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  • 5 Sterne

    19 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 25.04.2015

    Als Buch bewertet

    Diese faszinierende Lebensgeschichte hat mich tief in seinen Bann gezogen. Völlig ergriffen habe ich dieses gelungene Buch verschlungen. Abgestossen von Karls brutalem Verhalten und gleichzeitig angezogen von seiner Unwissenheit und seiner Auslegung von Stille und Frieden habe ich mit gelitten.

    Das einzigartige Schreibvermögen des Autors hat das Lesen zu einem besonderen Erlebnis gemacht.
    Hier werden Gefühle, Menschen und Gegenden geschildert, die besser nicht beschrieben werden können. Thomas Raab ist ein Meister des Erzählens und so erklärt er Karl Heidemanns Leben und seine Wertvorstellungen so logisch, dass man als Leser die Morde nachvollziehen kann, ja fast schon etwas Verständnis aufbringt für Karls Situation. Dennoch ist die Handlung grausam und sehr bewegend. Man erlebt Karls Lebensweg mit allen Sinnen mit und sieht wie er die Welt verstehen lernt.
    Der Roman ist in die drei theologischen Tugenden „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ gegliedert. Entlang dieser Pfade läuft der auch der Lebensweg des Protagonisten. Die Geschichte enthält passend ausgesuchte Bibelverse, Gebete und Gedichte, die die Eindrücke des Gelesenen noch verstärken.
    Der Lebenskreis von Karl Heidemann schließt sich. Das Morden hat ein Ende und Karl findet seine Erlösung und Bestimmung. Dieser gut durchdachte Schachzug macht das Porträt zu einem wahren Meisterwerk.

    Was für ein fantastisches Werk der Literatur. Hier wird ein Blick in die menschliche Seele geworfen, hier offenbahrt sich dieselbe im geschriebenen Text. Gleichzeitig erlebt man Spannung in den Wendungen der Geschichte, die wirklich faszinieren und eindringlich berühren.
    Thomas Raabs STILLE ist absolut einzigartig und faszinierend. Ihm ist mit diesem Werk ein wirklich literarisches Meisterstück gelungen, seine erzählerischen Fähigkeiten sind einmalig. Ungedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    29 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fritz Vondraschek, 16.12.2014

    Als Buch bewertet

    Spannend, fesselnd geschrieben. Die Leseprobe allein ist schon so fesselnd, dass man nicht aufhören kann und es kaum erwarten kann das Buch in Händen zu halten.

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  • 5 Sterne

    25 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid V., 12.12.2014

    Als Buch bewertet

    Thomas Raab hat sich mit diesem Buch selbst übertroffen.
    Die Leseprobe ist sehr spannend und man bekommt Lust das ganze Buch gleich lesen zu wollen.
    Es stellen sich beim Lesen dieser Zeilen schon einige Fragen.
    Warum ließ sich der neugeborene Junge nicht von der Mutter beruhigen?
    Wie ist die Ehe der Eltern (glücklich oder nicht)?

    Übrigens hab ich den Autor Thomas Raab schon persönlich bei einer Lesung in meinem Heimatort erleben dürfen und war sehr begeistert.

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  • 5 Sterne

    15 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine Voith, 02.12.2014

    Als Buch bewertet

    Still. Nach dieser Leseprobe, die einen neuen Thomas Raab erkennen lässt, der sich in diesen beiden Kapiteln bereits weit über seine vorangegangen Romane erhebt, sucht man nach Worten, aber es ist nur - still. Still, jedoch im positiven Sinn. Still - bis man sich wieder gesammelt hat und das Gelesene verarbeitet. Mit der unglaublichen Brillanz seiner Formulierung versetzt er den Leser in eine Welt, der er sich kaum entziehen kann. In eine Welt, die fesselt und ungläubig erahnen lässt, wie dramatisch und emotionsgeladen Thomas Raab seine Protagonisten durch den neuen Roman führen wird.

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  • 5 Sterne

    14 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tom G., 15.07.2015

    Als eBook bewertet

    Sehr geil !!!

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  • 5 Sterne

    15 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rendell, 12.02.2015

    Als Buch bewertet

    Karl Heidemann liebt die Stille und so führt auch seine erste Begegnung mit dem Tod dazu, dass es diesen als friedlich und positiv erkennt und ihn zu ergründen sucht. Sprachlich auf einem sehr hohen Niveau lernt der Leser Karl Heidemann kennen, der in seinem eigenen Dorf missverstanden, hinaus zieht in die Welt. Dort macht er viele Erfahrungen mit dem Tod, bis er die Liebe findet. Krimi, Lebensgeschichte und Entwicklungsroman zugleich, nie langweilig und sehr interessant.

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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tamaru, 22.02.2015

    Als Buch bewertet

    Karl kommt am 6. Dezember auf die Welt, beginnt zu schreien und hört nicht mehr auf. Er schreit Tag und Nacht bis er vor Erschöpfung einschläft und bringt seine hilflosen Eltern damit an den Rand des Wahnsinns. Kein Arzt und keine Medizin kann Ihnen helfen den kleinen Karl zu beruhigen. Lediglich auf dem Arm seines Vaters, bei Spaziergängen im Wald findet das Kind Ruhe und schläft ein, denn Karl hat ein hochsensibles Gehör das jedes noch so kleine Geräusch für ihn zur Qual macht. Und so baut sein Vater für den kleinen Jungen den Keller zu einem schalldichten Raum um, in dem er fortan aufwächst. Alleine, ohne Kontakt zu anderen Kindern oder Menschen, unfähig Liebe zu empfinden. Seine Mutter zerbricht darüber dass sie keinen Zugang zu ihrem Kind findet und nimmt sich das Leben. Sie läßt Karl zusehen, als sie ins Wasser geht und ahnt nicht, was sie damit anrichtet. Er empfindet den Tod der Mutter als Erlösung, als Geschenk das ihr zuteil wurde die ewige Stille zu erlangen. Er ist fasziniert von diesem Ereignis das ihn nicht mehr loslässt und möchte diesen Augenblick immer wieder erleben. Und so wächst sein Wunsch, raus aus diesem Keller um einen Weg einzuschlagen, den viele Menschen nicht überleben werden.

    Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt. Man spürt diese unglaubliche Stille die dieses Buch ausmacht. Man ist gefangen in einer Geschichte die einerseits grausam ist und andererseits unglaublich gefühlvoll die Leiden von Karl erzählt. Und genau deshalb empfindet man Karl nicht als Bestie obwohl er viele Menschen tötet. Man hat Mitgefühl mit diesem Jungen der durch den Fluch des empfindlichen Gehörs nie ein normales Leben führen konnte. Keine Freunde zum Spielen, kein Schulbesuch, kein Fußballspielen oder Raufereien mit anderen Jungs. Stattdessen immer nur die Einsamkeit im Keller, beobachtet von Videokameras wie ein Tier im Zoo. Da verwundert es nicht, dass Karl sich eine eigene Weltanschauung zurechtlegt, nach seinen eigenen Regeln lebt. Als er endlich das Wunder der Liebe erlebt ist es schon zu spät für ihn um neu anzufangen, aber man freut sich für ihn dass er endlich Gefühle für sich entdeckt hat, die er bisher nicht kannte.

    Das Buch ist so einfühlsam und bildhaft geschrieben, dass man mit Karl auf die Reise geht und alles hautnah miterlebt. Das Ende ist sehr berührend und nach Beenden des Buches bleibt bei mir nicht der Gedanke an eine Bestie sondern an einen einsamen Menschen, der verloren durch die Welt zieht.
    Ein beeindruckendes Buch mit einer Sprachgewalt die einen gefangen nimmt, aufwühlt und noch lange nachhält. Eines der besten Bücher die ich je gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulla, 18.01.2015

    Als Buch bewertet

    Karl Heidemann wird 1982 in ein kleines Dorf hineingeboren. Von Beginn an hatte er es nicht leicht. Als Schreikind war er von fast allen als lästig angesehen. Sein Vater, der einzige, der ihn ruhig bekam, fand heraus, dass Karl selbst ein außergewöhnliches Gehör hatte. Die lauten Geräusche seiner Umgebung brachten Karl selbst zu seiner eigenen Lautstärke. Seine Kinder- und Jugendjahre verbrachte Karl größtenteils in der umgebauten, besonders ruhig gelegenen Sauna im Keller des Elternhauses, mittels einer Kamera wurde er vom Wohnzimmer aus bewacht. Um der Bewachung zu entgegen entwickelte Karl bald ein Gespür für ein Leben in Dunkelheit und leise Bewegungen. Da ein Schulbesuch nicht möglich war, hatte Karl sich mittels Lehrbücher sein Wissen selbst erworben. In der Teenagerzeit entwickelte sich ein Drang, die Welt draußen kennenzulernen. In der Nacht verlies er das Haus und streifte durch die Umgebung.
    Durch diese besonderen Erfahrungen und keinerlei Vorstellungen von Gut und Böse oder soziale Kontakte lebte Karl in seiner ganz eigenen Welt. Die Trübsal und das Leiden seiner Mutter bekam er mit. Abhilfe aus dieser Situation sah er nur im Tod. Der Tod war für ihn Befreiung von allen Leiden des Leben, etwas, worauf man sich freuen könnte. Nach dem Tod der Mutter entwickelte er Techniken, um auch anderen, leidenden, Menschen zu „helfen“.
    Ein Roman, der den Tod und den Umgang mit ihm aus einer ganz anderen Sichtweise betrachtet. Sehr psychologisch und schlüssig aufgearbeitet, spannend zu lesen und mit immer wieder überraschenden Wendungen in Karls Leben.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika Putz, 12.01.2015

    Als Buch bewertet

    Karl Heidemann
    Wunderschönes Buchcover, welches durch seine Schlichtheit eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt. Ruhe und Stille die Karl sich wünscht, die ihm aber selten so gewährt wird.
    Karl ist ein Schreikind. Ohne ersichtlichen Grund raubt er seiner Mutter und den Jettenbrunnern den Verstand. Als sein Vater endlich, eher zufällig, den Grund dafür entdeckt, ändert sich alles. Ruhe zieht in Jettenbrunn und das Haus der Heidemanns ein, eine beängstigende Ruhe. Abgeschottet, fern des Lärm von außen, wenn auch nicht völlig still, findet Karl seine Ruhe. Doch er ist so abgeschottet wie alle meinen, er bekommt alles mit. Hört die Schritte und Gespräche auf der Straße im Ort. Kann bald den Gangarten Namen zuordnen, erahnen, welche Stoffe sie am Leibe tragen und wie ihre Gesichter aussehen, ohne sie je gesehen zu haben. Wie genau seine Vermutungen sind, erfährt er als er später wieder an die Oberfläche tritt. Der tragische Tod seiner Mutter, für alle tragisch nur nicht für Karl, ändert für ihn alles. Nie hat er sie so entspannt und friedlich gesehen, wie im Moment des Todes. Ab da ist für ihn klar, der Tod ist ein großes erlösendes Geschenk. Und warum dieses nicht auch anderen gewähren? Der besten Freundin seiner Mutter, die ihr noch gern soviel zu erzählen hatte oder ihrem späteren Liebhaber, dem das Dorf ohnehin all die Schuld auflud. Warum nicht ihn von all seinen Lasten befreien? Karl ist schlau, er lernt sehr schnell, er will Erlösung bringen, keine unnötigen Schmerzen, keine Qualen. Er ist im festen Glauben etwas Gutes zu vollbringen und ist sich nicht bewusst, wie unrecht oder falsch es in den Augen der Welt ist. In den Augen seines Vaters, den ihn zufällig beim morden erkannte. Es bricht Karl das Herz, wie sehr ihn alle missverstehen. Es beginnt ein Leben auf der Flucht, ganz auf sich allein gestellt, sein empfindliches Gehör warnt ihn vor Gefahren. Alles ändert sich schlagartig, als ihn Marie förmlich überrennt. Sofort besteht eine Verbindung zwischen ihnen, sie ist ihm so vertraut, so still. Sie ist stumm und weckt in ihm Gefühle, die er vorher nie spürte. Ihrem trinkenden Vater ausgeliefert, denn sie kann schlicht nicht um Hilfe schreien, versucht er sie von ihrem Quäler zu befreien. Die Sache geht schief und es beginnt eine grausame Hetzjagd und endlose Tage der Folter für Karl, die in ihm alles ändern. Nicht mehr länger will er die Erlösung bringen, sondern die Welt vom Abschaum befreien. So beginnt seine grausame Blutspur durchs Land, bis er sich selbst nicht mehr erkennt und glaubt er wäre einer von ihnen. Völlig ermattet wird er von einem Mönch gefunden und man glaubt und wünscht ihm Ruhe und Frieden im Kloster. Doch nicht so Karl, er geht seinen Weg um das einzig Wichtige in seinem Leben wieder zu finden - Marie. Ihm immer auf den Fersen Horst Schubert, doch findet der Ermittler ihn nie wo er sucht.

    Eine faszinierende Chronik, man fühlt mit Karl und kann diesem Kind die Taten nicht so übel nehmen, ihn nicht so verurteilen, wie man möchte. Er hat es nicht anders gelernt und ist doch so rein von seinen Absichten Gutes zu tun. Er ist trotz der Menschen um sich herum, immer allein, niemand versteht ihn oder will ich verstehen. Man leidet mit ihm, freut sich mit ihm. Wünscht ihm einen guten Ausgang - auf seine eigene Weise. Seine Chronik hat mich gespannt an den Seiten kleben lassen und tief berührt! Sehr schöner Schreibstil, und all die Zitate von Fontane usw. fand ich sehr passend. Wunderschön! Jetzt muss ich gleich mal schauen, was Thomas Raab so alles schon veröffentlicht hat, damit ich es schier in mich aufsaugen kann.

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  • 5 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 20.02.2016

    Als Buch bewertet

    "Still - Chronik eines Mörders" ist der Titel des Buches von Autor Thomas Raab, erschienen im Droemer Knaur Verlag.
    Dieses Buch ist wie der Titel, leise, zart und bedächtig. Doch gleichermaßen hat es mich von den ersten Zeilen an angeschrien - lesen, lesen, lesen und ich konnte nicht mehr aufhören ihr zu lauschen, dieser mich so beeindruckenden Geschichte.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Zur Story:
    1982, der kleine Ort Jettenbrunn ist ein friedlicher Ort, es wird gelebt. Bis Nikolaustag, der Tag an dem Karl das Licht der Welt erblickte und schrie und schrie und schrie.
    Die anfänglich stolzen Eltern Charlotte und Johann Heidemann, erfahren Ratschläge und irgendwann Abneigung aus dem Dorf. Bis ein Zufall Vater Johann erkennen läßt was seinem Sohn fehlt, oder besser gesagt was er zuviel hat. Nämlich ein Gehör, so ausgeprägt, dass selbst der Herzschlag der Mutter ihm schier unglaubliche Schmerzen bereitet.
    Um Karl das Leben lebenswerter zu gestalten, bekommt er im Keller eine Zuflucht, ruhig und still. Von da an schreit Karl nicht mehr. Diese Abgeschiedenheit führt dazu das er lernt alleine für sich zurecht zukommen. Er lernt, er lernt enorm, doch weiß er nichts von der Welt oben. Gefühle, Empfindungen sind ihm fremd. Bis zu dem Tag als er seine Mutter zum Weiher begleiten muss, eine Wende in seinem Leben, eine Wendung in dem was er lernt und ganz bestimmt eine Katastrophe für den Ort.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Hin und hergerissen waren meine Gefühle für Karl, den armen kleinen Buben. Überfüttert und bemitleidet, ausgegrenzt und in den Köpfen der Menschen ausgelöscht.
    Seine Entwicklung, fantastisch erzählt, mitreißend und erschreckend gleichermaßen.
    Immer auf der Suche nach Antworten, was ist Liebe, was ist der Tod, wo kommt er her, wo geht er hin, wer schenkt ihn?
    Und Karl findet sie, die Antworten, auf seine Weise - über das Hören.

    Es wird so wunderbar leicht erzählt, obwohl es schon eine furchtbare Geschichte ist.
    Stimmungen und Gedanken fließen durch die Seiten, es bedarf keinen Lärm dazu.

    Man liest die Zeilen und was dazwischen steht und so folgt man Karl und dem gesamten Dorf, es lohnt sich -absolut!

    Ein Buch für das 5 Sterne bei weitem nicht ausreichen.
    c)K.B.

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreund, 24.05.2015

    Als Buch bewertet

    Still - Chronik eines Mörders. Ich hatte etwas ganz anderes von diesem Buch erwartet, doch das hat es nicht weniger gut gemacht. Ich war begeistert. Ein unheimlich berührendes Buch.
    Schon alleine das Cover strahlt etwas Schönes und Friedliches aus und gibt perfekt die Stimmung des Buches wider.

    Karl wird am Nikolaustag 1982 als Schreikind geboren Die Ursache wird von seinem Vater eher zufällig entdeckt: Karl erträgt den Lärm nicht. Er hat ein unglaublich empflindliches Gehör und alles um ihn herum erscheint ihm unerträglich laut. So wächst Karl isoliert in den Kellerräumen des Hauses auf, weil er die normale Welt um sich herum nicht erträgt. Die anderen Dorfbewohner nehmen ihn nur als unheimlichen Jungen wahr, der nicht spricht und nie das Haus verlässt.
    Das wohl einschneidenste Erlebnis in seiner Kindheit war der Tod seiner Mutter. Weil sie Karls Ablehnung ihr gegenüber nicht mehr ertragen konnte, ist sie vor seinen Augen ins Wasser gegangen. Doch anstatt Schuldgefühle hat dieses Erlebnis nur Faszination auf Karl ausgeübt. Er kann nicht verstehen, warum die Menschen die Toten betrauern. Für ihn stellt der Tod eine Erlösung dar, endlich Friede, Schönheit, und endlich Stille. Immer wieder sieht er die Schönheit des Todes in dem Gesicht seiner Mutter vor sich. So zieht er schließlich durch die Wälder, um dieses Geschenk der Erlösung anderen geben zu können.

    Doch auch wenn das Buch "Chronk eines Mörders" heißt, so hat man nie das Gefühl über einen Mörder zu lesen. Man taucht ganz ein in Karls Welt und Gedanken, der eine ganz andere Sicht auf die Welt hat. Das Buch besteht aus drei Teilen und jeder der Teile ist völlig anders, beschreibt eine ganz bestimmte Stimmung, in der sich Karl gerade befindet. Besonders der letzte Teil hat es mir angetan, so emotional und so tiefgehend. Auch das Ende hat mich sehr überrascht.

    Thomas Raab hat eine unheimliche Gabe mit den Worten zu spielen und einen Sinn dafür, alleine durch die Wahl der richtigen Wörter eine Atmosphäre aufzubauen. Ich habe selten ein Buch mit so einem schönen Schreibstil gelesen.

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  • 3 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina G, 03.12.2014

    Als Buch bewertet

    Herr Raab hat einen ungewöhnlichen Schreibstil, teilweise wird es schwierig flüssig zu lesen - jedoch sehr Phantasieanregend.

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  • 3 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karina Han, 27.12.2014

    Als Buch bewertet

    Anfangs habe ich mir mit dem Schreibstil etwas schwer getan, doch einmal reingelesen fand ich es dann doch sehr interessant formuliert und beschrieben. Der Autor beschreibt sehr ausführlich Dinge und Charaktere, in einem etwas blumigen Stil. Bei der Leseprobe kann man den Inhalt des Buches noch nicht erahnen, auch nicht, wie es zu dem Titel des Buches gekommen ist. Die Leseprobe handelt von zwei Aussenseitern die sich finden, zusammen bleiben und einen gemeinsamen Sohn, den späteren Mörder Karl, bekommen.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cachingguys, 15.01.2015

    Als Buch bewertet

    Als Wunschkind empfangen wird Karl Heidemann am Nikolaustag 1982 geboren und dies ist seine Geschichte. Er soll ein Schreikind sein, das es selbst seiner Mutter schwer macht ihn zu lieben. Aber es ist nur die Stille, die er sucht, da er ein krankhaft feines Gehör hat. So wächst er in der Ruhe und Abgeschiedenheit, aber auch der völligen Isolation, des umgebauten Kellers heran. Beim Selbstmord seiner Mutter entdeckt er, dass der wahre Frieden einzig im Tod zu finden ist. Diese Erlösung möchte er auch anderen zuteilwerden lassen und wird zu einem brutalen Mörder an Menschen und Tieren. Mit diesem Buch gelingt Thomas Raab ein brillantes Psychogramm eines Mörders und seines Umfelds. Wortgewandt, atmosphärisch dicht und in einem faszinierenden Schreibstil verfasst, handelt es sich bei dem Buch um ein einzigartiges Meisterwerk. Meine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika Putz, 12.01.2015 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Still"
    Wunderschönes Buchcover, welches durch seine Schlichtheit eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt. Ruhe und Stille die Karl sich wünscht, die ihm aber selten so gewährt wird.
    Karl ist ein Schreikind. Ohne ersichtlichen Grund raubt er seiner Mutter und den Jettenbrunnern den Verstand. Als sein Vater endlich, eher zufällig, den Grund dafür entdeckt, ändert sich alles. Ruhe zieht in Jettenbrunn und das Haus der Heidemanns ein, eine beängstigende Ruhe. Abgeschottet, fern des Lärm von außen, wenn auch nicht völlig still, findet Karl seine Ruhe. Doch er ist so abgeschottet wie alle meinen, er bekommt alles mit. Hört die Schritte und Gespräche auf der Straße im Ort. Kann bald den Gangarten Namen zuordnen, erahnen, welche Stoffe sie am Leibe tragen und wie ihre Gesichter aussehen, ohne sie je gesehen zu haben. Wie genau seine Vermutungen sind, erfährt er als er später wieder an die Oberfläche tritt. Der tragische Tod seiner Mutter, für alle tragisch nur nicht für Karl, ändert für ihn alles. Nie hat er sie so entspannt und friedlich gesehen, wie im Moment des Todes. Ab da ist für ihn klar, der Tod ist ein großes erlösendes Geschenk. Und warum dieses nicht auch anderen gewähren? Der besten Freundin seiner Mutter, die ihr noch gern soviel zu erzählen hatte oder ihrem späteren Liebhaber, dem das Dorf ohnehin all die Schuld auflud. Warum nicht ihn von all seinen Lasten befreien? Karl ist schlau, er lernt sehr schnell, er will Erlösung bringen, keine unnötigen Schmerzen, keine Qualen. Er ist im festen Glauben etwas Gutes zu vollbringen und ist sich nicht bewusst, wie unrecht oder falsch es in den Augen der Welt ist. In den Augen seines Vaters, den ihn zufällig beim morden erkannte. Es bricht Karl das Herz, wie sehr ihn alle missverstehen. Es beginnt ein Leben auf der Flucht, ganz auf sich allein gestellt, sein empfindliches Gehör warnt ihn vor Gefahren. Alles ändert sich schlagartig, als ihn Marie förmlich überrennt. Sofort besteht eine Verbindung zwischen ihnen, sie ist ihm so vertraut, so still. Sie ist stumm und weckt in ihm Gefühle, die er vorher nie spürte. Ihrem trinkenden Vater ausgeliefert, denn sie kann schlicht nicht um Hilfe schreien, versucht er sie von ihrem Quäler zu befreien. Die Sache geht schief und es beginnt eine grausame Hetzjagd und endlose Tage der Folter für Karl, die in ihm alles ändern. Nicht mehr länger will er die Erlösung bringen, sondern die Welt vom Abschaum befreien. So beginnt seine grausame Blutspur durchs Land, bis er sich selbst nicht mehr erkennt und glaubt er wäre einer von ihnen. Völlig ermattet wird er von einem Mönch gefunden und man glaubt und wünscht ihm Ruhe und Frieden im Kloster. Doch nicht so Karl, er geht seinen Weg um das einzig Wichtige in seinem Leben wieder zu finden - Marie. Ihm immer auf den Fersen Horst Schubert, doch findet der Ermittler ihn nie wo er sucht.

    Eine faszinierende Chronik, man fühlt mit Karl und kann diesem Kind die Taten nicht so übel nehmen, ihn nicht so verurteilen, wie man möchte. Er hat es nicht anders gelernt und ist doch so rein von seinen Absichten Gutes zu tun. Er ist trotz der Menschen um sich herum, immer allein, niemand versteht ihn oder will ich verstehen. Man leidet mit ihm, freut sich mit ihm. Wünscht ihm einen guten Ausgang - auf seine eigene Weise. Seine Chronik hat mich gespannt an den Seiten kleben lassen und tief berührt! Sehr schöner Schreibstil, und all die Zitate von Fontane usw. fand ich sehr passend. Wunderschön! Jetzt muss ich gleich mal schauen, was Thomas Raab so alles schon veröffentlicht hat, damit ich es schier in mich aufsaugen kann.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CMGU, 12.02.2015 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Karl Heidemann liebt die Stille und so führt auch seine erste Begegnung mit dem Tod dazu, dass es diesen als friedlich und positiv erkennt und ihn zu ergründen sucht. Sprachlich auf einem sehr hohen Niveau lernt der Leser Karl Heidemann kennen, der in seinem eigenen Dorf missverstanden, hinaus zieht in die Welt. Dort macht er viele Erfahrungen mit dem Tod, bis er die Liebe findet. Krimi, Lebensgeschichte und Entwicklungsroman zugleich, nie langweilig und sehr interessant.

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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra Stockinger, 28.12.2014

    Als Buch bewertet

    Diese Leseprobe macht definitiv Lust auf mehr! Dieses Buch wird sicher für mich Pflichtlektüre!

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelika, 29.12.2014

    Als Buch bewertet

    Der Stil von "Still Chronik eines Mörders" ist großartig, eine Erzählung, fast wie ein Märchen. Zumindest machte es auf mich den Eindruck, ich bekäme die Geschichte vorgelesen. Mit einem Schmunzeln flogen meine Augen über die geschriebenen Zeilen, erfuhren auf fast poetische Art wie Charlotte und Johann sich fanden und lieben gelernt hatten. Zuvor aber noch die Geburt von Karl, dessen Geschichte man als Leser erst später erfahren wird. Geduld gehört nicht zu meinen besten Charakterzügen, für die Chronik werde ich meine Ungeduld aber zügeln!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 10.01.2015 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Still - Chronik eines Mörders" von Thomas Raab,
    erschienen im Droemer-Knaur Verlag, Seitenanzahl: 356

    Inhalt:

    Karl Heidemann wächst isoliert bei seinen Eltern in dem kleinen Dorf Jettenbrunn auf. Er ist mit dem absoluten Gehör ausgestattet und leidet deshalb Höllenqualen. Die Dorfbewohner meiden die Familie und Karl entwickelt sich zu einer seltsamen Persönlichkeit. Nach einem Mord in der dörflichen Idylle ist nichts mehr, wie es war.


    Autor:

    Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner Familie in Wien. Zahlreiche literarische und musikalische Nominierungen und Preise, zuletzt "Buchliebling" 2011 und Leo-Perutz-Preis 2013. Die Kriminalromane rund um den Restaurator Willibald Adrian Metzger zählen zu den erfolgreichsten in Österreich. Zwei davon wurden im Sommer 2014 für die ARD-Degeto verfilmt (mit Robert Palfrader in der Hauptrolle) und werden Anfang 2015 ausgestrahlt.


    Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

    Das Buch ist mit einem schon fast poetischen Schreibstil ausgestattet. Die vielen verschachtelten Sätze ermöglichen kein schnelles Lesen. Man muss Satz für Satz lesen, um die Geschichte um den selbst zerstörerischen Karl zu genießen.
    Die Spannung ist immer allgegenwärtig. Man spürt von Anfang an das Unheil, das von Karl ausgehen wird. Er wird von der Suche nach Frieden angetrieben. Die Schönheit des Todes bringt ihm die ersehnte Ruhe. Er erfährt nach seinen Taten eine gewisse Befriedigung. Gedichte berühmter Schriftsteller untermalen zwischendurch die irrationale Welt Karls.


    Fazit:

    Eine unheilvolle und spannende Geschichte um eine kranke Seele!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebekka Tammen, 14.01.2015

    Als Buch bewertet

    Ich dachte anfangs an einen Thriller, aber es kam besser! Karl Heidmann wurde zu früh in die Welt geboren, weil er es in seiner Mutter nicht mehr aushielt - zuviele Geräusche machten ihm zu schaffen. Nur: kaum auf der Welt, wurde es in dieser noch schlimmer, Geräusche jedlicher Art verursachten körperliche Schmerzen. Die Tage in Jettenbrunn waren von da an untermalt vom Schreien des Kindes und die eh schon gemiedene Mutter Charolotte nun ihrem Schicksal erlegen. Einzig die abendlichen Spaziergänge mit seinem Vater Johannes, in der Dunkelheit und Ruhe der Nacht, gaben Karl etwas Frieden. Nach einem Erlebnis im Fahrstuhl fand sein Vater heraus, was Karl hatte: ein übersensibles Gehör! Kurzerhand wurde der Keller umgebaut und von da an wuchs Karl im Keller auf. Der Dorflehrer kam, um den hochintelligenten, nicht sprechen wollenden Jungen zu unterrichten. Dann kam Charlottes Geburtstag. Sie betrank sich, wie so oft, aber an diesem Tag erhielt sie vom Dorfarzt eine für sie schreckliche Nachricht, nahm ihren Sohn und fuhr zum Weiher. Da Karl das Baden und die Stille unter Wasser liebte, sagte sie, dass sie baden wolle, zog sich aus und glitt ins Wasser. Karl blieb am Rand stehen und sah seiner Mutter zu, wie sie immer tiefer ins Wasser ging und plötzlich nicht mehr auftauchte. Am Abend fand man Karl und wusste, was passiert war. Seine Mutter wurde aus dem Wasser geborgen und diesmal sah seine Mutter zum ersten Mal friedlich, still, zufrieden und wunderschön. Fasziniert vom Tod beginnt seine Suche. Der Tod ist überall, das Töten auch, also ist es für ihn, der nie gelernt hat, mit Menschen zu lernen, der keine sozialen Fähigkeiten besitzt, normal und etwas schönes - und er beginnt, erst Tiere und dann Menschen zu "beschenken". Cover: Geheimnisvoll und schlicht macht es mich neugierig, das auffällige "t" in "Still" und dazu der schon fesselnde Klappentext, wunderbar! Schreibstil: Das beste, was ich in den letzten 15 Jahren gelesen habe! Thomas Raab spielt/tanzt/malt die Wörter, Poesie pur, er liebt Worte und weiß sie einzusetzen, ich weiß es nicht besser zu beschreiben. Der Umgang mit der Sprache verursacht bei mir eine Gänsehaut, weil Thomas Raab wunderschön schreibt. Ich konnte das Buch nicht weglegen, hatte Angst, dass es zu schnell zu Ende ist! Karl Heidmann berührt, ich habe ihn verstanden, habe seine Taten nicht als unmenschlich oder Gräultaten gesehen, wie es alle anderen taten; ich wusste, warum er das machte. Horst Schubert, der Kommissar, sollte ihn nicht bekommen. Das erste Kapitel (Glaube) ist ganz Karl gewidmet, es zeigt und beschreibt sein Leben und wie er zu dem wurde, was er ist. Das zweite (Liebe) ist Karls Reise, alles, was ihm auf dem Weg zur Stille wiederfahren ist, z.B. Marie ... und das dritte (Hoffnung) ist die Vollendung, das Finden seiner Stille. Ich musste, obwohl ich Vergleiche sonst scheue, an "Das Parfum" von Patrick Süskind denken. Karl und Grenouille haben beide eine besondere Gabe, der eine hört alles deutlicher, den "Flügelschlag des Schmetterlings", während Grenouille ja über eine außergewöhnliche olfaktorische Sensorik verfügt. Der Unterschied besteht darin, das Grenouille angespannt ist, auf der Suche nach dem einen, alles beherrschenden Duft, und somit für sich tötet, wohingegen Karl das Unglück der Menschen im Gegensatz zur Schönheit des Todes sieht - er tötet nicht für sich, sondern um den Menschen etwas zu schenken: Frieden. In einigen Fällen tötet er aber auch, um Menschen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ein unglaubliches Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann zieht und welches es mehr als verdient hat, in einem Atemzug mit den ganz großen Namen genannt zu werden!

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