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  • 4 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    marina w., 11.07.2023

    Satoshi Yagisawas im Insel Verlag erschienener Roman "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" ist mit einem wunderschönen, zum erzählten Geschehen passenden und überaus farbenfrohen Cover versehen.
    Seit mich vor etlichen Jahren das Buch "Sigismund Rüstig" von Frederick Marryat fand und fesselte, in welchem ein alter "Seebär" einer durch ein Schiffsunglück gemeinsam mit ihm auf eine einsame Insel verschlagenen hilflosen Passagiersfamilie nach der schweren Tagesarbeit der Erschaffung von Überlebensmöglichkeiten aus seinem abenteuerlichen Leben erzählte und im Gegenzug vom Wilhelm, dem ältesten Sohn dieser Familie, die ihm noch unbekannte Geschichte von Daniel Defoes "Robinson Crusoe" erzählt bekam, habe ich ein Faible für Romane, in denen Bücher vorkommen.
    Die Geschichte der 25-jährigen Takako sprach mich daher sofort an.
    Diese junge Tokioterin wähnte sich in einer glücklichen Beziehung mit einem Kollegen, bis dieser ihr eines Abends mitteilt, er werde seine langjährige Freundin, die noch dazu auch eine Kollegin ist, heiraten. Takako ist total am Boden und zieht sich völlig zurück, bis ihr nach Intervention ihrer besorgten Mutter ihr seit 10 Jahren nicht gesehener Onkel Satoru aus Jinbocho, dem berühmten "Bücherviertel" Tokios, anbietet, ihn gegen Kost und Logis für eine Weile in seinem seit 3 Generationen im Familienbesitz befindlichen Antiquariat zu unterstützen. Erst hält sich ihre Begeisterung in Grenzen, aber von irgendetwas muss sie ja leben und in ihrem bisherigen Job würde sie ständig dem Ex und seiner strahlenden Braut begegnen. Also sagt sie zu.
    Langsam findet Takako Freude am Lesen und am Kontakt zu Kunden, auch die Beziehung zum Onkel wird wieder enger. Sie schöpft neue Kräfte, geht unter Menschen und zurück ins Leben. Sie hierbei zu begleiten und diese Entwicklung zu beobachten gefiel mir gut.

    Die Einblicke in die japanische Kultur waren interessant, mit den japanischen Namen kam ich besser als befürchtet klar und der von Ute Enders aus dem Japanischen in die deutsche Sprache übersetzte Text ließ sich angenehm lesen.

    Auf was ich hingegen hätte verzichten können, war das plötzliche Auftauchen von ihrer Tante Momoko, der Frau Satorus, welche diesen vor einiger Zeit verlassen hatte.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelika T., 20.04.2023

    Eine bewegende Geschichte von Menschen, Büchern und dem Schicksal

    Takako ist gerade einmal 25 Jahre alt, gut situiert mit Studium, Job und eigener Wohnung, als ihre intakte Welt plötzlich und unvorhersehbar in Scherben zerspringt. Ihr Liebeskummer ist so übermächtig, dass sie alles aufgibt und auf den Rat ihrer Mutter hin bei deren Bruder im alt eingesessenen Antiquariat der Familie Unterschlupf sucht.

    Schon das liebevoll und fein gezeichnete Cover verrät es, Takako wohnt über dem Antiquariat ihres Onkels. Beide tragen eine Last mit sich, deren Bürde nur mittels Flucht in die Welt der Bücher erträglich wird. Satoshi Yagisawa erzählt eine bewegende Geschichte mit klaren, schnörkellosen Worten, sein Stil ist leicht und unbeschwert, obwohl hinter seinem wohl gewählten Ausdruck sehr viel Lebensweisheit und Menschlichkeit steckt. Man taucht unweigerlich ein in Takakos Leben und wünscht sich, selbst einmal Tokios berühmtes Bücherviertel erkunden zu dürfen. Diese eigentlich locker erzählte Geschichte mit so viel Tiefgang hat einen Sog entwickelt, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Ein wunderbares Buch für Menschen, die das Lesen und das Leben lieben.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    XYZ, 03.06.2023

    Grandioses Leseerlebnis

    Bereits auf dem ersten Blick überzeugt das Buch „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“, denn das Cover ist grandios gestaltet, wunderschön zu betrachten; und ich glaube, ich spreche damit für viele bücherliebenden Menschen.

    Der Schreibstil im Buch ist ebenfalls hervorzuheben - ein direkter, flüssiger und poetischer Schreibstil. Herrlich zu Lesen und zu genießen.
    Charaktere und Verlauf der Geschichte sind absolut gelungen - die Charaktere sehr gut skizziert, sodass man wirklich gut eintauchen kann. Takako ist eine wirklcih sehr sympathische Protagonistin.

    Strukturiert ist das Buch in zwei Teile - das hat wirklich hervorragend in die Geschichte und den Aufbau so gepasst. Es ist hat sich alles hervorragend zusammengefügt.

    Es war mir ein besonderes Lesevergnügen - von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung für dieses Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hornita, 18.04.2023

    Bücher verbinden Menschen – Sehr empfehlenswert!
    Dieses Buch ist eine tolle Geschichte über die Kraft der Phantasie und wie Bücher doch Menschen verbinden können. Ich konnte mich gut in die junge Takako hineinversetzen, die sich nach einer Trennung von ihrem Arbeitskollegen zu ihrem Onkel in die Buchhandlung rettet. Langsam beginnt sie, Bücher und das Lesen liebzugewinnen und öffnet sich wieder für neue Begegnungen und Erfahrungen. Die Personen, die im Buchladen verkehren sind ein bisschen eigenwillig, die Charaktere werden sehr gut getroffen und wirken dadurch realistisch. Die Bücherwürmer werden gerne unterschätzt und verfügen dennoch über reiche praktische Erfahrungen. Takakos eigene Geschichte finde ich gut beschrieben und das Buch ist rundherum gelungen. Nicht nur für Bücherliebhaber absolut empfehlenswert! Eine kleine Anregung: eine Erklärung der japanischen Anreden, die den Namen hinzugefügt werden, wäre hilfreich gewesen. Über das Internet konnte ich mir dann schnell Klarheit verschaffen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 01.07.2023

    Ich lese nicht sehr oft Bücher, die in Japan spielen, aber da diese Geschichte in einer Buchhandlung spielt und ich sehr gerne über dieses Thema lese, war ich sehr gespannt auf diese Geschichte. Der Schreibstil war leicht zu lesen und konnte mich gleich packen und da das Buch nicht sehr dick ist, hatte ich es auch in zwei Tagen durchgelesen. Es hat sich ein schöner Lesefluss ergeben und gerade in der ersten Hälfte des Buches sind die Seiten nur so dahin geflogen.

    Die Geschichte handelt von der 25-jährigen Takako, die Job und Wohnung in Tokio hat und dort glücklich ist, bis ihr fester Freund ihr eines Abends eröffnet, er werde eine andere heiraten. Voll Kummer verkriecht sie sich und kündigt ihren Job. Als ihr Onkel ihr anbietet, eine Zeitlang in seinem Antiquariat auszuhelfen, findet sie keinen Grund der dagegen spricht und willigt ein. In dem kleinen Zimmer über dem Laden entdeckt sie schließlich ihre Leidenschaft fürs Lesen und schöpft damit neue Kraft. Im zweiten Teil des Buches kehrt die lang verschollene Frau von Takakos Onkel in den Laden zurück und sie soll nun herausfinden welcher Grund dahinter steckt.

    Der erste Teil der Geschichte hat mich sehr in seinen Bann ziehen können, der zweite Teil indem es um Takatos Tante geht, ist leider stellenweise langatmig und dann wiederum etwas oberflächlich. Er hat es nicht ganz so geschafft mich für sich einzunehmen.

    Takato habe ich als Protagonistin recht schnell ins Herz geschlossen und war sie anfangs noch sehr naiv, so macht sie doch eine gute Wandlung durch. Sehr gut gefallen hat mir auch Takatos Onkel, der das Herz am rechten Fleck hat. Und die Buchhandlung war natürlich auch ein wahr gewordener Traum für bibliophile Menschen und hat mir sehr gefallen.

    Fazit: Die erste Geschichte hat mich ganz einnehmen können, dann wurde es etwas schwächer. Denoch ein durchaus empfehlenswertes Buch über ein kleines Antiquariat und dessen Besitzer.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 19.04.2023

    Selbstfindung im japanischen Bücherviertel Jimbōchō

    „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ von Satoshi Yagisawa besticht durch seine Kürze, wobei ich mir durchaus gewünscht hätte, dass die Geschichte noch etwas länger andauert. Auf jeden Fall ist es ein Roman zum Fallenlassen, welcher sich gut in einem Rutsch lesen lässt. Besonders gut gefiel mir der schlichte schnörkellose Schreibstil, welcher eine ganz eigene stille Kraft mit sich bringt. Mit nur wenigen Worten zeichnet der Autor bildhaft vorstellbare Szenerien und versteht es voll und ganz in den Bann seiner Geschichte zu ziehen. Dabei ist die Handlung wie ich finde durchaus eigentümlich. Denn die Figuren verhalten sich oft so ganz anders, wie wir dies aus westlichen Kulturen gewohnt sind. Selbst bei engen Familienangehörigen ist eine seltsame Distanziertheit zu spüren. Es kam mir immer wieder so vor als würden die Charaktere umeinander herum schleichen, immer versucht möglichst ihre eigene Maske zu wahren. So richtig offen ist Hauptprotagonistin Takako eigentlich nur uns Leser:innen gegenüber. Gerade diese ganz andere Welt macht den Roman aber wie ich finde auch richtig spannend. Die Geschichte ist an sich nicht spektakulär und verzichtet auch auf jegliche Dramatik, dafür bleibt aber umso mehr Raum für Emotionen, kulturelle Besonderheiten und eben auch für die Entwicklung der Charaktere. Alles in allem ist das Buch etwas zum Genießen und verzaubern lassen und somit nicht nur für Bücherliebende interessant!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 15.04.2023

    Der Trost durch Bücher

    Die Tage der Buchhandlung Morisaki ist ein interessanter, japanischer Roman über die Verarbeitung von Beziehungsproblemen.
    Nachdem der Icherzählerin Takako von ihrem Freund, mit dem sie auch zusammenarbeitet, übel mitgespielt wurde, kündigt sie und zieht zu ihrem sympathischen Onkel, der ein Bücherantiquar führt.
    Zuerst schläft sie nur stundenlang, für die Bücher interessiert sie sich nicht. Doch das ändert sich und schließlich lernt sie im Café nebenan neue Leute kennen, mit denen sie sich anfreundet.
    In der zweiten Hälfte des Romans wird ihre Beziehung zur Tante Momoko wichtig, die nach jahrelanger Trennung zu ihrem Onkel zurückgekehrt ist.

    Sowohl Onkel als auch Tante werden gut porträtiert als außerordentliche Menschen. Ich denke, das ist eine Stärke des Autors, während der Roman ansonsten überwiegend konventionell erzählt wird.

    Einen Aspekt möchte ich noch gesondert erwähnen: Die Buchhandlung führt japanische Literatur der Frühmoderne, also von Autoren der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Das sind Namen, die den meisten westlichen Lesern vermutlich nicht soviel sagen. Einige von ihnen habe ich mir herausgeschrieben. Vielleicht begegne ich deren Bücher auch einmal in einem Antiquar.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine M., 08.05.2023

    Abrupter Cut ab der Hälfte

    Die junge Takako ist glücklich mit ihrem Leben in Tokio und ihrem Freund. Doch eines Abends stellt sich heraus, dass er mehrere Freundinnen gleichzeitig hatte und nun die andere heiraten wird. Tief verletzt kündigt Takako ihren Job, denn ihr Ex arbeitet auch dort, und verkriecht sich. Bis ihr Onkel ihr anbietet bei ihm im Buch-Antiquariat unterzukommen. Bücher sind nicht Takakos Welt, doch allmählich fühlt sie sich in dem kleinen Buchladen mit tausenden von Büchern und interessanten Kunden wohl.

    Anfangs fühlt sich Takako noch erschlagen von den Büchern (und befürchtet sogar, dass diese es auch im physischen Sinn tun könnten), doch irgendwann greift sie zu einer Geschichte von einem der unzähligen Stapeln in ihrem Zimmer über dem Antiquariat um Ablenkung zu finden. Die Geschichten erfüllen sie zunehmend, zu ihrem Onkel (den sie jahrelang nicht mehr gesehen hat) baut sie auch wieder eine engere Beziehung auf und selbst zu den Kunden der Buchhandlung bildet sie eine Verbindung. Das Ausbrechen aus ihrer Trauer und Depression wird richtig angenehm beschrieben. Vor allem die Buchliebe, die Takako mit der Zeit entwickelt, ist sehr schön dargestellt und füllt bald die Seiten der Geschichte. Leider konnte ich mit den gelesenen Autor/innen und Büchern nichts anfangen, aber das ist bei älterer japanischer Literatur nicht weiter verwunderlich. Als Leserin habe ich die Beschreibungen von Takakos aufkommender Leidenschaft zum geschriebenen Wort natürlich besonders gut nachvollziehen können. Zudem habe ich mir an diesen Stellen auch viele Zitate markiert, weil der Autor das Gefühl, das Takako und wir Leseratten Büchern entgegenbringen, ausdrucksvoll zu Papier gebracht hat.

    "Ich begann, die Bücher um mich herum förmlich zu verschlingen. Es war, als hätte die Leseratte in meinem Herzen nur darauf gewartet, endlich freigelassen zu werden. [...] Ich ärgerte mich, dass ich nicht schon viel früher angefangen hatte zu lesen. Mein bisheriges Leben schien mir regelrecht verschwendet." (S. 50f)

    Und dann kam der zweite Teil der Geschichte und ich war enttäuscht. Schon während Takakos Zeit in der Buchhandlung hat mich gewundert, dass diese relativ schnell vorangeht und nicht mehr in die Tiefe zu Geschichten oder ihrer Tätigkeit in dem Antiquariat eingegangen wird, denn wer erwartet denn schon eine zweite völlig davon losgelöste Buchhälfte? Hier taucht plötzlich wieder die Frau von Takakos Onkel auf. Deren Beziehung hat mich überhaupt nicht interessiert und auch die Tante selbst fand ich nicht gänzlich sympathisch. Kontrastreich zu dem schönen Anfang über Bücherliebe, geht es hier plötzlich um Takakos Beziehung zu ihrer Tante und deren Probleme und Vergangenheit. Nachdem ich nun das Buch schon seit einiger Zeit beendet habe, kann ich auch jetzt nichts damit anfangen und frage mich immer noch, wie die zweite Buchhälfte zu dem Rest der eigentlich schönen Geschichte, angepriesen durch Cover und Titel, passen soll.


    Fazit:
    „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ ist eine schöne Geschichte über Takako, die nach einem gebrochenen Herzen wieder zurück ins Leben findet, und der Liebe zu (japanischen) Büchern. Zugunsten der zweiten Hälfte des Buches wurde die Begeisterung zu Geschichten nicht zu intensiv beschrieben, birgt aber trotzdem einige schöne Zitate und Szenen. Die eben genannte zweite Hälfte des Buches hat mir gar nicht gefallen und der Sinn dessen erschließt sich mir leider auch nicht.
    2,5 Sterne

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bineira, 02.07.2023

    Ein Cover zum Verlieben...


    …und auch der Plot der Geschichte hat in mir die Hoffnung auf schöne Lesestunden geweckt. Junge Frau kriecht nach großer Enttäuschung bei ihrem Onkel unter. Dieser führt ein Antiquariat in Tokios berühmtem „Bücherviertel“. Aus der Nichtleserin wird ein begeisterter Bücherwurm, und mit Hilfe der Literatur findet sie zurück ins Leben.

    Leider hat der Roman meine Erwartung nicht erfüllt. Ich musste mich im Gegenteil sogar dazu zwingen, das schmale Buch zu Ende zu lesen.

    Die Geschichte wird langweilig und ohne erkennbaren Spannungsbogen erzählt. Ich fand die Protagonisten blass und konturlos, ihre Handlungsweise blieb mir fremd. Die Dialoge empfand ich als künstlich und oft nicht schlüssig. Und um Bücher geht es nur am Rand; sie bilden die Kulisse für mehrere unzusammenhängende Handlungsstränge.

    An den begeisterten Rezensionen sehe ich, dass das Buch gleichwohl seine Freunde gefunden hat.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia M., 16.04.2023

    Tiefgründiger und berührender Roman über die Suche nach dem eigenen Platz im Leben!

    Knarzende Holzdielen, überquollene Regale und der Geruch von muffigen Büchern. Genau auf solch einen Anblick trifft der Leser, wenn er gemeinsam mit Takako zum ersten Mal das Antiquariat Morisaki inmitten von Tokio betritt. Was auf den ersten Blick so befremdlich und unbehaglich wirken mag, hält für die Protagonistin und die eigene Seele unwahrscheinliche Möglichkeiten bereit. Satoshi Yagisawa eröffnet einen Roman, der über den ersten fälschlichen Eindruck hinausgeht und auf berührende Weise hinter die Fassaden des Menschseins blickt.

    Manchmal treten Personen in unser Leben, die uns prägen, die uns Richtungen weisen und gleichermaßen aus unserem Leben verschwinden, um als liebevolle Erinnerung in unseren Herzen zu existieren. Yagisawa porträtiert in seinem Roman ungeschönt den Lauf der Zeit. Er hebt gekonnt den Lebenslauf und die immer neuen Situationen hervor, die wir ergreifen können, um letztlich uns selbst zu finden. Diese Erzählstruktur hat dem Buch eine unvergleichliche Tiefe verliehen, welche ich als etwas sehr Besonderes aufgefasst habe.

    Gleichermaßen fokussiert die Geschichte verschiedenste Charaktere, die der Erzählung eine atemberaubende Vielfalt verleihen. Besonders Yagisawas Pointierung auf die Diskrepanz zwischen Fassade und wahrer Persönlichkeit macht die Charaktergestaltung zu einem absoluten Leseerlebnis. Diese Suche nach  Identität bringt den Leser selbst ins Grübeln, ob ein vorschnelles Urteilen über menschliche Persönlichkeiten nicht etwa eine unzulängliche Lebenseinstellung ist.  Ich persönlich liebe es sehr, wenn mich ein Buch auf solch angenehme Art und Weise zum Nachdenken anregen kann.

    Ebenfalls war die Erörterung des Autors über die Suche nach dem Platz im eigenen Leben sehr berührend. Eindrucksvoll beschreibt er die Wichtigkeit der eigenen Gefühle und des Herzens, um seinen eigenen Hafen des Glücks zu finden. Der Roman vermag hierbei mit einer einfachen Sprache große Gefühle zu erzeugen und damit unter die Haut zu gehen. Für mich wunderbar berührend und einfach grandios!

    Besonders geliebt habe ich die lebensbejahende Einstellung des Romans.
    Verblüffende Charakterentwicklungen, tiefsinnige Aussagen gepaart mit einer Prise Humor gestalten den Leseprozess locker und flüssig. Auch vermag die ein oder andere Handlung der Figuren dazu führen, den eigenen Lebensstil genau unter die Lupe zu nehmen und zu überdenken. Dadurch hatte ich eine ungeheure Freude beim Lesen, sodass ich den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.

    Auch fande ich es bewundernswert, dass sich ein jeder Leser wohl selbst in dem Buch ein Stück weit wiederfinden kann. Seien es glückliche Erinnerungen, die tiefen Gefühle von Liebe und Schmerz oder das Gefühl von Geborgenheit. Da grundlegende Themen eine große Rolle spielen, schafft die Geschichte eine unvergleichliche Verbundenheit, die mich einfach abgeholt und mitgenommen hat.

    Das einzigartige Setting des japanischen Antiquariats Morisaki hat zudem einen hohen Wiedererkennungswert. Es wirkte auf mich wie ein richtiger Wohlfühlort, den man erst auf den zweiten Blick als harmonisch und stimmig erfährt. Am liebsten würde ich selbst dorthin reisen und durch die Regale der Buchhandlung stöbern. Aber immerhin ist durch das Lesen eine kurze Auszeit möglich, um sich an den wohl schönsten Ort Tokios wegzuträumen.
     
    Nebst der überragenden Szenerie machte auch die Detailverliebtheit den Roman überaus authentisch. So werden verschiedene Bücher und Autoren genannt und zum Teil vorgestellt, welche die Protagonistin auf ihrer Reise begleiten. Diese Geschichten innerhalb der Erzählung bereichern das Buch ungemein und vermitteln auf berührende Art und Weise die Wichtigkeit und das Potenzial von Büchern. Ein Aspekt, welcher wohl jeden Bücherliebhaber mitnimmt und fesselt!

    Seinen Platz im Leben zu finden und sich nicht zu verstecken, ist für mich persönlich eine der wichtigsten Messages, die der Roman in eindrucksvoller Manier umschreibt. ,,Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" offenbaren ihre Tiefgründigkeit vielmehr auf den zweiten Blick und vermögen dann den Leser, durch authentische Charaktere und eine bedeutsame Atmosphäre, auf die Reise zu sich selbst mitzunehmen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kerstin_aus_obernbeck, 03.09.2023

    Der Roman „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ stand schon eine Weile auf meiner Wunschliste, anschubst durch die Empfehlung in der Buchhandlung meines Vertrauens ist das Buch dann nun bei mir eingezogen.

    Takako fällt aus allen Wolken, als ihr Freund (und Kollege) Hideaki ihr eröffnet, dass er heiraten wird. Besonders schmerzhaft ist, dass nicht sie die Auserwählte ist, sondern seine Verlobte. Mit der Gesamtsituation überfordert kündigt Takako ihren Job und zieht sich in ihre Wohnung zurück – ein Zustand, der schon aus finanziellen Gründen nur temporär aufrecht zu erhalten ist. In dieser Situation meldet sich ihr Onkel Satoru, der in Jinbocho, dem größten Antiquariatsviertel der Welt, eine auf frühmoderne Literatur japanischer Autor*innen der 1. Hälfte des 20. Jhd. spezialisierte Buchhandlung betreibt.
    Er bietet ihr an, ihn im Laden zu unterstützen und über dem Laden zu wohnen.

    Zunächst zeigt Takako wenig Interesse an den Büchern, dem Buchladen, ihrem Onkel und den Menschen im Umfeld des Antiquariats; wenn sie nicht arbeitet, schläft sie. Aber Satoru lässt nicht locker und geht immer wieder auf Takako zu und so findet sie nicht nur einen Zugang zu den fabelhaften Büchern des Antiquariats, sondern auch einen Weg zurück in das Leben.

    Sehen? Was bedeutet das? Es bedeutet, mit einem Teil, vielleicht sogar der ganzen Seele Besitz von etwas zu ergreifen.“ (S.51|Kajii Motojiro – Landschaften einer Seele)

    Satoshi Yagisawa erzählt unaufgeregt eine wunderschöne Geschichte von Liebe, von Verlust und von Hoffnung. Nicht nur Takako hat eine Liebe verloren, in dem Roman begegnet man weiteren Personen, die sich nicht trauen zu lieben, deren Liebe nicht erwidert wird oder die weniger zurückgeliebt werden. Die Charaktere sind etwas distanziert, aber nachvollziehbar beschrieben und das Buch beschreibt leise, aber kraftvoll wie wichtig es ist, zu hoffen und in der Hoffnung von Herzensmenschen bestärkt zu werden.

    Ergänzt wird das Buch durch schöne Zitate aus japanischen Büchern.
    Ein wunderbarer Roman. Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Alexa M., 26.04.2023

    Eine junge Frau die auf einen Schlag alles zu verlieren scheint, sucht Zuflucht in dem Antiquariat ihres Onkels. Dabei kann sie mit Büchern zunächst so gar nichts anfangen. Doch mit der Zeit wird die Buchhandlung zu einem zuhause, dass ihr neue Kraft und Mut gibt, das Leben wieder in Angriff zu nehmen.
    Ein wirklich sehr leichtes, lockeres und kurzweiliges Buch was die Liebe zu Büchern in und zwischen den Zeilen transportiert. Es steckt voller Lebensweisheiten und rührenden Momenten die herzergreifend sind. Die Atmosphäre lässt das Herz jeden Buchliebhabers höherschlagen und lädt dazu ein selbst einmal nach Tokyo zu reisen und das größten Antiquariats-Viertel der Welt zu besuchen. Ich habe jetzt definitiv Lust dazu. Es ist ein unglaublich lebensbejahendes Buch was einem immer wieder vor Augen führt wie wichtig Werte wie Liebe, Freundschaft, Loyalität und der Glaube an sich selbst sind. Es nimmt einen mit auf eine kurze Reise das Leben neu zu entdecken, sich selbst neu zu finden und um mutig einen Neuanfang zu wagen. Die Charaktere sind liebevoll und teilweise ulkig, so dass man neben den berührenden Momenten auch immer die heiteren hat. Die Handlung verläuft sehr unaufgeregt und ohne große Spannungsmomente. Das braucht es aber auch gar nicht, denn es lebt von den Charakteren und den Botschaften die diese mit sich bringen. Und natürlich der Hommage an die großartige Literatur und was sie alles bewirken kann. Es bringt einen poetischen und stellenweisen fast schon malerischen Charakter mit sich und man fühlt sich in der Welt sehr wohl. Das Büchlein mag nicht viele Seiten haben, aber es steckt voller kleiner, liebevoller Überraschungen und man taucht gern für ein paar Stunden ein. Das Ende lässt einen lächelnd zurück und gerne könnte ich mir das wundervolle Cover noch ein Weilchen anschauen. Ein schönes Buch.
    Ein schönes Buch. Ich glaube das trifft es ganz gut. Es ist schön von innen und von außen und ein Lesevergnügen für jeden Buchliebhaber. 5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mary Jane, 24.04.2023

    Cover und Titel sind für Bücherliebhaber ein Traum und so war es für mich ganz klar, das ich dieses Buch lesen werde. Es ist einfach wunderschön und beim bloßen Anblick gerate ich in's träumen und stehe Regelrecht vor der Buchhandlung und möchte nur hinein. Hinein in die Geschichte im Buch, um mehr darüber zu erfahren, was der Inhalt mit sich bringt.

    Der Schreibstil ist so, als schwebe man durch die Seiten. Verständlich geschrieben, bildhaft beschrieben und mit einer Ruhe, die man beim lesen spüren kann.

    Ein in sich stimmiger Roman. Wirklich bezaubernd wie man teilweise in die Umgebung Jimbōchōs abtauchen und in den Buchmeilen, hinter irgendeiner tür eines antiquaritats verschwinden kann. Wie die sonderbarsten und normalsten Menschen an genau solchen Orten aufeinander treffen, in Gespräche und gemeinsam ins schwärmen geraten.
    Takakos Geschichte ist in diesem Buch eine von vielen. Nicht nur sie wird verlassen, auch ihr Großvater wurde von seiner Frau Momoko verlassen, einige der Stammkunden aus dem Buchladen wurden verlassen oder befinden sich in verfahrene Beziehungen. Letztendlich verbindet sie alle miteinander die Liebe zu Büchern. Während Takakos Liebe für's Erste erloschen bleibt, kehrt die alte Liebe ihres Großvaters zurück. Momoko nimmt Takako mit auf eine Reise, die für beide am Ende aufschlussreich sein wird. Ein wirklich tolles und lesenswertes Buch, bei dem ich nicht zu viel verraten möchte! Ich hab's sehr genossen das Buch zu lesen und bin sehr angetan von dem kleinen Einblick in die japanische Kultur.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Yvonne S., 22.04.2023

    Ruhig und Entspannt

    Das Buch „ Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ ist ein schöner leichter Roman aus Japan. Die 25 jährige Takako wird von ihrem Freund verlassen, da dieser eine andere heiraten möchte. Für die junge Frau bricht eine Welt zusammen. Sie kündigt ihren Job und kann vor lauter Kummer nichts mehr mit sich und der Welt anfangen. Takako Onkel bietet ihr an, für Kost und Logie in seiner Buchhandlung zu arbeiten. Aus Mangel an Zukunftsideen und finanzieller Not, nimmt sie das Angebot an und ab hier beginnt der Zauber der Geschichte.

    Der Leser reist nun in das Bücherviertel Jinbocho von Tokio. Hier in Japans Book Town reihen sich unzählige Büchereien und Antiquariate aneinander. Takako lernt die heilsame Kraft des Lesens zu schätzen, sie kann hier neue Freundschaften knüpfen und das Leben wandelt sich langsam wieder der Sonnenseite zu. Die Story nimmt einen unerwarteten Verlauf, wird aber nicht kitschig dabei.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr ruhig und schnörkellos. Der Text liest sich sehr entspannt, fast meditativ und ich finde, dass das sehr gut in eine japanische Geschichte passt. Das Cover ist sehr gelungen und erweckt auf jeden Fall Interesse. Eine klare Kaufempfehlung für dieses Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cornelia, 10.05.2023

    Die heilende Wirkung der Bücher

    Takako ist mir von Beginn an sympathisch. Anfangs wird sie von ihrem Freund enttäuscht und erholt sich nicht davon. Ihr Onkel bietet ihr eine Wohnmöglichkeit in der Buchhandlung Morisaki an. Zu Beginn empfindet sie es als Belastung, zwischen den vielen Büchern eingepfercht zu sein, mit einer schlaflosen Nacht beginnt ihre Liebe zu Büchern. Sie greift eher zufällig zu einem Buch, wird davon mitgerissen und hört dann nicht mehr auf zu lesen. Die Zeit mit den Büchern und den Menschen, die sie in der Buchhandlung kennenlernt, prägen ihr zukünftiges Leben und sie erholt sich von ihrer schlechten Erfahrung.

    Der Schreibstil ist flüssig und einfühlsam, Gefühle nehmen einen hohen Stellenwert ein. Das Buch berührte mich immer wieder, neben den vielen herzlichen Momenten erfrischen lustige und schlagfertige Aussagen von Takako.

    Die Tage in der Buchhandlung Morisaki ist ein Buch über die wichtigen Dinge im Leben, Glück, Liebe, Familie, Freundschaft und Trauer, das ich gern weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Quincyliest, 25.04.2023

    Das farbenfrohe und wunderbar gestaltete Buchcover fällt einem sofort ins Auge, es zaubert eine tolle Atmosphäre, die sich inhaltlich im Buch fortsetzt.
    Die junge Protagonistin Takako erfährt völlig überraschend, dass ihr Freund heiraten wird, allerdings nicht sie, sondern eine gemeinsame Arbeitskollegin. Diesen Schock begreift sie als Chance, um Grundlegendes in ihrem Leben zu ändern. Sie zieht zu ihrem Onkel und jobt in einem Antiquariat. Dort entdeckt sie ihre Liebe zu den Büchern und findet schließlich auch wieder zurück ins Leben. Eine große Rolle spielt dabei auch die Beziehung zu ihrer Tante, zu der sich im Laufe der Zeit eine tiefe Freundschaft entwickelt.
    Der Roman wird ganz leicht und unaufgeregt erzählt. Es passiert eigentlich auch gar nicht so viel, etwas mehr Spannung wäre auch gut gewesen.
    Es ist ein schönes Buch für einen verregneten Sonntagnachmittag, das einfach Spaß macht.

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  • 4 Sterne

    Kristall, 22.05.2023

    Klappentext:

    „Die 25-jährige Takako hat einen Job, eine Wohnung in Tokio und einen festen Freund. Als dieser ihr eines Abends freudig eröffnet, er werde heiraten – und zwar eine andere –, fällt sie aus allen Wolken. Vor Kummer verkriecht sie sich und kündigt ihren Job. Als ihr Onkel ihr anbietet, eine Zeitlang in seinem Antiquariat im berühmten »Bücherviertel« Tokios, Jimbōchō, auszuhelfen und dort auch unterzukommen, findet sie das zwar zunächst alles andere als reizvoll, willigt aber ein. Doch in dem kleinen Zimmer über dem Laden, inmitten von Büchern, entdeckt sie ihre Leidenschaft fürs Lesen – und schöpft allmählich wieder neue Kraft.



    Satoshi Yagisawa erzählt in seinem Bestseller schnörkellos, leichtfüßig und charmant von einer jungen Frau, die durch die heilsame Kraft des Lesens zurück ins Leben und zu neuen Freundschaften findet.“



    Das Leben bietet einem manchmal Herausforderungen denen man nur schwer entgegentreten kann - Takako musste dies leider am eigenen Leib erfahren. Ihr Liebe zu ihrem Freund ist eher ein falsches Spiel, der Job ist auch nicht das Wahre. Takako flieht aus allem und zieht sich wie eine Schnecke in ein Schneckenhaus zurück und darf dies bei ihrem Onkel richtig ausleben. Die Örtlichkeit ist aber kein Schneckenhaus sondern ein Antiquariat in Jimbōchō. Sie lernt ein anderes Viertel kennen (sie blickt wahrlich über ihre Grenzen hinaus), die Leute dazu (ja, es gibt auch ehrliche und nette Menschen) und auch ihren Onkel (es gibt Verbindungen im Leben, denen muss man Chancen geben um sie zu erkennen). Dazu kommen Geschichten, Schicksale und Erkenntnisse die ihrem Leben mehr als oft die Augen öffnen. Satoshi Yagisawa erzählt wahrlich leichtfüßig und schnörkellos - der Roman liest sich mehr als flüssig und ist sehr unaufgeregt. Damit wird nicht jeder Leser klarkommen aber genau das hat mir gefallen. Hier war keine Hektik zu spüren, keine lauten Töne! Alles lief in seinem eigenen Fluss und brachte eben auch einen Tenor für Takako hervor. Die Geschichte las sich oft wie eine Art Jugendbuch, ist es aber nicht. Dennoch würde ich es auch Teenies empfehlen aber eben auch wir Erwachsene werden hier unseren Lesespaß haben! Nicht nur das wunderschöne Cover ist besonders, auch die Geschichte selbst. Die Autorin bringt emotionale Dinge klar auf den Punkt - da stellt sich die Frage, ob wir das in der heutigen Zeit, wo alles so extrem vertieft wird, überhaupt noch verstehen können. Ich fand die Geschichte jedenfalls großartig, den Schreibstil äußerst charmant und die Protagonistin erhellend! 4 sehr gute von 5 Sterne hierfür!

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  • 5 Sterne

    Ute23, 15.04.2023

    Die Zeit in der Buchhandlung Morisaki
    Das Cover mit dem gemalten Bild von einer hell erleuchteten Buchhandlung, in der Wohnung darüber eine lesende Frau, vermittelt Wärme, und passt zum Buch,
    in dem die Protagonistin und Ich-Erzählerin Takako nach einer enttäuschten Liebe die Chance zu einem Neuanfang im Antiquariat ihres Onkels Satoru ergreift.
    Der Roman besteht aus zwei Teilen.
    Der erste handelt von Takakos Tagen im Antiquariat, der zweite von der Rückkehr von Satorus Ehefrau Momoko, welche diesen vor fünf Jahren verlassen hat.
    Im Roman passiert nichts Spektakuläres, aber die Geschichten von Takako, die ihres Onkels und die Momokos sind trotzdem spannend und mit einer unglaublichen Leichtigkeit geschrieben, die ihresgleichen sucht.
    Interessant sind auch die Menschen, denen Takako im ältesten Antiquariatsviertel der Welt Jinbocho begegnet, junge wie alte.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena M., 03.05.2023

    Wohlfühlbuch

    Das Cover des Buchs hat mich sofort angesprochen. Das Cover alleine strahlt schon eine gewisse Ruhe aus wie ich sie von Büchern von japanischen Autoren/Autorinnen gewohnt bin.

    Satoshi Yagisawas Schreibstil fand ich schön flüssig und angenehm zu lesen. Ich liebe die unaufgeregte, poetische Erzählweise in japanischen Büchern. Ich bin wahnsinnig schnell durch das Buch gekommen und habe das Buch fast auf einmal durchgelesen.

    Zum Inhalt:
    Die 25-jährige Takako steht vor den Scherben ihres jungen Lebens. Ihr vermeintlicher Freund teilt ihr voller Freude mit, dass er heiraten wird und zwar eine andere. Zu Takakos Leidwesen arbeitet sie mit ihm und dessen Verlobter in der selben Firma. Daraufhin kündigt sie ihren Job und verkriecht sich. Ihr Onkel bietet ihr dann an, dass sie bei ihm in Jinbocho, Tokios berühmten Bücherviertel, in seinem Buchladen unterkommen kann. Über dem Laden gibt es noch ein Zimmer in dem sie wohnen kann. Widerwillig zieht sie dort ein und entdeckt dort das Lesen für sich und schöpft langsam neue Kraft.

    Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Der Einstieg war toll und ich bin schnell reingekommen. Es war schön zu sehen, wie Takako sich in der Zeit im Buchladen weiterentwickelt hat. Meiner Meinung nach, hat sie eine sehr große Entwicklung durchgemacht, was mich sehr gefreut hat. Anfänglich war sie für mich ein Charakter dessen Handlungen und Gedankenweisen ich nicht immer ganz nachvollziehen konnte, das hat sich im Laufe des Buches aber mehr und mehr geändert. Ihr Onkel Satoru allerdings wurde schnell zu meinem Lieblingscharakter. Ich mochte seine unaufgeregte aber liebevolle Art. Was mich beim Lesen kurz etwas irritiert hat, war, dass das Buch in zwei Teile gegliedert ist, da man vom Klappentext nur auf den ersten Teil schließt. Einmal Takakos Zeit im Buchladen und im zweiten Teil geht es um ihren Onkel und ihre Tante. Dadurch, dass das Buch nur 188 Seiten hat, kam der erste Teil für mich leider etwas zu kurz. Ich hätte gerne noch viel mehr über Jinbocho erfahren. An sich hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen und ich kann es empfehlen, wenn man gerne japanische Literatur liest.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezeichenfee, 16.05.2023

    Es plätschert so dahin

    Takako ist beim Essen mit ihrem Freund, als der ihr eröffnet, er würde heiraten. Wen? Seine Freundin natürlich. Demnach ist Takako nur ein charmanter Nebenschauplatz. Sie ist natürlich völlig fertig, weil sie nichts davon wusste. Sie schläft nur noch, bis ihr Onkel sie einlädt in seinem Buchantiquariat zu wohnen und zu arbeiten.

    Das spektakulärste war wohl die Einleitung, als Takako feststellen muss, dass ihr Freund zweigleisig fährt. Danach ist das Buch recht ruhig, Takako findet wieder in ihr Leben zurück, findet eine neue Arbeit und geht ab und zu ins Cafe und trinkt Kaffee und liest, dabei lernt sie andere Menschen kennen. Interessant wird es dann zwischendurch wieder, als ihre Tante Momoko zu ihrem Mann (Takakos Onkel) zurückkehrt und wieder verschwindet.

    Es sind halt die Leiden eines Menschen, auf seinem Lebensweg. Nicht schön, aber schön schmerzhaft! Satoshi Yagisawa erzählt dies alles sehr ruhig und Ute Enders hat dies wirklich gut übersetzt und rübergebracht. Mit der Übersetzung steht und fällt ja jedes Buch. Die Charaktere kann ich mir gut vorstellen und die Liebesgeschichten finde ich auch irgendwie schön, aber meist eher nur am Rande erzählt. Das Cover ist wirklich wunderschön, so dass man sich so schon in das Buch verlieben kann.

    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
    Krimilesern die gerne Spannung und Action haben, sind hier fehl am Platz. Menschen, die wie ich gerne Cosy Crime lesen, können sich mit der Ruhe im Buch und den normalen Begebenheiten gut anfreunden. Ich mag das Buch und empfehle es mit 4 Sternen.

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