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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole G., 27.02.2019

    Ich habe dieses Buch begonnen und war erst nicht sehr angetan.
    Wie Daniel Kiehlmann auf der Rückseite schreibt: "(...) Man beginnt dieses Buch mit Skepsis, man liest es mit (...) Erschrecken, (...)"
    So habe ich mich auch gefühlt.
    Auch im Nachwort beschreibt eine Aussage es sehr treffen: "Du schreibst, dass als ob du keine Gefühle hast."
    Es ist wie Bericht geschrieben und mir etwas langweilig. Aber es ist so gewollt und so gut.

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  • 1 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schafswolke, 28.02.2019

    aktualisiert am 28.02.2019

    Ich konnte mit dem Buch nichts anfangen und fand es eher belanglos

    Ich habe dieses Buch ohne große Erwartung gelesen, denn mich hat einfach das Thema angesprochen. Der Autor ist mir auch bisher nicht bekannt gewesen, genauso wenig habe ich dem angeblichen Hype etwas mitbekommen und so bin ich ganz unvoreingenommen in das Buch gestartet.

    Ich muss sagen, dass ich schon schnell von dem Schreibstil genervt war und das hat sich auch bis zum Endes des Buches nicht geändert. Die Sätze waren mir zu abgehackt und teilweise zusammenhanglos, so dass ich mich oft gefragt habe "was will mir der Dichter damit sagen?".

    Stella ist in meinen Augen die Haupfigur, da sie ja auch die Namensgeberin des Titels ist. Sie selbst tritt recht spät in Erscheinung und so dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Friedrich.
    Die Figuren bleiben blaß und auch zu der Umgebung oder damaligen Zeit kam bei mir kein Bild vor Augen auf.

    Nun geht es in dem Buch um die Jüdin Stella Goldschlag, die nachweislich andere Juden aufgespürt und verraten hat. Ihr angebliches Motiv war wohl die Rettung ihrer Eltern. Über die Motive möchte ich hier nicht weiter spekulieren, auch nicht über ihre Person oder Entscheidungen urteilen. Für mich geht es hier rein um den Roman an sich und der hat mich weder der Zeit noch den Personen oder Taten näher gebracht.
    Der Epilog am Ende enthält einige wenige Informationen zu den Personen, aber für mich bleibt alles zu oberflächlich und belanglos.

    Ich war froh, dass das Buch nur so wenig Seiten hatte und auch die sind nicht sehr üppig gefüllt, sonst hätte ich das Buch auch abgebrochen.

    Von mir gibt es nur einen Stern.

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  • 5 Sterne

    forti, 09.01.2019

    So wie von Takis Würger beschrieben habe ich noch nie über die Zeit des Nationalsozialismus gelesen. Zunächst einmal hat er mit der Figur Stella eine ungewöhnliche, aber doch auch realistische Person in den Mittelpunkt seines Buches gestellt. Ich möchte hier nicht zu viel über die spannende Figur und die teils erschütternde, teils unbeschwerte Handlung verraten, da ich das Buch ohne Vorwissen über die genauen Hintergründe gelesen habe, und (wenn möglich) genau zu dieser Lektüre raten möchte – natürlich mit der Empfehlung, sich anschließend anhand des (etwas knapp gefassten) Nachworts und weiterer Quellen über die realen Hintergründe zu informieren. Die Geschichte wird vom Schweizer Ich-Erzähler Friedrich erzählt, der einen spannenden Gegenpol zu Stella bildet. Beide Personen sind mir ans Herz gewachsen und ich habe mit den beiden mitgefiebert, mitgelitten.
    Eine Stärke von Takis Würgers Erzählkunst liegt aber auch im Detail. Durch viele kleine Einzelheiten wird das Berlin 1942 bei ihm lebendiger als bei den meisten anderen Autoren. Teilweise ist es ganz anders als erwartet und beleuchtet dabei bestimmt nicht unbedingt den Alltag des damaligen Durchschnittsbürgers, aber gerade auch diese hier beschriebene Subkultur ist spannend. Diese Beschreibung war für mich genauso faszinierend wie die eigentliche Geschichte. Dazu gehört auch die zeitliche Einordnung, die sich zu Beginn jedes der 12 Kapitel findet, in der der Autor in aller Kürze sowohl wichtige als auch scheinbar nebensächliche Ereignisse des jeweiligen Monats in der Weltgeschichte auflistet – eine rasante Reise durch ein Jahr Geschichte.
    Sprachlich ist das von Takis Würger intelligent und einfühlsam umgesetzt worden.
    Spannende, erschütternde Geschichte trifft auf große Erzählkunst – Leseempfehlung! Ein erstes literarisches Highlight 2019.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    liesmal, 11.01.2019 bei bewertet

    Der Duft der Sonnenblume
    1942: Mit 20 Jahren zieht es Friedrich, der am Genfer See zuhause ist, nach Berlin. Stallburschen hatten ihn neugierig gemacht auf das Leben in Berlin, vor allem aber die Beantwortung einer ganz bestimmten Frage nach einem Möbelwagen und dem Abtransport von Juden. Ist was dran an dem Gerücht? In Berlin lernt er Kristin kennen und lieben. Der Krieg scheint für beide weit weg zu sein. Doch ganz so einfach ist es nicht; Kristin vertraut Friedrich an, dass sie in Wahrheit Jüdin ist und Stella heißt. Gibt es da noch etwas, das sie ihm verschweigt? Gibt es für sie eine gemeinsame Zukunft?
    Jeder Monat des Jahres beginnt mit Informationen über geschichtliche Ereignisse aus Politik und über bekannte Persönlichkeiten aus aller Welt. Die zehn Gebote für jeden Nationalsozialisten des Dr. Joseph Goebbels habe ich an dieser Stelle das erste Mal gelesen – wie furchtbar! Diese vielen Daten sind sehr interessant und unterbrechen die Spannung der Geschichte nicht. Sie machen sie eher komplett, weil sie gekonnt integriert wurden. Das gleiche gilt für die in Kursivschrift eingefügten Protokolle.
    Interessant finde ich, dass Friedrichs Kindheit weder in der Buchbeschreibung noch in der Leseprobe erwähnt werden. Dabei ist gerade dieser Abschnitt so wertvoll – auch um seine Entscheidungen zu verstehen. Die Geschichte mit dem Ziegenbock hat mich besonders berührt, ebenso die Erfahrung, die er im Umgang mit seiner Ehrlichkeit machen muss. Friedrich ist ein wunderbarer Mensch und scheinbar der einzige, der den Duft der Sonnenblume kennt.
    Nach einer wahren Begebenheit erzählt, ist das Buch ein Buch voller Liebe und Hoffnung, aber es zeigt auch die Grausamkeiten, die Schrecken und die Lügen des furchtbaren Krieges – erschütternd und sehr nachdenklich stimmend!

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  • 5 Sterne

    Simone H., 05.02.2019

    Der junge Schweizer Friedrich reist im Jahr 1942 nachdem die Ehe seiner Eltern zerüttet ist aus seiner behüteten und reichen Jugend nach Berlin. Er möchte die dortigen Zustände mit eigenen Augen sehen, um die Wahrheit hinter den Erzählungen zu finden und seine Ausbildung als Maler fortsetzen. Dort begegnet er der jungen, aufgeweckten "Kristin", die ihn nicht mehr loslässt. Doch entfernt er sich in dieser Beziehung immer mehr von der Wahrheit...


    Die Geschichte wird aus Sicht von Friedrich erzählt und wird unterbrochen durch Fakten der jeweilen Zeitgeschichte und Auszügen aus Ermittlungsakten. Ich mag diese Gliederung sehr, da man dadurch ein Gefühl für die Zeit bekommt und das Erzählte gut abzugrenzen ist. Die Sprache ist sehr nüchtern und ruhig, was mir gerade bei einem Roman mit derartigem Hintergrund sehr gut gefällt. Auch habe ich das Buch nicht wirklich als "Liebesgeschichte" empfunden, da der Rahmen in dem die Geschichte spielt so vollgepackt mit Geschenissen und Informationen ist, dass mein Fokus eher darauf gelegen ist.

    Ich wusste vor diesem Roman nichts von der realen Person Stella. Auch bin ich keine Historikerin, sodass ich nicht werten werde, wie viel Tatsachen oder Fiktion dieser Roman beinhaltet. Was ich aber zweifelsohne sagen kann ist, dass mich dieses Buch sehr gefesselt, aufgewühlt, bedrückt und zum Nachdenken angeregt hat, was meiner Meinung nach auch der Sinn für Romane auf Basis von Zeitgeschichte sein sollte. Ich finde es wichtig und richtig dieses schlimme Kapitel immer wieder aufs Parkett zu bringen, es in Erinnerung zu rufen und dies auch in Form von Kunst, was hier aus meiner Sicht auch gelungen ist. Für mich handelt es sich definitiv bei diesem Roman schon jetzt um ein Lesehighlight des noch jungen Jahres!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 05.02.2019 bei bewertet

    Der junge Schweizer Friedrich reist im Jahr 1942 nachdem die Ehe seiner Eltern zerüttet ist aus seiner behüteten und reichen Jugend nach Berlin. Er möchte die dortigen Zustände mit eigenen Augen sehen, um die Wahrheit hinter den Erzählungen zu finden und seine Ausbildung als Maler fortsetzen. Dort begegnet er der jungen, aufgeweckten "Kristin", die ihn nicht mehr loslässt. Doch entfernt er sich in dieser Beziehung immer mehr von der Wahrheit...


    Die Geschichte wird aus Sicht von Friedrich erzählt und wird unterbrochen durch Fakten der jeweilen Zeitgeschichte und Auszügen aus Ermittlungsakten. Ich mag diese Gliederung sehr, da man dadurch ein Gefühl für die Zeit bekommt und das Erzählte gut abzugrenzen ist. Die Sprache ist sehr nüchtern und ruhig, was mir gerade bei einem Roman mit derartigem Hintergrund sehr gut gefällt. Auch habe ich das Buch nicht wirklich als "Liebesgeschichte" empfunden, da der Rahmen in dem die Geschichte spielt so vollgepackt mit Geschenissen und Informationen ist, dass mein Fokus eher darauf gelegen ist.

    Ich wusste vor diesem Roman nichts von der realen Person Stella. Auch bin ich keine Historikerin, sodass ich nicht werten werde, wie viel Tatsachen oder Fiktion dieser Roman beinhaltet. Was ich aber zweifelsohne sagen kann ist, dass mich dieses Buch sehr gefesselt, aufgewühlt, bedrückt und zum Nachdenken angeregt hat, was meiner Meinung nach auch der Sinn für Romane auf Basis von Zeitgeschichte sein sollte. Ich finde es wichtig und richtig dieses schlimme Kapitel immer wieder aufs Parkett zu bringen, es in Erinnerung zu rufen und dies auch in Form von Kunst, was hier aus meiner Sicht auch gelungen ist. Für mich handelt es sich definitiv bei diesem Roman schon jetzt um ein Lesehighlight des noch jungen Jahres!

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  • 5 Sterne

    bücherwurm10, 05.01.2019

    Liebe, Leben und Überleben in Berlin 1942
    Ein bewegender Roman, der auf wahren Tatsachen beruht.

    Berlin, im Jahr 1942. Friedrich begegnet Stella das erste Mal während einer Fahrt mit der Bahn. Takis Würger beschreibt dabei die Aussicht von der Bahn nach draußen so präzise, dass man sich die Stadt zu dieser Zeit förmlich bildlich vorstellen kann, mit den Hakenkreuzfahnen und den Werbeschildern aus dieser Zeit.
    Friedrich, ein eher zurückhaltender Mann, ist von Anfang an fasziniert von dieser schönen Frau. Sie tritt als Sängerin auf, sie ist vorwitzig und frech, so wie man sich eine typische Berliner Göre vorstellt. Friedrich lernt Stella näher kennen, sie erleben zusammen viele schöne Augenblicke, sie bleibt für Friedrich aber immer etwas geheimnisvoll. "Ich hab Dir nicht die Wahrheit gesagt" mit diesen Worten steht Stella eines Tages, mit Striemen im Gesicht, vor Friedrich.
    Der Autor beschreibt in kurzen Kapiteln das Leben zur damaligen Zeit. Man spürt die Angst und man stellt sich immer wieder die Frage, wie können Menschen anderen Menschen so viel Leid antun.
    Durch die historischen Auszüge aus den Feststellungen des sowjetischen Militärtribunals erfährt man, wie die Schreckensherrschaft der Nazis das Leben vieler Menschen verändert oder vernichtet hat.
    Takis Würger hat für dieses Buch eine sehr umfassende und gute Recherche betrieben.
    Der Schreibstil des Autors liest sich von Anfang an sehr flüssig und leicht. Seine Ausdrucksweise möchte ich mit "elegant" umschreiben, so dass man das Buch nicht aus den Händen legen kann.
    Ein Roman, der nachwirkt! Und eines der besten Bücher, die ich bisher zu diesem Thema gelesen habe! Dieses Buch MUSS man lesen!
    Daher gibt es von mir eine eindeutige Kauf- und Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Nil_liest, 06.02.2019

    Die Fakten über den Holocaust und den zweiten Weltkrieg sind schnell erzählt und aufgezählt. Aber die Bedeutung, das Ausmaß an Leid und die gesellschaftliche Tragödie die sich abspielte, ist ohne eine Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen kaum greifbar.
    Erst beim Lesen von Zeugenberichten, von historischen Aufarbeitungen und eben von Romanen, die teils fiktiv und auch Lebensschicksale erzählen, kann man das grausamste Stück Geschichte überhaupt ansatzweise begreifen.
    Takis Würger greift mit seinem Roman ‚Stella‘ die Geschichte einer Berliner Jüdin auf, die es wirklich gab, natürlich fiktiv verarbeitet. Es ist eine polarisierende Geschichte. Unfassbar, aus meiner Sicht erzählenswert, auch wenn es abstoßend ist. Eine moralische Zerreißprobe.
    Interessant an diesem Roman ist, dass es die Hauptperson, Stella, so wenig greifbar ist. Einiges bleibt wage und nur manches löst sich zum Schluss auf.
    Den Roman habe ich in kürzester Zeit verschlungen. Das lag sicherlich an dem unfassbaren Inhalt, aber auch am Schreibstil, den ich persönlich sehr mag. Takis Würger schafft es distanziert, fast emotionslos, unglaubliche Szenen zu Papier zu bringen, die der Wahrheit sicherlich recht nahe kommen.
    Zum Beginn eines jeden Kapitels erfahren wir Fakten des jeweiligen Monats und tauchen dann wieder in die eigentliche Geschichte ein. Somit entsteht ein historisches Setting.
    Mich hat ‚Stella‘ überzeugt, auch wenn sehr viele Personen die hier beschrieben werden abgrundtief unsympathisch sind.

    Fazit: Interessant, schockierend, wichtig! Man kann gar nicht oft genug das historische Rad drehen und aufzeigen was passiert, wenn die falschen Kräfte im Land wirken und hier besonders die moralische Zerreißprobe!

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  • 5 Sterne

    Odenwaldwurm, 04.02.2019

    Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: "Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt." Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren? Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe. (Klappcovertext vom Buch)

    Ich bin sehr gut in die Story gekommen. Der Schreistil ist gut, sachlich und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind sehr schon und gut dargestellt. So das ich das Buch nur kaum aus den Händen legen kann. Da die historische Geschichte sehr interessant und bildlich geschrieben ist. Es dreht sich um einen jungen Schweizer namens Friedrich, der nach Berlin kommt. Dort lernt er Kristin, in der Kunstschule kennen. Sie verbringen viel Zeit miteinander und sie führt Friedrich in das Berliner Nachleben ein. Aber dann wird stellt er fest das sie nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. Sie ist eine Jüdin, die von der Gestapo enttarnt wird. Ab jetzt passiert noch einiges, aber das lest ihr bitte selbe. Auf jeden fall ist es sehr interessant zu lesen.

    Ich kann das Buch nur sehr empfehlen, mir hat es sehr gut gefallen und war interessant zu lesen. Wer gerne historische Bücher um die 40er Jahre liest, ist hier sehr gut aufgehoben und wir auch von dem Buch begeistert sein.

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  • 5 Sterne

    ikatzhorse2005, 30.12.2018

    Stella ein Roman von Takis Würger erschienen im Carl Hanser Verlag

    ...Auf der Rückfahrt dampfte die Straße im Scheinwerferlicht. Kristin schlief in meinem Schoß. Lange Zeit kam uns kein Auto entgegen und der Wald lag dunkel um uns. Ich stellte mir vor, wie gut es sein könnte, wären wir die einzigen Menschen auf der Welt. ...
    Ein junger Mann kommt 1942 nach Berlin. Neugierig auf das Leben versucht er die Wahrheit zu finden. Sachlich mit einem gewissen Abstand, dachte er. Doch man kann dem Leben nicht einfach unbeteiligt zuschauen. Und an das, was er dort findet, wird er sich sein ganzes Leben lang erinnern.
    Anfangs wußte ich nicht, in was für eine Geschichte ich hier hineingeraten bin. Doch der Sog, der mich erfasste, lies mich dieses einzigartige Buch in nur zwei Tagen lesen. Takis Würger entfaltet mit einem gekonnten Aufbau und scheinbar wenig berührenden, dahingeworfenen Worten ein spannungsgeladenes, erschütterndes Werk. Seine gekonnt plazierten Zeilen und bewegenden Dialoge treffen mitten ins Herz, wenn man am Ende begreift, was hier eigentlich geschehen ist. Er erzählt aus dem Leben eines Jungen, einer großen Liebe in einer der schlimmsten und gegensätzlichsten Zeit überhaupt, einer vielschichtigen Frau und unvergleichlichen Charakteren, die schonungslos glaubwürdig erscheinen. Das Erschrecken breitet sich aus, wenn man bedenkt, dass Teile dieser Geschichte wahr sind. Mich hat das neue Buch des Autors überzeugt und zutiefst berührt. Es ist eine ganz große Geschichte, ein bewundernswertes Highlight mit einer unvergleichlichen Sprache, eine auffallend, treffende Reise in die düsterste Zeitgeschichte Deutschlands sowie in die Seele der Menschen.

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  • 5 Sterne

    Sommer, 09.01.2019

    aktualisiert am 09.01.2019

    Wo bleibt die Moral?

    Stella von Takis Würger ist ein sehr authentischer Roman, er spielt im Jahre 1942 in Berlin. Der Autor schildert seine Geschichte so gekonnt und historisch genau, dass ich während des Lesens das Gefühl hatte anwesend zu sein.

    Friedrich kommt nach Deutschland und lernt dort in einer Kunstschule Kristin kennen. Diese nimmt ihn mit in Jazzclubs, die zur damaligen Zeit verboten waren, sie feiern und haben viel Spaß miteinander, trotz der Wirren des Krieges, die um sie herum toben. Die beiden finden zueinander, werden ein Paar. Friedrich dachte Kristin zu kennen, doch eines Tages steht sie verletzt vor seiner Tür und beichtet ihm, dass sie Jüdin ist. Ihr echter Name ist Stella Goldschlag und sie behauptet von sich selbst, schlimmes getan zu haben.

    Takis Würger kombiniert in seinem Roman wahre Fakten mit den von ihm erdachten. Eine sehr interessante Geschichte, die zum nachdenken anregte. Seine Charaktere sind sehr unterschiedlich , was für die Geschichte eher von Vorteil ist, wie ich finde. Friedrich erzählt einfühlsam die Geschichte, Stellas Geschichte.
    Mir hat besonders gut gefallen, dass der Autor zu Beginn der Kapitel geschichtliche Ereignisse dokumentiert hat, so konnte man sich gut orientieren, was zur damaligen Zeit gerade aktuell war.
    Stella ist ein Roman, den man gelesen haben sollte, er bringt vieles auf den Punkt, verschweigt nichts, und ist trotzdem nicht reißerisch. Ich war fasziniert und manchmal auch entsetzt, zu erfahren, was Stella Goldschlag erlebt und getan hat, vor allem warum sie einiges getan hat.

    Absolute Leseempfehlung

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 25.12.2018

    Intensiv und bedrückend

    „Stella“ ist ein intensiver und bedrückender Roman des Journalisten und Autors Takis Würger, der auf wahren Begebenheiten beruht.

    Friedrich ist ein junger Mann aus gutem Haus, der in der Schweiz am Genfer See aufgewachsen ist und nach Berlin geht, um die Welt zu entdecken. Dort lernt er Kristin – eine selbstbewusste junge Frau - kennen und lieben. Schon bald wird sein Hotelzimmer ihr zweites Zuhause, aber er weiß nicht, wo sie wohnt. Eines Tages steht sie verletzt vor seiner Tür und gesteht, dass sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hat. Ihr Name ist Stella, sie ist Jüdin und soll abgetauchte Juden an die Gestapo ausliefern, um ihre Familie zu retten.

    Die Geschichte wird aus Sicht von Friedrich erzählt. Gemeinsam stolpert man mit Friedrich aus seiner heilen Welt in die erschreckenden und unmenschlichen Erlebnisse der damaligen Zeit.

    Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit einem Zitat aus Prozessakten, wodurch ich das gesamte Buch als sehr intensiv, erschreckend und eindringlich empfunden habe.

    Die Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten ist dem Autor gut gelungen. Ich habe Fakten und Details erfahren, die mir so nicht bekannt waren. Das Leben von Stella Goldschlag ist interessant, erschreckend und berührend. Allerdings ist sie mir bis zum Schluss ein wenig rätselhaft geblieben und ich konnte Friedrichs Zerrissenheit bezüglich Stella gut nachvollziehen.

    Das Buch hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen und wird mich noch einige Zeit beschäftigen. Von mir gibt es für dieses Stück Zeitgeschichte eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 21.12.2018

    Geheimnisse und Täuschung

    Takis Würger erzählt in seinem zweiten Roman von Stella, einer realen Person. Um der Geschichte gerecht zu werden, wendet der Autor eine geschickte Erzählart an.
    Den Fakten der historischen Begebenheiten der vierziger Jahre in Berlin setzt er eine fiktive Liebesbeziehung bei.
    Es wird nie aus Stellas Sicht berichtet, die dauerhafte eine amivalente, rätselhafte Figur bleibt. Der Erzähler ist ein junger Schweizer. Friedrich ist ein sensibler Mann aus gutem Haus, der in dieser gefährlichen Zeit Berlin besucht und sich dort in die forsche, selbstbewusste Stella verliebt. Sie arbeitet als Sängerin und Nacktmodell und scheint keine Angst zu kennen.

    Bevor diese Geschichte richtig beginnt, gibt es noch zum Einstieg, wie der junge Mann, 1922 geboren, in einer Villa bei Genf aufwächst und seine Beziehung zu den Eltern, die keine leichte ist, denn der Vater ist oft nicht da und die Mutter trinkt und hegt unerfüllbare Erwartungen an ihren Sohn, der Maler werden soll.
    Diese Kindheitspassagen vermögen zu berühren. Er geht schließlich 1942 nach Berlin, dort spürt er die dunkle Atmosphäre der Stadt. Diese Berlin-Abschnitte erinnern mich stellenweise an das Paris von Patrick Modiano, dem französischen Literaturnobelpreisträger.
    Geheimnisse und Täuschung begleiten die Protagonisten hier und da.

    Takis Würgers Roman vermag zu beeindrucken, vielleicht sollte ich auch seinen ersten Roman noch lesen.

    Stella ist kein leicht verdaulicher Stoff, gerade weil Teile der Geschichte wahr sind, aber es ist ein wertvolles Stück Literatur.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 13.01.2019 bei bewertet

    Das Cover ist schlicht in schwarz gehalten und nur das Konterfei von Stella ist darauf zu sehen. Ich finde, es passt sehr gut zu diesem Buch. Das Buch hat trotz Hardcover keinen Schutzumschlag, mir persönlich gefällt das sehr gut. Beim Lesen eines Buches lege ich die Schutzumschläge zum Schonen lieber zur Seite. Dies entfällt nun bei diesem Buch. Dies ist mein erstes Buch von Takis Würger. Friedrich kommt 1942 nach Berlin und lernt dort an der Kunstakademie Stella kennen. Beide verbringen trotz Krieg eine unbeschwerte Zeit miteinander. Sie besuchen Jazzclubs und genießen das Leben. Bis Friedrich plötzlich bemerkt, das Stella ein Geheimnis hütet, das nicht ungefährlich ist.
    Schon in der Leseprobe hat mir sein Schreibstil sehr gut gefallen. Interessant finde ich, das Teile der Geschichte wirklich wahr sind. Stella gab es wirklich. In der Ich-Form erzählt Takis Würger eine Liebesgeschichte während des 2. Weltkrieges in Berlin. Geschichtliche Ereignisse fließen mit in die Geschichte ein. Auch findet man Auszüge aus Gerichtsakten ,die heute im Landesarchiv in Berlin lagern in diesem Buch. Der Schreibstil ist sehr lebendig und lädt trotz des ernsten Themas zum Lesen ein. Takis Würger hat die Charaktere sehr gut herausgearbeitet, ich konnte sie mir gut vorstellen. Das Buch enthält viele Dialoge und kurze Sätze, das gefällt mir.
    Leider war das Buch zu schnell zu Ende. Auf jeden Fall werde ich noch weitere Bücher von Takis Würger lesen, da mir dieses Buch sehr gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    Ursula U., 11.01.2019

    Als Sohn eines wohlhabenden Konzerninhabers wächst Friedrich in der Nähe von Genf in der Schweiz auf. Immer die Wahrheit sagen, das hat er gelernt und das auch, wenn ihm persönlich Schwierigkeiten erwarten. Als Kind wurde er so zusammen geschlagen, dass seitdem seine Welt nur noch in Grautönen existiert. Seine Mutter, die in ihm einen zukünftig großartigen Maler sah konnte dieses nicht verwinden. Die Ehe seiner Eltern ging in die Brüche und Friedrich, der die Welt kennenlernen wollte, ging nach Berlin während des 2. Weltkrieges. Er wollte herausfinden, ob es wahr ist, dass Möbelwagen Menschen mitnahmen und diese verschwanden. Während einer Zeichenstunde lernt er das Aktmodell Kristin kennen und lieben, sie zeigt ihm das Berlin der Bars und Tanzdielen. Er lernt Tristan kennen, einen Judenhasser und SS-Angehörigen. Nach Tagen taucht Kristin wieder auf, der Kopf kahlrasiert und der Körper zerschunden. Sie beichtet ihm, wer sie wirklich ist, doch die ganze Wahrheit erfährt Friedrich dennoch nicht.
    Takis Würger schreibt über die Judenverfolgung und -vergasung, die einzelnen Personen stehen bei ihm dabei im Mittelpunkt, die Einzelschicksale sind es, die bewegen. Einträge aus Gerichtsprotokollen ergänzen den teilweise wahren und teilweise fiktiven Roman, bei dem vieles anders ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Persönliche Rache, Hass auf sich selbst, der in andere Kanäle fließt, Korruption und Obrigkeitshörigkeit werden unter die Haut gehend beschrieben.

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  • 5 Sterne

    Hannelore K., 09.02.2019

    Keine leichte Kost, aber absolut lesenswert und wichtig
    „Stella“ ist eins von den Büchern, das bei uns im Familien- und Freundeskreis herumgereicht wurde, weil jeder meinte, das MUSS man gelesen haben.
    Und dem kann ich mich nun auch nur anschließen, denn „Stella“ ist ein ganz besonderes Buch.
    Ein wichtiges Thema, das der Autor Takis Würger auch phantastisch umgesetzt hat. Mit viel Finesse, sehr viel Einfühlungsvermögen und man kann sich der Geschichte nicht entziehen.
    Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: "Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt." Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren? Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe.
    Wir haben dieses Buch weiterempfohlen und bislang habe ich nichts „Negatives“ gehört. Leichte Kost ist dieses Buch natürlich nicht, es lässt sich nicht einfach so „runterlesen“. Man braucht Zeit und Raum für dieses Buch. Das braucht es und hat es auch verdient.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 10.03.2019 bei bewertet

    Das Unerzählbare...

    Kaum ein Buch in den vergangenen Jahren spaltete die Leserschaft - oder eher: die Literaturkritiker - so sehr, wie Takis Würgers neuer Roman. Das liegt zu einem großen Teil sicher daran, dass er ausgerechnet eine Persona non grata als Titelheldin erwählte. Dazu kommt noch, dass dieser Titelheldin die Hauptrolle gar nicht zu kommt.
    Protagonist des Romans ist der fiktive Friedrich (im Buch gerne auch Fritz genannt), den die Lesenden ab den einleitenden Jugendjahren durch das komplette Jahr 1942 begleiten. Friedrich ist Schweizer und wächst dort in wohlsituierten Verhältnissen auf.
    Auf den ersten 35 Seiten erfährt man, wie er aufwuchs und wie er unter seiner alkoholkranken Mutter litt, die ihm erst sehr nah war, dann aber größtenteils ignorierte oder gar missachtete, da er wegen eines Vorfalls keine Farben mehr sehen konnt. So konnte er unmöglich die von ihr gesteckten Pläne, ein großer Maler zu werden, erfüllen. Er wuchs in einer Art Vakuum zwischen Bediensteten und dem leider nur selten anwesenden Vater auf. So erklärt sich auch die für ihn typische Naivität und Blauäugigkeit gegenüber anderen Menschen.
    Nach Schulabschluss entscheidet er, nach Berlin zu gehen, da er unglaubliche "Gerüchte" über den dortigen Umgang mit Juden hörte. Er will diesen "Gerüchten" nachgehen und sie am liebsten als Lügen enttarnen. So kommt er im Januar 1942 nach Berlin und lernt Kristin kennen in die er sich verguckt, von ihr den ersten Kuss bekommt und mit ihr eine Affaire beginnt. Fritz lebt trotz Kriegszeit sehr kommod von Vaters Geld im Grand Hotel und kann sich etwas leisten. Kristin findet natürlich Gefallen daran sich verwöhnen zu lassen.
    Eines Tages kommt sie misshandelt nach Tagen der Abwesenheit zurück und offenbart ihm, dass sie eigentlich Stella Goldschlag heiße und Jüdin sei. Ab da beginnt Friedrich, endlich erwachsen zu werden und seinen Blick zu schulen. Sein Blick, der offenbar noch viel weniger sieht als nur keine bunten Farben. Und er lernt auch, besser hinzuhören. Er lernt Nuancen zu hören und zu sehen.
    Obwohl er Stella beisteht und zu ihr hält, erkennt er immer mehr, welches Drama sich um ihn herum abspielt und seine rosa Brille bröckelt immer mehr. Er erkennt langsam das Unrecht und die Verlogenheit seines Umfelds und hadert damit, dass er selbst kaum Handlungsspielraum hat und Stella nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, aber auch nicht herausreißen und mitnehmen kann.
    Das Buch ist - von der Einleitung abgesehen - in Monate unterteilt, die alle mit einer Zusammenfassung tatsächlicher Begebenheiten des Monats beginnen. Gespickt mit je einem Göbbels-Zitat aus dessen 10 Geboten für jeden Nationalsozialisten. Diese von der Handlung gelösten Zusammenfassungen fand ich ausgesprochen gelungen. Eine wunderbare Art darzustellen, dass eben nicht nur Krieg und Not herrschte sondern auch "normales" Leben auf dem Erdball. In Abständen stehen kursiv gesetzte Passagen aus dem Gerichtsprozess gegen Stella Goldschlag. Auch dies fand ich aufschlussreich und passend.
    Sicher lässt sich darüber streiten, ob man eine solche Person für einen Roman als titelgebenden Protagonisten wählen sollte - dafür gab es von mir leichten Punktabzug - denn sie dient nur dazu, Käufer zu generieren, die dieses Buch sonst nicht erstanden hätten. Auch wenn Fritz Liebe zu Stella Kern des Geschehens ist, ist es dennoch für mich kein Liebesroman. Vielmehr kann man erahnen, wozu Menschen fähig sind, wenn sie Todesangst, auch um ihre Liebsten, haben. Wie sehr man die Augen schließen oder wegsehen kann, wenn man die Wahrheit nicht wissen will. Weil man ahnt, dass man mit ihr nicht leben könnte auf Dauer.
    Dies ist ein Roman, bei dem man sich mit keinem der Protagonisten identifizieren möchte. Ganz im Gegenteil. Aber verstehen kann man zumindest. Sogar gegenüber jemandem wie Stella kann man Verständnis aufbringen, völlig egal, wie nah sie an der tatsächlichen geschrieben wurde.
    Der Schreibstil ist gekonnt und mitreißend.
    Mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Es lässt mich darüber nachdenken, ob sich heute wirklich noch jemand vorstellen kann, wie sich Menschen in solchen Situationen verhalten. Und ob jeder sich wirklich selbst davon freisprechen kann anders zu handeln, käme er in eine ähnliche Situation.

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  • 5 Sterne

    anooo, 03.01.2019

    »Das Unerzählbare erzählen. Man beginnt dieses Buch mit Skepsis, man liest es mit Spannung und Erschrecken, man beendet es mit Bewunderung.« Daniel Kehlmann

    Puh, die Geschichte hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Es ist sehr schwer Worte zu finden, die diesem Buch gerecht werden. Auch wenn es nicht viele Seitem hat, ist es dennoch sehr intensiv und bleibt auf jeden Fall im Gedächtnis.

    Es wird die Geschichte wahre Geschichte von Stella Goldschlag erzählt. Sie war eine jüdische Denunziantin, die untergetauchte Juden in Berlin aufgespürt hat und der Gestapo meldete. Ich kannte die Geschichte von Stella Goldschlag vor diesem Buch noch nicht, umso mehr habe ich hinterher recherchiert.

    Takis Würger kreiert hier ein wahres Meisterwerk. Das Buch ist grandios aufgebaut. Vor jedem Kapitel gibt es echte Auszüge aus den Gerichtsprotokollen eines sowjetischen Militärtribunals. Zudem beginnt jedes Kapitel mit wahren Geschehnissen und politischen Entwicklungen aus dem Jahre 1942. Ein super stilistisches Mittel, um dem Leser in die damalige Zeit zurückzuführen. Takis Würger schlichter und sachlicher Schreibstil geht unter die Haut und lässt einem das Buch in seiner Klarheit noch intensiver wahrnehmen.

    Ich möchte nicht mehr zum Inhalt verraten, denn man muss dieses Buch, das sowohl berührend als auch verstörend zu gleich ist, einfach selbst lesen, um es in seiner Ganzheit zu erfassen.

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  • 5 Sterne

    büchernarr, 08.01.2019

    Friedrich begibt sich 1942 in Berlin und lernt dort die lebenslustige Kristin kennen, die sich als heimische ausgibt. In Wahrheit aber verschweigt sie Friedrich ihre wahre Identität, denn sie ist eine Halbjüdin, aus ärmlichen Verhältnissen stammend. Wegen der Situation, die sich im Deutschland des zweiten Weltkrieges immer zuspitzt, versucht sie mit dieser Art und Weise zu überleben. Friedrich hingegen, der wegen seiner Schweizer Staatsbürgerschaft vollkommen abgesichert ist, verliebt sich Hals über Kopf, ja geradezu obsessiv in Stella. Als sie verschwindet und kurz darauf mit rasierten Haaren, blauen Flecken und Tränen in den Augen vor ihm steht, wird ihm klar, in was er sich eingelassen hat. Sie selbst soll nämlich jetzt für die Gestapo arbeiten, wenn sie ihre Eltern lebend wiedersehen möchte. Aus der grossen Liebe kommt langsam die Einsicht, dass diese Verbindung keine Zukunft hat..
    In diesen fiktiven aber mit historischen Fakten erzählten Roman erfahren wir über das Leben der Jüdin Stella Goldschlag und ihrer Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus. Würger gelingt es sehr geschickt die Leser in die Geschichte hineintauchen zu lassen, mit seiner dichten Schreibweise und seinem bildreichen und berührenden Erzählstil. Definitiv eines der besten Bucher des Winters.

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  • 5 Sterne

    Lilofee, 02.01.2019

    Zitat:
    In diesem Land sind nur die schönen Gerüchte Geschichte.
    Die hässlichen sind alle wahr. -

    Inhalt:
    Der junge Schweizer Friedrich kommt 1942 nach Berlin.
    In einer Kunstschule trifft er eine Frau. Die beiden
    werden ein Paar. Eines Tages steht sie vor seiner Tür,
    verletzt mit Striemen im Gesicht, und sagt:
    " Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt "

    Fazit:
    Das Cover ist schon sehr Aussage kräftig.
    Diese Zeit war eine sehr dunkle Zeit.
    Mit einer sehr ausdrucksstarken Schreibweise nimmt uns der
    Autor mit ins Jahr 1942.
    Eine fiktive Geschichte, historische Fakten, dies alles hat der Autor
    geschickt und sehr spannend verbunden.
    Die wahren Teile dieser Geschichte werden in kursiv gedruckten
    Textstellen angezeigt.
    Dabei handelt es sich um Auszüge von Feststellungen
    eines sowjetischen Militärtribunals. Die Akte Stella Goldschlags.
    Das Buch nimmt einen gefangen
    und ist auf seine Art düster-geheimnisvoll und auch romantisch.
    Es geht auch um die Liebe. Wie stark sie sein kann und wie viel
    kann sie aushalten.
    Unerzählbares wird hier erzählbar.
    Natürlich trägt auch der wunderbare Schreibstil dazu bei, bzw.
    auch die gut herausgearbeitet Charakteren sowie die Geschichte selbst.
    Ein sehr wichtiges Buch, sehr gut recherchiert und sehr lesenswert.

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