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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 14.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Haus der Frauen, Roman von Laetitia Colombani, 256 Seiten, erschienen im S. Fischer – Verlag.
    Ein weiterer reizvoller Frauenroman von Laetitia Colombani.
    Nach einem Burnout stellt die erfolgreiche Anwältin Solene, ihr gesamtes Leben infrage. Ihr Arzt rät ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren. Deshalb schreibt sie im „Haus der Frauen“, ein Haus welches allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet, im Auftrag der Frauen Briefe. Indem sie Anderen hilft, findet sie wieder Sinn in ihrem Leben. Eine Geschichte über den „Palais de la Femme“ in Paris und seine Begründerin Blanche Peyron.
    Dies ist das zweite Buch, nach „Der Zopf“, welches ich von L. Colombani gelesen habe, auch diesmal hat mich die Autorin, mit ihrer Art zu schreiben, und mit der Geschichte die sie erzählt, nicht enttäuscht. Im flüssigen, auktorialen Stil verfasst, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Der Plot ist in zwei Erzählsträngen aufgeteilt, zum, einen in der Gegenwart die uns die Geschichte von Solene berichtet, zum anderen, im Paris der Zwanziger Jahre in diesem Teil ist die Lebensgeschichte der Begründerin des Palais de la Femme, Blanche Peyron, ansprechend und zu Herzen gehend geschildert. Wichtige Phrasen, Zitate von George Sand, La Rochefoucauld und vom Dalai Lama, die in diesem Buch zu meiner Begeisterung zuhauf eingefügt sind, erscheinen mit Angabe des Verfassers in kursiver Schrift. Z.B. auf Seite 24 ein Zitat von Marilyn Monroe: „ Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“ Oder auf Seite 154 L.Colombani „Woran es einem in der Kindheit mangelt, daran wird es einem ewig mangeln. Es ist nun einmal so: Wer am Tisch des Vaters nicht ausreichend isst, wird niemals satt werden.“ Dieses Buch ist ein wahrer Schatz an Lebensweisheiten und Aphorismen. Zu Beginn des Buches Gedanken von William Booth und Sylvain Tesson. Zu Herzen gehend auch am Anfang und Ende des Buches, das Gebet einer Schwester der Ordensgemeinschaft „Töchter vom heiligen Kreuz“.
    Die Schicksale der Bewohnerinnen des Palasts haben mich immer wieder zu Tränen gerührt, sie alle sind mir lieb geworden. Die bewegende Geschichte der Blanche Peyron hat mich zu weiteren Nachforschungen über diese starke Frau, animiert. Meine Lieblingsfigur, neben der Protagonistin die eine beachtliche charakterliche Weiterentwicklung durchgemacht hat, die Afrikanerin Binta/Tata die ihre kleine Tochter Sumeya vor der Verstümmelung bewahren wollte und dadurch ihren kleinen Sohn in Afrika zurücklassen musste. Ich bin durch die Lektüre bestens unterhalten worden, ein erneut tolles Buch der Autorin. Da mir „Der Zopf“ schon so gut gefallen hat, habe ich nicht gedacht, dass noch eine Steigerung möglich ist. Doch dieses Buch ist einfach faszinierend. Gerne hätte ich noch mehr Geschichten aus dem Haus der Frauen erfahren. Eine absolute Leseempfehlung für die Fans von Laetitia Colombani, für die Leser die gerne Bücher voller Empathie genießen. Von mir natürlich die Bestnote 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 06.05.2020

    Als Buch bewertet

    Nachdem einer ihrer Klienten Selbstmord begangen hat und sie Zeuge war, erkrankt die Anwältin Solène an einem Burnout . Voller Fragen ihr Leben und ihre Zukunft betreffend, kündigt sie ihren Job und sucht eine Stelle, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Was sie in ein Frauenhaus in Paris führt. Was als Schreib - und Uebersetzungshilfe für die dort lebenden Frauen gedacht war, entwickelt sich zu einem Herzensprojekt. Im Palast der Frauen erfährt Soléne auch viel über das Hilfsprojekt der Heilsarmee. Die Gründerin, Blanche Peyron, die um 1923 ihr ganzes Herzblut für die Ärmsten Stadt gegeben und das Frauenhaus gegründet hat.


    In wechselnden Kapiteln wird die Geschichte in zwei Erzähl - und Zeitebenen gegliedert.
    Da ist erst mal Blanche Peyron, die in der Heilsarmee den Bedürftigen hilft und mir ein ganz anderes Bild der Heilsarmee gegeben hat. Denn die kannte ich bisher nur als Secondhandshop und singend um Spenden bittend. Blanche wird Kapitän der Heilsarmee und gründet den Frauenpalast, hier auch " Das Haus der Frauen " genannt.
    Und dann sind da die Kapitel rund um Solène, die mich völlig umgehauen haben. Denn mit viel Feingefühl und Beispielen rund um die Not der Frauen im Frauenhaus zeigt die Autorin, wie Paris auch sein kann. Die verschiedenen Schicksale, von der geflüchteten Frau aus Afghanistan bis zur Arztgattin aus Paris, die immer wieder von ihrem Mann geschlagen wird.
    Das Haus der Frauen, das dem Buch auch den Titel gibt, ist ein Frauenwohnheim mitten in Paris. In diesem Haus leben Frauen, die sich am Rande der Gesellschaft bewegen. Mit Alkohol oder Drogenproblemen, misshandelt, mit Migrationshintergrund, in einem Wiedereingliedrungsprozess oder mit einer psychischen oder physischen Beeinträchtigung. In diesen Kapiteln lernt man Schicksale kennen, die gar nicht so weit von der Realität abdriften. Und die gerade deswegen berühren.
    Die Geschichte trägt biographische Züge, denn tatsächlich war die Gründerin des Frauenpalastes in Paris Blanche Peyron. Per Google habe ich viel erfahren über die mir vorher unbekannte Frau.
    Solène und Blanche, zwei überaus starke Figuren, die mich überzeugt und gefesselt haben.

    Mit ihrem klaren, ja fast pragmatischen Schreibstil hat mich Laetitia Colombani schon in "Der Zopf " begeistert. Akzentuiert und ohne überflüssige Worte zu verlieren, konzentriert sie sich auf das Wesentliche. Und daraus eröffnet sich dem Leser eine berührende Geschichte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 25.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Haus der Frauen, von Laetitia Colombani

    Cover:
    Sehr kräftige Farben: rot, schwarz, gold; und dazwischen die sehr fragilen weißen Blüten und der kleine Vogel. Das passt sehr gut zum Buch.

    Inhalt:
    Handlungsort Paris, einmal im Hier und Heute und dann ein einem Rückblick um 1925 und sogar noch davor.

    Die Gegenwart:
    Solène, eine top Anwältin, wird durch den Suizid eines ihrer Mandanten aus der Bahn geworfen. Um wieder Fuß zu fassen engagiert sie sich als Schreiberin, im Ehrenamt, in einem Haus für Frauen. Dabei stößt sie noch einmal an ihre Grenzen, aber diesmal wächst sie an den Aufgaben die sich ihr stellen.

    Vergangenheit.
    Blanche Peyron, eine überaus mutige Frau und ihrer Zeit weit voraus.
    Schuf sie doch vor hundert Jahren, gegen alle Widerstände diesen Schutzort für Frauen in Not.

    Die Geschichte eines magischen Ortes in Paris.

    Meine Meinung:
    Ein unglaublich beeindruckendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte und in einem Zug durchlesen musste.
    Es ist so etwas von emotional und packend, ich kann es gar nicht in Worten beschreiben.
    Vor allem im letzten Drittel sind bei mir die Tränen nur noch so geflossen.

    Sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit, erleben wir unglaubliche Schicksale, die Frauen erleiden und erdulden müssen. Diese sind so unterschiedlich, zwischen vielen ist ein himmelweiter Unterschied, aber das Elend und die Ausweglosigkeit am Schluss ist bei vielen gleich.
    Und dann ist das dieser Ort der Zuflucht: der Palast der Frauen!
    Fast magisch.
    Und es ist einfach wunderbar dass es immer wieder Menschen gibt, die dafür brennen Gutes zu tun um solche Orte zu schaffen und zu erhalten.
    Hier ziehe ich vor allem vor Blanhe Peyron meinen Hut. Sie war eine echte Kämpferin, die mit Herzblut an ihnen Überzeugungen gearbeitet hat.

    Die Autorin, erzählt fesselnd, lebhaft und sehr emotional.
    Einfach brillant!
    Die Geschichte hat mich tief berührt und ergriffen gemacht.

    Hier noch zwei Zitate:
    …man könnte mit den Tränen, die sie hat fließen sehen, ein Schwimmbad füllen.

    Eine Liebeserklärung am Sterbebett:
    Ich behalte dich hier, so sicher, wie du mich mit nimmst.

    Autorin:
    Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist Filmschauspielerin und Regisseurin. Laetitia Colombani lebt in Paris.

    Mein Fazit:
    Ein absolutes Lesehighlight.
    So emotionales, so packend und fesselnd.
    Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und wenn ich könnte wurde ich mehr als 5 Stern vergeben.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 14.05.2020

    Als eBook bewertet

    Solidarität
    Solidarität ist in der heutigen Zeit, in der die Welt mit dem Corona-Virus kämpft, umso wichtiger und dieses Buch ist neben den Geschichten mutiger Frauen auch ein Plädoyer für eben mehr Solidarität. Von daher passt dieses Buch sehr gut in diese Zeit und „ganz nebenbei“ regt es zum Nachdenken an und unterhält auch gut.
    „In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.“
    Dieser Roman „ergreift recht schnell das Ruder“ und es entwickelt sich ein wahrer Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann. Das hätte ich gar nicht gedacht, weil es so gar nicht in meine bevorzugten Genres passt, aber ich bin sehr froh, dass ich den vielen Empfehlungen gefolgt bin.
    Ein ganz besonderes Buch, für das man sich wirklich Zeit nehmen sollte.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 28.02.2020

    Als eBook bewertet

    Und plötzlich bricht alles wie ein Kartenhaus zusammen. Was vor 5 Minuten noch wichtig war, hat keine Bedeutung mehr. So geht es der Anwältin Solénes als sie den Suizid eines Mandanten miterleben muss. Sie erleidet eine Zusammenbruch und muss sich mühsam wieder ins Leben zurückkämpfen. Soléne ist gerade mal 40 Jahre als und fühlt sich uralt. Sie kann nicht mehr arbeiten.

    So beginnt das Buch Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani. Da mich bereits ihr erster Roman beeindruckte, wollte ich auch ihr neuestes Werk lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Sie berichtet in zwei Zeitebenen, einmal dem Heute und dann dem der Blanche Roussel im Jahr 1925. Die Verbindung der beiden Frauen ergibt sich durch den „Palais de la Femme“. Es ist das erste Frauenhaus in Paris und wurde 1926 vom Blanche begründet. Ihr Ziel war es damals, dass Frauen ein Zuhause finden, die sonst auf der Straße leben müssten. Und davon gab und gibt es in Paris viele.

    Soléne kam von ihrem Arzt den Rat, sich eine Aufgabe zu suchen. Sie solle doch ehrenamtlich tätig sein und versuchen, anderen Menschen zu helfen. Nur so bekäme ihr Alltag Struktur und sie würde langsam wieder gesund werden. Nach etlichen Überlegungen entschied sie sich für eine Stelle als Schreibkraft im „Palast der Frauen“. Hier lernt sie was es heißt, mit Traumas fertig zu werden. Für sie war es nicht vorstellbar, was junge Frauen über sich ergehen lassen mussten. Soléne erkennt, was im Leben wirklich wichtig ist.

    Das Haus der Frauen zog mich so sehr in seinen Bann, dass ich alles stehen und liegen ließ, um es zu lesen. Es berührte mich und ich litt mit als ich von den Misshandlungen der Bewohnerinnen des Hauses las. Sie werden auch die „Slum sisters“, die „Schwestern der Straße“ genannt. Wie gut, dass es damals so mutige Frauen wie Blanche gab, deren Einsatz und Mut bis heute nachwirkt. Für Soléne war es meiner Meinung nach heilsam, dass sie sich auf die Traumatisierten einließ. Sie erkannte sehr schnell, dass weder das dicke Bankkonto noch die tolle Wohnung das Wichtigste im Leben sind. Ja, das Buch empfehle ich ausdrücklich. Der Schreibstil ist äußerst angenehm und die Lebensgeschichte der Blanche Roussel eine Tatsache. Gäbe es mehr als fünf Sterne, ich würde sie auf jeden Fall vergeben.

    „Glücklich sind die mit den Rissen im Leben. Denn sie lassen das Licht herein.“

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  • 5 Sterne

    7 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 05.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Berührt und regt zum Nachdenken an!

    Die erfolgreiche Anwältin Solène lebt in Paris. Als einer ihrer Mandanten, nach einem harten Urteil, mit dem Solène und er nicht gerechnet hatten, eine folgenschwere Entscheidung trifft, erleidet Solène einen Zusammenbruch. Sie zieht sich nicht nur vollkommen zurück, sondern stellt ihr ganzes Leben in Frage. Dann besinnt sie sich auf ihr Talent, mit Worten umzugehen und beschließt, es ehrenamtlich als Schreiberin in einem Frauenhaus einzusetzen. Dort trifft sie auf unterschiedliche Schicksale. Sie hilft den Frauen, Briefe zu schreiben und lernt sie dadurch besser kennen. Solènes Sicht auf sich selbst und die Schicksale um sie herum, beginnt sich zu wandeln. Dabei setzt sie sich auch mit der Geschichte des Frauenhauses auseinander, das vor 100 Jahren, allen Widerständen zum Trotz, von Blanche Peyron und ihrem Mann Albin gegründet wurde....

    Genau wie in ihrem Debütroman "Der Zopf", versteht es die Autorin Laetitia Colombani wieder hervorragend, unterschiedliche Schicksale eindringlich miteinander zu verknüpfen. In "Das Haus der Frauen" steht im aktuellen Handlungsstrang die erfolgreiche Anwältin Solène im Zentrum der Ereignisse. Sie wirkt sehr authentisch, wobei ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar vermittelt werden. Die unterschiedlichen Schicksale, die ihr im Frauenhaus begegnen, gehen nicht nur ihr nahe, denn wie werden so lebendig geschildert, dass man alles vor Augen hat, ganz in die Handlung eintauchen und die Gefühle nachvollziehen kann. Natürlich herrscht an dem Zufluchtsort der vielen Frauen nicht nur Sonnenschein. Es kommt auch immer wieder zu Konflikten. Doch es gibt auch kleine Erfolge, an denen man sich gemeinsam mit Solène erfreuen kann.

    In einem weiteren Handlungsstrang wird man in die Vergangenheit geführt und lernt dort Blanche Peyron und ihren unermüdlichen Einsatz für die Armen kennen. Man erfährt mehr von ihr und ihrem Wirken. Dabei beobachtet man, wie es dazu kam, dass der Schutzort für die Frauen überhaupt entstehen konnte. Beide Erzählstränge sind durchgehend interessant. Laetitia Colombanis Schreibstil wirkt einfach, aber wunderbar zu lesen und überrascht stellenweise durch beinahe poetische Zeilen. Man kann sich dadurch nicht nur ganz auf die Handlung einlassen, sondern überdies jede Zeile genießen. Dabei wird man oft eindringlich zum Nachdenken angeregt. Denn es gelingt ihr hervorragend, historische Fakten aus dem Leben und Wirken von Blanche Peyron, mit der fiktiven Geschichte der Anwältin Solène zu verknüpfen.

    Ein eindringlich geschilderter Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    „Das Haus der Frauen“ aus der Feder der Autorin Laetitia Colombani – die mich mit ihrem ersten Roman „Der Zopf“ schon begeistert hat – ist ein beeindruckender Roman über außergewöhnliche mutige Frauen, der an einem magischen Ort in Paris spielt.
    Der Inhalt: Unsere Protagonistin, die erfolgreiche Anwältin Soléne, wird durch einen tragischen Zwischenfall nach einer Gerichtverhandlung, völlig aus der Bahn geworfen. Sie erleidet einen Zusammenbruch und stellt plötzlich ihr bisheriges Leben in Frage. Eines Tages bewirbt sich als als „öffentliche Schreiberin“. Ihr Arbeitsplatz ist der Palast, ein Haus in Paris, indem Frauen aus der ganzen Welt Zuflucht finden. Im Haus der Frauen schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe – an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten – und Soléne erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Und plötzlich hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch ihr stellt sich auch die Frage, wer war die mutige Frau, die vor hundert Jahren gegen alle Widerstände, diesen Schutzort für Frauen schuf? Und endlich hat Soléne ihre Berufung gefunden, sie will die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufschreiben.
    Eine außergewöhnliche berührende Geschichte, die wirklich unter die Haut geht, die viele Emotionen weckt und die mir wirklich unter die Haut gegangen ist. Schon die ersten Zeilen haben für Gänsehautfeeling gesorgt. Und dann Solénes Zusammenbruch – total nachvollziehbar. Ich kann nicht sagen, für wen es ein größeres Glück war, das sie im Haus der Frauen ehrenamtlich tätig geworden ist. So viele Frauen mit ihren tragischen Geschichten, die hier Zuflucht gefunden haben. Wir machen aber auch eine Reise in die Vergangenheit zu jener heldenhaften Blache Beyron, die 1926 allen Widerständen zum Trotz den „Palais de La Femme „ in Paris gegründet hat. Das Leben dieser Frau, die von ihrem Mann immer tatkräftig unterstützt wurde, die bei der Heilsarmee gedient hat und mit dem Titel des Ritters der Ehrenlegion ausgezeichnet wurde, ist wirklich beeindruckend und hat mich nach Beendigung des Buches nachdenklich zurückgelassen.
    Ein gigantischer Roman, der mir ganz besondere Lesestunden beschert hat. Ein außergewöhnlicher Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat und mich auch nicht mehr losgelassen hat. Ein 5 Sterne Lesehighlight. Das Cover ist übrigens auch ein echter Hingucker.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 21.02.2020

    Als Buch bewertet

    Ich behalte dich hier, so sicher, wie du mich mitnimmst

    Die erfolgreiche Anwältin Solène verkraftet den Selbstmord eines Mandanten nicht. Sie hat einen Zusammenbruch und nimmt psychologische Hilfe in Anspruch. Als es ihr besser geht, rät ihr der Arzt, sich selbst zu helfen, indem sie anderen hilft. Sein Vorschlag ist, einmal die Woche als Schreiberin im „Haus der Frauen“ eine Stunde den Frauen zu helfen, ihre Briefe und Anträge zu schreiben. Zunächst ist Solène nicht wirklich überzeugt, doch so nach und nach werden die Frauen und ihre Geschichten zu einem wichtigen Teil ihres Lebens. Ihr Jugendtraum und die Geschichte des Hauses, der Frau, die dahinter steht, die es gegründet hat, werden eins …

    Laetitia Colombani hat mit sanfter, leiser Stimme eine gewaltige Geschichte erzählt. Die Geschichte einer starken Frau, die sich in einer Zeit, in der Frauen weder ein Konto haben durften noch Hosen tragen, mutig durchgesetzt hat, an scheinbar unerreichbaren Zielen Orientierung fand und die Welt damit verändert hat. Dazu brauchte sie erstaunlicher Weise keine tausend Seiten, obwohl diese Geschichte sich auch da nicht verloren hätte, nein, sie packt sie, mitsamt Solènes Geschichte, in nur 254 Seiten. Das ist erstaunlich! Fassungslos aber macht mich, dass meine Recherche zu Blanche Peyron nur magere Ergebnisse lieferte. Diese Frau wird einfach „verschwiegen“ – es ist unfassbar. Umso wichtiger ist dieses Buch!

    Die Idee, eine vermeintlich schwache Frau so viele Jahre nach Blanches Tod zu ihr zu finden und von ihrer Kraft zu zehren, ist ergreifend, aber nicht schwülstig. So unterschiedlich die beiden Frauen sind, so unterschiedlich sind die Zeiten, in denen sie leben. Und doch ähnelt sich alles auf gewisse Weise. Dazu die Geschichten von den Bewohnerinnen des Hauses – jede ist anders und doch weiß der Leser, dass er genau solchen Menschen immer wieder begegnet und mehr oder weniger bewusst wegsieht. Mich hat das Buch dazu animiert, genauer hinzusehen. Bedürftigen nicht nur ein wenig Geld oder etwas zu Essen zu geben, sondern auch Worte. Nicht schweigend weitergehen.

    Das Buch hat auffallend wenig direkte Rede. Dadurch spürt man beim Lesen tatsächlich eine Stille, eine Ruhe. Das geht heftig unter die Haut. Ich fühle mich, im Vergleich zu jeder der Frauen im Buch, tatsächlich klein und schwach! So gut geht es mir, dass ich es immer wieder vergesse, dass dies längst nicht für alle ein Normalzustand ist. Das sollte es aber sein und genau das sagt dieses Buch. Deshalb und weil es sich ganz tief unter meine Haut gearbeitet hat, bekommt es von mir fünf Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bineira, 21.04.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    In Ihrem Roman "Das Haus der Frauen" verknüpft Laetitia Colombani die Lebenswege von zwei Frauen aus zwei Jahrhunderten.

    Da ist einmal Solène, eine fiktive 40 jährige erfolgreiche Anwältin im Paris von heute. Sie lebt nur für Ihre Arbeit, erst recht, nachdem ihr langjähriger Freund sie verlassen hat, um mit einer anderen eine Familie zu gründen. Ein traumatisches berufliches Erlebnis stürzt Solène in eine Depression. Da sie vorläufig nicht in die Kanzlei zurückkehren will, rät der Arzt ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren. So landet sie als "öffentliche Schreiberin" im "Palast der Frauen", einem riesigen alten Haus, in dem Frauen in Not Zuflucht finden. Dort schreibt sie für die Bewohnerinnen Briefe und unterstützt sie so in ihren Anliegen. Mit der Zeit erfährt sie dabei immer mehr von den bedrückenden Lebensgeschichten der Frauen.

    Im zweiten Erzählstrang lernen wir die reale 58jährige Blanche Peyron kennen, die 1925 gegen massive Widerstände das "Haus der Frauen" in Paris gründet und aufbaut. Blanche hat sich schon sehr jung bei der Heilsarmee verpflichtet, dort Karriere gemacht und ihren späteren Mann Albin kennengelernt. mit dem sie sechs Kinder bekommt. Blanche kämpft jede Minute und mit jeder Faser ihres Lebens für die Mission der Heilsarmee und lässt sich weder durch Anfeindungen noch durch Drohungen davon abbringen.

    Mein Eindruck:

    Das Buch beginnt vielversprechend und in druckvoller Sprache. Ich konnte mich anfangs gut in Solènes Lage versetzen und war gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt.

    Leider hat sich das ab der Mitte des Buches geändert. Die fast schon sachlichen Beschreibungen der Misshandlungen, die die Bewohnerinnen des Frauenhauses erdulden mussten, stehen im krassen Gegensatz zu den übertrieben emotionalen Passagen, in denen es um Solènes Liebeskummer und Sinnsuche geht. Letztere waren nicht weit von einem Kitschroman entfernt.

    Das ist vielleicht ein Stilmittel, ich weiß es nicht, ich jedenfalls konnte mich nicht damit anfreunden. Der Spannungsbogen ist für mich entsprechend schnell abgeflacht, und ich habe mich ohne Begeisterung durch den Rest der Geschichte gearbeitet.

    Der Erzählstrang um Blanche Peyron trieft, bei allem Respekt vor der Leistung dieser Frau, vor Pathos. Da hat es die Autorin entschieden zu gut gemeint mit ihrer Heldin und deren bis zur Selbstzerstörung betriebenen Mission. Auch hier kam mir mehrmals das Wort "kitschig" in den Sinn.

    Fazit: Frau Colombani spricht in ihrem Roman ein wichtiges Thema an, ihre Erzählweise hat mich aber nicht angesprochen.

    Das Umschlagbild ist in einem auffälligen Rot gehalten. Ich mag die alten Pariser Häuser, die Blütenranken finde ich dagegen - kitschig. ;-)

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  • 3 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid V., 28.03.2020

    Als Buch bewertet

    Solėne soll nach einem traumatischen Ereignis etwas erfüllendes ehrenamtlich machen. Sie entscheidet sich für das Haus der Frauen. Dort arbeitet sie als Schreiberin. Es ist ein Haus als Zuflucht für Frauen.

    Es gibt zwei Erzählebenen. Einmal die Geschichte um Solėne und dann die Geschichte um Blache, die das Haus gegründet hat. Mit diesem Teil hatte ich meine Probleme. Das war geschrieben wie ein Wikipedia Artikel, bloß mit etwas mehr Details.
    Die Geschichte von Solène war auch nicht wirklich berührend oder spannend. Nach dem Beginn in der Leseprobe hatte ich da mehr erwartet. Das war mir zu oberflächlich behandelt.

    Begeistert haben mich aber die Geschichten über die Frauen im Haus. Leider sind sie nur ein kleiner Teil der Geschichte und nehmen auch erst nach der Hälfte des Buchs Raum ein. Diese Geschichten sind wichtig und erzählenswert.

    Fazit: Ein sehr wichtiges Thema Obdachlosigkeit und die Gründe dafür. Das Buch ist gut, aber in keiner Weise herausragend, weshalb ich durchschnittliche 3 Sterne vergebe.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peggy S., 27.08.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Öffnet eure Augen, eure Ohren
    Eure Seelen, dass ist die Botschaft dieses Romans. In ihm geht es um die Geschichten der Frauen, die den Palast der Frauen geschaffen haben oder aber in ihm leben und arbeiten. Zunächst stehen jedoch Blanche und ihr Mann im Mittelpunkt. Beide befinden sich im Dienst der Heilsarmee und setzen alles daran, das Leid und die Not der Armen zu lindern und ihnen ein Dach über den Kopf zu besorgen. Fast 100 Jahre später erleidet Soléne, eine sehr erfolgreiche Anwältin einen Zusammenbruch, nachdem ein Mandant sich vor ihren Augen das Leben nimmt. Dieses Ereignis wirft sie aus der Bahn. Ihr Psychiater rät ihr sich ehrenamtlich zu engagieren um wieder ins Leben zurück zu finden. Durch Zufall findet sie eine Anzeige in der ein Schreiber gesucht wird. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten betätigt Soléne sich als Schreiber für die Frauen im Palast der Frauen. Sie hilft bei Anträgen, schreibt Briefe an Familienangehören und hört den Frauen zu. Nach und nach wird sie Teil der Gemeinschaft auch als sich eine der Frauen für ihren eigenen Freitod entscheidet, der Soléne fast wieder aus der Bahn wirft, rappelt sie sich wieder auf und schafft es das Leben der jungen Lily entscheidend zu beeinflussen.

    Die Autorin hat ein unglaubliches Talent den Leser nicht nur in eine andere Welt zu entführen, sie schafft es den Leser für ein Thema zu sensibilisieren ihm die Augen zu öffnen, mit geöffneten Augen, offenen Ohren und offener Seele über den eigenen Tellerrand zu sehen. Sie erzählt diese Geschichte mit soviel Elan und Feinfühligkeit, dass man sich dem Thema Frauen am Rande der Gesellschaft einfach öffnen muss.

    Die Geschichte verläuft in zwei Handlungssträngen. In dem einen wird über Blanche, ihrem Mann und die Heilsarmee berichtet, wie sie alles daran setzen im frühen 20. Jahrhundert, die Not der Armen zu lindern. Wie hartnäckig beide darum kämpfen die Frauen von den Straßen zu holen und ihnen ein Heim zu geben. Am Ende dieser Geschichte steht die Errichtung des Palastes der Frauen. Der zweite Handlungsstrang bildet die Geschichte von Soléne ihren Zusammenbruch und ihren Neuanfang mit Hilfe eben jenes alten Palastes der Frauen. Die Autorin fädelt diese beiden Stränge geschickt umeinander, sodass der Leser immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart und umgedreht versetzt wird.

    Alle Figuren, nicht nur die Hauptfiguren wachsen dem Lesen dermaßen ans Herz. Man leidet mit ihnen, ebenso wie man sich mit ihnen freut. Ein ums andere mal kullerten bei mir durch die hochemotionale Erzählweise die Tränen. Man sieht welche Entwicklung die Figuren durchmachen. Das sie am Ende starke Persönlichkeiten sind, sie sich für ihr soziales Umfeld einsetzen, sich für Schwächere einsetzen.

    Besonders das Cover hat mir gefallen, nicht nur das es äußerst passen ist, sondern auch die Hoffnung widerspiegelt, die dieser Roman gibt. Die Goldelemente reflektieren so schön und lassen einen träumen.

    Fazit: Diesen wundervollen Roman müsst ihr unbedingt lesen. Es ist ein hochemotionaler Roman, der einen für ein Thema sensibilisiert über das man sonst nicht so nachdenkt. Ich bin regelrecht begeistert. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 14.03.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Das Schicksal ist nicht immer besiegelt...

    Gleich vorweg: Der Roman ist anders als "Der Zopf", aber keineswegs schlechter. Mich wird die Autorin als Fan behalten.

    In der Geschichte geht es um Solène, die nach einem schweren Schicksalsschlag im Haus der Frauen landet. Sie ist dort kein Gast, sondern versucht die Frauen dort zu unterstützen. Wird sie es schaffen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und anderen zu helfen? Oder wird sie in dem dunklen Strudel versinken, in dem sie derzeit gefangen ist?

    Auch in diesem Roman überzeugt die Autorin durch ihren Stil. Sie verwendet keine schnörkelige Sprache oder ist übermäßig bildhaft und dennoch traf sie mich mitten ins Herz.

    Die Handlung weist zwei Handlungsstränge auf, die uns von einem beobachtenden Erzähler nahe gebracht werden. Zum einen befinden wir uns bei Solène im heutigen Paris, zum anderen bei Blanche in den 20er Jahren.

    Solène als Protagonistin hat mir gut gefallen, denn trotz aller Privilegien, die ihr das Leben bietet, ist sie nicht glücklich, versucht aber daran etwas zu ändern. Es wird deutlich, dass jedem das Schicksal übel mitspielen kann und dass man nur durch eigene Kraft sein Leben zum Positiven verändern kann. Ich konnte mich sehr gut in unsere Hauptakteurin hineinversetzen. Auch wenn ein Erzähler uns ihr Leben nahe bringt, spürt man ihre Emotionen sehr intensiv.

    Für Blanche gilt meine uneingeschränkte Bewunderung, da ihre Aufopferung einem Engel in der Not gleich kommt. Man kann sich nur wünschen, dass es mehr Menschen wie sie gibt, die sich um andere in Not kümmern.

    Das Buch liefert jede Menge Hoffnung, denn an jedem Ende eines Tunnels scheint auch wieder Licht. Es zeigt auf, dass man Mut haben und sich den Widrigkeiten stellen muss. Die Geschichte Solènes stärkt mich darin meinen Weg zu gehen.

    Fazit: Ich habe die Lektüre sehr genossen und kann nur einen uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Ein Roman, der zu Herzen geht und berührt, weshalb ihr ihn unbedingt lesen solltet. Spitzenklasse!

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  • 4 Sterne

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    LeLo2, 19.03.2020

    Als Buch bewertet

    "Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani ist eine Homage der Kraft und Zähigkeit von Frauen.

    Was mir besonders schön an dem Cover gefällt, ist der Wiedererkennungswert der Romane von Laetitia Colombani. Auch der erste von ihr auf deutsch erschienene Roman "Der Zopf" hat ein ebenso wunderschön gestaltetes Cover mit Gold-Akzenten. Gleich auf den ersten Blick bin ich so auf diesen zweiten Roman aufmerksam geworden und wurde nicht enttäuscht.

    Der Schreibstil, die Charaktere und die Gesamtaussage des Buches sind gewohnt stark. Die Autorin arbeitet mit klaren, aber dennoch intensiven Beschreibung.

    Die Geschichte beginnt mit der Vorstellung von Solène. Sie hat ihr bisheriges Leben verbissen als Anwältin gearbeitet, um dem Ideal ihrer Eltern zu entsprechen. Irgendwann fehlt ihr die Kraft, um weiterzumachen und sie erhält einen einschneidenden Rat von ihrem Psychiater: "Sie durchlaufe[n] eine Sinnkrise. [...] In solchen Situationen hilft es, sich selbst aus dem Fokus zu nehmen, sich anderen Menschen zu öffnen, man muss wieder einen Grund finden, morgens aufzustehen. Sich nützlich zu fühlen, sich für eine Sache zu engagieren, anderen zu helfen, könnte einer sein." Solène beginnt auf diesen Rat hin als öffentliche Schreiberin im Haus der Frauen in Paris.

    Damit entfaltet sich ein eindrucksvoller, zweiter Handlungsstrang um Blanche und Albin Peyron. Nach und nach erfährt man beim Lesen, wie die beiden im Jahr 1925 gekämpft haben, um den Palais de la femme zu eröffnen. Geschickt werden hier fiktive Figuren und Ereignisse mit realen zu einer stimmigen Geschichte verwoben. Neben Blanche und Solène, den beiden Frauen, die unverkennbar im Fokus stehen, werden auch einige weitere Frauen vorgestellt und ihre tragischen Schicksale geschildert. Die Darstellung erfolgt dabei eher nüchtern und kurz, so dass ich emotional nicht so ergriffen war, wie es hätte sein können. Leider fehlt in der gesamten Erzählung nahezu völlig die direkte Rede und die Ich-Perspektive, was es schwer machte, sich emotional den Charakteren intensiv zu nähern. Dennoch regt das Buch mit den tragischen Schicksalen der Frauen, dem großen Mut und dem Einsatz von Blanche und Albin, der allmählichen Veränderung von Solène an, sich selbst einmal aus dem Fokus zu nehmen und Dinge gerade nicht nur intellektuell wahrzunehmen, sondern sich auch emotional einzufühlen. Der Leser selbst ist gefragt, die Geschichte für sich umzusetzen und zu intensivieren.

    Die Botschaft des Buches ist eine wichtige: "Man darf nicht unterschätzen, was kleine Gesten oder ein Lächeln vermögen, sie haben große Wirkung." Wenn jeder ein wenig über sein Umfeld hinausblickt und nur ein wenig Zeit und Kraft opfert, ohne dafür die Hand aufzuhalten, kann das enorme Auswirkungen für eine andere Person haben.

    "Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani lässt zwar an Tiefe, Emotion und Ausführlichkeit noch einiges an Luft, setzt aber dennoch deutlich das versprochene "Plädoyer für mehr Solidarität". Ich kann eine Leseempfehlung für Leser aussprechen, die sich mit sich und ihrem Umfeld einmal kritisch auseinandersetzen und sich zu kleinen Veränderungen motivieren lassen möchten.

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    Jürg K., 29.01.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe. An die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf?
    Fazit: Das Cover und die Kurzbeschreibung hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Weshalb ist eine erfolgreiche Anwältin in diesem Haus. Sie hat nach einer Gerichtsverhandlung einen psychischen Zusammenbruch erlitten. Das Lesen der Geschichte diversen Schicksale regt schon zum Nachdenken an. Es ist ein Buch von vielen Schicksalen und deren Wirksamkeit einer einzelnen Person als Hilfe beschrieben wird. Das Buch kann ich nur empfehlen zu Lesen.

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  • 5 Sterne

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    begine, 26.02.2020

    Als Buch bewertet

    Hilfe für Frauen
    Die Autorin Laetitia Colombani hatte schon mit ihrem Roman Der Zopf große Erfolge. Nach der Lektüre dieses Romans hatte ich jetzt große Erwartungen an dem neuen Roman „Das Haus der Frauen“, und ich wurde nicht enttäuscht.

    In Paris steht der Palast, das ist ein Haus, in dem Frauen Zuflucht nehmen können. Die Anwältin Solene fängt nach einer Lebenskrise als Schreiberin dort an, um den Frauen zu helfen. Nach einem holperigen Anfang, geht sie in ihrer Aufgabe auf.

    Abwechselnd werden Selenes Erlebnisse, und über Blanche Peyron, die dieses Haus gründete, erzählt. Sie ist eine besonders engagierte Frau, die sich nicht schont.
    Als junges Mädchen tritt sie der Hilfsarmee bei. Es ist beeindruckend sie bei ihrer Aufgabe zu begleiten.

    Laetitia Colombani gelingt es großartig die beiden Frauen mit Charakter und Charme zu versehen. Dieser Roman ist auf jeden Fall lesenswert und ich freue mich auf weitere Romane dieser Autorin.

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    yellowdog, 27.02.2020

    Als Buch bewertet

    einen Beitrag leisten

    Laetitia Colombanis erster Roman Der Zopf hatte mich so überzeugt, dass ich sehr auf ihr zweites Buch gespannt war und Das Haus der Frauen ist ebenfalls gelungen.
    Die Autorin erzählt von 2 Frauen. Ca. 1925 von Blanche, die sich dafür einsetzte, dass das erste Frauenhaus in Paris gegründet wurde und die bei der Heilsarmee wirkte.
    Der zweite Handlungsstrang ist heute in Paris in diesem Frauenhaus, genannt der Palast,angesiedelt. Hier übernimmt eine ehemalige Rechtsanwältin eine Ehrentätigkeit. Einmal die Woche hilft sie den Frauen beim Verfassen von Briefen. Bei dieser Sprechstunde lernt Solene (und mit ihr die Leser) die Frauen allmählich gut kennen und jede von ihnen hat ihre ganz eigene Geschichte. Oft sind es bewegende Schicksale. Frauen, die vor Gewalt geflüchtet sind, obdachlose, wütende oder hilflose.
    Die Frauen, Cvetana, Cynthia, Binta, Renee, Lily und andere, wird man nicht so schnell vergessen.

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    Pusteblume85, 17.02.2020

    Als Buch bewertet

    Ein neuer Roman der begabten Autorin Laetitia Colombani!

    Solène ist an einem Punkt in ihrem Leben angelangt, an dem nichts mehr geht. Sie ist traurig, enttäuscht vom Leben. Sie ist Rechtsanwältin und verliert auf tragische Weise einen Mandanten. Das verkraftet die einst erfolgreiche Solène nicht. Sie hadert mit ihrem Leben, stellt alles infrage und wagt einen Bruch mit ihrem jetzigen Beruf. So langsam kommt sie wieder auf die Beine und kämpft sich in ein glückliches Leben zurück. Das gelingt ihr, indem sie anderen Frauen hilft. Frauen, die Hilfe brauchen ... beim Briefe schreiben, lesen und verstehen.

    Ein wirklich grandioser Roman, der Mut macht und lebensbejahend ist. Es gibt immer Menschen, denen es schlechter geht als einem selbst. Wenn man ihnen hilft, auf welche Art und Weise auch immer, macht es zufrieden und glücklich.

    Der Schreibstil ist so locker und lebensecht, dass man gar nicht mehr aufhören mag zu lesen.

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    Calendula13, 30.03.2020

    Als Buch bewertet

    Im neuen Roman „Das Haus der Frauen“ von Laetitia Colombani wird die bewegende Geschichte von zwei starken Frauen in Paris erzählt.
    Bereits der vorherige Roman der Autorin „Der Zopf“ hat mir besonders gut gefallen. Umso mehr habe ich mich über das neue Buch gefreut.
    Es geht um ein Frauenhaus, das vor ca. 100 Jahren von der historischen Figur und Heilsarmistin Blanche Peyron gegründet wurde, leider habe ich noch nie etwas vorher von dieser beeindruckenden Person gehört. Das Haus ist und war ein Zufluchtsort für Frauen in misslichen Situationen. In zwei Zeitebenen wird die Geschichte der beiden Frauen und ihre Beziehung zum Frauenhaus erzählt und zwar im jetzigen Paris und im Paris von 1925. Die erfolgreiche Anwältin Solene versucht ihr Leben nach einem Schicksalsschlag in ihrem ehrenamtlichen Job wieder in den Griff zu bekommen.
    Der Roman ist sehr angenehm und sachlich geschrieben und dadurch äußerst lesenswert.

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  • 5 Sterne

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    Azyria Sun, 10.02.2022

    Als eBook bewertet

    Eindrucksvoll und emotional

    Worum geht’s?
    Nach dem Selbstmord eines Mandanten fällt Solène in ein tiefes Loch. Burn Out. Ihr Psychiater empfiehlt ihr eine wohltätige Tätigkeit und so findet sich Solène schließlich im Palast der Frau als öffentliche Schreiberin wieder. Was zuvor nur eine Ablenkung von ihrer Depression sein soll, entwickelt sich nach kurzer Zeit zu einem Herzensprojekt.

    Meine Meinung:
    „Das Haus der Frauen“ (S. Fischer Verlage, Februar 2021) ist das zweite Buch der Autorin Laetitia Colombani. Schon ihr erstes Buch „Der Zopf“ hat mich begeistert. Und in dem ihr ganz eigenen Stil erweckt sie wieder Gefühle und menschliche Schicksale zum Leben. In ihrem ersten Buch hat sie kunstvoll das Schicksal von drei Frauen miteinander verflochten. Mit „Das Haus der Frauen“ bringt sie uns viele Einzelschicksale näher, die letztendlich das Leben von zwei Frauen verbinden.

    Hier haben wir zum einen Blanche, die sich der Heilsarmee anschloss und für ihr Leben gemeinsam mit ihrem Mann Albin für die Bedürftigen opferte. Dieser Teil, der im und um das Jahr 1925 spielt, hat mir gut gefallen. Eine Frau, die nicht nur sich selbst findet und die Liebe ihres Lebens, sondern auch noch alles gibt, bis zum Ende für eine Sache, die ihr wichtig ist. Eine Frau mit Herzblut. Sie und ihr Mann haben das Haus der Frauen, den sog. Palast der Frau, in Paris eröffnet, in dem sich Solène fast 100 Jahre später findet und wiederfindet. Solène, die erst nur eigennützig für sich selbst handelt, aber dann im Laufe des Buches eine sympathische Entwicklung und Offenbarung erfährt. Die dort nicht nur neue Freundschaften schließt, neue Erfahrungen macht, sondern auch sich selbst findet.

    Und das anhand der Geschichten der Frauen, für die sie dort schreiben soll. Diese Geschichten berühren wirklich das Herz! Und auch wenn es ein fiktiver Roman ist: Die Autorin schreibt so unglaublich real, bringt die Emotionen so greifbar rüber, mich hat die Geschichte jeder einzelnen Frau berührt. Von der ersten bis zur letzten Seite hat die Autorin hier ihr Herzblut eingebracht und es war einfach wieder nur schön, die Zeilen der Autorin lesen zu dürfen. Ich freue mich schon sehr auf ihr nächstes Buch!

    Fazit:
    Mit „Das Haus der Frauen“ trifft Laetitia Colombani wieder mitten ins Herz. Der Roman ist so herzzerreißend emotional, ohne auch nur im Entferntesten kitschig zu sein. Der Palast der Frau, der durch die Schicksale der Bewohnerinnen schließlich das Leben von Blanche Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Leben von Solène in der heutigen Zeit verknüpft. Durch die anrührenden Lebensgeschichten der Bewohnerinnen verbindet die Autorin diese zwei Leben und gibt ihren LeserInnen das Gefühl, dass sich, wie auch schon in ihrem ersten Roman „Der Zopf“, am Ende alles zu einem perfekten Kreis schließt.

    5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir!

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  • 3 Sterne

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    Bineira, 21.04.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    In Ihrem Roman "Das Haus der Frauen" verknüpft Laetitia Colombani die Lebenswege von zwei Frauen aus zwei Jahrhunderten.

    Da ist einmal Solène, eine fiktive 40 jährige erfolgreiche Anwältin im Paris von heute. Sie lebt nur für Ihre Arbeit, erst recht, nachdem ihr langjähriger Freund sie verlassen hat, um mit einer anderen eine Familie zu gründen. Ein traumatisches berufliches Erlebnis stürzt Solène in eine Depression. Da sie vorläufig nicht in die Kanzlei zurückkehren will, rät der Arzt ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren. So landet sie als "öffentliche Schreiberin" im "Palast der Frauen", einem riesigen alten Haus, in dem Frauen in Not Zuflucht finden. Dort schreibt sie für die Bewohnerinnen Briefe und unterstützt sie so in ihren Anliegen. Mit der Zeit erfährt sie dabei immer mehr von den bedrückenden Lebensgeschichten der Frauen.

    Im zweiten Erzählstrang lernen wir die reale 58jährige Blanche Peyron kennen, die 1925 gegen massive Widerstände das "Haus der Frauen" in Paris gründet und aufbaut. Blanche hat sich schon sehr jung bei der Heilsarmee verpflichtet, dort Karriere gemacht und ihren späteren Mann Albin kennengelernt. mit dem sie sechs Kinder bekommt. Blanche kämpft jede Minute und mit jeder Faser ihres Lebens für die Mission der Heilsarmee und lässt sich weder durch Anfeindungen noch durch Drohungen davon abbringen.

    Mein Eindruck:

    Das Buch beginnt vielversprechend und in druckvoller Sprache. Ich konnte mich anfangs gut in Solènes Lage versetzen und war gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt.

    Leider hat sich das ab der Mitte des Buches geändert. Die fast schon sachlichen Beschreibungen der Misshandlungen, die die Bewohnerinnen des Frauenhauses erdulden mussten, stehen im krassen Gegensatz zu den übertrieben emotionalen Passagen, in denen es um Solènes Liebeskummer und Sinnsuche geht. Letztere waren nicht weit von einem Kitschroman entfernt.

    Das ist vielleicht ein Stilmittel, ich weiß es nicht, ich jedenfalls konnte mich nicht damit anfreunden. Der Spannungsbogen ist für mich entsprechend schnell abgeflacht, und ich habe mich ohne Begeisterung durch den Rest der Geschichte gearbeitet.

    Der Erzählstrang um Blanche Peyron trieft, bei allem Respekt vor der Leistung dieser Frau, vor Pathos. Da hat es die Autorin entschieden zu gut gemeint mit ihrer Heldin und deren bis zur Selbstzerstörung betriebenen Mission. Auch hier kam mir mehrmals das Wort "kitschig" in den Sinn.

    Fazit: Frau Colombani spricht in ihrem Roman ein wichtiges Thema an, ihre Erzählweise hat mich aber nicht angesprochen.

    Das Umschlagbild ist in einem auffälligen Rot gehalten. Ich mag die alten Pariser Häuser, die Blütenranken finde ich dagegen - kitschig. ;-)

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