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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 26.02.2020

    Als Buch bewertet

    Eine wunderbare Erzählung in Wort und Inhalt

    Buchmeinung zu Stefan Slupetzky – Im Netz des Lemming

    „Im Netz des Lemming“ ist ein Kriminalroman von Stefan Slupetzky, der 2020 im Haymon Verlag erschienen ist. Dies ist der sechste Band um Leopold „Lemming“ Wallisch.

    Zum Autor:
    Stefan Slupetzky, 1962 in Wien geboren, schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt.
    Seit einiger Zeit widmet er sich vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane. Für den ersten Krimi um seinen Antihelden Leopold Wallisch, «Der Fall des Lemming», erhielt Stefan Slupetzky 2005 den Glauser-Preis, für «Lemmings Himmelfahrt» den Burgdorfer Krimipreis. «Lemmings Zorn» wurde 2010 mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet. Im selben Jahr gründete Slupetzky ein Wienerliedtrio, das Trio Lepschi, mit dem er seither als Texter und Sänger durch die Lande tourt. Stefan Slupetzky lebt mit seiner Familie in Wien.

    Klappentext:
    Ein tragischer Suizid und ein Nachtwächter in Bedrängnis
    Der Lemming versteht sie nicht mehr, die Welt. Und noch weniger versteht er das Kauderwelsch aus Internet-Sprache und Englisch, das sein Sohn Ben mit seinem Freund Mario spricht. Als der Lemming sich mit ebendiesem Mario durch Zufall eine Straßenbahn teilt, passiert das Unfassbare: Auf Marios Handy-Display erscheint eine offenbar schockierende Nachricht, der Bub rennt unvermittelt aus der Bahn und springt von einer Brücke in den Tod.

    Meine Meinung:
    Meine erste Begegnung mit Stefan Slupetzky und seiner Romanfigur Leopold Wallisch war eine Offenbarung. Die sprachliche Gestaltung hat mich vom ersten Satz an gefangen genommen, schon der Titel ist ein wunderbares Wortspiel. Inhaltlich hatte ich anfangs ein paar Probleme, weil ich mich mit den politischen Verhältnissen in Österreich nicht so auskenne, aber mit etwas Recherche im Internet war das Problem behoben. Hauptthema des Buches bleibt aber die Meinungsmache im Internet und die Auswirkungen, die es auf die Menschen hat. Und der Lemming muss in dieser Geschichte einiges aushalten, aber es trifft auch seine unbeteiligte Familie. Weitere Personen sind betroffen und der Lemming findet einige Leidensgenossen. Ein absolutes Highlight ist eine echte Diskussion mit mehreren Beteiligten, bei der das Aufeinanderzugehen und das Aufgreifen der Gedanken des Gesprächspartners erfolgt und das Besondere daran hervorgehoben wird, gerade wenn man unterschiedlicher Meinung ist.
    Unterstützt wird der Lemming vom Kommissar Polivka, der auch dem Fokus der öffentlichen Meinung zum Opfer fällt. Es ist schon ein wunderbarer schwarzer Humor, wenn die beiden Ermittler mit Theaterbärten der digitalen Verfolgung zu entkommen versuchen. Es bleibt aber ein ernstes Thema und die präsentierte Lösung setzt dem Buch die Krone auf.

    Fazit:
    Ein wunderbares Buch, das mich sowohl sprachlich als auch inhaltlich mehr als nur überzeugt hat. Mir bleibt nur, das Buch in höchsten Tönen zu loben (fünf von fünf Sternen, 100 von 100 Punkten). Natürlich gibt es eine Leseempfehlung für diesen herausragenden Roman.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annafrieda, 01.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der Junge Mario ist durch eine Hasenscharte gezeichnet und wird Opfer eines Mobbing-Angriffs. Vor den Augen des ehemaligen Polizisten Wallisch, genannt Lemming, springt er in den Tod. Wallisch un Polivka, ein beurlaubter Polizist, ermitteln und kommen ungeheuren Dingen auf die Spur.

    Wallisch und Polivko treffen auf ihrem Weg zum Ziel die unterschiedlichsten Menschen. Obwohl mir die tiefgründigen Gedankengänge und Unterhaltungen der Protagonisten sehr gefallen und ich die öffentlichen Dialoge unheimlich wichtig finde - um die Menschen zum Nachdenken und Hinterfragen anzuregen- und sehr zu schätzen weiß kommt jetzt das Aber...

    Ich finde das alles auf Dauer zu lang, zu gewollt, zu politisch für einen Krimi., ich habe teilweise '"verrgessen", dass ja immer noch Marios Mörder gesucht wird. Die wortgewaltige "Sprache" des Autors finde ich wunderbar, die Dialoge sitzen und alles transportiert eine wichtige Message. Mir fehlt jedoch mehr Spannung, die ich in einem Krimi erwarte. Der Sapnnungsbogen konnte nicht gehalten werden, es waren viele Phasen da, die sich nur um Politik drehten, das war mir zu viel.

    Beeindruckt hat mich das akutelle Thema, denn Cybermnobbing ist ein Problem der Gegenwart, und es wäre gut, wenn sich viele Menschen mal Gedanken darüber machen würden, wie schlimm so was für die Betroffeen ist. Auch haben mich der Schreibstil, die Wortgewandtheit des Autoren und die Dialoge beeindruckt. Doch leider lässt das Buch kein Gefühl der Zufriedenheit in mir zurück. Mir wurde das Augenmerk zu sehr auf politische Aussagent gelegt. Ob hier der Krimi der richtige Ort dafür ist? Mir war das zu viel des Guten. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr Augenmerk auf den kriminalistischen Handlungen gelegen hätte. Vielleicht hätten dem Buch ein paar Nebenstränge gut getan. Dramatik gab es nur ganz am Anfang mit Mario (was mich sehr berührt hat) und zum Ende hin im Keller.

    Alles in allem vergebe ich drei Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rose75, 20.01.2020

    Als Buch bewertet

    **Kurzweilig, bedrückend und unterhaltsam**

    'Im Netz des Lemming' ist die 6. Geschichte mit Leopold Wallisch, genannt Lemming. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, aber nachdem mir dieses Buch ausgesprochen gut gefallen hat, werde ich das noch nachholen. Der Autor Stefan Slupetzky ist eine echte Neuentdeckung für mich.

    Es geht in diesem Buch um den Selbstmord eines Kindes. Der Lemming war der Letzte, mit dem der Junge Kontakt hatte und daher steht er im Focus der Internet-Öffentlichkeit, mit allen denkbaren Konsequenzen. Seine Existenz steht auf dem Spiel und daher geht er mit seinem Verbündeten Polivka der Sache auf den Grund. Kurz vor seinem Tod, hat der Junge eine Nachricht per Handy bekommen, die ihn in den Tod getrieben hat. Wer war das?

    Hier handelt es sich nicht um einen spannenden Krimi mit einer rasanten Verbrecherjagd, sondern eine intelligente und tiefgründige Auseinandersetzung mit einigen gesellschaftlichen Entwicklungen. ( Ausländerfeindlichkeit, mediale Hetze, politische Strömungen, Antisemitismus, Umgang mit Smartphones,... )

    Ich denke, diese Geschichte ist nicht jedermanns Geschmack, weil einige politische Anspielungen nur mit dem entsprechenden Hintergrund verständlich sind und auch gegen die eigene Überzeugung sein könnten.

    2 Stellen aus dem Buch, die mir richtig gut gefallen haben:
    "Dummheit zählt tatsächlich zu den bösartigsten Krankheiten: Am meisten leiden die an ihr, die nicht von ihr befallen sind." und
    „Weil  sonst könnte sich am Ende Gott behüte noch herausstellen, dass die Brut der Putzfrau auch nicht blöder ist als die des Rechtsanwalts.“

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LeLo2, 24.01.2020

    Als Buch bewertet

    "Im Netz des Lemming" von Stefan Slupetzky ist schon jetzt eines meiner Jahreshighlights, weil es mich vollkommen überrascht hat und sich angenehm von anderen Kriminalromanen abhebt.

    Mir gefällt der Schreibstil, da es gleich klar wird, dass es sich nicht um einen seichten Krimi handelt. Es werden Dinge kritisiert, indem sie überzeichnet werden. Es wird das Wertesystem hinterfragt und der Leser ist gefragt mitzudenken. Zwischendurch gibt es Einschübe mit Zitaten aus den sozialen Medien. Das ist sehr passend, da gerade eine im Netz anonym verfasste Nachricht zum tragischen Tod von Mario führt.

    Neben dem kritischen Blick auf die ungefilterte Nutzung sozialer Medien sowie dem dortigen Verbreiten von Unwahrheiten, werden auch diverse andere gesellschaftliche Entwicklungen und Tendenzen sehr geschickt kritisiert. Trotz der großen Tragik und dem Aufzeigen der bedenklichen gesellschaftlichen Entwicklungen kommt auch der Humor nicht zu kurz. Gerade diese klug gewählte Mischung macht es für den Leser möglich die Gesellschaftskritik anzuerkennen und sich selbst zu hinterfragen. Denn ohne einen klagend erhobenen Zeigefinger ist es leichter sich einmal Gedanken über den allzu wahren Kern zu machen.

    Der Lemming erscheint mir etwas weltfremd und hat mich zu Beginn so manches Mal schmunzeln lassen. Dann nehmen die Ereignisse aber schnell eine so tragische Wendung, dass ich eher eine große Befangenheit verspürt habe. Der Lemming hat mich dann mit seinem Einfühlungsvermögen beeindruckt. Er ist zwar eigen und stieselig, hat aber das Herz auf dem rechten Fleck.

    Auch die anderen Charaktere sind alle sehr interessant gezeichnet mit all ihren schrulligen Eigenheiten und Makeln, was sie sehr sympathisch macht. Sie wirken so herrlich menschlich und scheuen sich auch nicht deutlich ihre Meinung zu äußern. Die Dialoge finde ich teils sehr intensiv und nachdenklich stimmend. Es ist kein Krimi, den man mal eben nebenbei lesen sollte. Dafür verstecken sich zu viele Besonderheiten zwischen den Zeilen, die es zu entdecken lohnt.

    "Wir sind zwar digitale Koryphäen, aber moralische und geistige Amöben; technologisch in der Zukunft, intellektuell im Mittelalter und klimatisch in der Endzeit." Was für ein Satz!

    Am Ende spitzte sich die Handlung nochmal extrem zu. Es ist erschreckend, wie weit Hass Menschen treiben kann. Auch wenn in diesem Buch vieles überzeichnet ist, stimmt der wahre Kern doch nachdenklich. Ein Buch, das man nicht einfach so weglegen und vergessen kann.

    Lesern, die sich gern mit niveauvoller Gesellschaftskritik geschickt verwoben in einen unterhaltsamen Kriminalroman auseinander setzen möchten, kann ich "Im Netz des Lemming" von Stefan Slupetzky empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LeLo2, 24.01.2020

    Als Buch bewertet

    "Im Netz des Lemmings" von Stefan Slupetzky ist schon jetzt eines meiner Jahreshighlights, weil es mich vollkommen überrascht hat und sich angenehm von anderen Kriminalromanen abhebt.

    Mir gefällt der Schreibstil, da es gleich klar wird, dass es sich nicht um einen seichten Krimi handelt. Es werden Dinge kritisiert, indem sie überzeichnet werden. Es wird das Wertesystem hinterfragt und der Leser ist gefragt mitzudenken. Zwischendurch gibt es Einschübe mit Zitaten aus den sozialen Medien. Das ist sehr passend, da gerade eine im Netz anonym verfasste Nachricht zum tragischen Tod von Mario führt.

    Neben dem kritischen Blick auf die ungefilterte Nutzung sozialer Medien sowie dem dortigen Verbreiten von Unwahrheiten, werden auch diverse andere gesellschaftliche Entwicklungen und Tendenzen sehr geschickt kritisiert. Trotz der großen Tragik und dem Aufzeigen der bedenklichen gesellschaftlichen Entwicklungen kommt auch der Humor nicht zu kurz. Gerade diese klug gewählte Mischung macht es für den Leser möglich die Gesellschaftskritik anzuerkennen und sich selbst zu hinterfragen. Denn ohne einen klagend erhobenen Zeigefinger ist es leichter sich einmal Gedanken über den allzu wahren Kern zu machen.

    Der Lemming erscheint mir etwas weltfremd und hat mich zu Beginn so manches Mal schmunzeln lassen. Dann nehmen die Ereignisse aber schnell eine so tragische Wendung, dass ich eher eine große Befangenheit verspürt habe. Der Lemming hat mich dann mit seinem Einfühlungsvermögen beeindruckt. Er ist zwar eigen und stieselig, hat aber das Herz auf dem rechten Fleck.

    Auch die anderen Charaktere sind alle sehr interessant gezeichnet mit all ihren schrulligen Eigenheiten und Makeln, was sie sehr sympathisch macht. Sie wirken so herrlich menschlich und scheuen sich auch nicht deutlich ihre Meinung zu äußern. Die Dialoge finde ich teils sehr intensiv und nachdenklich stimmend. Es ist kein Krimi, den man mal eben nebenbei lesen sollte. Dafür verstecken sich zu viele Besonderheiten zwischen den Zeilen, die es zu entdecken lohnt.

    "Wir sind zwar digitale Koryphäen, aber moralische und geistige Amöben; technologisch in der Zukunft, intellektuell im Mittelalter und klimatisch in der Endzeit." Was für ein Satz!

    Am Ende spitzte sich die Handlung nochmal extrem zu. Es ist erschreckend, wie weit Hass Menschen treiben kann. Auch wenn in diesem Buch vieles überzeichnet ist, stimmt der wahre Kern doch nachdenklich. Ein Buch, das man nicht einfach so weglegen und vergessen kann.

    Lesern, die sich gern mit niveauvoller Gesellschaftskritik geschickt verwoben in einen unterhaltsamen Kriminalroman auseinander setzen möchten, kann ich "Im Netz des Lemmings" von Stefan Slupetzky empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Smberge, 24.01.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Ex-Polizist Leopold „Lemming“ Wallisch ist nicht grade den neuen Medien zugewandt. So kämpft er auch damit, seinen Sohn Ben und seinen neuen Freund Mario verstehen, wenn sie über die neuen Medien sprechen. Eines Tages fahren der Lemming und Mario zusammen in der Straßenbahn. Nach einem Blick auf sein Handy springt Mario plötzlich auf, rennt an der nächsten Station aus der Tram. Der Lemming schafft es noch, noch die Verfolgung aufzunehmen und versucht den Sprung des Jungen über ein Brückengeländer zu verhindern. Vergeblich, der Junge stürzt direkt vor eine U-Bahn und ist sofort tot.

    Meine Meinung:

    Aus dieser Situation ergibt sich für Lemming ein Shitstorm im Internet, denn er gerät in Verdacht, den Jungen über das Geländer geworfen zu haben. Ohne sich im den Sozialen Medien wirklich auszukennen, wir er zum Objekt der Internetmeinung. Er verliert seinen Job, gerät unter Mordverdacht und wird zum Ziel des Hasses im Internet.
    Zusammen mit seinem Freund Polivka macht er sich auf die Hintergründe der Ereignisse. Schnell wird ihnen klar, dass Mario ein Opfer von Cybermobbing wurde und aus Verzweiflung Selbstmord beging.
    Je weiter die beiden in die Sozialen Medien einsteigen, umso mehr wird ihnen klar, wie viele Menschen unter Cybermobbing leiden.
    Mich hat die Geschichte sehr berührt. Was bringt einen Menschen dazu, Mitmenschen im Internet zu tyrannisieren und in die Verzweiflung zu treiben. Schockierend war auch der Shitstorm, der sich über den Lemming ergoss, obwohl er Marios Selbstmord eigentlich verhindern wollte. Stattdessen wird er im Internet als Täter verleumdet und schon ergießt sich eine Flut über ihn.
    In diesem Buch wird ein wichtiges Thema aufgenommen, das leider immer wichtiger wird: Die Meinungsmache im Internet.
    Dieses Buch ist aber auch ein spannender Krimi, die Ermittlungen bringen immer weitere Opfer von Cybermobbing ans Licht und der Fall zieht immer weitere Kreise.
    Ein abwechslungsreicher Kimi, zu einem sehr aktuellem und wichtigem Thema. Sehr lesenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 11.02.2020

    Als eBook bewertet

    *Brandaktueller, spannender Krimi*
    Für seine Kriminalromane um den Antihelden Leopold "Lemming" Wallisch wurde der österreichische Autor Stefan Slupetzky mehrfach ausgezeichnet. Inzwischen ist mit „Im Netz des Lemming“ bereits der 6. Band dieser ausgezeichneten Krimi-Reihe erschienen.
    Mit seinem fesselnden Kriminalfall, der es aufgrund seiner brandaktuellen Thematik wahrhaft in sich hat und äußerst nachdenklich stimmt, konnte mich Slupetzky sehr beeindrucken. Gekonnt führt er uns die schockierenden Auswirkungen und Folgen von Cyber-Mobbing vor Augen und beschreibt sehr realitätsnah wie sich ein bösartiger Shistorm - befeuert von Trollen und verleumderischen Fake News der sensationslüsternen Boulevardmedien – ausbreitet. Einem traurigen, immer stärker um sich greifenden Phänomen unserer heutigen Zeit, das unter Deckmantel der Meinungsfreiheit auch in dieser Geschichte völlig aus dem Ruder läuft!
    Ich kannte den Ex-Polizisten und ehemaligen Detektiv Lemming als Kultfigur des humorigen österreichischen Kriminalromans bislang noch nicht. Auch wenn immer wieder der geniale Wiener Schmäh des Autors aufblitzt, witzige Wortspielereien und sehr amüsante Episoden eingestreut sind, die einen schmunzeln oder sogar laut auflachen lassen, ist der Grundtenor dieser sehr gesellschaftskritischen Geschichte doch eher ernsthaft und beklemmend.
    Slupetzky zeichnet nicht nur seine eigenwilligen Protagonisten, die man mit all ihren Macken einfach ins Herz schließen muss, sondern auch seine Nebenfiguren sehr vielschichtig und mit viel Liebe zum Detail, so dass man sich sehr gut in ihr Innenleben hineinversetzen kann. Die in den Mittelpunkt einer schonungslosen, existenzgefährdenden Hetzkampagne gezogenen Hauptfiguren Lemming und sein Ex-Kollege Polivka begeben sich mit ihren recht eigenwilligen Methoden auf die Suche nach den skrupellosen Drahtziehern im Hintergrund. Auch wenn ihre Ermittlungen nur mittelmäßige Spannung aufweisen und die Auflösung für meinen Geschmack etwas zu plötzlich kam, haben mich die unfassbaren Hintergründe der Taten dann doch überraschen können. Hier setzt der Autor schließlich zu einem Rundumschlag an gegen die politischen Parteien des Landes, die Rechtspopulisten, Korruption und demokratiegefährdende Manipulationen. Obwohl Slupetzky hier ganz speziell die aktuelle österreichische Politik anprangert, so sind dies keineswegs nur für Österreich typische Missstände!
    Sehr anschaulich sind ebenfalls die verschiedenen Schauplätze in Wien beschrieben, die eine wundervolle Kulisse für diesen Krimi darstellen.
    FAZIT
    Ein spannender Kriminalfall mit brandaktueller Thematik – witzig, tiefgründig, bitterböse und nachdenklich stimmend!
    Außergewöhnlicher, sehr lesenswerter Krimi!

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 05.02.2020

    Als eBook bewertet

    Lemming sitzt mit seiner Frau am Tisch und sie unterhalten sich über Sohn Benjamin und seinen Freund Mario, genannt Loll. Beide kommen plötzlich durch die Tür. Es ist Abend und Lemming muss zur Arbeit. Er ist Nachtwächter im Zoo und Mario will ihn begleiten. In der Bahn bekommt Mario plötzlich eine SMS und beim nächsten Halt verlässt er fluchtartig die Straßenbahn. Lemming rennt ihm hinterher und sieht, dass der Junge auf das Geländer einer Brücke zurennt. Mario will springen und schafft es auch. Was stand in dieser SMS und war sie so schlimm, dass ein Kind sich das Leben nimmt? Und wenn ja, wer ist der Absender, also der Mörder?

    Im Netz des Lemming ist eine Mischung aus Krimi und kritischem Tatsachenbericht. Der Autor Stefan Slupetzky legt den Finger in die Wunde und hat keine Scheu vor radikalen Mächten. Polivka, ein Kriminalinspektor und Lemming verlieren ihren Job, weil sie von den Medien diffamiert werden. Ein Troll postet im sozialen Netzwerk Lügen und Gemeinheiten und viele User springen auf diesen Zug. „Ein Stich ins Wespennest und hundert andere Lumpen fahren die Stacheln aus.“ So steht es in dem Buch und ja, genau so ist es. Wer auf FB unterwegs ist, der kann das an jedem Tag tausendfach erleben.

    Mir gefiel der Kriminalroman gut. Hin und wieder fand ich die Sprache ein wenig überzogen, aber das ist wohl der Stil von Herrn Slupetzky. Seine Ansichten und Meinungen zur Österreichischen Regierung und deren ehemaligen Begleiter unterstreiche ich voll. Dazu gehört auch, dass in dem Buch Journalisten und deren Gazetten so beschrieben werden, wie sie sind. Nämlich Meinungsmacher und Menschen, die über Leichen gehen. Ich gebe dem Buch fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanny09, 10.02.2020

    Als Buch bewertet

    Die Reihe um den "Lemming", Leopold Wallisch findet mit dem Buch "Im Netz des Lemming" eine Fortsetzung.

    Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut. Es ist sehr schlicht und genauso wie ich mir den Lemming vorstelle.

    Das Buch handelt von dem Jungen Mario, ein Freund Ben's, der Suizid begeht. Der Lemming wird Zeuge dessen, da er sich zum gleichen Zeitpunkt in der U-Bahn befindet. Um die Hintergründe des Vorfalls und dessen Schuldigen zu ermitteln, begibt sich Lemming in eigene Ermittlungen. Diese werden von einem alten Bekannten, dem Chefinspektor Polivka unterstützt.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Neben dem Krimi spricht der Autor hier auch wichtige Themen an. Die Politik und die Folgen der Flüchtlingskrise, welchen Einfluss das Internet auf die Menschheit hat und was Cybermobbing auslösen kann.

    Lemming ist ein sehr lustiger Charakter, der nichts mit dem WWW zu tun hat und mit der heutigen Jugendsprache schier überfordert ist. Der Autor verkauft brisante Themen mit Humor, so macht das lesen gleich noch viel mehr Spaß.

    Das Buch ist auch ohne Vorkenntnisse super zu lesen und für einen Krimi ungewöhlich kurz. Ich habe das Buch auch dank des großartigen, außergewöhnlichen Schreibstils (mit österreichischen Wörtern/Schreibweise) in kürzester Zeit verschlungen.

    Mein Fazit: Absolut empfehlenswert

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 16.01.2020

    Als Buch bewertet

    Er kann es einfach der Slupetzky. Leopold "Lemming" Wallisch wird Zeuge eines schrecklichen Suizids: Ein Junge wirft sich von einer Brücke - direkt in eine heranrollende U-Bahn. Was hat den kleinen Mario in den Tod getrieben? Der Lemming ist schon ein ganz besonderer Fall. Und man kann ihm nur wünschen, dass er nicht doch irgendwann final fällt, denn plötzlich sind sein Foto und sein Name überall. Für Medien und virtuelle Öffentlichkeit ist die Sache klar, der Mann der zuletzt mit Mario gesprochen hat, muss Schuld haben an seinem Selbstmord. Ein tragischer Suizid und ein Nachtwächter in Bedrängnis. Der Lemming versteht sie nicht mehr, die Welt. Und noch weniger versteht er das Kauderwelsch aus Internet-Sprache und Englisch, das sein Sohn Ben mit seinem Freund Mario spricht. Als der Lemming sich mit eben diesem Mario durch Zufall eine Straßenbahn teilt, passiert das Unfassbare: Auf Marios Handy-Display erscheint eine offenbar schockierende Nachricht, der Bub rennt unvermittelt aus der Bahn und springt von einer Brücke in den Tod.
    Der Lemming ist fassungslos, er und sein Freund Chefinspektor Polivka machen sich auf die Suche nach der Wahrheit. Schon bald laufen sie in Gefahr, sich in verschiedensten Netzen zu verfangen: Im World Wide Web, in den Verstrickungen korrupter Politiker und in den tückischen Schlingen, die die Boulevardpresse legt .........
    Slupetzky legt den Finger in die Wunden der Gesellschaft. Jeder Satz passt in diesem Kriminalroman, jedes Wort trifft – Stefan Slupetzky ist ein Sprachkünstler, der es versteht, mit viel Feinsinn Bilder entstehen zu lassen, die sich einprägen. Nichts ist schwarzweiß, jeder hat eine Geschichte, stets hat es einen Grund, warum einer da ist, wo er heute ist. Slupetzky schaut ganz genau hin, wenn er seine Figuren zeichnet, und so manche wird einem bekannt vorkommen. Da ist der kleine Bub, der es unter den Schulkollegen so schwer hat, dass ihn eine Aura der Traurigkeit umgibt, da ist der frühere Neonazi, der sich für seine Tätowierungen schämt. Da ist jener Lehrer, der einmal Idealist gewesen ist, bevor ihm die Realität den Antrieb genommen hat, und der ehemalige Polizist, der jetzt nachts im Tierpark arbeitet und erst mehrere rauschhafte Nächte braucht, bevor er seinem Freund Polivka das Du anbieten kann. Leopold „Lemming“ Wallisch ist ein stiller, feinfühliger Charakter mit trockenem Humor und Gespür für seine Mitmenschen und deren Realitäten.
    Grausig-komisch, witzig, skurril, abgründig, melancholisch – eine süchtig machende Wiener Mischung, ein Krimi, wie ihn nur ein Österreicher schreiben kann. Mit viel Feinsinn und genauem Blick für die Missstände unserer Zeit lässt Stefan Slupetzky seinen Lemming durch die Wiener Nächte wandeln, mit Lust am Wortspiel und in einen Fall, der ebenso spannend wie beklemmend aktuell ist, ohne dabei jemals seine Leichtigkeit zu verlieren. Mit famosen Schnörkeln, fein absurd und schön böse, wo es sein muss. Ein bisschen wie "Brenner" (Wolf Haas) auf Speed. Nur noch vielschichtiger, absurder und fieser. Ein herrlich spannend-witzig-schräges Lesevergnügen aus Wien. Spannend-schräge Krimikost, dieser Wien-Krimi ist wie Metropolenliteratur in Zeitlupe mit Alltagskomik. Ein Buch, das man nicht weglegen kann. Bis zur letzten Seite. Sehr zu empfehlen!

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  • 5 Sterne

    egal, 09.01.2020

    Als Buch bewertet

    Viel mehr als "nur" ein Krimi

    Der junge Mario ist mit dem Lemming, bürgerlich Leopold Wallisch, einem früheren Polizisten, in der Tram unterwegs, als er eine Nachricht auf dem Handy erhält. Mario ist so verzweifelt, dass er keinen Ausweg mehr sieht und sich das Leben nimmt. So weit, so schlimm und furchtbar, doch für den Lemming und auch den Inspektor Polivka soll es erst noch ganz dicke kommen...Die beiden verlieren ihre Jobs und das lassen sie natürlich nicht auf sich beruhen.

    Ich kannte im Vorfeld weder den Lemming, der wohl schon einige Abenteuer hinter sich hat, noch den Autor. Beide haben mich aber auf wirklich ganzer Linie überzeugt, denn auch wenn der Lemming ein wenig von vorgestern erscheint und das Internet, sowie dessen Gefahren komplett fremde Welten sind, ein simples „Lol“ schon überfordert und der meint, dass ein „Scheißsturm“ ihn eh nicht juckt, ja, dann weiß man, dass das ganz sicher noch anders kommen wird. Das tut es auch und, wie ich fand, macht der Autor das richtig gut. Er zeigt die möglichen Gefahren auf, ohne den Zeigefinger zu erheben oder von oben herab zu belehren. Erwartet hatte ich einen Krimi, also nichts Weltbewegendes, sondern einfach nur ein wenig gute Unterhaltung, aber deutlich mehr erhalten. Das ist schon mal sehr gut.

    Der brandaktuelle und brisante Krimi ist politisch und setzt sich kritisch mit den (a)sozialen Medien und den Medien allgemein auseinander. Wie werden im Hintergrund Strippen gezogen werden und welche Auswirkungen kann das haben? Wie dem Ganzen begegnen und so weiter… all das ist nicht nur interessant, sondern auch stilistisch sehr gut umgesetzt worden. Der Autor trifft genau den richtigen Ton, ob er nun mit dem sympathischen Lemming gerade unterwegs ist oder irgendeinen verblendeten vor Hass überbordenden Kommentator zum Besten gibt. Dabei wird die Haltung des Autors immer wieder deutlich - für mich ein absoluter Pluspunkt sich so gegen die rechten Hetzer zu stellen!

    Handlungsort ist Wien und das merkt man im positiven Sinne, denn ein wenig Lokalkolorit ist schon eingestreut. Manches Mal schlägt bei den Figuren der eine oder andere typische Begriff durch, aber der wird entweder erklärt oder er ist wirklich für jeden verständlich. Für mich hat das auch ein wenig den Charme des Buches ausgemacht. Insgesamt ist die Schreibe locker und flüssig, oft mit Humor gespickt und es macht einfach Spaß zu lesen. Nur schade, dass das Buch so kurz war und ich es tatsächlich in einem Abend schon durchgelesen habe.

    Ein Krimi mit wenig Blut, aber echtem Mehrwert für den Leser, dazu kurzweilig, oft lustig und spannend – was will man mehr?

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  • 5 Sterne

    Ulrike R., 05.02.2020

    Als Buch bewertet

    Leopold Wallisch, der Lemming, Ex-Kriminseser, Nachtwächter im Tiergarten Schönbrunn, Ehemann, Vater. Stolz ist er auf seinen11-jährigen Sohn Ben, dass dieser sich mit Mario angefreundet hat, einem Buben der sonst keine Freunde zu haben scheint. Doch dann wird der Lemming Zeuge, wie sich der kleine Mario wie aus heiterem Himmel vor eine fahrende U-Bahn wirft. Ein Ereignis, das den Lemming völlig aus der Bahn wirft. Es ist nicht nur das schreckliche Erlebnis, das er zu verkraften hat, nein, er wird auch noch Opfer eines bösartigen Cybermobbings. Denn alle Welt glaubt, er hat den Selbstmord von Mario zu verantworten.
    Stefan Slupetzky, der Wiener Autor und Musiker lässt uns nun schon zum sechsten Mal am Leben des Leopold Wallisch teilhaben. Der Lemming ist ein eigentlich ein ganz gemütlicher, lebt zufrieden mit Gattin, der Tierärztin Klara, seinem Sohn, seinem beschaulichen Job. Hin und wieder geht auf ein oder mehrere Gläser mit seinem Ex-Kollegen Polivka in die Wirtschaft. Eine Ruh will er eigentlich haben, um so neumodisches Grafflwerk wie das Internet oder Soziale Medien schert er sich nicht. Nach dem Tod von Mario muss er sich nun aber mit diesem für ihn fremdartigen Metier auseinandersetzen, mit der Missgunst derer, die sich hinter der Anonymität schön verstecken können, mit der geballten Aggression von Trollen, mit den „besorgten Bürgern“, die die Ursache allen Übels der Welt denen zuschanzen, die eh nichts haben, den Flüchtlingen. Und da kann er ganz schön laut werden, beim Nachdenken über den lancierten Unmut durch emporstrebende Politiker allerlei Farben.
    Sehr reale Vorbilder nimmt Slupetzky hier aufs Korn, lässt den Lemming ein bisschen Alter Ego spielen. Was den Autor ärgert, ärgert auch den Lemming: der Ausländerhass, die Politik auf Kosten von Minderheiten und sozial Schwachen, aber auch die Verbotskultur der Grünen und die Selbstausschaltung der Sozialdemokratie.
    „Im Netz des Lemming“ ist ein sehr aktuelles, persönliches, zorniges, politisches Buch. Darf das denn sein, dass Politik in einem Unterhaltungssgenre Platz findet? Ja, und ob. Wer sich veröffentlicht, kann, darf, muss Position beziehen. Wenn das Buch dann aber auch noch Charme, Witz und Geist hat, erst recht. Gut gemacht, lieber Stefan Slupetzky!

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  • 5 Sterne

    Martin S., 01.02.2020

    Als Buch bewertet

    Sprachgewandter und sozialkritischer Kriminalroman

    Der Lemming versteht seinen Sohn Ben nicht mehr. In letzter Zeit benutzen er und seine Freunde vermehrt Worte, die keinen Sinn für den Lemming ergeben. Dies hängt damit zusammen, dass Lemming ein wenig Oldschool unterwegs ist und die sozialen Netzwerke meidet. Schnell stellt sich für ihn heraus, dass er dies auch nicht ohne Grund getan hat, denn eine gemeine und provokante Mail stellt Bens Freund Mario im Netz bloß und treibt ihn in den Selbstmord. Lemming selbst gerät nun in den Fokus der digitalen Hetzgemeinde, da er zufällig mit Mario unterwegs war, als ihn die mail erreichte. Er will sich dem digitalen Wahnsinn stellen...
    Mit "Im Netz des Lemming" schreibt der österreichische Autor Stefan Slupetzky einen sozialkritischen Kriminalroman, der es aus meiner Sicht in sich hat. Extrem wortgewandt erzählt er die Geschichte in einem anspruchs-vollen und dennoch gut zu lesenden Schreibstil, der mich von Beginn an begeistern konnte. Jedes Wort passt genau und bei jeder sich bietenden Gelegenheit versetzt der Autor der modernen Gesellschaft einen Seitenhieb. Der eigentlich Kriminalfall gerät so immer mehr in den Hintergrund und der Leser ist gespannt, inwiefern es dem Lemming gelingt in der oberflächlichen und anonymen Welt des Internets Fuß zu fassen. Populismus, Fremdenfeind-lichkeit und korrupte Politiker werden stilsicher thematisiert und gleichzeitig bloß gestellt. Ein zu jeder Zeit überzeugendes Buch erhält durch die beiden etwas skurrilen Hauptprotagonisten seinen ganz besonderen Charme und wirkt auf diese Weise noch lange nach.
    Insgesamt war "Im Netz des Lemming" für mich mein erstes wirkliches Lesehighlight im noch jungen Jahr 2020. Völlig überzeugt hat mich dabei das Erzähltalent des Autors Stefan Slupetzky, bei dem es sich lohnt jedes Wort auf die Waagschale zu legen, da es sicherlich nicht ohne Bedacht gewählt wurde. Sehr gerne empfehle ich daher den Kriminalroman weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 24.01.2020

    Als Buch bewertet

    Unterhaltsame Gesellschaftskritik

    „Im Netz des Lemming“ ist der sechste Kriminalfall des Autors Stefan Slupetzky mit dem Protagonisten Leopold Wallisch genannt Lemming. Zum Verständnis sind keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden notwendig und man kann diese unabhängig voneinander lesen.

    Nur durch Zufall sitzt der Lemming in der gleichen Straßenbahn wie Mario – ein Freund seines Sohnes – der aufgrund einer Handynachricht aus der Bahn stürmt und Suizid begeht. Völlig unvorbereitet gerät der Lemming dadurch in das Visier der Medien, da er sich mit dem Jungen unterhalten hat und ihm nun vorgeworfen wird, dass er ihn bedrängt hätte. Es folgt ein Shitstorm im Internet mit entsprechenden folgen. Gemeinsam mit seinem Freund Polivka beginnt er Hintergründe zu ermitteln und stellt fest, wie viele Menschen unter Cybermobbing leiden.

    Die Geschichte ist bedrückend, spannend und enthält politische Anspielungen, für die man ein wenig Hintergrundwissen benötigt. Die Ereignisse sind aktuell und könnten genau so jeden Tag passieren. Es ist erschreckend und verstörend, aber durch seinen einzigartigen humorvollen Schreibstil gelingt es dem Autor, dass man trotz allem immer wieder lachen muss.

    Hier wurde Gesellschaftskritik unterhaltsam verpackt und durch zahlreiche Wendungen eine Spannung erzeugt, die es schwer macht das Buch aus der Hand zu legen.

    Mich hat es wirklich beeindruckend, wie es Stefan Slupetzky gelungen ist Unterhaltung und aktuelle Politik zu verbinden. Obwohl er die Grausamkeiten der Menschen klar und deutlich benennt, hat er es immer wieder geschafft mich zum Schmunzeln zu bringen. Aus meiner Sicht eine wirklich gelungene Mischung, die gerade dadurch lange nachklingt.

    Das war die unterhaltsamste Gesellschaftskritik, die ich bisher gelesen habe und ich bin gespannt auf weitere Fälle mit dem Lemming.

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  • 5 Sterne

    Michael B., 16.01.2020

    Als Buch bewertet

    Fantastisch!!!
    Mich als Krimiskeptiker hat dieses Werk von Stefan Slupetzky voll überzeugt, v.a. weil es weit mehr ist als ein Krimi! Mit bissigen Worten kommentiert der Autor - neben der ansprechenden Krimihandlung - die aktuelle politische Lage (in Österreich), das machtorientierte Agieren der Politiker und die Medienlandschaft, die zunehmende Hassbereitschaft der Menschen in der Anonymität der digitalen Welt, die zunehmende, wertebezogeneSpaltung des Landes und die ungleich verteilten Bildungschancen; über die Ausgrenzung von Menschen, die anders sind, seien sie Flüchtlinge, Asylanten oder Mitschüler mit einem Makel, auf deren Kosten man dann sein eigenes Selbstwertgefühl aufrichten kann.
    Durch die Handlung führt uns ein düster-humarvolles, nicht autorisiertes Ermittlerteam aus zwei äteren Herren, die zudem noch mit ihrem Alter hadern...
    Die Handlung strebt einem unerwarteten und fulminanten Ende entgegen.
    ... und immer wieder taucht die sensationsgeile Masse auf,die, bewaffnet mit beständig aufzeichnungsbereiten Smartphones, überall nur die Kamera draufhält, anstatt selbst Position zu beziehen, einen Standpunkt einzunehmen, zu helfen oder sich zu engagieren.
    Dieser Kriminalroman ist auch ein Appell für eine gerechtere Gesellschaft, die wieder weiß, wie Respekt funktioniert.
    Sensationelle Stellen im Text! Das Täterprofil des Haters: "... ledig oder in einer schon länger dauernden Beziehung. - Warum das? - Weil frisch Verliebte anderes im Kopf haben."
    "Ich bin prinzipiell kein großer Freund unserer Spezies. Aber ich bezweifle, dass es Weltreligionen gibt, in denen durchschnittlich mehr Arschlöcher geboren werden als bei uns in Österreich."
    "Dummheit zählt tatsächlich zu den bösartigsten Krankheiten: Am meisten leiden die an ihr, die nicht von ihr befallen sind."

    Fazit: Unbedingt lesen und weiter empfehlen!!!

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  • 5 Sterne

    yesterday, 08.03.2020

    Als Buch bewertet

    Einen großartigen Krimi hat Stefan Slupetzky hier wieder verfasst. Der sechste Roman rund um den ehemaligen Polizisten Leopold Wallisch, Lemming genannt, ist gewohnt hohe Kunst was Sprachliches angeht, aber auch ein Genuss.

    Ein Genuss, wenn man den Lemming im Zwischenmenschlichen beobachtet. Ein Genuss ist es ebenso wenn Slupetzky auf wenigen Seiten eine ganz eigene Stimmung kreieren kann, je nach Wahl beklemmend, witzig oder spannend.

    Spannung gibts in diesem Krimi natürlich auch, denn Lemming muss gemeinsam mit seinem Freund, Chefinspektor Polivka, aufklären, warum sich ein junger Bub das Leben nimmt. Kann tatsächlich eine Onlinenachricht der Auslöser sein? Aus der vorsichtigen Spurensuche wird bald eine Hetzjagd nach dem Hetzer.

    Die beiden Ermittler machen unfreiwillig Bekanntschaft mit den menschlichen Abgründen des Internets und seinen sozialen Plattformen sowie mit Printmedien, die nicht immer den nötigen Faktencheck vornehmen bevor sie publizieren.

    Slupetzky nimmt sich kein Blatt vor den Mund und zeigt dem Leser schonungslos die Schwächen der Medien- und Egogesellschaft auf. Ungefiltert Dinge zu glauben die man “irgendwo” liest oder rücksichtslos Falsches oder falsch Interpretierbares zu posten, ist weit verbreitet und stellt das Zwischenmenschliche auf eine harte Probe.

    Neben Achtsamkeit im Internet mahnt der Autor auch ein, Parteien und Politik zu hinterfragen und somit bekommen auch diese österreichischen Akteure ganz nebenbei einiges ab. Zudem werden aktuelle Entwicklungen und Skandale in die Geschichte eingeflochten - mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

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  • 5 Sterne

    Tanja G., 25.01.2020

    Als Buch bewertet

    Der Roman von Stefan Slupetzky im Netz des Lemming handelt von Leopold Wallisch, genannt der Lemming. Dieser wird Zeuge eines schrecklichen Suizids. Der Freund seines Sohnes wirft sich von einer Brücke. Der Lemming und sein Freund der Chefinspektor Polivka machen sich auf die Suche nach der Wahrheit und geraten dabei in die Abgründe Wiens.

    Stefan Slupetzky ist mit seinem Roman nah am Geist der Zeit. Dieser Roman führt uns vor Augen, was passiert, wenn falsche Beschuldigungen im Netz oder in der Zeitung kursieren und wie die Letue darauf reagieren.
    Der Autor wendet dafür eine originelle Methode an: Er schreibt erfundene Meinungen oder Zeitungsberichte in seinen Roman und lässt so den Leser erahnen, was man damit anrichten kann.
    Das Buch lässt sich gut lesen, allerdings sollte man gewisse östereicherische Ausdrücke schon kennen

    Fazit: Hier in diesem Buch wird unserer Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten. Die Gaffer Mentalität und auch Cyber Mobbing was leider in der letzten Zeit immer mehr zugenommen hat. Vielleicht ertappt sich der eine oder andere Leser dabei, dass er selbst schon einmal so etwas, wenn auch in abgeschwächter Form, getan hat.
    Ich kenne die anderen Lemming Romane nicht, bin aber nun gespannt darauf, ob sie auch so gut sind, wie dieser. Ich werde mir die restlichen Bände gleich besorgen.

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  • 4 Sterne

    Peggy S., 02.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der kleine Mario, stürzt sich nachdem er eine Hassbotschaft erhalten hat, vor Lemmings Augen von einer Brücke in den Tod. Was darauf folgt ist ein gewaltiger Shitstorm infolgedessen nicht nur Lemming seinen Job verliert sondern auch ein Kollege bei der Polizei suspendiert wird, weil die beiden miteinander bekannt sind. Doch der Shitstorm hört nicht auf sondern wird immer weiter angeheizt und die Internetgemeinde steigt voll mit ein bringen damit das Wasser weiter zum Kochen. Lemming und sein Exkollege begeben sich auf Spurensuche und stoßen auf weitere Opfer des gleichen Trolls, der all die Haßpostings in die Welt gesetzt hat. Und dann macht es beim Lemming und seinen Kollegen klick, denn nun haben sie einen Verdacht wer dahinter stecken könnte. Leider bleibt dies dem Täter nicht verborgen und reagiert in dem er das Haus von Lemming abfackelt und auch das Haus der Mutter von seinem Kollegen in Brat setzt. Lemmings Haus brennt bis auf die Grundmauern nieder und dieser muss tatenlos zusehen. Im Zockzustand will Lemming in das brennende Haus und wird von Amat, dem Flüchtling, der beim Vater von Mario, wohnt zurückgehalten. Amat nimmt ihn mit ins Haus von Marios Vater, der ebenfalls von einem Shitstorm betroffen war, weil er einen Film über Flüchtlinge gedreht hat. Nachdem der er eine Nacht darüber geschlaffen hat suchen Lemming und sein Kollege ihren Hauptverdächtigen auf und geraten daraufhin in Lebensgefahr. Es folgt ein dramatischer Showdown, der allen alles abverlangt.

    Der Autor hat einen außergewöhnlich flüssigen Schreibstil und legt seinen Finger direkt in die offene Wunde. Er nimmt nicht nur die Gesellschaft aufs Korn sondern auch die Politik, Populisten und das Internet mit seinen vielen Hasskommentaren und hält damit der Gesellschaft den Spiegel vor. Es lässt sich vortrefflich über so viele Sachverhalte in diesem Buch diskutieren und auch streiten. Moral und Ethik und der Umgang mit eben dieser in unser schnelllebigen Zeit und welche Verantwortung ein jeder von uns hat sind nur eine über die es sich zum Nachdenken lohnt. Ich persönlich finde es schade, dass er in Deutschland noch relativ unbekannt ist.

    Die Handlung ist ziemlich authentisch beschrieben. Ein Hasskommentar, das einen jungen Menschen in den Selbstmord treibt und welche Folgen dieser für alle Beteiligten hat. Es wird in einer rasanten Erzählweise beschrieben wie die Menschen damit umgehen. Der Autor schreibt mit spitzer Feder und noch spitzerer Zunge über die menschlichen und moralischen und nicht zuletzt ethischen Gefüge und was passiert wenn Populisten sich die Leichtgläubigkeit so mancher Menschen zu nutze macht. Ungeachtet der Folgen. Ich will damit nicht leugnen das auch die Politik auch einen gewissen Schwerpunkt in diesem Buch einnimmt, was im Mittelteil dieser Geschichte der Fall ist ( und mir nicht so leicht gefallen ist, da dieser Teil dann noch mal ein ganz anders Niveau hat und meines Erachtens dann doch ein wenig zu umfangreich gewesen ist).

    Die Figuren sind mit ihrem österreichischen Charme, Witz und Humor vortrefflich getroffen und gezeichnet. Der Autor schafft es mit seiner Sprache, dass man nicht nur die Figuren sondern auch die Szenen direkt vorm geistigen Auge zu haben. Sie sind nicht nur kontrovers sondern polarisieren und das mit der Sprachgewalt des Autor kombiniert ist einfach ein großartiges Abbild der Gesellschaft.

    Fazit: Ein wirklich spannender Krimi mit reichlich kontroversen Themen über die man nach Lust und Laune diskutieren und nachdenken kann. So schnell legt man diesen Krimi nicht aus der Hand. Mit dazu betragen tut der wirklich rasante und brisante Erzählstil des Autors. Ich bin begeistert auch wenn der politische Abschnitt doch ein wenig zu viel Raum eingenommen hat. Bitte liest diesen brillanten Krimi ihr werden eure wahre Freude daran haben. Er ist einfach genial.

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  • 5 Sterne

    SiWel, 10.01.2020

    Als Buch bewertet

    Stefan Slupetzky ist mir mit seinem Buch " Im Netz des Lemming " durch sein Cover und den Titel aufgefallen. Auch der Klappentext versprach einige überaus interessante Lesestunden.

    Lemming steht hier für Leopold Wallisch, der Zeuge eine Suizids von dem kleinen Mario wird. Lemming ein früherer Polizist und sein Freund Chefinspektor Polivka beginnen zu ermitteln. Sie landen mitten in einem Dickicht aus politischer Hetze und dirty campaigning.

    Als ich das erste Kapitel durchgelesen hatte, habe ich gedacht, wie kann man nur so einen Blödsinn verzapfen. Nachdem ich dann aber weitergelesen habe, nahm die Geschichte Seite für Seite mehr und mehr an Fahrt auf. Slupetzky hat ein dickes Lob verdient. Er hat mit Lemming und Polivka nicht nur zwei sehr eigenwillige Charaktere erschaffen, er schafft es auch in seinen Dialogen wirklich brisante Themen total geschickt zu verpacken. Seine Geschichte zeigt uns nur das reelle Leben auf, sachlich, humorvoll und offen dargestellt. Der Schauplatz ist Wien. Ein unbekannter Ort für mich, der sich aber durch die bildhaften Beschreibungen der Plätze und Menschen sehr gut vorstellen ließ. Die Österreicher haben einen gewissen Charme und den fühlt man das ganze Buch hindurch.

    Ein Krimi der etwas anderen Art, trotzdem sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    Daniela H., 31.01.2020

    Als Buch bewertet

    Dass ich dieses Buch überhaupt gelesen habe, war ein glücklicher Zufall. Nach der Leseprobe musste ich einfach wissen, wie es weitergeht!

    Vom Autor des Buches hätte ich vorher weder gehört noch etwas gelesen. Und auch das Buchcover hat mich gar nicht angesprochen. Umso überraschter war ich, wie gut mir das Buch gefallen hat.

    Es handelt sich um einen Kriminalroman aus einer Reihe, aber wie ich jetzt beim Lesen festgestellt habe, muss man die Reihenfolge beim Lesen nicht einhalten. Dieses Buch ist auch ohne die Vorgänger super und in sich geschlossen.

    Mir hat besonders gut gefallen, dass es sich nicht nur um einen Krimi handelt, sondern auch um einen sehr gesellschaftskritischen Roman, bei dem vor allem die Macht der sozialen Medien und ihr Einfluß auf die Menschen deutlich wird. Es ist erschreckend wahr, welches Bild der Autor hier von unserer Gesellschaft gezeichnet hat!

    Zudem ist das Buch wirklich toll geschrieben, auch wenn immer wieder österreichische Worte oder Redewendungen vorkamen, die mir erstmal fremd waren. Aber das stört das Buch nicht, es bereichert es sogar.

    Ich bin total begeistert von diesem Buch und werde auf jeden Fall noch weitere Bücher dieses Autors lesen.

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