GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
%
Merken
%
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 137944966

Printausgabe 25.00 €
eBook (ePub) -24% 18.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    M. Falkenberg, 23.08.2021

    Als Buch bewertet

    Kein Kolibri: Wer aufgrund des schönen Covers an eine heitere oder frivole Geschichte denkt, wird wohl enttäuscht sein. Der Roman ist allerdings keine Enttäuschung – die Fähigkeit des Autors, aus banalen oder unwahrscheinlichen Wechselfällen im Leben seines Helden eine spannende Geschichte zu spinnen, ist gewaltig. Ebenso die Feinfühligkeit, mit der er Dramatisches in unheimlichen Schachtelsätzen verpackt, dann wieder der Wechsel zu einem ganz anderen Erzählformat - und wie sich vorher nur Angedeutetes im Rückblick zu einem entscheidenden Kapitel im Roman entwickelt, das ist ihm meisterhaft gelungen. Also mir hat das gut gefallen, mit Ausnahme weniger Stellen, auch wenn ich zuweilen den Überblick über die Zeitsprünge verloren hatte, das spielte aber im Gegensatz zu anderen Büchern mit derartigen Sprüngen hier kaum eine Rolle. Es klärt sich dann auch, wie das mit dem Kolibri zu verstehen ist; ich hätte dem Buch vielleicht einen anderen Titel gegeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Silvia L., 02.10.2021

    Als Buch bewertet

    Marco Carrera erfährt vom Psychoanalytiker seiner Frau, dass sie ihn verlassen wird. Allein diese Situation ist ja schon absurd genug. Im Folgenden erzählt der Autor die weitere Geschichte des Protagonisten. Dabei geht er auf verschiedene Stadien seines Lebens ein. So ist auch das Buch in verschiedene Abschnitte eingeteilt und behandelt unterschiedliche Zeiten und Abschnitte. Vielleicht zu Beginn etwas verwirrend, aber mit der Zeit kommt man gut in die Geschichte hinein.
    Die Geschichte ist insgesamt emotional durchaus sehr berührend und teilweise tragisch. Beim Lesen können da einige Gefühle auftauchen! Aber so etwas macht ja auch ein gutes Buch aus. Der Spannungsbogen blieb die ganze Zeit gut erhalten und der Autor hat es geschafft, die Geschichte nicht erschlaffen zu lassen. Das Buch hat mir gut gefallen und hat mich zum Nachdenken bringen können.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Martina E., 03.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Kolibri“ von Autor Sandro Veronesi wurde 2020 mit dem italienischen Literaturpreis Premio Striga ausgezeichnet. Erstmalig erhielt Sandro Veronesi den Premio Striga 2006 für „Stilles Chaos“.

    Augenarzt Dr. Marco Carrera wird vom Psychoanalytiker seiner Frau mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert. Nicht die einzige abrupte Wende in seinem Leben. Bald kristallisiert sich ein Ziel heraus, für das es sich zu kämpfen und zu leben lohnt.

    Der Roman umspannt mehrere Jahrzehnte bis zum Jahr 2030. Die alte und die neue Welt treffen aufeinander. Im Fokus stehen Schicksal, Freundschaft, Liebe, Bewegung und Stillstand. Entscheidet sich Marco für seine große Liebe, mit der er sich über viele Jahre Briefe schreibt und die er in regelmäßigen Abständen trifft? Die Dialoge zwischen Marco und dem Psychoanalytiker Dr. Carradori haben Wahrheiten parat und bringen Steine ins Rollen. Carradori wird zum Ansprechpartner in Not und Zweifel. Wer ist Dr. Marco Carrera? Was hat ihn geprägt und zu dem Menschen gemacht, der er ist? Rückblicke in die Vergangenheit erzählen von seiner Kindheit und beleuchten sein Umfeld. Unwahrscheinliche Ereignisse und Unglücksfälle sorgen für Veränderungen. Mit Dr. Carradori fließen die Themen „Umweltzerstörung und Umweltkatastrophen“ wie nebenbei ein. Im letzten Buchdrittel offenbart sich, was hinter Marcos Ziel steckt und welche wichtige Rolle der Mensch der Zukunft hat. Interessant sind die Sichtweisen auf Blick, Wahrheit und Freiheit. Es geht um die neue Generation auf Seiten der Wahrheit und ihre Aufgabe, die Welt zu retten und zu verändern, unterstützt von den Einsichtigen in jedem Alter. Das letzte Buchdrittel hat mit dem Einblick ins Spielerleben auch eine überraschende Erleuchtung parat, inklusive Spannungsaufbau. Verzicht ist das Schlüsselwort und die Erkenntnis, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Erzählweise mit E-Mails, Briefen, Dialogen und Zeitsprüngen überzeugt nicht immer. Der kritische Blick auf die moderne Welt ist gelungen. Auch für die Liebe finden sich berührende Szenen und Worte. Rätselhaft und unterhaltsam ist Unglücksbringer Duccio. Die Zerbrechlichkeit des Lebens wird immer wieder auf eindringliche Weise deutlich.

    Das Cover hat durch Titel und Vogel Anziehungskraft. Der Kolibri mit seiner besonderen Bedeutung wird vielfältig und auf ungewöhnliche Art in die Geschichte integriert. Mit dem Hinweis auf die Romanauszeichnung schnellen die Erwartungen hoch. „Der Kolibri“ erweist sich als eigensinnig, hat aber schöne Szenen und Nachdenkliches parat. Eine durchgehend intensive Atmosphäre mag sich nicht entfalten. Das letzte Buchdrittel hat am meisten Facetten und verleiht der Geschichte Tiefe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Martina E., 10.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Kolibri“ von Autor Sandro Veronesi wurde 2020 mit dem italienischen Literaturpreis Premio Striga ausgezeichnet. Erstmalig erhielt Sandro Veronesi den Premio Striga 2006 für „Stilles Chaos“.

    Augenarzt Dr. Marco Carrera wird vom Psychoanalytiker seiner Frau mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert. Nicht die einzige abrupte Wende in seinem Leben. Bald kristallisiert sich ein Ziel heraus, für das es sich zu kämpfen und zu leben lohnt.

    Der Roman umspannt mehrere Jahrzehnte bis zum Jahr 2030. Die alte und die neue Welt treffen aufeinander. Im Fokus stehen Schicksal, Freundschaft, Liebe, Bewegung und Stillstand. Entscheidet sich Marco für seine große Liebe, mit der er sich über viele Jahre Briefe schreibt und die er in regelmäßigen Abständen trifft? Die Dialoge zwischen Marco und dem Psychoanalytiker Dr. Carradori haben Wahrheiten parat und bringen Steine ins Rollen. Carradori wird zum Ansprechpartner in Not und Zweifel. Wer ist Dr. Marco Carrera? Was hat ihn geprägt und zu dem Menschen gemacht, der er ist? Rückblicke in die Vergangenheit erzählen von seiner Kindheit und beleuchten sein Umfeld. Unwahrscheinliche Ereignisse und Unglücksfälle sorgen für Veränderungen. Mit Dr. Carradori fließen die Themen „Umweltzerstörung und Umweltkatastrophen“ wie nebenbei ein. Im letzten Buchdrittel offenbart sich, was hinter Marcos Ziel steckt und welche wichtige Rolle der Mensch der Zukunft hat. Interessant sind die Sichtweisen auf Blick, Wahrheit und Freiheit. Es geht um die neue Generation auf Seiten der Wahrheit und ihre Aufgabe, die Welt zu retten und zu verändern, unterstützt von den Einsichtigen in jedem Alter. Das letzte Buchdrittel hat mit dem Einblick ins Spielerleben auch eine überraschende Erleuchtung parat, inklusive Spannungsaufbau. Verzicht ist das Schlüsselwort und die Erkenntnis, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Erzählweise mit E-Mails, Briefen, Dialogen und Zeitsprüngen überzeugt nicht immer. Der kritische Blick auf die moderne Welt ist gelungen. Auch für die Liebe finden sich berührende Szenen und Worte. Rätselhaft und unterhaltsam ist Unglücksbringer Duccio. Die Zerbrechlichkeit des Lebens wird immer wieder auf eindringliche Weise deutlich.

    Das Cover hat durch Titel und Vogel Anziehungskraft. Der Kolibri mit seiner besonderen Bedeutung wird vielfältig und auf ungewöhnliche Art in die Geschichte integriert. Mit dem Hinweis auf die Romanauszeichnung schnellen die Erwartungen hoch. „Der Kolibri“ erweist sich als eigensinnig, hat aber schöne Szenen und Nachdenkliches parat. Eine durchgehend intensive Atmosphäre mag sich nicht entfalten. Das letzte Buchdrittel hat am meisten Facetten und verleiht der Geschichte Tiefe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Martina E., 06.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Kolibri“ von Autor Sandro Veronesi wurde 2020 mit dem italienischen Literaturpreis Premio Striga ausgezeichnet. Erstmalig erhielt Sandro Veronesi den Premio Striga 2006 für „Stilles Chaos“.

    Augenarzt Dr. Marco Carrera wird vom Psychoanalytiker seiner Frau mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert. Nicht die einzige abrupte Wende in seinem Leben. Bald kristallisiert sich ein Ziel heraus, für das es sich zu kämpfen und zu leben lohnt.

    Der Roman umspannt mehrere Jahrzehnte bis zum Jahr 2030. Die alte und die neue Welt treffen aufeinander. Im Fokus stehen Schicksal, Freundschaft, Liebe, Bewegung und Stillstand. Entscheidet sich Marco für seine große Liebe, mit der er sich über viele Jahre Briefe schreibt und die er in regelmäßigen Abständen trifft? Die Dialoge zwischen Marco und dem Psychoanalytiker Dr. Carradori haben Wahrheiten parat und bringen Steine ins Rollen. Carradori wird zum Ansprechpartner in Not und Zweifel. Wer ist Dr. Marco Carrera? Was hat ihn geprägt und zu dem Menschen gemacht, der er ist? Rückblicke in die Vergangenheit erzählen von seiner Kindheit und beleuchten sein Umfeld. Unwahrscheinliche Ereignisse und Unglücksfälle sorgen für Veränderungen. Mit Dr. Carradori fließen die Themen „Umweltzerstörung und Umweltkatastrophen“ wie nebenbei ein. Im letzten Buchdrittel offenbart sich, was hinter Marcos Ziel steckt und welche wichtige Rolle der Mensch der Zukunft hat. Interessant sind die Sichtweisen auf Blick, Wahrheit und Freiheit. Es geht um die neue Generation auf Seiten der Wahrheit und ihre Aufgabe, die Welt zu retten und zu verändern, unterstützt von den Einsichtigen in jedem Alter. Das letzte Buchdrittel hat mit dem Einblick ins Spielerleben auch eine überraschende Erleuchtung parat, inklusive Spannungsaufbau. Verzicht ist das Schlüsselwort und die Erkenntnis, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Erzählweise mit E-Mails, Briefen, Dialogen und Zeitsprüngen überzeugt nicht immer. Der kritische Blick auf die moderne Welt ist gelungen. Auch für die Liebe finden sich berührende Szenen und Worte. Rätselhaft und unterhaltsam ist Unglücksbringer Duccio. Die Zerbrechlichkeit des Lebens wird immer wieder auf eindringliche Weise deutlich.

    Das Cover hat durch Titel und Vogel Anziehungskraft. Der Kolibri mit seiner besonderen Bedeutung wird vielfältig und auf ungewöhnliche Art in die Geschichte integriert. Mit dem Hinweis auf die Romanauszeichnung schnellen die Erwartungen hoch. „Der Kolibri“ erweist sich als eigensinnig, hat aber schöne Szenen und Nachdenkliches parat. Eine durchgehend intensive Atmosphäre mag sich nicht entfalten. Das letzte Buchdrittel hat am meisten Facetten und verleiht der Geschichte Tiefe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Martina E., 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Kolibri“ von Autor Sandro Veronesi wurde 2020 mit dem italienischen Literaturpreis Premio Strega ausgezeichnet. Erstmalig erhielt Sandro Veronesi den Premio Strega 2006 für „Stilles Chaos“.

    Augenarzt Dr. Marco Carrera wird vom Psychoanalytiker seiner Frau mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert. Nicht die einzige abrupte Wende in seinem Leben. Bald kristallisiert sich ein Ziel heraus, für das es sich zu kämpfen und zu leben lohnt.

    Der Roman umspannt mehrere Jahrzehnte bis zum Jahr 2030. Die alte und die neue Welt treffen aufeinander. Im Fokus stehen Schicksal, Freundschaft, Liebe, Bewegung und Stillstand. Entscheidet sich Marco für seine große Liebe, mit der er sich über viele Jahre Briefe schreibt und die er in regelmäßigen Abständen trifft? Die Dialoge zwischen Marco und dem Psychoanalytiker Dr. Carradori haben Wahrheiten parat und bringen Steine ins Rollen. Carradori wird zum Ansprechpartner in Not und Zweifel. Wer ist Dr. Marco Carrera? Was hat ihn geprägt und zu dem Menschen gemacht, der er ist? Rückblicke in die Vergangenheit erzählen von seiner Kindheit und beleuchten sein Umfeld. Unwahrscheinliche Ereignisse und Unglücksfälle sorgen für Veränderungen. Mit Dr. Carradori fließen die Themen „Umweltzerstörung und Umweltkatastrophen“ wie nebenbei ein. Im letzten Buchdrittel offenbart sich, was hinter Marcos Ziel steckt und welche wichtige Rolle der Mensch der Zukunft hat. Interessant sind die Sichtweisen auf Blick, Wahrheit und Freiheit. Es geht um die neue Generation auf Seiten der Wahrheit und ihre Aufgabe, die Welt zu retten und zu verändern, unterstützt von den Einsichtigen in jedem Alter. Das letzte Buchdrittel hat mit dem Einblick ins Spielerleben auch eine überraschende Erleuchtung parat, inklusive Spannungsaufbau. Verzicht ist das Schlüsselwort und die Erkenntnis, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Erzählweise mit E-Mails, Briefen, Dialogen und Zeitsprüngen überzeugt nicht immer. Der kritische Blick auf die moderne Welt ist gelungen. Auch für die Liebe finden sich berührende Szenen und Worte. Rätselhaft und unterhaltsam ist Unglücksbringer Duccio. Die Zerbrechlichkeit des Lebens wird immer wieder auf eindringliche Weise deutlich.

    Das Cover hat durch Titel und Vogel Anziehungskraft. Der Kolibri mit seiner besonderen Bedeutung wird vielfältig und auf ungewöhnliche Art in die Geschichte integriert. Mit dem Hinweis auf die Romanauszeichnung schnellen die Erwartungen hoch. „Der Kolibri“ erweist sich als eigensinnig, hat aber schöne Szenen und Nachdenkliches parat. Eine durchgehend intensive Atmosphäre mag sich nicht entfalten. Das letzte Buchdrittel hat am meisten Facetten und verleiht der Geschichte Tiefe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Cosmea, 06.10.2021

    Als Buch bewertet

    Von Schicksalsschlägen gebeutelt
    Im Mittelpunkt von Sandro Veronesis 2020 mit dem Premio Strega ausgezeichneten Roman “Der Kolibri“ steht der Augenarzt Marco Carrera. Er stammt aus einer bürgerlichen Familie in Florenz, wird selbst später in Rom tätig sein. In 46 Kapiteln erzählt der Autor eine außergewöhnliche, etwa 70 Jahre umfassende Familiengeschichte, jedoch nicht chronologisch, sondern mit ständigen Zeitsprüngen. Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag. Der Psychoanalytiker seiner Frau bricht seine ärztliche Schweigepflicht, weil er glaubt, dass Marco in Gefahr ist. Seine Frau erwartet ein Kind von einem deutschen Piloten und wird ihn verlassen. Mit ihr hat er die geliebte Tochter Adele, die angesichts der Scheidung und des Rosenkriegs der Eltern psychische Auffälligkeiten entwickeln wird. Das Scheitern seiner Ehe ist jedoch nicht das einzige Unglück, das Marco zustößt. Er verliert im Laufe der Zeit vier geliebte Familienmitglieder. Er selbst will keine Veränderungen, sondern den absoluten Stillstand – wie der Kolibri, der mit unendlich vielen Flügelschlägen erreicht, dass er auf der Stelle verharren kann, aber diesen Wunsch vereitelt das Schicksal immer wieder durch den Tod von Angehörigen. Kolibiri wurde er als Kind genannt, weil er extrem klein, aber sehr beweglich war. Erst eine Therapie verhalf dem 15jährigen zu einem sprunghaften Wachstum und zu normaler Größe.
    Die Todesfälle in seinem Umfeld waren aber nicht der einzige Grund, warum aus Marco kein glücklicher Mensch wurde. Schon als Jugendlicher verliebte er sich in Luisa, liebte sie ein ganzes Leben lang, aber nie wurde eine Beziehung daraus. Sie schrieben sich, sahen sich eine Zeit lang im Sommer am Meer, aber es blieb eine unerfüllte Liebe, weil Marco keinen Schritt auf sie zuging. Der einzige Lichtblick in seinem Leben ist die geliebte Enkelin Miraijin, die er im Auftrag seiner früh verstorbenen Tochter Adele zum Menschen der Zukunft erzieht. Sie ist wunderschön und hochbegabt und wird die Welt zu einer besseren machen.
    Der sprachlich und gedanklich anspruchsvolle Roman ist keine leichte Lektüre. Die unzähligen Zeitsprünge und Ortswechsel setzen ein überdurchschnittliches Durchhaltevermögen voraus. Ohne die Jahresangaben zu Beginn der Kapitel wäre auch der noch so anstrengungsbereite Leser überfordert. Mir hat der Roman nicht so gut gefallen wie andere Bücher von Veronesi.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Lilly W., 04.10.2021

    Als Buch bewertet

    Es ist Sandro Veronesis raffinierte Erzählkunst, mit der sein Roman "Der Kolibri" besticht und ihm den "Premio Strega" einbrachte, Italiens wichtigsten Literaturpreis. Er erzählt die Geschichte eines Mannes, der angesichts von persönlichen Trägödien versucht, sein Leben und seine Familie zusammenzuhalten.

    Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag für Marco Carrera als er erfährt, dass seine Frau ein Kind erwartet - allerdings nicht von ihm. Es ist nicht das erste Unglück, das über ihn hereinbricht, und es wird auch nicht das letzte sein. Er verliert nahe Menschen unter teils tragischen Umständen und seine große Liebe zu seiner Kindheitsfreundin Luisa bleibt unerfüllt. Was klingen könnte wie eine große Tragödie ist viel mehr eine Geschichte über das Leben an sich. Sandro Veronesi erzählt die Geschichte nicht düster, sondern mit mindestens einem lachenden Auge. Das Buch steckt voller Kuriositäten, heiterem Witz und Philosophie und zeigt einen Mann, der sich dem Leben stellt, der die Widerstandsfähigkeit aufbringt, um mit den Stürmen des Lebens fertig zu werden - wie der titelgebende Kolibri, der es durch die Vielzahl seiner Flügelschläge vermag, auf der Stelle bleiben zu können.

    Von einer chronologischen Lebenserzählung sind wir dabei so weit wie nur irgend möglich entfernt. Die Geschichte springt vor und dann wieder zurück bis in die Kindheit, jedes Kapitelchen setzt woanders an und - hier zeigt sich Veronesis Raffinesse - folgt seinem ganz eigenen Stil: mal lesen wir einen typischen Romanabschnitt, dann einen Brief, einen reinen Dialog, eine E-Mail, dann ein Satz, der sich über mehrere Seiten streckt. Dieser Stil hat seinen ganz eigenen Reiz und - was ebenfalls wichtig ist - gibt ausreichend Orientierung, um sich in der Abfolge der Geschehnisse zurecht zu finden. Dass der Roman mich letztlich dennoch nicht vollkommen überzeugen konnte, liegt viel mehr daran, dass "Der Kolibri" zwar als echtes Unikat funktioniert, für mich aber trotz vieler feinsinniger Szenen nicht die Intensität hatte, um mich tiefer in die Geschichte zu ziehen, anstatt mich als reine Bewunderin der Erzählkunst außen vor zu lassen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Marianna T., 12.09.2021

    Als Buch bewertet

    Kompliziert geschrieben

    Dr. Marco Carrera ist Augenarzt in Rom. Dass ihn seine Frau Marina verlassen will, schwanger von einem anderen, erfährt er von unerwarteter Seite. Doch das ist nicht der erste Tiefpunkt seines Lebens.

    Warum das Buch "Der Kolibri" heißt, erklärt sich im Laufe der Geschichte. Ein sehr schönes Sinnbild! Es gibt viele Situationen, die durch dieses Sinnbild einen guten Rahmen bekommen und greifbar werden. Dies ist umso wichtiger, da die Erzählung sehr wechsel- und bruchstückenhaft ist.
    Die Geschichte baut sich in vielen parallel verlaufenden Erzählsträngen auf, springt in die Vergangenheit und wieder zurück. Dann verlaufen die vielen Erzählstränge nicht einmal linear. Es geht zwar immer um Marco, aber es ist schwer die unterschiedlichen Perspektiven auf ihn mit seiner Person zu vereinbaren. Das wird mit der Zeit leichter, weil zwischen den Bruchstücken Bezüge sichtbar werden. Vieles bleibt im Unklaren und distanziert. Teilweise wirkt die Erzählung wie eine Story auf einer Theaterbühne, erzählt aus dem Hintergrund. In wenigen Situationen kam wirklich Stimmung auf, die mich berühren konnte. Die ewiglangen Schachtelsätze haben auch nicht gerade zum Lesefluss beigetragen, geschweige denn Emotionen transportiert. Vielleicht ist dies gut, da die Geschichte ein einziges Drama ist. Alles ist irgendwie kompliziert und anstrengend, das Lesen mühsam. Beinah hätte ich das Buch vorzeitig weggelegt. Die ungewöhnlichen Situationen, denen sich Marco stellen muss haben mich wohl davon abgehalten. Immer auf der Spur des Unglücks. Auch die Charaktere haben so ihren Reiz, haben was Schillerndes.

    Lesen oder nicht? Schwer zu sagen. Komplizierte Erzählung über das Drama eines Lebens.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Buchjunkie, 02.09.2021

    Als Buch bewertet

    Anders als erwartet

    Eins vorab: Cover und Buchgestaltung gefallen mit sehr gut.
    Ich war sehr gespannt auf diesen Roman. Nicht nur, weil er optisch so ansprechend ist, sondern auch weil mir die Leserprobe der ersten Kapitel gefallen hat. Dass es kein „normaler“ Roman wird, konnte ich mir schon denken, aber das macht mir nicht aus. Ich mag experimentelle Romanstrukturen und habe schon einiges in die Richtung gelesen. Mit dem Kolibri bin ich aber einfach nicht richtig warm geworden. Es ging nach dem Anfang sehr fragmentarisch weiter, was an sich nicht schlecht ist, aber mir irgendwann nicht mehr gefallen hat, weil man zu sehr von der Story weg war. Teilweise fand ich die Kapitel auch schlicht etwas langweilig (etwa, wenn in einem Brief alle Einrichtungsgegenstände aufgezählt werden). Als Stilmittel recht interessant, aber eben trotzdem langweilig zu lesen.
    Für mich wurde es dann auch im Laufe des Buches nicht wirklich besser und ich hab das Buch immer wieder zur Seite gelegt, weil ich keine Motivation hatte, weiter zu lesen.
    Insgesamt finde ich das Buch nach wie vor interessant, es hat eben eine eigene Form und das gefällt mit. Ich hatte mir aber mehr versprochen oder einfach etwas anderes erwartet, besonders auch, weil das Buch einen Literaturpreis gewonnen hat und ich nach der Leseprobe ein etwas konkreteren Text erwartet habe.
    Ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben, aber ich denke, es ist kein Buch zum lockeren Durchlesen. Man muss schon dran bleiben und man sollte Experimente mögen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Bookslove1511, 27.09.2021

    Als Buch bewertet

    Etwas spezial

    Sandro Veronesis erzählt in seinem mit „Premio Strega 2020“ (wichtigsten Literaturpreis des Italiens) ausgezeichneten neuen Roman die Lebensgeschichte eines Augenarztes. Er erzählt über ein Mann, der eine Tragödie die nächsten erleben musste, und zwar fast 70 Jahrelang, aber trotzdem versuchte seine Familie zusammenzuhalten.

    Der Kolibri heißt Marco Carrera. Nicht dass er sehr flink wie ein Kolibri ist, sondern als Kind kleiner war als seine Altersgenossen. Er wächst in einer gutbürgerlichen Familie als mittleres Kind auf, spielt gern Tennis, noch gern Glücksspiele. Er studiert Medizin, verliebt sich in das sieben Jahre jüngere Nachbarmädchen, heiratet aber eine Flugbegleiterin und bekommt eine Tochter. Soweit so gut? Ja natürlich, denn was ich hier niedergeschrieben hab, ist chronologisch! Doch wie Herr Veronesis Marcos Lebensgeschichte erzählt, ist alles andere als zeitlich geordnet. Beim Lesen war ich selbst wie ein Kolibri. Mal bin ich vorwärts geflattert, mal rückwärts. Manchmal waren die Zeitspannen so auseinander entfernt, sodass ich immer wieder zurückblättern musste. Bin ehrlich: bis ich alles gemerkt habe, habe ich das halbe Buch gelesen! Obwohl Veronesis Sprache sperrig und der Aufbau sehr chaotisch ist, die Geschichte entwickelt eine Sogwirkung und ich wollte unbedingt weiterlesen, um die Gründe zu verstehen.

    Dieser Roman ist wie ein kubistisches Bild, erst nach genauerer Betrachtung erkennt man Einzelheiten. Nicht schlecht, sondern etwas spezial.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    bibliofreund, 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist eine Charakterstudie und wird in Form von E-Mails, Erzählungen, Dialogen, Briefen und Gedichten präsentiert. Marco Carrera erleidet eine Serientragödie im Leben. Die meisten von uns erleiden den Verlust unserer Eltern, aber Marco muss auch mit dem Tod seiner Schwester, seiner Tochter und schließlich mit seinem eigenen Tod fertig werden. Er heiratet ungestüm die Ehe scheitert und Carrera unternimmt große Anstrengungen sich zu finden, still zu stehen und zur Ruhe zu kommen. Er fühlt sich von der Welt und seiner Umgebung missverstanden. Die einzige Tragödie, die er vermeiden kann, ist ein Flugzeugabsturz in Larnaca. Der einzige Zweck seines Lebens wird auf seine Enkelin projiziert und die Achterbahn seiner Gefühle lässt ihn sein ganzen Leben nicht los.
    Sandro Veronesis Schreibart ist nicht einfach, man muss sich konzentrieren und der Handlung zu folgen. In der zweiten Hälfte wird der Lesefluss besser dennoch gibt es keine wahre Geschichte, keine Handlung, keine tiefere Charakterstudie. Das Geschriebene ist oft langatmig und ich konnte der Handlung nicht immer folgen. Das Leid des Lebens, das durch die Sicht eines Mannes verdeutlich werden sollte, wurde mir dann doch zu viel.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Suzann K., 17.11.2021

    Als Buch bewertet

    Schwierig zu lesen
    "Der Kolibri" von Sandro Veronesi ist ein Roman, mit dem ich mich etwas schwer getan habe. Es geht hier um die Familiengeschichte von dem Augenarzt Marco Carrera. Ich muss zugeben, er hatte sicher ein sehr interessantes Leben mit vielen Schwierigkeiten und Mißerfolgen, aber die Art und Weise wie das hier erzählt wird, ist schwer zu fassen.
    Die Lebensgeschichte von Carrera wird bis in kleinste Einzellheiten zerlegt und analysiert, teilweise auch auf amüsante Art und Weise. Allerdings geschieht das nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern in Rückblenden. Diese Rückblenden springen aber auch in der Zeit hin und her und werden dann noch von Briefen mit verschiedenen Absendern und Empfängern unterbrochen. Auf diese Weise fand ich es sehr mühsam und zäh mir diese Geschichte zusammenzusetzen und zu erschließen.
    Die Schreibweise war innerhalb der einzelnen Abschnitte gut und bildhaft, aber mir fiel es mit jedem Wechsel schwer, mich wieder zu orientieren, mit wem ich grade wann unterwegs bin. Der Bogen hat sich schon geschlossen und der Roman machte auch Sinn, vielleicht hatte ich mir etwas leichteres, schwebenderes erwartet unter dem Titel.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Daniela H., 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Kolibri ist ein Roman von Sandro Veronsi und ist 2021 erschienen in deutscher Version. Das Cover finde ich sehr schön. Ich mag das helle grün und den Kolibri, der natürlich sehr gut zum Titel passt.
    Das Buch ist in Form von Emails, Briefen und sonstigen Texten verfasst. Es ist also nicht nur eine erzählte Story. Es geht um das gesamte Leben von Marco Carrera, von der Kindheit bis letztlich zum Tod.
    Der Schreibstil hat einen guten Stil, allerdings musste ich mich sehr konzentrieren um der Story folgen zu können. Das Buch war für mich sehr anstrengend zu lesen und ich habe auch vergleichsweise lange gebraucht bis ich durch war.
    Die Geschichte hat mich ebenfalls nicht wirklich begeistert und ich konnte nicht wirkliches Interesse an der Hauptfigur aufbauen. Für mich war Marco einfach nicht interessant genug und daher bin ich auch etwas enttäuscht von dem Buch.
    Für mich war das Buch leider nichts, ich denke für Leute die gerne Lebensgeschichten lesen und denen ein gekonnter Schreibstil wichtig ist wird dieses Buch besser geeignet sein!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Maria B., 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    Für mich fast ungenießbar

    Eines gleich vorweg: Das Bild des eindrücklich schwirrenden Vogels auf dem Cover besticht, auch durch die Farbe des Hintergrundes. Die dünn und zerbrechlich gestaltete Schrift passt ebenfalls ausgezeichnet zum Thema.
    Mit viel Erwartung ob der Vorschusslorbeeren auf dem Schutzumschlag habe ich den Roman begonnen. Doch schon bald ertappte ich mich beim Querlesen. Selbst in der Hälfte des Textes hatte ich noch immer nicht so recht in die Story hineingefunden. Vielleicht liegt es an den seitenlangen Absätzen, vielleicht an der häufigen Langatmigkeit oder den ständigen Zeitsprüngen, die sich über 60 Jahre hinweg erstrecken. In endlos langen Sätzen habe ich mehrmals den Faden verloren. Ich finde, die angekündigten Anekdoten hätten leichtfüßiger daherkommen sollen.
    Der Sprachstil lässt nichts zu wünschen übrig, Sandro Veronesi ist zweifellos ein Meister seines Genres. Die Figuren sind sehr lebensecht gezeichnet. Doch ich konnte mich einfach nicht für das Buch erwärmen und habe mich nur mit Mühe durchgekämpft. Gut, dass vergleichsweise wenige Personennamen zu merken sind, denn sonst hätte ich den Überblick auch noch verloren.
    Thematisch ist der Stoff interessant für mich, weil in diesen Familiengeschichten meist auch ein Teil meiner eigenen Vergangenheit zu finden ist.
    Seit meiner Kindheit bin ich eine Vielleserin, komme auch mit schwierigeren Texten klar und bin grundsätzlich geneigt, einen Roman zu loben. Aber diese 335 Seiten waren ermüdend. Ich habe aufgeatmet, als ich bei den Nachweisen angelangt war.
    Bisher habe ich noch nichts von Veronesi gelesen, vielleicht muss man seine Werke und seine Art zu schreiben gewohnt sein. Doch leider bin ich enttäuscht und möchte das Buch nicht weiterempfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Marie aus E., 02.09.2021

    Als Buch bewertet

    So ein wunderschönes Cover, ich habe mich sofort verliebt. Bei mir dürfen nur noch Lieblingsbücher bleiben, ich hatte nach dem Cover und dem Klappentext die große Hoffnung, dass das Schmuckstück meinen Bücherschrank langfristig zieren darf - aber: leider nein.

    Marco Carrera ist Augenarzt und seine Lebensgeschichte - samt die seiner Familie wird hier erzählt. Die ersten Seiten waren spannend.
    Der Psychoanalytiker seiner Frau besucht ihn, um ihn zu warnen. Marco wäre in großer Gefahr. Doch was so spannend begann, entwickelte sich leider nicht dementsprechend weiter.
    Man hätte es ahnen können, denn auch bereits in diesen ersten Seiten wird lang und breit ausgeholt. Der Analytiker tritt ein, der Plattenspieler, der läuft, wird beschrieben, der Verstärker, die Lautsprecherboxen, das Regal, sogar die Plattenhülle.
    Diese Detailtreue nimmt großen Raum im Buch ein, insbesondere auch was die Möblierung der Zeit angeht (für Innenarchitekten wahrscheinlich ein Highlight, für mich allerdings sehr ermüdend), aber nicht nur diesbezüglich.
    Ein echter Lesefluss hat sich hier bei mir nicht eingestellt.

    Dazu noch jede Menge Zeitsprünge - die Einordnung war für mich schwierig.

    Auch die eigentliche Geschichte - vielmehr die vielen Geschichten, da es ja eine Familiengeschichte ist, hat mich nicht fesseln können. Jede Menge Therapeuten, Analytiker und passive Familienmitglieder, die ihr Schicksal nicht ändern, sondern so vor sich hinleben. Oder auch nicht.

    Ein Buch über Unglück - und es hat leider nicht meinen Lese-Geschmack getroffen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Christian B., 08.09.2021

    Als Buch bewertet

    Verwirrender Roman

    Der Roman "Der Kolibri" von Sandro Veronesi, der 2020 mit dem Premio Strega ausgezeichnet wurde konnte mich nicht überzeugen und ich habe das Buch nach ca. einem Drittel abgebrochen. Aufgrund der Leseprobe, die mich aufgrund des interessanten Schreibstils sofort angesprochen hat, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch, wahrscheinlich zu hohe.

    Der Roman erzählt bruchstückartig die Geschichte des Augenarztes Marco Carrera, in jedem Kapitel wird die Geschichte aus einer anderes Perspektive, einer anderen Person oder einer anderen Zeitebene erzählt. Normalerweise sprechen mich Roman mit solch einem Aufbau, viele Zeitsprünge und viele Wechsel der Erzählperspektive an, bei "Der Kolibri" fand ich das Lesen dadurch nur Anstrengend und es war schwierig der Handlung zu folgen. Vor allem die Briefe alle paar Kapitel fand ich sehr verwirrend.

    War leider nicht mein Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Mandel61118, 24.08.2021

    Als Buch bewertet

    Nicht mein Fall
    Das Cover mit dem Kolibri fand ich sehr besonders und auch die Leseprobe mit dem skurril anmutenden Dialog zwischen dem Augenarzt Marco und dem Psychiater seiner Frau fesselte mich. Die Situation, in dem der Psychiater Marco auf scheinbar wirre Weise mitteilt, dass entweder er oder seine Frau in Gefahr ist, weckte meine Neugier.

    Danach folgt ein nicht chronologisches Sammelsurium an Schilderungen, Briefen, Gesprächen. Dadurch setzt sich nach und nach die ganze Geschichte wie Puzzleteile zusammen.
    Sprachlich hat mich das Buch durchaus angesprochen, auch die Art und Weise, wie das Buch aufgebaut ist, beeindruckte mich beim Lesen, auch wenn es für mich persönlich zu chaotisch und sprunghaft war.
    Letztendlich muss ich jedoch gestehen, dass ich die Lektüre recht mühsam fand - der Roman vermochte mich einfach nicht zu packen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 1 Sterne

    Petra L., 25.08.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover von Sandro Veronesis Roman "Der Kolibri" gefällt mir sehr gut. Ganz in grün gehalten, mit einem Kolibri, der gerade in Bewegung ist, das passt zu dieser Geschichte und vor allem zum Hauptprotagonisten , dem Augenarzt Marco Carrera, denn der ist auch immerzu in Bewegung, wie ein flatternder Vogel und mir persönlich ist es sehr schwer gefallen, ihm zu folgen.

    Die Geschichte beginnt damit, dass der Augenarzt vom Psychoanalytiker seiner Frau darüber informiert wird, dass die von einem deutschen Piloten schwanger ist und plant, mit ihm durchzubrennen. Und der Grund, warum der Psychoanalytiker überhaupt seine Schweigepflicht bricht, ist der, dass er überzeugt ist, dass Marcos Leben in Gefahr ist und er ihn einfach darüber informieren müsste.

    Diesen Einstieg in die Geschichte fand ich noch richtig gut und ich dachte, mich erwartet nun eine spannende Geschichte über das Leben des Ehepaares Carrera, in der man erfährt, wie es soweit kommen konnte. Doch ich habe mich leider getäuscht, an diesem Buch fand ich bedauerlicherweise überhaupt nichts spannend. Erzählt wird über das Leben von Marco in einer rasanten Weise und mit immer wechselnden Handlungsorten und großen Zeitsprüngen. Immer kreuz und quer. Mal sind es Briefe an die Frau, die er schon ewig liebt, beim nächsten Mal Briefe an seinen Bruder, in denen es um Erbstücke des Vaters geht, dann wieder beschreibt er das Verhältnis zu seiner Tochter, oder die Probleme, die er als Kind hatte, über die Ehe seiner Eltern, sein Verhältnis zu seinen Geschwistern oder er berichtet über die Zeit mit seinem Freund und erinnert sich an dessen Probleme.

    Ich habe mir wirklich große Mühe gegeben, den zahlreichen Puzzleteilen dieser Geschichte zu folgen und die Spannung , die im Klappentext versprochen wurde, zu finden. Außerdem dachte ich mir die ganze Zeit, "dieses Buch wurde ausgezeichnet mit dem Premio Strega 2020, das kann doch nicht so langweilig sein". Ich wollte nicht abbrechen, weil ich immer die Hoffnung hatte, dass der Funke noch überspringen würde. Doch das ist nicht passiert, obwohl ich mich tatsächlich bis zum Ende durchgekämpft habe. Vielleicht verstehe ich den Schreibstil des Autors ja auch einfach nicht, aber für mich war "Der Kolibri" leider ein Reinfall.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anonym, 21.08.2021

    Als Buch bewertet

    Verwirrendes Puzzle aus Lebenslügen
    Ein psychologisch spannender Einstieg in den Roman gelingt dem Autor Sandro Veronesis. Dem Augenarzt Marco Carrera werden durch den Psychoanalytiker seiner Frau die Augen geöffnet. Er vertraut ihm an, dass seine Frau ein Verhältnis mit einem deutschen Piloten hat und dass er selbst in großer Gefahr schwebe. Nach diesem fulminanten Auftakt werden wir lesend in verschiedenen Rückblicken und Einblicken in Briefwechsel zu den verschiedenen Stadien der Beziehungsgeschichte des Augenarztes mit seiner Frau geführt, aber auch das Umfeld wird in zahlreichen Facetten beleuchtet, so dass sich wie durch ein Prisma immer mehr Farbschattierungen zu einem großen Ganzen zusammensetzen.
    Der große Spannungsbogen wird vom Autor dabei aufgespannt und zugleich offen gehalten: Was ist wirklich dran an der Geschichte und wie geht es weiter und welches Ende wird es nehmen? Welche Rolle spielt eigentlich Luisa, die Jugendfreundin des Augenarztes Marco. Kann man ihm mehr trauen als seiner Frau?
    Auf raffinierte und anspruchsvolle Weise verwickelt der Autor den Leser in die Beziehungsgeschichte voller Verwicklungen und einem stetigen Auf und Ab der Emotionen.
    Große Fragen des Lebens werden von Sandro Veronesis in literarischer Form bearbeitet: Was ist die wahre Liebe, wem kann ich trauen und welche Lebenslügen tragen wir mit uns herum.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein