5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 145748257

Taschenbuch 13.40
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin G., 31.12.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich sofort auf Grund des tollen Covers und des Titels angesprochen. Lassen doch beide auf einen interessanten Roman hoffen.
    Von der Autorin habe ich bis jetzt noch nichts gelesen und gehört. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Personen sind mit Bedacht ausgewählt und mit entsprechenden Eigenschaften versehen.
    Ich muss gestehen, dass ich am Anfang von dem Umfang des Buches, über 600 Seiten fast erschlagen war. Zu Beginn ist das Buch auch etwas langatmig und brauch Zeit, bis es in Schwung kommt. Doch irgendwann ist man so im Buch angekommen, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Zur Geschichte, das Buch ist sehr vielfältig und erzählt von verschiedenen Geschehnissen. Handlungszeitraum sind die 70 er und 80er Jahren. In denen es um vielfältige Umweltthemen, wie Umweltverschmutzung, Tierversuche und ähnliches geht. Auf der anderen Seite wird die Geschichte von Minka und Caro erzählt, deren gemeinsamer Freund Guy durch einen Unfall im Schwimmbad schwer verletzt wird. Ein weiterer Handlungsstrang gilt dem vietnamesischen Waisenkind Claire, das unter widrigen Umständen in einem Waisenhaus aufwächst. Doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
    Ein absolut tolles tiefgreifendes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Es hat mir eine kurzweilige Lesezeit beschert. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    petra w., 09.01.2022

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch beschreibt den Umbruch der Siebziger Jahre in der Bundesrepublik am Beispiel einer Kleinstadt in der Nähe von Frankfurt. Drei junge Mädchen entwickeln ein politisches Bewusstsein angesichts von Umweltschäden, Fehlverhalten von Verantwortlichen und natürlich durch ihre Familien. Minka die Tochter des Bürgermeisters, Caro die Tochter eines Fabrikdirektors und Claire sie ist ein Vietnamflüchtling und wird von Caros Eltern adoptiert.
    Es werden sehr viele Themen besprochen, politische Netzwerke wo eine Hand die andere wäscht, Deals zugunsten der Stadt und einer Firma wo einiges unter dem Teppich gefegt wird, Tierversuche, Atomkraftproteste oder Proteste gegen Startbahnen und Autobahnen. Experimente mit Psychopharmaka kommen genauso darin vor, wie das Retten von Kröten vor dem Überfahren wenn sie zu ihren Laichplätzen ziehen.
    Der Grundtenor dieses Buchs ist: Jedes Leben ist kostbar, egal ob Mensch oder Tier und wir alle sind verpflichtet dem den größtmöglichen Respekt entgegen zubringen.
    Wir erleben die Entwicklung der jungen Mädchen von Kindern zu erwachsenen Frauen mit, die in der Lage sind für ihre Meinung zu kämpfen und für ihre Überzeugungen eintreten. Sie sehen an ihren Müttern was sie nicht wollen. Die Frau des Politikers oder die Frau des Fabrikdirektors zu sein.
    Die einzelnen Stränge greifen ineinander, die Entscheidungen sind leicht nachvollziehbar vor allem weil ich im gleichen Alter bin. An Protesten habe ich teilgenommen, aber ich hatte das Glück nie in unmittelbarer Nähe von einer ernsten Gefahr zu leben. Daher Unterstützung ja aber keine persönliche Beziehung. Um so eindringlicher erscheint dieser Rückblick und Dankbarkeit für die Entwicklung politisch wie gesellschaftlich,
    Der Stil der Autorin ist eindringlich auch wenn es schon eine Weile her ist, kommt die Zeit sehr intensiv zurück in Erinnerung.
    Spannend wird die Frage immer schnell beantwortet wie reagiert wer auf die Ereignisse, ändert sich etwas an den vorherrschenden Meinungen und wird endlich eine Änderung erreicht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Larischen, 07.01.2022

    Als Buch bewertet

    Mainheim in den 70er Jahren: Minka und Caro sind beste Freundinnen und haben eine unbeschwerte Kindheit, bis ihr Klassenkamerad Guy einen schweren Badeunfall hat, in den die beiden Mädchen verwickelt sind. Dieser Tag ändert nicht nur für die beiden Freundinnen alles, sondern auch für das vietnamesische Waisenkind Claire, die an diesem Tag als eine der "Boat People" in Hessen eintrifft.
    Während die Mädchen Stück für Stück auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam werden, sind ihr Väter als Bürgermeister und Fabrikbesitzer maßgeblich für die Geschehnisse verantwortlich.

    Katharina Fuchs erzählt in "Unser kostbares Leben" sehr eindrücklich von gesellschaftlichen Entwicklungen der 70er und 80er Jahre. Der Roman spielt im Rhein-Main-Gebiet und beschäftigt sich intensiv mit der Entstehung der Umweltbewegung, den Verstrickungen einer Kleinstadt und politischen Ränkespielen.

    Die Autorin erzählt ihr Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven, sodass man immer wieder einen neuen Blickwinkel erhält. Ich könnte dabei einen guten Überblick über die Protagonisten behalten, der Fokus liegt auch auf Caro, Minka und Claire.

    Was mich überrascht hat war, dass es keiner Bezüge zu "Zwei Handvoll Leben" und "Neuleben" der Autorin gab. Da sie in den ersten beiden Büchern das Leben ihrer Großmutter verarbeitet und es in "Unser kostbares Leben" um ihre eigene Kindheit geht, hatte ich irgendwie erwartet, dass es ein wenig aufeinander aufbaut. Tatsächlich ist dieses Buch aber ein vollkommen eigenständiger Roman, der sich aber genauso fesselnd liest, wie die anderen Werke der Autorin.

    Mir hat der Roman mal wieder gezeigt, dass die Umweltthematik nicht erst von Fridays for Future entdeckt wurde. Außerdem würde deutlich, dass Gesellschaft sich immer entwickelt und vor neue Herausforderungen gestellt wird.

    Katharina Fuchs hat mit "Unser kostbares Leben" einen Roman geschaffen, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt - eine wunderbare Mischung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Bambisusuu, 18.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin habe ich letztes Jahr erst für mich entdeckt. Wie bei ihrem Roman "Lebenssekunden" konnte mich Katharina Fuchs auch mit ihrem aktuellen Buch begeistern. Es ist wieder eine spannende und interessante Zeitreise mit Tiefsinn und einem tollen Schreibstil!

    Zuerst hat mich dieses Buch durch die verschiedenen Perspektivwechsel gepackt. Als Leser habe ich hautnah die Erlebnisse von Caro, Minka und Claire vor Augen, die alle drei auf ihre eigene Art und Weise das Bewusstsein der Gesellschaft verändern möchten. Dadurch wird besonders die Persönlichkeit der drei Mädchen in den Vordergrund gestellt, aber auch deren Umfeld wird deutlich geschildert.

    Als weiteren Punkt verschlägt es einen in der Geschichte nach Mannheim in die 70er und 80er Jahre. Auch wenn ich in diesen Jahrzehnten noch nicht gelebt habe, konnte ich mir die gesellschaftliche und politische Situation gut vorstellen. Die Missstände und der Wandel der Zeit werden detailreich und authentisch geschildert, sodass auch ich mich gut in die Zeit versetzen konnte.

    Außerdem regt die Geschichte durch wissenswerte Informationen zum Nachdenken an. Die drei Mädchen befinden sich mitten im Wandel. Ihre politische Einstellung und die Motivation auf Veränderung lösen Meinungswechsel aus, aber auch die Frage nach dem kostbaren Leben steht im Raum. Beeindruckend wie Minka, Caro und Claire sich der Umweltverschmutzung, den medizinischen Experimenten und Attentaten usw. gegenüberstellen. Als Leser habe ich diese Momente gebannt verfolgt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Jan Nils S., 17.01.2022

    Als Buch bewertet

    Als ich gesehen habe, dass die Autorin ein neues Buch geschrieben hat, musste ich es einfach lesen und kann jetzt schon vorweg nehmen, das ich nicht enttäuscht wurde.
    Der Schreibstil hat mir sogar noch besser gefallen als in den vorherigen Büchern und ich habe den Roman fast nicht aus der Hand legen können.
    Die auf unterschiedliche Personen gegliederten Kapitel fand ich toll gemacht und sie hatten alle eine angenehme Länge.
    Teilweise musste ich eine Pause einlegen und über das Geschriebene nachdenken, weil es sehr bewegend war. Menschen und Tierversuche, Umweltverschmutzung und Vertuschung, was dort alles in einem Buch vereint wurde, einfach großartig.
    Man hofft auf jeder Seite, das es heute anders läuft, aber kann man sich dessen wirklich sicher sein?
    Katharina Fuchs schafft es einem vieles wieder ins Bewusstsein zu bringen, was man im Alltag lieber nicht hören und sehen möchte.
    Das Cover passt zu der Zeit und den 3 Mädchen, um die es hauptsächlich geht, sehr schön gestaltet und die Farben treffend gewählt.
    Grandios gemacht und eine klare Leseempfehlung von mir, vollkommen Alters unabhängig.Einafch für jeden der die Welt ein kleines Stück besser machen möchte.
    Daher kommen für mich auch nur volle 5 Sterne in Frage und die Hoffnung auf noch viel mehr solcher Bücher und natürlich auch noch viel mehr von Frau Fuchs.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Gina1627, 13.02.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Roman, der sehr authentisch Erinnerungen an die siebziger und achtziger Jahre hochkommen lässt!
    Wer Lust auf einen unterhaltsamen Roman hat, der das gesellschaftliche Leben der 70er- und 80er- Jahre authentisch und eindringlich widerspiegelt, ist mit „Unser kostbares Leben“ von Katharina Fuchs sehr gut bedient. Eine Zeit, in der aus Profitgier sorglos Umweltsünden begangen wurden, Wirtschaftsunternehmen sich wenig um das Wohl der Menschen und der Natur kümmerten, ein langsames Umdenken Richtung Umweltschutz in der jüngeren Generation begann, die „Grünen“ erstmals durch ihren Aktivismus in das Bewusstsein der Menschen gekommen sind und politisch mitmischen wollten, Demonstrationen gegen Atomkraft stattfanden und noch so vieles mehr. All diese Themen fließen mit in die fiktiven Lebensgeschichten der drei Hauptcharaktere und Freundinnen Caro, Minka und Claire mit ein, die man von ihrem 10. bis 21. Lebensjahr beim Erwachsenwerden begleitet.

    Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch das wunderschöne Cover und den ansprechenden Klappentext, der direkt in mir den Wunsch erzeugte, diesen Roman lesen zu wollen. Katharina Fuchs ruhige, flüssige, sehr detailreiche und vereinzelt auch langatmige Erzählweise hat jedoch den Funken nicht hundertprozentig bei mir überspringen lassen. Mir fehlte teilweise die Nähe zu den Charakteren, durch die ich deren Emotionen fühlen kann. Die Überlegung, dass die Autorin vielleicht bewusst diese sporadische Distanz geschaffen hat, kam bei mir während des Lesens auf Seite 528 auf, als Caros Gedanken um ihr lang vergessenes Projekt kreisten. Die Geschichte der drei Freundinnen spielt im hessischen Städtchen Mainheim, in dessen Nähe sich die Standorte der Schokoladenfabrik Cassada und dem Chemieunternehmen Ruberus AG befinden, die einen großen Einfluss auf die dort lebenden Menschen haben. Minka und Caro sind Töchter aus wohlhabenden Familien und kennen sich schon von Kindesbeinen an. Es war interessant mitzuverfolgen, wie Minka sich immer intensiver für den Umweltschutz einsetzte und es Caro mehr in Richtung Medien trieb. Abwechselnd wird das Geschehen aus ihrer Sicht, der ihrer Eltern und von Claire und Dr. Lavalette erzählt. Hierbei gefielen mir die Szenen mit den letzten beiden am besten, da sie großes Mitleid, Unverständnis, Schockmomente und Verachtung bei mir ausgelöst haben. Als Waisenkind aus dem Mekong hat Claire, mit einer Zwischenstation im Mainheimer Kinderheim, bei Caros Familie ein neues Zuhause gefunden. Lange Zeit habe ich gehofft, dass sie aus ihrem Hamsterrad, in dem sie steckt, herausfindet und ein glückliches und erfülltes Leben führen kann. Einen großen Reizfaktor im Buch hat für mich Dr. Karin Lavalette ausgemacht, die hier in der Geschichte eine krankhaft ehrgeizige Wissenschaftlerin spielt, die skrupellos und berechnend daherkommt.

    Mein Fazit:

    „Unser kostbares Leben“ war für mich eine Rückkehr in meine eigene Kindheit und Jugend. Viele Erinnerungen wurden dabei aufgefrischt oder sind wieder hochgekommen. Da mich der Roman aufgrund einiger Längen und teilweiser Distanz zu den Charakteren nicht ganz so fesseln konnte, vergebe ich aber dennoch sehr gerne 3,5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    hennie, 18.02.2022

    Als Buch bewertet

    Was hat sich verändert?
    Für mich als Ostdeutsche und in den 50er Jahren Geborene war es eine interessante Zeitreise in das Westdeutschland der 70er und 80er Jahre.

    Die umfangreiche Geschichte gefiel mir gut, auch weil die Protagonisten ausführlich vorgestellt werden. Da sind in erster Linie die beiden zehnjährigen Mädchen Caro Stern und Minka Schönwetter. Beide stammen aus gutsituierten Elternhäusern und haben jeweils mehrere Geschwister. Vater Stern führt als Generaldirektor die örtliche Schokoladenfabrik und Vater Schönwetter ist der Bürgermeister von Mainheim. Die dritte Hauptfigur wird uns mit der Vollwaise, der Vietnamesin Claire vorgestellt, die als „Boatpeople" in die Bundesrepublik kam und im Kinderheim des Ortes ihre neue Heimat findet. Es sind also im wesentlichen die drei Mädchen neben vielen anderen wichtigen Charakteren, die in dem über 600 Seiten starken Roman die Hauptrollen spielen. Wir begleiten sie ab 1972 bis 1983, wo sie ihren Platz im Leben und ihre Berufung gefunden haben.

    Für mich war es die erste Begegnung mit einer Geschichte von Katharina Fuchs. Ihr Schreibstil und die Darstellung ihrer Charaktere in dem geschichtlichen Kontext sagen mir sehr zu. Ich vermochte mir ein lebendiges Bild der kleinen Stadt Mainheim und ihrer Bewohner anhand ihrer plastischen Schilderungen machen. Das sind z. B. die besonderen Luftverhältnisse im Ort, die sich je nach Windrichtung ändern. Einmal ölig und süßlich durch die Schokoladenfabrik Cassada oder beißend, brennend für die Atemwege durch die Schadstoffe des Pharmaunternehmens Ruberus AG. Sechs Männer und indirekt eine Frau bestimmen die Geschicke des Ortes und damit auch die Lebensläufe der Bewohner. Obwohl die Chemiedämpfe der Ruberus AG die Bürger Mainheims quälen, wird nichts unternommen. Es gibt keinen Widerspruch, keine Proteste, nur Fenster und Türen zu. Sie schweigen, sie dulden. Es wird hingenommen!

    Der Roman unterteilt sich in 3 große Abschnitte (I. Buch: Mainheim, 27. April 1972; II. Buch: Mainheim, September 1976; III. Buch: 1980). Dazwischen erfährt man ausführlich durch Kapitelüberschriften mit den Namen der handelnden Personen in ausführlicher Weise über die Geschehnisse der Zeit einschließlich der Infos über Mode, Musik, Einrichtungsgegenstände und bekannte Label für Konsum und Haushalt. Die ganz großen Themen der damaligen Zeit finden viel Raum in der Erzählung: Umwelt- und Naturschutz, Tierversuche, Medikamentenexperimente an Kindern, die Wahlen, das Ende der Brandt-Ära und des Vietnamkrieges, Demonstrationen, die Besetzerszene, die neue Partei Die Grünen und Petra Kelly ...

    Das breite Spektrum ist sehr beachtlich und teilweise beklemmend wegen der Brisanz, der Aktualität. Vieles wird angesprochen und meine vorrangige Feststellung aus dem Roman ist, dass wir in all den Jahren nicht viel erreicht haben trotz der Erkenntnis von Minka auf S. 601: "Wir können nicht darauf warten, dass die Zeit etwas verändert, wir müssen es selbst tun".

    Meine Empfehlung für die Lektüre, die sich mit der Zeitgeschichte befasst. Ich bewerte mit vier von fünf Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Luise_Dez, 09.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Katharina Fuchs, entführt den Leser in ihrem neuen historischen Roman „Unser kostbares Leben“ auf eine Reise in eine Epoche im Umbruch – Die Geschichte zweier Jahrzehnte: Drei Frauen gehen ihren Weg.

    Inhalt:
    Bestseller-Autorin Katharina Fuchs erzählt von ihrer eigenen Kindheit, die Geschichte von drei jungen Frauen, die in den 70er Jahren gegen gesellschaftliche Missstände und die Vorstellungen ihrer Eltern rebellieren.

    Nach der Geschichte ihrer Großmütter, ihrer Mutter und Tante, erzählt Katharina Fuchs nun von einer Kindheit und Jugend in den 70er und 80er Jahren. Mainheim 1972: Minka und Caro eröffnen die Schwimmbadsaison, als ihr Klassenkamerad Guy vor ihren Augen verunglückt. Am selben Tag trifft das vietnamesische Waisenkind Claire im Kinderheim ein. Das Netzwerk ihrer Väter, des SPD-Bürgermeisters und des Fabrikdirektors beginnt zu arbeiten. Die Freundinnen realisieren, dass in der kleinen Industriestadt nichts mehr stimmt: Vergiftetes Flusswasser, Tierversuche und Experimente mit Psychopharmaka. Wie kostbar ist ein Leben? Katharina Fuchs erzählt intensiv und authentisch über den Höhepunkt der Umweltzerstörung in den 70er Jahren und wie wir die Wende selbst beschwören mussten.

    Die wahre Geschichte ihrer Großmütter sowie ihrer Mutter und Tante erzählt die Bestseller-Autorin in den historischen Romanen »Zwei Handvoll Leben« (1914–1953) und »Neuleben« (50er und 60er Jahre).

    Meine Meinung:
    Die Autorin erzählt sehr authentisch von ihren eigenen Kindheits- und Jugenderinnerungen und bietet hier eine schöne sowie gelungene Zeitreise in die 70er und 80er Jahre, die mit fiktiven Handlungen eingebunden ist.

    Drei junge Frauen stellen nach einem Badeunfall Fragen, die nicht jedem gefallen: Minka, die Tochter des SPD-Bürgermeisters, Caro, die Tochter des Direktors der Schokoladenfabrik und ihre vietnamesische Adoptivschwester Claire. Die Freudinnen entdecken immer mehr Dinge in ihrer Stadt, die völlig falsch laufen.

    Als in der hessischen Kleinstadt Mainheim etliche Skandale aufgedeckt werden, die eigentlich unter den Teppich gekehrt werden sollten, sind die jungen Mädchen, erwachsene Frauen, die in der Lage sind, für ihre Meinung zu kämpfen und für ihre Überzeugungen einzutreten. Bewegende Ereignisse kommen zu Tage, wie Umweltzerstörungen und Katastrophen, politische Ereignisse, Arzneimittelexperimente an wehrlosen Heimkindern und Tieren sowie grausame Tierversuche.

    Fazit:
    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die einzelnen Ereignisse mit spannenden Handlungen zu verknüpfen. Die Protagonisten, sind vielschichtig und glaubwürdig im Handlungsverlauf eingebunden. Das Buch ist ein schöner Rückblick auf die 70er und 80er Jahre, welche viele Erinnerungen in mir wachgerüttelt haben. Mit dem flüssigen Schreibstil der Autorin, hatte ich viele schöne Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Daniela K., 11.01.2022

    Als Buch bewertet

    Schon der Klappentext von „Unser kostbares Leben“ ist perfekt, denn während bei manchen Büchern fast schon zu viel verraten wird, stellte ich hier von Kapitel zu Kapitel fest, dass der Roman wie eine Wundertüte ist und mir Themen präsentiert, auf die ich in dieser intensiven Form nicht vorbereitet war.
    Die Handlung beginnt 1972. Ich selbst bin 1980 geboren, trotzdem fühlte ich mich an vielen Stellen an meine eigene Kindheit erinnert. Die Erwähnungen von Mundorgel, Gummitwist und Langspielplatten machten direkt ein wenig wehmütig.
    Die Beschreibungen von Personen und Umgebungen sind wahnsinnig bildhaft und realistisch. Es ist gerade Winter und doch konnte ich beim Lesen die heißen Sommertage fast schon selber spüren.
    Für sein Geld bekommt man hier ordentlich Lesematerial. Über 600 Seiten, bedruckt in kleiner, enger Schrift und eine Handlung, die gleichermaßen tiefgründig als auch vielschichtig ist.
    Katharina Fuchs führt eine große Zahl von Charakteren ein, aus deren Sicht abwechselnd berichtet wird.
    Trotz schnell wechselnder Perspektiven und einem Zeitraum von einem Jahrzehnt fiel es mir leicht, den Überblick zu behalten. Dennoch muss ich zugeben, dass ich nicht alle Personen gleich interessant fand. Die Kapitel über die Eltern, vor allem die Intrigen der Herrenrunde zogen sich teilweise ziemlich in die Länge.
    Ganz anders erging es mir, wenn aus Sicht von Caro, Minka oder Claire erzählt wurde. Dann war ich mitten im Geschehen. Wir begleiten die drei ab dem Alter von 10 Jahren, über die Schulzeit hinweg bis zum Einstieg ins Erwachsenenleben.
    Meine Lieblingsperson in diesem Buch war Claire, ein vietnamesisches Flüchtlingskind mit extrem hohen IQ. Ihr Werdegang hat mich auf ganzer Linie beeindruckt und gefesselt.
    „Unser kostbares Leben“ ist ein schwermütiges Buch. Trotz glücklicher Momente liegt der Fokus auf Dingen, die auf unserer Welt schieflaufen, insbesondere der Ausbeutung von Umwelt, Mensch und Tier für Geld. Es ist frustrierend, dass obwohl es in einigen Teilbereichen auf jeden Fall Fortschritte gibt, wir in anderen in den letzten 40 Jahren kaum vorwärtsgekommen sind.
    Wie ein roter Faden ziehen sich die Bundestagswahlen durch den Roman. Mit Blick auf derzeitige Wahlergebnisse ist es fast schon kurios zu lesen, mit welchen Prozentsätzen die Parteien damals abgeschnitten haben.
    „Unser kostbares Leben“ war für mich ein Leseerlebnis. An manchen Stellen für meinen Geschmack zwar ein wenig langatmig und überfrachtet mit Charakteren und Themen, gleichzeitig ist Katharina Fuchs in meinen Augen eine großartige Schriftstellerin, die unglaublich gut mit Worten umgehen kann. Diese Buch geht über reine Unterhaltungsliteratur hinaus, regt den Leser zum Nachdenken an und gibt Informationen mit auf den Weg, an die man sich noch lange nach der letzten Zeile erinnert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    kiki51, 10.01.2022

    Als Buch bewertet

    Dieser tolle Roman beginnt im April 1972 in Mainheim. Die schüchterne Caro ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten, Minka ist die Tochter des Bürgermeisters. Beide sind die besten Freundinnen, auch wenn ihre Familien in verschiedenen politischen Lagern stehen. Nachmittags gehen sie meistens ins Cassada-Schwimmbad zusammen mit Guy, einem Jungen aus Vietnam. Bis zu dem Zeitpunkt an dem Guy einen tragischen Badeunfall hat. Danach ist alles anders in Mainheim.
    Zu dieser Zeit kommen auch drei Mädchen aus Vietnam im Kinderheim an, Claire und zwei kleinere Mädchen. Claire hat das große Glück nach ein paar Monaten von Caros Eltern adoptiert zu werden, da sie gleich alt wie Caro ist.
    Das Buch begleitet die drei Mädchen ins Erwachsenenleben mit allen Höhen und Tiefen, neuen Freundschaften und ein Bewußtsein für Umweltschäden und Menschenversuchen mit Psychopharmaka.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Elke O., 26.01.2022

    Als Buch bewertet

    Gedankenlosigkeit und Vertuschung in den 70er/80er Jahren
    Das Buch erzählt die Geschichte der Familien Stern und Schönwetter, die im fiktiven Ort Mainheim in den 70er/80er Jahren leben. Die Töchter der Familien, Caro und Minka, sind beste Freundinnen und damals ein Herz und eine Seele. Diese Jahre spielten auch in meinem Leben eine große Rolle, so dass ich mich über viele schöne Erinnerungen gefreut habe. Ach ja, da war doch: Europa Schallplatten, Hawaii-Toast, Gummitwist, das Parfüm 'My Melody', Knautschsäcke u.v.m.
    Aber da ist auch eine andere Seite, die ich mir nie bewusst gemacht habe und die mir durch den Roman deutlich vor Augen geführt wurde: diese Jahre haben der Umwelt und der Natur sehr zugesetzt, beide wurden rücksichtslos ausgebeutet und die Schäden wurden vertuscht. Besonders die Tierrechte wurden radikal missachtet, Versuchstiere wurden schlimmstens misshandelt und fast keinen kümmerte es. Medikamente wurden an wehrlosen Heimkindern getestet, ohne Rücksicht auf die Folgen. Bäume wurden massenweise gefällt für irgendwelche Autostraßen, die Plastikschwemme erreichte einen Höhepunkt, Industrieabwässer flossen unkontrolliert in die Flüsse u.v.m. Das fand ich sehr erschütternd, weil mir erst jetzt klar wurde, dass ich damals sehr gleichgültig gewesen bin und die offensichtlichen Gefahren ignoriert habe. Der große Umbruch kam erst 1986 mit Tschernobyl.
    Mir hat gefallen, dass das Buch politisch und gesellschaftskritisch in die Tiefe ging und nicht diese Zeit als kunterbunte Hippiewelt darstellte. Die Autorin hat sehr gründlich recherchiert und dies alles versprachlicht. Deshalb liegt dieser 600 Seiten-Wälzer vor dem Leser! Hier muss ich hinzufügen, dass mir manches zu detailliert beschrieben war und einige Passagen recht langatmig waren. Auch hat sie viele verschiedene Handlungsfäden aufgenommen, die aber dann nicht alle richtig zu Ende geführt wurden. Da hätte ich in manchen Verflechtungen mehr Klarheit erwartet. Gegen Ende geht alles ganz schnell und die Kapitel werden deutlich kürzer, um alle Protagonisten nochmal zu betrachten. Das hat mir weniger gefallen.
    Der Schreibstil ist einfach und klar, die Beschreibungen detailliert und meist nachvollziehbar. Die Handlungen werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, über jedem einzelnen Kapitel findet sich der Name des Betrachters.
    Wer einen Bezug zu dieser revolutionären Zeit hat, wird hier gut unterhalten, informiert und findet sich in interessanten Erinnerungen wieder. Mich hat das Buch zum Nachdenken angeregt und ich möchte eine Leseempfehlung aussprechen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    katrin k., 01.02.2022

    Als Buch bewertet

    „Unser Kostbares Leben“ von Katharina Fuchs
    Wir begleiten drei Mädchen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden in den 1970er Jahren. Die Geschichte beginnt 1972 mit den 11 jährigen Mädchen Minka, Caro und Claire. Zentrale Themen des Buches sind die Umweltverschmutzung durch die Industrie, Arzneimittelforschung an Heimkindern, Tierversuche und die Politik der 70er Jahre. Durch die jungen, naiven Augen der drei Protagonistinnen wird uns ein Blick ins Deutschland der 70er Jahre gewährt und damit auch ein Einblick in die politischen Einstellungen, Stimmungen und den Alltag der Bewohner Mainheims. Alle drei entwickeln sich, teilweise in unterschiedliche Richtungen, was sie jedoch eint ist die Rebellion gegen die Elterngeneration. Aus den Kindern mit ihrem Glauben an die allwissenden und liebenden Erwachsenen, werden junge Frauen die ernüchtert feststellen, wie ihre Umwelt und ihre Zukunft zerstört wird, und die den Finger in die Wunde legen und Unbequemes ansprechen und bekämpfen. Wir können aber auch die Politische Entwicklung beobachten. Weg von den zwei großen, alles unter sich aufteilenden Parteien, hin zu Strömungen, die es durch die steigende Akzeptanz in der Bevölkerung in die Parlamente schaffen.

    Das Buch umfasst über 600 Seiten und ist somit sehr umfangreich. Dafür werden auch viele Missstände jener Zeit Thematisiert. Für mich ergab sich beim Lesen ein ständiges Auf und Ab. Mal war ich total gefesselt von der Geschichte und habe Zeit und Raum vergessen können. Bei Zeitsprüngen im Buch, musste ich mich erst wieder an die veränderten und älter gewordenen Charaktere gewöhnen und fühlte mich etwas herausgerissen. Beendet habe ich das Buch mit einem Gefühl von Rührung. Besonders umgetrieben hat mich, dass dieser Einblick so realistisch und authentisch war. Und das dieses kostbare Leben nicht in weit entfernter Vergangenheit liegt sondern erst einen Wimpernschlag entfernt ist. Die Jugendlichen die heute auf die Straße gehen und für das Recht auf eine intakte Umwelt und Zukunft demonstrieren, sind die Kinder dieser Kinder jener Zeit. Wieso vergessen wir im Laufe des Älterwerdens was uns in der Jugend umtrieb. Ist es Abstumpfung, Resignation oder Erkenntnis?

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Ute K., 15.01.2022

    Als Buch bewertet

    Zeitreise in die 70er Jahre

    Wir lesen hier die Geschichte von vier Kindern in einer hessischen Kleinstadt in den 70er Jahren. Ihr Leben und das ihrer Familien ändert sich von Grund auf, als einer von ihnen einen folgenschweren Unfall hat. Gleichzeitig lesen wir über Küngelei und Korruption, Umweltzerstörung und grausame Versuche an Tieren und Menschen. Auch die Politik der 70er kommt nicht zu kurz.

    Das Cover passt perfekt in die Zeit und zeigt nicht nur das 70er -Jahre Idyll, sondern im Hintergrund auch rauchende Fabrikschlote - die Zerstörung der Umwelt. Der Schreibstil ist sehr sachlich, erinnert fast schon an eine Dokumentation. Emotionen kommen leider zu kurz, so kommt zum Beispiel der Zorn, der Minka antreiben muss, um gegen Umweltzerstörung und Tierversuche zu protestieren, gar nicht beim Leser an. Ebenso wenig empfindet man Claires Resignation bezüglich ihrer im Kinderheim antrainierten Medikamentensucht nach. Diese kühle Distanz hat mich sehr gestört, denn es dreht sich doch um hochemotionale Themen. Andererseits fand ich es hochinteressant, über den Ursprung unserer heutigen Umweltprobleme zu lesen. Wären wir damals sensibler gewesen, hätten wir heute nicht mit den enormen Folgen zu kämpfen.

    Ich habe diese Zeit selbst als Jugendliche erlebt und empfinde die Schilderung der damaligen Lebensumstände als sehr authentisch und nahe an den Tatsachen, wenn auch wie gesagt zu emotionslos. Trotzdem hat mich die Geschichte aufgewühlt und nachdenklich gemacht. Meine Generation, zu der auch die Hauptfiguren des Buchs gehören, hat viele Fehler gemacht. Das wird mir hier krass vor Augen geführt und das ist vielleicht auch der Zweck der Geschichte.

    Den Epilog empfinde ich als überflüssig, er wirkt fast so, als hätte die Autorin noch unbedingt ein paar Worte über die aktuelle Situation unterbringen wollen.

    Insgesamt fand ich das Buch durchaus lesenswert. Es bringt den Leser zum Nachdenken über vergangene Fehler und sensibilisiert für Probleme, die auch heute noch aktuell sind. Also gibt es von mir an dieser Stelle eine Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Kerstin, 26.03.2022

    Als eBook bewertet

    Toller Roman über die 70er und 80er

    Caro und Minka sind beste Freundinnen und wohnen gemeinsam in der hessischen Kleinstadt Mainheim. Katharina Fu8chs erzählt in diesem Roman wieder recht autobiografisch von ihrer Familie. Dieses Mal steht ihre eigene Kindheit und Jugend im Vordergrund. Auf den ersten Blick ist Mainheim ein kleines idyllisches Vorstädtchen. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Die örtliche Chemiefabrik expandiert und Caro und Minka decken immer mehr Umweltsünden auf. Sie wollen trotz ihrer erst zehn Jahre nicht einfach nur zuschauen und beginnen schon in jungen Jahren doch für den Umweltschutz einzusetzen. Das Buch zeigt gut auf, wie die politische Lage in den 70er und 80er Jahren in Deutschland war. Umwelt- und Tierschutz war damals einfach kein Thema. Niemand machte sich Gedanken, was Fabriken für Probleme verursachen können.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die 624 Seiten ließen sich sehr flüssig lesen. Die Kapitel waren abwechselnd aus Caros, Minkas und Claires Sicht geschrieben. Claire ist die Adoptivschwester von Caro, die zunächst in Mainheimer Kinderheim lebte und dort definitiv nicht in guten Händen war. Die drei Mädchen sind grundverschieden und decken so ein breites Spektrum an Charakteren ab. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da es interessant war in die 70er und 80er Jahre einzutauchen und die Geschichte von Caro und Minka sehr spannend war. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen, deshalb vergebe ich gerne vier von fünf Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    HexeLilli, 06.02.2022

    Als Buch bewertet

    Anhand des Covers hatte ich mir die Geschichte ganz anders vorgestellt. Sie spielt in den 70er und frühen 80er Jahren in einer hessischen Kleinstadt und basiert auf die eigene Familiengeschichte der Autorin. Die teilweise kurzen Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt. An viele Begriffe und Begebenheiten konnte ich mich beim Lesen gut erinnern.
    In dieser Welt wachsen sie auf. Minka Tochter des Bürgermeisters und SPD Anhängers und Caro die Tochter des Direktors der ortsansässigen Schokoladenfabrik. Später Claire, ein vietnamesisches Waisenkind, das von Caros Eltern adoptiert wird. Der Leser darf die drei Mädchen auf dem Weg ins Erwachsenlebens begleiten. Die Mädchen spielen allerdings eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund geht es um Umwelt-und Naturzerstörung, Medikamentenmissbrauch im Kinderheim und Tierversuche. Und das Alles zum Wohle der Allgemeinheit. Auch das damals politische Zeitgeschehen wird hautnah wiedergegeben. Die Protagonisten bleiben dabei teilweise auf der Strecke und es gelang mir nicht, zu irgend einem eine Beziehung aufzubauen. Sie kamen sehr blass rüber. Auch die seitenlangen Passagen Schokoherstellung, Sicherheit Sprungbrett, politische Ansichten, Claires Forschungen u.m. nahmen für mich zu viel Raum ein. Das hätte wesentlich kürzer sein können. Da wäre weniger mehr gewesen.
    Auch wenn ich mir mehr von dem Buch versprochen hatte, kann ich es empfehlen. Man sollte nur seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Wencke M., 14.01.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Zeitreise in die 1970-iger Jahre

    Gleich auf den ersten Seiten wird man wunderbar in die heile Welt der 70-iger Jahre entführt. Dieser Roman erzählt in einer hessischen Kleinstadt. Minka und Caro - beide 10 Jahre alt - hatten sich so sehr auf die Eröffnung der Freibadsaison gefreut, von nun an wollten sie viele unbeschwerte Stunden in ihrem geliebten Freibad verbringen. Doch es kam ganz anders: ihr Schulfreund Guy, der in Vietnam geboren wurde und nun in Mainheim sein neues zu Hause gefunden hat, hatte beim Sprung vom Dreimeterbrett einen tragischen Unfall. Seit dem scheint für Minka und Caro nichts mehr so wie es vorher war - Schuldgefühle plagen sie. Und auch sonst in Vieles nicht so heimelig und unbeschwert wie es zunächst scheint.

    Die einzelnen Kapitel erzählen von den unterschiedlichen Personen, so erhält man als Leser einen wunderbaren Überblick.

    Dieser Roman ist wunderbar geschrieben, wichtige und bis heute hochaktuelle Themen werden perfekt miteinander verbunden.

    Im letzten Drittel des Buches hatte ich das Gefühl, dass dieser Roman mit gut 400 Seiten sicherlich genau so spannend gewesen wäre, wie es jetzt mit 600 Seiten der Fall war.

    Insgesamt möchte ich eine klare Leseempfehlung aussprechen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Christina S., 30.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Katharina Fuchs nimmt die Leserschaft mit ins Leben der 70/80 er Jahre in eine kleine Industriestadt . Das Buch beruht zum Teil auf wahre Begebenheiten welche die Autorin selbst erlebt hat und ein Teil ist Fiktion. Dies ist alles miteinander verwoben.
    Es geht in diesem Buch um Naturschutz der zur damaligen Zeit noch keine Lobby hat. Auserdem um Politik , Seilschaften und illegalen Medikamententests.
    3 Mädchen stehen im Mittelpunkt. Caro die Tochter des Schokoladenfabrikanten , Minka die Tochter des Bürgermeisters und das vietnamesische Mädchen Claire. Sie alle leben in dieser kleinen Industriestadt und fangen an Dinge die passieren zu hinterfragen.
    Der Schreibstil gefällt mir gut und so ließ sich das Buch wunderbar lesen.
    Viele Namen so das man etwas braucht , wer zu wem gehört . Ein Glossar dazu wäre gut gewesen.
    Alles in allem ein sehr interesantes und unterhaltsames Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Jürg K., 01.03.2022

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Die Geschichte zweier Jahrzehnte. Wie kostbar ist ein Leben?
    Fazit: In diesem Buch wird die Geschichte dreier Frauen erzählt. Diese beginnen gegen die Vorstellungen ihrer Eltern und den Missständen in den 70 er Jahren zu rebellieren. Der Leser begleitet drei jungen Mädchen, Caro, Minka und Claire, viele Jahre hindurch. Die dabei entstehenden Konflikte und Veränderungen werden sehr authentisch geschildert. Caros Vater ist Direktor einer Schokoladenfabrik, Minka ist die Tochter des Bürgermeisters. Claire ist ein vietnamesische Waisenkind und wohnt im Kinderheim. Ihr Klassenkamerad Guy springt im Schwimmbad vom Turm und es passiert eine Tragödie. Von jetzt an ist alles anders als es bisher war. Es ist ein wundervolles Buch entstanden zwischen Fiktion und Realität. Die damaligen Zustände wurden bestens beschrieben und das Buch ist grossartig geschrieben und auch so zu Lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Laura W., 19.01.2022

    Als Buch bewertet

    3.5 Sterne

    Ich hatte letztes Jahr das Buch "Lebenssekunden" der Autorin gelesen und war so begeistert, dass es für eines meiner Jahreshighlights geworden ist. Ich habe mich deshalb unglaublich auf dieses neue Buch von Katharina Fuchs gefreut, musste aber feststellen, dass es diesmal leider nicht "mein Thema" war.

    Im Buch begleiten wir die drei Mädchen Minka, Caro und Claire. Das Buch spielt in den 70er und 80er Jahren in Mainheim, nahe Frankfurt. Caros Vater leitet zu dieser Zeit die Schokoladenfabrik dort, Minkas Vater ist der Bürgermeister und brennender SPD Anhänger. Claire kommt als Waisenmädchen aus Vietnam und bevor sie von Caros Eltern adoptiert wird, lebt sie eine zeitlang im Waisenhaus. Nach einem Unfall eines Klassenkameraden im Schwimmbad ist nichts mehr wie vorher, die Kinder bekommen immer mehr die Korruption, Tierversuche und Experimente mit Arztneimitteln in ihrer Stadt mit und müssen nach und nach ihren eigenen Weg gehen, auch gegen Wiederstände der Eltern...

    Den Schreibstil der Autorin habe ich schnell wiedererkannt, sie schreibt sehr intensiv aber auch durchaus ausschweifend. Dadurch, dass die Autorin kapitelweise immer aus Sicht einer anderen Person schreibt, nicht nur die drei Mädchen, sondern auch deren Eltern und andere Bewohner werden beleuchtet, bekommt man als Leser die verschiedensten Gedanken und Beweggründe der einzelnen Personen mit. Bei ihrem Roman "Lebenssekunden" hat mir dies sehr gefallen und trotz der Ausführlichkeit wurde es mir nicht eine Sekunde langweilig, hier erging es mir leider etwas anders und ich empfand einige Stellen im Buch langatmig. Das liegt wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass es einfach nicht meine Themen waren.

    Es ging viel um Umweltschutz und die Anfangszeit der Grünen-Partei, aber auch um Politik und die Umweltverschmutzung insgesamt zu dieser Zeit. Es kamen im Buch durchaus kleine Überraschungen und spannende Abschnitte vor, für mich gab es aber auch immer wieder langatmige Sequenzen, die man hätte kürzen dürfen.

    Das was mir dreiviertel des Buches zu langsam und behäbig erzählt wurde, ging mir dann auf den letzten 150 Seiten viel zu schnell und abrupt. Da kam ein Thema, dass auch vorher schon immer mal wieder wage zur Sprache kam auf, dass mich wirklich interessiert hat, was dann aber zu kurz und "problemlos" abgehandelt wurde. Wäre der Anfang gekürzt und die letzten 150 Seiten deutlich ausführlicher gewesen, dann wäre es für mich wieder eine echte Empfehlung gewesen! So kam mir das Ende viel zu schnell abgehandelt vor, als hätten der Autorin zum Ende hin Seiten gefehlt.

    Fazit: Leider war es inhaltlich diesmal nicht so meins, die Themen die mich wirklich interessiert haben, wurden zu schnell abgehandelt. Dennoch werde ich mir auf jeden Fall die weiteren Bücher der Autorin ansehen, denn sie kann wirklich toll schreiben. Wer einmal ins Westdeutschland der 70er Jahre eintauchen möchte und sich vorallem für Themen wie Politik und Umweltschutz interessiert, der ist hier richtig und diesen Lesern kann ich das Buch unbedingt weiter empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lisibooks, 05.01.2022

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Unser kostbares Leben“ von Katharina Fuchs zeugt genau dies - wie kostbar und zerbrechlich eigentlich unser Leben und unsere Umwelt sind.
    Mehrere Handlungsstränge werden verwoben und in jedem liest man von einer anderen Thematik, die in den 70ern und 80ern bedeutend waren, allen voran die Anfänge der Umweltbewegung.
    Ich selbst bin jünger und habe diese Zeit nicht miterlebt, daher war es besonders spannend, da mir Vieles nicht bewusst war. Die illegalen Medikamententestungen und die ungeheuerliche Umweltzerstörung haben mich dabei am meisten beeindruckt.
    Geschickt verwebt die Autorin diese Thematiken mit der Handlung im Roman, sodass man immer gut mitgenommen wird beim Lesen. Für mich persönlich gab es ein paar wenige Längen, da hätte ich mir teils weniger Seiten gewünscht. Dennoch eine sehr gute Unterhaltung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein