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Buch (Kartoniert) 15.50
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    Andrea B., 15.07.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    In der Hoffnung liegt die Kraft, denn ich habe 5 Sterne gegeben, obwohl ich das Buch noch nicht gelesen habe. Meine Hoffnung liegt darin begründet, dass ich das Buch auch positiv bewerten kann, wenn ich es gelesen habe. Zur Zeit habe ich nicht die Zeit und Musse zum Lesen, also kann ich auch noch keine Bewertungen für die Bücher der Hafenärztin Band 1 bis 4 abgeben. Sorry, aber hexen kann ich noch nicht.

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  • 5 Sterne

    Marion M., 20.12.2021

    Als eBook bewertet

    Hamburg, 1910: Die Ärztin Anne Fitzpatrick muss London Hals über Kopf verlassen und kehrt zurück in ihre Heimatstadt Hamburg. Dort will sie ihre Arbeit als Ärztin für bedürftige und gefallene Frauen und deren Kinder sowie ihren Kampf für Frauenrechte fortsetzen. Bei der Eröffnung ihres Frauenhauses findet die Pastorentochter Helene eine Leiche im Wasser – bevor das Haus richtig öffnen kann, wird es schon wieder geschlossen. Der eigensinnige Ermittler Berthold Rheyd beginnt sich in den Fall zu verbeißen, auch wenn die Obrigkeit diesen als „Mord im Milieu“ abtun will. Als weitere tote Frauen gefunden werden, erkennt er schnell, dass mehr dahinter steckt und wittert außerdem, dass Anne etwas verbirgt. Anne indessen spürt, dass sie selbst in höchster Gefahr schwebt, denn der Mörder scheint seine Taten ganz gezielt in ihrem Umfeld zu begehen...

    Sehr fesselnder, gut geschriebener Roman und packender Kriminalfall. Die Autorin versteht es ausgezeichnet, ihren Figuren Persönlichkeit zu verleihen und ihr Umfeld und ihre Geschichte anschaulich und bildhaft zu beschreiben. Geschickt verwebt sie außerdem den Kriminalfall mit aktuellen Themen der Zeit wie der Kampf um Frauenrechte, soziale Abgründe, das Klassensystem der damaligen Gesellschaft, aber auch die pulsierende Metropole Hamburg und den Aufbruch in eine neue Zeit. Hier stehen junge Menschen, die für Gleichberechtigung und einen sozialeren Staat kämpfen, die vom freien Willen überzeugt sind und dass jeder eine Chance verdient hat, den „alten“, konservativen, durchweg männlichen Mächtigen gegenüber. Letztere kämpfen mit aller Macht um den Erhalt der alten Ordnung und sind der festen Überzeugung, dass ein jeder da steht, wo er von Gottes Gnaden hingehört. Verkörpert wird dies besonders durch Helene und ihre Familie, ihren gestrengen Pastorenvater und die demütig gehorchende Mutter auf der einen, die aus der Enge des Patriarchats ausbrechenden Kinder auf der anderen Seite.

    Aufgebaut ist die Geschichte um die drei Hauptfiguren Anne, Helene und Burkhard, aus deren Perspektiven jeweils erzählt wird. Nach und nach verknüpfen sich deren Leben immer mehr und damit auch deren Sichtweisen. Jeder von ihnen verkörpert eine soziale Schicht, Burkhard die Arbeiterklasse, Helene das konservative Bürgertum und Anne die reiche Oberschicht, wobei sich bei diesen jungen Menschen die Grenzen bereits verwischen. Alle drei haben ihre Päckchen zu tragen und Altlasten aus der Vergangenheit. Helene und Anne brechen aus und arbeiten für und mit den untersten sozialen Schichten, Burkhard als Arbeiterkind spielt in einem elitären Fußballverein und erarbeitet sich einen Status bei der Polizei. Alle drei eint ihr starker Wille und der Wunsch nach der Wahrheit, nach Aufklärung und ihren Kampf für die Schwachen. Es sind eigenwillige Charaktere, mit denen man sofort mit lebt und über die man gerne mehr erfahren möchte, zumal das Geheimnis von Anne um die Geschehnisse in London nicht komplett gelöst werden. Vor allem Helene macht meines Erachtens eine große Entwicklung durch, sie ist auch die jüngste und steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Sie reift durch die Ereignisse und findet einen klugen Kompromiss mit ihrem Vater bezüglich ihrer Berufswahl. Außerdem reflektiert sie viel und korrigiert ihr eigenes Verhalten. Ein weiterer wichtiger Mitspieler ist der Journalist und Sozialist Lauritzen, der damit ebenfalls für eine – damals verfolgte - Minderheit steht und der durch seine Artikel großen Einfluss auf die Öffentlichkeit ausübt. Auch er trägt einiges zur Aufklärung bei.

    Der Fall selbst ist durchaus spannend und die Ermittlungsarbeit interessant erzählt. Besonders das Zusammenspiel der Truppe um Kommissar Rheydt, die ebenfalls erst zusammenfinden muss, ist spannend und glaubhaft erzählt. Die Geschichte lebt aber weitaus mehr von der unterschwelligen Bedrohung für Anne und ihre persönliche Involviertheit sowie ihre Arbeit für die sogenannten gefallenen Frauen. Davon dass sie und Helene gemeinsam ermitteln, kann keine Rede sein, es ist eher Zufall, dass Helene mit ihrer ungestümen jugendlichen Neugier einige Male zur rechten Zeit am rechten Ort ist. Sie hat aber ebenso wie Anne ein feines Gespür für die Menschen und ein großes Herz für die Benachteiligten. Für Berthold spricht, dass er das „Gerede“ der jungen Frau ernst nimmt, er steht für moderne und offene Ansichten in einer männlich dominierten Welt.

    Fazit: Sehr gelungener Auftakt zur neuen Trilogie um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick, Sozial- und Gesellschaftsstudie und Kriminalfall in einer geschickt verwobenen Geschichte, die sich flott herunterliest und bei der man es bedauert, dass sie schon zu Ende ist. Um so mehr freut man sich auf die weiteren Bände, die bereits nächstes Jahr erscheinen und die ein Wiedersehen mit den lieb gewonnen Figuren bescheren.

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  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 02.01.2022

    Als eBook bewertet

    Spannung, Historie und starke Frauen

    Worum geht’s?
    Dr. Anne Fitzpatrick kommt aus einer reichen Familie, hat ihr Leben aber der Unterstützung der hilfsbedürftigen Frauen verschrieben, für die sie in Hamburg ein Frauenhaus eröffnet. Helene, ebenfalls Tochter aus gutem Hause, eifert ihr nach. Als plötzlich zweit tote Frauen aufgefunden werden, schrecklich zugerichtet, steht die Zukunft des Frauenhauses auf Messers Schneide.

    Meine Meinung:
    „Die Hafenärztin – Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ von Henrike Engel (Ullstein Buchverlage, Januar 2022) ist der erste Teil um die Ärztin Dr. Fitzpatrick. Die Autorin vereint in ihrem historischen Roman die Geschichte der Frauenbewegung mit einem spannenden Kriminalfall vor dem Hintergrund des historischen Hamburgs. Ihr Sprachstil lässt ihre LeserInnen direkt in das Hamburg der 1910er Jahre eintauchen, so plastisch sieht man die engen Gassen vor sich, die Häuser, der Trubel am Hafen. Das Buch ist ein absoluter Flashback in diese Zeit.

    Hauptsächlich haben wir es mit drei Personen zu tun. Zum einen Dr. Anne Fitzpatrick, die aus London nach Hamburg, ihre Geburtsstadt, flüchtet, um dort unter falschem Namen Gutes zu tun. Ihre Vergangenheit bleibt vage, aber ich mag sie. Sie kommt aus wohlhabender Familie, ist stark, gibt nichts auf Konventionen. Sie ist, was für diese Zeit selten ist, eine studierte Frau und setzt sich und das Geld, das sie von ihrem Vater erhält, für die hilfsbedürftigen Frauen ein und engagiert sich für die Rechte und Gleichberechtigung der Frauen. Dann ist da noch Helene, die sportliche und eigenwillige Pastorentochter, die sich von ihren Eltern löst und im Rahmen des Buches erwachsen und selbstständig wird. Sie ist zielstrebig, weiß, was sie will und tut alles, um es zu bekommen. Und nicht zuletzt der fußballspielende Kommissar Berthold Rheydt, etwas verlottert aber sehr fokussiert. Auch er ein gelungener und sympathischer Charakter.

    Dann die Geschichte selbst. Ich bin direkt eingetaucht in Kulisse der Stadt Hamburg in der damaligen Zeit. Es war spannend, die Polizei bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Den Beginn der Kriminologie zu erleben. Die ersten Blutproben. Die ersten Faserproben. Unglaublich, wie damals ermittelt wurde im Vergleich zu heute! Dann die Suffragetten und ihr Kampf, auch hier durften wir einen Einblick erhalten. Die Frauenhäuser, die stärker werdenden Frauen. Das Buch war von Anfang bis Ende spannend und hatte dabei so viele interessante Infos - es war einfach nur genial! Die dusteren Gassen, die Jagd nach dem Mörder, das Finale am Schluss; ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil und kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es mit allen weitergeht! Mir sind die Protagonisten ans Herz gewachsen und ich freue mich darauf, ihnen bald wiederbegegnen zu dürfen!

    Fazit:
    Mit „Die Hafenärztin – Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ beginnt Henrike Engel ihres historische Romantrilogie um Dr. Anne Fitzpatrick und ihren Kampf für Frauenhäuser, für die armen und misshandelten Frauen. Um ihre Geschichte herum rankt sich ein spannender Kriminalfall, ähnlich Jack the Ripper, und sie gerät selbst in den Fokus des Mörders. Unterstützt wird sie von Helene, einer Pastorentochter und Kommissar Berthold Rheydt. Die Charaktere im Buch waren mir so sympathisch! Es war spannend, die Ermittlungen mitzuerleben, von den Kämpfen der Suffragetten zu lesen, einzutauchen in das damalige Leben – sowohl der armen als auch besser betuchten Gesellschaftsschicht. Das Buch war lebendig, mitreißend und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil!

    5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir, ich hoffe, ich darf all die Menschen, die mir auf diesen Seiten begegnet sind und die mir ans Herz gewachsen sind, bald wiedersehen!

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  • 5 Sterne

    Nancy S., 26.12.2021

    Als Buch bewertet

    1910
    Als eine der ersten Ärztinnen Deutschlands eröffnet Anne Fitzpatrick ein Frauenhaus in Hamburg um andere Frauen zu unterstützen und kämpft voller Leidenschaft für deren Rechte und die Emanzipation.
    Dabei bekommt sie neben viel Unterstützung – unter anderem von der couragierten Pastorentochter Helene – auch ebenso viel Hass.
    Als dann auch noch im Hafen in der Nähe ihres Frauenhauses zwei Frauenleichen gefunden werden, spitzt sich die Lage zu und obwohl Kommissar Berthold Rheydt auf Hochtouren ermittelt, gerät schnell auch Anne Fitzpatrick selbst ins Visier des Mörders…

    Das Buch „Die Hafenärztin - Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ von Henrike Engel finde ich echt großartig – nicht zuletzt, da es sich von sonstigen historischen Romanen abhebt.
    Im Gegensatz zu anderen Büchern, dieses Genres, stehen in diesem Buch nicht die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Liebe im Fokus, sondern viel mehr der Kampf der Frauenbewegung und die erschütternde Mordserie sowie die damit verbundene Suche nach dem Täter – ohne dabei allerdings in die Krimischiene abzudriften.

    Besonders gut gefällt mir, wie glaubhaft und authentisch das ganze Thema der Frauenrechtsbewegung und die Umstände zur damaligen Zeit dargestellt sind.
    Man bekommt einmal mehr vor Augen geführt, was Frauen das letzte Jahrhundert bereits erreicht haben und wie weit wir mittlerweile in dieser Hinsicht sind, auch wenn der Weg dahin steinig und der Kampf dafür extrem hart & zermürbend war.

    Außerdem finde ich super, die Handlung aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt zu bekommen. Das hat die Geschichte noch dynamischer und greifbarer gemacht.

    Die drei Protagonisten find ich erstklassig, da sie allesamt extrem facettenreich, ausdifferenziert und sympathisch sind.

    Helene finde ich allerdings am besten.
    Sie führt ein wohlbehütetes Leben, in dem es ihr an nichts fehlt und trotz dessen - oder gerade deswegen - möchte sie sich für die einsetzen, den es nicht so gut geht und den Kampf um Emanzipation unterstützen.
    Sie ist eine echte Kämpfernatur mit starken Willen, die weiß was sie will und sich von ihren Zielen nicht abbringen lässt.

    Anne Fitzpatrick ist ebenfalls eine extrem starke, junge Frau, die bereits vom Leben gezeichnet ist. In London hat man ihr anscheinend übel mitgespielt, sodass sie fliehen musste und nun keinen mehr so recht über den Weg traut. Ich hoffe sehr in Band Zwei noch mehr über sie, ihr „altes“ Leben in London und ihre Familie zu erfahren, da diese Themen mir noch zu kurz kamen.

    Auch bei dem Kommissar Rheydt wünsche ich mir im zweiten Band noch mehr persönliche Einblicke in sein Leben.
    Ansonsten finde ich auch sein Charakter echt super. Er vertritt für die damalige Zeit sehr moderne – speziell auch den Frauen gegenüber – Ansichten. Er ist keineswegs „angepasst“, sondern sticht mit seiner etwas eigensinnigen Art sowie Denk- & Handlungsweisen heraus.

    Der Schreibstil hat schließlich das Buch für mich perfekt gemacht.
    Henrike Engel schreibt passend zum Jahr 1910 und zum Handlungsort Hamburg.
    Die Geschichte wird durch ihre Art zu Schreiben lebendig, glaubwürdig und extrem spannend. Das Buch hat mich mitgerissen und nicht mehr losgelassen. Es hat mich emotional total eingebunden.

    FAZIT

    Ein extrem starkes Buch mit starken Protagonisten.
    Ein Buch, dass die Geschichte, vor allem die der Frauen, absolut authentisch darstellt und erzählt.
    Es war jede Minute des Lesens wert.
    Von mir - nicht nur für Fans von historischen Romanen - eine absolute Leseempfehlung!

    Ich kann es kaum erwarten, endlich den zweiten Band "Die Hafenärztin - Ein Leben für das Lachen der Kinder" lesen zu können!

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 03.01.2022

    Als Buch bewertet

    „….Ein neues Jahrzehnt war angebrochen, aber für sie war es viel mehr als das. Noch vor 48 Stunden hatte sie auf einer Party gelacht, getrunken und getanzt. […] Niemals hatte sie geahnt, was ihr der nächste Morgen bringen würde...“

    Wir schreiben das Jahr 1910, als Anne Fritzpatrick von jetzt auf gleich London verlassen muss. Die Ärztin kehrt nach Hamburg zurück, der Stadt ihrer Kindheit, in der sie bis zu ihrem 15ten Lebensjahr als Tochter eines Reeders gewohnt hat. Auch damals geschah der Aufbruch nach London nicht freiwillig.
    In Hamburg will Anne im Hafenviertel ein Frauenhaus eröffnen. Am ersten Tag erscheinen nicht nur Reporter, sondern auch Helene, die Tochter eines Pastors. Ausgerechnet die sieht im Wasser eine Frauenleiche.
    Die Autorin hat einen spannenden historischen Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
    Der Schriftstil ist ausgereift. Die Personen werden gut charakterisiert.
    Anne weiß, was sie will. Sie setzt sich für die Rechte der Frauen ein und macht sich damit für deren Gegner angreifbar.

    „...Früher, in England, hatte sie geglaubt, den Frauen die Augen über ihre gewalttätigen Männer öffnen zu müssen, aber sie hatte stattdessen erlebt, dass diese ihre Peiniger noch verteidigten...“

    Nun geht Anne einen neuen Weg. Sie bietet Frauen praktische Unterstützunga n. Gleichzeitig bleiben einige Fragen aus der Vergangenheit lange im Dunkeln. Das betrifft den Abstieg ihrer Familie als auch ihre Flucht aus London.
    Helene soll eine Hauswirtschaftsschule besuchen. Doch das Leben ihrer Mutter zeigt ihr ein: Hausfrau und Mutter als Lebensziel genügen ihr nicht. Sie möchte mehr erreichen, vielleicht sogar studieren. Natürlich beißt sie bei ihrem Vater erst einmal auf Granit.
    Der Fall wird von Berthold Rheydt übernommen. Es ist für ihn eine Chance, zu zeigen, was er kann. Mir gefällt vor allem, wie er mit seinen Untergebenen umgeht und diese bewusst nach ihren Fähigkeiten mit einspannt. Ansonsten würde man Berthold als gebrochenen Mann bezeichnen. Ein Schicksalsschlag hat seinem Leben die entscheidende Wende zur Polizei gegeben.
    Die Autorin beherrscht den Umgang mit schönen Sprachbildern.Sie gibt der Geschichte Raum für die Beschreibung der Stadt, aber auch von Wetter und Natur.

    „...Hatte sich der gestrige Abend noch mit undurchdringlichen Nebel und Regen verabschiedet, so zeigte sich der heutige Tag wie klargespült, eine gnädige Hand hatte den grauen Schleier gelüftet...“

    Deutlich herausgearbeitet werden ebenfalls die Gefühle der Protagonisten. Für Anne ist der Neuanfang mit Einsamkeit verbunden. Menschen, die sie liebte, ließ sie in London zurück. Doch ein anders Gefühl beschäftigt sie ebenfalls.

    „...Es war Wut. Ihre Wut, immer wieder gegen die gleichen Mauern zu rennen. An den Regeln zu scheitern, die Männer aufgestellt hatten...“

    Anne ahnt, dass sie in den Fokus des Mörders geraten ist. Gleichzeitig wird bei der Polizei gegen die Ermittlungen interveniert. Man soll gefälligst den Täter im Milieu des Untergrunds suchen. Berthold und seine Leute aber wissen, dass er aus ganz andern gesellschaftlichen Schichten kommen muss.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen, auch wenn die eine oder andere Frage offen bleibt. Das betrifft allerdings nicht den Kriminalfall. Der ist gelöst. Außerdem malt die Autorin mit ihrem Buch ein stimmiges Zeitgemälde in einer Zeit der Umbruchs, wo Neues und Altes aufeinander prallen.

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  • 5 Sterne

    Sylvia D., 31.01.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung und Fazit:

    Anne, eine der Protagonistin, hadert mit ihrem Leben und dem oftmals ohnmächtigen Kampf gegen das Elend. Sie musste England fluchtartig verlassen und setzt sich nun in Hamburg für Frauen ein und versucht ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie engagiert sich sehr und beobachtet weiter die ersten Erfolge der Sufragetten in England. Doch sie ist nur mit ihrer Arbeit beschäftigt und vergisst sich dabei selbst.
    Seite 100 "... Mit fünfzehn hinterfragt man die Eltern, sieht sie mit kritischen Augen, insbesondere den fast fremden Mann, der über das Leben der Tochter bestimmte, als kennte er sie besser als sie sich selbst."
    Helenes Wandel wird deutlich dargestellt. Sie war sicher schon immer rebellisch, hat sich aber meist mit kleinen Siegen zufrieden gegeben und diese haben nur sie betroffen. Doch irgendwann hat sie erkannt, dass sie privilegiert ist und die anderen unverdient jämmerlich leben müssen.
    Seite 71: "Helene krampfte ihre Hände um die Ruder, sie wusste nicht, wohin mit ihrer Wut, ihrer Energie, dem Hunger aufs Leben. Sie fühlte sich so bereit auszubrechen, aber gleichzeitig hilflos, weil sie keine Möglichkeit sah, wie sie entkommen konnte. Dabei war sie gestern noch so nah dran gewesen. ... "
    Seite 276: "Helene betrachtete sich im Spiegel und fragte sich, ob ihr der Spagat zwischen zwei Welten gelingen würde - der, in die sie als großbürgerliche Tochter hineingeboren worden war, und der, zu der sie sich hingezogen fühlte. Einer Welt, in der Frauen engagiert für ihre Rechte und füreinander eintraten, was in der Gesellschaft, wie sie nun mal war, nicht auf Gegenliebe stieß. Sie würde kämpfen und auf Privilegien verzichten müssen, sie würde sich zurücknehmen und die Ziele der Gemeinschaft in den Vordergrund stellen müssen." An dieser Rolle hat mir sehr gut gefallen, wie der Wandel dargestellt wurde und wie erbitterlich sie gekämpft hat und auch Fehler eingestanden hat, in dem sie sich dafür entschuldigt hat.

    Berthold, der Kommissar, vergeht fast am Verlust von Frau und Kind ans Watt. Er hat nur noch seine Arbeit und den Fußball im Kopf. Doch er ist unerbittlich und kämpft für die Gerechtigkeit und scheut sich nicht, auf ungerechtes hinzuweisen. Er setzt sich für seine Untergeben ein und freut sich für Erfolge mit.
    Seite 83 "Dieses Verhalten, der Polizei nicht zu trauen, war Berthold nur allzu bekannt. Je niedriger der gesellschaftliche Status, desto größer das Misstrauen gegenüber dem Staat. -Die da oben- interessieren sich doch sowieso nicht für -uns da unten-, war gängige Meinung. Allerdings, korrigierte er sich im Geiste, galt das auch für die Spitze der Gesellschaft. Die Adligen und die reichsten Bürger der Stadt. Auch sie hatten die fatale Neigung, Dinge unter sich auszumachen oder unter den Teppich zu kehren, weil sie der Meinung waren, den Staat gehe ihr Leben nichts an."

    Das Buch bietet einen guten Einblick in das Elend der damaligen Zeit und den Unterschied der verschiedenen Stände. Und ist dabei sehr spannend und liefert viel Wissen rund um den Kampf für Frauenrechte. Eine klare Leseempfehlung.

    Mein Dank geht an das Team von vorablesen.de, den Ullstein-Verlag und an Henrike Engel für die tollen Lesestunden.

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  • 5 Sterne

    Astrid B., 04.01.2022

    Als Buch bewertet

    Mir hat das Buch so richtig gut gefallen.
    Für mich stimmte da einfach sehr vieles.

    Es ist eher eine Art historischer Krimi, für mich als Krimi Fan natürlich richtig gut. Zudem spielt es noch in der schönsten Stadt der Welt - was für mich das Buch noch intensiver macht. Hamburg, das ich natürlich gut kenne, im Jahre 1910.
    Die beschriebenen Orte kannte ich oft, konnte mir vorstellen, wie sie noch vor der Zerstörung des zweiten Weltkriegs ausgesehen haben - wie die Wege sind, die die Protagonisten gehen.

    Überhaupt die Protagonisten. Im Prinzip gibt es drei Hauptpersonen, über die abwechselnd berichtet wird, allerdings auch im Zusammenspiel miteinander.
    Alle haben Ecken und Kanten, das macht sie so lebensecht.

    Dem Titel nach die Hafenärztin - Anne Fitzpatrick, die aus London fliehen muß - den Grund erfährt man (noch) nicht, kann ihn aber doch erahnen.
    Sie setzt ihre gesamte Kraft darauf, im Hafen das grüne Haus zu eröffnen , eine Art modernes Frauenhaus, in das sich gerade sehr arme Frauen flüchten können, dort ärztlich behandelt werden, für sich und ihre Kinder warmes Essen & Kleindung bekommen sollen.
    Anne setzt ihre ganze Kraft ein, man bekommt das Gefühl, daß sie das auch des Vergessens wegen macht, dabei aber auch ihre volle Überzeugung auslebt.
    Dementsprechend wirkt sie auch etwas unnahbar, nicht jeder ihrer Schritte ist nachvollziehbar. Sprich, ich hätte sie ab und an schütteln mögen, trotzdem ist ihre Figur faszinierend.

    Dann Helene Curtius - die Pastorentochter aus gutbürgerlichem Hause.
    Sie war für mich eigentlich die interessanteste Figur, da sie meiner Meinung nach die größte Entwicklung innerhalb des Buches durchlebt.
    Gerade das gefiel mir besonders, von einer naiven jungen Frau zu einer selbstbewußten jungen Dame, die für sich entdeckt, was sie für ihr Leben möchte.

    Letztlich noch Berthold Rheydt, der Kommissar der Mordkommission, der sich um die Fälle ermordeter Frauen im Hafen Hamburgs kümmern muß. Nebenbei ein leidenschaftlicher Fußballspieler - richtig schön, beim damals gerade entstehenden Verein FC St. Pauli 1910.
    Als Hamburgerin für mich natürlich spannender, als für nicht Hamburger, denke ich mal.
    Ein knorriger Mann, nicht unsympathisch, aber auch nicht der typische Beamte (zum Glück)

    Gerade das Zusammenspiel der Figuren, die Darstellung der Frauenhäuser zur damaligen Zeit, das Elend der Armut, besonders in der Gegend des Hafens. Die bigotte Politik der Zeit.
    All das macht das Buch zu einem für mich sehr spannenden Gesamtbild.
    Ich habe es auch sozusagen in einem Rutsch durchgelesen und mochte zwischendurch gar nicht aufhören.
    Der Schreibstil ist also dementsprechend flüssig und gut.

    Ich warte doch gespannt auf den nächsten Teil, der leider noch so lange auf sich warten läßt.

    Fazit
    Ein spannender Historischer Krimi, der das Kolorit des damaligen Hamburgs sehr gut einfängt, den Figuren Leben einhaucht, so daß man das Gefühl bekommt, sie zu begleiten. Ihre jeweiligen Entwicklungen einfängt und sie auch im Zusammenspiel interessant darstellt.
    Ich kann es doch für Fans historischer Krimis sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 27.12.2021

    Als Buch bewertet

    Mit dem Untertitel "Ein Leben für die Freiheit der Frauen" ist dieser erste Band der Auftakt einer Trilogie und spielt in Hamburg im Jahr 1910.

    Die Ärztin Anne Fitzpatrick, die jahrelang in London gelebt hat, kehrt nach Hamburg zurück, allerdings unter falschem Namen, da sie aus London fliehen musste. Auch in Hamburg verschweigt sie, dass ihr Vater hier einst Großreeder und sehr einflussreich gewesen war. Sie will in einer der ärmsten Gegenden am Hafen Frauen helfen, die in Not sind und eröffnet dort ein Frauenhaus. Die 18jährige Pastorentochter Helene will nicht, wie vom strengen Vater verlangt, in die Hauswirtschaftsschule, wo sie auf eine zukünftige Ehe vorbereitet werden soll. Vielmehr möchte sie sich sozial engagieren. Als sie auf Anne Fitzpatrick trifft, ist sie von ihr begeistert. Doch dann findet sie zufällig im Hafenbecken eine Leiche, die zweite wird kurz darauf daneben entdeckt. Zwei Frauen wurden ermordet und verstümmelt. Kommissar Berthold Rheydt muss sich gegen seine Vorgesetzten durchsetzen, die die Morde herunterspielen wollen. Schnell wird ihm nämlich klar, dass das Morden weitergehen wird, dies nur ein Anfang ist.

    Mir hat der Schreibstil von 𝐇𝐞𝐧𝐝𝐫𝐢𝐤𝐞 𝐄𝐧𝐠𝐞𝐥 sehr gut gefallen. Einerseits konnte man sich gut in die Szenerie des historischen Hamburg hineinversetzen, anderseits wurde die Geschichte spannend erzählt. Durch die Morde und die Suche nach dem Mörder wurde ein Spannungsbogen aufgebaut, zusätzlich sind aber noch die Hintergründe der Protagonisten geheimnisvoll und mit alten Vorkommnissen, die sich auf ihr jetztiges Leben auswirken, belastet. Die Autorin schafft es Einblick in eine von Männern dominierte Gesellschaft zu geben und die Anfänge der Frauenbewegungen. Die Gegensätze von Glanz und Elend und Aufbruch und Beharren sorgen zusätzlich für Konfliktpotential.

    Die drei Protagonisten sind sehr unterschiedlich, von ihrer Herkunft, ihren Erlebnissen, ihrem jetzigem Leben und ihrer Herangehensweise an Probleme. Durch die sich abwechselnden Sichtweisen bekommt man als Leser ein gutes Gespür für sie und durch ihre Unterschiedlichkeit wird es auch interessant. Auch kleinere Nebenschauplätze, wie z.B. das Fussballspielen des Kommissars beim FC St. Pauli mit all seinen Regelungen war interessant geschildert. So bekommt man als Leser auch gleich sehr gute Einblicke in das Leben vor 100 Jahren.

    Mir hat der Auftaktband gut gefallen, eine gelungene Mischung aus Historie, Krimi und Frauenliteratur. Ich freue mich daher schon auf den nächsten Band, der im Juni 2022 erscheinen wird und bei dem ich vor allem auch auf die weitere Entwicklung der drei Hauptprotagonisten gespannt bin.

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  • 5 Sterne

    Sonja W., 02.02.2022

    Als Buch bewertet

    In ihrem neuen Roman, dem Auftakt einer großen neuen Saga, entführt uns die Autorin Henrike Engel ins Hamburg der Kaiserzeit. Hier kämpft eine junge Ärztin gegen alle Widerstände für die Rechte von Frauen und begibt sich dabei in große Gefahr.
    Der Inhalt: Hamburger Hafen, 1910: Anne Fritzpatrick ist eine der ersten Ärztinnen Deutschland. Sie kehrt nach zahlreichen Jahren in England, umgeben von einem großen Geheimnis, nach Hamburg zurück. Hier arbeitet sie unter großen Anfeindungen in einem Frauenhaus. Ihre Mission ist es, Frauen zu helfen, denen großes Leid zugefügt wurde. Da taucht eines Tages die Pastorentochter Helene bei ihre auf und will sie unterstützen. Da werden neben dem Frauenhaus im Hafenbecken zwei Leichen entdeckt. Die Opfer hatten Kontakt zu einer Frauenbewegung wie Anne selbst auch. Die Polizei spielt den Mord im Milieu herunter. Doch der wortkarge Kommissar Berthold Rheydt ermittelt trotzdem weiter. Die beiden Frauen begeben sich auf die Suche nach Antworten und Anne gerät dabei immer mehr in Gefahr.
    Wosw! Was für ein spannendes und packendes Buch, eine Geschichte, die unter die Haut geht. Noch jetzt nach Beendigung des Buches läuft mir ein kalter Schauer den Rücken herunter und wenn ich die Augen schließe, sehe ich Szenen, die zu einem Gänsehautfeeling führen. Der Schreibstil der Autorin ist einfach gigantisch. Bin total beeindruckt. Sie lässt die Lektüre, die ein wahrer Krimi ist, lebendig werden. Ich sehe das Elend des Gängeviertels, bewundere die Frauen, die sich hier für die Ärmsten einsetzen, allen voran Anne. Eine starke Frau, die sich um die Jahrhundertwende für die Rechte der Frauen einsetzt, dafür kämpft und sich selbst dadurch in große Gefahr bringt. Anne umgibt jedoch ein Geheimnis, das noch nicht gelüftet wurde. Und dann ist da Helene, die Pastorentochter, die endlich etwas Sinnvolles tun will, nachdem ihr Vater ihr das Studieren verbietet. Und der Dritte im Bunde ist Kommissar Rheydt, der nach einem tragischen Unglück nur für die Arbeit und den Sport lebt. Sein größtes Glück ist beruflicher Erfolg. Von Frauen will er nichts mehr wissen. Doch man merkt schon beim Lesen, dass die Ärztin einen gewissen Reiz auf ihn ausübt. Und der Spannungsbogen der mich währende des Lesens und bei der Mördersuche begleitet, ist einfach sensationell. Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen.
    Ein absolutes Lesehighlight, ein äußerst gelungenen Auftakt einer neuen Sage. Ich warte jetzt schon voller Spannung auf die Fortsetzung. Übrigens finde ich das Cover klasse. Gerne vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Thomas B., 25.12.2021

    Als Buch bewertet

    Lohnt sich
    Mit ihrem Kriminal- und Gesellschaftsroman „Die Hafenärztin“ hat Henrike Engel meiner Meinung nach einen Treffer gelandet. Es gelingt ihr, einerseits ein sehr plastisches, teils drastisches Sittengemälde Hamburgs vor dem ersten Weltkrieg zu malen und auf der anderen Seite eine spannende Kriminalgeschichte zu erzählen. Die drei Protagonistinnen, von denen einer ein Mann ist, laufen sich ständig über den Weg, manchmal zufällig, meistens aber beabsichtigt.
    Da ist Dr. Anne Fitzpatrick, die allerdings gar nicht so heißt, eine Kämpferin für Frauenrechte und gleichzeitig engagierte Mitarbeiterin in Frauenhäusern in Hamburg. Auf sie hat es der Hafenmörder letztlich abgesehen. Dann gibt es Helene Curtius, eine höhere Tochter aus gutem Haus, die gegen die strengen Regeln des Vaters rebelliert. Sie will nicht schweigende, duldende Hausfrau und Mutter werden, wie es ihr vorgelebt wird. Sie versucht über Dr. Fitzpatrick in die Hamburger Frauenbewegung zu kommen.
    Und es gibt den Kommissar Reydt, ein innerlich zerrissener Mann, der beauftragt wird, den bestialischen Mord an zwei Frauen im Hafen aufzuklären. Dafür ist er dem Polizeichef „gerade gut genug“. Da die Morde in unmittelbarer Umgebung des neu eröffneten Frauenhauses von Dr. Fitzpatrick geschehen und Helene zufällig die erste Leiche gefunden hat, überkreuzen sich die Wege dieser drei immer wieder.
    Das richtig Gute an diesem Roman ist die Darstellung des Lebens der Menschen zu dieser Zeit, ihre Ideale, ihre Ängste, und insbesondere ihre teilweise erbärmlichen Lebensumstände. Hier wird so gut wie nichts ausgelassen, schuftende Arbeiter, junge Frauen, die ihren Körper verkaufen müssen, weil es sonst keine Einnahmen gibt, das Hausmädchen der Curtius, die scheinbar eine Freundin von Helene ist, aber tatsächlich nur ihr Trinkgeld braucht und nachts dem Vater zu Diensten sein muss, der Standesdünkel in der Fußballmannschaft, wo man -damals!- als Arbeiter oder einfacher Mann nicht in die Mannschaft der FC St. Pauli kam und noch so vieles mehr. Es lohnt sich zu lesen.
    Der einzige Wermutstropfen ist, dass irgendwann, so ca. 30-50 Seiten vor Schluss die Autorin gemerkt hat, dass ihr über lauter Sittengemälde und Gesellschaftsbeschreibung die Auflösung der Mordfälle aus dem Blick geraten ist. Holterdiepolter wird schnell ein dramatischer Schlussplot entworfen, so ganz im Gegensatz zu der vorher so ruhig ausgebreiteten Geschichte steht. Das hätte sie auch langsamer angehen und etwas früher beginnen können. Dennoch alle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    cybergirl, 20.12.2021

    Als Buch bewertet

    Historischer Roman mit Krimi-Charakter

    Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Frauen die den Beruf der Ärztin in Deutschland ausüben.
    Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen denen Leid zugefügt wurde zu helfen und so hat sie ein Frauenhaus eröffnet.
    Auch die Pastorentochter Helene möchte helfen und findet eine Anstellung im Frauenhaus.
    Im Hafenbecken neben dem Frauenhaus werden zwei Leichen gefunden.
    Die Polizei bewertet es als Mord im Milieu.
    Doch es waren Frauen die Kontakt zur Frauenbewegung hatten.
    Kommissar Berthold Rheydt ermittelt in diesem Fall.
    Auch Anne sucht mit Hilfe von Helene nach einem Motiv für den Mord und die zwei Frauen geraden in große Gefahr.

    „Die Hafenärztin-Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist der erste Band einer neuen Buchreihe von Henrike Engel.
    Das Cover sieht mit seiner Goldprägung sehr edel aus, man muss es in der Buchhandlung einfach in die Hand nehmen.

    Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten erzählt.
    Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland.
    Sie hat lange in England studiert und ist jetzt möchte sie in Deutschland den Frauen helfen.
    Anne ist eine sehr starke Frau, sie weiß was sie will.

    Auch Helene gefällt mir sehr gut.
    Sie hat auch einen starken Willen. Vor allem möchte sie sich nicht in die Rolle der Ehefrau pressen lassen.
    Auch sie würde am liebsten studieren oder zumindest einen Beruf erlernen mit dem sie ein selbstständiges Leben führen kann.

    Kommissar Berthold Rheydt ermittelt im Fall der getöteten Frauen.
    Für ihn ist es der erste Fall den er eigenständig lösen muss. Manchmal wirkt er etwas melancholisch. Er hat einen Verlust erlitten mit dem er noch nicht fertig geworden ist.

    Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden.
    Die Suffragettenbewegung kommt immer mehr aus England nach Deutschland herüber. Die Frauen kämpfen für ihr Wahlrecht.

    Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte.
    Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Sie versteht es ihre LeserInnen zu fesseln.

    Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Die Hafenärztin-Ein Leben für das Lachen der Kinder“, der im Mai 2022 erscheinen wird.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 10.12.2021

    Als Buch bewertet

    Atmosphärisch, historisch und spannend

    ​ „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist der Auftakt einer neuen Buchserie um eine außergewöhnliche Ärztin von der Autorin Henrike Engel.

    Die Handlung beginnt im Januar 1910 in Hamburg. Der engagierten Ärztin Anne Fitzpatrick ist es ein großes Anliegen Frauen in Not zu helfen. Dazu hat sie ein Frauenhaus eröffnet. Zu ihr kommt die Pastorentochter Helene Curtius, deren größter Wunsch es ist zu studieren und sich sozial zu engagieren. Mit Letzterem ist sie bei Anne genau richtig.
    Nachdem zwei Frauenleichen im Hafen entdeckt werden, wirkt die Polizei wenig interessiert und geht von einem Milieumord aus. Einzig Kommissar Berthold Rheydt versucht zu ermitteln. Da die Toten in der gleichen Frauenbewegung waren wie Anne, ist diese alarmiert und versucht gemeinsam mit Helene der Sache nachzugehen. Dabei geraten sie schon bald selbst in große Gefahr.

    Der Schreibstil von Henrike Engel liest sich angenehm und sie hat es geschafft mich direkt in die Atmosphäre der damaligen Zeit zu versetzen. Es gelingt ihr gut den Zeitgeist und die Lebensumstände der damaligen Gesellschaft zu vermitteln. Auch das Flair Hamburgs kam bei mir an und ich hatte die Hafenstadt direkt vor Augen.

    Anne Fitzpatrick ist eine tolle Protagonistin mit einer dunklen Vergangenheit. Sie ist eine starke Persönlichkeit, der es ein großes Anliegen ist, sich für dir Rechte der Frauen einzusetzen. Helene sind die Rechte der Frauen ebenso wichtig. Sie muss sich aber erste einmal gegen ihren Vater durchsetzen, der sie lediglich in der Rolle als Hausfrau und Mutter sehen möchte, so wie es zu der damaligen Zeit üblich war. Mit dem Kommissar Berthold Rheydt hat es das Schicksal nicht immer gut gemeint und er versucht nun sich auf seinen Beruf zu konzentrieren.
    Die drei Protagonisten könnte kaum unterschiedlicher sein und genau dadurch passen sie in diesem Buch perfekt zusammen.

    Neben einem spannenden Kriminalfall habe ich eine Menge über Hamburg und die Menschen dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfahren. Mir hat dieser historische Roman gut gefallen und ich freue mich auf Band zwei.

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  • 5 Sterne

    Gabriele Marina J., 26.12.2021

    Als Buch bewertet

    interessanter Einblick in das Leben der Frauen um 1910

    Anne Fitzpatrick kommt im Jahr 1910 mit dem Schiff von London in ihre Heimatstadt Hamburg. Im Gepäck hat sie ein Geheimnis, das sie schwer belastet und ihr Leben beeinflusst. Dennoch setzt sie sich unermüdlich für die Frauen im Frauenhaus im Hamburger Hafen ein. Helen Curtius versucht aus ihrem Leben als behütete Pastorentochter auszubrechen. Der Kommissar Berthold Rheydt kommt ins Spiel als in der Nähe des Frauenhauses eine Leiche entdeckt wird - von Helene.

    Dieser historische Roman von Henrike Engel führt in die bedrückende Situation der Armen in Hamburg und insbesondere der Frauen, die zu dieser Zeit dem Willen ihrer Gatten vollständig ausgeliefert sind. Die Protagonistin ist Mitglied in einem Frauenclub, der sich für Rechte der Frauen einsetzt und dadurch großen Anfeindungen ausgesetzt. Ihre eigentliche Herkunft verschweigt Anne Fitzpatrick, doch sie gerät ins Visier der Regierung und auch in das des Mörders, der es nicht bei einem Mord belässt.

    Die Geschichte dieses Romans hat mich sehr berührt. Das Geheimnis der Protagonistin wird in diesem ersten Band nicht gelüftet, doch als Leser*in kann man sich bereits denken, in welcher Richtung es zu suchen ist. Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben, die Probleme der Protagonisten sehr gut nachvollziehbar. Die Rechte der Frauen gibt es noch gar nicht, wir stehen am Beginn dieser Entwicklungskämpfe. Sehr realistisch hat die Autorin die Situation von Anne und Helena dargestellt, als Leser*in möchte man ihnen hilfreich zur Seite stehen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und spiegelt die Zeit sehr gut wider, in der dieser Roman spielt. Die Gefühlswelt einer jungen Frau, die gerade das Bachfischalter hinter sich gelassen hat und das der freiheitsliebenden Kämpferin finde ich sehr gut eingefangen. Zum Ende des Buches spitzt sich die Situation zu, so dass ich atemlos las, was geschieht. Auch Berthold Rheydt und die Situation der Polizei in diesem speziellen Fall sowie der Hass auf die Frauen wird beeindruckend beschrieben.

    Auf die Fortsetzung bin ich gespannt und gebe diesem Buch 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    fredhel, 28.01.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Im Kaiserreich sah die Welt noch ganz anders aus. Wie sie vielleicht gewesen ist, erlebt man mit der fiktiven Ärztin Anne Fitzpatrick, die sich in Hamburger Problemvierteln mit Leib und Seele für die Ärmsten der Frauen einsetzt. Obwohl es nur Waschmöglichkeiten, eine warme Suppe und saubere Kleidung sind, was sie bieten kann, legen ihr die Honoratioren der Stadt Steine in den Weg. Den feinen Herren passt es gut ins Konzept, dass sich Frauenmorde in den dunklen Hafengegenden mehren, doch auch Anne selbst ist ihres Lebens nicht mehr sicher.
    Überraschenderweise entwickelt sich dieser historische Roman schnell zu einem historischen Krimi, der dennoch viel vom Zeitgeist im Jahr 1910 preisgibt.
    Neben der antiquierten Polizeiarbeit erfährt man auch viel über das Leben in einem gutbürgerlichen Haushalt mit all seinen Scheinheiligkeiten. Die Dienstmädchen werden ausgenutzt und die Töchter zu gehorsamen Hausmütterchen herangezogen.
    Die Pastorentochter Helene Curtius will sich dem nicht beugen. Sie rebelliert. Sie will eine Berufsausbildung und sie will sich sozial engagieren. In Anne Fitzpatrick erkennt sie eine Vorbildfigur, der sie nacheifert. Leider ist sie ansonsten doch recht oberflächlich. Eben ein unreifer Teenager, der um der Rebellion willen rebelliert, aber wenig über sein Handeln nachdenkt.
    Die Hauptpersonen werden so detailliert beschrieben, dass man schnell einen Bezug zu ihnen bekommt. Die Frauenmorde tun ein Übriges, dass man vor lauter Spannung nicht aufhören will zu lesen. Für meinen Geschmack erfährt die Fußballleidenschaft des Polizeibeamten Berthold Rheydt einen zu hohen Stellenwert, aber wahrscheinlich will die Autorin mit der Entstehungsgeschichte des FC St.Pauli den historischen Hintergrund weiter abrunden. 
    Das Hörbuch wird sehr gut gesprochen von Verena Wolfien.

    Ich finde, in diesem Buch vereinen sich sowohl die Spannung eines Krimis mit einer Zeitreise ins Kaiserreich.
    Gerne vergebe ich 5 Lesesterne und freue mich auf die Fortsetzung, die voraussichtlich im Mai erscheinen wird.

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  • 5 Sterne

    Monika S., 31.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die Ärztin Anne flieht Hals über Kopf aus ihrer Wahlheimat London zurück nach Hamburg, wo sie aufgewachsen ist. Anne möchte in Hamburg direkt am Hafen ein Frauenhaus eröffnen, welches Frauen, die Hilfe brauchen jederzeit offen steht. Leider hat sie nur den Rückhalt der Frauenbewegung, deren Stimme jedoch noch recht ruhig ist. Am Tag der geplanten Eröffnung des Frauenhauses werden im Hafen 2 Frauenleichen gefunden. Für Anne ein Zeichen, dass ihr Frauenhaus auf jeden Fall geöffnet werden muss.


    Schnell war ich mit den drei Hauptcharakteren vertraut und dank der bildlichen Beschreibung schon fast befreundet.

    Anne ist ein Charakter, der genau weiß, was sie will und sie lässt sich auch nicht in ihr eigenständiges Leben hineinreden.
    Berthold ist im ersten Moment recht traurig und düster dargestellt, doch wenn man ihn näher kennt, dann ist er ein guter und verlässlicher Freund.
    Helene ist die Jüngste und wohl behütetest aufgewachsene Person in der Runde, die noch auf der Suche ihres Weges ist.

    Die Geschichte ist direkt von Beginn an spannend und etwas mysteriös, denn alle drei Charaktere haben verschiedene Geheimnisse oder erlebten etwas , was sie zu dem machten, was sie jetzt sind.

    Besonders angetan hat es mir die Beschreibung der verschieden Handlungsorte, die so detailliert und realistisch erscheint, dass ich sie als Leser schnell vor Augen hatte.
    Teilweise habe ich vor dem inneren Auge den Nebel aufziehen sehen oder die Kälte sowie die Feuchtigkeit in den Gassen gespürt.

    Spannend empfand ich auch das gesellschaftliche Leben, dass zur Kaiserzeit in Hamburg herrschte.

    Die Autorin legt viel Wert auf Kleinigkeiten, die immer wieder scheinbar nebenbei erwähnt werden und dann in der Handlung einen großen Stellenwert einnehmen.

    Als sehr angenehm sah ich den Schreibstil an, der mich geradezu durch das Buch getragen hat.

    Leser, die historische Romane, düstere Geheimnisse, Mut, Freundschaft und noch den ein oder anderen Mord lieben, die sind mit diesem Buch auf der sicheren Seite.

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  • 5 Sterne

    Bambisusuu, 12.01.2022

    Als Buch bewertet

    Bei dem Roman "Die Hafenärztin - Ein Leben für die Freiheit der Frauen" handelt es sich um den Auftakt der historischen Reihe um die Hauptprotagonistin Dr. Anne Fitzpatrick.

    Die Geschichte spielt in Hamburg um 1910. Anne verschlägt es plötzlich von England wieder in ihre Heimatstadt Hamburg. Im Hamburger Hafen gründet sie als eine der ersten Ärztinnen Deutschlands ein Frauenhaus. Mit medizinischer und fürsorglicher Hilfe widmet sich Anne bedürftigen Frauen.

    Nur erhält sie damit nicht von allen Seiten Zuspruch, wodurch ihr Verein ins Wanken geriet. Auch die Pastorentochter Helene möchte Anne untersützen. Doch dann werden ausgerechnet neben dem Frauenhaus zwei Leichen gefunden. Die Verbindung zur Frauenbewegung, in der auch Anne ist, wird schnell festgestellt.

    Die Autorin hat einen bildhaften und detailreichen Schreibstil. Die Charaktere, das Geschehen und Hamburg werden authentisch geschildert. Besonders mit Anne hat man als Leser einen starken und mutigen Frauencharakter. Ihre hilfsbereite Art und das Einsetzen für Frauenrechte hat mich beeindruckt. Anne stellt sich gegen die damalige Männerwelt und muss sich in der immer wieder behaupten.

    Mit Helene hat Henrike Engel einen weiteren, interessanten Frauencharakter herausgearbeitet. Die Pastorentochter blickt auf Anne auf und möchte ihr bei ihren großen Taten eine Unterstützung sein. An vielen Stellen spricht Anne Helene Mut aus.

    Zugleich bietet der historische Roman mit der Entdeckung der Leichen und der dazugehörigen Ermittlung eine Menge Spannung und Nervenkitzel. Die Mischung aus Historie und Kriminalfall fand ich sehr gelungen und aufregend. Kommissar Berthold Rheydt spielt hierbei eine größere Rolle. Seine Perspektive ist ebenfalls interessant. Bei den Ermittlungen kann er leidenschaftlich aufgehen.

    Ein Buch mit starkem Frauencharakter in einer Zeit voller Aufbruch. Der authentische und mitreißende Schreibstil hat mich überzeugt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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  • 5 Sterne

    Ingrid S., 20.12.2021

    Als Buch bewertet

    sehr interessant

    Das Cover des Buches "Die Hafenärztin" zeigt eine junge hübsche Frau aus dem Jahre 1910. Mich hat das Cover sofort angesprochen. Es ist farblich aufeinander abgestimmt und passt wunderbar in diese Zeit in der die Geschichte spielt. Im Hintergrund ist ein kleines Stück Hamburg zu sehen.

    Bereits in der Leseprobe hat mich der Schreibstil der Autorin überzeugt. Ich liebe Bücher die mit diesem flüssigen Schreibstil geschrieben sind. Man möchte das Buch gar nicht aus der Hand legen...

    Das Buch erzählt die Geschichte einer jungen Ärztin namens Anne Fitzpatrick, Tochter eines reichen Reeders aus Hamburg und Deutschlands erste Ärztin.

    Anne flüchtet nach über 10 Jahren von London nach Hamburg und baut dort Frauenhäuser auf. Sie widmet sich Frauen denen Leid zugetragen wurde.

    Eine weitere Person in dieser Geschichte ist Helene Curtius, Tochter eines Pfarrers. Helene sträubt sich gegen das von ihrem Vater gewollte Leben und möchte Anne in ihren Frauenhäusern unterstützen.

    Die Dritte Person ist Kommissar Berthold Rheydt der sehr unter dem Verlust seiner Familie leidet, sich als Trainer beim FC St. Pauli engagiert und nahezu besessen an den Morden im Hamburger Hafen arbeitet.

    Eines Tages wird im Hafenbecken die Leiche einer Frau entddeckt die regelrecht geschlachtet wurde und laut den Recherchen von Kommisar Rheydt Kontakt zur neuen Frauenbewegung hatte. Später wurde noch eine zweite Frauenleiche gefunden die auf die gleiche Weise ermordet wurde. Kommissar Berthold Rheydt muß in dem Fall ermitteln. Auch Anne sucht gemeinsam mit Helene nach Antworten und gerät dabei immer mehr in Gefahr.

    Dieser Roman ist der Erste Teil der Trilogie „Die Hafenärztin“. Mich hat die Geschichte von Anfang an gefesselt Die Geschichte bleibt spannend bis zum Schluss.

    Ich freue mich auf die nächsten Bände und diesen bereits wärmstens empfehlen...

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  • 5 Sterne

    Schnuck55, 06.01.2022

    Als Buch bewertet

    Historie und Kriminalistik in einem
    Dieser (Kriminal-) Roman spielt im Jahr 1910 im Hamburg der Kaiserzeit. Anne Fitzpatrick, eine der ersten studierten Medizinerinnen Deutschlands, kehrt aus England nach Hamburg zurück. Die ist Mitglied der Frauenbewegung und kämpft für ein freies Leben ohne Unterdrückung und Armut. Sie eröffnet nach wenigen Monaten im Hafen "das grüne Haus", eine Anlaufstelle für geschundene, bedürftige Frauen, die Hilfe suchen.

    Helene Curtius, eine wohlbehütete Pastorentochter, möchte nicht als Heimchen am Herd enden, sondern ein selbst bestimmtes Leben führen, sich engagieren. Ihr Weg führt sie in den Hafen, um ein Bild von der Arbeit der Frauenrechtlerinnen zu bekommen. Dabei entdeckt sie im Hafenbecken eine grausam zugerichtete Frauenleiche.

    Der wortkarge Kommissar Berthold Rheydt, der selbst eine Tragödie in seiner Familie verarbeiten muss, bekommt den Fall übertragen. Zusammen mit Anne und Helene trägt er Puzzleteil für Puzzleteil zusammen. Damit begeben sich die drei selbst in große Gefahr.

    Die Autorin erzählt in flüssigem Schreibstil bildhaft und sehr detailliert über die Frauenrechtlerin Anne, ihre Bekannte Helene und Kommissar Rheydt und ihre Zeit. Frauen waren damals minderwertige Lebewesen, es herrschte Armut, Mangel, Not. Die Oberschicht hatte kein Interesse an diesen Menschen, solange sie sie ausbeuten konnte. Vor dieser Kulisse lief die Geschichte wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich fühlte mich sofort mitten im Geschehen dabei. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr gut zu tage getreten. Bis zum Schluss hält die Spannung an. Obwohl ich sonst kein Krimi-Fan bin, habe ich das Buch vollkommen gefesselt und fast in einem Rutsch gelesen. Jetzt freue ich mich auf Band 2 der Hafenärztin, der im Juni 2022 erscheinen wird. Das Cover mit dem Golddruck ist übrigens sehr edel. Ganz dicke Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    Nathalie909, 17.12.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches "Die Hafenärztin" zeigt eine junge hübsche Frau aus dem Jahre 1910. Mich hat das Cover sofort angesprochen. Es ist farblich aufeinander abgestimmt und passt wunderbar in diese Zeit in der die Geschichte spielt. Im Hintergrund ist ein kleines Stück Hamburg zu sehen.

    Bereits in der Leseprobe hat mich der Schreibstil der Autorin überzeugt. Ich liebe Bücher die mit diesem flüssigen Schreibstil geschrieben sind. Man möchte das Buch gar nicht aus der Hand legen...

    Das Buch erzählt die Geschichte einer jungen Ärztin namens Anne Fitzpatrick, Tochter eines reichen Reeders aus Hamburg und Deutschlands erste Ärztin.

    Anne flüchtet nach über 10 Jahren von London nach Hamburg und baut dort Frauenhäuser auf. Sie widmet sich Frauen denen Leid zugetragen wurde.

    Eine weitere Person in dieser Geschichte ist Helene Curtius, Tochter eines Pfarrers. Helene sträubt sich gegen das von ihrem Vater gewollte Leben und möchte Anne in ihren Frauenhäusern unterstützen.

    Die Dritte Person ist Kommissar Berthold Rheydt der sehr unter dem Verlust seiner Familie leidet, sich als Trainer beim FC St. Pauli engagiert und nahezu besessen an den Morden im Hamburger Hafen arbeitet.

    Eines Tages wird im Hafenbecken die Leiche einer Frau entddeckt die regelrecht geschlachtet wurde und laut den Recherchen von Kommisar Rheydt Kontakt zur neuen Frauenbewegung hatte. Später wurde noch eine zweite Frauenleiche gefunden die auf die gleiche Weise ermordet wurde. Kommissar Berthold Rheydt muß in dem Fall ermitteln. Auch Anne sucht gemeinsam mit Helene nach Antworten und gerät dabei immer mehr in Gefahr.

    Dieser Roman ist der Erste Teil der Trilogie „Die Hafenärztin“. Mich hat die Geschichte von Anfang an gefesselt Die Geschichte bleibt spannend bis zum Schluss.

    Ich freue mich auf die nächsten Bände und diesen bereits wärmstens empfehlen...

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  • 5 Sterne

    Eva G., 24.01.2022

    Als Buch bewertet

    Eine starke Frau, deren Leben dem Kampf der Gleichberechtigung gewidmet ist

    Die Ärztin Anne Fitzgerald musste plötzlich und überraschend aus London verschwinden und kehrt nun in ihre alte Heimat Hamburg zurück. Sie ist eine mutige Frau, die sich nicht den gesellschaftlichen Konventionen unterordnen will und nicht nur Medizin studiert hat und praktizierende Ärztin ist, sondern auch für die Rechte der Frauen einsteht und für diese kämpft. Nicht zuletzt tut sie das im Verein "Frauenwohl", der in Hamburgs Hafenviertel schon ein Haus betreibt, in dem es neben warmem Essen, auch eine Kleiderkammer und ärztliche Betreuung für Frauen und Kinder gibt, die in bitterer Armut leben, Opfer von Gewalt wurden oder sich prostituieren müssen, um zu überleben. Gerade als auch das zweite Haus des Vereins eröffnen soll, tauchen zwei Leichen im Hafenbecken auf. Beides Frauen, die aus ärmlichen Verhältnissen stammen. Kommissar Berthold Rheydt soll die Morde aufklären und steht bald vor einem größeren Kriminalfall als er anfangs vermutet hat...

    Henrike Engel hat einen eindrücklichen und fesselnden Schreibstil. So schafft sie es, den Leser innerhalb weniger Seiten komplett in die Handlung einzubeziehen und sein Interesse zu wecken. Die Kombination aus Krimi und historischem Roman ist perfekt gelungen und faszinierend.

    Von Beginn an habe ich den Roman als sehr fesselnd empfunden und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der kurze Zeitraum im November 1910 reicht aus, um einen großen Einblick in die damalige Zeit zu gewähren. Denn neben der Geschichte der Frauenbewegungen, die für ihre Gleichberechtigung kämpfen, erhält der Leser auch Einblick in die Kriminalistik dieser Zeit und dem Gründungsjahr des FC St. Pauli. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe, der hoffentlich nicht minder spannend sein wird.

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