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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ruth L., 22.02.2021 bei bewertet

    Vielschichtig und psychologisch stimmig

    Die Geschichte hier führt uns ins Wendland, in die malerische Landschaft der Elbauen. Das Wendland steht aber auch für den Widerstand gegen die Atomkraft. Damals, im Kampf gegen das geplante Endlager in Gorleben, waren sie vereint, die Freunde Thies, Botho und Inga. Als Thies später Sophie heiratete und mit ihr zusammen einen Hof kaufte, da bauten Botho und Inga sich nebenan ein Haus . Es war ein „ Leben wie in Bullerbü“, um das sie ihre auswärtigen Freunde beneidete. Doch bald bekam die Idylle erste Risse. Während Sophie und Thies jahrelang vergeblich auf ein Kind hofften, bekamen die Freunde schnell nacheinander einen Sohn und eine Tochter. Als sich dann endlich das ersehnte Wunschkind ankündigte, schien das Glück vollkommen. Aber Aaron erwies sich schon früh als unnahbar, zornig und aggressiv. Mit Schuleintritt entwickelte er sich immer mehr zum Einzelgänger, begann andere Kinder zu schikanieren und lehnte jegliche Nähe ab. Seine Eltern verzweifelten beinahe an ihm. Was hatten sie nur falsch gemacht bei der Erziehung?
    Dann passierte das Schreckliche. Aaron, mittlerweile elf Jahre alt, ertrinkt unter ungeklärten Umständen in der Elbe.
    Das Geschehen liegt dreizehn Monate zurück, als die Handlung des Romans einsetzt. Die Ehe von Thies und Sophie ist an diesem Schicksalsschlag beinahe zerbrochen. Beide gehen unterschiedlich mit ihrer Trauer um. Thies wurde depressiv und ist seitdem arbeitsunfähig. Er sitzt täglich an der Elbe, sieht die Leiche seines Sohnes vorübertreiben und fragt sich, was an jenem Abend tatsächlich geschehen ist. War es wirklich ein Unfall oder waren andere dabei beteiligt?
    Sophie erstickt ihren Kummer und ihre Schuldgefühle in Arbeit.
    Auch durch die alte Freundschaft zwischen den Paaren geht ein tiefer Riss. Voller Neid beobachtet Sophie die Bilderbuchfamilie von gegenüber mit ihren perfekten Kindern. Botho und Inga dagegen wissen kaum, wie sie mit dem Unglück ihrer Nachbarn umgehen sollen. Vorsichtige Hilfsangebote stoßen auf wenig Resonanz.
    Da taucht eines Tages Mara auf, eine fremde Frau Ende Vierzig. Sie ist schwer zu durchschauen; die Gründe für ihr Kommen bleiben lange unklar. Aber sie wirkt wie ein Katalysator auf die eingefrorene Situation. Sie wird schnell aufgenommen von der Hofgemeinschaft, stellt dann aber unliebsame Fragen, provoziert und bringt so das Beziehungsgefüge durcheinander.
    Kristina Hauff erzählt ihre Geschichte aus wechselnden Perspektiven. Die kurzen Kapitel lassen verschiedenen Figuren zu Wort kommen. So gewinnt der Leser einen genauen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten und kommt ihnen so sehr nahe. Manches erscheint dadurch auch in einem neuen Licht. Nach und nach entwickelt sich das Geschehen, mit z.T. überraschenden Wendungen.
    Einmal angefangen mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Subtil baut die Autorin Spannung auf, nicht nur um das Geheimnis um Aarons Tod.
    Der Roman stellt viele weitere Fragen, so z.B.
    Was macht eine glückliche Familie aus?
    Wie lebt es sich weiter mit einem solchen Schicksalsschlag?
    Gibt es die Chance auf einen Neuanfang für die Eltern?
    Woran zerbrechen Freundschaften und auf welcher Basis lässt sich neu daran anknüpfen?
    Kristina Hauff schreibt in einer klaren und präzisen Sprache. Mit viel Empathie entwirft sie Figuren, die glaubhaft und psychologisch fundiert sind. Und mit stimmungsvollen Bildern schafft sie Atmosphäre. Dabei spielt die Landschaft und die Natur eine wesentliche Rolle. Der Fluss, Sinnbild für steten Wandel und Veränderung, wirkt einerseits idyllisch, birgt aber ebenso Gefahren.
    „ Unter Wasser Nacht“ ist ein packender und vielschichtiger Roman, dem ich viele Leser wünsche.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ruth L., 22.02.2021

    Vielschichtig und psychologisch stimmig

    Die Geschichte hier führt uns ins Wendland, in die malerische Landschaft der Elbauen. Das Wendland steht aber auch für den Widerstand gegen die Atomkraft. Damals, im Kampf gegen das geplante Endlager in Gorleben, waren sie vereint, die Freunde Thies, Botho und Inga. Als Thies später Sophie heiratete und mit ihr zusammen einen Hof kaufte, da bauten Botho und Inga sich nebenan ein Haus . Es war ein „ Leben wie in Bullerbü“, um das sie ihre auswärtigen Freunde beneidete. Doch bald bekam die Idylle erste Risse. Während Sophie und Thies jahrelang vergeblich auf ein Kind hofften, bekamen die Freunde schnell nacheinander einen Sohn und eine Tochter. Als sich dann endlich das ersehnte Wunschkind ankündigte, schien das Glück vollkommen. Aber Aaron erwies sich schon früh als unnahbar, zornig und aggressiv. Mit Schuleintritt entwickelte er sich immer mehr zum Einzelgänger, begann andere Kinder zu schikanieren und lehnte jegliche Nähe ab. Seine Eltern verzweifelten beinahe an ihm. Was hatten sie nur falsch gemacht bei der Erziehung?
    Dann passierte das Schreckliche. Aaron, mittlerweile elf Jahre alt, ertrinkt unter ungeklärten Umständen in der Elbe.
    Das Geschehen liegt dreizehn Monate zurück, als die Handlung des Romans einsetzt. Die Ehe von Thies und Sophie ist an diesem Schicksalsschlag beinahe zerbrochen. Beide gehen unterschiedlich mit ihrer Trauer um. Thies wurde depressiv und ist seitdem arbeitsunfähig. Er sitzt täglich an der Elbe, sieht die Leiche seines Sohnes vorübertreiben und fragt sich, was an jenem Abend tatsächlich geschehen ist. War es wirklich ein Unfall oder waren andere dabei beteiligt?
    Sophie erstickt ihren Kummer und ihre Schuldgefühle in Arbeit.
    Auch durch die alte Freundschaft zwischen den Paaren geht ein tiefer Riss. Voller Neid beobachtet Sophie die Bilderbuchfamilie von gegenüber mit ihren perfekten Kindern. Botho und Inga dagegen wissen kaum, wie sie mit dem Unglück ihrer Nachbarn umgehen sollen. Vorsichtige Hilfsangebote stoßen auf wenig Resonanz.
    Da taucht eines Tages Mara auf, eine fremde Frau Ende Vierzig. Sie ist schwer zu durchschauen; die Gründe für ihr Kommen bleiben lange unklar. Aber sie wirkt wie ein Katalysator auf die eingefrorene Situation. Sie wird schnell aufgenommen von der Hofgemeinschaft, stellt dann aber unliebsame Fragen, provoziert und bringt so das Beziehungsgefüge durcheinander.
    Kristina Hauff erzählt ihre Geschichte aus wechselnden Perspektiven. Die kurzen Kapitel lassen verschiedenen Figuren zu Wort kommen. So gewinnt der Leser einen genauen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten und kommt ihnen so sehr nahe. Manches erscheint dadurch auch in einem neuen Licht. Nach und nach entwickelt sich das Geschehen, mit z.T. überraschenden Wendungen.
    Einmal angefangen mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Subtil baut die Autorin Spannung auf, nicht nur um das Geheimnis um Aarons Tod.
    Der Roman stellt viele weitere Fragen, so z.B.
    Was macht eine glückliche Familie aus?
    Wie lebt es sich weiter mit einem solchen Schicksalsschlag?
    Gibt es die Chance auf einen Neuanfang für die Eltern?
    Woran zerbrechen Freundschaften und auf welcher Basis lässt sich neu daran anknüpfen?
    Kristina Hauff schreibt in einer klaren und präzisen Sprache. Mit viel Empathie entwirft sie Figuren, die glaubhaft und psychologisch fundiert sind. Und mit stimmungsvollen Bildern schafft sie Atmosphäre. Dabei spielt die Landschaft und die Natur eine wesentliche Rolle. Der Fluss, Sinnbild für steten Wandel und Veränderung, wirkt einerseits idyllisch, birgt aber ebenso Gefahren.
    „ Unter Wasser Nacht“ ist ein packender und vielschichtiger Roman, dem ich viele Leser wünsche.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 23.02.2021

    Unkaputtbare Freundschaft?
    Sophie und Thies sowie Inga und Bodo teilen sich einen Hof direkt an der Elbe. Ihre Freundschaft besteht seit der gemeinsamen Jugend, die sie als Hausbesetzer und engagierte Atomkraftgegner verbracht hatten. Mit den Kindern kam der Umzug ins Idyll des Wendlands. Etwas spießiger ging es nun zu, Picknicks, gemeinsame Feste in der Nachbarschaft.

    Den Lesern wird der Einstieg in den Roman dreizehn Monate, nachdem der Sohn von Sophie und Thies unter ungeklärten Umständen ums Leben kam, gewährt. Sofort ist klar, die Idylle des Wohnorts trügt. Die Leere und Trauer im Leben von Sophie und Thies steht dem weiterlaufenden Familienleben von Inga und Bodo mit ihren Vorzeigekindern gegenüber. Man beäugt sich, beobachtet sich, überwacht den jeweils anderen. Die einen suchen Makel, um den eigenen Neid zu schmälern, die anderen weichen gefährlichen Themen aus, wollen auf keinen Fall Streit. So steht viel Unausgesprochenes im Raum, blockiert alle Beteiligten in ihrem Verhalten, stellt die Freundschaft auf eine harte Probe. Als nun eine Fremde in das Leben der beiden Paare eintritt, sich mit ihnen anfreundet, aber auch unbequeme Fragen stellt, gerät das Hofleben an den Rand der Belastungsgrenze.

    Die Autorin führt uns vor Augen, dass Dinge nicht unbedingt so sind, wie wir sie sehen. Hinter einer Fassade kann eine ganz andere Wirklichkeit stattfinden. Sehr feinfühlig arbeitet Kristina Hauff die ambivalenten Gefühle der Beteiligten heraus. Besonders deutlich sind die Ängste der beiden Paare beschrieben. Gut gefallen haben mir auch die Ausführungen zu Entschuldigungsfloskeln bezüglich des „Fehlverhaltens“ der Kinder.

    Ein wenig Kritik verdient die Vorhersehbarkeit der Handlung. Etwa in der Mitte des Romans hatte ich abgesehen von der Nebenhandlung eine Ahnung über den Ausgang, der dann so tatsächlich auch eintrat.

    Insgesamt hat mir „Unter Wasser Nacht“ trotzdem gut gefallen. Der Roman ist geradlinig erzählt, lässt sich angenehm flüssig lesen, hat gleichzeitig einen gewissen Tiefgang.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ellen K., 11.02.2021

    Schmerzhafte Wahrheiten

    Kristina Haufferzählt in dem Roman „Unter Wasser Nacht“ über Geheimnisse, die Freundschaften und Familien zerbrechen lassen und schmerzhaften Wahrheiten, die diese Wunden heilen könnten. Der Roman hat einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil und lässt sich gut lesen. In den Kapiteln erzählen die Protagonisten, wie sie die Situationen erleben/erlebt haben.

    Das Cover zeigt eine Idylle mit einem stillen Beobachter der Geschehnisse.

    Die Protagonisten sind 2 Familien, die auf einem gemeinsamen Hof in der ländlichen Idylle im Wendland leben. Mit welchen Geheimnissen sich die Familien quälen und wie sie jeden Tag zu kämpfen haben, wird dem Leser auf 286 Seiten nähergebracht.

    Aaron, der Sohn von Thies und Sophie ist vor 13 Monaten ums Leben gekommen. Leblos, wurde er 2 Tage nach seinem Verschwinden, in der Elbe gefunden. Doch war es ein Unfall oder zeugen die Kratzer in seinem Gesicht von einem Kampf?

    Inga und Bodo leben mit ihren Kindern Lasse und Jella auf dem gemeinsamen Hof. Auch Ingas Eltern Edith und Ulrich leben in Harlingerwedel. Nach dem Tod von Aaron ist die Stimmung auf dem Hof angespannt und die Freundschaft liegt auf Eis, doch auch innerhalb der Familien gibt es viele ungesagte Dinge, die immer wieder für Spannungen sorgen.

    Als eine unbekannte Frau in Harlingerwedel auftaucht, stellt sie das Leben aller Beteiligten auf den Kopf. Schnell wird sie zu einer Vertrauten für die Frauen. Thies hingegen kann sich bei ihr wieder lebendig fühlen und stellt seine Ehe in Frage. Bodo kommt ihr auf die Schliche, denn auch sie hat einige Geheimnisse im Gepäck. Mit welcher Absicht ist Mara dort hingekommen und steht sie den Familien vielleicht Näher als so mancher denkt?
    Sie schafft es, dass die Stimmung auf dem Hof wieder lockerer wird und die Wunden anfangen zu heilen. Die Freundschaft bekommt eine neue Chance, doch bei einem gemeinsamen Lagerfeuer auf dem Hof, macht sie den Erwachsenen aus heiterem Himmel Vorwürfe. Sie würden gar nicht merken, was im Leben der Kinder abgeht und wären nur noch darauf bedacht die Freundschaft neu aufleben zu lassen. Daraufhin stellen Sophie, Inga, Thies und Bodo Nachforschungen über Mara und den Tag des Verschwindens von Aaron an. War vielleicht sogar Jemand mit ihm zusammen, als er starb oder gab es einen stillen Beobachter aus der Ferne, der die Lage falsch eingeschätzt hat. Kann die Klärung der Umstände die zum Tod von Aaron führten die Ehe von Sophie und Thies retten oder wird es der letzte Tropfen sein, der für die Trennung sorgt? Welche Geheimnisse belasten die Familien und wie schmerzhaft hat jeder Einzelne damit zu kämpfen?

    Ein Roman der zeigt, wie sich Geheimnisse auf die Verbindungen zwischen Menschen, egal ob Ehen, Freundschaften oder zwischen Eltern und Kindern, auswirken können. Fremde Menschen haben manchmal einen neutraleren Blickwinkel auf die Geschehnisse und können als Vermittler wirken. Doch können ausgesprochene Geheimnisse wirklich so tiefe Wunden heilen und für einen Neustart der Betroffenen sorgen? Ein gut geschriebener Roman, der dem Leser vor Augen führt, dass Lügen nicht nur die eigene Seele belasten, sondern auch Auswirkungen auf das Umfeld haben.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 26.03.2021

    Klappentext:
    „In den idyllischen Elbauen im Wendland teilen zwei Paare Hof, Scheune und Kräutergarten - doch ihre einst enge Freundschaft ist zerbrochen. Thies und Sophie trauern um ihren Sohn Aaron, der unter ungeklärten Umständen ertrank. Allein mit ihren Schuldgefühlen müssen sie Tag für Tag Ingas und Bodos scheinbar perfektes Familienglück mit ansehen. Bis ein Jahr nach Aarons Tod eine Fremde in den Ort kommt und ans Licht bringt, was die vier Freunde lieber verschwiegen hätten.“


    Bei diesem Buch von Kristina Hauff stimmt einfach alles: der Titel, das Cover mit dem Graureiher, der Inhalt. Hier ist einfach ein komplett gelungenes Werk vor dem Leser.
    Hauff beschreibt intensiv und feinfühlig die Geschichte zweier Paare, die einem in gewisser Weise auf Distanz bleiben und das ist gar nicht mal so schlecht. Wir erleben ein Hofleben, das nicht an Bullerbü erinnert, sondern ein dunkler Schatten über allem liegt was dort stattfindet obwohl es nach außen ganz anders scheint. Der Schmerz, den Thies und Sophie durch den Verlust von Aaron erleiden geht einem beim lesen durch Mark und Bein. Alles scheint verständlich und doch wieder nicht. Es fehlt einfach an Konversationen zwischen den Paaren, aber niemand kann sie zwingen, auch wenn wir Leser dies gern täten. Aber wir werden eines besseren belehrt auch was Emotionen betrifft. Hier ist zu Beginn nichts wie es scheint!
    Kristina Hauff beschreibt natürlich auch das zweite Paar Inga und Bodo....Sie wechselt dabei immer wieder nach den Kapiteln die Sichtweise und als Leser erleben wir dadurch alle Seiten. Wir Leser sollen verstehen, was dort los ist, welche Stimmung herrscht und hinter die Seelen blicken. Durch Hauff‘s Schreibstil und Wortwahl ist dies alles gar kein Problem, aber man muss sich die Protagonisten erlesen. Hier wird nichts einfach „hingeworfen“, sondern feinsinnig und tiefgründig beschrieben mit sehr vielen Hintergedanken. Ich mag solche anspruchsvolle Literatur sehr gern, denn es entsteht ein gewisser Sog, eine Lust immer weiter lesen zu wollen und zu erfahren was denn das eigentliche Problem ist. Wie einige andere Leser bereits angemerkt haben, hat dieser Roman eine gewisse Düsternis, die ich nur unterschreiben kann. Ja, wie bereits am Anfang gesagt, hier stimmt einfach schon die äußere Gestaltung des Buches mit dem Inhalt vortrefflich überein. Der Tenor der Geschichte: eine Freundschaft kann und muss viel aushalten, sonst ist es keine wahre Freundschaft. Aber wieviel Leid erträgt sie? Lesen Sie selbst!
    Dieses Buch ist wie ein grauer, vernebelter Tag, an dem die Natur wie tot erscheint, die Vögel krächzen und nicht singen, weil sie Angst haben vor dem Schönen in der Welt, aber das Schöne setzt sich immer durch!
    Dieser Roman hat mich tief und nachhallend beeindruckt und verdient 5 von 5 Sterne sowie eine glatte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin B., 20.02.2021 bei bewertet

    Die Handlung beginnt 13 Monate nach dem merkwürdigen Tod des Elfjährigen Aaron. Seine verzweifelten Eltern Sophie und Thies versuchen, jeder auf seine eigene Weise, eine Antwort auf die Frage zu bekommen: Warum ihr Sohn mit T-Shirt, Hose und Schuhen in die Elbe gegangen ist.
    Während Sophie ihren Schmerz mit Arbeit im Labor betäubt, hat Thies seine Arbeit als Lehrer noch nicht wieder aufgenommen. Er läuft seiner Trauer eher davon. Schweigen breitet sich aus, nicht nur zwischen den beiden. Die lange Freundschaft mit Bodo und Inga, sowie ihren Kindern steht unter einer Zerreißprobe.
    Dabei wollten beide Familien hier im Wendland auf dem gemeinsamen Hof eine kleine heile Welt erschaffen. Kennengelernt haben sie sich im Studium in Hamburg. Außer Sophie kommen die Drei aus dieser Gegend. Gemeinsam wurde gegen die Atomtranssporte protestiert, sich an die Gleise gekettet.
    Der Tod von Aaron hat einen tiefen Riss, Neid und Misstrauen in diese Beziehungen gebracht.
    Dann taucht eine fremde Frau auf. Mara bringt noch mehr Spannung in das ganze Drama.
    Jeder, der beteiligten Personen erzählt aus seiner Sicht diesen Roman, Stück für Stück erfahren wir die Wahrheit, nicht nur über das Leben und Aarons Tod. Die Puzzleteile setzen sich nach und nach zu einem Bild zusammen.
    Spannend und mit ganz viel Gefühl geschrieben. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Für mich ist es eine echte Leseüberraschung gewesen, die ich so, nach dem Klappentext, nicht erwartet hätte.
    Ein echter Geheimtipp.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin B., 20.02.2021

    Die Handlung beginnt 13 Monate nach dem merkwürdigen Tod des Elfjährigen Aaron. Seine verzweifelten Eltern Sophie und Thies versuchen, jeder auf seine eigene Weise, eine Antwort auf die Frage zu bekommen: Warum ihr Sohn mit T-Shirt, Hose und Schuhen in die Elbe gegangen ist.
    Während Sophie ihren Schmerz mit Arbeit im Labor betäubt, hat Thies seine Arbeit als Lehrer noch nicht wieder aufgenommen. Er läuft seiner Trauer eher davon. Schweigen breitet sich aus, nicht nur zwischen den beiden. Die lange Freundschaft mit Bodo und Inga, sowie ihren Kindern steht unter einer Zerreißprobe.
    Dabei wollten beide Familien hier im Wendland auf dem gemeinsamen Hof eine kleine heile Welt erschaffen. Kennengelernt haben sie sich im Studium in Hamburg. Außer Sophie kommen die Drei aus dieser Gegend. Gemeinsam wurde gegen die Atomtranssporte protestiert, sich an die Gleise gekettet.
    Der Tod von Aaron hat einen tiefen Riss, Neid und Misstrauen in diese Beziehungen gebracht.
    Dann taucht eine fremde Frau auf. Mara bringt noch mehr Spannung in das ganze Drama.
    Jeder, der beteiligten Personen erzählt aus seiner Sicht diesen Roman, Stück für Stück erfahren wir die Wahrheit, nicht nur über das Leben und Aarons Tod. Die Puzzleteile setzen sich nach und nach zu einem Bild zusammen.
    Spannend und mit ganz viel Gefühl geschrieben. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Für mich ist es eine echte Leseüberraschung gewesen, die ich so, nach dem Klappentext, nicht erwartet hätte.
    Ein echter Geheimtipp.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia S., 16.02.2021

    Der Roman "Unter Wasser Nacht" erzählt die Geschichte zweier Paare, die seit vielen Jahren eng befreundet sind und gemeinsam auf einem Hof im idyllischen Wendland leben. Inga und Bodo führen das augenscheinlich perfekte Familienleben mit ihren beiden Kindern, während Sophie und Thies um Ihren Sohn Aaron trauern, der vor einem Jahr auf unerklärliche Weise in der Elbe ertrunken ist. Seither versuchen Sophie und Thies jeder auf seine eigene Art den Verlust zu verarbeiten. Sie befinden sich in einem Zustand der Ohnmacht und ziehen sich mehr und mehr zurück. Dadurch haben sie sich auch zunehmend von Inga und Bodo distanziert.
    Eines Tages taucht plötzlich die beiden Paaren bislang fremde Mara auf. Sie verbringt Zeit mit Ihnen und bringt sie durch ihre Fragen dazu, sich mit der Vergangenheit und den Geschehnissen zu beschäftigen. Dabei kommen bislang gehütete Geheimnisse ans Licht.
    Kristina Hauff erzeugt durch ihren Schreibstil eine sehr emotionale Atmosphäre, in die sich der Leser prima hineinversetzen kann. Die kurz gehaltenen Kapitel und die Perspektiv-Wechsel zwischen den Protagonisten bereiten großen Lesespaß und machen diesen Roman zu einem tollen Gesamtwerk.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sommer, 06.03.2021

    Eindrucksvoller Roman über eine Freundschaft

    Unter Wasser Nacht von Kristina Hauff erzählt dem Leser eine eindrucksvolle Geschichte, über ein befreundetes Ehepaar, dass gemeinsam ein Hofgrundstück bewohnt.
    Thies und Sophie haben ihren Sohn Aaron verloren, bei Bodo und Inga scheint das Familienidyll mit den beiden Kindern perfekt. Folglich distanzieren Sophie und Thies sich, da ihnen der Tod des Kindes immer noch sehr nah geht, zumal die genauen Umständen des ertrinken immer noch nicht geklärt sind.
    Doch als eine fremde Frau, Mara, zu den beiden Familien stößt, wirft sie ein paar unliebsame Fragen ins Rennen. Die Charaktere müssen sich mit einigem auseinandersetzen und entdecken dabei einige Geheimnisse. Geheimnisse die Licht ins Dunkel des Todes bringen.
    Der Roman ist für mich sehr emotional gewesen, da der Tod eines Kindes ein Thema ist, dass wohl jeden belastet. Dennoch war es interessant zu lesen, dass jeder Mensch mit einem schweren Schicksalsschlag anders umgeht. Die eingebauten Wendungen ließen mich zusätzlich gespannt weiterlesen.
    Alles in allem ein gelungener Roman!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mawo, 08.06.2021

    Unter Wasser Nacht Kristina Hauff

    Das Wendland, diese recht urtümliche Landschaft am Rand der Lüneburger Heide ist durch die Anti-AKW-Bewegung mit ihren Protesten vielleicht manchem Leser*in noch vertraut. Auf einem alten Bauernhof in den Elbauen leben hier die beiden Paare Sophia und Thies, sowie Inga und Bodo. Die feste Freundschaft der Frauen hatte die Paare nach ihrem Studium hierher geführt. Hier wollen sie in der bürgerliches Idylle des Ortes ihr Leben aufbauen. Dazu gehören auch die Kinder. Jella und Lasse, die Kinder von Inga und Bodo entwickeln sich gut, und machen ihren Eltern Freude.
    Aaron, der Sohn von Sophia und Thies, hat sich immer mehr zu einem Problemkind entwickelt. Besonders an Sophia testet er immer wieder seine Grenzen aus. Dann verschwindet er und wird nach einigen Tage tot aus der Elbe gefischt.
    Diese Erfahrungen , nagende Schuldgefühle und die Trauer läßt das Paar immer mehr auseinanderdriften. Die Stimmung kippt langsam. Daneben erleben sie „glückliche Familie“ bei Bodo und Inga.
    Die Stimmung ändert sich, als ein Jahr später eine geheimnisvolle junge Frau ins Dorf kommt. Sie freundet sich mit beiden Paaren an und wirbelt deren Leben gehörig durcheinander.Es ist als halte sie ihnen einen Spiegel vor, in dem sich Verdrängtes, Verlorenes und nicht kommuniziertes zeigt. Alle müssen sich dem stellen.
    Eigentlich ist die Sprachlosigkeit und die daraus resultierende mangelnde Bereitschaft Konflikte auszutragen das zentrale Thema des Romans. Kristina Hauff führt ihre Leser*innen durch geschickte Perspektivwechsel immer weiter in das Zentrum ihrer Protagonisten. Dabei entstehen auch einige Längen und Sprünge. Die Lebensgeschichte einer Randfigur rückt in den Focus und beinhaltet stückweise die Auflöung des Geheimnisses. Meinem Eindruck nach, war es eine eher unspektakuläre Lösung für die Protagonisten.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas W., 19.04.2021

    Große Veränderungen brechen über das Leben zweier junger, befreundeter Familien herein, als der einzige Sohn einer dieser Familien unter scheinbar ungeklärten Umständen ums Leben kommt. Für ihre Freundschaft gibt es scheinbar keine Hoffnung mehr. Jeder von ihnen geht anders mit dem Verlust, der Trauer und den neuen Lebensumständen um. Bis Mara auftaucht - eine lebenslustige Frau mittleren Alters, keiner kennt sie, doch es braucht nur wenige Tage, dass sie sich in das Leben beider Familien einschleicht und binnen kurzer Zeit mehr über sie weiß, als jeder Einzelne über sich selbst.
    Diese Geschichte hält jedem Menschen einen Spiegel vor: Wie gehe ich mit einem schwer erziehbaren Kind um? Was, wenn mein Lebenstraum platzt? Wie kann ich trotz Trauer und einem gescheiterten Plan weitermachen?
    Manchmal verliert die Erzählung etwas an Tempo und wirkt müde. Weil es immer wieder aus den verschiedenen Blickwinkeln der Beteiligten erzählt wird, wiederholt sich vieles und es kann kaum Spannung aufkommen. Mitunter verliert man auch den Überblick, wer gerade seine Gedanken schildert. Zwischenmenschlich lesenswert, aber nichts, was lange in Erinnerung bleibt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke H., 11.03.2021

    Die Älteren unter uns kennen das Wendland, diese ursprüngliche, vom Wasser geprägte Landschaft am Rand der Lüneburger Heide, vielleicht noch aus den Protestaktionen der Anti-AKW-Bewegung. Wir sind damals mitmarschiert, so wie auch die beiden Paare Sophie und Thies und Bodo und Inga, die im Zentrum der Handlung stehen. Mittlerweile sind die Freunde im bürgerlichen Leben angekommen, bewirtschaften gemeinsam einen Hof, haben geheiratet und Kinder bekommen. Aber das Idyll hat Risse, denn während aus Jella und Lasse Vorzeigekinder und der ganze Stolz ihrer Mutter Inga wurden, hat sich Aaron, der Sohn von Sophie und Thies, zu einem aggressiven Problemkind entwickelt, das speziell seine Mutter so manches Mal an den Rand der Verzweiflung bringt. Doch dann verschwindet er spurlos, bis einige Tage später seine Leiche aus der Elbe gefischt wird. Niemand steckt den Tod eines Kindes einfach weg, am wenigsten die Eltern, die daran zu zerbrechen drohen. Jede/r ist für sich allein mit seiner Trauer. Die Stimmung verändert sich erst wieder mit der Ankunft einer jungen Frau, die ihre Kindheit inmitten der turbulenten Protestbewegung verbracht hat. Mit ihrem Blick zurück in die Vergangenheit wirbelt sie reichlich Staub auf, bringt Vergessenes und Verdrängtes ans Licht und zwingt so die Beteiligten, sich unliebsamen Wahrheiten zu stellen.

    Zentrales Thema dieses Romans ist die Sprachlosigkeit der Menschen, aber auch das Unvermögen oder vielleicht auch die mangelnde Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit problematischen Situationen. Dies zeigt uns die Autorin durch die Perspektivwechsel, bei denen man peu à peu in das Innerste der Hauptfiguren eintaucht, ihr Verhalten und ihre Ängste in dieser Ausnahmesituation miterlebt, ihr Schweigen, wo Reden angebracht wäre. Eine Familiengeschichte, geplottet mit psychologischem Feingefühl, deren Dramatik sich erst allmählich entfaltet. Atmosphärisch dicht durch die gelungenen Landschaftsbeschreibungen, die sich nahtlos in die Seelenzustände der Protagonisten einfügen. Lesen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicola D., 16.02.2021

    Kristina Hauff ist das Pseudonym von Susanne Kliem, unter ihrem echten Namen schreibt sie erfolgreiche Kriminalromane. Bereits "Lügenmeer" hat mich vollauf begeistert und neugierig auf ihr neues Buch gemacht.

    "Unter Wasser Nacht" ist ein Buch der großen Gefühle - es packt den Leser tief und lässt ihn eintauchen in eine Geschichte über Freundschaft, Trauer, Verdrängung und Liebe. Das ganze eingebettet in die liebliche Landschaft der Elbauen im Wendland.

    Sophie und Thies leben zusammen mit dem befreundeten Ehepaar Inga und Bodo auf einem idyllischen Hof im Wendland. Was von außen wie eine Idylle wirkt ist in Wirklichkeit etwas anderes. Aaron, der Sohn von Sophie und Thies ist unter ungeklärten Umständen ertrunken. Seitdem lebt das Ehepaar nur noch in seiner Trauer. Auch die Freundschaft zu Inga und Bodo ist erkaltet. Zwischen alldem steht die Frage: was ist damals wirklich mit Aaron passiert? Nach und nach kommen alte Geheimnisse zum Vorschein, nichts ist, wie es scheint.

    Kristina Hauff hat mich mit diesem Buch vollauf gepackt. Ich konnte mich dem atmosphärischen Buch kaum entziehen und habe es innerhalb weniger Tage ausgelesen. Es hinterlässt ein melancholisches Gefühl, auch wenn das Ende eigentlich Hoffnung gibt. Die Autorin weiß sich auszudrücken, den Leser in diese geheimnisvolle, traurige Welt in den Elbauen mitzunehmen.

    "Atmosphärisch und feinfühlig schreibt Kristina Hauff von tiefer Verbundenheit, von schamlosen Geheimnissen und von Schmerz, aus dem neue Hoffnung wächst." Auszug innere Umschlagseite.

    Ich möchte noch viel, viel mehr von Hauff/ Kliem lesen - "Unter Wasser Nacht" ist mein bisheriges Lesehighlight von 2021!

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  • 5 Sterne

    Der Krimi und mehr Blog, 26.02.2021

    Der Roman von Kristina Hauff, welches ein Pseudonym für die Krimiautorin Susanne Kliem ist, spielt im Wendland und hat die Demonstrationen und Blockkaden von Atomkraftgegnern im Hintergrund. Aber die Bilder der Vergangenheit bestimmen nun aktuelle Geschehen im Leben der Menschen.

    Es geht um die vier Freunde Sophie, Inga, Thies und Bodo. Sie hatten sich von den Straßen damals heruntertragen lassen, um gleich danach wieder erneut einen Platz zur Blockade zu suchen. Obwohl sie alle unterschiedlicher Herkunft bzw. Elternhauses waren, haben sie durch die Demonstrationen zusammengefunden. Sophie und Thies haben sich einen Hof im Wendland gesucht, um hier zu leben.

    Ein Jahr später sind Inga und Bodo ihre Nachbarn geworden. Die beiden Pärchen machten fast alles zusammen. Dann kamen die Kinder. Bei Sophie und Thies hatte es etwas länger gedauert. Inga und Bodo hatten da schon einen Sohn und eine Tochter. Sohie und Thies bekamen Aaron.

    "Sie liebte ihren Sohn. So sehr. Aber manchmal war das Gefühl wie verschüttet, unter dicken Schichten von Geröll. Manchmal wusste sie einfach nicht, wer er war. Er war ihr fremd", schreibt Kristina Hauff in ihrem Roman.

    »Unter Wasser Nacht« setzt ein, als Aaron bereits ein Jahr tot ist. In der Elbe ertrunken. Es bestehen Zweifel an einem Unfall. Aber die Wahrheit ist bisher nicht ans Tageslicht gekommen.

    Jetzt habe ich schon viel über die vier Figuren aus »Unter Wasser Nacht« geschrieben. Das hat seinen Grund, und es gibt durchaus noch weitere Figuren, die den Fortlauf des Romans beeinflussen. Denn darin, in den vielschichtigen Figuren, ist die Geschichte so unheimlich faszinierend wie beklemmend.

    Kristina Hauff führt uns in ein Geflecht voller dunkler Geheimnisse ihrer Figuren. Die Geschichte wird anhand der menschlichen Eigenschaften jeder einzelnen Figur erzählt. Unheimlich dicht und spannend. Mit knappen Worten und kurzen Sätzen werden Situationen auf den Punkt gebracht. Man erlebt als Leser auf diese Weise die zarte und raue Landschaft des Wendlands mit ihren Elbauen, aber auch die intensiven Beziehungen der Menschen, die an dem Tod des einen Kindes zu zerbrechen scheinen. Man erfährt von den dunkelsten Geheimnissen der Figuren in dem Roman.

    Kristina Haufs hat eine Sprache gefunden, weit entfernt von den Kriminalromanen, die dennoch einen schrecklichen Todesfall beleuchten. Der Einsatz eines Pseudonyms zur Abgrenzung andere Romane dieser Autorin ist berechtigt. Sie beschreitet mit »Unter Wasser Nacht« einen neuen Weg.

    »Unter Wasser Nacht«ist ein Roman, in den man sich sinken lassen kann, um ihn zu genießen. Er ist es wert, ein weiteres Mal gelesen zu werden.

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 12.03.2021

    13 Monate ist es her. Damals ertrank Aaron auf bisher ungeklärte Weise, der einzige Sohn von Thies und Sophie. Die beiden leben seitdem aneinander vorbei. Ihre tiefe Freundschaft zu ihren Nachbarn Inga und Bodo und deren Vorzeige-Kindern ist zerbrochen. Schweigen umhüllt sie alle. Dann taucht eine Fremde in ihrem Leben auf, diese bringt Farben, Leben, Wünsche, Sehnsüchte, Schwung in ihren Alltag, aber sie bringt auch lang versteckte Geheimnisse ans Tageslicht.

    Von Anfang an hat mich diese ganz besondere Atmosphäre, die die Autorin hier mit ihren Worten erzeugt, gefesselt. Anfangs ist die Handlung wie eine ruhige Flussfahrt, aber man spürt von Anfang an, das unter dem Schweigen der Protagonisten Untiefen und Strömungen lauern. Je mehr die Fremde in das Geschehen eingreift und Veränderungen bewirkt, desto mehr nimmt auch der Erzählstrom an Fahrt auf. Lange ist nicht klar, wohin die Reise geht, was sich hinter den Biegungen verbirgt, was geschah und was geschehen wird.

    Es sind Freunde, Ehepaare, Familien. Jeder von ihnen hat sein Päckchen im Leben zu tragen. Sie schweigen sich an, gehen sich aus dem Weg. Jeder versucht für sich selbst und alleine das Geschehene zu verarbeiten. Die Fäden, die sie einst verbunden haben, sind unterbrochen.
    Durch abwechselnde Erzählperspektiven bekommen die Akteure Tiefe und wirken daher sehr real, man schaut hinter ihre Fassaden und erkennt Neid und Schuldgefühle, Trauer, Scham, Hoffnungen, Ängste, Schmerz, Verlust, Wünsche...so viele unterdrückte und unausgesprochene Gefühle brodeln hier. Die Fremde wirbelt alles durcheinander.

    Die Autorin hat hier das, was die Protagonisten nicht aussprechen können, nicht zugeben oder miteinander teilen wollen, sehr gut in Worte gefasst und dadurch eine ganz besondere Stimmung erzeugt. Auch das Aufbrechen der Wunden, das, was folgt, ist in eine sehr stimmige und sehr spannende Handlung umgesetzt worden.

    Ich bin in diese Geschichte eingetaucht und habe mich mitreißen lassen. Unter Wasser Nacht ist eine eher ruhige Erzählung, die aber eine unglaubliche Sogwirkung entfaltet, je weiter man liest und die mich ziemlich gefesselt hat.
    Die Autorin hat hier unter ihrem Pseudonym geschrieben, unter ihrem realen Namen Susanne Kliem schreibt sie erfolgreich Kriminalromane.

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  • 5 Sterne

    tayjan, 13.02.2021 bei bewertet

    einfühlsam und spannend

    Sophie und Ties leben auf dem Land, auf einem alten Bauernhof, direkt neben ihren Freunden Inga und Bodo und teilen mit diesen nicht nur den Garten. Sie sind schon seit dem Studium befreundet. Inga und Bodo haben zwei Kinder und scheinen ein Bilderbuchleben zu führen. Der Sohn von Sophie und Ties hingegen ist vor etwa einem Jahr unter unklaren Umständen gestorben und war schon vorher ein sehr schwieriges und gewalttätiges Kind. Seither ist das Leben von Ties und Sophie wie erstarrt. Sie können das Familienglück von Bodo und Inga nicht mit ansehen und haben sich mit ihren Freunden entfremdet. Auch innerhalb ihrer Beziehung haben sie sich entfremdet. Thies ist eigentlich Lehrer, doch ist seit dem Tod von Aaron dienstunfähig. Jeden Tag streift er ziellos durch die Gegend und sitzt lange am Fluss, wo Aaron tot aufgefunden wurde. Sophie hingegen vergräbt sich in ihrer Arbeit. Da kommt eine fremde Frau ins Dorf und in ihr Leben. Thies sieht sie von der Fähre kommen und fühlt sich von ihrer Ausstrahlung und der von ihr verbreiteten Lebhaftigkeit aus seiner Lethargie gerissen. Sophie stürzt auf dem Heimweg mit ihrem Fahrrad im Wald und wird von Mara gefunden und nach Hause begleitet. Auch Inga mag sie und noch viel mehr ihre Tochter Jella. Mara vermag positive Schwingungen in ihr Leben zu bringen. Als sie jedoch ausspricht, dass Jella unglücklich ist, bringt sie damit einen Stein ins Rollen. Nach und nach kommen verschwiegene Gefühle und unbekannte Wahrheiten ans Licht und zwingen alle Beteiligten, sich der Realität zu stellen. Doch was will Mara eigentlich hier? Auch das gilt es zu klären.

    Die Geschichte ist in angenehm kurze Kapitel unterteilt, bei denen jedes Kapitel im Wechsel aus Sicht eines anderen Beteiligten erzählt wird. Der Autorin gelingt es, den Leser sofort mit in die Geschichte zu nehmen und ihn trotz des ruhigen und einfühlsamen Erzählstils mitzureißen. Obwohl das Buch von unterdrückten Wünschen und Gefühlen handelt, wird es nie gefühlsduselig und ist trotz des ruhigen Erzählstils gleichzeitig spannend. Zudem regt es zum Nachdenken an, zeigt es doch, was aus unterdrückten Gefühlen und nicht mitgeteilten Gedanken alles entstehen kann.

    Für mich ist dieses Buch eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    tayjan, 26.02.2021

    einfühlsam und spannend

    Sophie und Ties leben auf dem Land, auf einem alten Bauernhof, direkt neben ihren Freunden Inga und Bodo und teilen mit diesen nicht nur den Garten. Sie sind schon seit dem Studium befreundet. Inga und Bodo haben zwei Kinder und scheinen ein Bilderbuchleben zu führen. Der Sohn von Sophie und Ties hingegen ist vor etwa einem Jahr unter unklaren Umständen gestorben und war schon vorher ein sehr schwieriges und gewalttätiges Kind. Seither ist das Leben von Ties und Sophie wie erstarrt. Sie können das Familienglück von Bodo und Inga nicht mit ansehen und haben sich mit ihren Freunden entfremdet. Auch innerhalb ihrer Beziehung haben sie sich entfremdet. Thies ist eigentlich Lehrer, doch ist seit dem Tod von Aaron dienstunfähig. Jeden Tag streift er ziellos durch die Gegend und sitzt lange am Fluss, wo Aaron tot aufgefunden wurde. Sophie hingegen vergräbt sich in ihrer Arbeit. Da kommt eine fremde Frau ins Dorf und in ihr Leben. Thies sieht sie von der Fähre kommen und fühlt sich von ihrer Ausstrahlung und der von ihr verbreiteten Lebhaftigkeit aus seiner Lethargie gerissen. Sophie stürzt auf dem Heimweg mit ihrem Fahrrad im Wald und wird von Mara gefunden und nach Hause begleitet. Auch Inga mag sie und noch viel mehr ihre Tochter Jella. Mara vermag positive Schwingungen in ihr Leben zu bringen. Als sie jedoch ausspricht, dass Jella unglücklich ist, bringt sie damit einen Stein ins Rollen. Nach und nach kommen verschwiegene Gefühle und unbekannte Wahrheiten ans Licht und zwingen alle Beteiligten, sich der Realität zu stellen. Doch was will Mara eigentlich hier? Auch das gilt es zu klären.

    Die Geschichte ist in angenehm kurze Kapitel unterteilt, bei denen jedes Kapitel im Wechsel aus Sicht eines anderen Beteiligten erzählt wird. Der Autorin gelingt es, den Leser sofort mit in die Geschichte zu nehmen und ihn trotz des ruhigen und einfühlsamen Erzählstils mitzureißen. Obwohl das Buch von unterdrückten Wünschen und Gefühlen handelt, wird es nie gefühlsduselig und ist trotz des ruhigen Erzählstils gleichzeitig spannend. Zudem regt es zum Nachdenken an, zeigt es doch, was aus unterdrückten Gefühlen und nicht mitgeteilten Gedanken alles entstehen kann.

    Für mich ist dieses Buch eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Peter B., 06.04.2021

    Gefühlvolles Familiendrama

    „Unter Wasser Nacht“ von Kristina Hauff erzählt die Geschichte zweier Paare, die gemeinsam auf einem Hof in den Elbauen im Wendland leben. Von der einst engen Freundschaft von Thies und Sophie einerseits und Bodo und Inga andererseits ist nicht mehr viel übrig, seit ein Jahr zuvor Aaron, dem Sohn von Thies und Sophie, unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist. Zu schwer ist es für Sophie und Thies, die Idylle der vermeintlich perfekten Familie der Nachbarn mit deren Kindern Jella und Lasse Tag für Tag vor Augen zu haben.
    Da taucht plötzlich die geheimnisvolle Mara auf und durch den einen oder anderen Zufall lernt sie unsere Protagonisten etwas besser kennen. Auf unsere beiden Ehepaare und die Kinder von Bodo und Inga übt Mara eine geheimnisvolle Anziehungskraft aus, wobei jeder etwas anders in Mara sieht. Die Anwesenheit von Mara führt dazu, dass die Paare sich wieder einander annähern.
    Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass Maras Geschichte doch in gewisser Weise verwoben ist mit dem Leben der beiden Familien. Und auch mit dem Leben von Edith und Ulrich, Ingas Eltern. Seinen Ursprung genommen hat das Ganze bei Anti-Atomkraft-Protesten viele Jahre zuvor.
    So wird nach und nach manches Geheimnis der Beteiligten gelüftet und nebenbei kommt auch noch etwas Licht in die Umstände von Aarons Tod.

    Meine Meinung:
    Das Buch ist schön geschrieben. In jedem der angenehm kurzen Kapitel steht eine der Hauptpersonen im Mittelpunkt und es wird jeweils erzählt, wie sich die Handlung aus deren Perspektive entwickelt. Auch gibt es ausführliche Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten, so dass sich der Leser in die Figuren hineinversetzen kann. Das Buch baut seine Spannung recht subtil auf und weiß mit immer neuen Wendungen zu überraschen.
    Das ganze liest sich sehr flüssig, so dass man recht schnell am Ende der 288 Seiten angelangt ist.

    Fazit:
    Ein gefühlvoll geschriebenes absolut lesenswertes Familiendrama.

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  • 5 Sterne

    Barbara M., 03.03.2021

    Ganz viel psychologisches Feingespür, spannend und beklemmend zugleich

    „Unter Wasser Nacht“ von Kristina Hauff ist 2021 im Verlag hanserblau erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 286 Seiten.

    Zwei sehr gut miteinander befreundete Familien stehen am Wendepunkt ihrer Beziehung. Sophie und Thies haben ihren Sohn Aaron bei einem bislang ungeklärten Unfall an der Elbe verloren und müssen mit der Frage nach dem „Warum“ und aufkommenden Schuldgefühlen klar kommen. Inga und Bodo leben gleich gegenüber mit ihren beiden Kindern ein scheinbar idyllisches Familienleben. Und nun kommt ein Jahr nach Aarons Tod plötzlich Mara ins Dorf, rüttelt alle gehörig wach, bringt so einiges durcheinander und deckt Geheimnisse auf.

    Kristina Hauff gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen, ruhigen und sehr fesselnden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin fühlte so ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen der einzelnen Charaktere anbelangt, mit und konnte mich gut in alle hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Sehr gut hat mir gefallen, dass die Autorin die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der vorkommenden Charaktere erzählt. So kam für mich ganz langsam nacheinander immer mehr ans Licht und ich konnte auch wirklich in die „Seele“ der einzelnen blicken. Kristina Hauff schreibt mit ganz viel psychologischem Spürsinn. Der Spannungsbogen blieb in meinen Augen ab der ersten Seite an durchgängig erhalten und teilweise war die Atmosphäre im Buch wirklich auch beklemmend. Ich war schon immer wieder gespannt darauf, zu erfahren, was als nächstes passieren wird, wie die einzelnen Personen nun reagieren werden und welchen Einfluss, das gerade Gelesene auf den Verlauf der Geschichte haben könnte.

    Fazit: Ein psychologisch fein geführter, durchwegs spannender und in meinen Augen sehr gelungener Roman. Ich spreche voller Begeisterung eine Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    Bookflower173, 23.02.2021

    Sehr atmosphärisch!

    Hinter diesem wunderschönen und klaren Cover verbirgt sich eine emotionale und atmosphärische Geschichte, die einen einnimmt und nicht mehr loslässt.

    Sophie und Thies haben hatten es nicht leicht mit ihrem Sohn Aaron. Sophies beste Freundin Inga und ihr Mann Bodo scheinen mit ihren Kindern ein glückliches und perfektes Leben führt, worauf Sophie immer ein bisschen neidisch war. Doch nun ist Aaron tot, er ist in der Elbe ertrunken und auch nach 13 Monaten weiß niemand, wie das passiert ist. Dann taucht plötzlich auch eine unbekannte Frau in die Idylle im Wendland auftaucht und Geheimnisse mit sich bringt.

    Meinung:

    Die erste Seite nimmt den Leser gleich in die Arme und umschließt ihn mit dieser schweren und ruhigen Atmosphäre.
    Es ist sehr emotional, Sophie und Thies bei ihrer Trauerbewältigung zu begleiten. Beide gehen anders mit dem Tod des Sohnes um. Thies ist oft an der Leine und ist in Gedanken, Sophie sucht nach der Ursache, die ihr den Sohn genommen hat. Die Emotionen werden greifbarer, indem die Geschichte aus der Sicht von Thies oder Sophie erzählt wird. Ihre Gefühle und Gedanken kann man gut nachvollziehen und die Trauer dieser beiden stach mir ins Herz. Nebenbei erfahren wir auch etwas aus Sicht der anderen Figuren, die zum Umfeld von Thies und Sophie gehören.

    Der Aufbau des Romans hat mir sehr gut gefallen. Retrospektiv erfährt man etwas darüber, wie Aaron als Mensch, wie die Freundschaft zwischen den Ehepaaren gewesen ist. Durch die Unbekannte bleibt der Roman bis zum Ende spannend. Sehr schön wurde die Stärke und Wichtigkeit der Freundschaft aufgezeigt sowie das Aufzeigen des Umganges zwischen dem Ehepaar Sophie und Thies. Wie geht man mit Trauer um? Wie findet man zurück ins Leben?

    Fazit:

    Das Buch ist ruhig und emotional. Die Figuren sind greifbar und die Spannung ist gegeben. Ein sehr schönes Buch!

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