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  • 4 Sterne

    Nele33, 10.03.2019 bei bewertet

    Rückwärtswalzer von Vea Kaiser war mein erstes Buch der östereichischen Autorin. Das Cover ist schlicht mit zwei verschlungen Wegen in grün-türkis gehalten.

    Die Thematik des Buches ist nicht neu und findet sich schon in einigen Büchern und Verfilmungen wieder. Aus diesem Grund war meine Neugier auf die Umsetzung des Themas groß.
    Den Begriff "die Manen" im Untertitel musste ich erst einmal googlen.

    Vea Kaiser ist es auf eine lockere und doch eindringliche Art gelungen mir die unterschiedlichen Charaktere schnell näher zu bringen. Ihr Schreibstil bleibt während des ganzen Buches auf einer angenehm ruhigen Ebene.

    Da ist der nicht mehr gefragte Schauspieler Lorenz von Liebeskummer geplagt und seine drei mehr oder weniger schrulligen Tanten. Jede von ihnen hat ihre Geschichte aus der Vergangenheit mit sich herumzutragen, eine Geschichte von Schuld und Tot, mit der jede Frau in ihrem Leben anderes umgegangen ist.

    Nach dem Tode Willis, dem Mann von Hedi, machen sich die vier Familienmitglieder gemeinsam auf die Reise um Willi letzten Wunsch,die Beerdigung in seiner Heimat zu ermöglichen.
    Diese Reise bringt jeden wieder ein Stück in seine ureigenste und doch auch gemeinsame Vergangenheit.

    Diese Fahrt schildert Vea Kaiser sehr sensibel und emotional,so dass ich das Gefühl hatte mit in dem Panda zu sitzen.
    Dieses Familienepos lohn es sich zu lesen, da es bei aller Dramatik nicht die Leichtigkeit des Lebens aus den Augen verliert.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 04.03.2019

    Als Onkel Willi stirbt, stehen der Drittel-Life-Crisis geplagte Lorenz und seine drei Tanten vor einer Herausforderung. Willi wollte immer in seinem Geburtsland Montenegro begraben werden. Doch da für eine regel konforme Überführung der Leiche das Geld fehlt, begibt man sich kurzerhand auf eine illegale Fahrt im Panda von Wien Liesing bis zum Balkan. Auf der 1029 Kilometer langen Reise finden die abenteuerlichen Geschichten der Familie Prischinger auf kunstvolle Weise zueinander
    Alle fünf haben ihre eigene Lebensgeschichte die sie nicht jedem erzählen wollen, einiges ja anderes wird verschwiegen. In Rückblenden werden diese Geschichten im Wechsel mit der Gegenwart erzählt. Harte Kinderjahre nach Kriegsende, das Erwachsenenleben und nun das Alter.
    Die Autorin beschreibt mit österreichischen Charme das Leben dieser Familie die großen Wert auf Essen legt, sehr zum Unverständnis von Außenstehenden.
    Die Gedankensprünge und das Bezugnehmen auf alte antike Texte erscheint auf dem ersten Blick zusammenhanglos und ungewöhnlich aber wenn man sich daran gewöhnt hat wird es spannend und lustig.
    Ein etwas anderes Buch als der Mainstream genau was man als Lesestoff braucht.
    -

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole B., 28.03.2019

    Der Verstorbene Onkel Willi wollte schon immer in seiner Heimat Montenegro begraben werden. Für die legale Überführung reicht das Geld leider nicht. Also machen sich Lorenz und die 3 Tanten mit dem Auto auf den Weg in Richtung Montenegro. Die von einem Befreundeten Metzgert Tiefgefrorene Leiche vorne auf dem Beifahrersitz und die 3 Tanten hinten. Eine lustige , turbulenten und manchmal auch traurige Reise beginnt.
    Der schreibstil ist gewöhnungs bedürftig , es ist manchmal ein richtiges hin und her von der Vergangenheit ind die Gegenwart. Die Spannung hat mir leider auch ein bisschen gefehlt, hatte mir das Buch ein Buch ein bisschen spannender vorgestellt. Im grossen und ganzen ist es jedoch eine gute Geschichte und auch lustig.

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  • 3 Sterne

    Marianna T., 06.03.2019 bei bewertet

    Berührender Generationenroman ohne jede Spannung

    Lorenz, der erfolglose Schauspieler und seine drei eigenwilligen Tanten Mirl, Wetti und Hedi machen mit dem toten Onkel Willi einen Roadtrip von Österreich nach Montenegro. Dort will er bei seiner Familie begraben werden. Eine wahnwitzige Reise beginnt.

    In dem knapp 500 Seiten starken Roman erzählen in zwei Strängen zum einen die Tanten und der Onkel von ihrer Kindheit und zum anderen der Junge von der langen Reise nach Montenegro. In Kapiteln mit thematischen Überschriften geht es abwechselnd um einen von beiden Strängen.

    Aufgewachsen nach dem zweiten Weltkrieg auf dem Land in Österreich haben die Älteren schwere Zeiten hinter sich. Der Junge dagegen hatte eine friedliche Kindheit und findet schwer Halt in seinem Leben. Die gemeinsame Reise bringt alle näher zueinander und mehr zu sich selbst. Eine schöne Buchidee und Geschichte.

    Die Einblicke in die Erlebnisse und Gefühle der Einzelnen schaffen eine gewisse Nähe und erzeugen Sympathie. Zudem sind die Einblick in das Zeitgeschehen ab 1953 interessant und berührend. Die Geschichte entwickelt sich leise und sachte. Die Kehrseite davon ist, dass ihr jede Spannung fehlt. Die Schilderungen wirken langatmig, zu detailiert und deswegen kommt die Geschichte auch zum Ende hin nicht in Fahrt.

    Trotz der vielen Absurditäten, den eigenwilligen Charakteren und den bewegenden Themen, macht das Lesen Mühe. Der Humor kommt nicht rüber, die Erzählung wirkt trocken. Immerhin finden beide Erzählstränge am Ende zusammen - die Geschichte wird rund und löst sich zufriedenstellend auf.

    Absurde und schöne Geschichte, trocken und ohne Spannung erzählt.

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  • 3 Sterne

    lesebiene, 02.03.2019 bei bewertet

    Meine Meinung zum Buch :
    Tatsächlich ist dies mein erstes Buch der österreichischen Erfolgsautorin Vea Kaiser und zu Anfang war ich auch eher skeptisch, ob mir dieses, doch eher skurril erscheinende Buch gefallen würde und was soll ich sagen, es war eher eine Berg und Talfahrt und dennoch ein sehr interessantes Leseerlebnis.
    Zum einen konnte mich der sehr versierte und höchst eigensinnige Schreibstil der Autorin in ihren Bann ziehen, denn dieser ist wirklich bemerkenswert gut. Auch die Charaktere sind vielschichtig, fantasievoll und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und dennoch kommt nun der negative Punkt, die Geschichte konnte mich leider nicht in ihren Bann ziehen, ob es am den wechselnden Emotionen, der eher überspitzt en Art der Geschichte lag... Ich weiß es nicht. Zwar war mir stets klar, dass die Autorin sowohl humoristische, als auch nachdenkliche und traurigen Szenen schreibt, doch bewegen oder für sich einnehmen konnten mich diese leider nicht

    Fazit:
    Alles in allem, ein spannendes Leseerlebnis und sicherlich nicht mein letztes Buch der innovativen Autorin, auch wenn mich dieses nicht zu 100% überzeugen konnte. Neugierig machen auf andere Werke, konnte es mich dennoch.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 02.03.2019

    Meine Meinung zum Buch :
    Tatsächlich ist dies mein erstes Buch der österreichischen Erfolgsautorin Vea Kaiser und zu Anfang war ich auch eher skeptisch, ob mir dieses, doch eher skurril erscheinende Buch gefallen würde und was soll ich sagen, es war eher eine Berg und Talfahrt und dennoch ein sehr interessantes Leseerlebnis.
    Zum einen konnte mich der sehr versierte und höchst eigensinnige Schreibstil der Autorin in ihren Bann ziehen, denn dieser ist wirklich bemerkenswert gut. Auch die Charaktere sind vielschichtig, fantasievoll und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und dennoch kommt nun der negative Punkt, die Geschichte konnte mich leider nicht in ihren Bann ziehen, ob es am den wechselnden Emotionen, der eher überspitzt en Art der Geschichte lag... Ich weiß es nicht. Zwar war mir stets klar, dass die Autorin sowohl humoristische, als auch nachdenkliche und traurigen Szenen schreibt, doch bewegen oder für sich einnehmen konnten mich diese leider nicht

    Fazit:
    Alles in allem, ein spannendes Leseerlebnis und sicherlich nicht mein letztes Buch der innovativen Autorin, auch wenn mich dieses nicht zu 100% überzeugen konnte. Neugierig machen auf andere Werke, konnte es mich dennoch.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 08.03.2019

    4,5 Sterne

    Wer bei diesem Buch eine Anleitung für einen bisher unbekannten Gesellschaftstanz, den man bei der nächsten Ballsaison ausprobieren möchte, vermutet, der könnte eventuell etwas enttäuscht werden. Oder aber er/sie lässt sich stattdessen einfach ein auf diese tragikomische Familiengeschichte der Prischingers (und deren Anhang).

    Bis es zum in der Kurzbeschreibung versprochenen Road Trip nach Montenegro kommt, vergeht allerdings schon das halbe Buch. Das macht aber nichts, denn so lernen wir Onkel Willi immerhin noch gut kennen. Ein sehr sympathischer Zeitgenosse, herzensguter Freund, Onkel und Vater, und vor allem der so dringend benötigte Ruhepol zwischen den drei Schwestern, die oftmals aufgeregt wie kopflose Hühner agieren.

    Ich konnte mich mit so vielen Dingen in diesem Buch identifizieren. Mit Lorenz' Beschreibung wie man ursprünglich nach einer Aufbewahrung für eine Kuscheldecke sucht und dann schwuppdiwupp 20 andere Artikel im Online-Warenkorb hat (der sich ja nie so voll anfühlt wie einer, den man vor sich herschiebt!) - nur nicht die Aufbewahrungslösung. Oder wie jeder Essensrest in Tupper verpackt wird (und zwar in die passende Schüssel oder Dose bittesehr, auf keinen Fall zu groß, das wäre ja reine Platzverschwendung!). Mirls Wohnung in der Nähe der Paulanerkirche muss in unmittelbarer Nähe meiner 1. + 2. Wohnadresse in Wien gewesen sein, auch ich habe den 4. Bezirk mit dem Kinderwagen vermessen, und bin nicht selten auch in der Wohnung noch weiter mit dem Wagerl rumgefahren. In meiner 1. Wohnung hier waren Badewanne und Waschbecken auch hinter einem Vorhang in der Küche versteckt, weil es zur Bauzeit des Hauses vor über 200 Jahren noch gar keine Badezimmer gegeben hat. Immerhin war bei uns eine Toilette innerhalb der Wohnung nachgerüstet.
    Das Buch bietet also reichlich Lokalkolorit, was ich sehr mag, und nebenbei erfährt man auch kleine Details aus der österreichischen Geschichte (Atomkraftwerk Zwentendorf, die Angst nach Tschernobyl vor verseuchtem Essen, diverse Politiker). Auch zahlreiche österreichische Wörter kommen vor, die dem Roman einen regionalen Stempel aufdrücken und mit denen ich vor 17 Jahren noch nichts anzufangen gewusst hätte. Der Kontext hilft dann aber eh bei der Deutung.

    Gänzlich unbekannt war mir allerdings das Wort "Manen" aus dem Untertitel. Dabei handelt es sich um die Geister der Toten (in der römischen Mythologie), die besänftigt werden müssen indem man die Toten ehrt und würdig bestattet. Genau das haben dann auch Lorenz und seine 3 Tanten mit Onkel Willi vor, und spielen dabei ein bisschen "Immer Ärger mit Bernie" nach. Diese Szenen aus der heutigen Zeit sind eher humorvoll angehaucht, vor allem wenn die Tanten im Dreierpack auftreten wird es meist sehr amüsant (Brote schmieren im Großmarkt, 'Natürlich haben wir unsere Reisepässe, Lorenz!', Schminkaktion mit den bulgarischen Pflegekräften, Bestechung der Grenzbeamten mit Kuchen).

    Diese humoristische Note ist auch nötig, denn Tragisches gibt es in der Vergangenheit der Familie schon genug. Mirl muss den widerlichen Geruch ihres Ehemannes aushalten sowie seine unersättliche Lust auf ihr Popscherl. Hedi führt im Kloster ein unwürdiges Leben, während Wetti unerwünschte Besuche des Tierarztes erdulden muss. Und dann ist da auch noch die Sache mit ihrem kleinen Bruder Nenerl. All das und noch einiges mehr erfährt der Leser in episodenhaft eingestreuten Rückblenden, die in den 50er Jahren beginnen und so ausschnittsweise einen Einblick in das Leben der Prischinger Maderln gewähren.

    Die mehrfachen Referenzen zu Bären hat mich an John Irvings "Hotel New Hampshire" erinnert, in dem es ja um eine ähnlich illustre Familie geht (die sogar eine zeitlang in Wien lebt).
    Ich würde nicht sagen, dass sich der Schreibstil von Irving und Vea Kaiser sehr ähnelt, aber beide Autoren verbindet ein Hang zu außergewöhnlichen Familiengeschichten gepaart mit einer gewissen (unfreiwilligen) Komik. Und absolut lesenswert sind sie auch beide!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 09.03.2019

    Nach dem Tod von Onkel Willi steht die Familie Prischinger vor der kostspieligen und daher schwierigen Aufgabe, ihm seinen letzten Willen zu erfüllen. Um die Kosten für die teure Leichenüberführung zu sparen, karren sie ihn im privaten Fiat Panda über 1029 Kilometer von Wien in seinen Geburtsort Montenegro. Die Reise bringt einige Überraschungen mit sich, seine Frau und ihre Schwestern verbindet einiges mit Willi.


    In "Rückwärtswalzer" begleiten wir die Geschichte der Familie Prischinger über einen Zeitraum von über 50 Jahren. In diesen Roman bin ich ganz positiv gestartet, die Charaktere sind sehr besonders und der routiniert humorvolle und warmherzige Erzählstil lässt sich wunderbar lesen. Man kann sich dieser Sprache nicht entziehen und erfreut sich all der ironischen Bemerkungen und ebenso der atmosphärisch geschilderten Vorkommnisse und Beschreibungen. Die enorme Ausdrucksfähigkeit von Vea Kaiser ist für mich absolut lobenswert.


    Mir gefällt auch die Idee hinter der Geschichte, wie man dem toten Willi seinen letzten Willen erfüllt, allerdings kam sie mir leider nicht völlig neu vor. In "Onkel Hassans wundersame Wiederauferstehung in einem alten Mercedes" von Hajar Taddigs wird ebenfalls ein erst lebendiger, später aber toter Onkel in seine türkische Heimat gebracht.

    Der aktuelle Erzählstrang zeigt den Roadtrip, besser gesagt, den Leichentransport, der viele skurrile Vorkommnisse mit sich bringt, die man halb belächelt und halb erschrocken wahrnimmt.

    Die Geschichte der Schwestern und Willis Vorgeschichte erzählt von der harten Nachkriegszeit im von Russen besetzten Österreich. Dahinter verbergen sich schwere Zeiten und auch Familiengeheimnisse, die nicht jedem erzählt wurden.

    Die Schwestern Mirl, Wetti und Hedi lernen wir ausführlich kennen. In jungen Jahren haben sie einen schweren Verlust erlitten und fühlen sich dafür schuldig. Als Chauffeur dient Neffe Lorenz, ein verschuldeter Schauspieler, der sich mit diesem Fahrdienst erkenntlich zeigen muss.

    Ich bin den Familienhintergründen und auch der Reise gern gefolgt, wobei mich die Verbindung aller drei Tanten zu Willi sehr interessiert hat. In dieser Familie gibt es Streitigkeiten, Probleme und Irrwege. Echtes Glück und die große Liebe hat das Leben den Tanten nicht unbedingt geschenkt, doch ihr familiärer Zusammenhalt ist ihnen gewiss. Durch die persönlichen Einblicke in die Erlebnisse und Gefühle der Familie wurden sie mir sympathisch und ich wollte ihre Reise bis zum Ende miterleben.

    Der tolle Erzählstil lebt von den wunderbaren Vergleichen und Wortspielereien, sie begeistern und verwundern immer wieder. Sie können mich auch über die teilweise langwierigen und spannungsarmen Szenen hinwegtrösten, völlig überzeugen konnte mich dieser Roman aber nicht. Das liegt hauptsächlich an den zitierten antiken Mythen und Riten. Totengeistern wird ein hilfreicher Einfluß zugesprochen, der ein erfolgreiches Weiterleben möglich machen soll. Diese Themen sind mir in Büchern immer suspekt.

    Dieser eigenwillige Familienroman hat mich belustigt, berührt, ausführlich unterhalten, mit der Sprache erfreut, dennoch fehlte es mir insgesamt ein wenig an Spannung.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 04.03.2019

    Skurrile Familiengeschichte

    Ein neuer Roman von Vea Kaiser liegt vor, und wieder finden sich zwischen den Buchdeckeln eine Reihe irrwitziger Situationen. Die Familienstory ist in mehrere Handlungsstränge gegliedert. Hauptsächlich geht es um die illegale Überführung des toten Onkels Willi von Wien in seine Heimat Montenegro. Sein Neffe Lorenz, ein arbeitsloser Schauspieler, soll dies zusammen mit seinen Tanten in einem Kleinwagen bewerkstelligen.
    Doch bis das Grüppchen am Ziel angekommen ist, geht die Autorin in zahlreichen Rückblenden auf die Vergangenheit der Familie ein. Wir werden mit Geschwistern bekanntgemacht, die miteinander durch dick und dünn gehen, und der stetige Refrain lautet: Niemand wird zurückgelassen. Da wuseln im Text viele Namen wild und wirr durcheinander, wobei die teils witzigen Titel der Abschnitte mit ihren Jahreszahlen mehr als nur notwendig sind. Lange fragt sich der Leser: Wer ist eigentlich Susi? Und was ist geschehen mit dem Zwillingsbruder Nenerl?
    Es geht um Verlust und um die Schuld daran, welche sich alle drei Schwestern geben, Mirl, Wetti (die eigentlich Barbara heisst) und Hedi. Sie alle haben nicht gefunden, was sie vom Leben erwartet haben. Jede ist auf ihre Art gescheitert, hat aber nie aufgegeben. Und immer mit dabei: die Seelen der Verstorbenen, eben die Manen der Familie Prischinger.
    Anfangs kommt der Roman etwas zäh in die Gänge, doch bald heizt Vea Kaiser die Spannung tüchtig an und vermag sie bis zum Schluss zu halten. Wie bei einer Zwiebel häutet sich die Story mit den Kapiteln, nach und nach kommen verdrängte Wahrheiten und immer mehr involvierte Personen ans Tageslicht.
    Dazwischen streut Kaiser die jeweilige personelle Regierungsentwicklung, besonders innerhalb der SPÖ, ein. Üppiges Essen ist ein Dauerthema, und wer die ostösterreichische Küche kennt, dem läuft permanent das Wasser im Mund zusammen. Es kommt zu ein paar grotesken Szenen (muss es ja wohl bei der Sachlage), und einige Male habe ich hellauf gelacht.
    Auch in Kaisers drittem Roman wird deutlich, dass eine ihrer Vorlieben der Antike gilt. Mir gefällt ihre leichtfüssige, süffige Sprache, die immer wieder Portionen von österreichischem Lebensgefühl offenlegt. Man glaubt kaum, was man liest, und doch ist alles folgerichtig und eigentlich nichts übertrieben. Halb Roadmovie, halb Retrospektive, gewinnt das Buch zunehmend an Tempo und vermag glänzend zu unterhalten.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 07.06.2019

    Roadmovie mit einem Toten


    Der arbeitslose Schauspieler Lorenz muss ganz viel auf einmal verkraften: Er ist pleite, sein erhofftes Engagement löst sich in Luft auf, und seine Freundin trennt sich von ihm. Selbstmitleid ist zunächst angesagt. Doch dann stirbt Onkel Willi, und seine Frau möchte ihn in seiner Heimat Montenegro vergraben, so wie er es sich immer gewünscht hat. Das Geld für die Überführung ist allerdings bereits verbraten, und so bricht Lorenz mit dem toten Willi und seinen Tanten im Auto auf nach Montenegro.

    Eine liebenswürdig-chaotische Familie ist das, die dem leiblichen Wohl ausgiebig fröhnt. Die Mengen an Speisen, die dieses Buch erwähnt, sind schon sehr enorm. Ausgefallen und skurril ist die Geschichte um Willis Tod und um seine Vergangenheit, die parallel zur Gegenwart aufgerollt wird. Da kommt so manches Geheimnis zu Tage. Da schimmert dann durch die manchmal etwas unfreiwillig komische Geschichte eine unerwartete Tragik hindurch.

    Ein Buch, das gut unterhält und zum Lachen wie auch zum Nachdenken verführt, deshalb sehr empfehlenswert ist.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 05.05.2019 bei bewertet

    1.029 Kilometer Instant-Therapie. Ein skuriller, spannender Roman der in ganz Europa spielt und kein Auge trocken lässt! Detailreich und sehr phantasievoll entsteht hier eine ganz eigene Welt mit grotesken Situationen, merkwürdigen Bräuchen, politischen Katastrophen und persönlichen Turbolenzen. Leichtfüßig erzählt und voller verrückter Einfälle; komisch und tragisch zugleich. Es macht einfach Spaß, dieser Geschichtenerzählerin zu folgen. Als Onkel Willi stirbt, stehen der Drittel-Life-Crisis geplagte Lorenz und seine drei Tanten vor einer Herausforderung. Willi wollte immer in seinem Geburtsland Montenegro begraben werden. Doch da für eine regelkonforme Überführung der Leiche das Geld fehlt, begibt man sich kurzerhand auf eine illegale Fahrt im Fiat Panda von Wien bis auf den Balkan. Auf der Reise finden die abenteuerlichen Geschichten der Familie Prischinger auf kunstvolle Weise zueinander. Mirl, die älteste Schwester, musste nach dem Krieg früh Verantwortung übernehmen und wollte nur weg vom Land. Wetti interessierte sich bereits als Kind mehr für Tiere als für Menschen. Und Hedi zerbrach fast an einem Schicksalsschlag, kurz bevor sie Willi traf. Doch stets waren die drei Schwestern füreinander da. Denn sie haben in jungen Jahren einen schweren Verlust erlitten. Und sie alle geben sich die Schuld daran. Voller Witz und Herzenswärme erzählt Vea Kaiser von einer Familie aus dem niederösterreichischen Waldviertel, von drei Schwestern, die ein Geheimnis wahren, von Bärenforschern, die die Zeit anhalten möchten, und von den Seelen der Verstorbenen, die uns begleiten, ob wir wollen oder nicht. Der Roman "Rückwärtswalzer" ist so fröhlich und komisch, so frisch und witzig. Der Wandel der Gesellschaft mal witzig mal nachdenklich. Kurzum ein Kaleidoskop, das in den schönsten Farben leuchtet. Liebevoll ironisch und intelligent, erzählt die Autorin mit viel Phantasie einen Heimatroman der etwas anderen Art und eine Familie der besonderen Art - eine gelungene, unterhaltsame Mischung!! Was so alles in einem kleinen österreichischen Alpendorf passieren kann, schildert Kaiser mit viel Witz. Komisch und tragisch zugleich! Eine Familien-Geschichte, die jeden mitreißen wird! Dem Charme der Charaktere und dem unverwechselbaren Schreibstil kann man sich nicht entziehen! Die Autorin hat eine unglaublich Lust und Begabung verrückte Familiengeschichten zu erzählen. Es macht absolut Spaß ihrer Fabulierkunst zu folgen. So eine wahnwitzige Story, die in einer ganz eigenwilligen und einzigartigen Weise geschrieben wurde. Dieser Roman wird den Leser verzaubern. Danke für diesen Lesegenuss!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dear_fearn, 15.01.2020

    Wiener Walzer durch die Zeit

    Los geht's mit Lorenz. Er ist arbeitsloser Schauspieler, pleite, verzweifelt. Als sich auch noch seine Freundin von ihm trennt, bricht er völlig zusammen. Er gibt seine teure Wiener Wohnung auf und zieht in seiner Not bei Onkel und Tante ein, ins Kinderzimmer seiner Cousine. Die Familie Prischinger besteht aus den Geschwistern Hedi, Wetti und Mirl (drei quirlige alte Damen, denen besonders gutes Essen am Herzen liegt), Lorenz' Vater Sepp und dem angeheirateten Onkel Willi. Als eines Morgens Onkel Willis vertrautes Schnarchen fehlt, gerät die Familie in Schockstarre. Willi stammt aus Montenegro und sein Wunsch war es, dort bestattet zu werden. Die Kosten für die Überführung würde allerdings mehrere tausend Euro kosten, weshalb die quirligen Tanten die Sache selbst in die Hand nehmen und mit Lorenz als Fahrer von Wien aus eine skurrile Reise beginnen.

    Lorenz' Geschichte spielt in der Gegenwart und er zieht den roten Faden durch das Buch. Nebenher werden auch die Lebensgeschichten von Willi und den Prischinger-Geschwistern beschrieben, deren jeweilige Kindheit und das Band, das alle eng miteinander verbindet. Jeder hat auf seine Weise mit Schicksalsschlägen, Ehe, Kindern und Liebesgeschichten zu tun, die alle sehr unterhaltsam sind und trotz Ablenkung von der Haupthandlung gelungene Ausflüge sind. Am Ende des Buchs erlangt der Leser dadurch ein Gesamtbild der Familie und kann die Tanten und Onkel Willi besser verstehen.

    Der Sprachstil ist leicht österreichisch geprägt, was mir persönlich zwar fremd ist, aber dem ganzen einen sehr familiären Charme gibt. Die Tanten haben alle ihre gewissen Eigenarten, die die Autorin sehr liebevoll ausarbeitet, obwohl ich trotzdem am Ende immer noch die Namen durcheinander bringe. Denn alle haben eins gemeinsam: Sie kochen gern, sitzen gern beisammen und essen. Ein wirklich einmaliges Leseerlebnis, das mich vollkommen in die Handlung eingesogen hat und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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  • 5 Sterne

    9 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 05.05.2019

    1.029 Kilometer Instant-Therapie. Ein skuriller, spannender Roman der in ganz Europa spielt und kein Auge trocken lässt! Detailreich und sehr phantasievoll entsteht hier eine ganz eigene Welt mit grotesken Situationen, merkwürdigen Bräuchen, politischen Katastrophen und persönlichen Turbolenzen. Leichtfüßig erzählt und voller verrückter Einfälle; komisch und tragisch zugleich. Es macht einfach Spaß, dieser Geschichtenerzählerin zu folgen. Als Onkel Willi stirbt, stehen der Drittel-Life-Crisis geplagte Lorenz und seine drei Tanten vor einer Herausforderung. Willi wollte immer in seinem Geburtsland Montenegro begraben werden. Doch da für eine regelkonforme Überführung der Leiche das Geld fehlt, begibt man sich kurzerhand auf eine illegale Fahrt im Fiat Panda von Wien bis auf den Balkan. Auf der Reise finden die abenteuerlichen Geschichten der Familie Prischinger auf kunstvolle Weise zueinander. Mirl, die älteste Schwester, musste nach dem Krieg früh Verantwortung übernehmen und wollte nur weg vom Land. Wetti interessierte sich bereits als Kind mehr für Tiere als für Menschen. Und Hedi zerbrach fast an einem Schicksalsschlag, kurz bevor sie Willi traf. Doch stets waren die drei Schwestern füreinander da. Denn sie haben in jungen Jahren einen schweren Verlust erlitten. Und sie alle geben sich die Schuld daran. Voller Witz und Herzenswärme erzählt Vea Kaiser von einer Familie aus dem niederösterreichischen Waldviertel, von drei Schwestern, die ein Geheimnis wahren, von Bärenforschern, die die Zeit anhalten möchten, und von den Seelen der Verstorbenen, die uns begleiten, ob wir wollen oder nicht. Der Roman "Rückwärtswalzer" ist so fröhlich und komisch, so frisch und witzig. Der Wandel der Gesellschaft mal witzig mal nachdenklich. Kurzum ein Kaleidoskop, das in den schönsten Farben leuchtet. Liebevoll ironisch und intelligent, erzählt die Autorin mit viel Phantasie einen Heimatroman der etwas anderen Art und eine Familie der besonderen Art - eine gelungene, unterhaltsame Mischung!! Was so alles in einem kleinen österreichischen Alpendorf passieren kann, schildert Kaiser mit viel Witz. Komisch und tragisch zugleich! Eine Familien-Geschichte, die jeden mitreißen wird! Dem Charme der Charaktere und dem unverwechselbaren Schreibstil kann man sich nicht entziehen! Die Autorin hat eine unglaublich Lust und Begabung verrückte Familiengeschichten zu erzählen. Es macht absolut Spaß ihrer Fabulierkunst zu folgen. So eine wahnwitzige Story, die in einer ganz eigenwilligen und einzigartigen Weise geschrieben wurde. Dieser Roman wird den Leser verzaubern. Danke für diesen Lesegenuss!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 31.03.2019

    Ein humorvolles & warmherziges Buch mit einem Roadtrip der besonderen Art

    „Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger“ ist der dritte Roman der Autorin Vea Kaiser, in dem sie ihre Leser an dem Familienleben der Familie Prischinger teilhaben lässt.

    Bei Lorenz läuft es gerade alles andere als rund. Seine Freundin hat ihn verlassen, als Schauspieler bekommt er keine Angebot und verschuldet ist er auch. Deswegen vermietet er seine Wohnung und kommt bei seinem Onkel Willi und seiner Tante Hedi unter, wo auch immer Miri und Wetti – seine beiden anderen Tanten - zu finden sind. Als Onkel Willi dann überraschend verstirbt, wollen Lorenz und seine drei Tanten ihm seinen letzten Wunsch – eine Beerdigung in Montenegro – erfüllen. Doch die Überführung ist teuer und so planen die vier einen Roadtrip mit einem eisgekühlten Willi von Wien nach Montenegro.

    Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur genial. Auf sehr humorvolle Art und Weise beschreibt sie die skurrilen Ereignisse spannend und unterhaltsam zugleich.

    Die Charaktere sind jeder für sich ein wenig gewöhnungsbedürftig, abgedreht, gleichzeitig authentisch, aber irgendwie auch liebenswert.

    Durch Rückblicke erfährt man nach und nach viele Ereignisse und Einzelheiten aus dem Leben der einzelnen Familienmitglieder der Familie Prischinger.

    Das Familienmotto - „Niemand wird zurückgelassen“ - zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Man spürt den Zusammenhalt zwischen den Schwestern und ich finde es ganz süß, wie alle für Lorenzo da sind, der im Verlauf der Handlung eine positive Verwandlung durch macht.

    Es steckte so unglaublich viel in diesem Buch – Liebe, Freundschaft, Tod, Zusammenhalt, Vergeben… ach ich weiß gar nicht was noch alles und das erzählt Vea Kaiser so humorvoll und fesselnd, dass es einfach Spaß gemacht hat dieses warmherzige, skurrile und amüsante Buch zu lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 28.03.2019

    Klappentext:

    Als Onkel Willi stirbt, stehen der Drittel- Life-Crisis- geplagte Lorenz und seine drei Tanten vor einer besonderen Herausforderung.
    Willi wollte immer in seinem Geburtsland Montenegro begraben werden. Doch da für eine regelkonforme Überführung der Leiche das Geld fehlt, begibt man sich kurzerhand auf eine illegale Fahrt im Panda von Wien Liesing bis zum Balkan.
    Auf der 1029 km langen Reise finden die abenteuerlichen Geschichten der Familie Prischinger auf kunstvolle Weise zueinander.
    Mirl, die älteste der Schwestern, muss nach dem Krieg schon früh Verantwortung übernehmen und will nur weg aus dem elterlichen Gasthof, weg vom Land. Doch weder die Stadt noch ihre Ehe entwickelt sich so, wie sie es sich erträumt. Wetti interessiert sich bereits als Kind mehr für Tiere als für Menschen. Als Putzfrau im Naturhistorischen Museum kennt sie die Präparate der Sammlungen bald besser als jeder Kurator und als allein erziehende Mutter einer dunkelhäutigen Tochter schockiert sie die Wiener Gesellschaft.
    Und Hedi, die Jüngste im Bunde, lernt Willi zu einem Zeitpunkt in ihrem Leben kennen, als sie mit selbigem fast abgeschlossen hat.
    Denn die drei Schwestern haben in jungen Jahren einen Verlust erlitten. Und sie alle geben sich die Schuld daran.

    Meine Meinung:

    Ich kannte bisher noch kein Buch dieser Autorin und bin von ihrem besonderen Schreibstil total begeistert. Sie nahm mich mit in diese leicht skurille Familie und ließ mich an ihrem Alltag teilnehmen.
    Ich hatte das Gefühl beim Lesen mit in Hedis Küche zu sitzen und an den Essensorgien teilzuhaben.
    Auf der langen Reise zum Geburtsort von Onkel Willi wird Stück für Stück die Vergangenheit aufgearbeitet. Geschickt spielt die Autorin mit den Gefühlen der Leser. Diese wechseln ständig zwischen starker Betroffenheit, schmunzeln und lautem Lachen. Außerdem wurden ständig wichtige Lebensweisheiten in die Geschichte eingefügt.
    Es wird eindrucksvoll geschildert, wie wichtig der Zusammenhalt der Familie und das Einhalten von gegebenen Versprechen ist.
    Am Ende der Reise gibt es für alle Familienmitglieder wieder eine neue Lebensperspektive. Danke Onkel Willi.

    Fazit:

    Ich habe das Buch in relativ kurzer Zeit mit großer Begeisterung gelesen und spreche eine Leseempfehlung hierfür aus.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peggy S., 20.04.2019

    Einen der schönsten und fesselnden Romane, die ich bis jetzt lesen durfte.
    Geschildert wird das Leben einer Familie, aber was für einer. Diese ist weder typisch noch langweilig eher genau das Gegenteil. Wenn jeder die Summe seiner Erfahrungen ist, ist diese Familie ein Füllhorn von wegweisenden Ereignissen. Da ist zum einen ein erfolgloser Schauspieler, den man anfangs alles andere als mag. Und dann die drei Tanten samt Anhang. Aus dieser fulminanten Kombination von unterschiedlichen Charaktere, die verschiedener nicht sein könnten ergibt sich eine Geschichte die zu Herzen geht und bei der kein Auge trocken bleibt. Liebend gerne würde ich an dieser Stelle noch mehr über die Geschichte schreiben doch befürchte ich, dass daraus ein Roman werden würde und ich auch zuviel verraten könnte.
    Die Autorin schafft es durch ihren flüssigen und humorvollen Schreibstil ein eher schwieriges Thema auf eine lustige Art und Weise zu transportieren ohne pietätlos zu sein. Neben vielen Urkomischen Phasen gibt es auch immer wieder sehr ernste Episoden.
    Könnte man am Anfang die eine oder andere Figur am liebsten übers Knie legen, durchlaufen diese im Laufe des Romans einen Entwicklungsprozess, durch denen die Figuren an Stärke und Schärfe gewinnen. Besonders die Figuren der Tanten und Willi wachsen einen dermaßen an Herz, das man sich wünscht, dass das Buch doch noch ein wenig weiter geht und man noch mehr heitere Anekdoten lesen kann.
    Fazit: Wer ein neues Lieblingsbuch sucht ist hier genau richtig. Brilliante Geschichte trifft auf einmalige Figuren und viele urkomische Episoden aus dem Leben aller Beteiligten. Unbedingt lesen!!!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 11.04.2019

    "Ein toller Roadtrip mit Humor und Tiefgang"

    Onkel Willi ist gestorben. Er wollte immer in seinem Geburtsland Montenegro bestattet werden. Diesen letzten Wunsch wollen ihm Lorenz und seine drei Tanten unbedingt erfüllen. Da für eine offizielle Überführung der Leiche jedoch das Geld fehlt, entschließen sie sich kurzerhand, ihn tiefgefroren bei einer illegalen Fahrt mit dem Fiat Panda selbst zu überführen. Auf der 1029 Kilometer langen Reise erlebt die Familie Prischinger die abenteuerlichsten Dinge, und kommen sich wieder näher.

    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibung sprach mich sofort an und ich habe Auf einen humorvollen, aber auch tiefgründigen Roman gehofft - und bekommen.
    Der Einstieg gelang mir problemlos und ich konnte bestens folgen.
    Die Charaktere wurden hervorragend gezeichnet und besaßen Tiefe und spezielle Eigenarten, so dass ich sie mir gut vorstellen und sie auch auseinanderhalten konnte. Die drei Tanten fand ich absolut super beschrieben, teilweise schräg und skurril, aber immer herzlich. Ich habe sie ganz schnell ins Herz geschlossen. Lorenz passte mit seiner chaotischen und unstrukturierten Art hervorragend in die Geschichte. Seine Entwicklung im Laufe der Reise hat mir sehr gut gefallen.
    Die Reise der Familie Prischinger war skurril und humorvoll und bot so manche witzige Szene, die für herrliches Kopfkino sorgte, so dass ich teilweise Tränen lachen musste. Neben dieser Reise gab es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der Familie. Hier kamen teils ernste und bedrückende Dinge ans Licht, die den Tanten früher widerfahren sind und die mir sehr nahe gingen. Und auch deren Geheimnisse kommen zutage. Diese Hintergründe und Einblicke gaben der Geschichte und den Personen sehr viel Tiefe und ich konnte mit ihnen mitfühlen.

    Dieser Roman hat mir aufgrund der tollen Mischung aus Tiefgang und tollem Humor sehr gut gefallen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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