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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 02.04.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover mit den Polarlichtern ist vorneweg schon mal ein Hingucker. Allerdings macht es wenig Freude, die Hauptperson Hannah Krause-Bendix, von Beruf Schriftstellerin mit hohen Ansprüchen, kennenzulernen. Sie ist zickig, alkoholabhängig und zudem schreibblockiert. Ein Anschlussbestseller lässt schon viel zu lange auf sich warten, als sie sich mit dem Star-Krimi-Autor Jorn Jensen auf eine Wette einlässt. Sie verspricht, innerhalb von 30 Tagen ebenfalls einen Krimi zusammenschustern zu können, weil das ja wohl keine Kunst sei.
    Zu Inspirationszwecken fährt sie nach Island und gerät dort in eine Familientragödie. Der Neffe ihrer Gastgeberin wird ermordet. Dilettantisch, vorlaut, unsympathisch mischt sie sich in die polizeilichen Ermittlungen ein. Anfangs gefiel mir der Plot gar nicht, aber dann kam ich dahinter, dass Hannahs Auftreten zum Fremdschämen eigentlich seine witzigen Aspekte hatte, und von da ab war ich halbwegs mit der Erzählweise versöhnt. Allerdings lässt es sich nicht verhehlen, dass viel von dem isländischen Schreibstil mit seiner Langsamkeit und Düsternis auch in diesem dänischen Krimi abgefärbt hat. Die Auflösung bietet eine Überraschung, aber auch eine Steigerung an Tempo und Spannung. Man wird die Vermutung nicht los, dass Jenny Lund Madsen genau wie ihre Protagonistin Hannah den Plot nicht von Anfang an fertig hatte, sondern sich beim Schreiben zur Auflösung treiben ließ. Nach der Eingewöhnung hat mich das Buch noch gut unterhalten können, deswegen kann ich es mit kleinen Einschränkungen empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah N., 08.04.2023

    Als Buch bewertet

    Hannah ist das Klischee einer Schriftstellerin: Mürrisch, menschenscheu, mit einem Hang zu zuviel Alkohol und Zigaretten. Ihr Literatur ist anspruchsvoll und deswegen nichts für jedermann. Im Gegensatz zu Krimiautor Jorn Jensen. Deswegen lässt sie sich auf eine Wette mit ihm ein. Sie will eine Krimi in 30 Tagen schreiben. Für Inspirationen fliegt sie nach Island und steckt bald mittendrin in einer realen Mordermittlung.

    Mir gefiel von Anfang an die Idee hinter der Story. Auch Hannahs Persönlichkeit hat mich sofort gefesselt. Ihre mürrische und unfreiwillig komische Art fand ich sofort sympathisch. Der Plot hat viele unterhaltsame Stellen. Erwartet habe ich das nicht. Zwar leidet die Spannung etwas darunter, aber unterhalten hat es mich sehr. Die Hintergrundgeschichte gefällt mir sehr gut. Allerdings hätte sie für mich noch weiter ausgeschmückt werden können.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanessa W., 10.04.2023

    Als Buch bewertet

    "In diesem Dorf gibt´s Geheimnisse, an denen man am besten nicht rührt."

    Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix hat eine fließende Sexualität, ein extremes Bedürfnis nach Alkohol - und eine Schreibblockade. Diese macht es noch unklüger, öffentlich zu behaupten, dass jeder Idiot in einem Monat einen Krimi schreiben kann - denn genau das muss sie nun beweisen!
    Dies soll in einem kleinen, abgelegenen isländischen Dorf geschehen.
    Doch schon bald nach ihrer Ankunft wird der Neffe der Frau, bei der Hannah wohnt, tot aufgefunden - und ebenso schnell stellt sich heraus, dass es sich wohl um Mord handelt.
    Hannah beginnt auf eigene Faust zu ermitteln - obwohl ihr mehrfach von mehreren Dorfbewohnern zu verstehen gegeben wird, dass sie sich gefälligst aus dem Fall heraushalten soll. Und so geschieht das Unvermeidliche ...
    ******
    Ich liebe Island, ein guter Krimi geht sowieso immer, der Schauplatz Island bot eine willkommene Abwechslung zu meinen sonst so geliebten und gelesenen klassischen britischen whodunits, obendrein handelt es sich bei "30 Tage Dunkelheit" um den besten dänischen Kriminalroman 2021 ... die Erwartungen waren also hoch, die Vorfreude groß.
    Rückblickend muss ich leider sagen, dass mich dieses Werk nicht überzeugen konnte. Man kann es lesen, aber man muss es definitiv nicht lesen. Wenn das wirklich der beste dänische Kriminalroman ist, dann möchte ich die schlechten lieber nicht sehen und lesen ...
    Der Stil der Autorin liest sich angenehm und flüssig.
    Ich hätte mir noch mehr Island-Atmosphäre gewünscht.
    Den Humor fand ich teilweise passend und gut, teilweise aber auch unpassend und too much.
    Die Handlung ist oftmals widersprüchlich - so passt der beschriebene Charakter des Islandpferdes überhaupt nicht zu dem, was sich bei der Tour dann ereignet. Ich hatte als Leserin und Reiterin den Eindruck, dass es sich um zwei völlig verschiedene Pferde handeln muss, was aber nicht der Fall war!
    Die Figuren waren zwar teilweise ganz interessant, hätten aber immer noch komplexer und besser gezeichnet werden können.
    Viel mehr gestört hat mich die Tatsache, dass die gesamte Handlung, etwa Hannahs Ermittlungen auf eigene Faust, wirklich absolut konstruiert, idiotisch und unglaubwürdig wirkten.
    Auch gab es immer wieder Längen für meinen Geschmack.
    Letztlich hätte bspw. über Hannah und Margrét gerne noch mehr gelesen.
    Man muss sehen, dass Jenny Lund Madsen in Dänemark eine sehr renommierte Drehbuchautorin ist. Vielleicht funktioniert diese Geschichte als Film viel besser als als Buch. In dieser Form fand ich es jedoch leider eher enttäuschend und langweilig.
    Man kann ein paar nette Lesestunden damit haben - mehr aber leider nicht.
    Schade, denn das Potenzial war da und die Erwartungen waren hoch.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 24.03.2023

    Als Buch bewertet

    „Bester dänischer Kriminalroman 2021“- das will schon was heißen und setzt die Erwartungshaltung natürlich direkt hoch. Ich lese tatsächlich recht viele Krimis und Thriller und muss daher sagen, dass ich schon deutlich stärkere Bücher aus diesem Genre gelesen habe, ich weiß aber natürlich auch nicht, wonach die Jury die Bewertung getroffen hat. Das Setting fand ich zwar sehr atmosphärisch, der Fall selbst und auch das Ganze drumherum hat mich aber nicht richtig erreicht.
    Zum Inhalt: Hannah ist Romanautorin, ihre Bücher spiegeln den literarischen Anspruch wider, den sie an sich selbst und ihre Schriftstellerkollegen stellt- und sind entsprechend wenig erfolgreich. Auf einer Messe greift Hannah den erfolgreichen Krimiautoren Jorn offen verbal an und verkündet, dass jeder Idiot in 30 Tagen einen Krimi schreiben könne. Nun muss sie dies nur noch beweisen.
    Die Idee des Krimis in einem Krimi hat mir von Anfang an gut gefallen und ich mochte die Einleitung des Buches, die auf diese Situation hingeführt hat, mir nahm allerdings der Krimi im Krimi irgendwann zu viel Raum ein. Ganze Passagen eines weiteren Buches werden präsentiert, gefühlt als Stimmungskopie der eigentlichen Haupthandlung. Anfangs fand ich das noch nett, dass man Hannah so aktiv beim Schreibprozess begleitet, aber mir wurde das zunehmend zu viel. Was ich auch unsagbar anstrengend fand, war die Rivalität zwischen Hannah und Jorn, die Hannah bei jeder sich bietenden Gelegenheit neu entfacht und gegen ihn stichelt, wo sie nur kann. Generell finde ich Hannah ausgesprochen unsympathisch, aber wie der aufmerksame Leser aus Jorns kleiner Krimi-Schulung für Hannah lernt, darf der Ermittler nicht sympathisch sein- ja ne, ist klar.

    Die Geschichte selbst liest sich recht flüssig und es passiert auch immer genug, um den Leser bei der Stange zu halten, wobei ich die Geschichte nicht per se spannend fand. Authentisch, aber für mich absolut nervig, waren die Zwischenrufe in isländischer Sprache, die dann halbherzig übersetzt oder von Hannah in Kontext gesetzt wurden. Auch die Art der Kommunikation zwischen Hannah und Ella ist sehr umständlich und gleichzeitig aufs simpelste runtergebrochen, was Raum für Missverständnisse birgt.
    Obwohl ich die Art wie hier an die Story rangegangen wurde an sich gut fand, hat mich die Geschichte leider nicht packen können. Ich musste mich zwar nicht durchquälen, war aber froh, als die Geschichte ihren Abschluss inklusive übertrieben großem Showdown für die sonst recht überschaubare Story fand.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 12.05.2023

    Als Buch bewertet

    Hannah Krause-Bendix schreibt Bücher und hat noch nie eine schlechte Rezension erhalten. Doch ihr Leserkreis ist nur sehr klein und in letzter Zeit fehlt es ihr auch einfach an Inspiration. Ihrem Verleger Bastian tut sie jedoch den Gefallen und erscheint zur Buchmesse, die ihr eigentlich auch zuwider ist, denn Menschen sind auch nicht das, was sie mag. Als dann noch ihr Kollege, Krimiautor Jorn Jensen im Rampenlicht steht und von seinem Publikum gefeiert wird, kann sie ihren Mund nicht halten und ruft vor versammelter Mannschaft, dass jeder Idiot innerhalb eines Monats einen Krimi schreiben kann. Um ihr Gesicht zu wahren, wird genau das nun ihre Aufgabe, denn Kollege Jensen kann es kaum erwarten, diesen Krimi aus Hannahs Feder zu lesen. Verleger Bastian setzt Hannah in ein Flugzeug, das sie nach Island bringt. Hier soll sie in Ruhe einen Monat lang schreiben. Doch dann stirbt jemand auf tragische Weise und es scheint, als bekäme Hannah ihre Steilvorlage für einen Krimi direkt geliefert.
    Dieses düstere Cover verbunden mit dem Titel machte mich gleich neugierig und auch der Klappentext las sich spannend.
    Der Einstieg in den Krimi fällt sehr leicht, denn die Autorin schreibt extrem direkt und erzeugt mit den passenden Worten schnell ein Kopfkino. Man hat den Eindruck, als sei man live dabei und begleitet Hannah Schritt für Schritt auf ihren Erlebnissen. Hin und wieder werden auch Sätze in isländisch eingestreut, die mich im Lesefluss aber nicht gestört haben, da ich sie doch meist überlesen habe.
    Hannah hat es mir, vor allem zu Beginn, alles andere als leicht gemacht, sie zu mögen. Sie ist knallhart ehrlich, sowohl zu anderen als auch zu sich selbst. Dabei eckt sie natürlich immer wieder an und ich muss zugeben, dass mich die ein oder andere Begegnung zwischen Hannah und deren Mitmenschen ziemlich schmunzeln ließ. Sie raucht und trinkt zu viel, hat eine Schreibblockade, mag keine anderen Menschen und sich selbst auch nicht so richtig. Doch während ihres Aufenthalts in Island und während sie ihre Nase in allen möglichen und unmöglichen Angelegenheiten hineinsteckt, wird sie mir immer sympathischer. Die Autorin Jenny Lund Madsen hat mich auf jeden Fall damit beeindruckt, wie lebendig sie ihre Protagonistin gezeichnet hat.
    Auch die Nebenfiguren bekommen durchaus Leben eingehaucht, bleiben aber hinter der Protagonistin Hannah.
    Der Kriminalfall an sich ist gut gelungen, alles wirkt schlüssig und insgesamt ist die Spannungskurve, ab Beginn des Mordes, hochgehalten. Ab diesem Moment bekam der ganze Krimi, der zu Beginn eher eine Charakterdarstellung Hannahs war, viel mehr Fahrt und man kann munter miträtseln, was wirklich geschehen ist.
    Mein Fazit: mit 30 Tage Dunkelheit hat Jenny Lund Madsen einen gelungenen Krimi geschrieben, der mit viel Spannung, aber auch einer guten Prise Humor daherkommt. Für mich war das auf jeden Fall mal erfrischend anders und kein typischer skandinavischer Krimi, auch wenn das Buch optisch eher düster daherkommt. Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen und wünsche gute Unterhaltung.

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  • 4 Sterne

    alekto, 16.04.2023

    Als eBook bewertet

    Ruhig erzählter Krimi mit ungewöhnlicher Meta-Ebene und wenig passendem Humor in der Finsternis Islands

    Hannah Krause-Bendix ist als literarische Autorin mehrfach für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert worden, hat aber unter ihrer äußerst überschaubaren Leserschaft zu leiden. Um ihrem Lektor Bastian, der dennoch treu zu ihr steht, einen Gefallen zu tun, rafft sie sich zu einer Signierstunde auf der Buchmesse auf. Dort trifft sie nach einer Verkettung unglücklicher Umstände auf ihren Erzfeind Jorn Jensen, der in Hannahs Augen der schlechteste Krimi-Autor der Welt ist. Da dessen Bücher sich allerdings hervorragend verkaufen, eskaliert der Konflikt zwischen Hannah und Jorn vor einer immer größer werdenden Menge an Zuschauern und mündet in der Ansage, dass Hannah in nur einem Monat einen Krimi schreiben wird, der besser ist als alle von Jorns bisherigen Werken.

    Mit Hannah hat Jenny Lund Madsen eine alles andere als sympathische Protagonistin für ihren Roman ersonnen, die dafür aber umso interessanter ist. Die neurotische Hannah, die Menschenmengen vermeidet, da sie unter Platzangst leidet, raucht wie ein Schlot, ist auf dem besten Weg zur Alkoholikerin und hat schon lange nichts mehr veröffentlicht. Die Problematik wird durch ihre fortwährende Schreibblockade verschärft. Auch nimmt sie kein Blatt vor den Mund und so trifft ihre scharfe Zunge jeden gleichermaßen. Zu ihren Opfern werden neben Krimi-Autor Jorn eine Lehrerin, die mit ihrer Klasse die Buchmesse besucht, und Praktikantin Claudia, die an Hannahs Stand aushelfen soll.
    Gerade bei ihrer isländischen Gastgeberin Ella, mit der sie sich nur schriftlich verständigen kann, da Hannah kein isländisch und Ella weder dänisch noch englisch spricht, beginnt sie jedoch allmählich über ihre auf Notizzettel gekritzelten Unterhaltungen eine andere Seite von sich zu zeigen. Bei Ella hat Hannahs Lektor Bastian sie einquartiert, damit sie dort den Krimi schreiben kann, von dem er in Gedanken bereits hunderttausend Stück verkauft hat. Im kleinen isländischen Dorf Husafjördur soll Hannah die Abgeschiedenheit und Ruhe finden, die sie hoffentlich zum Schreiben inspirieren wird, indem sie ihre Schreibblockade überwindet.

    Damit hat Jenny Lund Madsen neben einer interessanten Hauptfigur auch eine ungewöhnliche Ausgangssituation für ihren Krimi gefunden. Im weiteren Verlauf erzählt die Autorin ihre eher eigenwillige Geschichte in einem ganz eigenen Tempo, so dass es etwa recht lange dauert, bis die eigentliche Handlung, die um den Mordfall kreist, in die Gänge kommt. Denn zuvor muss Hannah erst auf Konfrontationskurs mit Krimi-Schreiberling Jorn gehen, was sie überhaupt in Bredouille bringt, einen Krimi abliefern zu müssen und am Schauplatz des zukünftigen Verbrechens einzutreffen.
    Zudem ist die Meta-Ebene zu etablieren, bei der eine an einem Kriminalroman arbeitende Schriftstellerin auf einen tatsächlichen Mordfall trifft. Nach Hannahs Ankunft in Husafjördur stirbt Thor, der innig geliebte Neffe von Ella, unter rätselhaften Umständen, die zunächst als Unfall deklariert werden. Dabei ist von Jenny Lund Madsen gut umgesetzt worden, wie sich Hannah die Inspiration für ihren Krimi aus der Realität zusammenklaut, indem sie die Recherchen, die sie im Todesfall von Thor anstellt, in ihren Krimi mit einfließen lässt. Ab und an diktiert aber auch Hannahs aktuelle Stimmungslage, was sie schreibt, wenn sie sich etwa den Rachegelüsten an ihrer Nemesis Jorn hingibt, um die sich in einem fast schon kathartischen Befreiungsschlag von der Seele zu schreiben. Das gibt dem Roman eine ganz eigene Note.

    Im Verlauf des Romans zeigt sich die Meta-Ebene in Gestalt der verstärkten Integration von Jorn in dessen Handlung. In dieser Form funktioniert die eingangs starke Meta-Ebene jedoch weit weniger gut. Das geht dann Hand in Hand mit der Entwicklung, die Hannah in diesem Krimi durchläuft. So dauert das gar nicht lange, bis die in ihrem Zynismus überzeugende Hannah eher weich wie Butter ist und die in ihrer Mordermittlung durch ihre neu gewonnene Naivität behindert wird, wenn sie keinem der Dorfbewohner einen Mord zutraut. Diese Veränderung von Hannahs grundlegenden Charakterzügen erfolgte derart rasch, dass sie mir unglaubwürdig erschien. Lediglich ihre Neurosen durfte sie behalten, weil diese als Ausgangspunkt für humorvoll angelegte Szenen dienten.
    Der allzu oft recht primitive Humor hat meinen Geschmack etwa beim von Ella zubereiteten Willkommensfrühstück, in dem ein Fischbällchen eine Hauptrolle spielt, nicht getroffen. Teils habe ich Episoden, die herausgestellt haben, wie ungeschickt Hannah als Hobby-Detektivin mit Restalkohol im Blut vorgegangen ist, als unpassend empfunden. Denn diese sind beispielsweise beim ersten Versuch der Befragung von Thors Freund Jonni eher in Klamauk ausgeartet. Das ist kein Vergleich zum Beginn, bei dem der Schlagabtausch von Hannah und Jorn auf der Buchmesse, in dem Hannah ihrem angestauten Frust Ausdruck verliehen hat, noch großes Kino gewesen ist.
    "30 Tage Dunkelheit" wäre weit intensiver geraten, wenn der Name dieses Krimis mehr Programm gewesen wäre. Das meine ich weniger im wortwörtlichen Sinn, der von Jenny Lund Madsen als Untermalung der düsteren Stimmung gut umgesetzt wurde. Denn Hannah besucht Island zu einer Zeit, in der die Tage extrem kurz und damit in lang währende Finsternis getaucht sind. Im übertragenen Sinn zeigen sich aber Schwächen. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Drama-Teile dieses Krimis statt der humorvollen Szenen, der an der Figur von Jorn aufgehangenen Meta-Ebene und der Romanze hervorgehoben worden wären. Das hätte für mich eine Konzentration auf die Beziehung von Hannahs Gastgeberin Ella zu ihrer Schwester Vigdis und deren Mann Aegir bedeutet. Gelungen sind zwar die konfrontativen Begegnungen von Hannah und Aegir auf der einen sowie von Ella und Aegir auf der anderen Seite ausgefallen. Dabei hat die Autorin jedoch gerade Vigdis zu wenig Raum gegeben, so dass diese ebenfalls essentielle Figur in ihrer Reduktion auf die Rolle der lieben Schwester blass geblieben ist. Das hat der Tragik, die in den lang begrabenen Familiengeheimnissen liegt, einen Teil ihrer Wirkung genommen. Womöglich hätte sich sogar angeboten, mehr Zeit bis zum ersten Mord verstreichen zu lassen, damit Hannah Ellas Familie vor dem Unglück näher kennen lernen kann.

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  • 5 Sterne

    Sonja, 15.04.2023

    Als eBook bewertet

    Inhalt: Hannah Krause-Bendix ist eine renommierte, wenn auch nicht sonderlich erfolgreiche Schriftstellerin. Als sie gegenüber einem verhassten Kollegen und vor laufender Kamera damit prahlt, dass jeder Idiot in einem Monat einen Krimi schreiben kann, muss sie genau dies tun, um ihren Ruf zu retten.
    Um Inspiration zu finden, schickt sie ihr Lektor in ein kleines Fischerdorf nach Island. Doch als hier ein echter Mord geschieht, findet sich Hannah in ihrem ganz persönlichen Krimi wieder und gerät in größte Gefahr.

    Meinung: „30 Tage Dunkelheit“ ist ein spannender Krimi, mit einer speziellen Protagonistin, die durch ihren Sarkasmus und Zynismus überzeugen kann. Hannah ist eine renommierte Autorin, die jedoch nicht sonderlich erfolgreich ist. Sie besticht durch ihre unfreundliche Art und nutzt Demütigung als Waffe. Im Laufe des Buches taut sie aber Zusehens auf, da in dem kleinen Fischerdorf die eine oder andere interessante Persönlichkeit zu finden ist.
    Ihr Hassobjekt Nummer Eins ist der erfolgreiche Schriftsteller Jorn Jensen, dessen Krimis sich super verkaufen und der über eine große Fangemeinde verfügt. Nach einer Diskussion mit ihm, bei dem sie sich zu der Aussage hinreißen lässt, dass jeder Idiot einen Krimi in einem Monat schreiben könnte, sieht sie sich gezwungen, genau diese Aussage zu beweisen.
    Das kleine Fischerdorf in Island ist gut gemacht und wirkt, je nach Situation, mal heimisch und mal etwas unheimlich.
    Hier lebt Hannah bei der älteren Ella, einer fürsorglichen und freundlichen Dame, mit der sie sich gut versteht. Als ihr Neffe getötet wird, beschließt die Autorin auf eigene Faust zu ermitteln, was sie natürlich nicht sonderlich gut kann. Dadurch wirkt das ganze umso echter und glaubwürdiger. Außerdem finde ich Hannahs ganze Art super und sehr unterhaltsam.
    Die Geschichte ist spannend. Es gibt jede Menge Wendungen und gefährliche Situationen. Und so konnte mich das Buch bis zum Schluss unterhalten.

    Fazit: Unterhaltsamer Krimi mit einer tollen Protagonistin. Sehr zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Readaholic, 25.03.2023

    Als Buch bewertet

    Eine Wette und ihre Folgen
    Die renommierte, aber wenig erfolgreiche dänische Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix wirft einem von ihr verhassten bekannten Krimiautoren vor versammelter Fangemeinde vor, jeder Idiot könne in einem Monat einen Krimi schreiben. Nach diesem markigen Statement bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich selbst an einem Krimi zu versuchen und diesen innerhalb von vier Wochen zu beenden. Da sie in ihrer eigenen kleinen Wohnung in Kopenhagen alles andere als inspiriert ist, beschließt ihr Agent, dass Island ein guter Ort für das Vorhaben sein könnte. Ella, eine Bekannte von ihm, erklärt sich bereit, Hannah für die Zeit ihres Aufenthalts bei sich einzuquartieren.
    Kaum ist Hannah in Island gelandet, überschlagen sich die Ereignisse. Ellas Neffe Thor wird tot aufgefunden. Hannahs Interesse ist geweckt, denn sie hat den sympathischen jungen Mann kurz vor seinem Tod noch gesehen. Wer könnte ihm Böses wollen und warum? Als Hobbyermittlerin macht sie sich allerdings keine Freunde, am wenigsten begeistert von ihrer Einmischung ist der örtliche Polizist, Viktor. Auch so manchem Einwohner des kleinen Ortes wäre es am liebsten, wenn die dänische Autorin so schnell wie möglich wieder verschwinden würde. Doch dann geschehen weitere Verbrechen. Und Hannah, die inzwischen selbst liebend gern wieder in ihr beschauliches Leben in Dänemark zurückkehren würde, muss aufgrund eines Schneesturms vorerst in Island bleiben.
    Mir hat die Mischung von spannendem Krimi und Humor ausgesprochen gut gefallen, lediglich den Schluss fand ich nicht so geglückt. Hervorheben möchte ich noch das wunderschön in türkis und blau gestaltete Cover, Nordlichter über isländischen Gletschern. Schon allein aufgrund des Covers hätte ich in der Buchhandlung sicher zu diesem Buch gegriffen. 4,5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Lars B., 11.04.2023

    Als Buch bewertet

    Spannendes Debüt

    Kriminalromane aus Skandinavien sind ja nach wie vor sehr beliebt bei den Leser:innen. Im Gegensatz zu den amerikanischen Krimis geht es hier zumeist etwas gemächlicher und gewaltarmer zu.
    Aber auch bei den skandinavischen Vertretern ähneln sich die Geschichten immer häufiger und es wird zunehmend schwieriger einen halbwegs interessanten Plot zu konstruieren.
    Auch bei Jenny Lund Madsens Buchpremiere „30 Tage Dunkelheit“ gibt es alles, was einen nordischen Krimi auszeichnet: Dunkelheit, Schnee und ein mysteriöses kleines Dorf! Nur mit dem kleinen Unterschied, dass die Ausgangslage nicht in der Vergangenheit liegt, sondern ganz aktuell im hier und jetzt.

    Die dänische Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix reist nach Island, um dort Inspiration für einen Kriminalroman zu finden. Der Grund dafür ist einer der originellsten, den ich in den letzten Jahren gelesen habe. Hier hat die Autorin eine echt tolle Idee gehabt, die einfach unverbraucht rüberkommt. Viel mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten, da es sich lohnt jede Seite zu lesen und zu genießen!

    Jenny Lund Madsen hat einen tollen Schreibstil, dem man als Leser:in gerne folgt. Positiv hervorheben möchte ich auch noch das sofort ins Auge fallende Buchcover, welches zugleich geheimnisvoll als auch wunderschön ist.

    Fazit: Nicht umsonst wurde das Buch zum besten dänischen Kriminalroman 2021 gewählt. Hier stimmt einfach alles. Jede Seite ist ein Genuss und unterhält bestens. Ich würde mich freuen, wenn es weitere Bücher mit der streitbaren Schriftstellerin geben würde! Für Krimifans ein Muss!

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  • 5 Sterne

    Michael B., 13.06.2023

    Als Buch bewertet

    Klasse! Ein wirklich guter Krimi. "30 Tage Dunkelheit" von Jenny Lund Madsen ist zurecht 'Bester dänischer Kriminalroman 2021'! Warum? Weil er so erfrischend anders ist! Schon der Einstieg: Die zwar bepreiste, aber was die Verkaufszahlen ihrer Bücher betrifft, eher weniger erfolgreiche Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix lässt sich bei einer Buchmesse zu einer Herausforderung hinreißen, nämlich innerhalb eines Monats einen Krimi schreiben zu können; damit will sie vor allem dem sehr erfolgreichen Krimiautoren Joern J. beweisen, dass er trotz beachtlicher Verkaufszahlen literarisch in der untersten Liga spielt. Welch außergewöhnlicher Einstieg in einen Krimi - die Auseinandersetzung über den Stellenwert der Kriminalliteratur gegenüber der 'hohen Literatur'. Für dieses einmonatige Schreibprojekt verfrachtet Hannahs Literatur-Agent sie in ein kleines Örtchen auf Island. Natürlich fragt sich Hannah, was einen guten Krimi ausmacht... mindestens zwei Morde und ständiger Perspektivwechsel in kurzen Kapiteln. Und genau das macht Jenny Lund Madsen nicht... und genau das macht "30 Tage Dunkelheit" so erfrischend anders. Und natürlich wird Hannah auf der Insel selbst Teil eines Kriminalfalles, der sich kontinuierlich zuspitzt und unerwartet wendet ... und ganz nebenbei ihrem Schreibprozess dienlich ist; auch darf man hin und wieder schmunzeln. Dass Hannah am Ende ihre totale Ablehnung der bloßen Unterhaltungsliteratur aufgibt und bei ihren kommenden Büchern näher an der Leserschaft schreiben wird, das versteht sich fast von selbst.

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  • 5 Sterne

    coffee2go, 27.04.2023

    Als Buch bewertet

    Der Kriminalroman hat einen langsamen, erzählenden Charakter, sodass man als Leser*in gemütlich folgen kann und dann ereignet sich doch wieder ein spannender Plot oder ein Ereignis, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hat. Die Schriftstellerin Hannah wird zu Beginn sehr unsympathisch dargestellt: momentan erfolglos, am absteigenden Ast, neidisch auf ihre Kolleg*innen, die Mainstreamkrimis schreiben und sich gut verkaufen, alkoholabhängig, unfreundlich – das typische Klischee einer zurückgezogen lebenden Schriftstellerin. Der Tapetenwechsel in ein anders Land und der Kontakt zu anderen Menschen tut ihr aber sichtlich gut und sie wandelt sich immer mehr, auch charakterlich. Zu manchen Personen baut sie eine Beziehung auf und der Todesfall des Neffen ihrer Vermieterin ist natürlich großes Gesprächsthema in dem kleinen, abgeschiedenen Dorf und bietet für Hannah die ideale Ausgangssituation für ihren eigenen Krimi, den sie in 30 Tagen schaffen möchte. Neugierig unterstützt sie auch den einsamen Dorfpolizisten bei den Ermittlungsarbeiten und je öfter sie bedroht wird, sich nicht mehr einzumischen, umso mehr wird sie dazu motiviert weiterzumachen und nicht locker zu lassen. Der Krimi hat eine besondere Stimmung, die auch die Dorfbewohner spiegelt, verschlossen, geheimnisvoll und Fremden gegenüber misstrauisch und kritisch. Das Ende hat mich dann persönlich doch ein wenig überrascht, passt aber im Nachhinein ganz gut.

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  • 5 Sterne

    Arne K., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Gelungenes Debüt

    Jenny Lund Madsen´s Debütroman ist ein sehr gut durchdachter Kriminalroman, der es auf 400 Seiten fast mühelos schafft, die Leser*innen fesselnd zu unterhalten. Insofern: alles richtig gemacht ! Denn wenn ein Kriminalroman anmutet wie ein Thriller und so spannend ist, dass man das Buch nicht mehr aus den Händen legen kann, dann kann man das wohl kaum besser schreiben. Von daher hoffe ich jetzt schon auf mehr Krimis von dieser Autorin, deren Namen man sich unbedingt merken sollte.

    Cover und Titel passen absolut zum Buch und sind meiner Meinung nach daher gut gewählt.

    Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix ist leider recht erfolglos und wird daher vom Lektor nach Island geschickt, in einer eher „ungemütliche“ Gegend, sehr abgelegen und eiskalt winterlich.
    Doch als der Neffe ihrer Gastgeberin unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird, wird die Fiktion plötzlich Realität. War es Mord ? Je tiefer Hannah gräbt, desto deutlicher wird ihr zu verstehen gegeben, dass sie sich raushalten soll. Und bald steht nicht mehr nur Hannahs Karriere auf dem Spiel...

    Wie schon anfangs gesagt, die Geschichte ist sehr spannend präsentiert worden und hat mich bereits zu Beginn sehr gefesselt. Ich wollte von Kapitel zu Kapitel immer wieder weiterlesen und konnte kaum noch aufhören, mehr muss man fast nicht mehr sagen. Toll geschrieben !

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  • 5 Sterne

    BK, 22.03.2023

    Als Buch bewertet

    Empfehlenswert
    Ein Buch, dass mich schon aufgrund seiner Optik bezaubert hat: die Polarlichter wecken die Sehnsucht nach Skandinavien. Größenteils bekommt man als Spannungsliteratur aus diesen Breitengraden nur Thriller zu kaufen, umso mehr bereichert dieses Buch das Angebot.

    Worum geht es? Die Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix manövriert sich bei einem öffentlichen Auftritt in eine Zwickmühle: Sie lässt sich provozieren und nimmt die Herausforderung, einen Krimi binnen eines Monats zu schreiben, an. Da der Absatz ihrer bisher literarisch anspruchsvollen Werke zu wünschen übrig lässt, organisiert ihr Lektor Bastian blitzschnell einen Aufenthalt im dunklen Island. Dort wird sie von der sympathischen Ella aufgenommen, die jedoch kein dänisch spricht. Als Hannah abermals das Handtuch werfen und die Heimreise antreten will, wird sie mit dem mysteriösen Todesfall von Ellas Neffen, also einem echten Mordfall, konfrontiert.

    Der Titel hat auf keinen Fall zu viel versprochen. Sprachlich sehr ausgefeilt, mit einer Protagonistin die neben ihrem sperrigen Namen auch Ecken und Kanten hat, hat mir das Buch gut gefallen. Neben Hannah kamen auch Land und Leute Islands zu ihrer Hauptrolle.

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  • 5 Sterne

    Helgofred, 08.04.2023

    Als Buch bewertet

    Der Debütkrimiroman von Jenny Lund Madsen hat ihr in ihrer Heimat Dänemark gleich die Auszeichnung "Bester dänischer Kriminalroman 2021" gebracht. Deswegen war ich auf dieses Buch schon sehr gespannt.

    Die Schriftstellerin Hannah reist nach Island um dort in der Ruhe der Umgebung einen Kriminalroman zu schreiben. Doch die Ruhe erweist sich als trügerisch, denn auf einmal befindet sie sich mitten in einem Kriminalfall. Im Dorf wird eine Leiche gefunden. Ob es Hannah nun schafft, ausfindig zu machen, was es mit der Leiche auf sich hat, ob sie ihrer Liebe begegnet und ob das Buch, das sie schreiben wollte, je geschrieben wird, sollte der Leser selber herausfinden.

    Ich fand den Schreibstil der Autorin sehr angenehm und gepaart mit einem wundervoll gehaltenen Spannungsbogen, fand ich es sehr schwer, das Buch zur Seite zu legen. Vor allem die Balance zwischen Humor und Spannung ist so gut ausgeklügelt, dass das Lesen richtig Spaß macht.

    Die Charaktere im Buch, allen voran Hannah ,sind mit ihren ganzen "Ecken und Kanten wunderbar und glaubhaft beschrieben.

    Ich kann diesen Kriminalroman ruhigen Gewissens weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

    Gabriele K., 14.03.2023

    Als Buch bewertet

    Mir war der Name der Autorin zunächst völlig unbekannt, ich war eigentlich nur neugierig auf einen neuen Skandinavien Krimi - und bin nun vom Text hellauf begeistert.

    Die Handlung spielt im Literaturmilieu, was mir als Bücherfetischistin schon sehr gut gefällt, die Protagonistin ist skurril und respektlos - und gerade deshalb äußerst sympathisch.

    Dazu noch Island als Schauplatz, vom Ambiente her ebenfalls mehr als gut getroffen und klischeefrei.

    Das ganze Buch ist in seiner Sprache sehr lebendig und anschaulich, was oft bei skandinavischen Krimis nicht der Fall ist - ein großes Kompliment somit auch an die Übersetzung! Und die sich langsam aufbauende Spannung ist gekonnt geschildert.

    Auch das Cover gefällt mir sehr gut, einerseits passt es zum Titel - Dunkelheit symbolisieren die schwarzen Berge, allerdings sind als Kontrast der Aufdruck, das Wasser, und der Himmel hell - und es gibt Nordlichter...

    Alles andere als ein typischer Regionalkrimi - und gerade deshalb toll.

    Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 07.04.2023

    Als Buch bewertet

    Die Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix schimpft vor laufender Kamera. Um jetzt ihren beschädigten Ruf zu retten, muss sie einen Krimi in einem Monat vorlegen. Dazu schickt sie ihr Verleger nach Island. Sie ertränkt ihre Schreibblockade zuerst einmal im Alkohol. Da passiert ein Mord. Der Neffe der Gastgeberin ist das Opfer. Man gibt ihr zu verstehen, dass sie sich aus allem raushalten soll. Doch davon lässt sie sich nicht abschrecken. Sie beginnt zu recherchieren und fördert seltsame Dinge zu Tage. Zu allem Überfluss taucht auch noch ihr Erzfeind der Schriftsteller Jørn auf. Auch ihre Gastgeberin verhält sich eigenartig. Dieses Buch zu lesen hat mich der Klapptext. Es war nicht nur die Handlung und der Ort, sondern auch die Hauptprotagonistin Hannah. Wie sie sich gibt und benimmt. Wie sie sich gegenüber den Mitmenschen äussert, was zu komischen Situationen führt. Dieses Buch kann ich empfehlen es ist genial.

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  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 03.05.2023

    Als Buch bewertet

    Spannender und humorvoller Krimi
    Der Tropen Verlag hat den Kriminalroman "30 Tage Dunkelheit" veröffentlicht. Für ihren Debütroman, der bereits 2020 in der dänischen Originalfassung erschienen ist, wurde Jenny Lund Madsen mit dem Harald Mogensen Prize für den besten dänischen Kriminalroman ausgezeichnet.
     
    Hannah Krause-Bendix lebt in Kopenhagen und ist eine anerkannte Schriftstellerin. Sie hat bereits vier Romane geschrieben und eine treue Fangemeinde, allerdings ist der kommerzielle Erfolg bisher ausgeblieben. Mit einem neuen Roman will es nicht so recht klappen, sie leidet unter einer Schreibblockade und trinkt zu viel Alkohol.
    Bastian, seit 14 Jahren ihr treuer Lektor, überredet sie zur Teilnahme an einer Buchmesse. Dort kommt es vor Publikum zu einer Auseinandersetzung mit ihrem äußerst erfolgreichen Schriftstellerkollegen und Erzfeind Jørn Jensen. Hannah schleudert ihm entgegen, dass "jeder Idiot in einem Monat einen Krimi schreiben kann". Wenige Stunden nach dieser Kampfansage sitzt sie im Flugzeug nach Reykjavik. Hannah wird in den nächsten 30 Tagen bei einer Bekannten Bastians, der Seniorin Ella, in der abgelegenen Kleinstadt Húsafjördur wohnen, um dort in Ruhe einen Krimi zu schreiben.
     
    Wenige Tage nach Hannahs Ankunft wird Ellas Neffe Thor ertrunken aufgefunden. Der 17-Jährige ist der Sohn eines Fischers, konnte nicht schwimmen und näherte sich nie dem Wasser. Hannah, die mit dem Schreiben ihres Krimis nicht so recht weiterkommt, ist davon überzeugt, dass es sich bei dem Tod des Jungen um einen Mord handelt, und beginnt zu ermitteln .....
     
    Der Roman ist in ruhigem und humorvollem Stil geschrieben und liest sich sehr flüssig. Die Spannung steigert sich langsam, aber stetig. Die Geschichte ist gut durchdacht und hat mich gefesselt. Neben Hannahs Charakter sind auch die Nebenfiguren sehr bildhaft beschrieben. Hannah ist arrogant, nicht gerade sympathisch, aber auch direkt und ehrlich, und sie schafft es immer wieder, in verschiedene Fettnäpfchen zu treten. Ihre Ermittlungen gestalten sich schwierig, da sie die isländische Sprache nicht beherrscht und bei ihrer Spurensuche immer wieder auf Ablehnung und Misstrauen stößt. Sie überschreitet Grenzen, legt sich mit dem örtlichen Polizisten Viktor an und bringt sich selbst in Gefahr. Es gab viele verdächtige Personen, gut gehütete Geheimnisse, und ich tappte bis zur Aufklärung vollkommen im Dunkeln. Allerdings fand ich das Ende dann doch etwas zu spektakulär und nicht glaubhaft.
     
    Die Beschreibung der rauen und unberührten Natur Islands ist der Autorin sehr gut gelungen.

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  • 5 Sterne

    Manja S., 10.04.2023

    Als Buch bewertet

    Sehr kurzweilig

    Eine Schriftstellerin der gehobenen Literatur lässt sich öffentlich zu einer Art Wette hinreißen. Jeder kann in 30 Tagen einen Krimi schreiben. Und jetzt muss sie, Hannah Krause-Bendix, liefern. Deshalb wird sie von ihrem Agenten nach Island verfrachtet. Doch kaum ist sie da, geschieht ein Mordfall. Und sie will bei den Ermittlungen helfen und gleichzeitig ihren Krimi schreiben. Und dann kommt auch noch ihr ärgster Feind nach Island und will mitmischen. Doch wer ist der Mörder? Hannah ist sich nicht mehr sicher, ob sie überhaupt dafür geeignet ist, diesen aufzuspüren.
    Das Buch war wirklich sehr kurzweilig. Die Personen sind lebensnah dargestellt mit ihren Marotten und Lastern. Und die Geschichte nimmt viele überraschenden Wendungen, sodass man es nur ungern aus der Hand legt. Ich fand auch das Cover sehr ansprechend gestaltet.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Die Zeit läuft

    Hannah Krause-Bendix ist Schriftstellerin. Eine echte Schriftstellerin. Nicht ein Schreiberling wie ihr Hassobjekt Jørn Jensen, der banale Krimis schreibt. Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben! Kurzentschlossen schickt ihr Lektor sie nach Island, wo sie in aller Ruhe dieses Werk niederschreiben soll. Aus einem fiktiven Krimifall wird gleich ein realer, denn der Neffe ihrer Gastgeberin wird tot aufgefunden. War es Mord? Hannah versucht herauszufinden, was passiert ist und gerät selbst in Gefahr…

    Erster Eindruck: Ein sehr schönes, atmosphärisches Cover; der Vermerk „Bester dänischer Kriminalroman 2021“ weckt hohe Erwartungen.

    Schon beim Lesen der Inhaltsbeschreibung musste ich schmunzeln, obwohl es ja ein Krimi ist, aber bei „Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben!“ konnte ich nicht anders.
    Die Ankunft in der isländischen Einöde hat sich Hannah wohl anders vorgestellt, denn ihre Gastgeberin Ella spricht leider weder Englisch noch Dänisch. Und so fahren sie stundenlang in Stille, bis sie beim Haus in Húsafjörður ankommen. Es stellt sich heraus, dass Ella sehr wohl Dänisch versteht, aber nicht spricht und daher immer in Schriftform antwortet. Das fand ich merkwürdig.
    Hannah muss nun also einen Krimi schreiben. Das wird ja wohl definitiv nicht so schwierig sein, oder? Wenn Jørn das kann, kann das wohl jeder. Sie wollte ganz einfach bisher nicht. Ob da wohl ein klein wenig Neid aus ihr spricht? Seine Werke verkaufen sich sehr gut, ihre literarischen Œuvres sind eher ein Nischenprodukt.
    Kaum angereist, kommt Ellas Neffe Thor ums Leben. Was ist passiert? Hannah kann nicht untätig herumsitzen. Sie hat übrigens kein Problem mit Alkohol, nein, sie hat ein Problem ohne Alkohol. Tja. Und sie geht eindeutig zu naiv an die Geschichte des Krimischreibens bzw. sodann an die Lösung des „echten“ Kriminalfalls heran. Ihre Ermittlungserfahrungen beschränken sich nämlich auf die unzähligen Krimiserien, die sie sich im Fernsehen zu Gemüte geführt hat. Oha – sehr qualifiziert!

    Am Anfang war die Geschichte ziemlich ruhig. Im letzten Viertel der Geschichte hat für mich das Tempo angezogen und ich wollte einfach nur möglichst schnell wissen, wie das Ganze ausgeht. Meine Vermutungen, die ich im Laufe der 400 Seiten entwickelt hatte, haben sich nicht bestätigt. Von mir gibt es 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Marie aus E., 11.04.2023

    Als Buch bewertet

    Hannah schreibt Literatur mit Anspruch. Dumm nur, dass diese nur wenige Leser*innen findet, während jeder 08/15 Krimi dagegen begeistert gefeiert wird.
    Aus dem Affekt heraus verkündet sie, dass ein Krimi in dreißig Tagen wohl kein Problem sei. Tja...jetzt heißt es, die großmundige Behauptung auch zu realisieren.
    Um in einen Schreibfluss zu kommen, verzieht sie sich von Dänemark in ein kleines isländisches Dorf.

    Das Buch hat mich bestens unterhalten.
    Ich mochte sowohl die Seitenhiebe auf den Literaturbetrieb und den Rahmenplot, also Hannahs Wirken als anspruchsvolle Autorin und ihre verzweifelte Versuche, den Krimi auch wirklich zu schreiben.

    Hannah selbst ist keine Person, die man auf Anhieb ins Herz schließt. Ganz im Gegenteil, sie ist grässlich. Das macht aber wiederum viel Spaß, ein Kollege Hannahs sagt es so schön "Niemand mag eine sympathische Hauptfigur in einem Krimi". Nein, dass kann man Hannah wirklich nicht nachsagen. Im Laufe der Handlung nähert man sich ihr aber an, sehr harte Schale, kein Sonnenschein, aber vielleicht doch nicht so übel wie anfangs gedacht.
    Die Figur gefällt mir sehr gut!

    Überhaupt sind alle Figuren sehr lebendig geschildert, es haben sich Bilder entwickelt, sie sind zu Bekannten geworden. Das mag ich sehr.

    Der Krimi an sich ist nicht megaspannend, aber das Buch fesselt trotzdem.

    Lediglich der Schluss hat mich nicht ganz so begeistert. Es war mir dann zu viel Show-Down, vielleicht ist hier die Drehbuchautorin in der Autorin durchgegangen? Das hätte so gut in einem Kinofilm gepasst, im Buch hat es mir nicht so gefallen. Zudem habe ich mit dem Motiv, nein, vielmehr mit den daraus resultierenden Handlungen so meine Probleme.
    Deshalb wahrscheinlich das leicht diffuse Gefühl der Unzufriedenheit beim Beenden des Buches, das aber erst ganz am Ende entstand.

    Insgesamt aber beste Unterhaltung, vier Sterne.

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