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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Dies ist mein erstes Buch der Autorin und dessen Stärke hat mich zutiefst beeindruckt.
    Man hat häufiger Bücher, die einen bewegen, bereichern oder starke Momente beinhaltet, aber ein Buch, was eine vermeintlich schwache Lage in eine solch präsente Stärke der Charaktere umzuwandeln weiß.... Das ist besonders!!

    Und genau das schafft dieses Buch, indem die Autorin Charaktere erschafft, die lebendig sind, kein Blatt vor den Mund nehmen, bedacht handeln und dabei so authentisch sind, weil sie so viel zu erzählen haben.
    Eine Geschichte, die aus dem Leben gegriffen ist, dabei keines Fall trivial ist, sondern vor Stärke, Mut und allerlei Emotionalität nur so strotzt.

    Ein Buch, welches mir Gänsehaut bereitet hat, mich zu rühren konnte und dies durch einen Schreibstil transportiert, der einfach nur wahnsinnige schriftstellerischen Qualitäten beinhaltet.

    Mein Fazit:
    Wow!

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wanderer of words, 10.07.2021

    Als Buch bewertet

    Mit „Der Zopf“ gelang Laetitia Columbani ein sehr erfolgreiches Debüt und auch ihr zweiter Roman „Das Haus der Frauen“ wurde insgesamt sehr begeistert aufgenommen. Ich kann mich dem Lob leider nur bedingt anschließen, denn komplett konnte mich das Buch nicht überzeugen.

    Wie schon geschrieben konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Die größte Schwäche sehe ich in der Kürze des Buches, 256 Seiten reichen nicht aus um die vielen Einzelschicksale detailliert zu beleuchten, zu vieles wird daher nur angeschnitten und schon fast beiläufig erzählt aber durch den Leser nicht gefühlt. Die Geschichten und Erlebnisse der Frauen machen zwar betroffen, die Autorin schreibt aber so distanziert, dass zu oft die Emotionen auf der Strecke bleiben.

    Die wenigen Seiten reichen leider auch nicht aus um die Charaktere mit Leben zu füllen. Das Leben der Blanche Peyron muss herausfordernd und bewegend gewesen sein, doch man begleitet sie auf ihrem Weg als Mitglied der Heilsarmee meist nur als distanzierter Beobachter, viele ihrer Erlebnisse sind nur knapp umrissen, anstatt dass der Leser sie mit Blanche gemeinsam erleben kann. Auch in ihrer Charakterisierung fehlten mir Tiefgang und Vielschichtigkeit. Ich empfand Blanche zu sehr als unfehlbare Heilige dargestellt und obwohl sie natürlich großartiges vollbracht hat kann ihr diese Darstellung nicht gerecht werden. Solene erhält im Roman zwar etwas mehr Platz, sie dem Leser wirklich nahe zu bringen mag der Autorin aber ebenfalls nicht so recht gelingen.

    Die Geschichte liest sich zwar sehr flüssig, die Sprache ist aber eher einfach ohne große Raffinessen. Das macht das Buch zu einer angenehmen Lektüre für zwischendurch.

    Ein Buch das für mehr Solidarität plädiert und die Suche nach Selbstverwirklichung und dem Sinn des Lebens gut beschreibt. Die Message ist zwar angekommen, die Lebensgeschichte der Blanche Peyron konnte aber nur sehr bedingt vermittelt werden. Auch die anderen Charaktere blieben mir trotz ihrer Schicksale zu fern. Man hätte mehr daraus machen können.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 02.03.2020

    Als Buch bewertet

    Laetitia Colombani hatte eine sehr interessante Idee für ihren neuesten Roman. Sie hat sich das Lebenswerk der von 1867 bis 1933 lebenden Heilsarmistin Blanche Peyron angeguckt, der Paris das dort stehende „Palais de la femme“ zu verdanken hat – eine Institution, die obdachlosen und notleidenden Frauen Schutz bietet. Das Leben dieser großen Frau arbeitet die Autorin in ihrem Roman „Das Haus der Frauen“ auf. In einem parallel verlaufenden Erzählstrang, der im heutigen Paris angesiedelt ist, entwirft Colombani die fiktive Figur der Anwältin Solène, die nach einem erlittenen Nervenzusammenbruch die ehrenamtliche Tätigkeit eines „Öffentlichen Schreibers“ in dem Palast der Frauen aufnimmt. Auf diese Weise hofft sie ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben sowie sich selbst wiederzufinden. Sie ahnt noch nicht, wie sehr sie sich dabei auf die Schicksale der in dem Palast lebenden Frauen einlassen wird...

    So ehrenhaft und lobenswert Laetitia Colombanis Vorhaben ist, so sehr scheitert es letztlich in der Umsetzung. Allem Anschein nach hat sie sich zu viel vorgenommen und allein deswegen konnte das Buchprojekt nicht gelingen. So versucht die Autorin auf gerademal 250 Seiten nicht nur die Geschichte von Blanche und Solène, sondern auch von einigen Frauen mehr zu schildern. Da ist die Serbin Cvetana, die vor dem Krieg in ihrem Land geflohen ist, da ist Binta, die mit ihrer kleinen Tochter Sumeya aus Guinea flieht, da ist die junge Cynthia, der man ihren Sohn weggenommen hat, da ist die Strickerin Viviane, die von ihrem Mann misshandelt wurde, da ist Iris, die sich eine neue Identität erarbeitet, da ist die Renée, die 15 Jahre lang auf der Straße gelebt hat und da ist die neunzehnjährige Bettlerin Lily – sage und schreibe acht Frauenschicksale, die auf minimalstem Raum Platz finden. Würde die Autorin zu den wortgewaltigen Schriftstellerinnen gehören, die mit Hilfe von nur wenigen Worten Wunder erschaffen, hätte ich nichts dagegen einzuwenden. Doch zu diesem Kreis ist sie bei weitem nicht zu zählen.

    So sind die Romanpassagen um Solène oftmals sentimental und kitschig. Ihre Stimmung ändert sich häufig schlagartig und ohne ersichtlichen Grund. War sie im ersten Moment voller Zweifel, ist sie einige Sätze später fest entschlossen; war sie eben noch verzagt, ist sie im nächsten Moment voller Hoffnung. Auch derartig abgedroschene Phrasen wie „Abrupt bleibt sie stehen, wie ein Reh bei Nacht im Scheinwerferlicht auf einsamer Landstraße“ häufen sich in den Erzählsträngen, die Solène betreffen.

    Im Versuch wiederum der Person der Blanche Peyron die höchste Ehre angedeihen zu lassen, flüchtet sich die Autorin derartig tief ins Pathos, dass kaum Raum mehr für wahre Ergriffenheit von Seiten des Lesers bleibt. Blanche ist in der Erzählung dermaßen über jeden Zweifel erhaben, dass die Bewunderung vom Leser mehr einem Zwang als einem inneren Bedürfnis gleicht.

    Ein weiterer in meinen Augen schwerwiegender stilistischer Fehltritt ist die von der Autorin gewählte Erzählweise. Und zwar werden alle Frauenschicksale – auch dasjenige von Blanche und Solène – in dritter Person erzählt, gelegentlich wird auch das noch unpersönlichere „man“ verwendet. Direkte Rede fehlt fast gänzlich, wird sie hin und wieder verwendet, so ist sie durch Kursivschrift im laufenden Text markiert. Dabei wären die Einzelschicksale der Frauen doch bereits viel ansprechender, wenn sie in der Ich-Form erzählt worden wären. Die Erzählweise in der dritten Person erzeugt eine Distanz, die unmöglich von der Autorin intendiert worden ist.

    Beim Lesen von „Das Haus der Frauen“ hat sich bei mir in der Summe das Gefühl eingestellt, als hätte jemand einen Roman gelesen, den er nun möglichst getreu nachzuerzählen versucht. Die Geschichte mag dieselbe sein, aber das Leben, der zündende Funke, der auf den Leser überspringt, das gewisse Etwas fehlt in der zweiten Version – dieser Version – gänzlich.

    Mein Fazit: Eine schöne Geschichte, die aber leider mit den falschen Stilmitteln ausgestaltet, etwas unbeholfen erzählt und unnötigerweise mit Kitsch und Pathos garniert wurde.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eine Kundin, 29.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Frauen in Not
    In dem Roman geht es wie der Titel ja schon sagt um einen Frauenhaus. Dabei springt die Handlung immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Wird in der Vergangenheit von Blanche Peyron erzählt, die 1926 in Paris eine Haus für bedürftige Frauen gründete, beschreibt der Jetzt-Strang von der Anwältin Solène, die nach einem Burnout dorthin findet und den Frauen hier mit Rat und Tat zur Seite steht. Angesprochen werden dabei verschiedene Themen wie häusliche Gewalt, Drogenmissbrauch, Flucht und Armut, die aber nicht tiefgründig erzählt werden. Sie sind faktisch nur die „Stichwort-Geber“ für Solenes Agieren. Der Roman liest sich flüssig, doch blieben für mich trotz der durchaus emotionalen und berührenden Geschichte die Charaktere zu blass. Der Grundtenor des Romans ist klar ersichtlich, der Kampf für die Rechte und Freiheit von Frauen ist noch lange nicht zu Ende. Allerdings hätte die Autorin den einzelnen Schicksalen mehr Platz einräumen sollen, das hätte mehr direkten Bezug sowohl zum Haus der Frauen als auch zu den Charakteren geboten. Den Roman kann ich weiterempfehlen aber vergebe nur 3 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 05.03.2020

    Als Buch bewertet

    Berührt und regt zum Nachdenken an!

    Die erfolgreiche Anwältin Solène lebt in Paris. Als einer ihrer Mandanten, nach einem harten Urteil, mit dem Solène und er nicht gerechnet hatten, eine folgenschwere Entscheidung trifft, erleidet Solène einen Zusammenbruch. Sie zieht sich nicht nur vollkommen zurück, sondern stellt ihr ganzes Leben in Frage. Dann besinnt sie sich auf ihr Talent, mit Worten umzugehen und beschließt, es ehrenamtlich als Schreiberin in einem Frauenhaus einzusetzen. Dort trifft sie auf unterschiedliche Schicksale. Sie hilft den Frauen, Briefe zu schreiben und lernt sie dadurch besser kennen. Solènes Sicht auf sich selbst und die Schicksale um sie herum, beginnt sich zu wandeln. Dabei setzt sie sich auch mit der Geschichte des Frauenhauses auseinander, das vor 100 Jahren, allen Widerständen zum Trotz, von Blanche Peyron und ihrem Mann Albin gegründet wurde....

    Genau wie in ihrem Debütroman "Der Zopf", versteht es die Autorin Laetitia Colombani wieder hervorragend, unterschiedliche Schicksale eindringlich miteinander zu verknüpfen. In "Das Haus der Frauen" steht im aktuellen Handlungsstrang die erfolgreiche Anwältin Solène im Zentrum der Ereignisse. Sie wirkt sehr authentisch, wobei ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar vermittelt werden. Die unterschiedlichen Schicksale, die ihr im Frauenhaus begegnen, gehen nicht nur ihr nahe, denn wie werden so lebendig geschildert, dass man alles vor Augen hat, ganz in die Handlung eintauchen und die Gefühle nachvollziehen kann. Natürlich herrscht an dem Zufluchtsort der vielen Frauen nicht nur Sonnenschein. Es kommt auch immer wieder zu Konflikten. Doch es gibt auch kleine Erfolge, an denen man sich gemeinsam mit Solène erfreuen kann.

    In einem weiteren Handlungsstrang wird man in die Vergangenheit geführt und lernt dort Blanche Peyron und ihren unermüdlichen Einsatz für die Armen kennen. Man erfährt mehr von ihr und ihrem Wirken. Dabei beobachtet man, wie es dazu kam, dass der Schutzort für die Frauen überhaupt entstehen konnte. Beide Erzählstränge sind durchgehend interessant. Laetitia Colombanis Schreibstil wirkt einfach, aber wunderbar zu lesen und überrascht stellenweise durch beinahe poetische Zeilen. Man kann sich dadurch nicht nur ganz auf die Handlung einlassen, sondern überdies jede Zeile genießen. Dabei wird man oft eindringlich zum Nachdenken angeregt. Denn es gelingt ihr hervorragend, historische Fakten aus dem Leben und Wirken von Blanche Peyron, mit der fiktiven Geschichte der Anwältin Solène zu verknüpfen.

    Ein eindringlich geschilderter Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    17 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 06.04.2020

    Als Buch bewertet

    Laetitia Colombani hat mit ihrem Roman "Das Haus der Frauen" (Originaltitel "Les victorieuses") einen wundervollen und sehr lesenswerten Roman geschrieben, in dem sie die Leben zweier Frauen miteinander literarisch verwoben hat und zum einen Blanche Peyron, die ihr Leben der Heilsarmee widmete und einen der höchsten Ränge in dieser Organisation gemeinsam mit ihrem Mann Albin ein literarisches Denkmal setzt und - einhundert Jahre später - eine Frau der Gegenwart, Solène, in Szene setzt, die stellvertretend für viele Frauen unserer Zeit stehen könnte....

    Paris, Gegenwart:

    Solène, eine erfolgreiche und brillante Staranwältin in den Dreißigern, wird jäh aus ihrem bisherigen Leben gerissen, als ein Mandant Suizid begeht: Sie fühlt sich schuldig und gerät in ein 'burn-out', das ein berufliches Weitermachen vereitelt. Ihr Psychiater rät ihr, sich selbst aus dem Fokus zu nehmen und anderen zu helfen, um aus der Abwärtsspirale der Depression herauszufinden. Nach längerer Zeit der Leere sieht sich Solène nach einer solchen Aufgabe um und wird fündig: Sie will sich als "öffentliche Schreiberin" in einem Haus der Frauen in Paris bewerben, da sie mit Wörtern stets gut umzugehen weiß. Nach zögerlichen ersten Stunden merkt sie, dass die Frauen langsam Vertrauen fassen und sich an sie wenden: Als Leser lernt man einige Frauen und ihre tragischen und auch oft traurigen Hintergründe kennen, weshalb sie im Haus der Frauen ein Dach über dem Kopf suchen: Da ist die Mutter aus Guinea, die den Sohn verlassen muss, um die Tochter vor einer Verstümmelung zu retten; die "Strickerin", die fleißig nadelt, aber meist kein Wort sagt, da sind die "Tatas", die viel Leben und Kinderwägen ins Haus bringen, was Cynthia, der stets Genervten und zuweilen Hochaggressiven, ein Dorn im Auge ist.... Sehr viel Sozialkritik sickert durch die Zeilen, die mehr als berechtigt sind, da noch heute alleinstehende Frauen mit Kindern zu den sozial Benachteiligten gehören und den größten Teil der Hilfesuchenden und Mittellosen Menschen in unserer Gesellschaft sind.

    Berührend die Geschichten, die hinter diesen Frauen stehen und Solène selbstkritisch werden lassen, sie mit der Zeit - trotz aller Zweifel - zum Positiven verändern: Solène nimmt wieder am Leben teil, wozu ihr die Stelle der Schreiberin im Haus der Frauen sehr hilft: Am Ende dieses sehr atmosphärischen und feingezeichneten Romans hat Solène erstmals in ihrem Leben das Gefühl, "an der richtigen Stelle zu sein". Sie kommt gar ihrem Traum näher, ein Buch zu schreiben und sortiert nach und nach ihr altes, behütetes Leben aus.

    Paris 1925:

    Blanche Peyron, Ende fünfzig, lungenkrank, Tochter eines französischen Pfarrers und einer schottischen Mutter, lernt in ihrer Jugend die Tochter von William Booth, der Heilsarmee in Schottland kennen und ist von deren Arbeit sehr beeindruckt: Fortan will sie ihr Leben den Aufgaben der Heilsarmee widmen, die sich für die Schwächsten und Ärmsten der Gesellschaft einsetzen. Sie lässt sich ausbilden und entwickelt ein starkes Mitgefühl für andere, die Schlimmes durchmachen. Ihre Hilfsbereitschaft grenzt an Selbstlosigkeit und sie stellt ihre Aufgaben, zu helfen, sogar vor ihre Gesundheit. Auch ein gewisser Sinn für Abenteuer macht ihre Persönlichkeit aus - vor allem aber eine Unerschrockenheit und eine Courage, die ihresgleichen sucht: Obwohl sie eigentlich nicht heiraten will, erkennt sie in Albin einen Seelenverwandten. Ihr Mann unterstützt sie auch in ihrer Arbeit zeitlebens und gemeinsam erreichen sie mit den Jahren viel: Sie schrecken auch nicht davor zurück, Mittel für ein großes Haus aufzutreiben, das alleinstehenden Frauen ein Dach über dem Kopf bieten würde; eine Möglichkeit für die von der Gesellschaft ins Abseits gedrängten Frauen "ihre Wunden heilen zu können, um wieder zu Kräften zu kommen".

    Das Ehepaar erreicht sein Ziel durch große Anstrengungen, Geldgeber zu finden und die ersten Frauen können einziehen: Das Haus hat ca. 750 Zimmer! Der Autorin gelingt es sehr gut, sowohl Solène und ihre positive Veränderung durch ihre Arbeit und Solidarität mit den Frauen und ihren Anliegen als auch - im Wechsel der Romankapitel - Blanche Peyron Farbe und Leben einzuhauchen; mehr noch, Sozialkritik zu üben, wo sie leider heute noch Realität ist und gleichzeitig leidenschaftliche Charaktere darzustellen, dem Leser näherzubringen, was durch SOLIDARITÄT - das Hauptthema des Romans für mich - erreicht werden kann! Besonders Blanche Peyron, vor deren Energie und Willenskraft trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit man sich nur verneigen kann, wird hier zurecht ein literarisches Denkmal gesetzt, das gerade jetzt - in Pandemiezeiten - an das menschliche Miteinander und an Solidarität gemahnt.

    Ich gebe diesem wundervollen Roman aus den genannten Gründen heraus die volle Punktezahl sowie eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 21.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die erfolgreiche Anwältin Solène wird vollkommen aus der Bahn geworfen, als ihr Mandant sich nach dem Urteil zu Tode stürzt. Ihr wird bescheinigt, dass sie unter einem Burnout leidet. Ihr Therapeut empfiehlt ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren, um sich aus dem Focus zu nehmen. Doch Solène mag kaum ihre Wohnung verlassen, geschweige denn mit jemandem kommunizieren. Doch dann sieht sie eine Anzeige „Öffentlicher Schreiber gesucht“. Sie beschließt, die Herausforderung anzunehmen, da sie davon ausgeht Behördenbriefe schreiben zu müssen. So kommt so ins „Haus der Frauen“. Doch die Frauen haben viel Schlimmes erlebt und es braucht Zeit, Vertrauen zu fassen. Solène wird mit sehr persönlichen Dingen konfrontiert. Indem sie den Frauen hilft, findet sie auch wieder zu sich selbst.
    In einem weiteren Handlungsstrang erfahren wir etwas über Blanche Peyron, die sich noch sehr jung der Heilsarmee verschrieben hat. Dort lernt sie auch ihren Mann kennen, der sie in ihren Bemühungen, den Ärmsten der Armen zu helfen, unterstützt. Sie steckt alle ihre Kraft in diese Arbeit und macht auch weiter, wenn sie krank ist. Die Begegnung mit einer jungen Frau und ihrem Baby bringt sie dazu, besonders den Frauen helfen zu wollen. Sie geht große Risiken ein, um den „Palast der Frauen“ zu gründen. Wortgewaltig überzeugt sie die Franzosen, die zuerst nichts von der Heilsarmee wissen wollten.
    Schon mit ihrem Buch „Der Zopf“ konnte mich die Autorin Laetitia Colombani überzeugen, daher musste ich auch dieses Buch unbedingt lesen. Ihr Schreibstil ist gut zu lesen.
    Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Jede Person hat ihre ganz besonderen Eigenschaften.
    Solène hat sich immer gefügt, ihren Eltern bei der Berufswahl, im Freund Jérémy bei der Gestaltung des Privatlebens. Immer hat sie ihre eigenen Wünsche zurückgestellt und sich eingeredet, dass es so schon richtig ist. Erst ihr Zusammenbruch zeigt ihr, dass sie etwas in ihrem Leben ändern muss. Doch erst die Begegnung mit den Frauen, die alle etwas Furchtbares erleben mussten, gibt ihr die Kraft, ihren eigenen Weg zu gehen.
    Aber auch Blanche ist eine starke Frau, die sich selbst nicht so wichtig nahm, sondern ihr ganzes Leben sich um die Armen gekümmert hat. Ihr wichtigstes Projekt zieht sie durch, obwohl die Krankheit an ihr Zehrt. Zum Glück hat sie einen Mann, der sie immer unterstützt und auf den sie sich verlassen kann.
    Obwohl die beiden Handlungsstränge nebeneinander herlaufen, haben sie doch etwas miteinander zu tun. Das Haus der Frauen, in dem die fiktive Solène ihren Weg findet, wurde von der realen Blanche gegründet.
    Mich hat das Buch wirklich gepackt und ich kann es nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    13 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 26.02.2020

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte hat mich vom ersten Satz an in ihren Bann gezogen. Da ich das Buch „Der Zopf“ (noch) nicht gelesen habe, war die Autorin ganz neu für mich – und ich bin begeistert.
    Nicht nur, dass der Inhalt interessant und berührend ist, auch der Stil hat mir sehr gut gefallen. Relativ unprätentiös geschrieben – das finde ich großartig und passend.
    Im letzten Drittel hat das Buch Längen – das bremst die Spannung etwas aus – ich habe es trotzdem sehr gern gelesen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike S., 12.03.2020

    Als Buch bewertet

    Paris, Anfang der 20er Jahre: Blanche und Albin Peyron arbeiten für die Heilsarmee, für die Beiden ist es jedoch mehr als ein Job. Sie machen es sich zur Lebensaufgabe, benachteiligten Menschen zu helfen, wie zum Beispiel Flüchtlingen, Obdachlosen oder misshandelten Frauen. Als Blanche erfährt, dass ein riesiges Gebäude in Paris zum Verkauf steht, setzt sie sich in den Kopf, es für die Heilsarmee zu erwerben, es zu renovieren und daraus ein Wohnprojekt für Frauen zu machen. Gegen alle Widerstände setzt sie sich durch und es entsteht der Palais de la femme, das erste Frauenhaus der Geschichte.
    Paris, in der Gegenwart. Die Anwältin Solène verliert nicht nur einen ihrer spektakulärsten Fälle, sondern muss auch mitansehen, wie ihr Klient daraufhin Selbstmord begeht. Dies wirft sie völlig aus der Bahn, sie steigt aus ihrem Job aus und beginnt eine Therapie. Ihr Therapeut rät ihr zu ehrenamtlichem Engagement, was bei Solène zunächst nicht für Begeisterung sorgt. Schließlich findet sie aber doch eine passende Stelle, nämlich als öffentliche Schreiberin im Palais de la femme. Anfangs fühlt sich Solène im Palais nicht wohl in ihrer Haut, die Frauen verunsichern sie und scheinen ihre Hilfe nicht in Anspruch nehmen zu wollen. Nach und nach kann Solène jedoch Vertrauen zu ihnen aufbauen, die Frauen nehmen ihre Hilfe in Anspruch und einige beginnen, Solène ihre Geschichte zu erzählen. Was Solène erfährt, ist zum Teil ungeheuerlich. Die Frauen haben teilweise unglaubliche Gewalt erfahren oder mussten aus verschiedenen Gründen aus ihren Heimatländern fliehen. Solène beginnt, sich immer mehr mit den verschiedenen Schicksalen auseinanderzusetzen und auch mit der Geschichte des Palastes…
    Mir hat vor allem der Teil, der in der Gegenwart spielt, unglaublich gut gefallen. Es war auch interessant, etwas über Blanche und Albin Peyron und ihre Arbeit in der Heilsarmee zu erfahren, aber Solènes Geschichte und vor allem das Schicksal der verschiedenen Bewohnerinnen des Palastes haben mich bewegt und mich mehr als einmal zu Tränen gerührt.

    Fazit: Ein interessantes, bewegendes und wichtiges Buch, das auf die Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam macht. Es werden dringend mehr Hilfsprojekte wie der „Palais de la femme“ benötigt und Menschen wie Blanche und Albin Peyron, die sich völlig uneigennützig und benachteiligte Menschen einsetzen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zauberberggast, 01.03.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist einfach großartig, denn es geht zu 100 Prozent ans Herz. Ich habe das Debüt der Autorin - "Der Zopf" - noch nicht gelesen, werde das aber ganz sicher nachholen.

    Solène, eine 40-jährige Anwältin aus Paris, fällt aufgrund des Suizids eines ihrer Mandanten und wegen der verflossenen Liebe zu ihrem Ex Jérémy in eine tiefe Depression. Dazu kommt ein Burnout, das es ihr unmöglich macht, ihren Beruf weiterhin auszuüben. Ihr Psychologe rät ihr zu sozialem Engagement, worauf sie sich etwas widerwillig einlässt. Sie bewirbt sich bei einem "Haus für Frauen", wo sie als "Öffentliche Schreiberin" tätig wird. Im "Palast der Frau" erledigt sie die Korrespondenz für die vom Leben gezeichneten Frauen, die hier Zuflucht gefunden haben.

    Im historischen Teil, der parallel zur Geschichte von Solène erzählt wird, lernen wir Blanche kennen, die den “Palast der Frau” aus ihrem humanitären Engagement heraus in den 1920er Jahren gegründet hat. Blanche Peyron und ihr Mann Albin engagieren sich in der Heilsarmee und besonders Blanche nehmen die Schicksale der obdachlosen Frauen so sehr mit, dass sie ein Frauenhaus bauen möchte. Leider kostet das perfekte Gebäude mehrere Millionen Francs. Doch das stört die kämpferische, hoch intelligente und einfühlsame Frau nicht. Sie kämpft für die bedürftigen Frauen von Paris und wird schließlich reüssieren.
    Blanche und Albin Peyron hat es tatsächlich gegeben, ihr Lebenswerk, der “Palast der Frau”, existiert noch heute.

    Laetitia Colombani erzählt schnörkellos und mit viel Gefühl - eine wunderbare Mischung. An einigen Stellen im Roman sind auch bei mir alle Dämme gebrochen und ich musste weinen - Cvetanas "Brief an Elizabeth", die Geschichten von Binta und Sumeya, Cynthia, Viviane, Iris, Renée, Lily, etc., die Berichte von Blanche im historischen Teil. Die Frauen sind zwar fiktiv, ihre Geschichten stehen aber für so viel reales Leid, für das vielfältige Unrecht, das Frauen erdulden mussten und noch heute müssen. Sie alle zeigen exemplarisch, wie unfassbar ungerecht ein Leben verlaufen kann und dass es dennoch, trotz allem, Hoffnung gibt.

    Die "beschädigten Biographien" gehen auch Solène nicht mehr aus dem Kopf und vor allem aus dem Herzen. Plötzlich steht ihr eigenes, allzu privilegiertes Leben auf dem Prüfstand. Kann sie sich aus ihrer Depression befreien und ein glückliches, erfülltes Leben führen? Und: Kann sie endlich ihren Traum, literarisch zu schreiben, ausleben?

    Das Buch stellt das Thema Frauenschicksale in den Fokus und die Botschaft ist eindeutig politischer, gesellschaftskritischer Natur. Wir müssen integrieren statt abschieben, Brücken bauen statt sie einzureißen, empathisch und offen sein statt egoistisch und verschlossen. Dann funktioniert auch Gesellschaft, eine Gesellschaft, in der alle ein Zuhause haben und Frauen - wie die im Roman oft zitierte Virginia Woolf so schön und richtig sagte - ein "eigenes Zimmer".

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 14.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Bewegend und hoffnungsfroh

    Inhalt:
    Gegenwart. Die Pariser Anwältin Solène kämpft mit einem Burn-out. Auf Anraten ihres Psychiaters engagiert sie sich ehrenamtlich. Ihr Job ist es, einmal in der Woche im „Haus der Frauen“ eine Sprechstunde abzuhalten und den dort lebenden Frauen beim Ausfüllen von Formularen oder Verfassen von Briefen behilflich zu sein. Dabei hilft sie nicht nur den anderen Frauen, sondern diese helfen auch ihr, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

    1925. Blanche Peyron ist mit Leib und Seele Offizierin bei der Heilsarmee. Sie hat ihr ganzes Leben dem Helfen verschrieben. In diesem Jahr kämpft sie darum, aus einem riesigen leerstehenden Haus in Paris ein Frauenhaus zu machen.

    Meine Meinung:
    Das erste Werk der Autorin, „Der Zopf“, habe ich leider nicht gelesen, aber viel Gutes darüber gehört. Als sich mir nun die Gelegenheit bot, „Das Haus der Frauen“ zu lesen, musste ich einfach zuschlagen. Und ich habe es nicht bereut. Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch, das es wert ist, gelesen zu werden. Allerdings konnte Laetitia Colombani mich nicht hundertprozentig überzeugen.

    Gelungen fand ich die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die sich auf gewisse Weise mit demselben Thema beschäftigen, nur eben zu anderen Zeiten. Was sich seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts verändert hat in unserer Gesellschaft, ist schon enorm. Trotzdem sind immer wieder hauptsächlich Frauen die Leidtragenden und Unterdrückten.

    Colombani erzählt von ganz verschiedenen Frauen, die eine Zuflucht im Haus der Frauen gefunden haben. Ob es nun Flüchtlinge aus Guinea, ehemalige Obdachlose oder von ihren Ehemännern misshandelte Frauen sind, sie alle brauchen einen sicheren Ort, an dem sie zur Ruhe kommen und ihr weiteres Leben in Angriff nehmen können. Dies ist nun der Punkt, der mir nicht so recht behagte: Es ist von so vielen Frauenschicksalen die Rede auf so wenig Seiten. Für mich blieb das Erzählte deshalb leider etwas zu oberflächlich. Nicht einmal den beiden Protagonistinnen Solène und Blanche fühlte ich mich richtig nahe, obwohl sich die Handlung hauptsächlich um sie dreht.

    Wie schon erwähnt, ist das Buch gut, aber es hätte noch besser sein können, wenn die Autorin mehr in die Tiefe gegangen wäre, detaillierter und ausgeschmückt erzählt hätte, die Sprache weniger nüchtern wäre und mehr Emotionen hervorrufen würde. Der Schreibstil hat mir nicht ganz zugesagt. Er wirkt recht einfach und schnörkellos. Die Sätze sind oft sehr kurz, eine Zeile lang oder auch nur eine halbe. Aber das ist meine subjektive Empfindung und sollte niemanden davon abhalten, dieses Buch zu lesen. ;-)

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 31.01.2021

    Als Buch bewertet

    Wie Blanches Lebenswerk Solènes Zukunft verändert
    Der Selbstmord eines Mandanten nach einer verlorenen Verhandlung lässt die Anwältin Solène zusammenbrechen. Nach einer stationären Behandlung in der Psychiatrie folgt sie der Empfehlung ihres Arztes und nimmt ehrenamtlich eine Tätigkeit als Schreiberin im Pariser „Palast der Frauen“ an. Nach und nach lernt sie die unterschiedlichsten Schicksale der dort Zuflucht suchenden Frauen kennen, während sie diese bei ihrer anfallenden Korrespondenz unterstützt. Nebenbei erfährt sie viel über die Geschichte des „Palastes“, der 1925 von der lungenkranken 58-jährigen Blanche Peyron ins Leben gerufen wurde. Peyron fühlt sich als Tochter eines Pfarrers schon bald dazu berufen, den schwächsten Gliedern der Gesellschaft Hilfestellung zu bieten und richtet ihr ganzes Leben darauf aus. Auch Solène erkennt bald, wie befriedigend und heilend die Kraft der Hilfeleistung und Unterstützung sich auf ihr eigenes Leben auswirkt…
    Laetitia Colombani hat mit „Das Haus der Frauen“ einen unterhaltsamen Roman mit historischem Anstrich vorgelegt, der auf wahren Begebenheiten fußt. Der flüssige und farbenfrohe Erzählstil umgarnt den Leser und erlaubt ihm, durch wechselnde Perspektive mal an der Seite von Solène in der Gegenwart, mal an der Seite von Blanche Peyron in der Vergangenheit zu verweilen und sich in das Schicksal der beiden Frauen näher zu vertiefen. Die sehr gute Recherche der Autorin lässt die Vergangenheit um Blanche und die Gründung des „Palais de la Femme“ sehr bildhaft vor dem Auge des Lesers entstehen, der noch heute in der Rue de Charonne auf der Ile-de-France in Paris ansässig ist. Dabei lässt sie eine starke unkonventionelle Frau wieder lebendig werden, die ihr Leben der Unterstützung Hilfesuchender gewidmet hat und für diese selbstlos kämpft. Die Einzelschicksale der Frauen, die das Haus in der Gegenwart bewohnen, sowie das von Solène lassen den Leser ebenfalls nicht kalt, geht es doch um Flucht, Einwanderung, zurückgelassene Kinder, Missbrauch und vieles mehr. Auch heute bieten Häuser wie der „Palais de la Femme“ Frauen weltweit Unterschlupf, um sich sicher zu fühlen und in Ruhe ihr zukünftiges Leben in Angriff nehmen zu können. Gegenwart und Vergangenheit sind wohlgefällig miteinander verknüpft, zeigen die Veränderungen im Leben der einen Frau, die in dem Wirken der anderen ihren Ursprung haben. Einzig die mangelnde Emotionalität macht diesen Roman eher zu einer Handlung, die den Leser auf Distanz hält und nicht so sehr mitfühlen lässt.
    Die gezeichneten Charaktere sind facettenreich gestaltet und überzeugen glaubwürdig mit ihren menschlichen Eigenschaften. Der Leser erlebt die unterschiedlichsten Protagonistinnen, die ihr Schicksal auf ganz eigene Art meistern, jedoch bleibt ihm nur der Posten eines Beobachters. Solène war bis zu einem Schicksalsschlag eher vom Leben begünstigt, was ihr trotzdem kein Glück bescherte. Zu Anfang etwas zurückhaltend entwickelt sich Solène mit den täglichen Begegnungen im Frauenhaus immer mehr als eine hilfsbereite Person, die für andere einsteht und sie unterstützt. Obwohl selbst krank, unterdrückt Blanche ihre Schwäche mit dem Tatendrang und dem Kampf für Bedürftige und Hilfesuchende. Sie ist eine starke, unkonventionelle und selbstlose Frau. In ihrem Ehemann Albin hat sie das perfekte Gegenstück gefunden, ist er doch fortschrittlich und vor allem entgegenkommend, wenn es um die Bedürfnisse seiner Frau geht. Aber auch die Binta, Renée, Salma, Iris oder Cynthia bringen einiges an Farbe in die Handlung.
    „Das Haus der Frauen“ ist ein gelungener Mix aus gut recherchierter Historie verknüpft mit der Gegenwart. Die Thematik ist auch heute aktueller denn je und gerade deshalb sollte man dieses Buch lesen. Obwohl unterhaltsam erzählt, regt es zum Nachdenken an. Verdiente Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike S., 04.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Paris, Anfang der 20er Jahre: Blanche und Albin Peyron arbeiten für die Heilsarmee, für die Beiden ist es jedoch mehr als ein Job. Sie machen es sich zur Lebensaufgabe, benachteiligten Menschen zu helfen, wie zum Beispiel Flüchtlingen, Obdachlosen oder misshandelten Frauen. Als Blanche erfährt, dass ein riesiges Gebäude in Paris zum Verkauf steht, setzt sie sich in den Kopf, es für die Heilsarmee zu erwerben, es zu renovieren und daraus ein Wohnprojekt für Frauen zu machen. Gegen alle Widerstände setzt sie sich durch und es entsteht der Palais de la femme, das erste Frauenhaus der Geschichte.

    Paris, in der Gegenwart. Die Anwältin Solène verliert nicht nur einen ihrer spektakulärsten Fälle, sondern muss auch mitansehen, wie ihr Klient daraufhin Selbstmord begeht. Dies wirft sie völlig aus der Bahn, sie steigt aus ihrem Job aus und beginnt eine Therapie. Ihr Therapeut rät ihr zu ehrenamtlichem Engagement, was bei Solène zunächst nicht für Begeisterung sorgt. Schließlich findet sie aber doch eine passende Stelle, nämlich als öffentliche Schreiberin im Palais de la femme. Anfangs fühlt sich Solène im Palais nicht wohl in ihrer Haut, die Frauen verunsichern sie und scheinen ihre Hilfe nicht in Anspruch nehmen zu wollen. Nach und nach kann Solène jedoch Vertrauen zu ihnen aufbauen, die Frauen nehmen ihre Hilfe in Anspruch und einige beginnen, Solène ihre Geschichte zu erzählen. Was Solène erfährt, ist zum Teil ungeheuerlich. Die Frauen haben teilweise unglaubliche Gewalt erfahren oder mussten aus verschiedenen Gründen aus ihren Heimatländern fliehen. Solène beginnt, sich immer mehr mit den verschiedenen Schicksalen auseinanderzusetzen und auch mit der Geschichte des Palastes…

    Mir hat vor allem der Teil, der in der Gegenwart spielt, unglaublich gut gefallen. Es war auch interessant, etwas über Blanche und Albin Peyron und ihre Arbeit in der Heilsarmee zu erfahren, aber Solènes Geschichte und vor allem das Schicksal der verschiedenen Bewohnerinnen des Palastes haben mich bewegt und mich mehr als einmal zu Tränen gerührt.

    Fazit: Ein interessantes, bewegendes und wichtiges Buch, das auf die Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam macht. Es werden dringend mehr Hilfsprojekte wie der „Palais de la femme“ benötigt und Menschen wie Blanche und Albin Peyron, die sich völlig uneigennützig und benachteiligte Menschen einsetzen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bambisusuu, 27.02.2020

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Das Haus der Frauen" ist bereits das zweite Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Nach "Der Zopf" war ich gespannt, wie diese Geschichte ist, die von der Handlung ganz anders ist. Ich kann sagen, es ist wieder ein gelungener Roman, der absolut tiefgründig und eine klare Leseempfehlung von mir ist.

    Das Buch spielt in zwei unterschiedlichen Zeiten in Paris. Einmal befinden wir uns im Heute, wo wir die Frau Solène begleiten. Sie ist eine erfolgreiche Anwältin, die nach einem Suizid ihres Klienten einen Zusammenbruch erleidet. Um wieder in den Alltag zurückzufinden, fängt sie ehrenamtlich als Schreiberin in einem Frauenhaus an. Es ist das Haus, was die Zuflucht aller Frauen dieser Welt ermöglicht. Neben den Tätigkeiten lernt Solène, was Zusammenhalt für ein Glück sein kann und erkennt wieder den Sinn des Lebens.

    Der andere Teil der Geschichte spielt in den 1920er Jahren und handelt von der Frau Blanche Peyron, die das Haus der Frauen gegründet hat. Ihren Mut und das Kämpfen gegen die Ungerechtigkeit macht sie zu einer besonderen Frau. Dass die Frau tatsächlich existiert hat, macht das Buch zu etwas ganz Besonderem.

    Wie im "Der Zopf" schreibt auch hier die Autorin viel über verschiedene weibliche Charaktere. Ihre Unterschiedlichkeit und dennoch Verbundenheit schafft eine einzigartige Handlung. Laetitia Colombani bringt sowohl Solène und Blanche, aber auch die anderen Frauen mit einer beeindruckenden Tiefgründigkeit dem Leser näher. Ich konnte mich total in deren Lage hineinversetzen und fand besonders den Zeitwechsel interessant. Solènes und Blanches Alltag wird zu Beginn ganz separat behandelt und von Kapitel zu Kapitel erschließt sich die Verknüpfung. Das ist der Autorin wirklich gelungen!

    Aber auch die Geschichten der Frauen im Haus sind facettenreich, sodass ich gebannt der Erzählung gefolgt bin. Die Geschichte baut große Spannung auf, ohne dass die Autorin die Geschichte großartig mit Adjektiven umschmückt. Der Schreibstil ist einmalig!

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  • 5 Sterne

    Barbara T., 30.05.2022

    Als eBook bewertet

    Über mutige Frauen

    Der Roman „Das Haus der Frauen“ erzählt die Geschichte des „Palastes der Frau“, der im Jahre 1926 in Paris eingeweiht wurde. Das Haus für Frauen, als Zufluchtsort für die obdachlosen, geflüchteten und von der Gesellschaft verstoßenen Frauen gedacht, entstand aus der Initiative der Heilsarmee-Kämpferin Blanche Peyron.

    Auch in der heutigen Zeit bietet das Haus den bedürftigen Frauen Unterkunft und die Chance auf ein geregeltes Leben. Gerade dort soll die psychisch angeschlagene Soléne die ehrenamtliche Stelle als Schreiberin antreten. Die bis vor Kurzem eine erfolgreiche Rechtsanwältin erlitt einen Zusammenbruch, der ihr Leben total verändert hat.

    Soléne, die am Anfang von den Bewohnerinnen missachtet wurde, gewinnt schnell das Vertrauen der Frauen und schreibt für sie Briefe, die nicht ungewöhnlicher sein könnten. Es sind nicht nur Briefe an Behörden. Auch ein Sohn, den die geflüchtete Mutter nicht mitnehmen konnte, bekommt ein Brief, wie auch ein Geliebter oder der Königspalast.

    Es sind die bewegende Frauenschicksale, die diesen Roman auszeichnen. Ihre Geschichten gehen zu Herzen, genauso wie der beschwerliche Neuanfang in Solénes Leben. Ebenso die gut recherchierte Lebensgeschichte von Blanche Peyron, einer beharrlichen Kämpferin für Gleichberechtigung und Frauenrechte, ist sehr interessant. Soléne beschließt über die in Vergessenheit geratene Gründerin des Frauenpalastes ein Buch zu schreiben.

    „Das Haus der Frauen“, ein zweiter bewegender Roman von Laetitia Colombani über mutige Frauen ist eine durchaus empfehlenswerte Lektüre.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 13.05.2020

    Als Buch bewertet

    Die französische Autorin Laetitia Colombani erzählt in das „Haus der Frauen“ die Geschichte eines besonderen Hauses mitten in Paris und die zweier Frauen in verschiedenen Jahrhunderten, in deren Leben dieses Haus und seine Bewohnerinnen eine wichtige Rolle spielen.

    Blanche Peyron lebte vor gut 100 Jahren für die Heilsarmee und ihre Ideale und half den Ärmsten der Armen. Dabei fiel ihr auf, dass es für notleidende, Schutz suchende Frauen viel zu wenige Notunterkünfte gab, um dem Elend zu entkommen. Daher setzte sie, obwohl sie selbst ein schweres Lungenleiden hatte, alles daran, einen leer stehenden Gebäudekomplex in Paris für ihre Organisation zu erwerben, um sehr viel mehr Frauen einen Zufluchtsort bieten zu können.

    Solène ist eigentlich eine erfolgreiche Anwältin im Paris von heute. Nachdem sich einer ihrer Mandanten nach einem verlorenen Prozess vor ihren Augen das Leben nimmt, leidet sie an Burn-Out und landet in einer Klinik. Ihr Psychologe rät ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren und so landet sie als Schreiberin im Haus der Frauen, das auch heute noch Frauen aller Altersgruppen und Nationalitäten ein Zuhause für kurze oder auch lange Zeit bietet. Sie verfasst auf Wunsch Briefe für die Frauen, die nicht richtig schreiben können oder nicht sicher in der französischen Sprache sind. Im Verlauf des Romans lernt man so viele verschiedene Frauenschicksale kennen und erfährt, wie sie im Haus der Frauen gelandet sind. Diese Geschichten lassen auch Solène nicht kalt. Zugleich wächst sie aber mit ihrer neuen Aufgabe und überwindet so ihre Depression.

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, auch wenn die Schicksale der einzelnen Bewohnerinnen oft keine leichte Kost darstellen. Laetitia Colombani schildert diese sehr detailliert und ungeschönt. Sie zeigt auch auf, dass das Zusammenleben so unterschiedlicher Persönlichkeiten und die Arbeit mit den Frauen alles Andere als einfach ist und dass man niemanden aufgrund des ersten Eindrucks verurteilen sollte. Gleichzeitig würdigt sie mit ihrem Buch, die fast in Vergessenheit geratene Blanche Peyron, die etwas Großartiges für Generationen von Frauen in Not geschaffen hat. Und auch Solène ist eine Frau, in die ich mich gut hineinversetzen kann, die starke Anwältin, die sich insgeheim aber doch oft schwach fühlt und sich nach Liebe und danach, dazuzugehören, sehnt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Natascha J., 26.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Soléne ist Staranwältin in Paris. Als sich ein Mandant nach verlorenem Prozess vor ihren Augen in den Tod stürzt, bricht sie zusammen. Halt findet sie im Haus der Frauen, in dem Frauen in Not Zuflucht finden. Sie wird zur Briefschreiberin. Mit jedem Brief, den sie im Auftrag der Bewohnerinnen schreibt, wächst nicht nur ihr Mitgefühl für die verschiedenen Schicksale, sondern auch ihr Interesse an der heldenhaften Blanche Peyron, die 1926 allen Widerständen zum Trotz den "Palais de la Femme" in Paris begründete.


    Von Laetitia Colombani habe ich bereits "Der Zopf" gelesen, der mich damals auch schon positiv überrascht hat. Daher war ich auf "Das Haus der Frauen" sehr gespannt. Ich glaube das mir dieses Buch hier sogar noch einen Ticken besser gefallen hat, als ihr Debüt.


    Die Autorin schafft es erneut, aus wenigen Worten, einen absolut emotionalen und tiefgründigen Roman zu erschaffen. Der Schreibstil ist eigenwillig, aber man kommt nach wenigen Seiten gut hinein. Die Schicksale der Frauen lassen einen nicht kalt und hin und wieder standen mir die Tränen in den Augen, so gefangen war ich von der Erzählung. So unterschiedlich die Frauen im Haus sind, so unterschiedlich sind auch ihre Schicksale. Das Schlimme an der ganzen Geschichte und wieso es einen so mit nimmt, ist wohl definitiv, dass es die harte Realität ist, die in dem Roman behandelt wird. Ich finde es schön das die Autorin auf solche Probleme aufmerksam macht und somit auch an mehr Solidarität im Leben appeliert. Das Buch regt unglaublich zum Nachdenken an. Schön fand ich auch die Kapitel zwischen drin, die in der Vergangenheit handelt. Zu Beginn frägt man sich, was die beiden Erzählstränge wohl miteinander zu tun haben, kommt dann aber recht bald darauf. Blanche Peyron kannte ich vorher noch nicht, aber Hut ab, vor dem was die Dame geleistet hat.


    "Das Haus der Frauen" kann ich jedem mit gutem Gewissen empfehlen. Man sollte aber beachten, dass es sich hier nicht um einen seichten Roman handelt, sondern um ein sehr ergreifendes Thema. Ein Buch das man nicht mal so schnell nebenher liest, sondern das die volle Konzentration benötigt um seine Wirkung zu entfalten.

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  • 5 Sterne

    Smaragdeidechse, 18.02.2022

    Als Buch bewertet

    Laetitia Colombiani

    Das Haus der Frauen

    Roman


    Worum es geht, Klappentext:

    In Paris steht ein Haus,
    das allen Frauen dieser Welt
    Zuflucht bietet.
    Auch der erfolgreichen Anwältin Solène,
    die nach einem Zusammenbruch
    ihr Leben in Frage stellt.
    Im »Haus der Frauen«
    schreibt sie nun im Auftrag
    der Bewohnerinnen Briefe
    - an die Ausländerbehörde,
    den zurückgelassenen Sohn in Guinea,
    den Geliebten -
    und erfährt das Glück des Zusammenhalts
    und die Magie dieses Hauses.
    Weil Solène anderen hilft,
    hat ihr Leben wieder einen Sinn.
    Doch wer war die Frau,
    die vor hundert Jahren allen Widerständen
    zum Trotz diesen Schutzort schuf?
    Solène beschließt,
    die Geschichte der Begründerin
    Blanche Peyron aufzuschreiben.

    Ein ergreifender Roman über mutige Frauen
    und ein Plädoyer für mehr Solidarität.


    Meine Meinung:

    Ein sehr emotionaler Roman, der mich
    zutiefst berührt hat.
    Er machte mich nachdenklich,
    fassungslos und auch wütend!

    Unglaublich, was manche Frauen
    alles über sich ergehen lassen
    und oftmals nicht fähig sind,
    sich zur Wehr zu setzen.

    Sie werden seelisch misshandelt,
    vergewaltigt, geprügelt, verstümmelt
    und ermordet aber anscheinend
    interessiert es kaum Jemanden.

    Allerdings gibt und gab es einige
    wenige, die daran Anstoß nahmen,
    so wie Blanche Peyron ( 1925 ),
    die Gründerin des Palastes der Frauen.
    Als Mitglied der Heilsarmee, gibt sie alles,
    um notleidenden Frauen einen
    Ort zu schaffen an dem sie sich sicher
    fühlen können und einen Neuanfang wagen.
    Eine starke Frau und ein echtes Vorbild!

    Auch Solène steht heute an einem
    Wendepunkt in ihrem Leben und kommt
    über Umwege zum Palast der Frauen.
    Dort erkennt sie,
    dass das Leben aus sehr viel mehr besteht
    als aus Arbeit und Geld.
    Sie erfährt Solidarität, Freundschaft
    und Dankbarkeit und es gelingt ihr,
    ihr Leben neu auszurichten und ihm einen
    neuen Sinn zu geben.

    Nach "Der Zopf", der zweite Roman,
    der Autorin und ebenso wortgewaltig,
    mitreißend und emotionsgeladen.
    Einfach Grandios!

    Glänzende 5 Sterne von mir!!!

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  • 5 Sterne

    Langeweile, 26.02.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.

    Ein ergreifender Roman über mutige Frauen und ein Plädoyer für mehr Solidarität.

    Meine Meinung:

    Bereits mit ihrem ersten Buch „Der Zopf“ hat mich die Autorin sehr begeistert. Mit entsprechend großen Erwartungen bin ich an dieses Buch herangegangen und wurde erneut nicht enttäuscht.
    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei starke Frauen, in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Da ist zum einen Soléne,deren Leben nach einem schockierenden Erlebnis total aus der Bahn gerät. Durch eine Zeitungsanzeige wird sie auf „Das Haus der Frauen“ aufmerksam und versucht, zuerst sehr skeptisch, dort einen Neuanfang zu wagen.
    Nach und nach gewinnt sie das Vertrauen der Frauen und taucht immer tiefer in deren Leben ein. Es entwickeln sich Freundschaften und auch das Leben von Soléne bekommt wieder einen neuen Sinn.
    Im Wechsel dazu erfährt man immer wieder aus dem Leben von Blanche Peyron,der Gründerin dieses besonderen Hauses. Mit unermüdlichem Einsatz und ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben und ihre Gesundheit, hat sie dafür gekämpft, dass dieser, ihr Traum,Wirklichkeit wird.
    Mich hat das Leben dieser beiden starken Frauen äußerst beeindruckt, was nicht zuletzt auch an dem sehr schönen Schreibstil der Autorin liegt.

    Fazit:

    Ein wunderbares Buch, was ich sehr gerne weiter empfehle.Von mir voll verdiente fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Michaela E., 01.03.2020

    Als Buch bewertet

    Paris, heute

    Soléne, erfolgreiche Anwältin in einer renommierten Kanzlei stürzt nach dem Selbstmord eines Klienten in eine tiefe Depression. Sie erkennt, dass sie ihr Leben und ihre Träume der Arbeit geopfert hat und empfindet eine riesige Leere in ihrem Leben. Dem Rat eines Psychiater, sich ehrenamtlich zu betätigen, folgend stolpert sie über eine Anzeige. Es wird ein öffentlicher Schreiber gesucht. Sie erinnert sich, dass sie eigentlich mal Schriftstellerin hatte werden wollen. Vielleicht kommen die Worte zurück, wenn sie diese Arbeit annimmt.

    Paris, 1925

    Blanche Peyron und ihr Mann Albin sind engagierte Streiter in der Heilsarmee. Sie versuchen ihr Bestes im Kampf gegen die Armut, doch alles scheint ein Tropfen auf den heißen Stein. Fast zufällig entdeckt Blanche ein riesengroßes Gebäude, dass zum Verkauf steht. Ihr Traum, ein Haus für hilfsbedürftige Frauen zu schaffen, könnte Realität werden. Mit unermüdlichen Engagement schafft sie es, die enorme Kaufsumme und ebenso das Geld für die Renovierungsarbeiten aufzutreiben. Der Palast der Frau wird Realität und hat Bestand.

    Blanche und Soléne sind ganz unterschiedliche Charaktere. Ihre Leben berühren sich durch die Zeit und Blanches Ideale leben im Palast und in Soléne weiter. Die Autorin erzählt uns die Geschichte dieser zwei Frauen in wechselnden Etappen und beide Erzählstränge sind interessant und berührend. Es ist schön zu sehen, was alles möglich ist. Beide schaffen einen riesigen Kraftakt, denn auch der Weg aus der Depression hin zu echter Empathie ist kein leichter.

    Die Geschichten der einzelnen Schicksale, die zwischendurch eingeflochten werden sind ebenfalls berührend und könnten jederzeit so wahr sein.

    Ich habe das Buch mit Spannung und Interesse nahezu verschlungen. Es liest sich, wie schon der Zopf, recht einfach und ist doch stark im Ausdruck.

    Eine klare Leseempfehlung vor allem an Frauen!

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