Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 6041149

Buch (Gebunden) 22.70
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    Tara, 31.03.2019 bei bewertet

    Ein humorvolles & warmherziges Buch mit einem Roadtrip der besonderen Art

    „Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger“ ist der dritte Roman der Autorin Vea Kaiser, in dem sie ihre Leser an dem Familienleben der Familie Prischinger teilhaben lässt.

    Bei Lorenz läuft es gerade alles andere als rund. Seine Freundin hat ihn verlassen, als Schauspieler bekommt er keine Angebot und verschuldet ist er auch. Deswegen vermietet er seine Wohnung und kommt bei seinem Onkel Willi und seiner Tante Hedi unter, wo auch immer Miri und Wetti – seine beiden anderen Tanten - zu finden sind. Als Onkel Willi dann überraschend verstirbt, wollen Lorenz und seine drei Tanten ihm seinen letzten Wunsch – eine Beerdigung in Montenegro – erfüllen. Doch die Überführung ist teuer und so planen die vier einen Roadtrip mit einem eisgekühlten Willi von Wien nach Montenegro.

    Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur genial. Auf sehr humorvolle Art und Weise beschreibt sie die skurrilen Ereignisse spannend und unterhaltsam zugleich.

    Die Charaktere sind jeder für sich ein wenig gewöhnungsbedürftig, abgedreht, gleichzeitig authentisch, aber irgendwie auch liebenswert.

    Durch Rückblicke erfährt man nach und nach viele Ereignisse und Einzelheiten aus dem Leben der einzelnen Familienmitglieder der Familie Prischinger.

    Das Familienmotto - „Niemand wird zurückgelassen“ - zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Man spürt den Zusammenhalt zwischen den Schwestern und ich finde es ganz süß, wie alle für Lorenzo da sind, der im Verlauf der Handlung eine positive Verwandlung durch macht.

    Es steckte so unglaublich viel in diesem Buch – Liebe, Freundschaft, Tod, Zusammenhalt, Vergeben… ach ich weiß gar nicht was noch alles und das erzählt Vea Kaiser so humorvoll und fesselnd, dass es einfach Spaß gemacht hat dieses warmherzige, skurrile und amüsante Buch zu lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Lilofee, 07.04.2019 bei bewertet

    Es geht in dieser Geschichte um Mirl, Wetti und Hedi, drei Schwestern,
    die in der unmittelbaren Nachkriegszeit im niederösterreichischen Waldviertel aufwachsen.
    Untermieter auf dem Hof sind Soldaten der russischen Besatzungsmacht und deren dressierter Bär.
    Onkel Willi, der eigentlich Koviljo heißt, verlebt seine Kindheit in den montenegrinischen Bergen.
    Durch eine Verkettung glücklicher Umstände zieht er ans Meer.
    Dort, nimmt sein Leben eine Wendung.
    Die zweite folgt einige Jahre später im Krankenhaus, wo er nach einem
    schlimmen Unfall von Hedi gesundgepflegt wird.
    Die beiden verlieben sich und ziehen nach Wien.
    Sie treffen dort auf die Schwestern wo Mirl mehr mäßig als glücklich Verheiratet ist und auf Wetti, die im Naturkundemuseum putzt.
    Als Onkel Willi stirbt, stehen der Drittel-Life-Crisis geplagte Lorenz und seine drei
    Tanten vor einer großen Herausforderung.

    Vea Kaiser kann erzählen. Und es macht so großen Spaß ihr zu folgen.
    Sie schafft es spielend ihre Geschichten mit Leben aufzufüllen.
    Ihre Charaktere haben nicht unbedingt Tiefe, sind aber
    mit der angemessenen Schrulligkeit und Herzenswärme versehen.
    Sie schafft es, vor allem kleine Situationen groß herauszustellen.
    Der Schreibstil ist so wunderbar sarkastisch, ironisch und auch wieder voller
    Herzlichkeit.
    Der Aufbau dieses Roadmovie mit all seinen Verstrickungen und mehr als skurrilen
    Erlebnissen ist einfach nur schön.
    Voller Witz und Herzenswärme wird hier eine Familiengeschichte erzählt.
    Eine Geschichte über eine Familie, die eigentlich viel lieber die Zeit anhalten möchte.
    Die von den Seelen der Verstorbenen begleitet wird, ob sie wollen oder nicht.
    Ein toller Roman über den Zusammenhalt einer Familie mit einem überraschenden Ende.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 26.03.2019 bei bewertet

    Die Prischingerfamilie ist ein liebenswerter, lebhaft-chaotischer Haufen, in deren Mittelpunkt die drei ungleichen Schwestern Mirl, Wetti und Hedi stehen. Als völlig unvermittelt der Lebensgefährte Hedis stirbt, gibt es ein Problem: Willi wollte unbedingt in seinem Heimatland Montenegro beerdigt werden, doch die Überführung von Wien ist schlicht zu teuer. So verdonnern sie ihren Neffen Lorenz, der sich gerade in einer Drittel-Life-Krise befindet, sie alle incl. des tiefgefrorenen Willis nach Montenegro zu fahren.
    Diese etwas skurrile Reise macht nur die eine Hälfte des Buches aus, wobei der andere Teil aber mindestens ebenso unterhaltsam und amüsant ist. Er beginnt Anfang der Fünfziger Jahre und erzählt in einzelnen Episoden den Lebensweg Willis sowie den der drei Schwestern, die jeweils einen ihnen nahestehenden Menschen verloren haben, über die man jedoch beharrlich schweigt. Dies ist ebenfalls eine Reise, wenn auch nicht im räumlichen Sinn, sondern eine durch die jüngere Vergangenheit unserer bzw. der österreichischen Geschichte. Immer wieder bricht der Weltenlauf in die Familien der Schwestern ein und jede schaut, wie sie auf ihre Weise damit zurecht kommt. Aber klar ist: Niemand wird zurückgelassen - die Schwestern bleiben und halten zusammen.
    Es ist eine humorvolle und herzerwärmende Lektüre mit einem Hauch Melancholie, die ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Die einzelnen Personen sind trotz ihrer Macken (oder vielleicht gerade deshalb ;-)) überaus liebenswert sympathisch und selbst mit dem anfangs so selbstmitleidigen Lorenz empfand ich irgendwann Mitgefühl. Denn mit drei solchen Tanten ist es nicht ganz so einfach.
    Ein rundum schönes und auf jeden Fall empfehlenswertes Buch!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manfred Fürst, 30.05.2019

    Vea Kaiser bleibt ihrem außergewöhnlichen Schreibstil und dem Gesellschaftsroman treu. Und das ist gut so. Erfolg verpflichtet.
    Über 60 Jahre Familiengeschichte der Familie Prischinger, mit wienerischem Flair, balkanischen Einschlag und montenegrinischer Exkursion.
    Lorenz, arbeitsloser Schauspieler und pleite, aber von sich sehr überzeugt muss sich der harten Realität stellen. Und das Ende seiner Fernbeziehung mit Stephi bringt ihn am Ende des Romans zu einer wahren Erkenntnis. Seine 3 Tanten Hedi, Wetti und Mirl durchleben mit Ehemann und Lebensgefährten ein Leben voll mit alltäglichen Glücksmomenten und Katastrophen. Willi, eigentlich Koviljo aus Montenegro, Lebenspartner von Hedi ist der weise Ratgeber, mit schwachem Herz, aber er will unbedingt in Montenegro begraben werden. Die Altphilologin Vea Kaiser gibt ihrem Roman die altgriechische Lehre bei, dass die Seele eines Toten erst dann ruht, wenn die Verwandten seinen letzten Willen - was die Bestattung betrifft - erfüllt haben. Weil sich die drei Schwestern dieses zu Herzen genommen haben, Willi in Montenegro zu bestatten wird die Fahrt über 1000 km mit Lorenz als Chauffeur gestartet. Auf dieser Fahrt kann und wird vieles passieren.
    Der Schreibstil von Vea Kaiser ist ein Lesegenuss. Sie verfügt mit ihren 30 Jahren über einen reichhaltigen Erfahrungsschatz was zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikation betrifft. Dialoge werden pointiert kommentiert, witzig und humorvoll. Skurrile Situationen auf der Fahrt sind reine Slapstick.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Jenny V., 18.04.2019 bei bewertet

    „Wir haben gelernt, dass man nicht jedem jede Geschichte erzählen kann. Manche Geschichten sind dafür da, dass man sie allen erzählt. Andere dafür, dass man sie nur mit wenigen ausgewählten Menschen teilt.“


    Inhalt


    Lorenz Prischinger wird von seinen Tanten mit einer ebenso schwierigen wie verantwortungsvollen Aufgabe betreut. Er soll seinen toten Onkel Willi zusammen mit den drei alten Damen von Wien nach Montenegro bringen, damit Willi dort seine letzte Ruhestädte findet, so wie er es sich zu Lebzeiten gewünscht hat. Als einziges Transportmittel kommt nur das Auto in Frage, da allen Prischingers das Geld für eine offizielle Überführung des Leichnams fehlt. Nach anfänglichen Zweifeln bleibt dem jungen Mann, der selbst gerade eine schwierige Lebensphase durchmacht, nichts weiter übrig als sich den Wünschen seiner drei beherzten Tanten zu beugen. Und gemeinsam erleben sie auf einer gut 12 stündigen Fahrt allerlei turbulente Vorkommnisse und ganz nebenbei führen sie tiefgreifende Gespräche über ihr Leben, die Vergangenheit und erfüllte oder verschobene Lebenswünsche. Onkel Willis letzte Reise setzt ihm ein Denkmal, ist Totenwache und Familienrat gleichermaßen und bestärkt die Prischingers in ihrem seit Kindertagen geltenden Motto: „Niemand wird zurückgelassen.“


    Meinung


    Dies war mein erster Roman aus der Feder der österreichischen Autorin Vea Kaiser, die mit ihren anderen Werken „Blasmusikpop“ und „Makarionissi“ bereits Bestseller landete. Die vielen positiven Lesermeinungen haben mich darin bestärkt, nun endlich mal ein Buch der Jungautorin kennenzulernen.


    Und tatsächlich, der Roman verspricht eine unterhaltsame Geschichte, einen abenteuerlustigen Roadtrip und letztlich ein unvergessliches Familienepos und kann all das irgendwie auch bieten. Das große Plus dieser Erzählung ist nicht unbedingt der Humor, obwohl auch dieser nicht fehlt, nein es sind die warmherzigen Charakterbeschreibungen mehrerer Familienmitglieder, die hier alle gleichberechtigt und authentisch zu Wort kommen und die trotz ihrer Macken und Fehler, immer beherzte Entscheidungen treffen und sich mit den Konsequenzen arrangieren. Dieses sehr genau Bild gelingt durch ein stilistisches Mittel noch besser, denn abgesehen von der Gegenwartshandlung in einem beengten Panda mit einer gefrorenen Leiche auf dem Beifahrersitz, entführt Vea Kaiser den Leser in die Vergangenheit der jeweiligen Protagonisten.


    So lernt man die älteste Schwester Mirl kennen, die sich mit dem dicken Gottfried einen echten Schürzenjäger als Mann zulegt, dessen Bauch als Beamter ebenso schnell wächst, wie als hungriger Ehemann. Die mittlere Schwester Wetti, die immer sehr präsent ihr Wissen kundgibt und sich für die Natur und ihre Entwicklung weit mehr interessiert als für Liebesgeplänkel und letztlich die jüngste Hedi, die sich mit Willi als Ehemann glücklich schätzt, sich aber doch nicht immer verstanden fühlte und auch den ein oder anderen Fehltritt zu Lebzeiten zu verantworten hat.


    Tatsächlich haben mir die eher ernsthaften Ausflüge in die Familiengeschichte weit besser gefallen als die skurrilen Begebenheiten der „Leichenfahrt“, dort waren mir stellenweise die Handlung und die Vorkommnisse etwas zu dick aufgetragen und nicht mehr ganz so lustig wie beabsichtigt, obwohl es natürlich ein erfundener Roman mit einem bewusst gewählten Szenario ist, hätte ich mir an dieser Stelle eine etwas realistischere Ausführung gewünscht.


    Fazit


    Ich vergebe 4 Lesesterne für einen sehr unterhaltsamen, humorvollen Roman voller Empathie und kleiner liebenswerter Anekdoten, der in seinem Gesamtbild eine unverwechselbare, einprägsame Familiengeschichte erzählt, die einem ans Herz wächst. Die Reise wird nur zum Anlass genommen, um die eigentliche durch Jahrzehnte reichende Lebenswelt der Familie Prischinger lebendig werden zu lassen. Ein Buch, welches unter der Hand an das Verständnis des Lesers appelliert, an die Möglichkeit trotz verschiedener Lebenswege einen intakten Zusammenhalt zu wahren und sich nicht davor zu verstecken, zu den eigenen Fehlern zu stehen, aber anderen diese ebenso großmütig zu verzeihen. Empfehlenswert ist das Buch für alle engagierten, lebensbejahenden Menschen, die sich gerne auf eine kleine Reise zu den Herzen anderer Menschen begeben möchten. Vielleicht nehmen sie sogar ein Stück Kuchen mit, für ihr eigenes Leben – denn auch darin sind sich die Prischingers einig: mit Essen wird alles etwas leichter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    raschke64, 23.04.2019 bei bewertet

    Onkel Willi ist gestorben. Onkel Willi stammt aus Montenegro, lebt schon viele Jahre lang in Wien bei Tante Hedi und möchte nach seinem Tod in Montenegro begraben werden. Nur hatte inzwischen Tante Heidi das Geld, dass für die Überführung nach Montenegro gedacht war, ihrer Tochter Nina gegeben. Es fehlt also für die Überführung. Hedi und ihre zwei Schwestern beschließen mit dem Auto nach Montenegro zu fahren. Nur, dass sie selbst nicht Auto fahren und zu muss Neffe Lorenz einspringen. Lorenz ist ein arbeitsloser Schauspieler, der sehr in den Tag hinein lebt, der eine Menge Schulden hat und aufgrund dessen wieder bei der Familie lebt. Gerade ist auch seine Beziehung gescheitert. Ob er will oder nicht, er muss das Abenteuer mitmachen. So wird Onkel Willi eingefroren und die Reise über mehrere Ländergrenzen beginnt.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. In den ersten Kapiteln fand ich diesen oft schrägen Humor einfach zauberhaft. Ich habe mich sehr amüsiert über diese unterschiedlichen Schwestern und ihre doch teilweise komischen Ideen. Doch je länger ich das Buch las umso mehr zog es mich insofern in den Bann, als dass die Familie in den Vordergrund trat und die Geschichten von früher. Zugleich interessant, aber auch tragisch. Obwohl viele Dinge in der Familie schief liefen, hielten sie immer wie Pech und Schwefel zusammen. Dazu kommt noch, dass der Schreibstil mir ebenfalls gefallen hat. Die Geschichte an sich ist nicht neu, aber die Umsetzung fand ich richtig stark.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 23.04.2019

    Onkel Willi ist gestorben. Onkel Willi stammt aus Montenegro, lebt schon viele Jahre lang in Wien bei Tante Hedi und möchte nach seinem Tod in Montenegro begraben werden. Nur hatte inzwischen Tante Heidi das Geld, dass für die Überführung nach Montenegro gedacht war, ihrer Tochter Nina gegeben. Es fehlt also für die Überführung. Hedi und ihre zwei Schwestern beschließen mit dem Auto nach Montenegro zu fahren. Nur, dass sie selbst nicht Auto fahren und zu muss Neffe Lorenz einspringen. Lorenz ist ein arbeitsloser Schauspieler, der sehr in den Tag hinein lebt, der eine Menge Schulden hat und aufgrund dessen wieder bei der Familie lebt. Gerade ist auch seine Beziehung gescheitert. Ob er will oder nicht, er muss das Abenteuer mitmachen. So wird Onkel Willi eingefroren und die Reise über mehrere Ländergrenzen beginnt.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. In den ersten Kapiteln fand ich diesen oft schrägen Humor einfach zauberhaft. Ich habe mich sehr amüsiert über diese unterschiedlichen Schwestern und ihre doch teilweise komischen Ideen. Doch je länger ich das Buch las umso mehr zog es mich insofern in den Bann, als dass die Familie in den Vordergrund trat und die Geschichten von früher. Zugleich interessant, aber auch tragisch. Obwohl viele Dinge in der Familie schief liefen, hielten sie immer wie Pech und Schwefel zusammen. Dazu kommt noch, dass der Schreibstil mir ebenfalls gefallen hat. Die Geschichte an sich ist nicht neu, aber die Umsetzung fand ich richtig stark.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Simone H., 04.03.2019 bei bewertet

    Lorenz ist Mitte 30, gescheiterter Schauspieler und in einer komplizierten Fernbeziehung. Zum Glück ist er aber in seiner Familie voll umsorgt, nicht nur von seinem Vater, sondern vor allem auch von dessen drei jüngeren Schwestern, Hedi, Mirl und Wetti. Als Lorenz Leben finanziell und beziehungstechnisch zu scheitern droht unternimmt er mit seinen Tanten einen Roadtrip um einem Onkel den letzten Willen zu erfüllen...


    Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen und war vorweg eher auf seichte österreichische Landhumoristik eingestellt. Schon nach ein paar Seiten war ich jedoch positiv überrascht vom Tiefgang dieses Buchs. Es ist sehr unterhaltsam, stteift aber gekonnt Zeitgeschichte und beschäftigt sich auch durchaus mit ernsteren Themen wie z.B. Politik.

    Der Schreibstil ist dabei aber durchwegs angenehm und gar nicht schwer zu lesen. Besonders gut hat mir die Charakterisierung der Personen gefallen, da sie sich alle stark unterscheiden und extrem authentisch wirken. Die Form der Zeitsprünge und das Eingehen auf die Vergangenheit jedes einzelnen Protagonisten war für mich auch toll ausgeführt. So ergibt sich wunderbar konstruiert langsam das große Ganze. Dass das Buch zum großen Teil in meinem näheren geografischen Umfeld spielt, war noch dazu ein Pluspunkt fùr mich!

    Alles in allem war dieses Buch für mich ein Lesehighlight der besonderen Art, mit dem ich viele spannende und unterhaltsame Stunden verbracht habe!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Gartenkobold, 04.03.2019

    Zusammenhalt und Miteinander, absolut lesenswert
    Rückwärtswalzer" ist ein wunderbar skurriler, zugleich aber auch leichter und unterhaltsamer Roman über das Leben, das nicht immer einfach ist, über den Zusammenhalt von Familie, die stark macht und verstorbene Familiengliedglieder, die ein Stück von sich dalassen. Mir hat das Cover sehr gut gefallen und der Schreibstil von Vea Kaiser ist leicht, aber auch ernst, ein wenig skurril und hat mir sehr gut gefallen, Ihre Wortschöpfungen sind einzigartig.
    Die Autorin hat eine perfekte Mischung aus Unterhaltung und Tiefgründigkeit erschaffen und mich damit in den Bann gezogen.
    Alle Charaktere haben so ihren eigenen Charme, Lorenz als Neffe der Familie hat mir besonders gut gefallen und ist als Charakter in seiner persönlichen Lebenskrise hervorragend gelungen. Die drei ungleichen Schwestern und Lorenz müssen zusammenhalten, denn um den letzten Willen des verstorbenen Onkels Willi zu erfüllen, müssen sie mangels Masse kreativ werden. Die Fahrt in einem Kleinwagen von Wien zum Balkan ist nicht nur abenteuerlich und streckenweise gefährlich, so auf engstem Raum kommt auch vieles zur Sprache, was bis dahin verdrängt worden ist…
    Empfehlenswert anspruchsvolle Literatur mit Tiefgang, aber auch locker leicht und vor allen Dingen unterhaltsam.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sigrid C., 10.03.2019

    Dies ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, aber das werde ich nicht lange behaupten können.
    In ihrem RückwärtsWalzer beschreibt Vea Kaiser einerseits völlig banale, alltägliche Dinge, andererseits erfährt man auf einer rasanten Achterbahnfahrt die Schicksale aller, die im Zuge einer irren Aktion in einem Fiat Panda nach Montenegro reisen.
    Ich habe jedenfalls eine Menge Kopfkino gehabt.
    Zum Beispiel: drei alte Damen in Pelzmänteln auf der Rückbank des Panda. Vorne auf dem Beifahrersitz ein tiefgefrorener Mann, der unbedingt in seiner Heimat begraben werden will. Und als Fahrer ein noch junger, zur Zeit liebeskranker, nicht besonders erfolgreicher Schauspieler mit permanentem Kontoüberzug, Neffe der Leiche.
    Eine wirklich begeisternde Art, eine Familiengeschichte zu schreiben.
    Das Cover in Türkis-grün zeigt sich überkreuzende Schlangenlinien, stellvertretend wohl für die Lebensbewegungen der beschriebenen Personen.
    Und ich habe mich schlaugemacht: Manen sind in der Römischen Kultur die Geister jener Toten, die von ihren Hinterbliebenen mit allen Ehren begraben wurden und auch immer geehrt wurden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Mariola P., 17.03.2019 bei bewertet

    Die Familie Prischinger ist lustig und skurril aber sie hält zusammen in guten und in schlechten Zeiten. Wenn Onkel Will stirbt die Familie beschließt seine letzte Wille zu erfüllen und mit die Leiche nach seinem Geburtsland Montenegro zu fahren. Was die alle erleben auf die Reise.....

    Familie Prischinger ist eine herzwärmende bunte Haufen. Alle Personen sind libevoll und sehr genau beschrieben. Die Blicken in der Vergangenheit sind super und nehmen uns auf die Reise in der Vergangenheit wo die Geschwister noch klein waren , die sind von eine Seite mit großer Prise Humor geschrieben und von die andere sehr einfühlsam und berührend. Und der Lorenz.... der ist die Krönung.....Am meisten hat mir die Wetti gefallen, so ein kluges und inteligentes Mensch ....und nur die einzige haben das erkannt....

    Der Schreibstil ist flüssig und das ganze temporeich, hier ist keine Langweile, keine Längen und zähen Passagen, hier geht alles auf schlag, so schnell und amüsant dass das Buch ist kaum aus der Hand weg zu legen.

    Mein erstes Buch von Vea Kaiser, aber bestimmt nicht letzte, die Frau schreibt großartig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anne M., 10.03.2019 bei bewertet

    Rituale für die Manen
    In “Rückwärtswalzer“, Vea Kaisers dritten Roman, steht die Familie Prischinger im Mittelpunkt. In dem kunstvoll komponierten Roman wird kapitelweise wechselnd die Geschichte der Familie erzählt, beginnend im Jahr 1953, als die Russen die Gastwirtschaft im Waldviertel besetzt hatten und die Mutter mit den fünf Kindern auf engstem Raum lebte und sie alle Hunger litten. Der Roman setzt mit der zweiten Erzählebene in der Gegenwart ein, wo der erfolglose Schauspieler Lorenz Prischinger wieder einmal seine drei Tanten und seinen Onkel Willi anbettelt, weil er finanziell am Ende ist. Alle leben inzwischen in Wien: die Schwestern Mirl, Wetti und Hedi mit ihrem Partner Willi, der eigentlich Koviljo Markovic heißt und aus Montenegro stammt. Dann stirbt Onkel Willi plötzlich. Es war sein Wunsch, in Montenegro begraben zu werden. Da kein Geld mehr vorhanden ist, beschließen die drei Tanten eine illegale Überführung im Panda mit Lorenz als Fahrer über eine Distanz von 1029 km. Dabei kommt es zu allerhand Komplikationen.
    Die Geschichte ist eine sehr gut lesbarere Road Novel, wobei in den Rückblenden die Vergangenheit nachgeholt wird, Geheimnisse ans Licht kommen und auch die Schwestern Dinge erfahren, von denen sie nichts wussten. Auch der Leser muss fast bis zum Ende des Romans warten, bis er erfährt, wie der kleine Bruder Nenerl, Zwillingsbruder von Hedi, ums Leben kam, an dessen Tod sich die drei Schwestern die Schuld geben, ohne diese Tragödie jemals durch Gespräche aufzuarbeiten.
    Man könnte meinen, dass die Überführung einer Leiche eine sehr traurige Geschichte ist, aber der Autorin gelingt es, sie mit viel Humor zu erzählen. Die drei Tanten sitzen zum Beispiel dick vermummt und zusammengedrängt auf dem Rücksitz, während die Klimaanlage auf Hochtouren läuft und der zunächst tiefgefrorene Willi geschminkt mit Sonnenbrille und Kappe auf dem Beifahrersitz thront und immer stärker riecht. Am Ende ist es eine berührende Geschichte, wie die Schwestern trotz aller Differenzen zusammenhalten, wenn es darauf ankommt und ihnen die Wünsche des Verstorbenen wichtiger sind als das Gesetz. Der Geist des Toten beeinflusst die Hinterbliebenen, indem er ihnen neue Wege aufzeigt. Das Leben geht weiter, auch für Lorenz, der die Ratschläge des geliebten Onkels beherzigt, denn “… auch diejenigen, die nicht mehr waren, blieben dabei. Solange man auf sie hörte.“ (S. 419). Ein sehr empfehlenswerter Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 01.04.2019

    Lorenz ist ein Schauspieler, der derzeit keine Rolle hat und chronisch knapp bei Kasse ist. Als ihn dann auch noch seine Freundin Sophie verlässt und ihm die schon gewohnte Unterstützung entzieht, sieht sich Lorenz gezwungen, seine Wohnung unterzuvermieten und zieht kurzerhand zu seiner Tante Hedi und ihrem Langzeit-Lebensgefährten Willi. Dort gehen auch ihre beiden Schwestern Mirl und Wetti ein und aus, so dass Lorenz rund um die Uhr umsorgt wird und vor allem kulinarisch keine Wünsche offen bleiben.
    Unerwartet stirbt Willi an Herzversagen und sein Wunsch war es, in seiner Heimat Montenegro begraben zu werden. Dummerweise hat Hedi das Geld, das Willi für die Beerdigung zurückgelegt hat, in den veganen Online-Shop der Tochter investiert, so dass die Überführung durch einen Bestatter nicht bezahlt werden kann. Die Tanten beschließen, Willi selbst nach Montenegro zu bringen, denn 1029 Kilometer sind schließlich nicht weit und in einem halben Tag zu schaffen. Da keine von ihnen jemals Auto gefahren ist, muss Lorenz notgedrungen mit Willis Panda, Willi auf dem Beifahrersitz und den aufgeregten Tanten auf der Rückbank die Fahrt durchführen. Denn in der Familie wird Zusammenhalt noch groß geschrieben, bei den Prischingers galt von jeher das Motto "Niemand wird zurückgelassen".

    "Rückwärtswalzer" ist mehr als ein absurder Roadtrip einer Familie mit eigenwilligen Charakteren. Der Roman wechselt zwischen der Gegenwart in Wien und der Fahrt nach Montenegro und der Vergangenheit, die auf die Geschichte der Familie Prischinger zurückblickt, ab. Durch die Rückblenden werden die Leben der fünf Geschwister Mirl, Wetti, Hedi, Sepp und Nenerl von ihrer Kindheit in den 1950er-Jahren, ihrem Heranwachsenden und prägende Episoden aus ihrem Erwachsenenalter erzählt. Auf diese Weise lernt man Lorenz' Tanten, die auf den ersten Eindruck etwas abschreckend und überdreht wirken, besser kennen und man kann ihre Motive für die weitere Handlung nachvollziehen.
    Die persönliche Überführung Willis, um seinen letzten Wunsch zu erfüllen, rüttelt jede einzelne Figur wach und bedeutet für jeden einen Neuanfang.

    Die Geschichten aus der Vergangenheit berühren und haben mir besser gefallen als die Handlung in der Gegenwart, die unterwegs mit einer tiefgefrorenen Leiche zwar unterhaltsam, aber auch etwas gewollt komisch wirkte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Martina R., 02.05.2019 bei bewertet

    Wenn die Geister der Toten den Lebenden helfen
    “Rückwärtswalzer“ von Vea Kaiser erzählt die Geschichte der Familie Prischinger über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren. In der Erzählgegenwart geht es um die illegale Überführung von Onkel Willis Leiche von Wien nach Montenegro. Der plötzlich verstorbene Willi war der Lebenspartner von Hedi, aber auch ihre Schwestern Wetti und Mirl sowie der Neffe Lorenz, Sohn des einzigen überlebenden Bruders Sepp, haben Willi geliebt und wollen seinen Wunsch nach einem Begräbnis in Montenegro erfüllen, wo er seine Kindheit verbracht hat und seine Angehörigen begraben sind. Lorenz ist ein Schauspieler ohne Engagement und mit einem Berg Schulden, der immer wieder die Hilfe seiner Familie in Anspruch nehmen muss. Aber auch im Leben der drei Schwestern läuft es nicht rund. Mirl zum Beispiel ist von ihrem Mann Gottfried geschieden. Die Beschreibung dieser Ehe mit dem immer fetter werdenden und nach gärendem Sauerkraut stinkenden Mann, der immer neue knackige „Popscherl“ für seine immensen sexuellen Bedürfnisse benötigt, gehört neben dem Transport der Leiche mit allen skurrilen Komplikationen zu den komischen Höhepunkten des Romans. Im Wechsel mit dem Roadtrip wird die Geschichte der Geschwister und Willis Vorgeschichte erzählt, beginnend in der harten Nachkriegszeit im von Russen besetzten Österreich, chronologisch und mit wechselnder Erzählperspektive. Dabei erfahren teilweise auch die Protagonisten erst spät von Familiengeheimnissen. Alle Beteiligten haben immer nach der Devise gehandelt, dass man nicht jedem alles erzählt.

    Der Roman ist eine wunderschöne Familiengeschichte, die auch am Beispiel der so unterschiedlichen Schwestern zeigt, dass einzig familiärer Zusammenhalt zählt und man im Zweifelsfall für einander einstehen muss. Dazu gehört auch, dass man aus Liebe die Wünsche der Verstorbenen respektiert, selbst wenn man dabei gegen das Gesetz verstößt. Im Roman werden nicht nur immer wieder antike Mythen und Riten zitiert, hier glauben auch die Überlebenden an den einenden und hilfreichen Einfluss der Totengeister, der ihnen einen Neuanfang und ein erfolgreiches Weiterleben ermöglicht. Eine sehr schön erzählte empfehlenswerte Geschichte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    kunde, 07.04.2019

    Lorenz und seine drei Tanten stehen vor einem Problem. Onkel Willi ist gestorben und wollte immer in seinem Geburtsland Montenegro beerdigt werden. Eine Überführung ist jedoch teuer und für die Familie nicht bezahlbar. Also macht man sich im Panda auf die große Reise von Wien zum Balkan. Auf dieser Reise kommt sich die Familie langsam wieder näher.

    "Rückwärtswalzer" ist ein Roman der außergewöhnlichen Art. Hier wird eine Familie beschrieben, wie sie unterschiedlicher kaum sein kann. Die drei Tanten haben alle ein Geheimnis. Es ist interessant zu lesen, wie sie nach und nach immer mehr preisgeben und schließlich wieder zueinander finden. Die Geschichte hat ihre eigene Art von Humor. Feinfühlig und dezent.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Ulrike R., 05.06.2019

    Onkel Willi ist tot!
    Nun stehen Lorenz und seine drei Tanten Mirl, Hetti und Wedi vor der schier unlösbaren Aufgabe, den Verstorbenen in sein Geburtsland Montenegro zu transportieren. Von Wien zum Balkan, ein Road Trip über 1000 Kilometer der ganz besonderen Art.
    Vea Kaiser schreibt mir so viel Herzenswärme, Witz und Charme über eine absolut schräge Familie. Vergangenheit und Gegenwart. Geheimnisse, Mythen und Wahrheiten. Lebende und Tote. Alles hat seinen Platz.
    Die junge österreichische Autorin verknüpft Handlungsstränge ganz beiläufig, bildgewaltig, voller Leben und Lebenslust. Leben und Sterben, Tragik und Komik können ganz nahe aneinander liegen.
    Die Familie Prischinger wird unvergesslich bleiben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Pusteblume85, 16.03.2019

    Lorenz ist ein ziemlich cooler Typ. Er ist Schauspieler, liebt seine Freundin über alles und gibt leider viel zu viel Geld beim Online-shopping aus.
    Als sein Leben sich drastisch ändert, sucht er Zuflucht bei seinen liebevollen, aber ziemlich durchgeknallten Tanten. Mit ihnen erlebt er so einige verrückte Dinge.

    Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden in das Leben seiner Familie.
    Dadurch wird das Buch emotional und mitreißend.

    Anfangs dachte ich, dass der neue Roman von Vea Kaiser ein lustiges Buch für zwischendurch ist, aber je mehr ich las, umso mehr vertiefte ich mich in die Geschichten der jeweiligen Protagonisten.

    Ein sehr gut gelungener Roman über das Leben, Mut und Kampfgeist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Ann B., 23.03.2019 bei bewertet

    Lesevergnügen

    Lorenz, Schauspieler in seinen 20ern, ist pleite. Selbst verschuldet und in der Annahme, dass ihm schon irgendwer aus der Patsche helfen wird, sei es seine Familie oder hart arbeitende Freundin. Alles andere wäre halt auch ziemlich unbequem für ihn...aber es kommt anders: Seine Freundin verlässt ihn, seine Tanten haben auch kein Geld, dann stirbt auch noch Onkel Willi. Weil der unbedingt in seiner Heimat Montenegro begraben werden wollte, machen Lorenz und seine Tanten Hedi, Wetti und Mirl sich mit dem tiefgefrorenen Willi im Auto von Wien aus auf den Weg.
    Das ist alles sehr amüsant und gut geschrieben, macht wirklich Spaß zu lesen. Die Kapitel alternieren zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit der drei Tanten. Diese sind wirklich zauberhaft, ganz eigene Charaktere, die vor allem zusammen großartig funktionieren. Insgesamt hat das Buch so viel Herz wie Humor.
    Gestört hat mich etwas, dass ich das Gefühl nicht loswurde, den Film schon zu kennen – sowohl was die Handlung als auch die Art des Erzählens angeht. Außerdem fand ich Lorenz wirklich schwer zu ertragen. Am Ende des Buches scheint er dann noch die Kurve zu kriegen und tatsächlich so etwas wie Stolz in sich zu entdecken. Das wiederum kam für mich aber viel zu plötzlich und wurde sehr schnell abgehandelt, so als ob halt noch schnell ein gutes Ende her muss. Kurz: Ein Buch über die drei Tanten mit Lorenz als Randfigur hätte wahrscheinlich 5 Sterne von mir bekommen – so stand leider der uninteressanteste Charakter sehr im Mittelpunkt. Insgesamt aber dennoch ein großes Lesevergnügen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnBee, 23.03.2019

    Lesevergnügen

    Lorenz, Schauspieler in seinen 20ern, ist pleite. Selbst verschuldet und in der Annahme, dass ihm schon irgendwer aus der Patsche helfen wird, sei es seine Familie oder hart arbeitende Freundin. Alles andere wäre halt auch ziemlich unbequem für ihn...aber es kommt anders: Seine Freundin verlässt ihn, seine Tanten haben auch kein Geld, dann stirbt auch noch Onkel Willi. Weil der unbedingt in seiner Heimat Montenegro begraben werden wollte, machen Lorenz und seine Tanten Hedi, Wetti und Mirl sich mit dem tiefgefrorenen Willi im Auto von Wien aus auf den Weg.
    Das ist alles sehr amüsant und gut geschrieben, macht wirklich Spaß zu lesen. Die Kapitel alternieren zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit der drei Tanten. Diese sind wirklich zauberhaft, ganz eigene Charaktere, die vor allem zusammen großartig funktionieren. Insgesamt hat das Buch so viel Herz wie Humor.
    Gestört hat mich etwas, dass ich das Gefühl nicht loswurde, den Film schon zu kennen – sowohl was die Handlung als auch die Art des Erzählens angeht. Außerdem fand ich Lorenz wirklich schwer zu ertragen. Am Ende des Buches scheint er dann noch die Kurve zu kriegen und tatsächlich so etwas wie Stolz in sich zu entdecken. Das wiederum kam für mich aber viel zu plötzlich und wurde sehr schnell abgehandelt, so als ob halt noch schnell ein gutes Ende her muss. Kurz: Ein Buch über die drei Tanten mit Lorenz als Randfigur hätte wahrscheinlich 5 Sterne von mir bekommen – so stand leider der uninteressanteste Charakter sehr im Mittelpunkt. Insgesamt aber dennoch ein großes Lesevergnügen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 10.03.2019

    Rückwärtswalzer von Vea Kaiser war mein erstes Buch der östereichischen Autorin. Das Cover ist schlicht mit zwei verschlungen Wegen in grün-türkis gehalten.

    Die Thematik des Buches ist nicht neu und findet sich schon in einigen Büchern und Verfilmungen wieder. Aus diesem Grund war meine Neugier auf die Umsetzung des Themas groß.
    Den Begriff "die Manen" im Untertitel musste ich erst einmal googlen.

    Vea Kaiser ist es auf eine lockere und doch eindringliche Art gelungen mir die unterschiedlichen Charaktere schnell näher zu bringen. Ihr Schreibstil bleibt während des ganzen Buches auf einer angenehm ruhigen Ebene.

    Da ist der nicht mehr gefragte Schauspieler Lorenz von Liebeskummer geplagt und seine drei mehr oder weniger schrulligen Tanten. Jede von ihnen hat ihre Geschichte aus der Vergangenheit mit sich herumzutragen, eine Geschichte von Schuld und Tot, mit der jede Frau in ihrem Leben anderes umgegangen ist.

    Nach dem Tode Willis, dem Mann von Hedi, machen sich die vier Familienmitglieder gemeinsam auf die Reise um Willi letzten Wunsch,die Beerdigung in seiner Heimat zu ermöglichen.
    Diese Reise bringt jeden wieder ein Stück in seine ureigenste und doch auch gemeinsame Vergangenheit.

    Diese Fahrt schildert Vea Kaiser sehr sensibel und emotional,so dass ich das Gefühl hatte mit in dem Panda zu sitzen.
    Dieses Familienepos lohn es sich zu lesen, da es bei aller Dramatik nicht die Leichtigkeit des Lebens aus den Augen verliert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein