5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 145748257

Taschenbuch 13.40
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele K., 12.01.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat ein wunderschönes Cover: drei – vermutlich sehr hübsche (man sieht sie nur von hinten) – junge Frauen mit langen Haaren, kess auf der Kühlerhaube eines Autos sitzend. Ein Baum daneben und ein Vogelschwarm geben dem Ganzen ein romantisches Flair. Im Hintergrund sieht man Industrieschlote. Die Szenerie – in pastelligen, leicht verwaschenen Farben gehalten – passt perfekt zum Inhalt des Buches, spiegelt den geschilderten Ort wider.

    Sehr schön und berührend werden die Kinder eingeführt, die Kleinstadt“idylle“ geschildert mit ihren Vor- und Nachteilen, Heimeligkeit kontra Spießertum, klare Regeln gegen Freiheitsdrang, Klischees gegen Aufbruchsstimmung…

    Das Flair der 70er und danach der 80er Jahre in Mode, Möbeln, Gedanken, Themen, Politik ist sehr gut geschildert. Hat mich besonders angesprochen, weil ich selbst in dieser Zeit Teenager und junge Frau war.

    Wunderbar erzählt Katharina Fuchs, abwechselnd aus der Sicht bzw. aus dem Leben der drei Freundinnen, teils auch von deren Eltern oder anderen eher „am Rand“ stehenden Figuren. Die sich abwechselnden Erzählstränge machen den Roman sehr lebendig und kurzweilig.
    Die Charaktere finde ich sehr gut geschildert; ich konnte den Kindern, dann jungen Mädchen und Frauen gut bei ihrer Entwicklung und in ihren unterschiedlichen Lebensumständen, Begegnungen und Zielen folgen.
    Eindringlich und teils grausam sind besonders die Szenen rund um die Medikamententests und -experimente, den Giftunfall und das alternative Dorf beschrieben.
    Und ganz „nebenher“ läuft im Hintergrund die deutsche Geschichte mit, mit Mißtrauensvotum, Parteiengerangel etc. Wunderbar ist auch die Geschichte der Schokoladenfabrik eingebunden. Hat bei mir viele Kindheits- und Jugenderinnerungen geweckt.

    Alles in allem SEHR schöne, absolut lesenswerte, keine Sekunde langweilige 600 Seiten. Die Geschichten sind ja noch nicht zu Ende erzählt – ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 28.01.2022

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Roman hat mich neben dem sehr ansprechend und passend zu den 70er Jahren gestalteten Cover auch gleich angesprochen, dass mir die Verfasserin bereits von anderen Romanen, die ich gerne gelesen habe, bekannt ist.

    "Unser kostbares Leben" spielt in Mainheim, einer Kleinstadt, geprägt von einer großen Schokoladenfabrik, deren Direktor Caros Vater im Jahr 1972 ist. Caro und ihre Freundin Minka, Tochter des Mainheimer SPD-Bürgermeisters besuchen damals die 4. Klasse der Grundschule und sind dabei, als ihr vietnamesischer Mitschüler Guy im Schwimmbad einen schweren Unfall hat, der auch das Einfluss auf das Leben von Caros und Minkas Eltern und einiger anderer Mainheimer haben wird. Zeitgleich kommt das vietnamesische Waisenkind Claire im Mainheimer Kinderheim an, wo auch nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

    Im Roman finden sich auch viele zeitgeschichtliche Themen, was ich sehr spannend fand, da ich erst Anfang der 80er Jahre geboren wurde und nun aus der Sicht der Mädchen und ihrer Familien das Misstrauensvotum gegen Willy Brandt oder die starke Verschmutzung der Flüsse damals miterleben konnte. Katharina Fuchs beschreibt das alles sehr anschaulich und fängt verschiedene Atmosphären sehr gut ein, sodass man sich gut in alles hineinversetzen kann. Dazu trägt auch bei, dass die verschiedenen Kapitel auch aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben sind, zum Beispiel aus Sicht eines der Mädchen, ihrer Väter oder auch der Ärztin im Waisenhaus, sodass man als Leser teilweise mehr weiß, als die anderen Personen aus dem Roman. Dennoch bleibt es spannend, was noch so alles passieren wird.

    Was ich bei der Dicke des Romans mit über 600 Seiten ganz praktisch gefunden hätte, wäre ein Bändchen als Lesezeichen gewesen. Und auch eine Karte von Mainheim und seiner Umgebung hätte ich manchmal ganz interessant gefunden, um noch besser nachvollziehen zu können, wo sich etwas befindet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 28.01.2022

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Roman hat mich neben dem sehr ansprechend und passend zu den 70er Jahren gestalteten Cover auch gleich angesprochen, dass mir die Verfasserin bereits von anderen Romanen, die ich gerne gelesen habe, bekannt ist.

    "Unser kostbares Leben" spielt in Mainheim, einer Kleinstadt, geprägt von einer großen Schokoladenfabrik, deren Direktor Caros Vater im Jahr 1972 ist. Caro und ihre Freundin Minka, Tochter des Mainheimer SPD-Bürgermeisters besuchen damals die 4. Klasse der Grundschule und sind dabei, als ihr vietnamesischer Mitschüler Guy im Schwimmbad einen schweren Unfall hat, der auch das Einfluss auf das Leben von Caros und Minkas Eltern und einiger anderer Mainheimer haben wird. Zeitgleich kommt das vietnamesische Waisenkind Claire im Mainheimer Kinderheim an, wo auch nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

    Im Roman finden sich auch viele zeitgeschichtliche Themen, was ich sehr spannend fand, da ich erst Anfang der 80er Jahre geboren wurde und nun aus der Sicht der Mädchen und ihrer Familien das Misstrauensvotum gegen Willy Brandt oder die starke Verschmutzung der Flüsse damals miterleben konnte. Katharina Fuchs beschreibt das alles sehr anschaulich und fängt verschiedene Atmosphären sehr gut ein, sodass man sich gut in alles hineinversetzen kann. Dazu trägt auch bei, dass die verschiedenen Kapitel auch aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben sind, zum Beispiel aus Sicht eines der Mädchen, ihrer Väter oder auch der Ärztin im Waisenhaus, sodass man als Leser teilweise mehr weiß, als die anderen Personen aus dem Roman. Dennoch bleibt es spannend, was noch so alles passieren wird.

    Was ich bei der Dicke des Romans mit über 600 Seiten ganz praktisch gefunden hätte, wäre ein Bändchen als Lesezeichen gewesen. Und auch eine Karte von Mainheim und seiner Umgebung hätte ich manchmal ganz interessant gefunden, um noch besser nachvollziehen zu können, wo sich etwas befindet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 10.02.2022

    Als Buch bewertet

    INHALT:
    Hessen, Mainheim 1972: Minka und Caro eröffnen wie jedes Jahr die Schwimmbadsaison. Doch heute ist alles anders, heute verunglückt ihr Klassenkamerad Guy vor ihren Augen. Zur gleichen Zeit trifft in Mainheim das vietnamesische Waisenkind Claire ein. Das Netzwerk aus Vätern, dem Bürgermeister und dem Schokoladenfabrikdirektor beginnt zu arbeiten. Für Minka und Caro wird langsam klar, dass in ihrer Kleinstadt nichts mehr stimmt. Es gibt vergiftetes Flusswasser, Tierversuche und Experimente mit Psychopharmaka. Wie kostbar ist da ein Leben?
    MEINE MEINUNG:
    Da ich die Bücher der Autorin liebe, habe ich mich sehr auf ihr neustes Werk mit über 600 Seiten gefreut. Und wieder konnte es mich schon nach wenigen Seiten begeistern. Ich fand das Grundthema wahnsinnig interessant und die Umsetzung einfach grossartig. Man wird nicht sofort auf das gesellschaftliche Ungleichgewicht gestossen, sondern nach und nach schleicht es sich in dem Roman ein. Besonders gut gefallen hat mir, wie hier der Zeitgeist der siebziger Jahre wiedergegeben wurde. Ich fühlte mich das ganze Buch über in diese Zeit zurückversetzt und konnte mich an vieles erinnern. Schonungslos wurde dem Leser hier vor Augen geführt, was damals alles schiefgelaufen ist und wie hilflos die Menschen, die das erkannt hatten, waren. Diese Probleme, Ungereimtheiten und Vertuschungen wurden wunderbar in die Familien getragen und anhand von konkreten Beispielen zum Thema gemacht. Diese Verbindungen haben mir gut gefallen. Trotzdem trat die Dramatik dieser Ereignisse in den Vordergrund und jagte mir schon eine Gänsehaut ein. Sicherlich wusste man, dass es so etwas gab und ich hoffe nur, es kommt nie wieder. Es ist schon sehr erschreckend und hat mich sprachlos gemacht.
    FAZIT:
    Gesellschaftliche Missstände wunderbar und anschaulich in einen Roman verpackt. Ich bin begeistert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 06.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin nimmt uns mit in die 70er/80er Jahre.
    Inmitten der beginnenden Ölkrise und des Vietnamkriegs wachsen drei junge Frauen auf.
    Minka, die Tochter des SPD-Bürgermeisters, Caro, die Tochter des Direktors
    der Schokoladenfabrik und Claire Caros vietnamesische Adoptivschwester.
    Claire ist Waise und eine der ersten Boatpeople, die in Deutschland aufgenommen wurden.
    Sie leben in politisch völlig verschiedenen Haushalten.

    Aus ihrer Sicht wird diese Zeit noch einmal lebendig.
    Katharina Fuchs zieht da alle Register. Von der Umweltverschmutzung, der hiesigen Pharmaindustrie, deren grausamen Tierversuche, die Vergiftung des Flusses, Experimente mit Psychopharmaka, die Vernichtung des Waldes für eine Autobahn.
    Das alles wird mit einem wunderbar fesselnden Schreibstil erzählt.
    Mit den Augen dieser drei Hauptcharaktere durchlebt der Leser diese
    vergangene Zeit. Bildreich und sehr lebendig, unheimlich fesselnd und
    auch wieder federleicht wird das Zeitgeschehen von damals wiedergegeben.
    Die Charaktere sind einfach super gewählt.
    Aus ihrem kindlichen Blickwinkel heraus entwickelt sie mit den Jahren
    ein anderes Bewusstsein für die beginnende Umweltverschmutzung.
    Sie merken, dass sie etwas dagegen tun können bzw. müssen, damit sich etwas ändert.
    Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil
    dieser Familien zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah.
    Die guten und auch die sehr schmerzlichen Erlebnisse.
    Dazu kommen die historischen Ereignisse, die sich wie ein roter Faden
    durch diese Geschichte ziehen.
    Ein wunderbarer Roman mit sehr ernsten Hintertönen.
    Eine sehr gelungene Zeitreise durch die 1970er/1980er Jahre.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriela, 12.01.2022

    Als Buch bewertet

    1972 werden Caro, Tochter des Schokoladenfabrikanten Minka, Tochter des Bürgermeisters und Guy, ein Vietnamesischer Junge (alle drei 10 Jahre alt) Zeuge, wie wandernde Kröten von Autos plattgefahren werden. Mutig stellen sie sich auf die Straße um die Frösche zu retten. Damit beginnt der Roman: Unser kostbares Leben von Katharina Fuchs. Die drei Freunde beschließen, sich der Rettung der Amphibien zu widmen. Als sie einige Monate später im Schwimmbad sind, möchte Guy sie mit einen spektakulären Sprung vom gesperrten drei Meter Brett beeindrucken. Doch der Sprung geht schief und er verunglückt lebensgefährlich. Dass ist das letzte, was die beiden Mädchen von ihrem Freund erfahren.

    1970: Claire, ein 8 jähriges vietnamesisches Mädchen ist in einem Heim untergebracht und wird von der dortigen Ärztin Lavalette mit Tabletten behandelt, die bei ihr unangenehme Nebenwirkungen haben. Mit 10 Jahren wird sie von der Familie des Schokoladen Fabrikanten adoptiert und wird somit die Schwester von Caro. Sie ist mittlerweile von den Tabletten abhängig!

    In diesem Roman, der in dem Zeitraum vom 1972 -1983 spielt geht es um Umweltverschmutzung, Korruption, Tierversuche sowie Medikamentenversuche an wehrlosen Schutzbefohlenen. Aber es war auch die Zeit der Umweltschützer, die sich für die Natur eingesetzt haben, teilweise unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit.

    Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, der sich für diese Thematik interessiert. Die Autorin hat Realität und Fiktion dermaßen gut miteinander verflochten, dass es mir schwer gefallen ist, das Buch aus der Hand zu legen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriela, 12.01.2022

    Als Buch bewertet

    1972 werden Caro, Tochter des Schokoladenfabrikanten Minka, Tochter des Bürgermeisters und Guy, ein Vietnamesischer Junge (alle drei 10 Jahre alt) Zeuge, wie wandernde Kröten von Autos plattgefahren werden. Mutig stellen sie sich auf die Straße um die Frösche zu retten. Damit beginnt der Roman: Unser kostbares Leben von Katharina Fuchs. Die drei Freunde beschließen, sich der Rettung der Amphibien zu widmen. Als sie einige Monate später im Schwimmbad sind, möchte Guy sie mit einen spektakulären Sprung vom gesperrten drei Meter Brett beeindrucken. Doch der Sprung geht schief und er verunglückt lebensgefährlich. Dass ist das letzte, was die beiden Mädchen von ihrem Freund erfahren.

    1970: Claire, ein 8 jähriges vietnamesisches Mädchen ist in einem Heim untergebracht und wird von der dortigen Ärztin Lavalette mit Tabletten behandelt, die bei ihr unangenehme Nebenwirkungen haben. Mit 10 Jahren wird sie von der Familie des Schokoladen Fabrikanten adoptiert und wird somit die Schwester von Caro. Sie ist mittlerweile von den Tabletten abhängig!

    In diesem Roman, der in dem Zeitraum vom 1972 -1983 spielt geht es um Umweltverschmutzung, Korruption, Tierversuche sowie Medikamentenversuche an wehrlosen Schutzbefohlenen. Aber es war auch die Zeit der Umweltschützer, die sich für die Natur eingesetzt haben, teilweise unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit.

    Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, der sich für diese Thematik interessiert. Die Autorin hat Realität und Fiktion dermaßen gut miteinander verflochten, dass es mir schwer gefallen ist, das Buch aus der Hand zu legen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine K., 16.01.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Buch das nachhallt

    Die Autorin Katharina Fuchs beschreibt in ihrem neuesten Roman „Unser kostbares Leben“ wieder ein Stück deutsche Zeitgeschichte und gibt dabei Einblicke in ihre eigene Familiengeschichte.

    Minka Schönwetter und Caro Stern wachsen in Mainheim (nahe Frankfurt) auf und wir steigen 1972 in die Geschichte ein und begleiten die beiden Freundinnen und deren Familien bis Anfang der 80er.

    Für mich hat das Buch eine ganz besondere Stimmung erzeugt. Wie war das damals in den 70ern? Über was haben die Menschen damals geredet – anscheinend viel über Politik – und was war noch gar kein Thema –z.B. der Umweltschutz.

    Gerade diese Zeitgeschichte und die Beschreibung, wie sich das Bewusstsein in Deutschland für die Auswirkungen von menschlichen Eingriffen in die Natur so langsam entwickelt hat, fand ich unglaublich spannend. Selber bin ich Anfang der 70er zur Welt gekommen, so dass mir das Bewusstsein für diese Jahre bisher gefehlt hat. Ich hatte tatsächlich so einige Aha-Erlebnisse, warum in den 80er dieses und jenes passiert oder entstanden ist. Ich hatte wirklich das Gefühl eine kleine Zeitreise zu unternehmen.

    Mainheim selber gibt es tatsächlich – wenn auch unter einem anderen Namen. Und da ich gar nicht mal soweit davon entfernt wohne (da war ich sehr überrascht), werde ich mir demnächst einige Orte in echt ansehen können.

    Für mich war es ein beeindruckendes Buch, das noch lange nachhallen wird. Ein echtes Highlight und ich freue mich schon auf die nächste Neuerscheinung der Autorin.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    erul, 07.01.2022

    Als Buch bewertet

    Erinnerungen der 70er und 80er Jahre - Spannung mit Tiefgang

    Das Cover hat mir sehr gut gefallen.
    Die bisherigen Romane von Katharina Fuchs "Zwei Handvoll Leben" und "Neuleben" habe ich bereits gelesen und war begeistert.

    Der Schreibstil der Autorin ist wieder einmal großartig, sehr flüssig und authentisch. Ihr Erzählstil ist sehr bildhaft und fesselnd. Ich konnte mich schnell und gut in die Personen und das Geschehen hineinversetzen.

    Es beginnt im April 1972 in Mainheim/Hessen. Caro Stern und Minka Schönwetter sind beste Freundinnen. Der Vater von Caro ist Chef der Schokoladenfabrik Cassada. Der Vater von Minka ist Bürgermeister.
    Bei einem Unfall im Schwimmbad wird Guy, der Klassenkamerad von Caro und Minka schwer verletzt und Minka gibt sich die Schuld daran. Claire ist ein vietnamesisches Waisenkind und muss im Kinderheim (wie viele andere Kinder im Heim) Tabletten einnehmen, weil die Heimärztin Doktor Lavalette sie für Studienzwecke missbraucht. Claire wird als Pflegekind von Familie Stern aufgenommen.
    In dem Roman wird im Zusammenleben beider Familien auf viele - auch heute noch sehr wichtige -Themen eingegangen.

    Der Roman war von Beginn an sehr interessant und tiefgründig. Ein Buch mit viel historischen Ereignissen, die ich zwar kannte, aber einem aus dem Gedächtnis "entfliehen". Es regt zum Nachdenken an, gerade in der heutigen Zeit mit dem Problem der Umweltzerstörung und des Klimawandels. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja W., 16.01.2022

    Als Buch bewertet

    "Wie kostbar ist ein Leben?"

    Meine Meinung:
    Ich bin ein großer Fan der Bücher von Katharina Fuchs. "Unser kostbares Leben" hat mich sehr berührt. Wir begleiten Caro, Minka und Claire durch die 70er und 80er Jahre. Durch den tragischen Unfall von Guy, ihrem Klassenkameraden, werden sie schneller erwachsen als ihnen lieb ist. Vertuschung, Umweltverschmutzung durch die Fabriken, Tierversuche und Arzneimittelversuche bei Heimkindern stehen auf der Tagesordnung. Sie lernen hinter die bürgerliche Fassade ihrer Kleinstadt und ihres Elternhauses zu schauen, beginnen sich zu wehren und zu begreifen "wie kostbar unser Leben" wirklich ist.

    Durch die Schreibweise von Katharina Fuchs, in der jeder der Figuren abwechselnd erzählt (nicht nur die drei Mädchen, sondern auch die Eltern und viele andere), bekommt der Leser eine ganz besondere Sicht auf die Dinge. Sehr detailliert werden auch die geschichtlichen Hintergründe, wie z. B. die Wahlen, die Gründung der Grünen, Atomkraftproteste, die Attentate von München usw. beschrieben. Schockiert haben mich die Experimente mit Psychopharmaka bei Heimkindern.

    Die Autorin schafft es sehr einfühlsam, ihren Figuren Leben einzuhauchen. Sie haben Ecken und Kanten und kommen sehr realistisch rüber. Geschickt wird hier wahres mit fiktivem vermischt.

    Von mir bekommt dieser Roman, der mir wirklich unter die Haut gegangen ist, 5 von 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 26.01.2022

    Als eBook bewertet

    Ein toller Schmöker mit Tiefgang!
    Die Geschichte der drei Mädchen und ihrer Familien hat mich sehr berührt, weil ich vieles davon schon miterlebt und doch die Hintergründe nicht durchschaut habe als Kind.
    Die vietnamesischen Flüchtlingskinder – ach ja; die olympischen Spiele 1972 mit dem Attentat – ach ja – und so ging es mir häufig, was mir nahe ging.
    Dazu der Klüngel der Kleinstadt, der auf Vertuschung und (häufig) Eigennutz beruht, und die schrecklichen Pharmaversuche (auch) an Heimkindern. Natürlich mussten die Fassaden der heilen Familien aufrechterhalten werden.
    Und dann rief mir dieser Roman wieder ins Gedächtnis, was schon damals in Sachen Umwelt falsch gelaufen ist – und ich muß feststellen: es hat sich einiges geändert, aber wirklich gelernt haben wir nicht viel.
    Wie immer hat mir der Stil von Katharina Fuchs sehr gut gefallen – durch die wechselnden Perspektiven kann man die Beweggründe der Beteiligten verstehen, auch, wenn es falsche Handlungen verursachte.
    Auch hier habe ich zur Ergänzung das Hörbuch gehört, hervorragend gelesen von Tanja Fornaro.
    Beides empfehle ich von Herzen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandy B., 08.01.2022

    Als Buch bewertet

    Hauptsächlich geht um drei junge Mädche, die der Leser beim Erwachsenwerden begleitet.
    Caro Stern, Tochter eines Fabrikaten. Minka Schönewetter, Caros beste Freundin und Tochter des Bürgermeisters. Und Claire Stern, Waisenkind aus Vietnam, Adoptivschwester von Caro. Diese drei Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein.
    Der Leser verfolgt die Geschichte der drei Mädchen aus einer hessichen Kleinstadt auf ihren Weg durch die 70er 80er. Politische Aspekte werden genauso wie Umweltbewusstsein thematisiert.
    Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Personen erzählt. Auch ist der Schreibstil von Katharina Fuchs gewohnt flüssig zu lesen. Sie begeistert in jedem Buch aufs Neue mit bildhaften Schilderungen und einer exellenten Buchrecherche, so dass man als Leser immer das Gefühl hat alles Hauptnah mit zu verfolgen.
    Ein weiterer Punkt sind aber die unterschiedlichen Charaktere, die zwischen den ganzen alltagswirren ihren Weg zu echten Persönlichkeiten finden.
    Und wieder ist es Katharina Fuchs mit ihrem neuen Roman ein grandioses Meiterwerk gelungen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 05.02.2022

    Als Buch bewertet

    In einer Stadt nahe Frankfurt treffen sie sich bevorzugt im nahen Schwimmbad: Minka, Caro und Guy. Ein kühner Sprung vom nagelneuen Duraflex-Hochleistungs-Sprungbrett wird Guy zum Verhängnis.

    Währenddessen wird das vietnamesische Waisenkind Claire mit noch zwei kleineren Mädchen aus ihrem geschundenen Land ausgeflogen und direkt ins Kinderheim der Stadt gebracht. Ohne Sprachkenntnisse kommen sie an, aber sehr bald erkennt Karin Lavalette, die jeden zweiten Tag die Kinder ärztlich betreut, dass in Claire sehr viel Potential steckt und fördert diese nach Kräften.

    Aus der Sicht dreier Mädchen, die anfangs zehn Jahre alt sind, erzählt Katharina Fuchs die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend aus den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Es ist viel passiert in diesen Jahren. Die Industrie konnte ihre Abwässer ungehindert und ungefiltert in die Flüsse leiten, der Umwelt wurde nicht viel Beachtung geschenkt. Die Anfänge der Grünen mit ihrer Frontfrau Petra Kelly, die Anti-Atomkraft-Demos und der Kampf gegen die Flächenversiegelung waren allgegenwärtig. Thematisiert werden Tierversuche in seiner allzu schrecklichen Form und Experimente mit Psychopharmaka, die Forschung diente als Rechtfertigung. Die Ressourcen auf unserem Planeten sind endlich, in diesen Jahren wurde aus dem Vollen geschöpft, die Umwelt stand nicht im Mittelpunkt.

    Ja, unser Leben ist kostbar. Es hat sich einiges geändert in Bezug auf Umweltzerstörung und Naturschutz, die Menschenrechte müssen immer noch erkämpft werden und doch ist schon einiges geschehen. Der Weltfrieden ist nur allzu brüchig und es wird sie immer geben – diejenigen, die um ihres eigenen Vorteils willen tricksen und vertuschen.

    Das Buch atmet die 70er und 80er Jahre, das Cover mit dem verblassten Foto führt direkt zurück in diese Zeit. Katharina Fuchs hat durch ihre Protagonisten das Gefühl jener Jahre gut vermittelt, anhand der einzelnen Personen war der Focus auf die diversen Themen gelegt. Was mich besonders betroffen gemacht hat, waren die als Vitamine gereichten Neuroleptika an Kindern, die gar nicht wussten, was sie da tagtäglich schlucken. Zehn Jahre begleiten wir Minka, Caro, Claire und ihre Familien, erfahren von ihren politischen Ansichten, in denen die beiden Volksparteien noch ganz vorne waren.

    Das Buch hat mich gut unterhalten und mir nochmal vor Augen geführt, dass man nie aufhören darf das anzuprangern, was uns die Lebensgrundlage raubt. Die Lebenswege der so unterschiedlichen Freunde zeichnen ein gutes Bild von damals. Aber – vor allem im mittleren Teil hatte ich das Gefühl, als ob das Geschehen der ganzen Welt erzählt werden müsste. Diese geballte Ladung an geschichtlichem Wissen tut der Story nicht gut. Versöhnt hat mich dann das letzte Drittel, hier steht unsere Geschichte wieder im Vordergrund, gut eingebettet in diese Jahre.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike R., 09.01.2022

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist eines der ersten , die ich 2022 gelesen habe und ich bin gespannt, ob ich dieses Jahr überhaupt noch ein besseres Buch lesen werde, es hat definitiv Potential zum Jahreshighlight!

    Die Geschichte handelt hauptsächlich von drei jungen Frauen, begleitet diese über einige Jahre, sie werden erwachsen.

    Hintergrund ist die beginnende Umweltbewegung, die Nichtbeachtung der Natur in den 70ern.

    Und gleichzeitig liegt ein Hauptaugenmerk auf den heimlichen Medikamentenversuchen mit Psychopharmaka an Heimkindern. Unvorstellbar, dass dieser Skandal erst in den letzten Jahren ins öffentliche Interesse gerückt ist!

    Dieses Buch ist grandios, die Fakten der jungen Geschichte Deutschlands, wahnsinnig gut recherchiert und wunderbar in diesen Roman mit seinen plastischen, sympathischen Charakteren eingebettet und mit so viel Leben gefüllt!

    Ich bin komplett begeistert und würde jedem raten, dieses Werk ganz unbedingt selbst zu lesen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 24.03.2022

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    In diesem Buch erzählt die Autorin von ihrer eigenen Kindheit. Eine Geschichte von der jungen Frauen in den siebziger Jahren, die gegen die Vorstellungen der Eltern aber such der gesellschaftlichen Missstände rebellieren. In einer Zeit die man durchaus auch als einen Höhepunkt der Umweltzerstörung nennen kann, die Flüsse waren verhaftet, Tierversuche waren noch völlig normal.
    Meine Meinung:
    Das hat mir gut gefallen, die Autorin hat es einfach drauf, relativ normales Leben interessant zu verpacken. Der Schreibstil ist gewohnt gut. Für mich hatte das Buch zusätzlich den Reiz, dass mir die siebziger Jahre gut vertraut sind, bin ich doch selbst in der Zeit aufgewachsen. Mir kam vieles sehr vertraut vor. Nachts, was vergessen war, kam auch wieder in Erinnerung. Man muss allerdings Durchhaltevermögen haben, denn das Buch ist umfangreich und Detail verliebt geschrieben.
    Fazit:
    Hat mir sehr gut gefallen

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 02.01.2022

    Als Buch bewertet

    Lebendige Geschichte

    Die Autorin Katharina Fuchs erzählt in "Unser kostbares Leben" von ihrer eigenen Kindheit. Es ist die Geschichte von drei jungen Frauen, die sich in den 70er Jahren in Mainheim gegen die Umweltzerstörung, gegen grauenhafte Experimente mit Psychopharmaka etc. auflehnen. Die Eltern der Freundinnen sind tief in politische Netzwerke verstrickt, was auch direkte Auswirkungen auf die Protagonisten hat.

    Ich selbst bin nicht in den 70ern aufgewachsen, finde aber das Abbild dieser Zeit und die eingeflochtenen politischen Ereignisse sehr spannend.
    In die authentischen, vielschichtigen Charaktere kann man sich gut einfühlen. Die Schicksale der einzelnen Personen sind fundiert und detailliert beschrieben.
    Das Buch ist durch die vielen Ereignisse sehr emotional, weniger wäre mir an manchen Stellen lieber gewesen.
    Trotz der vielen Seiten kommt keine Langeweile auf, es ist unterhaltsam, mitreißend und so lebendig geschrieben, als wäre man selbst dabei gewesen. 4 Sterne!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 14.03.2022

    Als Buch bewertet

    Mainheim in den 70er Jahren,Minka und Caro wachsen als Nachbarskinder zusammen auf und sind beste Freundinnen.Ihre Eltern haben unterschiedliche Einstellungen zu Politik und dem Leben.Durch ihre Väter erfahren die Mädchen,das in der kleinen Industriestadt einiges nicht so ist wie es sein sollte-was auch Auswirkungen auf die Zukunft der Mädchen Minka und Caro hat…..

    Die Autorin Katharina Fuchs hat einen fließenden und bildhaften Schreibstil.Sie nahm mich mit in meine Kindheit.Spannend war zu lesen was zu dieser Zeit alles geschah-wie Versuche an Heimkindern,an Tieren mit Medikamenten.Auch die Umweltzerstörrung durch die Industrie,wo sich noch keiner Gedanken gemacht hat.Und die Demos die in dieser Zeit war und was alles noch so in dieser Zeit geschah.Die Autorin Katharina Fuchs brachte mir die Zeit zurück-gerne 4 Sterne für das Buch.

    Vielen Dank,das ich das Buch lesen durfte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 23.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die erfolgreiche und von mir sehr bewunderte Autorin Katharina Fuchs lässt uns auch in ihrem neuesten Werk “Unser kostbares Leben“ wieder an der Geschichte ihrer eigenen Familie teilhaben. Während sie in den beiden ersten Bänden „Zwei Handvoll Leben“ und „Neuleben“ die Vergangenheit ihrer Vorfahren aufarbeitet, bietet sie uns diesmal einen Einblick in ihre eigene Kindheit und Jugend. Katharina ist nur ein Jahr jünger als ich und so spiegelt dieser autobiografische Roman nicht nur ihre, sondern auch meine eigene Vergangenheit wider. Die Autorin arbeitet diese in den Charakteren Caro, Minka und Claire auf wobei sie selbst dabei wohl die junge Caro(la) verkörpert, die die Tochter eines Schokoladenfabrikanten ist. Katharinas eigener Vater war seinerzeit einer der Direktoren der bekannten Schokoladenmarke SAROTTI.

    Beim Lesen des Romans ertappte ich mich Stillen immer wieder dabei innerlich ein „ach ja, stimmt, so war das“ von mir zu geben. Ich gebe zu, ich war beeindruckt, in welchem Maße Caro damals schon im zarten Alter von 10/11 Jahren am politischen Leben interessiert gewesen sein muss. Da musste ich bei den Themen über Wahlen, Misstrauensvotum, Umweltverschmutzung etc. eher passen. Mit denen habe ich mich erst viel später im Leben beschäftigt. Auch Minka scheint mir in dieser Hinsicht sehr „frühreif“ wobei ich mir das bei einer Bürgermeistertochter schon eher vorstellen kann. In verschiedenen Abschnitten, die jeweils ca. drei Jahre überspringen, macht man als Leser aber nicht nur mit den beiden Mädels Bekanntschaft, sondern wird auch mit einbezogen in korrupte Machenschaften und grausame Versuche an Mensch und Tier. Alles in allem interessanter Rückblick in vergangene Zeiten doch diesmal fehlte mir die Nähe zu den Protagonisten. Ich war doch recht verwundert, wie wenig ich mich mit Caro, Minka und Claire identifizieren konnte obwohl wir doch ein Alter sind. Meine Reise in die Vergangenheit gestaltete sich deshalb fast ein wenig trocken, wofür ich auch ein Sternchen abziehen muss. Die ausführliche Recherche hat mich beeindruckt, der Schreibstil dagegen ein wenig ernüchtert zurückgelassen. Ich vergebe gutgemeinte vier von fünf Sternen und spreche eine Leseempfehlung für alle diejenigen Leser aus, die mit „Unser kostbares Leben“ die Geschichte der Familie Fuchs zum Abschluss bringen möchten.

    Nachdem mir aber der rein fiktive Roman „Lebenssekunden“ von Katharina Fuchs ausgesprochen gut gefallen hat, bin ich gespannt, worauf wir uns als nächstes freuen dürfen. Ich halte der Autorin auf jeden Fall die Treue.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bookwood, 04.01.2022

    Als Buch bewertet

    Für mich war der neue Roman von Katharina Fuchs „Unser kostbares Leben“ ein schöner Rückblick in meine Kindheits- und Jugenderinnerungen. Viele Themen, die damals auch für mich wichtig waren, stehen im Mittelpunkt dieses Buches.
    Erzählt wird die Geschichte der beiden Familien Schönwetter und Stern, deren Töchter Minka und Caro schon von Kindesbeinen an miteinander befreundet sind. Politik ist, bedingt durch das berufliche Engagement der Väter, in beiden Familien wichtig. Durch einen Unfall ihres Klassenkameraden Guy werden Vorgänge in der kleinen hessischen Stadt in Gang gesetzt, deren Tragweite die beiden heranwachsenden Mädchen erst Jahre später einschätzen können.
    Die politische Lage in Deutschland in den 70er und 80er Jahren, die Rettung der Boatpeople, Umweltverschmutzung und die damit verbundene Entstehung der Umweltbewegungen, keine einfachen Themen, die die Autorin hier beschreibt. Allerdings verknüpft sie diese mit so glaubhaften persönlichen Schicksalen, dass die Lektüre nicht schwerfällig ist und man sich gerne auf die Problematiken einlässt. Alle beschriebenen Charaktere sind überzeugend gezeichnet, nichts wirkt irgendwie aufgesetzt. Den Schreibstil von Katharina Fuchs empfand ich als flüssig und durchaus anspruchsvoll. Bei einigen Punkten hatte ich zudem das Bedürfnis, mich nochmal zusätzlich zu informieren, wie es denn tatsächlich war und meine Erinnerungen nochmal aufzufrischen. Außerdem habe ich durchaus Lust bekommen auch noch die anderen Romane der Autorin zu lesen, die ich noch nicht kenne. Die Covergestaltung des Romans gefällt mir durchaus, ist aber nach meinem Empfinden etwas farblos. Ansonsten war „Unser kostbares Leben“ für mich ein äußerst gelungener Einstieg in das Lesejahr 2022!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 18.02.2022

    Als Buch bewertet

    Spannende Zeitreise

    Mainheim, 1972: Minka und Caro sind beste Freundinnen, Klassenkameradinnen und Nachbarn. Ihre Welt scheint noch in Ordnung – bis ihr Freund Guy vor ihren Augen im Schwimmbad verunglückt. Die beiden Mädchen erfahren, wie ihre Väter als Bürgermeister bzw. Schokoladenfabrikdirektor auf diesen Vorfall reagieren – das ist bei weitem nicht so, wie es die Mädchen erwartet hätten. Nach und nach erkennen sie, wie ihnen in der kleinen Industriestadt immer mehr Unstimmigkeiten auffallen: vergiftetes Flusswasser, Tierversuche, Experimente mit Psychopharmaka.

    Es ist ein umfassender Roman, der von der Jugendzeit der Mädchen in den Siebziger Jahren bis ins Erwachsenenalter in den Achtziger Jahren hineinreicht. Die Autorin Katharina Fuchs erzählt vorwiegend aus der Sicht der Mädchen Minka und Caro sowie Claire, einem Mädchen, das als vietnamesisches Waisenkind in ein Mainheimer Kinderheim kommt. Die Geschehnisse sind gut recherchiert und sehr realistisch geschildert, sie versetzen den älteren Leser, der selbst in jenen Jahren Jugendlicher war, in eigene Erinnerungen zurück. Umso mehr habe ich mit den Mädchen mitgefiebert und mir zum Schluss die entscheidende Frage gestellt: Wenn so vieles schief gelaufen ist, wie kostbar muss unser Leben sein, für welche Veränderungen wollen wir einstehen?

    Mich hat das Buch sehr schnell in seinen Bann gezogen, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein