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  • 5 Sterne

    Gisela R., 11.03.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover finde ich ein bisschen nichtssagend - es stellt nur die eine Seite dieser Geschichte dar. Passender wäre, wenn sich beide Frauen gegenüberstehen würden.

    Die Geschichte der beiden so unterschiedlichen und dann doch so ähnlichen Frauen zieht mich allerdings gleich in ihren Bann. Der Schreibstil ist sehr bildlich und locker, so dass ich jeden Schritt mit den Damen mitgegangen bin. Ich konnte das doch eigentlich sehr umfangreiche Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in 2 Tagen durchgelesen.

    Die abwechselnd nebeneinander herlaufenden Erzählstränge - einmal über Christine, die mit 14 Jahren ihre Heimat in der ehemaligen DDR verlassen musste und auf der anderen Seite Milla, die auf den Spuren der "Lost Places" den gut erhaltenen Keller des ansonsten dem Erdboden gleich gemachten, ehemaligen Hotels "Waldeshöh" findet und dann nach den ehemaligen Bewohnern des Hauses sucht. Wie sich die beiden so unterschiedlichen Frauen mehr und mehr annähern und zu Freundinnen werden.

    Ein absolut hinreißender Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    Inge H., 01.03.2019

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte in Episoden
    Die Schriftstellerin Kati Naumann hat mit ihrem neuen Roman „Was uns erinnern lässt“ eine tolle Geschichte in mehreren Episoden geschrieben. Der Schauplatz ist im Sperrzone der DDR im Thüringer Wald.
    Kate Naumann hat in ihrer Kindheit ihre Ferien in der Sperrgebiet verlebt, da sind die Erlebnisse mit den Grenzern aus erster Hand.

    2017 findet Milla abseits des Wanderwegs den Keller des Hotels Waldeshöh. Dort findet sie ein Heft von einer früheren Bewohnerin, dem Mädchen Christine, die als Kind da gelebt hat. Milla sucht nach der Familie.
    Dann geht es zurück nach 1977, Wir lernen episodenhaft die Bewohner kennen des Hotels kennen.
    Erschreckend waren die Repressalien die die Familie Dressler aushalten musste. Jetzt will Milla der Familie helfen, ihren Anspruch für ihren früheren Besitz zu bekommen.

    Kate Naumann hat die Geschichte der Familie sehr interessant und berührend gestaltet. Das war ein richtig schöner Lesegenuss.

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  • 5 Sterne

    bücherwurm10, 29.03.2019

    Als Buch bewertet

    Deutsch-deutsche Grenzgeschichte in einer besonderen Form erzählt! Der Roman spielt in zwei Zeitebenen.

    Milla stößt während einer Wanderung im Thüringer Wald zufällig auf eine Falltür. Hinter dieser Tür findet sie neben Einmachgläsern und Porzellan aus dem Hotel "Waldeshöh", auch ein Aufsatzheft von Christine Dressel, aus den 70er Jahren. Milla wird neugierig und forscht nach der Familie Dressel.

    In Rückblenden wird die Familiengeschichte der Dressels anschaulich beschrieben. Das lebendige Familienleben, genauso wie die Einschränkungen der Bewohner im DDR-Grenzgebiet.
    Durch Milla erfährt der Leser etwas über das Leben im Sperrgebiet, über starke Frauen und die Liebe zur Heimat.

    Kati Naumann schreibt leicht und lebendig. Durch ihre gelungene Wortwahl und Ausdrucksweise befindet man sich sofort selbst mitten im Thüringer Wald!

    Ein rundum gelungenes Buch über ein wichtiges Thema! Daher gibt es von mir eine klare und eindeutige Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Johanna M., 22.04.2019

    Als Buch bewertet

    Zuerst ist das Cover sehr schön und es passt wirklich gut zum Buch. Der Schreibstil ist toll, er zeichnet ein Bild von dem Wald und dem Hotel. Ich fand ihn sehr gut.
    Ich fand dieses Buch sehr gut weil es mich an die Heimat meiner Oma erinnert hat. Für mich ist das Buch also auch eine Erinnerung an die Zeit, die meine Oma erlebt hat. Ich mag den Welchsel zwischen der Gegenwart und dem Vergangenen.
    Der Stammbaum am Anfang war auch sehr hilfreich weil ich immer mal geschaut wer zu wem gehört.
    Die Entwicklung der Protagonisten ist sehr schön beschrieben und ist auch toll mit an zusehen, es macht Spaß wie alle an einem Strand ziehen. Mehr oder weniger 😂
    Was als Hobby anfing, ist zu einer echten Freundschaft geworden. Ich danke der Autorin für die tollen Lesestunden, die mich auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit meiner Familie mitgenommen hat.
    Ein wirklich gelungenes Buch über einen Teil Deutschlands welche gerne in Vergessenheit gerät.

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  • 5 Sterne

    Nicole B., 28.03.2019

    Als Buch bewertet

    Milla sucht sehr gerne nach „Lost Places“ und sie entdeckt im Thüringerwald einen Keller von einem Hotel. Sie macht sich auf die Suche nach den Besitzern von dem Hotel und will herausfinden wiso es so verlassen ist. Es gehörte Jahrzehnte lang der Familie Dressel . Als die DDR entstand, war das Hotel Waldesruh mitten im Sperrgebiet. Natürlich blieben da die Gäste aus, da jeder der dort hin wollte einen Passierschein brauchte. Irgenwann wurden sie dann noch umgesiedelt.
    Milla versucht der Familie zu helfen ihren Familienbesitz zurück zu bekommen.

    Die Geschichte ist Super .Kati Naumann ist selbst in der DDR aufgewachsen und kann daher im Buch auch Super berichten, wie wenig sie hatten und wie es so ablief.
    Der schreibstil ist Gut und sehr flüssig. Es wird immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit umgeschaltet,aber ich Finde die Autorin hat den Wechsel Super hinbekommen.
    Ich finde das Buch super, also sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    Diana B., 30.03.2019

    Als Buch bewertet

    Von anne b.

    Dies war ein ganz tolles Buch ! Es handelt sich um eine Familiengeschichte , die aus mehreren Generationen besteht und handelt. Gleichzeitig spielt dieses Buch auch in der Gegenwart und springt immer hin und her. Ich muß zugeben, dass mir die Teile der gegenwart nicht so gut gefallen haben, wie die Vergangenheit. Es hat mich einfach mehr interessiert.
    Millas Hobby ist das Aufspüren von und fotografieren von Lost Places. Dieses mal streift sie ganz alleine im Wald herum und findet einen keller. Den Rest des Hauses gibt es nicht mehr. Dort findet Milla alte Hausaufgabenhefte einer Christine und noch so einiges. Sie macht sich auf die Suche nach dieser Christine. So kommt das ganze Familiendrama dann nach und nach zum Vorschein. Auch bekommt der Leser am Ende zu wissen WER und WARUM es gewesen ist, der sie verraten hat !
    Ein ganz tolles Buch , das ich jedem nur empfehlen kann !

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  • 5 Sterne

    Simone G., 14.03.2019

    Als Buch bewertet

    Milla liebt es sogenannte "lost Places" zu finden und zu fotografieren. Als sie eines Tages im Thüringer Wald einen Keller findet ist ihre Neugier geweckt. Sie forscht nach und stößt dabei auf eine ganz besondere Vergangenheit des Hotels "Waldeshöh". Gemeinsam mit Christine, die Tochter der ehemalgen Besitzer, geht sie auf Spurensuche in die DDR-Vergangenheit und es kommt so manche gut Erinnerung und so manche schlechter Erinnerung zutage.

    ich hat dieser Roman sehr bewegt, da ich als Kind und Jugendliche das Regime und die Lebensphilosophie der DDR jeden Tag leben musste. Einige Passagen konnte man persönlich nachvollziehen, z.B. das Westfensehen und die Päckchen au dem Westen und das man sich überlegen musste wo und was man sagt.
    Ich kann für diesen Roman einfach nur volle Punktzahl geben ich bin tief beeindruckt.

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  • 5 Sterne

    kiki51, 28.03.2019

    Als Buch bewertet

    Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei. In ihrer Freizeit sucht sie nach verlorenen Orten im Internet und auch real. Außerdem wandert sie gern im Thüringer Wald. Bei einer ihrer Wanderungen entdeckt sie durch Zufall unter alten Zweigen, Laub und Schutt eine Falltür. Sie öffnet das Schloß und entdeckt einen Keller, in dem volle Marmeladengläser aus dem Jahr 1976 lagern. In einer Vitrine befinden sich Geschirr und Gläser, auf einer Holzstiege ist ein Brandstempel "Hotel Waldeshöh". Daneben ein Stapel mit Illustrierten aus dem Jahr 1977 und fein säuberlich verschnürt , Schulhefte von Andreas und Christine Dressel. Welches Geheimnis versteckt sich in diesem Keller ?
    Dieser Roman beginnt im Jahr 1945 und wird 2017 mit Millas Entdeckung fortgeführt. Es ist teilweise ein bedrückendes Zeitdokument der DDR.

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  • 4 Sterne

    Bibliomarie, 25.03.2019

    Als Buch bewertet

    In ihrer Freizeit sucht Milla nach „Lost Places“ und im ehemaligen Grenzgebiet der DDR, unweit des Rennsteigs macht sie eine sensationelle Entdeckung. Mitten im Wald findet sie Bauschutt und eine Falltür die zu einem Keller führt. Geschirr, Leinen, Silberbesteck – alles mit dem Namen Hotel Waldeshöh. Aber auch alte Schulhefte findet sie, mit den Namen Andreas und Christine Dressel.
    Es gelingt ihr Christine ausfindig zu machen und sie erfährt von Dressels Forst und der Geschichte des Hotels und der Familie.
    In Rückblenden erzählt die Autorin von der Kriegszeit und den Anfängen der DDR. Wie schwierig es für die Familie Dressel im Grenzgebiet wurde. Eingeschlossen im Sperrgebiet und immer von der Ausweisung bedroht werden die Jahre 1957 bis 1977 prägend für die Familienmitglieder. Kein Gang ins nächste Dorf ohne Passierschein, kein Spaziergang im umgebenden Wald ohne die ständige Angst auf Grenzbeamte zu treffen, abgeschnitten von der Umgebung hoffen die Dressels immer noch, das Haus zu erhalten, vielleicht als Ferienheim für den FDGB, zumindest als Heimat. Aber die Schikanen werden immer perfider, der Überwachungsstaat hat sich perfektioniert und schon lange ist Freundschaft keine Garantie mehr für Loyalität.
    Diese Familiengeschichte ist warmherzig erzählt. Die Nachkriegszeit und die Geschichte der frühen DDR wird hier im Einzelschicksal lebendig. Dabei gelingt es der Autorin Gegenwart und Vergangenheit zu verschmelzen und ihren Hauptfiguren Milla und Christine so viel Leben einzuhauchen, dass ich meinte, sie sprechen und erzählen zu hören. Wie die beiden Frauen zu Freundinnen werden und wie sie gemeinsam an eine Zukunft von Dressels Forst glauben, gefiel mir außerordentlich gut. Dabei kommen sie Geheimnissen auf die Spur, die Familie bis ins Mark erschüttern.
    Ein ruhiger dahinfließender Erzählstil passt zu diesem Roman, es ist anrührend, aber ohne falsche Sentimentalität geschrieben. Eine schöne und bereichernde Lektüre.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 11.03.2019

    Als Buch bewertet

    2017: Milla macht es Spaß in ihrer Freizeit nach „lost Places“ zu suchen. Sie wird im ehemaligen Grenzgebiet zwischen der BRD und der DDR fündig. Vom ehemalige Hotel Waldesruh gibt es nur noch einen überwucherten Keller, der ihre Neugier weckt, denn dort gibt es einiges zu entdecken.
    Dreißig Jahre früher lebt die vierzehnjährige Christine Dressel in dem Hotel. Früher war es einmal sehr mondän, doch nun liegt es in der Sperrzone und die Gäste bleiben aus, da man das Gebiet nur mit Passierschein betreten darf. Das entzieht der Familie die Existenzgrundlage.
    Was hat die früheren Besitzer, eine Familie Dressel, dort vertrieben? Milla lässt die Sache keine Ruhe. Sie sucht Kontakt zu der Familie und erfährt, was geschehen ist. Auch versucht Milla herauszufinden, ob die Familie ihr Eigentum zurückbekommen kann.
    Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Allerdings gibt es in der Geschichte auch einige Längen. Die Charaktere sind lebendig und stimmig dargestellt. Auch die Gegend am Rennsteig im Thüringer Wald ist sehr schön beschrieben.
    Als Westbürger wissen wir zwar einiges über das Leben in der DDR, aber wie es wirklich war, können wir nicht einmal erahnen. Sehr anschaulich wird hier über die vielen Schikanen berichtet, mit denen das Regime die Menschen mürbe gemacht hat. Eine davon war die Zwangsumsiedlung. Trotz aller Widrigkeiten hält die Familie zusammen.
    Nach und nach erfahren wir mit Milla die Geschichte des Hotels, die Probleme der Familie und letztendlich sogar ein Familiengeheimnis. Es ist tragisch, das den Menschen passiert ist. Umso schöner ist es, wie Milla ihre Möglichkeiten nutzt, um zu helfen.
    Eine interessante und lesenswerte Familiengeschichte.

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  • 4 Sterne

    Mathildis S., 19.03.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch führt uns zurück in die Zeit der deutschen Teilung.
    Familie Dressel besitzt ein Hotel direkt an der innerdeutschen Grenze auf dem Gebiet der DDR. Gäste dürfen nicht mehr zu ihnen hoch in den Thüringer Wald und man schikaniert die Familie, wo man nur kann, um sie zu einem Umzug zu bewegen. Kein fließendes Wasser, kein Krankenwagen und die Kinder müssen jeden Tag 6 km durch den Wald zur nächsten Bushaltestelle laufen. Doch dann fahren Lastwagen vor und die Familie wird zwangsweise umgesiedelt und enteignet.
    Viele Jahre später stößt Milla auf die Überreste des Hotels und beginnt sich für die Vergangenheit zu interessieren. Die DDR ist längst Geschichte und die Dressels würden gern ihr Grundstück zurück erhalten.
    Die Geschichte ist gut und die historischen Fakten stimmen, so weit ich das beurteilen kann. Leider schreibt Kati Naumann in einer etwas schlichten Sprache und nicht sehr differenziert. Das hat mich manchmal gestört. Die beiden parallel erzählten Zeitstränge sind gut auseinander zu halten. Die Personen agieren und sprechen manchmal etwas starr und formelhaft.
    Insgesamt ist das Buch aber gut lesbar und sicherlich auch interessant für Leser, die die DDR nicht miterlebt haben.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 08.04.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald., dass jetzt in der Sperrzone liegt.
    2017: Die junge Milla findet abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh und findet dann auch Christine.
    Meine Meinung:
    Das Buch ist eine zum Teil schon recht berührende Familiengeschichte, die aber auch Längen im Buch hat. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart nimmt uns in die mit in die Geschichte von Christine und ihrer Familie. Der Schreibstil an sich ist ganz schön, ein wenig Straffung hätte aber nach meiner Meinung dem Buch gut getan. Die Protagonisten fand ich sehr interessant.
    Fazit:
    Interessant mit gewissen Längen im Buch.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 10.04.2019

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum Buch :
    Der Debütroman "Was uns erinnern lässt ", ist ein schöner und ruhig erzählte Familienroman, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Die Geschichte erzähl einmal in Gegenwart von Milla, die eines Tages auf die Vergangenheit eines alten Hotels stößt, und sich auf die Suche nach Wahrheit von damals begibt. In der Vergangenheit lernen wir die Geschichte, der Familie Dressels kennen, die zu Zeiten des geteilten Deutschland ein Hotel in der DDR besitzt und dort mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen hat.

    An sich klingt die Thematik sehr spannend und atmosphärisch, dies ist sie auch an einigen Stellen durchaus, dennoch zogen sich in meinen Augen einige Passagen, wodurch die Geschichte manchmal etwas langatmig erschien. Nichtsdestotrotz gab es einige sehr spannende Stellen, besonders die Szenen aus der Vergangenheit konnten mich sehr für sich einnehmen. Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und leicht zu lesen und die Atmosphäre, die sie damit zu kreieren weiß, ist wirklich gelungen!!!

    Fazit:
    Ein solider Familienroman, der einen tollen Schreibstil beinhaltet und durchaus spannende Momente zu erzählen weiß. Dennoch gab es in der Mitte einige langatmige Szenen, die mich im Lesefluss störten. Alles in allem, eine nette Lektüre für zwischendurch, 3,5 Sterne !

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LaberLili, 03.05.2019

    Als eBook bewertet

    Gute Seiten, schlechte Seiten...

    Ich hatte doch recht hohe Erwartungen an diesen Roman, und ich hatte damit gerechnet, dass die unterschiedlichen Früher-/Heute-Erzählstränge ähnlich feinsinnig verwoben sein würden wie beispielsweise zumeist auch in Romanen von Charlotte Roth, die ich gemeinhin sehr gerne lege. Ohnehin sagen mir Romane, in denen sich eine gegenwärtige Handlung mit einer vergangenen abwechselt, eigentlich sehr zu – letztlich tue ich mich mit der Bewertung von „Was uns erinnern lässt“ jedoch sehr schwer; meine Erwartungen sind weder total enttäuscht, noch vollauf erfüllt worden.

    Der gegenwärtige Teil, der sich rund um Milla abspielte, hat mich dabei völlig ratlos zurückgelassen: Ich habe mit dieser Mittdreißigern nichts anfangen können, in deren kleinem Mikrokosmos es außer ihrem 14jährigen Sohn und ihr nichts zu geben schien, der es lediglich ein kleines „dududu!“ wert war, als ihr Sohn die Haushaltskasse zu Gunsten seiner Freundin plünderte und der selbst die Tatsache, dass ihr 14jähriges Kind sich in einer Beziehung mit einer zwanzigjährigen Erwachsenen befand, kaum ein Stirnrunzeln abrang. Für mich herrschte da eine ganz ungesunde Symbiose – und da kam es mir ganz seltsam vor, dass die eher einzelgängerischere und verschlossene Milla nach ihrem Kennenlernen auf Anhieb ganz dick mit Christine befreundet sein sollte, deren Familie sie zudem insgesamt auch eher mit offenen Armen willkommen hieß und bereitwillig ihre ganze Familienhistorie vor ihr ausbreitete, wobei ständig betont wurde, dass man gelehrt worden sei, besser gar keinem zu vertrauen. Irgendwie hat mich dieses ganze Szenario sehr unbehaglich fühlen lassen…

    Jenen Teil, der sich in der Vergangenheit zutrug, also die direkt geschilderte Dresselsche Familiengeschichte, fand ich sehr viel interessanter; da die Familie allerdings in unmittelbarer Nähe der deutsch-deutschen Grenze und inmitten des Schutzstreifens lebte, war auch sie in einem eher beschränkten Mikrokosmos gefangen, lebte nicht „richtig“ in der DDR, aber eben doch auch nicht im Westen. Der Einblick, den man hier in den Alltag der DDR erhält, ist also auch eher beschränkt; mich erinnerten die Dressels sehr viel mehr an eine Familie, die halt sehr abgeschnitten irgendwo im Wald lebt. (Ich habe knapp 15 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands lediglich einen Kurzurlaub bei Freunden in und aus der ehemaligen DDR verbracht, die immer städtisch gelebt hatten, und als wir uns gegenseitig darüber austauschten, wie [unterschiedlich] wir aufgewachsen waren, und als sie mir zusammen mit weiteren ostdeutschen Bekannten diverse Stätten ihrer Vergangenheit zeigten: Das unterschied sich alles teils sehr drastisch von dem Leben in der DDR, das in „Was uns erinnern lässt“ in Bezug auf die Dressels geschildert wird, bei denen sämtliche Gefahren im Vergleich eher theoretisch und bis zur Zwangsenteignung eher bloße Drohungen sind. – Ich fand es übrigens auch sehr schade, dass der weitere Verbleib der Familie Dressel nach der Zwangsenteignung nicht weiter geschildert wird; nur vereinzelte Begebenheiten werden erwähnt, wie es ihnen bis zur Wiedervereinigung und überhaupt weiterhin ergangen ist; in diesem Buch folgt auf die Zwangsenteignung quasi direkt das Jetzt, 40 Jahre später.)
    Vielleicht habe ich aufgrund des Settings aber auch einfach von vornherein zuviel „DDR-Schilderungen“ erwartet anstatt mich eher auf den Aspekt der „Familiensaga“ zu konzentrieren.

    Wie gesagt: Insgesamt fand ich die Geschichte der Dressels, die hier bereits am Ende des Zweiten Weltkriegs einsetzt, definitiv interessanter als den Jetzt-Erzählstrang; Johanna und Marie Dressel habe ich als starke Frauenfiguren empfunden (die in meinen Augen zudem definitiv stärker als Christine oder eben Milla waren). Hätte der Roman nun nur die Vergangenheit der Familie Dressel umfasst, hätte ich ihn sicher echt gut gefunden, aber so in der Kombination hat mir letztlich irgendwie etwas gefehlt bzw. für mich passte Milla überhaupt nicht zu dieser Geschichte; da würde ich es sehr viel authentischer gefunden haben, hätten die Nachfahren der Dressels einfach ganz von sich aus nachzuforschen versucht bzw. jemanden damit beauftragt, herauszufinden, wie korrekt die Enteignung der Familie dereinst wirklich abgelaufen war. Denn die Figur der Milla hat für mich die Geschichte wirklich derart negativ beeinträchtigt, dass ich da alles in Allem leider nicht über mehr als eine mittlere Bewertung hinauskomme.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela K., 29.03.2019

    Als Buch bewertet

    Für „Was uns erinnern lässt“ habe ich mich interessiert, da es in meiner unmittelbaren Umgebung spielt. Der Rennsteig, Sonneberg, Coburg etc. sind alles Orte, die nur einen Katzensprung von mir entfernt sind und so konnte ich mir die Umgebung sehr gut vorstellen.
    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart ist Milla, Sekretärin in einer Anwaltskanzlei, auf der Suche nach einem Lost Place für ihr Internetforum. Als ihr tatsächlich ein Fund gelingt, scheut sie allerdings davor, diesen publik zu machen. Sie kontaktiert die ehemaligen Besitzer und freundet sich schnell mit diesen an.

    Parallel dazu wird die Geschichte der Familie Dressel erzählt, die mitten im Wald, in der Sperrzone der DDR leben. Dort sind sie allerhand Schikanen ausgesetzt. Allen voran, dass sie ihr Familienhotel nicht mehr eröffnen dürfen. Besuch zu empfangen ist nahezu aussichtslos und tägliche Passkontrollen stehen auf der Tagesordnung.
    Es ist erschreckend, dass es solche Zustände vor nicht allzu langer Zeit tatsächlich in Deutschland gegeben hat und es ist kaum vorstellbar, dass Leute gezwungen waren, ein solch isoliertes Leben zu führen.
    Die Familie Dressel, insbesondere die Kinder, sind es jedoch nicht anders gewohnt und ertragen ihr Schicksal. Die Hauptsache ist, dass sie in ihrem Haus bleiben dürfen.

    Die Handlung fokussiert insbesondere auf dem Familienleben. Kinder werden geboren, wachsen heran, heiraten selbst. Der Roman umfasst eine Zeitspanne von nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre, als die Dressels ihren geliebten Forst verlassen mussten und endet damit etwas abrupt.

    „Was uns erinnern lässt“ ist ein ruhiges Buch, dass mich leider weniger berührt hat, als ich erwartet hatte. Ich hatte auf mehr Einblicke in das Leben in der DDR gehofft. Überwiegend ging es hier um private Familiengeschichten.
    Der Handlungsstrang in der Gegenwart konnte mich auch nicht so richtig überzeugen. Es kommt mir nicht realistisch vor, dass man einer fremden Person, die an der Tür klingelt, so freigiebig seine ganze Lebensgeschichte erzählt.
    Millas Sohn Neo mochte ich allerdings sehr gerne.
    Für meinen Geschmack hätte alles ein wenig fesselnder, emotionaler sein können, deswegen vergebe ich nur drei Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 30.03.2019

    Als Buch bewertet

    Leben zwischen Ost und West
    Die Anwaltsgehilfin Milla hat ein ausgefallenes Hobby: Lost Places, verlassene Orte. Als sie eines Tages im Thüringer Wald unterwegs ist, findet sie einen solchen Ort, den Keller eines ehemaligen Hotels, in dem sich noch allerlei Habseligkeiten der früheren Bewohner befinden. Vom Hotel selbst ist nur noch Schutt vorhanden. Durch ein beschriftetes Schulheft erfährt Milla den Namen einer Familienangehörigen, Christine, und nimmt Kontakt zu ihr auf.
    Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich schnell eine Freundschaft. Milla erfährt, dass Christines Familie in den 1950er Jahren aus ihrer Heimat im Sperrgebiet zwischen DDR und BRD vertrieben und zwangsumgesiedelt wurde. Wer die Umsiedlung veranlasst hat, wissen sie bis heute nicht. Nachforschungen, die Christines Tante Elvira angestellt hatte, verliefen im Sande, und auch eine Entschädigung hat die Familie nie erhalten.
    Milla ist von der Geschichte fasziniert und beginnt ebenfalls damit, im Namen der Familie Nachforschungen anzustellen und Unterlagen anzufordern. Zusammen mit Christine sucht sie Zeitzeugen und ehemalige Freunde der Familie auf. Dabei entdeckt sie, dass der Verräter von damals ein ganz anderer ist als vermutet...
    Das Buch behandelt ein interessantes Thema: das Leben einer Familie im Sperrgebiet zwischen Ost- und Westdeutschland. Es ist haarsträubend zu lesen, welchen Repressalien und Schikanen die Familie ausgeliefert war. So durften die Großeltern eines Tages nicht mit den Enkeln ins Sperrgebiet zurück, weil die Enkel nicht in ihren Ausweisen vermerkt waren. War der Schlagbaum unbesetzt, hieß es warten, bis sich der Beamte endlich blicken ließ. Wehe, man wagte es, ohne Kontrolle die Grenze ins Sperrgebiet zu passieren. Im nächsten Moment war der Beamte zur Stelle und nahm einen fest.
    Das Buch liest sich größtenteils flüssig, doch teilweise ist die Geschichte unnötig in die Länge gezogen und trivial. Nach einem der vielen Stromausfälle weint Christines kleine Schwester im Dunkeln, woraufhin die große Schwester ihr den Nacken kitzelt, bis sie wieder lacht. Wie interessant...
    Was mich ebenfalls genervt hat, war das Festhalten am wöchentlichen Ritual des Gästezimmer Putzens. Seit Jahren hat das Hotel Waldeshöh keine Gäste mehr gesehen, trotzdem werden jeden Samstag die Zimmer geputzt und die Betten frisch bezogen. Die Kinder hausen beengt in einem kleinen Kämmerchen, doch die Gästezimmer sind tabu. Ein für die nicht vorhandenen Gäste angeschaffter Badeofen steht neu herum, die Familie heizt das Badewasser mit der Waschmaschine. Alles nicht nachvollziehbar und für meine Begriffe ziemlich dumm.
    Ob das Leben in der DDR sich tatsächlich so abgespielt hat, kann ich nicht beurteilen, es war aber auf jeden Fall sehr interessant, einen Einblick in das Leben einer Familie zu bekommen, die zunehmend isoliert und auf sich selbst gestellt im Grenzgebiet zwischen Ost und West lebte.

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 30.05.2019

    Als Buch bewertet

    Auf diesen Roman von Kati Naumann hatte ich mich besonders gefreut, da mich diese deutsch-deutsche Geschichte sehr interessiert hat. Zwar hat mich das Buch nicht ganz abholen können und in der Mitte wurde es mir etwas zu langatmig, aber ansonsten war es schön zu lesen. Die Geschichte der Familie Dressel aus dem Damals begleitet man vom April 1945 bis zum Juli 1977 und in diesen Kapiteln habe ich mich wohler gefühlt, als in den aktuellen Abschnitten aus dem Jahre 2017 mit Milla und ihrem Sohn Neo. Mit Milla bin ich nicht ganz warm geworden. Bei den Dressel´s fühlte ich mich sofort wie ein Familienmitglied, man bekam tiefe Einblicke in das Leben und wie jeder für sich die Veränderungen der Zeit erlebt hat. Das Hotel stand direkt in der Sperrzone zwischen Ost und West und somit waren die Dressel´s vielen Repressalien und Gesetzen willkürlich ausgeliefert. Hier finde ich, hat die Autorin hervorragend recherchiert. Schön zu erleben ist wie die Dressel-Kinder im Heute in damaligen Erinnerungen schwelgen, an welche Kleinigkeiten sie sich besinnen und wie alte, fast vergessene Gefühle sich ihren Weg wieder an die Oberfläche bahnen. Zudem wird am Ende noch ein Geheimnis gelüftet, welches sich jahrelang als dunkler Schatten über die Mitglieder der Familie gelegt hatte. Ein gut zu lesender Roman, von dem ich mir aber irgendwie etwas mehr versprochen hatte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 20.03.2019

    Als Buch bewertet

    Das unbeschreibliche Gefühl von Heimat

    1948 - 1977
    Im Thüringer Wald , am Rennsteig

    Das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh im Dressels Forst ist schon seit Generationen das Zuhause der Familie Dressel . Vor Jahrzehnten war es für die gut situierten Kurgäste gebaut worden , die jeden Sommer kamen , um die gute Luft und das Wandern am Rennsteig zu genießen. Die ideale Lage des Hotels im Herzen von Deutschland , mitten in den Tiefen des Thüringer Waldes , lockte viele Wanderer in das Hotel .

    ** Zitat S. 71
    ~~ Das ganze Haus war erfüllt von Flüstern und Seufzern,
    von tiefen Atemzügen und dem Geräusch knarrender Betten .
    Das Hotel war wieder zum Leben erwacht . ~~

    Leider blieben die Gäste ab dem zweiten Weltkrieg aus, obwohl sich keine Bombe in den Wald verirrte , der seine Bäume dicht wie ein Schutzschild wachsen lässt .
    Kein zahlender Gast verirrte sich in das abgelegene Hotel , das während des Krieges eine Gruppe von Kindern beherbergt , die es zu versorgen galt für die alte Maria Dressel und ihre Schwiegertochter Johanna .
    Jetzt , über vierzig Jahre später, lebt nur noch die 14 jährige Christina Dressel mit ihren Eltern , Oma Johanna und den Geschwistern Andreas und Viola, im Hotel Waldeshöhe.
    Schon lange findet kein Wanderer mehr den Weg zu ihnen.
    Seit der Teilung Deutschlands liegt das Hotel hinter Stacheldraht, in der Sperrzone , direkt an der Grenze. Ohne Passierschein darf niemand das Waldstück betreten .
    Und doch haben die Eltern und Oma Johanna die Hoffnung niemals aufgegeben , das Hotel Waldeshöh irgendwann wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht . So wie die Gästezimmer , die seit Jahren trotzalledem wöchentlich gründlich geputzt und die Betten frisch bezogen werden , weil sie auf Gäste warten , die jedem Zimmer wieder Leben einhauchen .
    Hotel Waldeshöhe mutet in seiner Einsamkeit an der Deutsch - Deutschen Grenze , im tiefsten Thüringer Wald wie ein Relikt aus einem verwunschenen Märchen .Für die Kinder war ihr Wald der schönste Spielplatz , den sie sich vorstellen konnten. Die Erwachsenen und auch die Kinder kannten jeden Baum und jeden Strauch in ihren Wald , er gehörte quasi zur Familie . Jahrzehntelang war Dressels Forst die Heimat der Familie gewesen .Doch in den 70er Jahren versucht der Staat aller Macht durch das immer größer werdende Grenzsperrgebiet , die Familie aus ihrem Wald zu verdrängen, ihre tiefen Verwurzelungen auszureißen und ihnen die geliebte Heimat zu nehmen .
    Irgendwann fahren weder Postauto noch Krankenwagen mehr zur Familie Dressel ins Sperrgebiet hinauf. Fast scheint es, als habe die DDR das Hotel und seine Bewohner vergessen.

    2017
    Milla hat heute ihren freien Tag den sie mit ihrem 14 Jährigen Sohn Neo verbringen möchte . Sie ist alleinerziehend und arbeitet als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei . Doch Neo hat sie versetzt ,wahrscheinlich für seine neue Freundin . Milla beschließt trotzdem draußen was zu unternehmen und schließt sich einer Wandergruppe zum Rennsteig an , die sie jedoch nach kurzer Zeit verlässt , weil das gemeinsame Singen nicht so ihr Ding ist . Sie läuft alleine weiter und findet abseits der Wanderwege des Thüringer Wald zufällig einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser Keller ist völlig erhalten und sieht aus als wenn jeden Moment einer der ehemaligen Bewohner die Treppe runter kommt um ein Glas Brombeer Marmelade zu holen . In einer Ecke liegen die alten Schulhefte von Christine und Andreas Dressel . Milla weiß das sie hier einen ganz besonderen Ort gefunden hat . Und der lässt sie einfach nicht los. Ständig kreisen ihre Gedanken darum, was mit dem Haus , von dem nichts mehr übrig ist außer der Keller , passiert ist.
    Sie spürt Christine Dressel auf, um mehr vom Schicksal der Bewohner und des Hotels zu erfahren. Die beiden Frauen freunden sich nach und nach an , verändern sich zum positiven. Während die eine lernt, Erinnerungen anzunehmen, findet die andere Trost im Loslassen.
    **Zitat S. 107
    ~~ "Erinnern geht gut zusammen, aber vergessen kann man wohl nur allein". ~~


    Ich bin begeistert !
    “Was uns erinnern lässt” ist mein Lesehighlight für das erste Quartal von 2019 und für mich einer der schönsten Romane , die ich in letzter Zeit gelesen habe . Die Geschichte der Familie Dressel und ihrem Hotel Waldeshöhe im tiefen Thüringer Wald, wird mit so viel Wärme und Geborgenheit in jedem Satz , bildlich dargestellt und mit ganz viel Herz erzählt .
    Die Liebe zur Heimat und zu den Menschen , ist greifbar, in jedem Wort spürbar . Ich war noch nie im Thüringer Wald, aber Kati Naumann hat es geschafft und “Dressels Forst” , mit all seinen Bewohnern aus ihrer wunderbaren Erzählung zu mir nach Hause gebracht . Es war ein wunderschönes und sehr emotionales Leseerlebnis für mich . Zu Gast bei den liebenswerten und trotz der Repressalien immer zufriedenen und glücklichen Dressels , in ihrem Hotel Waldeshöhe am Rennsteig , im tiefen Thüringer Wald . Einfühlsam und ohne viel Verschnörkelung , aber dafür mit ganz viel Atmosphäre , erzählt die Autorin die berührende Familiengeschichte, die mich sofort “gefangen genommen” hat und nicht mehr loslässt. Selbst Tage später kreisen meine Gedanken noch immer um diesen tollen Roman , der seinen wohlverdienten Platz bei meinen Herzensbüchern bekommt.


    Sehr gerne vergebe ich für den intensiven Roman gute
    5 Sterne
    und eine unbedingte Leseempfehlung für alle die gerne Familiengeschichten lesen und sich für unsere Geschichte interessieren .

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    Elke S., 24.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ein bewegendes Stück DDR Geschichte

    „Verstehst du jetzt, warum ich immer nach verlorenen Orten suche? Nirgendwo anders kann man so deutlich fühlen, wie vergänglich alles ist. Das Gute und das Schlechte. Das ist irgendwie traurig, aber eben auch ungeheuer tröstlich.“

    Millas Hobby ist es nach Lost Places zu suchen und so findet sie abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller. Sofort packt sie der Eifer, sollte sie tatsächlich die erste sein, das gäbe den Post in ihrer Internetgruppe schlechthin. Das Schloss an der Falltür ist schnell geknackt und schon als sie mutig die Stufen hinabsteigt, spürt sie, dass das hier etwas ganz besonders ist. Sie befindet sich im Vorratskeller eines Hotels namens Waldeshöh, Geschirr, Marmelade und sogar noch alte Schulhefte befinden sich dort wohl behalten unter der Erde. Eines davon von einer Christine Dressel, ob sich die noch finden lässt?

    Als Leser darf man sich mit Milla auf die Suche begeben. Man darf die Familie kontaktieren und stößt dabei zunächst einmal auf Ablehnung. Nur Christine scheint bereit zu sein, ein Türchen zum alten Familiengeheimnis zu öffnen. Die beiden freunden sich an und plötzlich ist für Milla nicht mehr die Hammerstory um einen neuen Lost Place wichtig, sondern die Erinnerungen und das Loslassen von längst Vergangenem, so schmerzlich es auch sein mag. Man begleitet die beiden, begibt sich auf Spurensuche, sucht längst vergessene Orte auf, kontaktiert alte Freunde und Bekannte und versucht Zeugen zu gewinnen, um das Unrecht beweisen zu können, was damals passiert ist.
    Die Erzählung im Heute wechselt sich kapitelweise mit Rückblicken ab, die von der Geschichte des Hotels und der Familie Dressel berichten, beginnend mit dem Jahr 1945. War das um 1908 erbaute Jugendstil Hotel ursprünglich Ziel wohlhabender Kurgäste, wurde es im zweiten Weltkrieg für die Kinderlandverschickung genutzt und lag dann nach anfänglich amerikanischer und später russischer Besatzung direkt im Sperrgebiet als die innerdeutsche Grenze entstand, keine Zugangsgenehmigung für Gäste und immer mehr Einschränkungen.

    Ich bin bzw. war bisher nicht der große Fan von Lost Places, aber Milla war mir sofort sympathisch und vor allem über ihren pubertären Sohn, der die Welt retten will, habe ich mich sehr amüsiert. Der angenehm lockere Sprachstil, der einen auch immer wieder schmunzeln lässt, hat sein Übriges dazu getan, dass ich mich von Anfang an gut unterhalten gefühlt habe, auch wenn mich die Geschichte dann so richtig erst nach und nach gepackt hat. Was ist mit dem Hotel letztlich geschehen, warum steht nichts mehr, was ist das Familiengeheimnis, werden sie Zeugen finden, wird die Familie ihren Besitz zurückbekommen? Das waren die Fragen, die mich immer mehr gefesselt und gebannt lesen haben lassen. Zudem haben mich die Ungerechtigkeiten, von denen rückblickend erzählt wird und mit denen versucht wurde, die Familie aus dem Hotel zu verdrängen, kein Strom, kein fließend Wasser, keine Postzustellung, keine Schulbushaltestelle mehr,… sehr bewegt. Auch darüber hinaus gab es bei der Zeugensuche im Jetzt viele bewegende Szenen, wie z.B. wenn sich ein ehemaliger Mitarbeiter der Stasi folgendermaßen äußert: „Moment ich hab bloß ein paar Akten geschrieben und sie dann vernichtet. Hat sich sozusagen aufgehoben.“, oder eine ehemalige Schulkameradin sich mit den Worten, „Die haben gesagt, wer mit dir spricht, dem geht es genauso wie euch, der wird abgeholt und weggebracht.“, und „Ich bin gelobt worden für das, was ich mit dir gemacht hab. Du musst wissen, sonst wurde ich nie gelobt.“, versucht sich dafür zu entschuldigen, dass sie Christine das Schulleben zur Hölle gemacht hat.

    „Die Toilettenbecken standen ohne Trennwand ganz dicht zusammen, und es gab vorgeschriebene Zeiten, zu denen sie sich alle nebeneinander darauf hocken mussten. Alles sollten sie nach Plan und gemeinsam machen: essen, schlafen, basteln.“, sind Tante Elviras Beschreibungen des Kindergartens in den sie nie gerne ging. Ich bin im Westen aufgewachsen, war zur Zeit des Mauerfalls noch ein Kind und wusste lange nicht viel über das Leben in der ehemaligen DDR. Mein Interesse ist erst in letzter Zeit gewachsen und die Autorin gibt mit ihrem bewegenden Roman einen tollen Einblick in das Unrecht, das den zwangsumgesiedelten Menschen angetan wurde und auch in deren normales Alltagsleben. Darüber hinaus werden auch die Ängste, die die Menschen geprägt haben, und die nicht mit dem Mauerfall verschwunden sind, angesprochen, was mir sehr gut gefallen hat.

    Ich war mit Milla, die ihre Steinzeitdiät schon mal für ein gutes Essen für beendet erklärt und die einmal benutzte Yogamatte unter dem Bett hortet, sofort auf einer Wellenlänge. Ich habe mich riesig gefreut, dass sie den Keller nicht für eine Story verbrät, sondern der Familie das Geheimnis lässt. So wie sie hat mich die Geschichte immer mehr gefesselt. Auch mit Christine, die sichtbar mit ihrer Vergangenheit kämpft, wurde ich sofort warm. Über Millas Sohn Neo konnte ich viel schmunzeln. Respekt auch vor seinem Engagement und seiner selbstlosen Hilfsbereitschaft, beides hat er sicher von der Mama geerbt. Aber auch alle anderen sind abwechslungsreich, individuell und gelungen gezeichnet. Verdrängen, nicht vergeben können, aufgeschlossen, … da ist alles vertreten.

    Alles in allem ein toller, bewegender Einblick in ein tragisches Stück DDR Geschichte, der auf jeden Fall noch fünf Sterne verdient.

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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beate S., 26.02.2019

    Als Buch bewertet

    Was uns erinnern lässt von Kati Naumann
    Kati Naumanns Geschichte war für mich ein Highlight. Sie wird in zwei Handlungsträngen erzählt.
    In der Vergangenheit lernen wir Christine und ihre Familie kennen. Die Geschichte spieltin den 70igern. Christine lebt in einem ehemaligem Hotel am Rennsteig im Thüringer Wald lebt. Die guten Zeiten sind längst vorbei und dort wo sich früher viele Gäste tummelten leben sie nun ein einsames Leben hinter Stacheldraht, direkt an der Grenze. Kein Wunder, liegt es seit der Teilung Deutschlands völlig abgeschotten von der Aussenwelt, mitten in einem Waldstück das nur noch mit Passagierschein betreten werden darf. Weit weg von allem, einsam und wie es scheint vergessen von allen.
    In der Gegenwart findet Milla bei einem ihrer Streifzüge durch den Thüringer Wald einen alten überwucherten Keller und stösst dabei auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser Ort zieht sie magisch an, lässt sie nicht mehr los und so macht sie sich auf die Suche nach den damaligen Besuchern. Sie spürt Christine auf um mehr über die damalige Zeit zu erfahren und diese Begegnung führt dazu das sich nicht nur beide Frauen, sondern auch ihr Leben verändern.
    Die Frauen lernen Erinnerungen anzunehmen, aber auch loszulassen.

    Kati Naumanns Geschichte hat mich vom ersten Moment an mitgenommen und sie wirkt auch nachhaltig noch an.

    Der Schreibstil war flüssig und mitreissend, das die Geschichte in zwei parallel laufenden Handlungssträngen erzählt wurde fand ich richtig gut. So konnte man sich gut in Christine reinversetzen und ihre Erinnerungen an die damalige Zeit nachvollziehen. Es war richtig bewegend zu lesen was die Familie damals mitmachte und wie es letztendlich kam das sie ihre Heimat nach vielen Jahren doch verlassen mussten, Eine Heimat die sie nie vergessen konnten und nicht vergessen wollten. Viele Erinnerungen kommen bei ihr hoch als sie mit Milla über die damalige Zeit spricht, aber auch viele Fragen auf die sie nie eine Antwort bekommen hat. Als Leser fühlt man sich mittendrinnen. Kathie Naumann, hat mir Bilder vor Augen gezaubert und der Handlungsstrang der in der Vergangenheit spielte hat mich sehr berührt. Er gab mir eine ganz andere Sicht auf die damalige Zeit und die Geschichte von Christine und ihrer Familie hat mich sehr bewegt.

    Mit Milla wurde ich am Anfang nicht so recht warm, aber sie hat sich in meinen Augen im Laufe der Geschichte sehr verändert und man spürte das sie einfach nur alleine war, versuchte diese Einsamkeit mit dem Aufspüren von alten, in Vergessenheit geratenen Orte, zu entfliehen. Die Geschichte vom Hotel Waldeshöh hat sie vom ersten Moment an fasziniert und sie lies nichts unversucht die alten Bewohner zu finden. Das war dann auch der Anfang zu einer besonderen Zeit, der Beginn einer Freundschaft. Vielleicht spürte sie das sie von Christine gebraucht wurde und dieses Gefühl sorgte dafür das ihr eigenes Leben in eine andere Richtung ging, sie veränderte sich in kleinen Schritten und wurde mir immer sympathischer.

    Im Laufe der Geschichte laufen die beiden Handlungsstränge ineinander über und gemeinsam versuchen die beiden Frauen herauszufinden wer letztendlich daran Schuld war das Christine und ihre Familie die Heimat verlassen mussten, aber auch die Besitzrechte des ehemaligen Familienhotels wieder zu erlangen. Das war jedoch nicht so einfach und ich hoffte immerzu das es den beiden Frauen gelingen würde das Projekt „Heimat“ erfolgreich zu Ende zu führen. Das Hotel Waldeshöh verbindet die beiden Frauen vom ersten Moment an und aus zwei fremden Frauen werden innerhalb kürzester Zeit Freundinnen. Sehr schön beschrieben, sie treffen aufeinander und man spürt von Anfang an das die beiden Frauen sich gegenseitig helfen ihr Leben in den Griff zu bekommen.

    Das Buch hatte Hand und Fuss und man spürte immerzu das die Autorin genau recherchiert hat. Die Gefühlswelt in der Christine damals mit ihrer Familie gelebt hat, kam bei mir an. Ich konnte mich in sie einfühlen, nachvollziehen und es war als würde ich alles mit eigenen Augen sehen. Für mich war es nicht nur eine Geschichte, als Kind der 70iger Jahre im Westen augewachsen, war es für mich teilweise wirklich unfassbar und unvorstellbar was ich gelesen habe. Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet und mich in eine ganz andere Welt geführt und das habe ich in dieser Art und Weise noch nicht erlebt. Die Einblicke die ich durch die Autorin mit auf den Weg bekommen habe waren für mich ziemlich wertvoll und sie wirken auch nachhaltig an.

    Ich kann „Was uns erinnern lässt“ von Katie Naumann allen nur wärmstens empfehlen, eine Geschichte die einem die Vergangenheit näher bringt und zeigt das Erinnerungen Gold wert sind, aber auch das man sein Leben in der Gegenwart leben sollte.

    Für mich ein Highlight und es bekommt verdiente fünf Sterne.

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