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  • 5 Sterne

    43 von 68 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 26.06.2018

    Als Buch bewertet

    Beeindruckend
    Berlin im Jahr 1831, während in vielen Teilen der Welt bereits die Cholera grassiert, hofft man hier noch, davon verschont zu bleiben. Doch als ein Schiffer auf einem Kahn unter schlimmen Qualen stirbt, wird klar, die Cholera hat Berlin erreicht. Während Professor Dieffenbach von einer Übertragung von Mensch zu Mensch überzeugt ist, glaubt sein Kollege noch daran, dass es an Miasmen liegt. Doch immer mehr Menschen werden infiziert.
    Zur gleichen Zeit arbeiten die Hebamme Martha und die junge Wärterin Elisabeth an der Berliner Charité. Während der Kampf gegen die Cholera beginnt, führen die beiden Frauen ihren ganz eigenen Kampf. Martha kämpft für ihren Sohn, um ihm eine bessere Zukunft zu bescheren und Elisabeth um ihre eigene Zukunft.
    Zu guter Letzt ist da noch die Gräfin Ludovica, die unglücklich in ihrer Ehe ist und deren Trost in den Gesprächen mit Professor Dieffenbach liegt.
    Meine Meinung
    Das Cover fand ich gleich sehr ansprechend und auch wenn ich eher selten historische Romane lese, so wurde ich doch neugierig dank des Klappentextes. Gleich vorweg, die Geschichte hat ganz viel zu bieten und brachte durchweg gute Unterhaltung mit einem sehr interessanten, realen Hintergrund.
    Ulrike Schweikert schreibt sehr atmosphärisch und mitreißend, so dass der Einstieg in den Roman auf Anhieb gelingt. Dabei ist es sprachlich durchaus der Zeit, in der der Roman spielt, angepasst, ohne zu hoch trabend zu wirken. Die Ereignisse wurden so klar dargestellt, dass ich keinerlei Probleme hatte, mir alles genau vorzustellen. Was mir aber hier ganz besonders gefiel, sind die historischen Begebenheiten, die Ulrike Schweikert mit in ihren Roman einbaut. So gelingt es ihr, die medizinische Versorgung der damaligen Zeit gut darzustellen und man spürt, dass hier eine Zeit bevorsteht, in der man zumindest einen Umbruch in der Medizin erahnen kann. Neben diesen absolut gut recherchierten Darstellungen verknüpft die Autorin auch immer wieder reale Personen mit ihrer Geschichte, wie z.B. auch Professor Dieffenbach.
    Das Buch lässt sich absolut spannend lesen, gerade Momente in denen die Autorin von den Operationen schreibt oder im Allgemeinen von den hygienischen Begebenheiten in Krankenhäusern der damaligen Zeit, ruft sie den ein oder anderen Gänsehautmoment hervor. Aber nicht nur dieser Part macht das Buch zu etwas Besonderem, sondern auch die fiktive Geschichte dahinter. Vor allem die sehr lebendig beschriebenen Charaktere machten hier noch einmal mehr das Buch zu einem Leseerlebnis.
    Mit vielen wechselnden Perspektiven, beschrieben durch einen personellen Erzähler in der dritten Person, bekommt man einen sehr guten Überblick. Man lernt die Charaktere sehr gut kennen und einschätzen und bekommt viele verschiedene Blickwinkel dadurch glaubhaft vermittelt.
    Diese Charaktere waren es auch, die mich immer wieder fesseln konnten. Jeder einzelne von ihnen hatte hier sein eigenes Päckchen zu tragen. Da wäre die Gräfin Ludovica, die in ihrer Ehe regelrecht gefangen ist und auch wenn es ihr an Materiellem nicht mangelt, hatte sie doch mein Mitgefühl, denn sie ist hier durchaus eine Gefangene ihrer Zeit. Aber auch die Hebamme Martha oder die Wärterin Elisabeth waren tolle Persönlichkeiten. Elisabeth stammt aus ärmlichen Verhältnissen, aber ihre Neugier und ihre Aufgeschlossenheit machten sie hier aus. Auch Martha ist, gerade in ihren Handlungen, absolut gelungen.
    Doch allen voran konnte mich die Geschichte rund um Professor Dieffenbach überzeugen. Er gilt als einer der größten Chirurgen seiner Zeit und es war absolut spannend, ihn bei seiner Arbeit zu begleiten. Seine Forschungen und auch seine damals neuartigen Versuche in der plastischen Chirurgie machten diesen Roman noch einmal mehr spannend.
    Mein Fazit
    Ein Buch, das mich in jeder Hinsicht überzeugen und auch beeindrucken konnte. Ulrike Schweikert hat hier eine teils fiktive, teils auf realen Ereignissen basierende Geschichte geschrieben, die mich absolut fesseln konnte. Man hatte beim Lesen das Gefühl, tatsächlich den Ereignisse beizuwohnen. Das Buch ist voller Emotionen, aber auch voller Informationen rund um die medizinische Geschichte. Für mich ein Highlight, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen möchte.

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  • 5 Sterne

    25 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helga E., 18.08.2018

    Als eBook bewertet

    Das Buch ist sehr gut rescherschiert und super toll zu lesen. Man wird in diese Zeit versetzt und es ist wie ein Geschichtsbuch nur viel spanndender und anschaulicher. Ich würde es auf jeden Fall wieder lesen und von Herzen weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    16 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne, 07.10.2019

    Als eBook bewertet

    Leider noch nicht angefangen zu lesen.

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  • 4 Sterne

    18 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchleserin, 30.06.2018

    aktualisiert am 04.12.2018

    Als Buch bewertet

    Die Charité, das Berliner Krankenhaus 1831. Eine Geschichte über die Medizin und den Alltag in diesem Krankenhaus und über die Menschen, die dort arbeiten. Herr Doktor Dieffenbach und seine Kollegen versuchen mit ihrem Können und den damaligen Mitteln, die zur Verfügung standen, die Menschen dort von ihren Krankheiten zu heilen, was jedoch nicht immer gelingt. Die ehrgeizige junge Pflegerin Elisabeth kümmert sich aufopfernd und liebevoll um die Patienten und gerät immer wieder in Streit mit dem jungen Unterchirurg Alexander Heydecker. Nicht alle Wärterinnen sind so hilfsbereit und freundlich zu den Patienten. Die Hebamme Martha arbeitet inzwischen auch dort, jedoch im Totenhaus der Charité. Jeder hat seine eigenen Beweggründe dort zu sein.
    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die Handlung zieht einen gleich in ihren Bann, interessant, spannend und unterhaltsam. Elisabeth war mir gleich sehr sympathisch und auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen. Der Alltag dort im Krankenhaus ist sehr anschaulich beschrieben, so dass ich mir alles bildlich gut vorstellen konnte. Die Zustände damals waren schon ziemlich krass. Und die Pflegerinnen arbeiten dort für sehr wenig Lohn wirklich sehr hart und die Arbeitstage sind lang. Die Ärzte versuchen so viele Leben wie möglich zu retten. Dr. Dieffenbach arbeitet auch als plastischer Chirurg und wird von der Gräfin Ludovica bewundert.
    Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen. Man taucht sofort ein in die Geschichte. Die Handlung wechselt zwischen den verschiedenen Charakteren und Handlungsorten hin- und her. Die Operationen und Sektionen wurden teilweise sehr bildhaft beschrieben. Operationen ohne Narkose, da mussten die Menschen einiges aushalten. Frauen durften damals nur als Wärterinnen im Krankenhaus arbeiten, einige wurden dann als Schwestern ausgebildet. Medizin durften sie damals noch nicht studieren. Nicht alle Ärzte waren talentiert, doch Professor Dieffenbach war ein berühmter Arzt in der Charité und später wurde er Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik und ist Autor des Buches „Die Operative Chirurgie“.
    „Die Charité – Hoffnung und Schicksal“ ist ein gelungener historischer Roman, der von mir eine Leseempfehlung bekommt.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer F., 28.11.2019

    Als eBook bewertet

    Selten so ein gutes Buch gelesen.
    Spannung und Geschichte vereint, einfach zum verschlingen. Absolute Empfehlung

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  • 4 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 27.07.2018

    Als Buch bewertet

    1831, in Berlin wütet die Cholera und viele Betroffene kommen auch in das schon damals größte Krankenhaus, die Charité. Die meisten sterben trotz aller Anstrengungen. Neu angefangen hat die Wärterin Elisabeth, ihre einzige Möglichkeit zum Überleben. Schwere, schlecht bezahlte Arbeit, ein Zimmer mit 3 anderen zusammen, das sind ihre Aussichten im Leben. Und trotzdem ist sie froh und will alles über die Medizin lernen.

    Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Zeit- und Medizingeschichte vermischt sich hier mit persönlichen Schicksalen. So erfährt man viel über die Zustände der damaligen Zeit, die Lebensumstände der Angestellten, die Möglichkeiten der Ärzte, den Stand der Medizin. Auch den Kampf um Verbesserungen, Fortschritte und Rückschläge. Vieles davon fand ich sehr realistisch dargestellt. Nur die wohl unbedingt vorkommende Liebesgeschichte zwischen der Pflegerin aus einfachsten Verhältnissen und dem aufstrebenden Arzt mit Happy End hätte nicht sein müssen, sie war zu unrealistisch und minderte die ansonsten gute Geschichte.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ilona H., 28.07.2018

    Als Buch bewertet

    Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen,so interesant war es für mich.Die Autorin hat es sehr gut verstanden Dichtung und Wahrheit
    zu kombinieren.46 Jahre war ich Krankenschwester ,schon aus diesem Grund fand ich es sehr gut.

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  • 4 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 15.07.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist ein Roman über das Krankenhaus die Berliner Charité und gleichzeitig über die allgemeine Entwicklung in der Medizin. Die Geschichte spielt im Jahr 1831. Die Autorin hat sorgfältig den geschichtlichen Hintergrund recherchiert und der Schreibstil ist äusserst angenehm. Die junge Pflegerin Elisabeth kümmert sich aufopfernd um die Patienten und der berühmten Mediziner Professor Dieffenbach operiert mit allen verfügbaren Mitteln. Beide haben den Wunsch den armen Menschen von Berlin zu helfen zusammen mit der Hebamme Martha, die im Totenhaus arbeitet und der Gräfin Ludovica, die sich zudem noch in den Arzt verliebt.
    Insgesamt hat mich der Roman gut unterhalten. Es gab interessante Einblicke in der Medizin und die Charaktere waren nachvollziehbar gestaltet mit einem zum Teil realen Hintergrund. Gerne vergebe ich in dem Fall vier von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 01.07.2018

    Als Buch bewertet

    EINBLICKE IN DIE CHARITÈ DER 1830ER JAHRE
    Schon von der ersten Seite an ist man mitten im Geschehen. Wir befinden uns im Jahre 1831 an einem sehr heißen Augusttag an der Spree in Berlin.
    Überall wird gemunkelt, dass die Cholera im Ausland umgeht, aber die Bewohner fühlen sich sicher. Angeblich wurden wirksame Vorkehrungen getroffen an den Grenzen zum Osten. Doch den Schiffer Hans Mater ereilte die asiatische Cholera an seinem freien Tag. Er geht an Land in eine naheliegende Kneipe. Binnen kurzem fühlt er sich schlecht und dann geht es rasend schnell. Trotz ärztlicher Hilfe verstirbt er qualvoll innerhalb weniger Stunden. Die Leiche schafft man in die Charité zur Obduktion. Bald herrscht Ausnahmezustand in Berlin. Die Seuche wütet und fordert hauptsächlich ihre Opfer in den ärmsten Schichten der Bevölkerung.

    Ulrike Schweikert zeichnet ein einprägsames, lebendiges Bild der gesellschaftlichen Umstände in Berlin der 1830er Jahre und im speziellen eine realistische Beschreibung der Zustände in der Charité. Die Personen, die zum Teil authentisch sind, läßt sie ganz natürlich miteinander agieren. Ich entwickelte beim Lesen große Sympathien für die Stadthebamme und spätere Totenfrau/Sektionsassistentin Martha Vogelsang und deren Sohn August, für die Krankenwärterin und spätere Diakonisse Elisabeth Bergmann, für Professor Johann Friedrich Dieffenbach (1792 – 1847) und für die Gräfin Ludovica von Bredow. Ebenso große Antipathien empfand ich für den hypochondrischen Grafen von Bredow und für Professor Rust, der trotz Altersschwäche und damit verbundenem Unvermögen zu operieren, nicht von seinem leitenden Posten weichen wollte und damit viel Unheil anrichtete.
    Viel Beachtung schenkt Ulrike Schweikert in ihrer Story den drei weiblichen Protagonisten aus unterschiedlichen Gesellschaftschichten. Dabei gelingt es ihr hervorragend den Zeitgeist einzufangen und die Stellung der Frau, ihre stark eingeschränkten Rechte zur damaligen Zeit herauszuarbeiten. Schön fand ich auch die beiden Liebesgeschichten, die nicht aufgesetzt, sondern natürlich wirken.
    Professor Dieffenbach beklagt die elenden Verhältnisse in Berlin, wie die Menschen leben müssen. Er gehört zu den fortschrittlichen Medizinern und setzt sich mit der fiktiven Gräfin für die Gründung einer Krankenpflegeschule ein. Das qualitative Niveau in der Krankenversorgung ist ihm wichtig. Die hygienischen Zustände in der Charité sind eine Katastrophe. Die Beschreibung der Situationen in den Krankensälen, bei den Operationen und bei den Obduktionen gelingt der Autorin sehr anschaulich. Für sensible Menschen ist das nichts. Die Gerüche, ja der Gestank, die eitrigen, brandigen, schwärigen Wunden, die Überbelegung, die lieblose Versorgung und Pflege der Patienten durch die ruppigen, ungebildeten Krankenwärter - ich konnte mir das alles lebhaft vorstellen. Operationen, Amputationen erfolgen ohne Betäubung. Ärzte, die soeben noch Tote sezierten, kehren zum lebenden Kranken zurück, helfen den Frauen beim Gebären. Die Sterblichkeitsrate ist immens hoch. Dass überhaupt jemand geheilt die Charité wieder verließ, grenzte an Wunder. Teilweise fühlte ich mich ins Mittelalter versetzt. Um die Miasmen zu vertreiben, geht täglich eine Räucherfrau durch die Krankenräume des Hauses. Das war alles an Desinfektion!
    Auch in der Psychiatrie ein beklagenswertes Bild, ein regelrechtes Horrorszenario!

    Auf 491 Seiten, in 31 Kapiteln und in drei Teilen wird ein wunderbar stimmiges Stück Zeitgeschichte über das berühmte deutsche Krankenhaus in einer anschaulichen Art beschrieben. Fiktive und realistische Persönlichkeiten bilden eine Einheit. Das Buch ist voller interessanter Informationen. Durch intensives Quellenstudium, Recherchearbeit und durch die perfekte Verflechtung von Fantasie und Wirklichkeit gelang es der Autorin dem Leser eine Zeit nahezubringen, in der die moderne Medizin noch in den Kinderschuhen steckte.

    Von mir gibt es die Höchstbewertung und eine unbedingte Lese-/Kaufempfehlung!

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 18.07.2018

    Als Buch bewertet

    "Die Charité" ist für mich das erste Buch, das ich aus der Feder der Autorin Ulrike Schweikert gelesen habe. Sie entführt uns in die Anfangsjahre der Berliner Charité und hier bekommen wir einen unglaublichen Einblick in die Welt der Ärzte. Protagonist ihrer Geschichte ist Professor Dr. Dieffenbach, der ein berühmter Arzt war, erst an der Charité und dann als Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik in der Ziegeleistraße, die er bis zu seinem frühen Tod im November 1847 leitete. Auch sind viele, in der Geschichte vorkommenden Ärzte in einer Chronik übermittelt. Einige der Mitwirkenden sind jedoch auch der Fantasie der Autorin entsprungen.

    Der Inhalt: Berlin 1831. Die Angst geht seit Wochen um, die Cholera könnte Deutschland erreichen. Und dann stirbt auf einem Spreekahn unter qualvollen Schmerzen ein Schiffer. Professor Dieffenbach und seine Kollegen versuchen fieberhaft, den Überträger und Heilmittel gegen die Krankheit auszumachen. Es beginnt jedoch ein Wettlauf mit der Zeit. Auch spielen in dieser Geschichte drei Frauen eine große Rolle, und zwar sind dies die Gräfin Ludovica. Sie ist gefangen in ihrer Ehe mit einem Hypochonder. Sie findet Mut und Kraft in Gesprächen mit Professor Dieffenbach. Dann spielt die Hebamme Martha, die im Totenhaus der Charité arbeitet, um ihrem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen, eine wichtige Rolle in der spannenden Geschichte. Und dann ist da noch die junge Pflegerin Elisabeth, die die Liebe zur Medizin entdeckt und dann auch noch - verbotenerweise - zu einem jungen Arzt.

    Einfach gigantisch! Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen, so gefesselt hat mich die Welt rund um die Charité. Man bekommt einen atemberaubenden Einblick in das Leben des 19. Jahrhunderts. Sieht den Überlebenskampf des einfachen Volkes. Das Elend und die Not und die Verzweiflung. Und dann bricht auch noch diese Seuche aus, einfach unvorstellbar. Und wie die Mediziner gekämpft haben und geforscht, um manchen Krankheiten auf den Grund zu gehen. Die Autorin hat einen spitzenmäßigen Schreibstil. Ich kann mir die Operationen, bei denen die Studenten beiwohnten, so bildlich vorstellen und habe jetzt noch ein Gänsehautfeeling. Wenn man sich vorstellt, dass es bis zum Jahr 1847 keine Narkosse gab, einfach gruselig. Welche Schmerzen haben die Menschen ausgehalten und wie viele habe ihre Operation nicht überlebt. Dann ist da Elisabeth, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Sie hat ihre Berufung in der Pflege der Kranken gefunden und hat dafür viel in Kauf genommen. Wie schwer mußte die junge Frau damals arbeiten. Und dann hat auch noch die Liebe einzug gehalten, doch die war verboten. Ich habe gehofft, dass es das Schicksal mit Elisabeth gut meint. Und dann ist da der unermüdliche Professor Dieffenbach, der am Krankenhaus gearbeitet hat, seine Privatpatienten versorgt hat und nebenbei noch Bücher geschrieben hat. Ich fand es wirklich hochinteressant, dass auch die Krankenpflegeschule in dieser Zeit ihren Anfang genommen hat. Eine gefühlvolle, spannende Geschichte, die unter die Haut geht.

    Für mich ist dieses außergewöhnliche Lektüre ein Lesehighlight der Extraklasse. Alle Achtung! Selbstverständlich vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia J., 25.10.2018

    Als Buch bewertet

    Zu Anfang wird die Entstehung einer Choleraepedemie in Berlin 1831 geschildert, wodurch man als Leser nach und nach die Hauptfiguren kennen lernt. Die Ärzte der Cha-rité suchen verzweifelt nach den Ursachen, allen voran Dr. Dieffenbach. Durch die Cholera kommt die Hebamme Martha in eine verzwickte Situation und Elisabeth wird Wärterin in der Charité. Der Roman ist toll aufgebaut, mit den Geschichten der verschiedenen Charak-tere, die ineinander greifen. Dazu auch Personen, die real waren, was ich ganz besonders gut finde.
    Die Vermischung mit persönlichen Geschichten, den Möglichkeiten der Medizin zu der damaligen Zeit und verschiedenen „Fällen“ in der Charité hat mir sehr gut gefallen. Manchmal hätte ich den Ärzten gern zugerufen, dass sie doch steril arbeiten müssen, doch das war damals noch nicht bekannt. Der Roman macht auch klar, was für eine Ent-wicklung die Medizin machte und dass der Beruf der Pflegerin noch nie besonders gut angesehen, bezahlt war.
    Eine umfassende Geschichte, die richtig gut geschrieben ist und die neben Lesespaß auch noch interessante Einblicke in die damalige Medizin bietet. Ich hätte einfach noch gerne weiter gelesen. Somit eine klare Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 19.07.2018

    Als Buch bewertet

    Authentischer Roman über Deutschlands größtes Krankenhaus

    Mitte des 19. Jahrhunderts in Berlin. Die Hauptstadt steht kurz vor einer Cholera-Epidemie. Die Charité füllt sich langsam mit Patienten. Professor Dieffenbach tut alles um die Patienten zu retten, doch dies scheint nicht so einfach zu sein. Unterstützung bekommt er von der fleißigen Wärterin Elisabeth. Die durch ihre Wissbegierde eine große Hilfe ist. Doch Professor Dieffenbach lässt sich stets von Gräfin Ludovica ablenken.

    Dieser Roman beschreibt auf historischer Basis knapp zwanzig Jahre des Lebens in der Charité. Im Mittelpunkt stehen: Professor Dieffenbach, durch den wir viel über die Operationstechniken zur damaligen Zeit lernen. Die junge, fleißige, wissbegierige Wärterin Elisabeth, die nach dem Schicksal ihrer Schwestern nichts von den Männern wissen will. Doch dann ist sie doch zu angetan von dem jungen Militärarzt. Das ist nicht ihr einziges Problem, denn zu gern würde sie selbst Ärztin sein. Aber dies im damaligen Deutschland noch nicht möglich. Martha, die eigentlich Hebamme ist, nach einem Schicksalsschlag nun lieber im Totenhaus der Charité arbeitet. Und die Gräfin Ludovica, die von ihrem Mann, einem Hypochonder, terrorisiert wird. Das einzige Gute daran ist, dass so Professor Dieffenbach sehr häufig vorbeischaut.
    Mir hat dieser Ausflug in die Charité des 19. Jahrhunderts sehr gut gefallen. Die Geschichte wirkte sehr authentisch! Nachdem ich das Nachwort gelesen habe war ich überrascht, dass tatsächlich so viel der Realität entspricht. Das macht das Ganze noch interessanter. Der Schreibstil von Ulrike Schweikert hat mir sehr gut gefallen. Es war ein angenehmes und schnelles Lesen. Die Geschichte ist aber auch sehr fesselnd! Die Gefühle, der vier Protagonisten kamen sehr gut rüber. Die Szenen wurden sehr bildlich beschrieben, wodurch man sich richtig nach Berlin versetzt fühlte. Die Operationsszenen waren auch sehr anschaulich beschrieben. Wodurch es mir beim Lesen fast schon schlecht wurde. Wenn man bedenkt, dass es damals noch keine Narkose gab – ohje, ohje. Bei den Hygienestandards beziehungsweise der nicht vorhanden Hygiene wird einem erst recht mulmig.
    Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie wirkten sehr realistisch – was auch daran liegt, dass es die Meisten wirklich gab und ihre Eigenheiten in diesem Roman widergegeben wurden. Genau das hat mir sehr gefallen. Jeder war anders und man konnte sie wunderbar auseinander halten, obwohl es einige Charaktere gab. Selbst die Patienten haben ein Gesicht bekommen und ihre eigene Geschichte.
    Gefallen hat mir auch, dass es einige Zeitsprünge gab. Es wurde nicht jedes Detail breitgetreten, sondern dann waren eben auch mal zwei Jahre vergangen. So wurde es nicht langweilig und man konnte die Entwicklung der Charaktere und der Charité als Krankhaus miterleben.

    Für mich war dieser Roman ein richtiges Lesevergnügen und er wird mir in guter Erinnerung bleiben, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.
    Ich bin froh, dass ich mir dieses Buch doch noch einmal näher angeschaut habe. Denn zunächst dachte ich es wäre das Buch zur ARD-Serie. Doch beides hat nichts miteinander zu tun.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 18.06.2018

    Als Buch bewertet

    Interessant und beeindruckend

    Im Prolog lesen wir, wie der junge Schiffer Hans von der Hebamme Martha Vogelsang auf der Straße aufgelesen wird…
    Die Hebamme hat für Hans einen Arzt gesucht…
    Es bleibt nicht der einzige Fall dieser furchtbaren Krankheit…
    Drei junge Frauen treten an diesem Morgen in der Charité ihre Arbeit an…
    Eine davon ist sehr engagiert, denn sie widerspricht sogar Ärzten, wenn es ihr nötig erscheint….
    Die Geburt von Marias Baby steht kurz bevor. Doch nicht einmal Elisabeth darf zu ihrer Schwester…
    Martha Vogelsang ist die auch Hebamme von Elisabeths Schwester. Sie kümmert sich darum, dass sie zu ihr kommt…
    Auch Gräfin Ludovica von Bredow ist eine von Marthas Patienten. Leider ist das Kind tot, doch hat Martha andernorts ebenfalls eine Frau entbunden, die nicht überlebt hat, das Kind jedoch schon… Daher soll Ludovica nie erfahren, dass sie ein totes Kind geboren hat…
    In Ludovicas Haus kommt auch oft der Arzt aus der Charité, Dr. Dieffenbach…
    Und dann gibt es da noch den jungen Militärarzt Alexander…
    Wieso wird der junge Schiffer von Martha von der Straße aufgelesen? War er betrunken? Oder schwer krank? Hat sie deshalb einen Arzt für ihn gesucht? Um welche Krankheit handelt es sich hier? Ist sie so schlimm? Wie viele Menschen bekamen sie noch? Wer waren die drei jungen Frauen, die ihre Arbeit antraten? Warum widerspricht eine den Ärzten? Gefallen ihr die Behandlungsmethoden nicht? Warum darf Elisabeth nicht zu ihrer Schwester? Wie hat es Martha geschafft zu ihr zu kommen? Was ist mit Elisabeths Schwester passiert? Was hat Martha getan, dass Ludovica nicht erfährt, dass ihr Kind tot zur Welt kam? Wessen Kind zieht Ludovica groß? Gibt es im Hause von Bredow so viel Krankheit, weil Dr. Dieffenbach oft zu ihnen kommt? Und was hat es mit dem jungen Militärarzt auf sich? Alle diese Fragen - und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, es gab keine Fragen ´nach dem Sinn von Worten oder gar ganzen Sätzen. In der Geschichte war ich recht schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Elisabeth, die sich für alles medizinische interessierte nicht mit allem einverstanden war, was die Ärzte taten. Die auch schimpfte, wenn die WärterInnen zu grob mit den Patienten umgingen. Dann in Dr. Dieffenbach, der verheiratet war, genauso wie Ludovica von Bredow. In Martha, die sich um Elisabeths Nichte sorgte und eben dadurch der Gräfin Leid ersparte. In Elisabeth, die sich in einen Mann verliebte, den sie nicht erreichen zu können glaubte. Am Ende des Buches gibt es ein kurzes Kapitel über Dichtung und Wahrheit. Hier erfährt man, welche Personen es wirklich gab und welche Ulrike Schweikert erfunden hat. So etwas, oder eine Personenliste, erwarte ich in jedem historischen Roman, deshalb finde ich das auch super. Das Buch war auch von Anfang an spannend, und diese hielt sich auch durch das ganze Buch. Es war für mich sehr interessant, hat mir sehr gut gefallen und mich sehr gut unterhalten. Daher bekommt es von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.

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  • 5 Sterne

    Buchkathi, 08.10.2022

    Als Buch bewertet

    Bewegend, unheimlich spannend und medizinisch interessant
    Der historische Roman Die Charité – Hoffnung und Schicksal ist der erste Teil der bisher dreiteiligen Reihe von Ulrike Schweikert über die Charité. Dieser erste Teil spielt im Jahr 1831 und wir durchleben mit drei starken Frauen eine Zeit, in der die Cholera in Berlin ausbricht.
    Dieses Buch hat mich unglaublich mitgezogen und ich habe besonders mit Hebamme Martha und der Pflegerin Elisabeth mitgefiebert. Die Hebamme hat als alleinerziehende Mutter einen schweren Stand zur damaligen Zeit und tut alles, um ihrem Sohn eine einfachere Zukunft zu bereiten. Sie ist liebevoll und gleichzeitig unglaublich hart und taff, wie sie sich durch die schwere Zeit schlägt. Elisabeth dagegen ist erst zart und man hat fast Mitleid mit ihr, doch sie tritt für sich, ihre Freunde und vor allem für ihre Liebe zur Medizin ein.
    Besonders mitgerissen hat mich der damalige Umgang mit Cholera und wie man versucht hat, das Infektionsgeschehen einzudämmen. Wenn man es damals so nennen konnte, war die Quarantäne doch etwas härter als das, was wir seit 2019 unter dem Begriff Lockdown kennen: Vernagelte Fenster und Türen und Nahrung gabs nur, wenn man genügend Geld durch die Fensterschlitze schieben konnte. Das hat mich deshalb so berührt, weil ich das Buch zur Zeit des ersten Lockdowns gelesen habe. Da man direkt zu Beginn mit solchen historischen Details und auch medizinischen Methoden konfrontiert wird, findet man unheimlich schnell in die damalige Zeit und kann sich die Atmosphäre sehr gut vorstellen. Auch die Stimmung kann man unheimlich gut nachempfinden und durchlebt mehr als einmal die gleichen Emotionen, wie sie die Protagonisten erleben.
    Das Buch kann ich uneingeschränkt jedem empfehlen – egal, ob Medizin-begeistert oder nicht, hier findet jeder was er mag: Spannung, Medizin, Liebe, Freundschaft und interessante historische Fakten. Ein Buch das mich wirklich begeistert hat und in der Riege meiner Lieblingsbücher mitspielt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 04.01.2019

    Als Buch bewertet

    Heute stelle ich euch das Buch "Die Charité"; Hoffnung und Schicksal, von der Autorin Ulrike Schweikert, vor.
    Die Charité ist ein Buch was mich fasziniert und gefesselt hat.
    1831, es geht die Angst um, dass die Cholera auch nach Berlin kommt und um sich greift; und das tut sie. Der 1. Fall wird bekannt. Ein Schiffer, Hans Marter, auf einem Spreekahn, verstirbt unter qualvollen Schmerzen. Er wird in das Pockenhaus gebracht anstatt in das normale Totenhaus der Charité, weil es vor der Mauer, vor dem Stadttor liegt. Aufgebahrt auf einem Tisch, in der Mitte des Raumes, wird er von Dr. Dieffenbach und Dr. Calow seziert. Martha, eine ehemalige Hebamme, jetzt Totenfrau, beobachtet alles aus einer Ecke des Raumes. Martha hat sich diesen Beruf sozusagen als Strafe auferlegt, warum solltet ihr in dem Roman selbst lesen. Bisher weiß niemand, wie sich die Cholera ausbreitet, die Ärzte sind unterschiedlicher Meinung und streiten teilweise. Wenn Dr. Dieffenbach gekonnt hätte, dann hätte er das Choleragift aus dem Blut extrahiert.
    Zu dieser Zeit beginnt auch Elisabeth mit 2 weiteren Kolleginnen, bei der Charité als Krankenwärterin. Ihr ganzer Wunsch ist es, den Patienten zu helfen und beizustehen und sie interessiert sich riesig für die Medizin. Leider ist es Frauen zu dieser Zeit noch nicht erlaubt, zu studieren. Elisabeth und die anderen neuen Kolleginnen besichtigen alle Räumlichkeiten, jede Station der Charité und werden allen Ärzten etc. vorgestellt.
    Der Gestank in den Räumen ist bestialisch. Die Luft wird mit Rauch, aus verschiedenen Kräutern, gereinigt. Der Rauch sollte die Luft von Giften und Krankheiten befreien. Die hygienischen Umstände waren unvorstellbar.
    Wie erwartet hat sich die Cholera auch im Berlin ausgebreitet. Hauptsächlich in Armenvierteln. Alsbald hält sie auch Einzug in der Charité. Es werden alle möglichen Vorkehrungen getroffen, um sich auf die große Ausbreitung vorzubereiten. Die Ärzte waren machtlos und konnten eine Ausbreitung nicht verhindern.
    Elisabeth war dieser Zeit weit voraus. Sie hatte ihre eigene Meinung, vertrat diese auch, widersetzte sich Anweisungen der Ärzte. Sie wollte mehr, war neugierig wollte wissen, wie der Mensch funktioniert träumte davon, bei Vorlesungen zu lauschen und bei den Sektionen von Leichen zuzusehen. Gerne wäre sie auch bei praktischen Übungen dabei gewesen. Auf den einzelnen Stationen machte sie sich prima, sie behandelte die Patienten alle gut, hatte Mitgefühl, was sich positiv auf die Patienten auswirkte. Von Direktor Kluge bekam sie ein Lob und auch Dr. Dieffenbach und einige andere Ärzte achteten sie sehr. Sie durchlief mehrere Stationen und bekam so überall Einblick. Couragiert setzte sich sie über Regeln hinweg, wenn sie meinte, es könnte dem Patienten schaden. Furchtlos und kampefslustig sorgte sie dafür, dass sich die hygienischen Umstände verbesserten. Es waren wirklich noch fürchterliche Zeiten, wo Frauen nach der Geburt im den Armen der Hebamme verbluteten. Auch viele Kinder verstorben während der Geburt. Andere starben am Kindbettfieber. Wenn es einmal auf der Station wütete, kostete es viele Mütter und Kinder das Leben. Martha und Elisabeth, beides Kämpferinnen aus unterschiedlichen Beweggründen, die alles für den Patienten und ihre Familie tun. Auch Dr. Dieffenbach lebt nur für seine Patienten, fast rund um die Uhr. Elisabeth spricht sehr oft mit ihm, auch darüber, dass die Wächter eine vernünftige Ausbildung benötigen. Dr. Dieffenbach ist sich mit ihr darüber einig, aber es fehlt das Geld. Er spricht mit seiner Vertrauten und Freundin, Gräfin Ludvica darüber. Auch die Gräfin ist der Medizin mehr zugetan, als üblich und hätte selbst auch gern studiert. Sie unterstützt und bezuschusst das Projekt. Am 01.07.1832 wurde die Krankenwartsschule, der Charité, aus der Taufe gehoben. Seitdem besuchte sie die Anatomievorlesungen und wurde als Frau geduldet.
    Die Charité, ein Spital für arme Bürger und Soldaten, die für ihre Behandlung nicht aufkommen müssen.
    Fasziniert hat mich, was die Ärzte, unter fatalen Umständen schon für OP's vorgenommen haben. Es gab eine Orthopädie genau wie eine Psychiatrie, sogar eine plastische Chirurgie. Die Behandlungsmethoden waren allesamt noch grausam, zumal es noch kein Betäubungsmittel gab. Die Menschen starben bei den OP's noch reihenweise. Manche an Blutvergiftung durch Wundbrand, manchmal tatsächlich aus Angst, weil das Herz so sehr raste, dass es versagte. Auch Typhus und die Ruhr waren noch sehr verbreitet.
    Ein Roman, in dem die Protagonisten allesamt Kämpfer sind. Sie haben versucht und ausprobiert. Gerade Dr. Dieffenbach war ein Arzt, der die Chirurgie voran getrieben hat. Er hat zig neue Operationstechniken ausgearbeitet und ist vielen Leiden auf den Grund gegangen. Im tiermedizinischen Institut erforschte er Möglichkeiten und Risiken von Transfusionen. Es waren grausame Zeiten und Methoden ohne die unsere Medizin aber nicht auf dem heutigen Stand wäre.
    Als das Mikroskop Einzug hielt, wurde krankes und gesundes Gewebe untersucht. Dr. Virchow war überzeugt, dass die Zelle Grundstein allen Lebens ist. Die Zellen des Blutes konnten jetzt erkundet werden. 1844 wurde das Lachgas in der Charité eingesetzt, dessen Wirkung wurde durch Zufall auf einer Party in Amerika entdeckt. Eine Revolution. 1847 wurde in Europa zum ersten Mal Äther eingesetzt, die nächste Revolution.
    Elisabeth konnte sich einen Traum erfüllen. Welchen genau, verrate ich nicht.
    Wenn es Ärzte wie Dr. Dieffenbach, er hat zig Bücher geschrieben, Prof. Rust, Dr. Wolff, Bartels, von Graefe, um einige zu benennen, nicht gegeben hätte, dann wäre die Medizin nicht voran getrieben worden. Allesamt waren sie Kämpfer, die für die Forschung, für den Patienten lebten. Auch ohne mutige Frauen wie Elisabeth, Martha, Gräfin Ludvica, wären wir Frauen nicht weiter gekommen. Es waren Vorläufer im Kampf für die Gleichberechtigung, die es ohne solche Frauen heute noch nicht geben würde.
    Ein faszinierender Roman über den Schauplatz des täglichen Kampfes um Leben und Tod, um Einfluss und Macht und auch verbotene Liebe. Ein Roman, der Einblick in eine Zeit gibt, zu der ich nicht hätte leben wollen. Absolut empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 01.07.2018

    Als Buch bewertet

    Das venerische Gift führt zu Hautausschlägen (...) Die Lymphknoten schwellen an, es gibt eiternde Geschwüre, die aber unter der Behandlung mit Quecksilber vollständig abheilen. Natürlich ist es wichtig, auch das Innere des Körpers von allem Gift zu befeien, daher die Abführ- und Schweißkuren.

    3 starke Frauen und eine gemeinsame Leidenschaft: die Medizin!

    Elisabeth ~ Als die junge Elisabeth 1831 ihren Dienst als Wärterin in der Charitè antritt, ist ihr schon ein wenig mulmig zumute und sie fragt sich, ob sie der Aufgabe gewachsen sein wird. Dennoch hat sie sich ganz bewusst für dieses Leben entschieden. Sie interessiert sich für die Medizin und Behandlungsmethoden und möchte helfen, da es Frauen immer noch verboten ist, Ärztin zu werden. Und schon bald ist die sanfte, mitfühlende Wärterin nicht nur bei den Patienten beliebt, sondern ihre Art wird vor allem auch von den Ärzten anerkannt und geschätzt.
    Martha ~ Um ihrem schielenden Sohn August eine bessere Zukunft bieten zu können, verlässt sie ihren tyrannischen Ehemann, gibt nach einem Schicksalschlag den Beruf der Hebamme auf und verdingt sich im Totenhaus der Charité.
    Ludovica ~ Die Gräfin führt ein freudloses Leben an der Seite ihres Gatten und Hypochonders. Durch ihre Wissbegier und die Gespräche mit Prof. Dieffenbach, der fast täglich zu Gast in ihrem Haus ist, beginnt sie sich für Medizin zu interessieren.

    ~ * ~ * ~ *

    Ulrike Schweikert hat mit "Die Charitè - Zwischen Hoffnung und Schicksal" einen großartig recherchierten, schockierenden, aber auch berührenden Roman, über die Anfänge der modernen Medizin geschrieben, in dem fiktive Protagonisten neben den Großen ihrer Zeit agieren.

    Ihre Recherche galt vor allem Prof. Johan Friedrich Dieffenbach, dem Vorreiter in der Behandlung muskulärer Fehlstellungen und den OP-Methoden und Patientenversorgungen der damaligen Zeit.
    Dieser medizinische Teil nimmt tatsächlich einen großen Part ein und ist perfekt mit dem Zwischenmenschlichen kombiniert.

    Durch ihre detaillierten Schilderungen interessanter Persönlichkeiten, starken Frauen und dem Bild der Charitè um 1831, ist der Roman unheimlich lebendig und wirkt authentisch.
    Man vermag fast den Wundbrand, die Fäulnis und Eiter zu riechen und rümpft so manches Mal die Nase oder zuckt zusammen vor nachempfundenem Schmerz. Dabei ist die Sprache zumeist sehr schlicht und frei von Fachbegriffen.
    Der Fakt, dass immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird (vom Arzt bis hin zur Wärterin) macht das Ganze zu einem interessanten, spannenden und abwechslungsreichen Lesegenuss. Ein weiteres und besonderes Highlight, ist die ein oder andere überlieferte Episode von damaligen Patienten aus der Charitè, die die Autorin miteinfliessen lässt. Im Nachwort "Dichtung und Wahrheit" verrät Ulrike Schweikert nicht nur, welche Personen auf realen Vorlagen beruhen, sondern gibt auch ihre Quellen preis, so dass man bei Interesse selber recherchieren kann.

    Fazit: Ein historischer Schmöker mit Suchtfaktor, von dem ich hoffe, dass weitere Bände folgen. Bis dahin werde ich mich an die anderen Romane von Ulrike Schweikert halten, denn ich habe für mich eine neue Lieblingsautorin entdeckt, die mit einem sehr lebendigen Schreibstil einfach Geschichten erzählen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eiger, 18.09.2018

    Als Buch bewertet

    Mehr als eine Krankenhausgeschichte

    „Die Charité“ Hoffnung und Schicksal von Ulrike Schweikert, erschienen 2018 bei Rowohlt, ist als Auftakt einer mehrteiligen Reihe konzipiert. Der erste Band um fasst die Zeit von 1831 bis 1847.
    Die Autorin vermittelt in ihrem Roman ein umfassendes Bild von Berlin mit der Charité im Mittelpunkt. Es ist die Zeit der beginnenden Industrialisierung. Die Stadt wächst und viele Menschen, die hier Arbeit gefunden haben, leben unter ärmlichsten Bedingungen. Die Choleraepidemie, die plötzlich Berlin erreicht hat, fordert hier hohe Opfer.

    Auf der anderen Seite leben Adel und das aufstrebende Bürgertum in schönen Gebäuden und Wohnungen. Auch hier treten Fälle von Cholera auf, aber es sind bedeutend weniger. So liegt die Vermutung nahe, dass die sozialen und hygienischen Bedingungen den Ausbruch und Verlauf der Krankheit beeinflussen.
    Ärzte sind es, die mit verschiedenen Gesellschaftsschichten in Berührung kommen und in gegensätzlichen Welten verkehren. Im Mittelpunkt steht der berühmte Chirurg Dr. Dieffenbach, der an der Charité arbeitet und lehrt.

    Die Wärterin und spätere Diakonisse Elisabeth, die Totenfrau Martha und die Gräfin Ludovica sind weitere Protagonisten. Sie werden so gut beschrieben und mit Liebe zum Detail gezeichnet. Auf mich wirken sie authentisch und ich konnte mich mit ihnen identifizieren.
    Durch Dr. Dieffenbach sind die drei Frauen, in deren Lebensgeschichten der Leser eintaucht, lose mit einander verbunden. Ulrike Schweikerts Personenensemble ist eine gekonnte Mischung aus realen und fiktiven Personen.
    Es wird Spannendes aus dem medizinischen Alltag kombiniert mit Szenen aus dem Privat- und Liebesleben der Protagonisten unterhaltsam erzählt. Die Autorin hat historische und medizinische Fakten auch ausgezeichnet recherchiert und kann den Leser durch ihre präzisen Beschreibungen auch an schwierigen Operationen teilhaben lassen.

    Ulrike Schweikert berichtet, wie um medizinische Fortschritte gerungen wird und sich die Medizin in Europa weiterentwickelt. Noch müssen Patienten bei Operationen leiden, denn es gibt keine Narkose. Die Gefahr des Wundbrandes droht immer.
    Die Pflege von frisch operierten Patienten, aber auch der anderen Insassen der Charité ist ein Hauptthema, welches sich durch den gesamten Roman als roter Faden zieht. Wir erfahren von groben, schlecht oder gar nicht ausgebildeten Pflegekräften, deren Bezahlung in keiner Weise ihrer schweren Tätigkeit gerecht wird. Aber es gibt engagierte Menschen, die sich hier für eine Verbesserung der Situation einsetzen. Ein aktuelles Problem, was auch in der heutigen Zeit von brennender Aktualität ist.

    Ulrike Schweikerts gelungener historischer Roman hat mich überzeugt und begeistert. Ihr gelingt es die Atmosphäre des alten Berlins greifbar zu machen und so Geschichte und Geschichten der Charité perfekt einzurahmen. Sie hat ein Gespür für diesen geschichtsträchtigen Ort und kann den Leser in ihren Bann ziehen.
    Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung. Gern vergebe ich alle Sterne. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rosendorn, 04.07.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt:



    Als Elisabeth im Jahre 1831 ihren Dienst im berühmten Krankenhaus "Charité" in Berlin antritt, lernt sie kurz darauf Alexander kennen. Doch schon bald muss sie sich wieder von ihm verabschieden und ihre Liebe zu ihm lässt sie in eine Schwesternschaft flüchten. Als Diakonisse hegt und pflegt sie liebevoll ihre Patienten und auch ihre Freundinnen Martha und Katharina.



    Durch Dr. Dieffenbach, erfolgreicher Arzt und Chirurg an der Charité lernt sie viel über Medizin und wird durch ihre Beliebtheit bei den Patienten sehr geschätzt.



    Während Dr. Dieffenbach zärtliche Gefühle für eine Gräfin verspürt, weiß Elisabeth nicht wohin mit ihren Gefühlen, als nach endlosen Jahren ihr Alexander wieder in ihre Arme flüchtet.



    Im wohl bekanntesten Krankenhaus Deutschlands erleben wir Hoffnung, Liebe, Sorgen, schreckliche und wundervolle Schicksale.





    Meine Meinung:



    Sehr interessante Geschichten schüren sich in diesem Roman. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass viele der Figuren nicht erfunden sind und man sie hocherfreut kennen lernen darf. Ich finde es bewundernswert wie unglaublich schnell sich die Medizin von Jahr zu Jahr entwickeln konnte. Schauderhaft lesen zu müssen, dass man im 19.Jahrhundert meist noch bei Bewusstsein operiert wurde. Oder an vielen kleinen Wunden schon rasch sterben konnte. Auch wenn ich gerne diese Zeit erlebt hätte, solche Schilderungen halten mich dann doch davon ab.



    Elisabeth war mir eine große Stütze im Fortgang der Geschichte. Sie hat mich sehr berühren können und ich fand sie von Anfang an sehr sympathisch. Auch zu Dr. Dieffenbach kann man sich hingezogen fühlen. Obwohl ich gestehen muss, dass ich nicht glauben kann, dass er nicht der Versuchung erlag seine platonische Liebe zu verführen. Ihn gab es übrigens, nach Recherchen der Autorin, wirklich und er starb mit nur fünfundfünzig Jahren viel zu früh.



    Der Schreibstil von Ulrike Schweikert ist angenehm, locker, leicht und einfach zu genießen. Ich konnte wirklich in die Welt der Charité eintauchen ohne meine Umwelt wahr zu nehmen und dies bezeichne ich als große Erzählkunst. Mein Lob dafür!



    Obwohl das Gesamtpaket noch ein paar richtig gute Szenen hätte bieten können, war es mir ein richtiges Vergnügen in diesen Roman hinein zu schnuppern und ich werde ihn sicher nicht so schnell vergessen.





    Fazit:



    Ulrike Schweikert schafft es mit ihrer angenehmen Erzählart einen tollen historischen Roman zu erschaffen, in dem Figuren zum Leben erweckt werden die schon lange kein Thema mehr sind. Aber es gab sie und ebenso dieses Buch, welches ich jedem, der gerne in der Vergangenheit Einzug hält, empfehlen möchte. Ich selber habe dieses Abenteuer sehr genossen und vergebe gerne



    4,5 Sterne !

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Biest, 08.07.2018

    Als Buch bewertet

    Medizin im Jahre 1831

    Sternstunden der Medizin

    Die Charité – Geschichten von Leben und Tod, von Hoffnung und Schicksal im wohl bekanntesten Krankenhaus Deutschlands.

    Inhalt:

    Berlin, 1831. Seit Wochen geht die Angst um, die Cholera könne Deutschland erreichen – und als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel auszumachen: ein Wettlauf gegen die Zeit. Während die Ärzte um das Überleben von Tausenden kämpfen, führen drei Frauen ihren ganz persönlichen Kampf: Gräfin Ludovica, gefangen in der Ehe mit einem Hypochonder, findet Trost und Kraft in den Gesprächen mit Arzt Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten, und verdingt sich im Totenhaus der Charité. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und - verbotenerweise - zu einem jungen Arzt.

    Meine Meinung:

    Dieses Werk der Autorin hat mich wirklich sehr beeindruckt. Man bekommt tiefe Einblicke in den Krankenhausalltag von damals. Die Geschichte beginnt 1831 in Berlin. Man beginnt zu lesen und fühlt sich sofort zurückversetzt in die damalige Zeit.
    Bei den Zuständen, die damals herrschten, läuft es einem eiskalt den Rücken runter und man kann froh sein, dass sich die Medizin bis heute so gut entwickelt hat.

    Die Recherchearbeiten zu diesem Buch waren sehr umfangreich und haben sich auf jeden Fall gelohnt. Man bekommt einiges an Fachwissen vermittelt, über die Methoden und Ansichten von damals.

    Die Charaktere, bis auf einige wenige, gab es damals wirklich. Auch da hat die Autorin eine sehr gute Recherchearbeit abgeliefert und den Figuren erneut Leben eingehaucht. Sie waren toll dargestellt, sehr authentisch und menschlich. Man konnte sich gut in sie hineinversetzten, vor allen Dingen in Elisabeth. Man merkt, was die Arbeit einem damals abverlangt hat, man spürt die Ängste der Menschen vor den vielen tödlichen Krankheiten, aber auch die Hoffnung alles gut zu überstehen und seine Ziele zu erreichen wird sehr gut transportiert.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war flüssig und ließ sich für einen historischen Roman mit so vielen Fakten wirklich wunderbar lesen.
    Auch das Cover gefällt mir gut. Eine Wärterin in Arbeitskleidung mit einer Rose in der Hand. Die Farben harmonieren sehr gut miteinander. Mich erinnert dieses Cover sehr an "Revolution im Herzen" welches mir auch schon sehr gut gefallen hat.

    Fazit:

    Ein perfekt recherchiertet historischer Roman über die Charité, deren Ärzte und Wärterinnen. Die Methoden, Forschungen und Ansichten von damals werden sehr gut dargestellt. Ein Lesemuss für alle Fans historischer Romane.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 14.08.2018

    Als Buch bewertet

    Was für ein Buch ….

    Während des Lesens befinden wir uns in Berlin 1831. Es ist damals in Berlin eine völlig andere Zeit. Die Charité ist bereits eine etablierte Einrichtung um Kranke mehr oder weniger zu heilen. Krankenschwestern und Krankenpfleger werden Wärter bzw. Wärterinnen genannt. Männer, die ihren Job verloren haben, nehmen diesen Job an um nicht auf der Straße zu landen.

    Es ist die Geschichte von Elisabeth, die als Wärterin in der Charité arbeitet, von Professor Dieffenbach einem dortigen Arzt und von vielen anderen Betroffenen zur damaligen Zeit. In Berlin herrscht die Cholera und die Ärzte sind machtlos. Auf der Suche nach Ursachen für diese Epidemie gibt es verschiedenste Theorien, die aus heutiger Sicht natürlich völlig illusorisch sind. Die Patienten liegen mit allen möglichen Krankheiten in großen Krankensälen. Immerhin haben die Patienten eigene Betten. Aber es riecht in den Sälen. Zur Geruchsverbesserung wird aromatischer Rauch in den Krankensälen verströmt. Aber auch der Zustand in den anderen Bereichen der Charité ist verstörend. Patienten, der Irrenanstalt werden, wenn sie nicht beschäftigt werden können, angekettet. Die Charité war zu dieser Zeit das einzige Krankenhaus und platzt offensichtlich aus allen Nähten. Viele heute bekannte Krankheiten werden skizziert und man kann, ohne wissenschaftliche Belehrung, erfahren wie damals verfahren wurde. So wurden Operationen ohne Betäubung durchgeführt. Die Patienten mussten festgehalten werden, um sich lebensrettenden Operationen unterziehen zu können. Und genau diese Handlungsstränge machen das Buch so informativ, interessant und lesenswert. Wunderbar vermischt die Autorin die einzelnen Erzählstränge mit einzelnen Schicksalen die die Handlung vorantreiben.

    Besonders lesenswert wird das Buch durch Persönlichkeiten die jeder kennt und die geschickt in die Handlung mit eingebaut wurden. So trifft man beim Lesen auf Heinrich Heine, oder aber auch auf die Humboldt-Brüder. Aber auch die Beschreibungen von Berlin, die Umgebung rund um die Charité in Berlin lassen einen erahnen, wie es damals in und um Berlin ausgesehen haben mag.

    Für mich war das ein überaus gelungener Ausflug in die Vergangenheit. Aus heutiger Sicht ist das eigentlich gar nicht mehr vorstellbar. Umso besser, dass es darüber Bücher gibt, in denen über die damaligen Gegebenheiten berichtet wird. Ich habe sehr viel über die einfache medizinische Behandlung in damaliger Zeit erfahren und die vergeblichen Versuche der Mediziner Menschenleben zu retten. Ich kann allen diesen wunderbar recherchierten, historischen Ausflug in die Zeitgeschichte empfehlen. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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