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  • 4 Sterne

    9 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 23.03.2017

    Als Buch bewertet

    Die Story: In den 1930ern kämpfen zwei junge Frauen dafür, ihren Traum vom Fliegen zu verwirklichen. Was heute niemanden mehr überraschen würde, war damals fast unmöglich, doch Johanna und Amelie, die nahezu unzertrennliche Freundinnen sind, erkämpfen sich einen Ausbildungsplatz als Fliegerinnen von Motorfliegern. Amelie verliebt sich in Felix und Johanna kann damit nicht umgehen, denn sie will niemanden zwischen sich und Amelie lassen. Das Drama nimmt seinen Lauf.

    1971 reist Amelies Tochter Lieselotte nach Frankfurt. Nach einem Unfall liegt ihre Mutter im Koma. Lieselotte weiß nicht viel über die Vergangenheit ihrer Mutter und noch weniger, wer ihr leiblicher Vater ist. Das Mutter-Tochter-Verhältnis war nicht sehr innig. Lieselotte macht sich mit Amelies Nachbarin auf Spurensuche und entdeckt eine ganz andere Amelie, als die, die sie ihr Leben lang kannte …

    Das Buch ist in beiden Zeitebenen sehr interessant, zeigt es doch die Probleme, die beide Frauen (Mutter und Tochter) in ihrer eigenen Zeit haben und hatten. So unterschiedlich sie sind, so ähnlich sind ihre Kämpfe, Träume und Wünsche, ihre Leiden und Sehnsüchte. Doch obwohl sie sich so sehr gleichen, konnten sie nicht miteinander darüber sprechen.

    Der Stil von Clarissa Linden liest sich sehr gut und flüssig. Nichts wird überspannt oder überzogen dargestellt. Alle Situationen sind glaubwürdig und schlüssig dargestellt. Das Thema ist natürlich kein leichtes, sodass man hin und wieder doch eine kleine Auszeit braucht, um es zu verarbeiten.

    Romane, die auf zwei Zeitebenen spielen, sind momentan sehr angesagt und ich mag sie auch wirklich gern. Die Vergangenheit hat immer Auswirkungen auf unsere Gegenwart und es ist faszinierend, das so klar und fokussiert in einem Roman ebenfalls zu erleben.

    Die Zeit des Nationalsozialismus ist immer ein schwieriges Thema. Ich gebe zu, es belastet mich, Schicksale der Menschen damals bewegen mich sehr und ich dosiere solche Bücher für mich sehr sparsam. Ich möchte diese Zeit nicht verdrängen, doch bin ich sehr froh, dass sie Vergangenheit sind. Es ist jedoch wichtig, dass künftige Generationen wissen, wie abgrundtief schlecht viele damals waren und wie leicht sie zu Verrätern wurden. Schon allein deshalb brauchen wir Romane wie diesen.

    Wunderschön und sehr informativ finde ich auch das angehängte „Nachwort und Hintergrund“. Es zeigt, dass sich die Autorin intensiv mit den Themen Frauenbewegung, Kommunikation und der Aufarbeitung des Nationalsozialismus beschäftigt hat und sehr gut recherchiert hat. So wird die Story dichter und zeigt ein zwar fiktives, doch aber realitätsnahes Stück Zeitgeschichte. Von mir bekommt „Unsere Hälfte des Himmels“ vier Sterne.

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  • 4 Sterne

    7 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 09.02.2017

    Als Buch bewertet

    Unsere Hälfte des Himmels
    von Clarissa Linden
    erschienen im Januar 2017 im Knaur Verlag

    Frankfurt in den dreißiger Jahren und der Traum vom fliegen.
    Zwei junge Frauen wollen unbedingt in die Lüfte steigen.
    Das ist in dieser Zeit nicht so einfach. Frauen sollen brav
    zuhause bleiben und Kinder großziehen. Johanna und Amelie
    wollen das alles anders machen und träumen weiterhin vom fliegen.
    Als Amelie sich verliebt und schwanger wird kommt alles anders
    als geplant.
    Kassel 1971 Amelies Tochter Lieselotte führt eine glücklose Ehe.
    Ihr Verhältnis zur Mutter ist sehr unterkühlt. Als Amelie einen
    Unfall hat und im Koma liegt, reist Lieselotte zur Mutter.
    Um ihr näher zu kommen stellt Lieselotte Nachforschungen an.
    Die Reise in die Vergangenheit beginnt.

    Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Er beginnt im Jahr 1971
    und springt immer wieder in das Jahr 1935 zurück. Es geht um ungelebte
    Träume und Verrat. Was kann eine Freundschaft aushalten?
    Amelies Nachforschungen bringen mit der Zeit eine ganz andere Mutter
    zum Vorschein. Es macht Spaß zu verfolgen wie sich die Beziehung zu ihrer
    Mutter ändert und vor allem wie sich Lieselottes Leben verändert.
    Fazit ist das man seine Träume leben kann egal wie alt man ist.
    Es ist nie zu spät.
    Wunderbar geschrieben, nie schnulzig und einfach schön.
    Nicht nur für lange Winterabende.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwürmchen, 16.03.2017

    Als Buch bewertet

    Deutschland im Jahre 1935: Johanna und Amelie sind unzertrennliche Freundinnen, trotz aller Unterschiede. Ihre große Leidenschaftlich ist das Segelfliegen. Gemeinsam träumen sie von einer Zukunft als Pilotinnen. Während der Nazizeit ein nicht leichtes Unterfangen für die beiden jungen Frauen, die doch entsprechend der vorherrschenden Meinung an den Herd gehören und dem Führer Kinder zu schenken haben. Doch damit können sich die beiden Freundinnen nicht abfinden und bewerben sich in Berlin bei einem bekannten Flugwerk. Der große Traum scheint greifbar nahe zu rücken, bis sich Amelie in Johannas Fluglehrer verliebt. Damit nimmt das Drama seinen Lauf...
    Parallel wird die Geschichte von Amelies Tochter Lieselotte erzählt. Hier springen wir ins Jahr 1971. Sie lebt mit ihrem Mann Eduard in Kassel und fühlt sich zunehmend unzufrieden in ihrer Ehe. Eines Tages erfährt sie, dass ihre Mutter Amelie im Koma liegt. Lieselotte macht sich auf den Weg nach Frankfurt. Über ihre Vergangenheit weiß sie nicht viel, Amelie hat sich ihrer Tochter gegenüber sehr distanziert verhalten. Um ihrer Mutter zu helfen, stellt sie Nachforschungen an. Behilflich ist ihr dabei die Nachbarin Marga. Schon bald stellt sie ihr bisheriges Leben in Frage.

    Erzählt werden beide Stränge einige Kapitel lang in wechselnder Perspektive. Sowohl die Geschichte der beiden Freundinnen Johanna und Amelie als auch Lieselottes haben mich von Anfang an gefesselt. Die Autorin versteht es, immer wieder spannende Szenen einzuweben, so dass man kaum aufhören mag zu lesen. Johanna kommt nicht gut weg, sie ist eine ziemlich egoistische Person, die nur ihren Vorteil im Blick hat. Doch sie versteht es immer wieder, andere Personen um den Finger zu wickeln, so auch Amelie. Bis sie eines Tages die Grenzen überschreitet. Man hat den Eindruck, dass Amelie immer in ihrem Schatten stand.
    Lieselotte wird als typisch für die 70er Jahre dargestellt. Doch sie mag sich damit nicht mehr abfinden. Überhaupt ist es der Autorin hervorragend gelungen, den Zeitgeist der 70er Jahre einzufangen. Einige relevante Themen dieser Zeit werden immer wieder mal aufgegriffen.
    Mich konnte das Buch vollends überzeugen, ich fand es unglaublich gut erzählt, spannend und interessant. Zudem sind die Fakten detailreich und hervorragend recherchiert. Selbst in Lesepausen hat mich die Geschichte noch nachhaltig beschäftigt.

    Fazit: Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight, dem ich noch sehr viele Leser wünsche.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 18.01.2017

    Als Buch bewertet

    Amelie und Johanna leben im Frankfurt des Jahres 1935. Die Mädchen sind innige Freundinnen. Sie haben einen gemeinsamen Traum, sie wollen Pilotinnen werden. Als Amelie sich in den Fluglehrer Felix verliebt und von ihm schwanger wird, rast Johanna vor Eifersucht. Um Amelie und Felix auseinander zu bringen, entwickelt Johanna einen perfiden Plan. Sie zerstört damit das Leben ihrer Freundin.
    Im Jahre 1971 hat Amelie einen schweren Unfall und liegt im Koma. Ihre Tochter Lieselotte entdeckt in der Wohnung ihrer Mutter einen Brief von Johanna und beginnt in der Vergangenheit Amelies zu forschen. Sie lernt so eine Amelie kennen, die ihr vollkommen fremd ist. Endlich kommen sich Mutter und Tochter näher.

    Dieses Buch ist enorm vielseitig. Beim Lesen der ersten Seiten denkt man: Jetzt kommt eine Geschichte über eine gescheiterte Ehe. Nach einigen weiteren Seiten erwartet man einen typischen Mutter-Tochter-Konflikt. Als dann ein Zeitsprung in das Jahr 1935 gemacht wird, geht es zunächst um eine tiefe Freundschaft von zwei jungen Mädchen, die einen gemeinsamen Traum vom Fliegen haben. Danach wird der Leser von einer Geschichte über die Machenschaften der Nazis in Deutschland gefangen, die spannender ist als mancher Krimi. Da die Verknüpfungen von Anfang an ziemlich klar sind, kann man das Buch flott lesen, ohne über den Zusammenhang der Personen viel nachzugrübeln. Dadurch macht das Lesen dieses Buches von Anfang bis Ende viel Spaß, auch wenn einem beim Thema "Deutschland im Jahre 1935" manchmal eine Gänsehaut entsteht.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stefanie N., 13.01.2017

    Als Buch bewertet

    Deutschland in den 1930er Jahren Amelie und Johanna sind sehr unterschiedlich, aber durch einen gemeinsamen Traum als unzertrennliche Freundinnen verbunden:sie wollen Pilotinnen werden. Doch dann verliebt Amelie sich in Johannas Fluglehrer.

    40 Jahre später wird Amelies Tochter Lieselotte mit der Vergangenheit ihrer Mutter, zu der sie ein sehr schwieriges Verhältnis hat, konfrontiert, und lernt ihre Mutter von einer ganz neuen Seite kennen.



    Ich habe dieses Buch verschlungen. Es ist in einem tollen, leicht lesbaren Stil geschrieben, und der Wechsel zwischen den Kapiteln in den 1930er Jahren und den Siebziger Jahren des gleichen Jahrhunderts sind sehr passend und fügen sich harmonisch zueinander. Die sehr unterschiedlichen Frauen im Buch, Amelie, Johanna, Liselotte, aber auch alle weiteren Frauen, decken die unterschiedlichsten Chraraktertypen ab, ohne dabei zu Klischees zu verkommen. Die wenigen Männerrollen, die eine Rolle spielen, sind auch gut geschildert, verblassen gegenüber den Frauen ein wenig. Auch die Entwicklung besonders von Lieselotte ist sehr gut geschildert. Es gab ein paar Logikfehler (wie vertauschte Namen z.B. von Liselotte und Amelie), aber selbst die haben mein Lesevergnügen nicht getrübt. Das Buch ist bereits jetzt einer meiner Favoriten von 2017 und ich empfehle es gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anke3006, 16.01.2017

    Als Buch bewertet

    Ein großer Schicksalsroman über 2 Frauen und ihren Traum vom Fliegen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt in den 30er Jahren: Johanna und Amelie sind dicke Freundinnen, die eine gemeinsame Sehnsucht verbindet: Sie wollen Pilotinnen werden und den Himmel erobern. Doch dieser Traum scheint im Deutschland der Nazi-Zeit unmöglich zu sein. Trotzdem halten beide zunächst an ihm fest – bis Amelie sich in Johannas Fluglehrer verliebt. Ein folgenschwerer Verrat trennt die beiden Freundinnen schließlich für immer. Kassel in den 70er Jahren: Amelies Tochter Lieselotte, die zu ihrer Mutter stets eine sehr distanzierte Beziehung hatte, wird plötzlich mit deren aufregender Vergangenheit konfrontiert. Allmählich lernt sie eine Amelie kennen, die sie hinter der kühlen Fassade niemals vermutet hätte – und ihr wird klar, dass diese Erkenntnis ihr eigenes Leben verändern wird. Historisch fundiert, dramatisch und mitreißend: Ein Roman über ungelebte Träume, Frauenfreundschaft und die erste Beziehung im Leben einer Frau – die zu ihrer Mutter.
    Schon der Klappentext hat es mir sofort angetan. Frauen die für ihre Träume kämpfen. Genau das hat Clarissa Linden in diesem Buch wirklich gut erzählt.
    "Für einen Mann gibt sie das Fliegen auf. Warum?" Amelies Frage ist für uns heute ganz normal. In damaligen Nazi-Deutschland, aber eine Frage die frau nicht zustellen hatte. Amelie ist eine Frau, die zu dieser Zeit einen Traum hat, und auch bereit ist dafür alles aufzugeben. Und doch hat sie immer wieder Zweifel. All das hat Clarissa Linden sehr gut dargestellt und man kann die Gefühle von Amelie wirklich gut nachvollziehen.
    Dann wird von Lieselotte erzählt, Amelies Tochter. Sie lebt Anfang der 70er mit ihrem Ehemann in Kassel. Es ist die Zeit in der Frauen anfangen für ihre Rechte zu kämpfen. Und auch hier hat die Autorin es wunderbar geschafft die Atmosphäre, die Gefühle und die Unsicherheit einzufangen. Ich kann mich noch Demos Anfang der 70er Jahre erinnern, an die Diskussionen und die Vorurteile. Zwei unterschiedliche Erzählstränge die geschickt zueinander finden. Wer etwas über die Himmelsstürmerinnen während der Nazi-Zeit erfahren möchte ist hier richtig. Clarissa Linden hat gut und intensiv recherchiert, auch im Anhang findet man noch viele interessante Informationen. Wer etwas über die Frauenbewegung der 70er Jahre erfahren möchte ist hier richtig. Wer einen Roman über eine komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung lesen möchte ist hier richtig. Ein Roman der mir ausgesprochen gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anita S., 15.01.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Buch um Pilotinnen und Frauenfreundschaft mit 2 spannenden Zeitbögen

    Unsere Hälfte des Himmels ist eine unbedingte Lesempfehlung von mir!
    Mit diesem Roman ist Clarissa Linden ein tolles Buch gelungen das in der Handlung absolut überzeugen konnte.
    Mit einem angenehmen Erzählstil und gut verständlichem Schreibstil lässt sie farbenfroh diese aussergewöhnliche Geschichte entstehen.

    In 2 verschiedenen Zeitsträngen lernen wir Amelie , Johanna und Lieselotte kennen.
    Mit diesen Personen hat sie spannende Charaktere erschaffen.
    Im aufregenden 1935 zur Zeit des Aufstiegs von Hitler leben und wirken Johanna und Amelie die gemeinsame Träume verfolgen doch das Schicksal hat anderes mit Ihnen vor.
    Lieselotte die Protagonisin die in den *spiessigen* 70ern lebt findet während sie in der Wohnung ihrer Mutter Amelie ist, etwas über ihr eigenes Leben und das aufregende ihrer Mutter heraus das sie so nicht erwartete.
    Wir dürfen dabeisein wenn Lieselotte zu sich findet und Amelie in ein besonderes Licht rückt.

    Diese Geschichte um aussergewöhnliche Frauenfreundschaften und menschliche Abgründe ist gut recherchiert und verbindet toll historische Fakten mit der Fiktion.

    Das Cover fand ich erst etwas farblos aber das Motiv der beiden Frauen ist nach dem Lesen doch sehr passend gewählt.

    Das Buch ist als Taschenbuch im Knaur-Verlag erschienen beeinhaltet 448 Seiten Lesespass mit einem sehr informativen Nachwort und kostet 9,99 € im deutschen Handel.
    Es liegt gut in der Hand und hebt sich grade wegen seinem hellen Cover in meinem Bücherregal schön ab.

    Von mir gibt es für Unsere Hälfte des Himmels fliegende 5 Sterne und ich bin gespannt auf ein weiteres Buch aus ihrer Feder.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 09.01.2017

    Als Buch bewertet

    Ein wunderschöner Roman von Clarissa Linden ist mir da in den Schoß gefallen.
    Mit sehr viel Feingefühl wird hier eine Geschichte erzählt, die mich sehr berührt hat.
    In Anlehnung an die frühen Fliegerinnen der 30er, die echte Pionierinnen waren, hat die Autorin beschrieben, wie es sich in dieser Zeit leben ließ.
    Zwei Zeitstränge, die 30er und die 70er Jahre verflechten sich immer enger und erzählen sowohl die Geschichte von Amelie und Johanna und später Amelie und Felix, als auch von Lieselotte, die an das Krankenbett ihrer Mutter Amelie gerufen wird, weil diese nach einem Unfall im Koma liegt.
    Amelie hat Lieselotte nie etwas über ihren Vater und ihre Jugend erzählt, so daß Lieselotte sich einen Vater erfunden hat. Nun allerdings versucht sie, die Wahrheit ihrer Herkunft bzw. die Vergangenheit ihrer Mutter zu erforschen, was ihr mit Hilfe einer Freundin und einer Historikerin auch gelingt. Aber sie erfährt eine völlig andere Wahrheit, als sie gedacht hat. Und, gar nicht überraschend, emanzipiert sie sich und trennt sich von ihrem Mann, als sie erkennt, daß jeder nur ein Leben hat.
    Und ganz nebenbei erfährt der geneigte Leser, daß Beate Uhse (!) ebenfalls zu den Fliegerinnen der ersten Stunde gehört hat.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 06.01.2017

    Als Buch bewertet

    Unsere Hälfte des Himmels, von Clarissa Linden

    Cover:
    Passt sehr gut zum Buch.

    Inhalt:
    Deutschland in den 30er Jahren, die Nazizeit wirft ihre Schatten voraus.
    Die Frauen gehören ins Haus und müssen Kinder bekommen.
    Da haben es die beiden Freundinnen Johanna und Amelie schwer, ihr Traum ist das Fliegen. Und mit Mut und Zielstrebigkeit schaffen sie es auch ganz weit.
    Doch dann verliebt sich Amelie und Johanna fühlt sich verraten und lässt sich zu einem folgenscheren Verrat verleiten.

    Deutschland in den 70er Jahren, die Frauen müssen immer noch für viele Rechte kämpfen. Es gibt noch den §218, oder z.B. die Tatsache, dass Männer ihren Frauen das Arbeiten verbieten können.
    Liselotte, die Tochter von Amelie, hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und ist quasi in die Ehe geflohen, sie erkennt dass sie unzufrieden und unglücklich ist.
    Genau in dieser Zeit hat Amelie einen schweren Unfall und liegt im Koma im Krankenhaus. Plötzlich wird Liselotte mit Amelies Vergangenheit konfrontiert und sie erfährt Dinge die sie nie für möglich gehalten hätte.
    Dadurch verändert sie sich auch selber, wird stärker und sieht nur ihr Leben in einem ganz anderen Licht.

    Meine Meinung:
    Mit dem Schreibstil hab ich so meine Schwierigkeiten gehabt, so das erste Drittel brauchte ich um richtig in die Geschichte hineinzuwachsen. Mir kam alles recht „gestelzt“ oder „gekünstelt“ vor, vor allem in der Gegenwart, also in den 70er Jahren. Liselottes Verhalten kam mir oft unglaubwürdig, unlogisch und konstruiert vor. Z.B. Liselotte eher die zurückhaltende, hausbackene Frau, freundet sich von jetzt auf nachher mit der jüngeren Nachbarin Marga an, und diese besorgt ihr eine Arbeit, (obwohl Liselotte doch für die im Koma liegende Mutter da sein will) und Liselotte hat natürlich alle passenden Papiere bei sich?

    Was mich auch etwas gestört hat waren die „künstlich erzeugten Chliffhänger“, gerade an der spannendsten Stelle hörte das jeweilige Kapitel auf und leider wurde der Faden dann nicht an dieser Stelle irgendwann wieder aufgenommen, sondern später. Z.B. beim Treffen der verfeindeten Freundinnen: sie trafen sich und dann war Ende, und später heißt es dann nur:…‘.der schreckliche Streit der dem Treffen gefolgt war‘, und gerad hier wären die Emotionen, die Worte, wie schlimm dieser Streit war, so wichtig gewesen. Ich weiß dass solche Chliffhänger oft als Stilmittel angewendet werden um Spannung zu erzeugen, für mich ist es hier aber übertrieben.

    Aber nachdem diese erste Hürde überwunden ist, gewinnt das Buch an Intensität und Emotionen. Vor allem die Geschehnisse um die Freundschaft von Johanna und Amelie ihr harter Kampf ums Fliegen in der Nazizeit und dann die Liebe, die Amelie quasi dazwischenkommt und Johanna somit ein Drama auslöst, das wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können.

    Wir als Leser stehen über den Dingen und erfahren quasi so nach und nach was sich in beiden Zeiten abspielt. Wir können viel früher ahnen warum das Verhältnis von Amelie und Liselotte so geworden ist wie es ist.
    Wir bangen und zittern mit Amelie in der Vergangenheit und wir sehen die Entwicklung die Liselotte in der Gegenwart macht.
    Beides sind Situationen die mir Gänsehaut beim Lesen gemacht haben.

    Autorin:
    Clarissa Linden ist promovierte Soziologin. Die Geschichte der Frauenbewegung und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus waren und sind ihre Themen, zu denen sie für diesen Roman intensiv recherchiert hat.

    Mein Fazit:
    Eine unglaubliche Geschichte über starke Frauen, die sich ihren Weg erkämpfen und doch nicht über ihren Schatten springen können?
    Ein Schicksals-Roman, der zeigt, dass Worte die einmal gesagt wurden, nicht mehr zurückgenommen und ungeschehen gemacht werden können.
    Ein unbedachter Moment alles zerstören kann.
    Die Geschichte erhält von mir 5 Sterne, für den Schreibstil ziehe ich einen ab,
    also gute 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 09.01.2017

    Als Buch bewertet

    Wie ja schon mehrmals erwähnt, liebe ich den Schreibstil von der Autorin sehr. Gefühlvoll, genau der Zeit entsprechend echt, normal und nicht zu übertrieben stellt sie die Charaktere ihrer Geschichte vor, inkl. einer Personenübersicht zu Beginn des Buches.

    Kassel, Anfang der 70er Jahre:
    Lieselotte lebt mit ihrem Ehemann Eduard in Kassel und führt ein Leben welches ihr Mann bestimmt. Sie bedient ihn, macht und kocht und folgt seinen Kommandos. Doch innerlich träumt sie von einem Leben welches auch ihr gefallen würde, selbstbestimmt, unabhängig und gedanklich frei. Doch das scheint zu diesen Zeiten damals unmöglich, eine Frau gehört in das gemütliche Daheim. Doch wie das Schicksal es will fällt Lieselotte´s Mutter nach einem Unfall ins Koma und um bei ihr zu sein, reist Lieselotte nach Frankfurt und zieht kurzfristig in die mütterliche Wohnung. Obwohl die Mutter-Tochter-Beziehung meist gefühlskalt und nicht so inniglich war, möchte Lieselotte ihrer Mutter unter diesem schlimmen Umstand nah sein.
    Während dieser Zeit stöbert sie in den Unterlagen ihrer Mutter und findet einen Brief der mit "Hanni" unterschrieben wurde. Eine Hanni hatte ihre Mutter ihr gegenüber nie erwähnt. Nun begibt sich Lieselotte auf eine Reise in die Vergangenheit, wo sie nicht weiß wie diese enden wird. Doch eines hat sie schon gemerkt, ihr gefällt dieses eigenständige und selbstbestimmende Leben ohne Kommando-Eduard sehr gut.


    Frankfurt, in den 30er Jahren:
    Amelie und ihre engste Freundin Johanna (Hanni) verbindet das Hobby des Fliegens. Doch sie wollen nicht nur ihre Freizeit damit verbringen, denn sie streben nach Höherem und bewerben sich für die Ausbildung als Werksfliegerinnen bei den Bücker-Werken. Doch als beide die Zusage bekommen hat sich Amelie inzwischen in den Fluglehrer Felix verliebt und ist zudem noch schwanger von ihm. Hanni will aber das Amelie mit ihr nach Berlin zieht und die Ausbildung beginnt, doch wie kann sie die frisch Verliebten trennen? Sie schmiedet einen folgenschwerden Plan und ahnt nicht im geringsten was sie damit anrichtet.


    Mutter und Tochter sind sich doch nicht so unähnlich wie man zuerst dachte, beide haben sich von anderen Menschen bestimmen lassen, wie sie leben und was sie zu tun haben. Amelie lässt sich von der herrischen Hanni vorsagen, was sie zu tun hat und baut damit einen ungemeinen Druck auf, um bloss gemeinsam ans Ziel zu kommen und Lieselotte lässt sich 40 Jahre später von Eduard ihr Leben vorschreiben. Aber so war das damals, man kannte es nicht anders und ändern wollte/konnte man es eh nicht. Aber der innere Drang, das sich was ändern muss, der wird hier sehr gut beschrieben. Man möchte beim Lesen förmlich ins Buch schreien, lebt Euer Leben und nicht wie es andere wollen.
    Je mehr ich in die Geschichte eindrang, umso mehr konnte ich es aber auch verstehen, so waren eben damals die Zeiten.
    Schade fand ich, das Lieselotte und Amelie keine so liebevolle und innige Beziehung zueinander hatten, man merkte irgendwie, das die Tochter vielleicht zu keinem unpassenderen Zeitpunkt hätte geboren werden können. Der Traum als Fiegerin war für Amelie somit ausgeträumt.
    Hier zitiere ich zwei Sätze von Amelie die eigentlich alles aussagen:
    " Nur ein Kind, das sich zwischen sie und den Himmel stellt. Ein Kind, das sie sich nicht gewünscht hat und für das sie nun zwiespältige Gefühle hegt."
    Aber vielleicht erwacht Amelie ja aus dem Koma und die beiden Frauen nähern sich wieder an? Ich würde es beiden wünschen, denn nichts ist enger, wie eine Mutter-Tochter-Beziehung.

    So gar nicht verstehen konnte ich Hanni, die zwar immer sehr genau wusste wie sie an ihre gesteckten Ziele kommen kann, aber das sie sich so gemein und überaus tragisch gegenüber ihrer angeblich besten Freundin Amelie benahm, das hat mich sehr schockiert. Aber wie konnte Amelie es auch wagen, sich zu widersetzen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen ohne es mit Hanni zu besprechen? Ein Schritt aus dem Schatten und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.

    Ich liebe es ja immer sehr, am Ende eines Buches noch Nachträge und weitere Hintergrundinformationen zu lesen und hier wurde ich wieder nicht enttäuscht. Sehr lesenswert und informativ.

    Für diesen wundervollen Roman gibt es von mir eine klar Kauf- und Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Tanja P., 05.01.2017

    Als Buch bewertet

    Kassel 1971: Liselotte ist einsam in ihrer lieblosen Ehe – ihrem Mann im wahrsten Sinne des Wortes in allem Untertan. Da sie sich bereits von ihrer Mutter nicht angenommen fühlte, kennt sie es nicht anders und glaubt, es nicht besser verdient zu haben. Sie hat vor allem Angst, auch vor dem Alleinsein, also bleibt sie lieber verheiratet „Bin ich nur einen Ehemann entfernt von der Einsamkeit?“ S. 146 – Nichts kann ihre Trost- und Hoffnungslosigkeit besser beschreiben als dieser Satz.
    Als ihre Mutter Amelie nach einem Unfall im Koma liegt, muss Lieselotte allein nach Frankfurt fahren – für sie in der damalige Zeit kaum vorstellbar. Um ihre Mutter im Koma zu erreichen, soll Liselotte ihr Dinge aus der Vergangenheit erzählen. Da sie so gut wie nichts darüber weiß, nicht einmal den Namen ihres Vaters kennt, beginnt sie in Amelies Sachen zu suchen und lernt eine völlig neue Seite ihrer Mutter kennen.

    Frankfurt 1935: Eine Gruppe junger Frauen hat eine gemeinsame Leidenschaft – das Segelfliegen. Und obwohl es eigentlich unmöglich ist, hoffen sie, Berufspilotinnen zu werden. Vor allem die extrem willensstarke Johanna und ihr „Schatten“, ihr „Albatros“ Amelie kämpfen für diesen Traum. Doch dann verliebt sich Amelie in Johannas Fluglehrer und muss sich entscheiden – „Luft (Fliegen) oder Liebe?!“. „Das ist das Schwierige mit Entscheidungen. ... Man weiß nie, ob man mit der Alternative nicht glücklicher geworden wäre.“ S. 249
    Als das Schicksal ihr die Entscheidung abnimmt, sinnt Johanna auf Rache. Sie kann nicht verstehen, dass Amelie aus ihrem Schatten getreten ist, in dem sie all die Jahre – im Leben und auf Fotos – gestanden hat!

    Ich bin mit Liselotte und Amelie nicht gleich warm geworden, hätte sie ab und an gern schütteln mögen. Sie erschienen mir als Frauen ohne Rückgrat, die anscheinend immer den leichteren Weg wählen. Amelie ordnet sich ihrer herrischen Freundin, der strahlenden Anführerin Johanna, in allem unter, lässt sich von ihr moralisch unter Druck setzen und gibt deren Launen immer wieder nach. Erst die Liebe zwingt sie irgendwann zur Abnabelung und Eigenständigkeit.
    Ihre Tochter Liselotte ist zu Beginn regelrecht abgestumpft. Sie fühlt sich in ihrer Ehe überhaupt nicht wohl, will das aber auch nicht ändern - denn diese bietet ihr wenigstens Sicherheit. Dass sie mit der Ehe die Kontrolle über ihr Leben komplett an ihren Ehemann abgetreten hat, hat mich echt schockiert. Er durfte ja wirklich alles für sie entscheiden – das ist für mich unvorstellbar! Ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen. Bei uns war es normal, dass auch die Frauen arbeiten gingen, eigenes Geld verdienten und eigene Konten hatten. Im Gegenteil, bei uns war es eine Seltenheit, dass eine Frau „nur Hausfrau“ war. Ich kann mich nicht erinnern, dass es sowas in meiner Umgebung überhaupt gab.
    Aber je tiefer man in die Geschichte eindringt, desto besser versteht man ihre Beweggründe und empfindet tiefes Mitleid für sie. Die Protagnistinnen fangen an sich zu fragen, was sie sich im Leben eigentlich erträumt oder erhofft hatten und ob es dafür wirklich schon zu spät ist. „Nicht einmal der Himmel ist mir geblieben.“ S. 404

    Das Frauenbild im beginnenden Nationalsozialismus und der BRD in den 70er Jahren zeigt erschreckende Parallelen: für die meisten Männer gehörten Frauen anscheinend barfuß und schwanger an den Herd! Zum Glück gab es immer wieder Frauen, die sich diesen Vorstellungen nicht unterordnen wollten, sondern für ihre Freiheit und Ideale kämpften.

    Die Erzählstränge verlaufen parallel 1935 und 1971. Erzählt wird die Geschichte von Amelie und Liselotte – Mutter und Tochter, die einander so fremd sind. Sie ist extrem spannend und mitreißend, man fiebert dem nächsten aufzudeckenden Geheimnis geradezu entgegen. Und so ganz nebenbei hat die Autorin spannende Fakten zum Thema „fliegende Frauen“ eingebaut.

    Wer spannende Familiengeheimnisse vor historischer Kulisse mag, wird „Unsere Hälfte des Himmels“ lieben. 5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    steffi k., 30.12.2016

    Als Buch bewertet

    Fliegende (?) Freundinnen
    Vorgestern erhalten, heute fertig zum Rezensieren, das sagt schon Einiges!
    Ungelebte Träume, Frauenfreundschaft und die erste Beziehung im Leben einer Frau- die zu ihrer Mutter.
    Das Buch handelt von zwei besten Freundinnen, Johanna und Amelie, die in den 30er Jahren leben. Sie wollen fliegen ,wollen Pilotinnen werden und den Himmel erstürmen. Das war natürlich zu jener Zeit, im Nazi-Deutschland nicht so einfach.
    Das Cover zeigt die Lebensfreude der beiden dargestellten Frauen. Wer mögen sie wohl sein, welches Leben führen sie? Was freut sie so?
    Die Zitate zu Beginn des Buches weisen auf die politische Richtung hin – die Frauenbewegung, die für das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben kämpft.
    Die Handlung des Buches beginnt im Jahr 1924. Das erste Kapitel handelt vom Wunsch eines kleinen Mädchens, Johanna, zu fliegen, so wie Ikarus. Das zweite Kapitel spielt Jahrzehnte später. Es geht um eine Frau, Lieselotte. Sie erhält die Nachricht vom Unfall ihrer Mutter Amelie und will nach Frankfurt fahren.
    Das Geschehen wechselt zwischen zwei Zeitebenen.
    Da ist, wie schon erwähnt, die junge Johanna, die sich Flügel gebastelt hat und diese heimlich vom Dach aus testen will. Die zweite Protagonistin, Lieselotte, lebt im Jahr 1971. Ihre Ehe ist unglücklich. Zu ihrer Mutter Amelie hatte sie immer eine eher distanzierte Beziehung. Nach deren Tod lernt sie aber allmählich eine „neue“ Amelie kennen. Eine Erkenntnis die auch Lieselottes eigenes Leben verändern kann und wird.
    Eine Auflistung der handelnden Personen ist nach dem zeitlichen Ablauf der Geschichte geordnet. Das hilft, wenn man beim Lesen die Personen mal nicht zuordnen kann.
    Der Roman ist flüssig und mitreißend geschrieben und scheint historisch fundiert. Man kann sich sofort in die Personen hineinversetzen.
    Der Titel passt sehr gut; auch das Zitat zum Prolog ist wegweisend: „Der Flug ist das Leben wert.“
    Mein Fazit: ein großer Schicksals-Roman über zwei Frauen und ihren Traum vom Fliegen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und über eine dramatische Mutter-Tochter-Beziehung.

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  • 5 Sterne

    witchblade, 02.02.2017

    Als Buch bewertet

    Lieselotte ist in ihrer Ehe nicht besonders glücklich - als sie erfährt, dass ihre Mutter Amelie nach einem Unfall im Koma liegt, reist sie nach Frankfurt, um Amelie beizustehen. Lieselotte, die ein eher kühles Verhältnis zu ihrer Mutter hat, beginnt mit der Hilfe von Amelies Nachbarin Marga, nachzuforschen, wer Amelie eigentlich ist - sie lernt dabei eine Frau kennen, die ihr bis dato unbekannt war. Auch Lieselotte beginnt, herauszufinden, wer sie eigentlich ist. Mehr möchte ich zum Inhalt auch kaum verraten, um den Zauber der Geschichte nicht zu zerstören. Kurz gefasst kann man sagen, es ist ein Buch über Freundschaft, Liebe, Verrat, Familie und den den Mut, seine Träume zu verwirklichen.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, auch die beiden parallelen Handlungsstränge, die 1935 und 1971 spielen, lassen Amelie und Lieselotte sehr lebendig wirken. Mit hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite ausgezeichnet gefallen, da mich die Geschichte (vor allem zum Ende hin) sehr berührt hat und die Charaktere im Buch Tiefe haben und ihre Motive und Beweggründe sehr gut herausgearbeitet wurden.

    Beide Daumen hoch für dieses Buch :)

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 26.01.2017

    Als Buch bewertet

    1935: Amelie und Johanna sind beste Freundinnen und gehen einem gemeinsamen Ziel nach: sie wollen trotz der Nazizeit Pilotinnen werden. Bei ihrem Vorhaben soll sie Johannas Fluglehrer Felix unterstützen. Doch dann verliebt sich Amelie in ihn.
    1971: Amelies Tochter Lieselotte wird nach Frankfurt gerufen, da ihre Mutter einen Unfall hatte und im Koma liegt. Da sie ein sehr distanziertes Verhältnis hatten, weiß Lieselotte nicht viel über ihre Mutter. Während ihres Aufenthaltes in Amelies Wohnung, begibt sie sich auf Spurensuche nach ihrem unbekannten Vater und entdeckt, dass ihre Mutter eine sehr bewegende Vergangenheit hatte.

    Das Buch ist in die obigen zwei Handlungsstränge eingeteilt, die abwechselnd erzählt werden. Ich fand beide Handlungen sehr interessant. Einerseits Amelie in der schweren Nazizeit und im anderen Handlungsstrang Lieselotte, die aus ihrem eintönigen Leben raus will. Obwohl Lieselotte in den 70er Jahren lebt, muss sie auch einen Kampf ausfechten, bei dem sie Stärke zeigen muss. Jede Frau in ihrer Epoche, war charakterstark und kämpfte für ihre Ziele. Die Autorin hat einen ansprechenden Schreibstil und die Geschichte wurde so erzählt, dass sie nachvollziehbar ist. Durch die Schilderung der Gedanken, Wünsche und Ziele der Protagonisten konnte man sich gut in sie hineinversetzen. Der historische Hintergrund hat mir auch sehr gut gefallen, vor allem, weil er nur nebenbei eingeflossen ist und eher die Freundschaft zwischen Amelie und Johanna und deren Traum vom Fliegen im Vordergrund stand.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marija G., 23.01.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch erzählt in zwei Zeitsrängen. Im ersten Strang geht es 1935 um die zwei Freundinnen Hanni und Amelie und im zweiten Strang im Jahr 1971 geht es um Amelie, die ins Koma fällt, und ihre Tochter Lieselotte.
    Hanni und Amelie verbindet nicht nur ihre Freundschaft, sondern auch ihre Liebe zum Segelfliegen. Zu einer Zeit in der es Mädchen vorbestimmt war Hausfrau und Mutter zu werden, träumen die zwei Mädchen vom Fliegen.
    Amelie und ihre Tochter haben kein sehr enges Verhältnis zueinander. Trotzdem sieht es Lieselotte als ihre Pflicht zu ihrer Mutter zu fahren, als diese einen Unfall erleidet und ins Koma fällt. Dank dieser Reise zu ihrer Mutter erfährt sie Dinge über das Leben der Mutter, die sie noch nicht von ihr wusste.
    Das Buch ist in einer gut verständlichen Art und Weise geschrieben und gut zu lesen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es ab un zu etwas mehr in die Tiefe gegangen wäre. Vor allem in der Beziehung zwsichen Mutter und Tochter.
    Aber alles in allem ein gutes Buch über die Emanzipierung der Frau und zu empfehlen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JessSpa81, 20.01.2017

    Als Buch bewertet

    „Unsere Hälfte des Himmels“ ist ein Roman von Clarissa Linden und im Januar 2017 im Knaur Verlag erschienen.
    Anfang der 70iger Jahre erfährt Liselotte, dass ihre Mutter, die einige Kilometer entfernt wohnt, einen schweren Autounfall hatte und jetzt im Koma liegt. Ohne die Unterstützung ihres Mannes Eduard fährt sie alleine nach Frankfurt zu ihrer Mutter, obwohl sie zu dieser keine gute Beziehung aufbauen konnte. Sie zieht in die Wohnung der Mutter und erfährt dort einige Dinge von Ihrer Mutter, die ihr komplett neu sind. Es ist 1935. Ihre Mutter Amelie und deren Freundin Hanni lieben das Fliegen, und haben sich geschworen, alles dafür zu tun. Doch dann lernt Amelie den Fluglehrer von Hanni kennen und verliebt sich in ihn…
    Das Buch spielt, wie schon erwähnt, in zwei Zeiten. Einmal in 1935 bei Amelie und Hanni und dann 1971 bei der Tochter Lieselotte. Die Kapitel der 30iger Jahre fangen immer mit einem Zitat einer Fliegerin an. Das Buch hat von Anfang an einen schönen Schreibstil. Die Autorin hat geschickt Dinge aus den jeweiligen Jahrzenten mit eingebunden. Da ich in den 80igern geboren wurde, musste ich ab und zu mal nachschlagen. Aber so habe ich wieder was dazu gelernt.
    Inhaltlich geht es um die Stellung der Frauen in den jeweiligen Zeiten. Lieselotte wird von ihrem Mann unterdrückt und ihre Mutter lebte in der Zeit der Nazis, wo man aufpassen musste was man sagt. So hat jede Zeit in diesem Buch ihre eigene Geschichte, die durch die Beziehung von Mutter und Tochter verknüpft ist.
    Was mich ein wenig gestört hat, war der Spannungsaufbau. In den einzelnen Kapiteln war er wirklich gut, so dass zum Ende der Kapital irgendwas passiert ist, wo man schnell wissen wollte wie es weiter geht. Leider ging es dann meistens in der anderen Zeit weiter und wenn man in die Zeit zurück kam wurde das Thema nur noch mal ganz kurz angerissen. Das fand ich sehr schade. Das Buch hat mir aber trotzdem gut gefallen, so dass ich 3 Sterne vergeben kann.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leser100, 15.01.2017

    Als Buch bewertet

    Der große Traum der beiden Freundinnen Amelie und Hanna ist das Fliegen, das während des Dritten Reiches Frauen, wie viele andere Dinge auch, weitgehend verwehrt blieb. Doch während Hanna ihren Traum zunächst verwirklichen kann, wählt Amelie einen anderen Weg und die beiden Freundinnen entfremden sich zusehens bis dies in einer Katastophe gipfelt. Amelies Tochter versucht die schicksalsgeprägte Gesichte ihrer Mutter viele Jahre später nachzuvollziehen. Große Themen prägen diesen Roman. Leider ebenso langweilige Charaktere und nur oberflächlich angeschnittene Themen die nicht zu Ende gedacht werden.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine, 17.01.2017

    Als Buch bewertet

    Wie immer hat man als erstes das Cover vor Augen. Dieses hat mich sofort angesprochen. Zwei junge Frauen, die amüsiert in ein Gespräch vertieft sind. Sehr vertraut miteinander "flüsternd". Das Cover lebt von den Figuren, es benötigt keine Farben, um ins Auge zu stechen.

    Die Autorin verbindet nicht nur zwei Handlungsstränge miteinander, sondern auch zwei Zeiten. Lieselotte und Amelie, Tochter und Mutter, zwei Generationen, zwei unterschiedliche Leben. Eine nicht ganz unkomplizierte Tochter-Mutter Beziehung, in der die Tochter. Beide Handlungsstränge haben mir sehr gefallen. Beide sind interessant und spannend. Jede Geschichte für sich ist besonders. Man erfährt privates, aber auch ein geschichtlicher Aspekt, bei denen man die sorgfältige Recherche spürt, wird verarbeitet.

    Die Zitate sind interessant und so manch nachdenklich stimmendes wird dem Leser präsentiert. Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar und die Figuren sind liebevoll gezeichnet.

    Der Anhang rundet das Buch ab. Insgesamt, wie ich finde, ein lesenswertes Buch, das den Leser schnell für sich einnimmt.

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  • 2 Sterne

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    Siderea, 10.01.2017

    Als Buch bewertet

    Die Himmelsstürmerinnen gerieten leider ins Trudeln

    Frankfurt 1935: Die Studentin Hanni und ihre beste Freundin Amelie haben einen großen Traum - sie sind Sportfliegerinnen, wollen aber ihr Hobby zum Beruf machen. In Berlin gibt es einen Flugzeugbauer, der auch Frauen zu Testpilotinnen ausbildet, sie bewerben sich und träumen von einer Karriere in Berlin. Doch dann verliebt sich Amelie in Hannis Fluglehrer Felix und alle hochfliegenden Träume werden plötzlich in Frage gestellt.
    Kassel 1971: Lieselotte führt ein ruhiges Leben: Ihre Ehe mit Eduard plätschert im gemeinsamen Alltagstrott vor sich hin, sie führt den Haushalt und umsorgt ihren Ehemann. Doch dann bekommt sie schlimme Nachrichten aus Frankfurt, ihre Mutter Amelie hatte einen Autounfall und liegt im Koma. Obwohl das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter sehr kühl ist, steht es für Lieselotte außer Frage, dass sie sofort ihre Sachen packt und nach Hause fährt, um ihrer Mutter beizustehen. Sie will diese Gelegenheit auch nutzen, um ihr Leben und ihre Ehe zu hinterfragen.

    Eigentlich fand ich den Einstieg in dieses Buch sehr vielversprechend, die Geschichte hatte durchaus Potenzial. Leider ist die Umsetzung in meinen Augen wenig geglückt, ich musste mich streckenweise zum Weiterlesen förmlich aufraffen.

    Das lag zum einen daran, dass die beiden Zeitebenen in meinen Augen nicht besonders gut verknüpft sind. Die Abschnitte zu den Jahren 1935 und 1971 umfassen jeweils mehrere Kapitel und ergeben so sehr lange Passagen, die nur in dem einen oder dem anderen Zeitstrang spielen. Dadurch wird man aber viel zu lange aus dem Geschehen um die jeweils andere Protagonistin herausgerissen, so dass das Interesse daran fast verloren geht und ich an diesen Stellen auch immer versucht war, das Buch für längere Zeit zur Seite zu legen.
    Zum anderen hatte ich den Eindruck, dass die Autorin hier einfach zu viel wollte: Frauen in der Fliegerei, (Widerstand in der) Nazizeit, Frauenbild im Dritten Reich, Frauenbewegung in den 70ern. Alle Themen werden irgendwie angerissen, aber keines wirklich ausgeführt, weil die Romanze zwischen Felix und Amelie in den Vordergrund tritt. Unter dem Strich gibt es also leider bei keinem Thema irgendwelchen Erkenntnisgewinn auf der Seite des Lesers. Mich hatte das Thema der Fliegerinnen gereizt, das aber leider insgesamt nur auf enttäuschend wenigen Seiten im Fokus steht.

    Auch die Figurenzeichnung konnte mich nicht überzeugen, die Protagonistinnen Amelie und Lieselotte verhalten sich in der Regel wenig nachvollziehbar. Amelie habe ich an keiner Stelle zugetraut, dass sie genug Biss gehabt hätte, um ihre Träume von der Fliegerei wirklich in die Tat umzusetzen. Sie läuft im Grunde immer nur ihrer Freundin Hanni hinterher und geht jeder Konfrontation oder Entscheidung aus dem Weg. Manchmal fragte ich mich sogar, ob das Fliegen überhaupt ihr Traum war, oder vielleicht doch nur Hannis. Und Lieselotte ist so phlegmatisch, dass ich ihr am liebsten in den Hintern getreten hätte, sogar die Nachforschungen zu ihrer Familiengeschichte werden an eine Geschichtsstudentin outgesourct, Lieselottes "Leistung" besteht dann darin, dass sie sich nach Wochen endlich aufrafft, sogar mal einen Blick in die zusammengetragenen Unterlagen zu werfen. Insofern ist auch ihre spätere Entwicklung hin zu neuen Ufern und einem unabhängigen Leben nicht glaubhaft.
    Die Nebenfiguren sind recht stereotyp: Eduard, der gleichgültige Ehemann, der eigentlich nur geheiratet hat, um eine Haushälterin zu haben. Marga, die aufmüpfige Studentin, die Amelies harte Schale geknackt hat. Die gelangweilte alte Nachbarin, die mit Argusaugen über die Kehrwoche und die Lebensgewohnheiten der anderen Hausbewohner wacht - und so weiter. Am gelungensten war vielleicht Margas Kater Cat Ballou mit seiner Vorliebe für Gehacktes.

    Wer Lust auf eine tragische Liebesgeschichte hat, hat an diesem Buch möglicherweise seine Freude. Ich hatte leider etwas anderes erwartet, eher ein Zeitporträt mit einem zielgerichteten Fokus auf die Frauen in der Fliegerei. Daher fällt bei mir "Unsere Hälfte des Himmels" eher in die Kategorie: kann man schon mal lesen, aber man verpasst wohl nichts, wenn man dieses Buch auslässt.

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  • 3 Sterne

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    Isabel R., 15.02.2017

    Als Buch bewertet

    Dank der flüssigen Schreibweise bin ich durch diesen Roman geflogen, im wahrsten Sinne des Wortes. Komischerweise wurde ich mit den Protagonistinnen nicht wirklich warm. Ihre Geschichte hat mich nicht richtig berührt. Ich empfand Amelie als Mutter sehr selbstsüchtig, wenn sie sicher vieles auch aus Trauer getan hat. Dass ihre Mutter Louise dem Kind nicht wenigstens etwas über ihren Vater und ihre Vergangenheit erzählt hat, kreide ich ihr an. Durch dieses Versteckspiel entwickelt sich Lieselotte zu einer verhuschten jungen Frau, die so viel mehr aus ihrem jungen Leben hätte machen können.

    Zutiefst enttäuscht und erschüttert war ich über Johannas Verhalten, mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Wie gesagt, alles in allem war es eine nette Geschichte, die natürlich auch einiges an Wissen über die Fliegerei vermittelt. Ich vergebe eine Note im mittleren Bereich.

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