Moritz Reincke, Nina 's Großvater, der als Fotograf im deutschen Propagandaministerium tätig und in Nordafrika stationiert war und ein jüdisches Mädchen namens Yasmina die Hauptrollen.
    Man taucht ein als Leser in ein farbenfrohes und tolerantes Tunis 1942, in dem verschiedene Kulturen und Religionen friedlich nebeneinander leben.
    Als dann zuerst die Deutschen und später dann die Allierten das Land besetzen, wendet sich das Blatt und plötzlich wird aus Vertrauen, Misstrauen und aus Nachbarn und Freunden werden Spione und Feinde.

    Fazit: Piccola Sizilia ist eine sehr facettenreiche und intensive Geschichte,die in einer spannenden
    Romanhandlung viele historische Informationen verpackt.
    Dabei ist diese Erzählung angesichts unseren Konflikten in der Welt und der Flüchtlingsfrage
    hochaktuell und bietet viel Anregung zum Nachdenken.
    Für mich waren die geschichtlichen Fakten von Tunis absolutes Neuland und ich habe sie
    mit großem Interesse verfolgt und gelesen.
    Auch die angenehme Sprache und der gut lesbare Schreibstil des Autors machen auch
    diesen Roman zu einem Lesevergnügen.

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  • 4 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 24.10.2018

    Als Buch bewertet

    Piccola Sizilia" ist mein absolutes Wunschbuch, nachdem ich vor 2 Jahren von "Bella Germania", ebenfalls von Daniel Speck total fasziniert war.
    So bin ich mit großen Erwartungen an diese Lektüre herangegangen und wurde emotional bewegt und berührt wie beim Vorgänger.
    Die Handlung enthält auch wieder eine Rahmengeschichte.
    In diesem Fall geht es um die junge Archäologin Nina, deren Lebenstraum gerade am Zerplatzen ist. In dieser Situation erhält sie die Nachricht von einem Fund, der ihre Vergangenheit betrifft. So bricht Nina auf, um sich auf die Suche nach ihrem Großvater zu machen, der seit dem Weltkrieg als verschollen gilt. So begegnet ihr Joelle, eine geheimnisvolle Frau, die sie auf eine Reise in die Vergangenheit führt. Dabei spielt Moritz Reincke, Nina 's Großvater, der als Fotograf im deutschen Propagandaministerium tätig und in Nordafrika stationiert war und ein jüdisches Mädchen namens Yasmina die Hauptrollen.
    Man taucht ein als Leser in ein farbenfrohes und tolerantes Tunis 1942, in dem verschiedene Kulturen und Religionen friedlich nebeneinander leben. Als dann zuerst die Deutschen und später dann die Allierten das Land besetzen, wendet sich das Blatt und plötzlich wird aus Vertrauen, Misstrauen und aus Nachbarn und Freunden werden Spione und Feinde.

    Fazit: Piccola Sizilia ist eine sehr facettenreiche und intensive Geschichte,die in einer spannenden Romanhandlung viele historische Informationen verpackt.
    Dabei ist diese Erzählung angesichts unseren Konflikten in der Welt und der Flüchtlingsfrage hochaktuell und bietet viel Anregung zum Nachdenken.
    Für mich waren die geschichtlichen Fakten von Tunis absolutes Neuland und ich habe sie mit großem Interesse verfolgt und gelesen. Die angenehme Sprache und der gut lesbare Schreibstil des Autors machen auch diesen Roman zu einem Lesevergnügen.

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  • 3 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 04.10.2018

    Als Buch bewertet

    Sehr philosophisch

    Tunis 1942. Noch ist alles ruhig und idyllisch im italienischen Viertel, Piccola Sicilia, in Tunis. Juden, Moslems und Christen leben nicht nur neben-, sondern auch miteinander. Auch die Nationalität – Italiener, Araber, Franzose – spielt keine Rolle. Doch dann marschieren die Deutschen ein. Und langsam bröckelt die Fassade des idyllischen Städtchens. Unter den Deutschen ist auch Moritz Reincke, ein Fotograf. Er trifft auf Victor und Yasmina, die einige ganz eigene und innige Liebe verbindet.

    Dieser Roman enthält zwei Zeitebenen. Zum einen befindet sich der Leser in der Gegenwart in Marsala, Sizilien. Dort erleben wir die Archäologin Nina Zimmermann, welche auf der Suche nach Informationen zu ihrem Großvater Moritz Reincke ist. Sie trifft auf Joelle, die behauptet Moritz‘ Tochter zu sein – kann das wahr sein? Auf der anderen Seite tauchen wir in das Tunis der 40er Jahre ein. Wir befinden uns in dem noblen Hotel Majestic und lauschen den Klängen von Victor. Anschließend erfahren wir, wie sich der Krieg in Tunis anfühlte. Die Vergangenheit nimmt in diesem Roman definitiv den Hauptteil ein. Die Gegenwart dient nur dazu, dem ganzen einen Rahmen zu geben.
    Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen und enthielt viele neue Informationen für mich. Spannend war es auch, da man nur nach und nach erfährt, was 1943 alles passierte. Allerdings wurde diese Spannung durch zu viele Abschweifungen und Ausführlichkeit stark gehemmt.
    Am Anfang jedes Kapitels ist eine für das jeweilige Kapitel sehr aussagekräftigte Weisheit abgedruckt. Leider werden auch im Fließtext immer wieder welche eingebaut. Das sind aber definitiv zu viele und es wirkte meist erzwungen. Durch diese ganzen Weisheiten wirkte das Ganze wie ein philosophisches Buch und nicht wie ein Roman. Durch diese Unterbrechungen verlor man beim Lesen auch leicht den roten Faden. Es hätte diese Ausschweifungen nicht gebraucht. Die Geschichte hatte auch so schon genug zu bieten!
    Die Charaktere lernt man in diesem Roman recht gut kennen. Jeder Charakter kommt zu Wort und auch ihre Gedanken werden dem Leser nahegebracht. Teilweise sogar zu viel. Immer wieder folgen Selbstreflektionen der Charaktere, die wiederum mit Weisheiten gespickt sind. Das war dann eben zu viel des Gutes.
    Die Umgebung, die Zeit und die gesamte Situation wird von Daniel Speck sehr gut rübergebracht und wirkt gut recherchiert. Die gesamte Atmosphäre sorgt dafür, dass man sich als Leser selbst in Tunis befindet.
    Da mir die Geschichte gut gefallen hat, es mir aber zu langatmig war, vergebe ich drei von fünf Sternen. Nach „Bella Germania“ waren meine Erwartungen wohl zu hoch.

    Sehr gefallen haben mir die Sätze auf Seite 267 zu Thema Fremde im eigenen Land: "Wie Hotelgäste, die kommen und gehen. Nur dass sie sich nicht wie Gäste benahmen, sondern glaubten, das Hotel gehöre ihnen."

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie E., 16.10.2018

    Als Buch bewertet

    "Piccola Sizilia" erzählt atmosphärisch gelungen eine Liebesgeschichte, die Religionen und Kulturen gekonnt miteinander vereint. Leider fehlte mir mitunter ein klein wenig Tiefgang, da die Protagonisten doch eher oberflächlich bleiben. Ihr Denken und Handeln ist nicht immer nachvollziehbar, daher ergeben sich wenig Sympathiepunkte bei mir als Leserin. Wunderbar herausgearbeitet ist der zweite Weltkrieg, der auch in Italien nicht Halt gemacht hat und dort sehr verstörend auf Land und Leute wirkt. Romane mit Lerneffekt empfinde ich normalerweise als sehr eindrücklich und dennoch hatte ich mitunter das Gefühl mich nicht komplett auf die historischen Ereignisse einlassen zu können, da mir die eingewobene Liebesgeschichte zu sehr ausgeschmückt wurde und zuviel Raum einnahm. Die Liebesgeschichte ist außergewöhnlich, kann sich mir aber emotional nicht nähern. Die gelungene Atmosphäre des Anfangs ist leider zum Ende des Buches nicht mehr spürbar.
    Erzählt wird in Gegenwart und Vergangenheit, wobei mir persönlich die Gegenwart ein klein wenig zu kurz kam. Das Bergen eines Wracks hätte um einiges interessanter gestrickt werden können. Ninas Lebenschaos berührte mich noch weniger als die der Protagonisten der Vergangenheit. Ich habe die 600 Seiten mitunter doch sehr mühsam gelesen, da leider einige Längen vorhanden sind und der Funke einfach nicht überspringen wollte. Was mich fasziniert hat, sind die unterschiedlich dargestellten Religionen und Kulturen, wobei der jüdische Glauben mich am meisten begeistert, da ich mich dort am wenigsten auskenne. Klar wird schnell, das Gottes auserwähltes Volk zerschlagen und ohne Heimat ist. Auch der Holocaust wird kurzzeitig angeschnitten und macht mir wieder einmal bewusst, welch Grauen und Fanatismus innerhalb Deutschlands auch vor anderen Teilen Europas nicht Halt gemacht hat.
    Der Autor reißt vieles an und hat auch einige sehr gute Ansätze zu bieten, dennoch hatte ich oftmals das Gefühl, das ich meine hohen Erwartungen nicht erfüllt sehen kann.

    Fazit: Eine außergewöhnliche Liebsgeschichte in den zweiten Weltkrieg verlegt, wobei hier auch ganz viel Drama inszeniert wurde, was mich aber leider nicht komplett überzeugt. Es wurde für mich relativ schnell deutlich, das die gelungene Atmosphäre des Anfangs nicht gehalten werden kann und die Story in meinen Augen dadurch leicht zu schwächeln beginnt. Da Bücher auf seine Leserschar unterschiedlich wirkt, wird "Piccola Sizilia" sicherlich für einiges an Gesprächsstoff sorgen. Ich bin leider nur mäßig begeistert, daher gibt es von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung. Die Story innerhalb des Krieges zu verpacken ist gelungen, leider konnte es mich trotz Schrecken und Grauen nicht komplett überzeugen.

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  • 5 Sterne

    Dajobama, 08.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Piccola Sicilia ist ein Viertel in der tunesischen Hafenstadt Tunis. Vor dem Krieg leben an diesem Kreuzungspunkt am Mittelmeer viele Kulturen und Religionen friedlich zusammen. Ein multikulturelles Paradies in Nordafrika, nur wenige Kilometer durch das Meer von Europa (Sizilien) getrennt.
    Im Jahr 1942 erreicht der Krieg der Europäer das Land und stürzt es ins Chaos.
    "Die Tunesier starben, ohne etwas mit dem Krieg der Europäer zu tun zu haben. Ihr Tod hatte nichts Ehrenhaftes, es war kein Opfer für die Heimat, sondern einfach nur sinnlos." Seite 157

    Moritz ist hautnah dabei, als Kameramann für die deutsche Propaganda, doch er kehrt nie zu seiner schwangeren Verlobten zurück.
    Jahrzehnte später reist seine Enkeln Nina nach Sizilien, um ein verschollenes Flugzeug vom Meeresgrund zu bergen. Kam ihr Großvater darin ums Leben? Was ist damals wirklich passiert in Tunis?
    Aus den verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt der Autor die Geschichten von Moritz und Nina. Und er erzählt sie gut. Denn er hat ein sehr komplexes Buch geschrieben, das unheimlich viele Themen beinhaltet.

    Daniel Speck überrumpelt seine Leser mit einer recht unbekannten Sichtweise des Krieges. Tunesier als absolut Unbeteiligte werden zu Opfern. Gerade in dem Schmelztiegel unterschiedlicher Nationalitäten und Religionen hat ein Eindringen okkupierender Streitmächte gravierende Folgen.
    Dabei liefert der Autor viele Informationen, sei es über Rommels Truppen in Nordafrika, den übereilten Rückzug der Deutschen, oder auch über das jüdische Gedankengut. So spricht er die aus dem Krieg resultierende Entwurzelung und Perspektivlosigkeit von Millionen von Menschen an, in erster Linie Juden aller Nationen, doch durchaus auch anderer Religionen. Häufig drängt sich dem Leser ein Bezug auf die heutige Zeit auf. Die Gefühle von Flüchtlingen, die sich zwischen den Welten befinden und nirgendwo hingehören sind zeitlos und nicht an Orte gebunden.
    "Heimat, ein fester Rahmen für die Seele. " Seite 465

    Dieser Roman enthält unglaublich viele tiefgründige und kluge Denkanstöße. Immer wieder musste ich innehalten und über das Gelesene nachdenken. Ich fand es sogar gut, dass der Leser einige der Handlungsstränge und Richtungen bereits am Anfang kennt oder zumindest erahnt. Somit kann man sich besser auf die tollen Sätze und Lebensweisheiten konzentrieren.

    Wer macht uns zu dem, was wir sind? Inwieweit können wir das überhaupt beeinflussen? Ist die eigene Identität eine Sache der Entscheidung oder prägen uns vielmehr die Erfahrungen und Erlebnisse unserer Eltern, vielleicht unbewusst?
    Nicht zuletzt, wie kann eine Familie mit der ungeklärten Abwesenheit einer geliebten Person umgehen? Eine Frage, die sich durch das ganze Buch zieht.

    Ein wichtiges Buch, ein kluges Buch, in dem es sehr viel zu entdecken gibt!

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  • 5 Sterne

    Alais, 11.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine bunt schillernde Erzählung am Kreuzungspunkt verschiedener Zeiten und Kulturen
    Die Rahmenhandlung in diesem Roman bildet eine Suche nach einem im Zweiten Weltkrieg verschollenen Flugzeug. Dies ist schon spannend genug, doch die eigentliche Faszination übt die Erzählung Joëlles aus, einer geheimnisvollen Fremden, die behauptet, dass einer der damals vermissten Deutschen noch leben könnte – und ihr Vater ist …
    Eine zentrale Frage dieses wunderbaren Buches ist für mich, wer und was wir sind und wie wandelbar dieses Ich je nach den äußeren Umständen sein kann, weil wir nicht immer alle Facetten unseres Ichs entwickeln und zeigen können. In dieser Hinsicht bot der Handlungsort Tunis vor der Besatzung durch die Nazis durch seine Sprachen- und Kulturvielfalt seinen Bewohnern den perfekten Raum, um möglichst viele Seiten ihres Ichs hervorzubringen und so Zufriedenheit und gegenseitigen Respekt zu erlangen. So gleicht dieses literarische Eintauchen in das Tunis vergangener Tage einem verführerischen Potpourri aus verschiedenen Sprachen, Religionen, Bräuchen und Farben, das meine Sehnsucht weckt und am liebsten würde ich gleich dorthin reisen. Aber leider ist es auch, wie der Autor eindrucksvoll zeigt, eine Welt, die durch die Zeit der deutschen Besatzung schweren Schaden nahm …
    Von den Romanfiguren stellt sich unter anderem Moritz, Wehrmachtssoldat und Kameramann, der Frage nach dem, was für ein Mensch er ist oder sein möchte, als er im besetzten Tunis plötzlich aus seiner Rolle des Beobachters und Mitmachers heraustritt und eine Entscheidung fällt. Eine Entscheidung, die ihm sein Leben kosten kann …
    Die Stärken dieses Buches liegen für mich darin, dass es viele inspirierende Denkansätze bietet, ohne im Geringsten belehrend zu wirken, dass es die Geschichte des Zweiten Weltkriegs aus einem anderen Blickwinkel zeigt und gleichzeitig eine spannende, facettenreiche Geschichte erzählt, in der es um die Liebe, aber nicht nur um die Liebe, sondern auch um die Suche nach dem richtigen Weg im Leben geht, um Menschlichkeit, Zusammenhalt unter den Menschen, zu schnelle Urteile und das Liebenswerte der Menschen mit all ihren Schwächen ... und um eine Frage, die angesichts des Sterbens so vieler Menschen im Mittelmeer und der so absurden wie erschreckenden Klagen gegen engagierte Seenotretter von beklemmender Aktualität ist ...
    Ein wunderbares Buch zum Immer-wieder-lesen, mit einem poetisch schlichten und zugleich bildhaften, eleganten Schreibstil und bemerkenswerten Stellen, die immer wieder zum Innezuhalten und Nachdenken einladen!

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  • 5 Sterne

    Ro K., 17.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Durch meine u. a. nordafrikanischen Wurzeln habe ich selbst schon einige Zeit in Algerien und Tunesien verbracht, mich aber nie mit deren geschichtlichen Bezug zum 2. Weltkrieg auseinandergesetzt. Ich fand es daher absolut großartig, dass Daniel Speck mir mit diesem Roman einen Einblick in genau diese Perspektive eröffnet und habe sie förmlich in mich aufgesogen.

    Der Autor besitzt einen sehr mitreißenden, reich bebilderten und vor allem sprachlich beeindruckenden Schreibstil, so dass ich die Geschichte mit sehr strammen Fesseln verfolgt habe.

    Jedoch muss ist das etwas differenzieren, da sich das lediglich auf die Handlungsstränge in der Vergangenheit bezieht und mein Interesse an den Geschehnissen in der Gegenwart rund um die Archäologin Nina, insbesondere an ihrem Liebesleben, leider nicht geweckt wurde. Da der Fokus aber klar auf die Zeit um 1942 liegt, fällt dieser Kritikpunkt nur sehr gering aus.

    Für mich war es sehr lehrreich zu erfahren, wie die vielen unterschiedlichen Kulturen und Religionen in Tunis friedlich zusammen gelebt haben und es stimmt natürlich nachdenklich, dass ein derart toleranter und respektvoller Umgang in der heutigen Zeit nahezu undenkbar ist.

    Eine große Stärke des Autors liegt in der Darstellung seiner Stimmungsbilder, denn diese transportiert er spürbar eindrücklich und ihm gelingt es, ein Gleichgewicht aus Schönheit und Schrecken zu vermitteln.

    Die Charakterzeichnung/ -entwicklung verläuft durchgehend authentisch und lässt eine greifbare Nähe zu den Figuren zu, so dass es sehr leicht fällt, diese auf unterschiedliche Weise emotional zu begleiten.

    Es gibt eine Stelle in dem Buch, wo der Autor mit unterschiedlichen Wahrnehmungen (s)einer Geschichte spielt, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Ich konnte mich vom Standpunkt des Lesers aus, nicht für eine entscheiden, da sie, je nach Sichtweise, parallel alle existieren.

    Bis zur letzten Seite verliert der Roman für mich nicht an Glaubwürdigkeit und somit ist das „offene“ Ende absolut folgerichtig, denn ich im Kopf und Herzen lebt die Geschichte sicher noch weiter.


    Fazit:

    Der besondere Blickwinkel macht diese Geschichte zu einem unsichtbaren Schatz und erweitert auf berührende Weise den eigenen Horizont.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 16.10.2018

    Als Buch bewertet

    Nina ist Archäologin, arbeitet aber lieber im Archiv als sich in aufregende Expeditionen zu stürzen. Bis sie eines Tages von einem Flugzeugwrack aus dem zweiten Weltkrieg hört, das vor der Küste Siziliens geborgen werden soll. Das Flugzeug, mit dem ihr Großvater Moritz in den 1940ern in den Tod stürzte. Zumindest dachten das alle immer, doch die Wahrheit ist sehr viel komplizierter.
    Daniel Speck führt uns zurück in die 1940er, nach Piccola Sicilia in Tunis. In kräftigen Farben malt er ein anschauliches Bild dieser bunten Gemeinschaft, Land und Leute kann man sich sehr schnell sehr gut vorstellen. Er lässt sich viel Zeit dafür dem Leser die Kultur und die Besonderheiten dieses kleinen Viertels nahe zu bringen, langweilig wird es dabei aber sicherlich nicht. Die Geschichte, die sich dann rund um Moritz entspinnt, hat mir wirklich Spaß gemacht; stellenweise sicherlich vorhersehbar, doch das hat mich gar nicht so sehr gestört, weil das Drumrum so gut gepasst hat. Die Figuren in dem Erzählstrang rund um Moritz sind dann auch gut ausgearbeitet, man entdeckt immer wieder neue Facetten. Im Heute von Nina wird das leider etwas versäumt, ich hätte sie gerne näher kennen gelernt. Auch wenn sich Ninas Erzählstrang nur wie ein Rahmen um das Geschehen von 1942 legt, hätte hier durchaus noch etwas mehr kommen können. Specks Erzählstil hat mir sehr zugesagt, wie bereits erwähnt sehr bildhaft, außerdem mit einem nachdenklichen Unterton, der vieles noch einmal hervorhebt. Historische Fakten werden wie nebenbei eingearbeitet, und so hat man am Ende nicht nur einen fesselnden Roman gelesen, sondern auch noch das ein oder andere gelernt.
    Mich hat Piccola Sicilia wirklich positiv überrascht, ein nur auf den ersten Blick seichter Roman rund um die eigene Vergangenheit.

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  • 4 Sterne

    fantafee, 21.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein Wälzer der zum Nachdenken anregt

    In seinem zweiten Roman präsentiert Daniel Speck ein fesselndes Familienepos zwischen Deutschland und Tunesien, das in den Wirrungen des zweiten Weltkrieges beginnt und bis heute voller Geheimnisse steckt.

    Das Buch erzählt die Geschichte in zwei Zeitenebenen und beginnt, nach einem kurzen Prolog, mit Nina, im heutigen Berlin. Sie ist Archäologin, hat ihr Leben stets auf Sicherheit ausgerichtet und sich dabei in ihrem Büro auf der Museumsinsel verkrochen. In ihr hat sich das Nachkriegstrauma ihrer Großmutter und Mutter weiter vererbt. Eine Familie ohne Männer, denn der Großvater Moritz, das große Familientabu, galt schon vor der Geburt ihrer Mutter als verschollen und auch sonst scheint sich keine der Frauen auf einen Mann verlassen zu wollen.
    Auch Ninas scheinbare Bilderbuchehe liegt in Trümmern. Da erhält sie Nachricht von einem alten Freund aus Sizilien. Es wurde ein Flugzeugwrack vor Marsala entdeckt und allen Informationen nach war ihr Großvater mit auf der Passagierliste. Ganz untypisch für sie, bricht Nina aus ihrem sicheren Leben aus und begibt sich auf die Suche nach ihm. Dort trifft sie Joelle, eine außergewöhnliche Frau, die sich bei ihr als eine Tochter von Moritz vorstellt. Sie erzählt Nina von Moritz und seinem zweiten, für sie bisher geheimen Leben.

    Hier beginnt die zweite Zeitebene. Moritz Reincke, Kameramann der Propagandakompanie der deutschen Wehrmacht erreicht Tunis 1942. In der Mittelmeerstadt leben Juden, Muslime und Christen friedlich zusammen. Im französischen Kolonialstil geprägten Grand Hotel Majestic begegnet Moritz den italienisch-jüdischen Geschwistern, Yasmina und Victor. Als Victor von der SS gefangen genommen wird, tritt Moritz aus seiner gewohnten Rolle des Beobachters aus und verhilft Victor zur Flucht.
    Nicht lange danach müssen sich die Deutschen aus Afrika zurückziehen, Moritz wird selbst zum Gejagten und findet schwer verletzt Unterschlupf in Piccola Sicilia, bei Yasmina und ihrer Familie. Während sie ihn gesund pflegen, entwickelt er Gefühle für Yasmina. Als die ganze Welt in Schutt und Asche liegt, erkennt Moritz, dass er nicht mehr zurück in sein altes deutsches Leben kann. Und entscheidet sich für einen Neuanfang.


    Dieser leicht zu lesende Roman besticht durch seine gut recherchierten Hintergrundinformationen, die gekonnt in die unglaublich spannende Handlung mit eingeflochten sind, aber auch durch seine differenzierten Betrachtungsweisen des Erzählten. Neben den zeitgeschichtlichen Hintergründen werden hier viele Fragen zu Schuld, Wissen und Unwissen, Familientabus, Geheimnissen, Gut und Böse und das Zusammenleben von Kulturen angesprochen. Zusammen mit den gefühlsbetonten und bildhaften Formulierungen regt er in vielen Passagen zum Nachdenken und Philosophieren an. Manchmal ist das, zusammen mit den eingestreuten Zitaten, fast schon zu viel des Guten, denn es lenkt den Leser stark ab und erschwert das Wiedereinsteigen in die Handlung.
    Der Autor hat sich sehr mit Beweggründen und Gefühlen seiner Protagonisten auseinander gesetzt. Besonders die Charaktere der Vergangenheit sind ihm gut gelungen. Moritz, Yasmina, Victor und ihre Zeitgenossen sind realistisch und lebendig gezeichnet. Die Handlung kommt einem sehr nahe und man erlebt immer wieder eine Achterbahn der Gefühle. Nina und die Personen in der heutigen Zeitebene bleiben leider dagegen etwas blass und flach. Was ich sehr schade fand, denn gerade Nina hat mich in der Leseprobe besonders angesprochen. Und auch bei Joelle bleiben viele Fragen unbefriedigend offen.

    Ich bin etwas hin und her gerissen wie ich das Buch bewerten soll. Ich bin begeistert von der Betrachtungsweise des Autors, von der Fülle an zitier-würdigen Passagen, der großen Recherchearbeit und der sensiblen Auseinandersetzung mit schwierigen Themen. Ich liebte anfangs die bildhaften Darstellungen, doch über 600 Seiten lang war mir das dann viel zu viel. Das könnte man gut mit Pralinen vergleichen: Man genießt eine und noch eine, doch nach 20 Stück wird einem schlecht. Meiner Meinung nach, hätte das Buch gut 100 Seiten kürzer sein können.
    Auch bin ich normalerweise ein Fan von offenen Enden und Erzählsträngen, die nicht auserzählt werden, denn das macht es für mich lebensnaher/realistischer. Doch ich hätte die offenen Enden an anderen Stellen besser gefunden, anderes hängt für mich unlogisch offen in der Luft. Wie z.B. die Frage was mit Moritz weiter passiert ist, besonders in der Beziehung zu Joelle. Wenn Joelle so viel von Moritz erzählt, warum nicht auch das?

    Für mich war das Buch ein Gewinn. Ich habe viel Neues über Tunis und den Afrika-Feldzug erfahren, wurde zum Nachdenken angeregt und gut unterhalten. Ich würde es allen Lesern mit Durchhaltevermögen empfehlen, die sich einen Roman mit Tiefgang wünschen, der trotzdem leicht zu lesen ist.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    fantafee, 21.10.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Wälzer der zum Nachdenken anregt

    In seinem zweiten Roman präsentiert Daniel Speck ein fesselndes Familienepos zwischen Deutschland und Tunesien, das in den Wirrungen des zweiten Weltkrieges beginnt und bis heute voller Geheimnisse steckt.

    Das Buch erzählt die Geschichte in zwei Zeitenebenen und beginnt, nach einem kurzen Prolog, mit Nina, im heutigen Berlin. Sie ist Archäologin, hat ihr Leben stets auf Sicherheit ausgerichtet und sich dabei in ihrem Büro auf der Museumsinsel verkrochen. In ihr hat sich das Nachkriegstrauma ihrer Großmutter und Mutter weiter vererbt. Eine Familie ohne Männer, denn der Großvater Moritz, das große Familientabu, galt schon vor der Geburt ihrer Mutter als verschollen und auch sonst scheint sich keine der Frauen auf einen Mann verlassen zu wollen.
    Auch Ninas scheinbare Bilderbuchehe liegt in Trümmern. Da erhält sie Nachricht von einem alten Freund aus Sizilien. Es wurde ein Flugzeugwrack vor Marsala entdeckt und allen Informationen nach war ihr Großvater mit auf der Passagierliste. Ganz untypisch für sie, bricht Nina aus ihrem sicheren Leben aus und begibt sich auf die Suche nach ihm. Dort trifft sie Joelle, eine außergewöhnliche Frau, die sich bei ihr als eine Tochter von Moritz vorstellt. Sie erzählt Nina von Moritz und seinem zweiten, für sie bisher geheimen Leben.

    Hier beginnt die zweite Zeitebene. Moritz Reincke, Kameramann der Propagandakompanie der deutschen Wehrmacht erreicht Tunis 1942. In der Mittelmeerstadt leben Juden, Muslime und Christen friedlich zusammen. Im französischen Kolonialstil geprägten Grand Hotel Majestic begegnet Moritz den italienisch-jüdischen Geschwistern, Yasmina und Victor. Als Victor von der SS gefangen genommen wird, tritt Moritz aus seiner gewohnten Rolle des Beobachters aus und verhilft Victor zur Flucht.
    Nicht lange danach müssen sich die Deutschen aus Afrika zurückziehen, Moritz wird selbst zum Gejagten und findet schwer verletzt Unterschlupf in Piccola Sicilia, bei Yasmina und ihrer Familie. Während sie ihn gesund pflegen, entwickelt er Gefühle für Yasmina. Als die ganze Welt in Schutt und Asche liegt, erkennt Moritz, dass er nicht mehr zurück in sein altes deutsches Leben kann. Und entscheidet sich für einen Neuanfang.


    Dieser leicht zu lesende Roman besticht durch seine gut recherchierten Hintergrundinformationen, die gekonnt in die unglaublich spannende Handlung mit eingeflochten sind, aber auch durch seine differenzierten Betrachtungsweisen des Erzählten. Neben den zeitgeschichtlichen Hintergründen werden hier viele Fragen zu Schuld, Wissen und Unwissen, Familientabus, Geheimnissen, Gut und Böse und das Zusammenleben von Kulturen angesprochen. Zusammen mit den gefühlsbetonten und bildhaften Formulierungen regt er in vielen Passagen zum Nachdenken und Philosophieren an. Manchmal ist das, zusammen mit den eingestreuten Zitaten, fast schon zu viel des Guten, denn es lenkt den Leser stark ab und erschwert das Wiedereinsteigen in die Handlung.
    Der Autor hat sich sehr mit Beweggründen und Gefühlen seiner Protagonisten auseinander gesetzt. Besonders die Charaktere der Vergangenheit sind ihm gut gelungen. Moritz, Yasmina, Victor und ihre Zeitgenossen sind realistisch und lebendig gezeichnet. Die Handlung kommt einem sehr nahe und man erlebt immer wieder eine Achterbahn der Gefühle. Nina und die Personen in der heutigen Zeitebene bleiben leider dagegen etwas blass und flach. Was ich sehr schade fand, denn gerade Nina hat mich in der Leseprobe besonders angesprochen. Und auch bei Joelle bleiben viele Fragen unbefriedigend offen.

    Ich bin etwas hin und her gerissen wie ich das Buch bewerten soll. Ich bin begeistert von der Betrachtungsweise des Autors, von der Fülle an zitier-würdigen Passagen, der großen Recherchearbeit und der sensiblen Auseinandersetzung mit schwierigen Themen. Ich liebte anfangs die bildhaften Darstellungen, doch über 600 Seiten lang war mir das dann viel zu viel. Das könnte man gut mit Pralinen vergleichen: Man genießt eine und noch eine, doch nach 20 Stück wird einem schlecht. Meiner Meinung nach, hätte das Buch gut 100 Seiten kürzer sein können.
    Auch bin ich normalerweise ein Fan von offenen Enden und Erzählsträngen, die nicht auserzählt werden, denn das macht es für mich lebensnaher/realistischer. Doch ich hätte die offenen Enden an anderen Stellen besser gefunden, anderes hängt für mich unlogisch offen in der Luft. Wie z.B. die Frage was mit Moritz weiter passiert ist, besonders in der Beziehung zu Joelle. Wenn Joelle so viel von Moritz erzählt, warum nicht auch das?

    Für mich war das Buch ein Gewinn. Ich habe viel Neues über Tunis und den Afrika-Feldzug erfahren, wurde zum Nachdenken angeregt und gut unterhalten. Ich würde es allen Lesern mit Durchhaltevermögen empfehlen, die sich einen Roman mit Tiefgang wünschen, der trotzdem leicht zu lesen ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith H., 22.10.2018

    Als Buch bewertet

    Ein fesselnder Roman, der nachdenklich stimmt

    Nina arbeitet als Archäologin in einem Museum, weil sie gar nicht so auf Abenteuer und Veränderung steht. Dann bekommt sie eine E-Mail, dass ein Bekannter vor Siziliens Küste eine im Zweiten Weltkrieg gesunkenen Ju 52 entdeckt hat. Es besteht die Möglichkeit, dass Ninas Großvater in diesem Flugzeug saß. Nach anfänglichem Zögern fliegt Nina an den Schauplatz noch nicht ahnend welche Auswirkungen dieser Entschluss haben wird.

    Im anderen Strang nimmt uns Daniel Speck mit in das farbenfrohe Tunis der 1940er Jahre. Hier leben verschiedene Nationalitäten und Religionen Seite an Seite in friedlicher Koexistenz. Aber auch nach Piccola Sicilia kommt der Krieg mit all seinen Schrecken. Freunde distanzieren sich von ihren jüdischen Nachbarn, aber nicht jeder wendet sich ab. Mittendrin Moritz als Kameramann für die propagandistische Berichterstattung.

    Im Gegensatz zu dem aktuellen Strang fand ich den älteren Teil sehr interessant und spannend. Hier habe ich Dinge erfahren, die mir bisher nicht bekannt waren und schon gar nicht ihre Nachwirkungen bis in die heutige Zeit. Die Geschehnisse um Nina werden jedoch quasi als Rahmen zur Abrundung der gesamten Geschichte benötigt.

    Piccola Sicilia ist eine spannende und sehr unterhaltsame Familiengeschichte, die in einer wunderbaren Sprache erzählt wird. Es gibt immer wieder Aussagen, die zum Nachdenken anregen.

    Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung und wohlverdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Sandra U., 24.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Piccola Sicilia ein Buch über Liebe, Krieg Familie, Religionenen. Gespickt mit so viel wunderschönen Zitaten, mit sehr viel Dingen die zum nachdenken anregen.
    Immer wieder habe ich beim lesen kurz stoppen müssen, habe Zitate wieder und wieder gelesen. Daniel Specks Schreibstil hat mich am Anfang fast etwas überfordert, so Bildreich und voll und voller Weisheiten und Zitate. Ein paar Seiten habe ich gebraucht um reinzukommen aber dann war ich gefangen.Mir hat dieser "neue" Blickwinkel auch sehr gut gefallen. Besonders faszinierend fand ich auch wie die Entstehung von Palästina darin aufgegriffen wird. Wie schön friedlich, das Leben aller Religionen miteinander sein konnte. Und wie traurig wieviel davon kaputt gegangen ist.
    Vielleicht kann man ja ein bisschen davon mit nehmen. Und untereinander offen und ohne Vorurteile gemeinsam leben.

    Ich habe zu Beginn nicht damit gerechnet, das ich so viel lernen kann und das es mich so bewegen wird und so viel zum nachdenken anregt.

    Und das ist für mich das entscheidende warum es 5 Sterne gibt. Weil es ein Buch ist was mich beschäftigt und nicht nur schnell mal zwischendurch gelesen und dann abgehakt ist.

    Fazit: Ganz klar eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 15.11.2018

    Als Buch bewertet

    Als ich dieses Buch anfing, habe ich nicht im mindesten geahnt was dieses Buch mit mir macht. Vielleicht kam es auch gerade zur richtigen Zeit. C'est la vie oder Mektoub. Nun ja. aber zurück zum Buch.

    Zum Inhalt: Dieses Buch ist in zwei Erzählsträngen aufgebaut, einmal befinden wir uns in der Vergangenheit und einmal im Jetzt. Der Teil, der in der Vergangenheit angesiedelt ist, beginnt in Tunis und zeichnet ein kulturell zusammengewürfeltes Leben. Es ist 1942 und die ehemaligen Ureinwohner: einheimische Araber und arabische Juden, Nachfahren der von der iberischen Halbinsel kommenden jüdischen Sephardim und die eingewanderten Europäer: Italiener, Franzosen und europäische Juden leben in einem bunten Gemisch tolerant und in einem Miteinander zusammen. Es ist ein interessantes Leben, was da gezeichnet wird; die Geschichte präsentiert uns etwas, was die Polemiker der heutigen Zeit leugnen. Muslime, Juden und Christen leben friedlich und einander duldend und achtend nebeneinander her. Ja: "Wer etwas will, wird Wege finden." (nach Willy Meurer) Im Mittelpunkt des Geschehens steht die italienischjüdische Familie Sarfati: Dottore Albert Sarfati und seine Frau Mimi, deren Sohn Victor und die adoptierte Yasmina, sehr warmherzig gezeichnete Charaktere und deren Leben in Tunis. Und in dieses Szenario wird der Krieg getragen und es wird alles verändert, durch den Druck auf die Bevölkerung schwindet der Zusammenhalt und das bunte Gemisch zerfällt. Mit den Deutschen kommt auch der Kameramann Moritz Reinecke nach Tunis und durch einen Zufall kommt er in den Kontakt mit der Familie Sarfati. Der Teil, der im Jetzt angesiedelt ist, spielt in Sizilien. Archäologen suchen den Rommel-Schatz und Angehörige ihre damals im 2 Weltkrieg verschollenen Verwandten. Hier im Mittelpunkt steht die gerade frisch von ihrem Mann getrennte Nina Zimmermann, nach Hinweisen zum Verbleib ihres Großvaters suchend und Joelle, eine charismatische und Geschichten erzählende Musikerin.

    Die Geschichte ist in einer einfachen, wie auch interessanten, eine den Leser in den Bann ziehenden Sprache geschrieben. Es ist ein allzu deutlicher Sog spürbar, man kann das Buch ganz schlecht wieder weglegen. Trotzdem kommt das Geschriebene manchmal doch etwas plakativ daher, aber ein Glück nur manchmal, meistens ist es gespickt von Lebensweisheiten, die mich sehr nachdenklich haben werden lassen. Wunderbare Dinge kommen zur Sprache, über die man sinnieren kann. Es geht um die wundervolle Liebe mit ihren Irrungen und Wirrungen und ihre Kraft. Es geht um verschiedene Kulturen und ihre Arten das Leben zu sehen und zu leben. Und auch um Prägungen, wieviel Einfluss wir auf unsere Liebsten haben oder haben wir diesen überhaupt. Und es geht auch um den eigenen Einfluss auf das eigene Leben, nicht im Negativen zu verharren, nicht stehen zu bleiben. Es geht aber auch um nicht so schönes, wie etwa was Nationalismus angerichtet hat und anrichten kann oder was ein Klima der Denunziation mit Menschen macht oder was Entwurzelung oder Entfremdung mit Menschen machen können. Und das alles mit einer schönen Wortwahl, einem schönen Sprachklang. Eigentlich dachte ich das Buch gehört zur Unterhaltung, nach dem Lesen des Buches bin ich mir aber nicht mehr so sicher. Mir hat das Buch sehr gefallen. Lest es und entscheidet selbst.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    miah, 18.10.2018

    Als eBook bewertet

    Inhalt:
    Der junge Soldat Moritz wird 1942 als Fotograf und Kameramann nach Tunis versetzt. Dort soll er die Aufnahmen für die Propaganda der Nazis aufnehmen. Im Hotel Majestic, in dem sich die Soldaten einquartieren, trifft Moritz auf das Zimmermädchen Yasmina, die nur Augen für den Pianisten Victor hat.
    In der Gegenwart reist Nina nach Sizilien. Dort liegt im Meer ein abgestürztes Flugzeug, auf dem vielleicht ihr Großvater Moritz war.

    Meine Meinung:
    Die Geschichte spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit.
    In der Gegenwart begleitet der Leser Nina, die sich gerade von ihrem Mann scheiden lässt. Sie macht sich auf die Reise nach Sizilien, wo ihr Freund Patrice einen interessanten Fund im Meer gemacht hat. Dort liegt ein Flugzeug, das den Aufzeichnungen nach genau das Flugzeug sein könnte, auf dem Ninas Großvater Moritz war, um aus Tunesien nach Deutschland zurückzukehren. Dort kam er allerdings nie an.
    In Sizilien begegnet Nina Joëlle, die eine spannende Geschichte aufdecken wird.
    In der Vergangenheit dreht sich alles um den jungen Moritz, der 1942 nach Tunis kommt. Er fotografiert für die Propagandaeinheit.

    Der Großteil der Handlung spielt in der Vergangenheit. Der geschichtliche Einblick in die Zeit des Zweiten Weltkriegs in Tunis ist dem Autor hervorragend gelungen. Der zwar etwas ausführliche und ausschweifende Schreibstil bringt hier das Lebensgefühl der Menschen in Tunis besonders gut zur Geltung. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und hatte den Eindruck, ebenfalls 1942 in Tunis zu sein. Ich fand es sehr schön zu lesen, wie harmonisch die Menschen in Tunis zusammengelebt haben. Der tolerante und respektvolle Umgang miteinander zeigt einen starken Zusammenhalt der Menschen, egal welcher Releigion man sich zugehörig fühlt.

    Die Geschichte ist spannend und mitreißend geschrieben. Bei jeder Rückkehr in die Gegenwart brauchte es einen Moment, um das Gesagte zu verarbeiten. Vielleicht waren genau dafür die Passagen in der Gegenwart da. Die kurzen Atempausen habe meine Neugierde auf die Ereignisse in der Vergangenheit immer wieder neu geweckt, zumal der Teil in der Gegenwart eher weniger spannend war.

    Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen und Handlungen nachvollziehen. Lediglich Yasmina hat mich gegen Ende ein bisschen genervt mit ihrer Sturheit.

    Das Besondere an diesem Roman ist die Atmosphäre, die der Autor entstehen lässt. Ich konnte komplett in die Geschichte eintauchen. Mein Lesetempo habe ich bewusst verringert, um die Sprache genießen zu können. Immer wieder gibt es schon fast philosophische Passagen, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.

    Einzig das sehr offene Ende stört mich ein bisschen. Die Geschichte hört einfach auf und lässt einige Fragen unbeantwortet. Ich war so vertieft, dass ich gerne noch eine Weile weitergelesen hätte. Nichtsdestotrotz bin ich insgesamt sehr begeistert von diesem Buch.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Caro, 23.10.2018

    Als Buch bewertet

    Intensiv & berührend


    Klappentext:

    " 'Piccola Sicilia', das italienische Viertel der farbenfrohen Mittelmeerstadt Tunis, 1942. Drei Religionen leben in guter Nachba*rschaft zusammen. Bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Fotograf Moritz dem jüdischen Zimmermädchen Yasmina. Doch sie hat nur Augen für Victor, den Pianisten. Als Victors Leben auf dem Spiel steht, kann allein Moritz ihn retten.

    Sizilien, heute: das Mittelmeer, glitzerndes Blau. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeugwrack aus der Tiefe. Die Berliner Archäologin Nina sucht ihren verschollenen Großvater Moritz und trifft eine unbekannte Verwandte aus Haifa, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Gemeinsam enthüllen sie ein faszinierendes Familiengeheimnis."


    Meine Meinung:

    Diese Geschichte war für mich nicht einfach nur berührend, vor allem war sie intensiv, lehrreich und erschreckend zugleich. Ich konnte mein eigenes Wissen deutlich erweitern, denn in dieser Geschichte wird der 2. Weltkrieg aus einem völlig anderen als dem "üblichen" Blickwinkel betrachtet. Dies gefiel mir besonders gut und war überaus interessant.

    Obwohl ich mich persönlich eigentlich von "Kriegsbüchern" fern halte, bin ich froh, diese Geschichte gelesen zu haben.

    Daniel Speck gelingt ein außerordentlich guter Schreibstil. Zwar ist er sehr detailreich und neigt stellenweise zu Wiederholungen, nichts desto trotz wird dem Leser nicht langweilig. Im Gegenteil, ich habe das Buch schwer zur Seite legen können und war einfach fasziniert, was sich auch zwischen den Zeilen abspielte.

    Es ist nicht einfach ein Buch, was man stumpf liest, nein, das Gegenteil ist der Fall es regt an vielen Stellen dazu an, nachzudenken, etc.

    Die Geschichte der Vergangenheit wird in eine Art Rahmen gekleidet. Soll heißen, die Gegenwart spielt nur am Rande eine Rolle, in dem Sinne, dass der Vergangenheit durch Erzählungen auf der Spur gegangen wird.

    Die einzelnen Charaktere sind durchweg gelungen. Sie sind alles andere als blass. Ihnen wurden durch die Wort des Autors nahezu Leben eingehaucht.

    Intensive Passagen berührten mich sehr. Genauso ließen mich intensive Passagen äußerst schockiert wenn nicht sogar mit feuchten Augen zurück. Die Worte des Autors erreichen den Leser regelrecht. Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen.

    Ich habe Nina gern begleitet und mit ihr mitgefiebert bei der Entdeckung des Familiengeheimnisses.


    Fazit:

    Absolute Leseempfehlung auch für diejenigen, die sich von "Kriegsgeschichten" eher fern halten. Erweitert den eigenen Horizont.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Caro, 09.10.2018

    Als Buch bewertet

    Intensiv & berührend

    Klappentext:

    " 'Piccola Sicilia', das italienische Viertel der farbenfrohen Mittelmeerstadt Tunis, 1942. Drei Religionen leben in guter Nachbarschaft zusammen. Bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Fotograf Moritz dem jüdischen Zimmermädchen Yasmina. Doch sie hat nur Augen für Victor, den Pianisten. Als Victors Leben auf dem Spiel steht, kann allein Moritz ihn retten.

    Sizilien, heute: das Mittelmeer, glitzerndes Blau. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeugwrack aus der Tiefe. Die Berliner Archäologin Nina sucht ihren verschollenen Großvater Moritz und trifft eine unbekannte Verwandte aus Haifa, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Gemeinsam enthüllen sie ein faszinierendes Familiengeheimnis."


    Meine Meinung:

    Diese Geschichte war für mich nicht einfach nur berührend, vor allem war sie intensiv, lehrreich und erschreckend zugleich. Ich konnte mein eigenes Wissen deutlich erweitern, denn in dieser Geschichte wird der 2. Weltkrieg aus einem völlig anderen als dem "üblichen" Blickwinkel betrachtet. Dies gefiel mir besonders gut und war überaus interessant.

    Obwohl ich mich persönlich eigentlich von "Kriegsbüchern" fern halte, bin ich froh, diese Geschichte gelesen zu haben.

    Daniel Speck gelingt ein außerordentlich guter Schreibstil. Zwar ist er sehr detailreich und neigt stellenweise zu Wiederholungen, nichts desto trotz wird dem Leser nicht langweilig. Im Gegenteil, ich habe das Buch schwer zur Seite legen können und war einfach fasziniert, was sich auch zwischen den Zeilen abspielte.

    Es ist nicht einfach ein Buch, was man stumpf liest, nein, das Gegenteil ist der Fall es regt an vielen Stellen dazu an, nachzudenken, etc.

    Die Geschichte der Vergangenheit wird in eine Art Rahmen gekleidet. Soll heißen, die Gegenwart spielt nur am Rande eine Rolle, in dem Sinne, dass der Vergangenheit durch Erzählungen auf der Spur gegangen wird.

    Die einzelnen Charaktere sind durchweg gelungen. Sie sind alles andere als blass. Ihnen wurden durch die Wort des Autors nahezu Leben eingehaucht.

    Intensive Passagen berührten mich sehr. Genauso ließen mich intensive Passagen äußerst schockiert wenn nicht sogar mit feuchten Augen zurück. Die Worte des Autors erreichen den Leser regelrecht. Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen.

    Ich habe Nina gern begleitet und mit ihr mitgefiebert bei der Entdeckung des Familiengeheimnisses.


    Fazit:

    Absolute Leseempfehlung auch für diejenigen, die sich von "Kriegsgeschichten" eher fern halten. Erweitert den eigenen Horizont.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Caro2929, 09.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    " 'Piccola Sicilia', das italienische Viertel der farbenfrohen Mittelmeerstadt Tunis, 1942. Drei Religionen leben in guter Nachbarschaft zusammen. Bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Fotograf Moritz dem jüdischen Zimmermädchen Yasmina. Doch sie hat nur Augen für Victor, den Pianisten. Als Victors Leben auf dem Spiel steht, kann allein Moritz ihn retten.

    Sizilien, heute: das Mittelmeer, glitzerndes Blau. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeugwrack aus der Tiefe. Die Berliner Archäologin Nina sucht ihren verschollenen Großvater Moritz und trifft eine unbekannte Verwandte aus Haifa, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Gemeinsam enthüllen sie ein faszinierendes Familiengeheimnis."


    Meine Meinung:

    Diese Geschichte war für mich nicht einfach nur berührend, vor allem war sie intensiv, lehrreich und erschreckend zugleich. Ich konnte mein eigenes Wissen deutlich erweitern, denn in dieser Geschichte wird der 2. Weltkrieg aus einem völlig anderen als dem "üblichen" Blickwinkel betrachtet. Dies gefiel mir besonders gut und war überaus interessant.

    Obwohl ich mich persönlich eigentlich von "Kriegsbüchern" fern halte, bin ich froh, diese Geschichte gelesen zu haben.

    Daniel Speck gelingt ein außerordentlich guter Schreibstil. Zwar ist er sehr detailreich und neigt stellenweise zu Wiederholungen, nichts desto trotz wird dem Leser nicht langweilig. Im Gegenteil, ich habe das Buch schwer zur Seite legen können und war einfach fasziniert, was sich auch zwischen den Zeilen abspielte.

    Es ist nicht einfach ein Buch, was man stumpf liest, nein, das Gegenteil ist der Fall es regt an vielen Stellen dazu an, nachzudenken, etc.

    Die Geschichte der Vergangenheit wird in eine Art Rahmen gekleidet. Soll heißen, die Gegenwart spielt nur am Rande eine Rolle, in dem Sinne, dass der Vergangenheit durch Erzählungen auf der Spur gegangen wird.

    Die einzelnen Charaktere sind durchweg gelungen. Sie sind alles andere als blass. Ihnen wurden durch die Wort des Autors nahezu Leben eingehaucht.

    Intensive Passagen berührten mich sehr. Genauso ließen mich intensive Passagen äußerst schockiert wenn nicht sogar mit feuchten Augen zurück. Die Worte des Autors erreichen den Leser regelrecht. Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen.

    Ich habe Nina gern begleitet und mit ihr mitgefiebert bei der Entdeckung des Familiengeheimnisses.


    Fazit:

    Absolute Leseempfehlung auch für diejenigen, die sich von "Kriegsgeschichten" eher fern halten. Erweitert den eigenen Horizont.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Caro, 12.10.2018

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    " 'Piccola Sicilia', das italienische Viertel der farbenfrohen Mittelmeerstadt Tunis, 1942. Drei Religionen leben in guter Nachbarschaft zusammen. Bis der Krieg das Land erreicht. Im Grand Hotel Majestic begegnet der deutsche Fotograf Moritz dem jüdischen Zimmermädchen Yasmina. Doch sie hat nur Augen für Victor, den Pianisten. Als Victors Leben auf dem Spiel steht, kann allein Moritz ihn retten.

    Sizilien, heute: das Mittelmeer, glitzerndes Blau. Schatztaucher ziehen ein altes Flugzeugwrack aus der Tiefe. Die Berliner Archäologin Nina sucht ihren verschollenen Großvater Moritz und trifft eine unbekannte Verwandte aus Haifa, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Gemeinsam enthüllen sie ein faszinierendes Familiengeheimnis."


    Meine Meinung:

    Diese Geschichte war für mich nicht einfach nur berührend, vor allem war sie intensiv, lehrreich und erschreckend zugleich. Ich konnte mein eigenes Wissen deutlich erweitern, denn in dieser Geschichte wird der 2. Weltkrieg aus einem völlig anderen als dem "üblichen" Blickwinkel betrachtet. Dies gefiel mir besonders gut und war überaus interessant.

    Obwohl ich mich persönlich eigentlich von "Kriegsbüchern" fern halte, bin ich froh, diese Geschichte gelesen zu haben.

    Daniel Speck gelingt ein außerordentlich guter Schreibstil. Zwar ist er sehr detailreich und neigt stellenweise zu Wiederholungen, nichts desto trotz wird dem Leser nicht langweilig. Im Gegenteil, ich habe das Buch schwer zur Seite legen können und war einfach fasziniert, was sich auch zwischen den Zeilen abspielte.

    Es ist nicht einfach ein Buch, was man stumpf liest, nein, das Gegenteil ist der Fall es regt an vielen Stellen dazu an, nachzudenken, etc.

    Die Geschichte der Vergangenheit wird in eine Art Rahmen gekleidet. Soll heißen, die Gegenwart spielt nur am Rande eine Rolle, in dem Sinne, dass der Vergangenheit durch Erzählungen auf der Spur gegangen wird.

    Die einzelnen Charaktere sind durchweg gelungen. Sie sind alles andere als blass. Ihnen wurden durch die Wort des Autors nahezu Leben eingehaucht.

    Intensive Passagen berührten mich sehr. Genauso ließen mich intensive Passagen äußerst schockiert wenn nicht sogar mit feuchten Augen zurück. Die Worte des Autors erreichen den Leser regelrecht. Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen.

    Ich habe Nina gern begleitet und mit ihr mitgefiebert bei der Entdeckung des Familiengeheimnisses.


    Fazit:

    Absolute Leseempfehlung auch für diejenigen, die sich von "Kriegsgeschichten" eher fern halten. Erweitert den eigenen Horizont.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah H., 19.10.2018

    Als Buch bewertet

    Ein wunderbares Buch!

    Die Geschichte spielt in zwei unterschiedlichen Zeiten. Einmal in der Gegenwart, wo Nina die Hauptrolle spielt. Sie lässt sich gerade von ihrem Mann scheiden und macht sich auf der Suche nach Erklärungen des vermissten Großvaters und begibt sich dabei auf die Reise nach Sizilien. Sie lernt Joelle kennen, die die Schnittstelle zu der anderen Zeit, dem zweiten Weltkrieg, herstellt. Sie ist es auch, die immer wieder von den Erlebnissen und der ergreifenden Geschichte erzählt. Sie beschreibt eine Deutschen, Moritz, im Jahre 1942, der sich in die Stadt Tunis begibt. Er, aber auch die schöne Yasmina und ihre Familie spielen die Hauptrolle in dieser Zeit.

    Das Buch Piccoli Sicilia hat mich bereits vom Cover angezogen. Ich finde es sehr passend und der Autor bleibt sich dabei treu (sehr ähnlich zum Vorgänger Bella Germania). Daniel Speck hat eine hervorragende Weise zu schreiben. Man wird in die Zeit um 1940 mitgerissen. Man erfährt hierbei so viel neues über die damalige Geschichte. Was aber noch viel wichtiger ist, er hat ein Talent die Gefühle und auch die verschiedenen Sichtweisen auch wenn sie sehr gegensätzlich sind widerzuspiegeln. So beschreibt er die drei Religionen, die in Tunis verbreitet sind sehr authentisch. Er zeigt wie sie am Anfang untereinander so gut zurechtgekommen sind und dann ein Krieg alles verändern kann. Erst dann weiß man ob der Nachbar wirklich hilfsbereit ist oder nicht. Viele wurden verraten, viele versteckten sich und nur wenige waren mutig und halfen einander. Das Leid und die Angst die damals bei den Familien entstanden ist, mag man sich gar nicht vorstellen können.

    Mir hat vor allem der Anfang sehr gut gefallen. Das Buch ist mit den 615 Seiten recht umfangreich, aber das Buch liest sich sehr zügig. Bis auf den letzten Abschnitt war es immer sehr spannend und durch die Schreibweise nie langweilig. Ich empfand nur, dass der letzte Abschnitt (die letzten 100-150 Seiten) hätte man etwas ausdünnen können. Ich kann aber nachempfinden warum der Autor alle Bestandteile so reingenommen hat. Er wollte stets sehr viele Facetten und Lebensabschnitte der Hauptrollen mit aufnehmen und beschreiben, wie sich dabei die Gedanken ändern und die Entscheidungen beeinflussen.

    Besonders gut gefallen haben mir die vielen schönen Beschreibungen und Denkanstöße, die Herr Speck gegeben hat. Es hat mich nachhaltig zum Denken angeregt und ich bin dankbar mein Geschichtswissen vor allem mit der Tiefe der Emotionen auffrischen zu können.

    Fazit: Das Buch ist nur zu empfehlen!

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  • 5 Sterne

    begine, 25.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Tragische Lebensgeschichte
    Der Roman „Piccola Sicilia“ von Daniel Speck ist ein Familienroman.
    Er wechselt die Perspektiven über Krieg, Flucht und die Gegenwartsnah. Der Roman wechselt zwischen Deutschland und Tunesien.

    1942 gibt es in Tunis viele Einwanderer aus Italien, meist Juden.
    Die Archäologin Nina hat in ihrer Kindheit nie etwas über ihren Großvater erfahren, die Großmutter sagt er ist nicht tot, er ist verschollen. Viele Jahre später findet sie seinen Namen Moritz Reinke auf der Passagierliste des letzten deutschen Flugzeuges, das Tunis verließ.
    Sie trifft eine geheimnisvolle Frau, die behauptet, das Moritz auch ihr Vater ist.
    Wir erfahren was Moritz in Tunis erlebte.

    Daniel Speck gibt dieser Liebesgeschichte eine interessante Kulisse. Die Emotionen aller Personen hat er realistisch eingefangen. Seine Sprache ist fesselnd.

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