Mit ihrem betörenden, fein süßlichen Duft ist die echte Vanille ein gutes Mittel gegen den Winterblues. Ursprünglich brachten sie die spanischen Seefahrer nach Europa
INHALT
- Woher stammt Vanille?
- Vanille: Königin der Gewürze
- Vanille: Echt oder unecht?
- Vanille – für Süßes und Herzhaftes
- Rezept: Öl oder Essig mit Vanille
- Vanille: Aromatisch und heilsam
- Rezept: Vanille-Tinktur
Warum wir Vanille so vielfältig einsetzen können
Schoko oder Vanille? Das kann bei manchen Süßschnäbeln schon mal zur Glaubensfrage werden. Während Schoko durch das vollmundige Kakaoaroma besticht, kommt Vanille mit feinen, einzigartigen Geschmacksnuancen daher. Aber nur, wenn es sich um echte Bourbon-Vanille handelt, wie Kenner wissen.
Wir erklären, woran man diese erkennt und was es mit der Königin der Gewürze auf sich hat.
Woher stammt das Gewürz eigentlich?
In Speisen erkennen wir sie als schwarze Pünktchen und im Supermarkt steht sie als schwarze Schote im Glasröhrchen oder gemahlen als Pulver im Gewürzregal: Vanille.
Kaum einer weiß aber, woher das Gewürz kommt und wie es hergestellt wird. Ursprünglich stammt die Vanillepflanze aus Mittelamerika, wo sie schon von Mayas und Azteken genutzt wurde. Mittlerweile wird Vanille hauptsächlich außerhalb ihrer Heimat angebaut.
Vanille: Königin der Gewürze
Die Vanille gehört zur Familie der Orchideengewächse und bildet bis zu 20 Zentimeter lange Fruchtkapseln, die nach sechs bis acht Monaten noch grün per Hand geerntet werden. Nach dem Übergießen mit heißem Wasser und der Fermentierung färben sich die Schoten braunschwarz und bilden den kostbaren Aromastoff Vanillin. Damit sich die Fruchtkapseln überhaupt bilden können, ist ebenfalls mühsame Handarbeit gefragt.
Wussten Sie’s?
Der aufwendige Anbau ist der Grund dafür, dass Vanille so teuer ist. Und daher trägt sie auch den Beinamen „Königin der Gewürze“.
Vanille: Echt oder unecht?
Heute wird Vanille in verschiedenen tropischen Regionen angebaut, vor allem in Madagaskar und auf den benachbarten Inseln Komoren und La Réunion. Weil letztere früher „Île Bourbon“ hieß, wird diese Vanille „Bourbon-Vanille“ genannt. Darüber hinaus gibt es noch die Tahiti-Vanille und die Mexiko-Vanille.
Neben den ganzen, getrockneten Schoten gibt es echte Vanille auch gemahlen oder als Vanille-Extrakt zu kaufen – aber auch künstlich hergestellte Varianten finden Sie im Supermarktregal:
- Für den Extrakt werden Vanillin und weitere Aromastoffe mithilfe von Alkohol aus der Vanilleschote herausgezogen.
- Wenn „natürliches Vanillearoma“ auf der Zutatenliste steht, ist überwiegend echte Vanille enthalten. Allerdings dürfen noch fünf Prozent Fremdaromen hinzugemischt werden.
- Künstlich hergestelltes Vanillin ist längst nicht so aromatisch wie echte Vanille. Zu erkennen ist das zum Beispiel an den Bezeichnungen „mit Vanillearoma“ oder „mit Vanillegeschmack“.
- „Vanillin-Zucker“ ist ebenfalls mit synthetischem Aroma versetzt.
Was darf in einer klassischen Weihnachtsbäckerei nicht fehlen? - Richtig, Vanillekipferl. Ein leckeres Rezept für Vanillekipferl finden sie hier. Auch die Heldin in "Wintervanille" bereitet Köstlichkeiten mit dem Gewürz zu.
Vanille – für Süßes und Herzhaftes
In süßen Rezepten ist die Vanille kaum wegzudenken. Und auch in einem weihnachtlichen Plätzchen-Klassiker sie natürlich nicht fehlen: Vanillekipferl.
Die aromatische Schote hat aber auch Einzug in die herzhafte Küche gehalten: Sie verleiht Fleisch, Fisch und Gemüse eine feine, exotische Note. Entweder wird das Vanillemark aus der Schote gekratzt und zu den Gerichten gegeben oder die Schote wird einfach mitgekocht.
Unser Tipp fürs Food-Upcycling:
Mit der ausgekratzten Schote vom Backen können Sie zum Beispiel der Sauce für ein Geflügelgericht noch ein herrliches Aroma verleihen, indem sie sie einfach mitköcheln lassen. Hinterher das Entfernen nicht vergessen!
Rezept: Öl oder Essig mit Vanille
Haben Sie schon mal Olivenöl oder Balsamico mit Vanille versetzt? Diese Trendmischungen gibt es in vielen Manufakturen zu kaufen. Sie können sie aber auch ganz einfach selbst machen:
- Eine Vanilleschote längs aufschlitzen und das Mark herauskratzen.
- Beides in eine 500ml-Flasche geben und mit Öl oder Essig aufgießen.
- Flasche gut verschließen und etwa vier Wochen ziehen lassen.
Runden Sie mit dem Vanille-Öl zum Beispiel dunkle Soßen ab oder veredeln Sie Fleischgerichte mit einer Vanillenote.
Nicht nur beim Backen ist Vanille ein Klassiker. Als Duft lässt sie uns ruhig und gelassen werden und wird daher oft für Aromakerzen oder Räucherstäbchen genutzt.
Vanille: Aromatisch und heilsam
Vanille kann aber noch mehr als die Küche bereichern:
- Schon die Frauen der Inka und Maya rieben sich mit Vanille ein, um die Männer für sich zu gewinnen. Vanille wird nämlich eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben.
- Das ätherische Öl der Vanille wird außerdem in der Aromatherapie eingesetzt, wo es Trost, Geborgenheit und Wärme vermitteln soll.
- Neurologische Studien zeigen, dass der Duft der edlen Schoten sogar Stresshormone abbauen kann.
- Dadurch sinkt auch der Heißhunger auf Süßes. Bei der nächsten Heißhungerattacke sollten Sie einfach mal intensiv an einer Vanilleschote riechen!
Neben ihrer aphrodisierenden Wirkung werden der Vanille unter anderem folgende Effekte zugeschrieben:
- belebend
- entspannend
- muskelstärkend
- verdauungsfördernd
- antimikrobiell
- entzündungshemmend
Rezept: Vanille-Tinktur
- Vanilleschoten klein schneiden und mit Doppelkorn übergießen.
- Nun in einem gut schließenden Gefäß, zum Beispiel einem Einmachglas über mehrere Wochen ziehen gelassen.
- Nach dem Abseihen in eine dunkle Flasche abfüllen und bei Bedarf tropfenweise einnehmen.
Vanille: Die perfekte Aromatherapie gegen den Winterblues
Der Herbst steht vor der Tür und damit die Zeit für Gemütlichkeit: Versüßen Sie sich die kalte Jahreszeit und verwöhnen Sie Körper und Seele mit dem wohltuenden Aroma echter Vanille.
Und wenn Sie auf „Schoko oder Vanille?“ mit „beides!“ antworten, dann machen Sie es wie die Azteken und genießen Sie eine heiße Trinkschokolade mit frischer Vanille und eventuell etwas Chili – das wärmt und macht glücklich zugleich!