GRATIS¹ Geschenk für Sie!
Gleich Code kopieren:

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 6115364

Buch (Gebunden) 22.70
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    Marie aus E., 04.04.2019

    Nach dem Medienrummel um das Buch habe ich es jetzt mit etwas Abstand auch gelesen.
    Zum Inhalt wurde inzwischen ja alles gesagt, wie ist es mir nun beim Lesen ergangen?

    Mich hat das Buch sehr berührt.
    Die Gliederung der Kapitel nach den Monaten des Jahres 1942 mit dem immer gleichen Aufbau finde ich sehr durchdacht.
    Anfangs immer die aktuellen Ereignisse des jeweiligen Monats, sie helfen bei der gedanklichen Einordung; die Kombination aus trivialem Alltagsgeschehen und Weltgeschehen geht mir trotz nüchternem Telegrammstil unter die Haut.
    Dann die jeweilige Handlung und zum Abschluss ein Auszug aus den Gerichtsakten des sowjetischen Militärtribunals.

    Darf man nun eine fiktive – und auch noch Liebes- Geschichte um die reale Person Stella Goldberg schreiben? Vor dem Hintergrund? Darüber habe ich länger nachgedacht.
    Das muss jede/r für sich entscheiden.

    Bei mir wirkt das Buch lange nach, es hat mich aufgewühlt und alleine schon deshalb ist es für mich wichtig.
    Aber auch den sachlichen Schreibstil, der vielleicht gerade deshalb bei mir so viele Emotionen freisetzt und die vollkommen fiktiven Charaktere des Buches, wie Tristan, fand ich neben der Buchgliederung sehr gelungen.
    Für mich ein wichtiges Buch, dem ich fünf Sterne gebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 04.04.2019 bei bewertet

    Nach dem Medienrummel um das Buch habe ich es jetzt mit etwas Abstand auch gelesen.
    Zum Inhalt wurde inzwischen ja alles gesagt, wie ist es mir nun beim Lesen ergangen?

    Mich hat das Buch sehr berührt.
    Die Gliederung der Kapitel nach den Monaten des Jahres 1942 mit dem immer gleichen Aufbau finde ich sehr durchdacht.
    Anfangs immer die aktuellen Ereignisse des jeweiligen Monats, sie helfen bei der gedanklichen Einordung; die Kombination aus trivialem Alltagsgeschehen und Weltgeschehen geht mir trotz nüchternem Telegrammstil unter die Haut.
    Dann die jeweilige Handlung und zum Abschluss ein Auszug aus den Gerichtsakten des sowjetischen Militärtribunals.

    Darf man nun eine fiktive – und auch noch Liebes- Geschichte um die reale Person Stella Goldberg schreiben? Vor dem Hintergrund? Darüber habe ich länger nachgedacht.
    Das muss jede/r für sich entscheiden.

    Bei mir wirkt das Buch lange nach, es hat mich aufgewühlt und alleine schon deshalb ist es für mich wichtig.
    Aber auch den sachlichen Schreibstil, der vielleicht gerade deshalb bei mir so viele Emotionen freisetzt und die vollkommen fiktiven Charaktere des Buches, wie Tristan, fand ich neben der Buchgliederung sehr gelungen.
    Für mich ein wichtiges Buch, dem ich fünf Sterne gebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Arne K., 09.02.2019

    Macht nachdenklich
    Takis Würger´s Werk „Stella“ ist mir so oft empfohlen worden, dass ich quasi gar nicht mehr umhin kam, es auch mal zur Hand zu nehmen...
    Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: "Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt." Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren? Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe.
    Man muss schon „schlucken“ an der einen oder anderen Stelle, leichte Kost ist anders. Aber das weiß man anhand des Klappentextes auch schon...
    Ich habe mir für das Buch entsprechend auch Zeit und Ruhe genommen – und die brauchte ich auch, denn ich habe es ein paar Mal aus der Hand legen müssen.
    Schonungslos und interessant, berührend, nachdenklich machend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Brigitte S., 13.01.2019

    "Stella" ist das zweite Buch des Schriftstellers Takis Würger-
    Friedrich, ein junger Mann aus wohlhabenden Hause, aufgewachsen am Genfer See in der Schweiz.Er geht nach Berlin, um die Stadt während des Krieges zu erleben.Er nimmt sich dort ein Hotelzimmer. Dann begegnet er an einer Kunsthochschule dem
    atraktiven Aktmodell, Kristin. Sie werden schon bald ein Liebespaar. Friedrich weiß nicht viel von ihr, nicht wo sie wohnt und wer ihre Eltern sind.
    Bis es eines Tages am Hotelzimmer klopft und Kristin vor ihm steht. Verletzt, mit Striemen im Gesicht und ihm sagt, ... ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt.
    Ihr Name ist Stella Goldberg, sie ist Jüdin und soll Juden an die Gestapo ausliefern. Damit könnte sie ihre Familie vor Deportation retten. Ihre jüdischen Eltern befinden sich im Gefängnis der Gestapo.
    Die Geschichte wird aus Sicht von Friedrich erzählt. Sie beruht auf wahren Begegenheiten.
    Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit Auszügen aus Prozessakten.
    Das Buch ist sehr intensiv und viele Fakten habe ich so nicht gewußt.
    Ein erschreckender und sehr aktueller Roman, spannend geschrieben und er hat mich sehr nachdenklich gemacht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    gagamaus, 30.12.2018

    Friedrich, ein junger Schweizer, reist während des zweiten Weltkriegs nach Berlin. Naiv und blauäugig erlebt er die Auswüchse des dritten Reiches und erkennt Stück für Stück, dass seine heile Welt nichts mit der Realität zu tun hat. Er verliebt sich in das Aktmodel Kristin und erkennt erst spät, dass sie Jüdin ist, Stella heißt und versucht mit allen Mitteln ihre Eltern aus dem Gefängnis zu bekommen.
    Takis Würger hat einen sehr zurückgenommenen Schreibstil. Man merkt ihm den Journalisten an. Deshalb ist seine Wortwahl ausgefeilt und auf das Wichtigste reduziert. Die Geschichte wirkt dadurch intensiv und authentisch. Friedrichs jugendlich-unbedarftes Wesen und sein Erschrecken und seine Erschütterung kommen gut rüber. Auch Stellas Härte, unter der sich eine große Verletzlichkeit und Traurigkeit verbirgt, erreicht den Leser.
    Ein schmales Buch, voller Wucht und Wahrheit. Würger fesselt mich auch mit seiner zweiten Geschichte sofort. Ähnlich wie Mechtild Borrmann benötigt er nur wenige Seiten um zu fesseln und zu erzählen, was ihm wichtig ist.
    Volle Punktzahl für dieses Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Denise H., 07.03.2019 bei bewertet

    Ohne die Diskussion nur eine lauwarme Liebesgeschichte

    Kann man sich heutzutage überhaupt vorstellen, wie es gewesen wäre zu Zeiten der Nationalsozialisten in Berlin zu leben - entweder auf der Seite der Juden, der Liberalen oder gar der Nazis selbst?

    Wahrscheinlich ist dies für viele wirklich schwierig. Gerade der Blickwinkel junger Leser unter 30 ist doch hauptsächlich geprägt durch Filme oder Schulunterricht. Und was lernt man daraus? Meist, dass es nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse gibt. In "Stella" ist das ganz anders. Man wird von Takis Würger ins Graue Zwielicht geführt, hinein in die Abgründe und Glanzseiten der Protagonisten, die auf den ersten Blick leicht in Kategorien einzuordnen sind. Doch dies ist nur ein Trugbild.

    Anhand einer Liebesgeschichte zwischen einem jungen, naiven Schweizer und einer ebenfalls jungen, aber so gar nicht unschuldigen Berliner Sängerin wird dem Leser ein Bild der tiefen Kluft zwischen Moral und Wahrheit aufgezeigt. Um seinem angestaubten Elternhaus zu entkommen, bricht Friedrich auf, um in der deutschen Hauptstadt, der kein gesund denkender Mensch in Kriegszeiten einen Besuch abstatten würde, das Leben zu spüren. Dort trifft er auf Kristin, die ihn magisch in ihren Bann zieht und dann nicht wieder los lässt.

    Die Beziehung der beiden ist in vielerlei Hinsicht rational nicht nachzuvollziehen. Die Handlungen der beiden teils absurd, teils widersprüchlich - aus der heutigen Sicht. Mich hat dabei oft ein Unwohlsein ergriffen, dass mich zweifeln ließ, an der Geschichte und an den Figuren. Aber letztlich bildet diese Liebe nur den Rahmen für das eigentliche Thema, die Verfolgung der Juden im Dritten Reich und die Rolle, die verschiedene Personenkreise darin innehatten.

    Für mich ist es wichtig hier zu unterscheiden, zwischen dem Offensichtlichen und dem dahinterliegenden Teil des Romans. Der stille, aber für mich grundlegende Part, die historischen Begebenheiten, die durch Zitate aus Gerichtsakten untermauert wurden, erschließt sich erst mit der Zeit. Er bedarf des Nachdenkens, des Hintergründe Recherchierens und einem offenen Geist. Dies vorausgesetzt, eröffnet "Stella" neue Blickwinkel auf schon oft Gehörtes und hat mir gezeigt, dass manchmal "eindeutige" Fakten, hinterfragt werden müssen.

    Leider muss man sagen, dass ab und zu die öffentliche Debatte um Bücher dazu führen kann, dass die Lektüre darunter leidet. In Diskussionen offen gelegte Hintergründe oder auf Klappentexten gedruckte Vorgriffe auf die Handlung haben mir hier die Freude beim Lesen ein wenig verdorben .

    Am Ende bleibt bei mir die historische Aufarbeitung hängen, das Abbild der Gesellschaft und die Auseinandersetzung mit falschen Persönlichkeiten. Das Wie, also die Liebesgeschichte, die ein wenig fades Beiwerk für die eigentliche Botschaft war, wird doch eher schnell in Vergessenheit geraten. Trotzdem empfehle ich dieses Buch Menschen, die sich aktiv mit der deutschen Geschichte auseinander setzen möchten, eine gewisse Vorbildung mitbringen und bereit sind, sich von harten Rollenbildern zu lösen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Inge H., 01.01.2019

    Erschreckend
    Takis Würgers Roman „Stella“ basiert auf gut recherchierten Tatsachen und schriftstellerischer Freiheit.

    Es beginnt mit der Kindheit des Schweizers Friedrich. Er ist der Erzähler der Geschichte.
    Dann kommt er 1942 nach Deutschland und er lernt die Jüdin Stella kennen und verliebt sich in sie.

    Stella ist eine etwas sprunghafte Frau. Sie ist Friedrich und auch mir eine schwer zu verstehende Frau. Sie ist nicht zu durchschauen.
    Ich dachte erst schon wieder diese Zeit, in der in letzter Zeit viele Roman spielen und mich immer etwas deprimieren. In diesem Roman wird es aber etwas anders. Die Tatsachen sind erschreckend, aber nachvollziehbar.

    Der Roman ist spannend, es ist ein erschreckendes Zeitgeschehen, das so noch nicht viel erzählt wurde. Die einzelnen Kapitel haben als Überschrift das Datum, und was sonst an dem Tag erwähnenswert ist.
    Der junge Autor Takis Würger hat seine Recherchen in eine interessante Geschichte eingebunden.
    Den Roman kann ich nur empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    E., 19.02.2019

    Da ich den ersten Roman von Takis Würger bereits begeistert verschlungen hatte, war ich auch auf dieses neue Werk sehr gespannt. Nach kürzester Zeit wird einem aber klar, dass es mit dem Coming-of-Age-Thema des Vorgängers so gar nichts gemein hat. Im Mittelpunkt steht der junge Friedrich, der aus einer reichen Schweizer Familie ins, so glaubt er, aufregende und lebensfrohe Berlin zieht. Dort lernt er Kristin kennen, die sich alsbald als Stella entpuppt, Jüdin im Untergrund. Um ihre Familie vor der Deportation zu schützen, verrät sie Berliner Juden an die Nazis.
    Dass es sich hierbei um eine historische Person handelt, weiß man ja inzwischen auch durch den medialen Wirbel, der um das Buch gemacht wird. Aber auch die im Buch angeschnittenen Verhörprotokolle von Stella Goldschlag machen einem auf so simple Art diesen Tiefpunkt deutscher Geschichte bewusst.
    Ich war von dem Buch schwer beeidruckt und kann es nur empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Esther S., 19.02.2019 bei bewertet

    Da ich den ersten Roman von Takis Würger bereits begeistert verschlungen hatte, war ich auch auf dieses neue Werk sehr gespannt. Nach kürzester Zeit wird einem aber klar, dass es mit dem Coming-of-Age-Thema des Vorgängers so gar nichts gemein hat. Im Mittelpunkt steht der junge Friedrich, der aus einer reichen Schweizer Familie ins, so glaubt er, aufregende und lebensfrohe Berlin zieht. Dort lernt er Kristin kennen, die sich alsbald als Stella entpuppt, Jüdin im Untergrund. Um ihre Familie vor der Deportation zu schützen, verrät sie Berliner Juden an die Nazis.
    Dass es sich hierbei um eine historische Person handelt, weiß man ja inzwischen auch durch den medialen Wirbel, der um das Buch gemacht wird. Aber auch die im Buch angeschnittenen Verhörprotokolle von Stella Goldschlag machen einem auf so simple Art diesen Tiefpunkt deutscher Geschichte bewusst.
    Ich war von dem Buch schwer beeidruckt und kann es nur empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Scherzkeks, 27.01.2019

    Eines vorweg: Ich möchte den Verlag für die wunderschöne Gestaltung des Covers gratulieren. Ein toller metallischer Effekt, der je nach Blickwinkel schwarz, silber oder gold schimmert.

    Ich möchte gar nichts über den Inhalt des Buches schreiben aus Sorge, dabei zu viel verraten zu können. Nur so viel: Takis Würger schafft es, die Liebesgeschichte zwischen Friedrich und ''Kristin'' gekonnt in die damalige Zeit und das Geschehen einzubetten und zu verknüpfen.
    Die Geschichte ist berührend, fesselnd und auch schockierend. Takis Würger hat eine Art zu schreiben, die für mich herrlich erfrischend ist. Er schreibt nicht übertrieben detailliert, sondern setzt seine Worte gezielt – keines ist überflüssig, jedes an der genau richtigen Stelle.
    Auch wenn die Thematik ernst ist, war das Lesen eine wahre Wohltat.

    Also los, lesen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia L., 03.03.2019 bei bewertet

    Hinter der Maske

    Dass dieses Buch so polarisiert, hätte ich im Vorfeld nicht gedacht. Ja, Takis Würger hat sich für seinen zweiten Roman ein wirklich schwieriges Thema ausgesucht, dem man sich mit Fingerspitzengefühl nähern muss.

    Dieses Buch zeigt eine (fiktiv abgeänderte) Momentaufnahme aus dem Leben einer jungen Berlinerin im Jahr 1942 und wird aus Sicht des jungen Schweizers Friedrich erzählt. Er trifft bei einem Besuch in Berlin auf die lebenslustige Deutsche Kristin, die sich von den Repressalien des Regimes nicht einschüchtern lässt und in Bars ihre Leidenschaft für Jazz, Zigaretten und Alkohol auslebt. Schnell verliebt er sich in sie und lässt sich von ihr in ihre (verbotene) Welt hineinziehen. Aus Liebe hält er auch weiter zu ihr, als sie ihm gesteht, dass sie eigentlich Jüdin ist, Stella heißt und von den Nazis vor eine unmögliche Wahl gestellt wird.

    Stella Goldschlag, die (reale) Hauptfigur dieses Buches, steht stellvertretend für jüdische Einzelschicksale, die zu Zeiten des Naziregimes in Deutschland von der Gestapo dazu gezwungen wurden, versteckte Juden aufzustöbern und auszuliefern.

    Mich zumindest hat das Buch sehr nachdenklich gestimmt. Wie weit würdest du selbst gehen, um deine Liebsten vor dem Tod zu schützen? Und können wir heute eine solche Entscheidung vor dem Hintergrund dieser 40er Jahre überhaupt realistisch bewerten? Können wir einschätzen, in welcher permanenten Angst die Menschen damals gelebt haben müssen?
    Und was würde ich tun wenn meine große Liebe in Stella's Situation stecken würde? Könnte ich zu ihr halten oder würde ich sie verurteilen? Wie würde das unsere Liebe verändern? Ich zumindest kann und will diese Fragen nicht beantworten.

    Allerdings zeigt dieses Buch nicht die ganze Person, die Stella ausmacht. Wenn man ein wenig recherchiert, eröffnet sich einem das ganze Ausmaß der Taten, die die Jüdin Stella Goldschlag begangen hat. Es gibt noch so viel mehr, was es über sie zu erzählen gibt.

    Wenn überhaupt, dann gibt Takis Würger aber zumindest einen Denkanstoß, mehr über die Frau und auch die Zeit herauszufinden. Und es zeigt, dass das, was man über Stella zu wissen meint, vielleicht nicht mehr als ihre selbst gewählte Fassade ist. Ihre eigentlichen Beweggründe und Gedanken dazu hat sie mit ins Grab genommen, als sie sich 1994 selbst umgebracht hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Luise D., 10.02.2019 bei bewertet

    Der junge Schweizer Friedrich kommt 1942 nach Berlin. Hier trifft er in einer Kunstschule auf die geheimnisvolle Kristin. Sie zeigt ihm ihre Stadt – mit Jazzclubs und Alkoholexzessen. Der vermögende Friedrich kann es sich leisten, mit ihr in diese Berliner Nächte einzutauchen. Vom tobenden Weltkrieg scheint er hier weit entfernt zu sein. Doch eines Tages steht Kristin verletzt vor seiner Tür und von diesem Moment an ist alles anders…
    Der Berliner Autor Takis Würger erzählt in seinem zweiten Buch nach dem preisgekrönten Roman „Der Club“ die verstörende Geschichte von Stella, die auf wahren Begebenheiten beruht. Der Spannungsbogen wird nur langsam aufgebaut, anfangs kann man nur schwer erahnen, wie in den einzelnen Kapiteln der Haupthandlungsstrang mit der Aufzählung der historischen Begebenheiten und den archivierten Zeugenaussagen zusammenhängt. Monatlich von Januar bis Dezember 1942 erfährt der Leser, was Interessantes geschah, von Kriegsschauplätzen über Geburtstage bekannter Persönlichkeiten bis zu Einschränkungen für die Bevölkerung – ungewöhnlich für einen Roman, aber durchaus interessant. Die Zeugenaussagen, die sich kursiv vom restlichen Text abheben, machen betroffen und passen anfangs noch nicht zum lockeren Berliner Nachtleben. Je weiter man liest, desto schockierter ist man über das Drama, das sich dort abspielt. Die Charaktere sind vielschichtig, Friedrich ist eher naiv und liebt Kristin fast schon bedingungslos. Von Kristin hingegen lernt man immer neue Seiten kennen, das macht sie interessant. Der Autor hat einen besonderen Schreibstil, er erzählt seine Geschichte nüchtern und relativ sachlich.
    Das Cover ist für mich ein absolutes Highlight: sehr schlicht in schwarz gehalten, strahlt den Leser ein attraktives Frauengesicht aus dem Dunkel an. Die Silhouette ist nur zu erahnen, da ebenfalls schwarz gekleidet. Der Buchrücken und die Schrift sind goldfarben, das wirkt sehr edel. Auf jeden Fall ein sehr auffälliges Cover! Der Titel „Stella“ ist kurz und knapp und erschließt sich dem Leser während der Lektüre.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra W., 13.01.2019 bei bewertet

    Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: "Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt." Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren? Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe.
    Es ist eine schwer zu verstehende und sehr verstörende Geschichte. Eine Jüdin die alle ihre Gedanken und all ihre Kraft einsetzt um untergetauchte Juden zu finden und an die Gestapo zu verraten auch nachdem ihre Familie ermordet wurde macht sie weiter. Ein junger Mann der sie trotz des Wissens um ihre Machenschaften liebt und hofft das sie die Mutter seiner Kinder wird.
    der Hauptgedanke ist für mich in diesem Buch, -trotz allem Liebe ich dich-, unbedingt die Wahrheit trotz aller Folgen, die Mutter die den Jungen im Alkoholrausch schlägt, die Deutschen sie sind so stark, den Jazz obwohl die Nazis ihn verboten haben und eine Mörderin und Verräterin an ihrem eigenem Volk.
    Die Sprache ist anspruchsvoll, manchmal halbe Sätze oder angedeutete Gedanken mitten im Geschehen, Philosophische Betrachtungen eines Nazi Schergen machen das Buch anspruchsvoll. Vor allem aber weil hinter jedem Satz beim Lesen der Gedanke Warum steht. Für mich ist es ein nachhaltiges Buch zum einen will ich mehr über Stella Goldschlag herausfinden. Und dann werde ich mich mir Gedanken über die Art Liebe in der es in diesem Buch geht machen. Das ist mit Sicherheit nicht leicht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lacastra, 14.01.2019 bei bewertet

    Zugegeben, im Vorfeld waren meine Erwartungen nicht besonders hoch, hatte ich doch zuvor schon "Der Club" von Takis Würger gelesen und war trotz spannender Ausgangslage am Ende dann doch eher enttäuscht vom belanglosen Ende und den teils unsinnigen Figuren. Umso schöner, dass mich "Stella" positiv überraschen konnte.

    Zunächst zur Aufmachung, das Buch an sich ist sehr hochwertig gebunden und bedruckt (ohne Schutzumschlag, was ich persönlich immer besser finde), das Cover ein echter Eye-Catcher.

    Was danach als erstes auffällt, das Buch hat nicht allzu viele Seiten, ist also relativ schnell gelesen.
    Umso beeindruckender, dass die Story trotz der Kürze überzeugen kann.
    Ein paar Seiten mehr um bestimmte Dinge noch auszubauen hätte ich dennoch bevorzugt.
    Die Geschichte an sich gliedert sich nach den Monaten des Jahres, diese fungieren quasi als Kapitel. Den Kapiteln vorangestellt ist jeweils eine Zusammenfassung der relevanten Ereignisse des Monats, was geschah in der Welt etc.
    Am Ende der Kapitel sind dann Auszüge aus Prozessakten zu lesen, diese fand ich besonders interessant.
    Doch um was geht es eigentlich?
    Ohne zuviel zu verraten, um nichts geringeres als um Liebe, Opferbereitschaft und auch Moral, hierbei schafft es Takis Würger den Leser zum Nachdenken und zur Selbstreflexion anzuregen. Außerdem hat er er geschafft, dass ich mich danach noch mit dem Thema auseinandersetzen wollte und auch nach Beendigung des Buches nochmal das Internet bemüht habe, um mehr über Hintergründe zu erfahren und die Begebenheiten besser nachvollziehen/verstehen zu können. Wenn ein Buch das bei mir schafft, dann hat sich das Lesen definitiv schon gelohnt.

    Alles in allem bekommt man hinter der schönen Aufmachung eine tiefgreifende Geschichte über eine Zeit, die nie in Vergessenheit geraten sollte, also unbedingt lesen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Moritz E., 07.03.2019 bei bewertet

    "Stella" war mein erstes Buch von Takis Würger. Die große Resonanz in den Medien und Foren hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich habe es mir von einer Freundin geliehen. Die Optik ist schlicht und ich fragte mich kurz, ob es ein tatsächliches Bild von Stella ist.

    Der Schreibstil war interessant. Man merkt, meiner Meinung nach, dass der Autor ein versierter Journalist ist. Er versteht sich darauf, mit relativ wenigen Worten auch komplizierte und dramatische Geschehnisse zu beschreiben. Die Kunst des Andeutens und Weglassens beherrscht er ebenso wie passende Beschreibungen und schnörkellose Wahrheiten.

    Meiner Meinung nach ist es in diesem Fall mal ausnahmsweise gar nicht schlecht, wenn an vorher etwas über die Hauptdarstellerin weiß, damit man ein bisschen reflektieren kann darüber, wie Takis Würger die Sache angeht, wie er erzählt, wie er sie darstellt und beschreibt. Anfangs fand ich das etwas dünn und blass aber nach und nach habe ich erkannt, dass hier vor allem die Ambivalenz von Stella erzählt wurde und die unterschiedlichen Gefühle, die sie in den Menschen auslöst, die von ihrem Leben und ihren Taten hören.

    Ein nicht ganz leicht verdauliches Thema, ungewöhnlich aufbereitet. Regt zum Nachdenken und Nachforschen an.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    ele, 16.02.2019

    Stella, Historischer Roman von Takis Würger, 224 Seiten, erschienen im Hanser –Verlag.
    Ein Buch welches stark polarisiert und zu kontroversen Meinungen oder auch Streitgesprächen herausfordert.
    Friedrich ist Schweizer, er ist ein armer, reicher Junge. Seine Mutter wünscht sich sehnlichst, dass er eines Tages ein berühmter Maler wird. Nach einer Gesichtsverletzung wird er farbenblind, von da an ist er für seine Mutter „uninteressant“, sie verfällt immer mehr dem Alkohol. Sein Vater ein Industrieller, ist viel unterwegs und so verbringt er seine Jugend in Einsamkeit, die einzige Bezugsperson ist die Köchin. Mit 21 Jahren beschließt er sich in der Welt umzusehen, er beginnt seine Reise in Berlin, wo er in einer Kunstschule, die junge Kristin trifft. Die beiden verlieben sich. Eines Tages steht sie schwerverletzt und misshandelt vor seiner Zimmertür und gesteht: „Ich heiße Stella und bin Jüdin.“ Um ihre Eltern zu retten, verrät sie untergetauchte Juden an die Gestapo. Und Friedrich steht vor der Entscheidung, was ist ihm wichtiger, sein Gewissen oder Stella.
    Dieses Buch wird beworben mit dem Slogan: „ Man beginnt dieses Buch mit Skepsis, man liest es mit Spannung und Erschrecken, man beendet es mit Bewunderung. Ich muss gestehen, nachdem dieses Buch in den Medien so hohe Wellen geschlagen hat, habe ich es mit Spannung begonnen, es mit Verwunderung gelesen und mit Enttäuschung beendet. Bei den kursiv gedruckten Textstellen, handelt es sich um Briefe, Liedtexte, Gedanken und vor allem um die Auszüge aus den Feststellungen eines sowjetischen Militärtribunals. Von einer moralischen Stellungnahme möchte ich hier unbedingt absehen. Niemand kann von sich sagen, wie er in Stellas Situation gehandelt hätte, um geliebte Menschen zu retten. Takis Würger erzählt emotionslos und ohne moralisch zu werten, in kurzen Sätzen und völlig sachlich, diese Geschichte. Die Figuren bleiben blass, Spannung ist kaum vorhanden. Es liest sich wie ein Tatsachenbericht, ohne viel sprachliches Niveau. Der Protagonist im Roman ist kein Held, er ist unsicher und unbeholfen. Das zeigt auch, seine Racheaktion beim „Gärtner“, dass er dabei so glimpflich davonkommt, gerade in dieser Zeit, ist einfach unglaubwürdig. Würger bedient sich der Ich-Erzählsituation aus der Sicht Friedrichs. Da es sich in diesem Roman eigentlich – siehe Titel, um die Person Stella handelt, bleibt bei dieser Erzählform die eigentliche Hauptperson leider sehr blass. Was waren Stellas Gedanken, ihre Gefühle, ihre Ängste? Hatte sie womöglich Gewissensbisse bei ihrem Tun? Und vor allem fehlte mir die Handlung aus Stellas Sicht, wenn sie und Friedrich getrennt unterwegs waren. Da es sich bei Stella um eine reale Person handelt, hätte ich mir einfach mehr Informationen zu ihrem Tun gewünscht. Da hätte der Autor anstatt Stella Goldschlag, auch eine weitere fiktive Person wählen können. Weil keine besondere Spannung vorhanden war, konnte ich das Buch jederzeit aus der Hand legen. Sogar die letzten 50 Seiten konnte ich einen Tag lang liegen lassen. Sowas passiert mir sehr selten. Gefallen hat mir allerdings der Anfang der jeweiligen Leseabschnitte, die jeweils den Zeitraum eines Monats im Jahre 1942 zusammenfassten. Würger hat einige Informationen einfließen lassen, Alltäglichkeiten, Weltgeschehnisse, geschichtliche Fakten und natürlich die zehn Gebote des Propagandaleiters Dr. Joseph Goebbels. Einige gute Sätze, z. B. „Wir machten uns schuldig, jeder auf seine Art“, oder: „Ich weiß nicht ob es richtig ist, einen Menschen zu verraten, um einen anderen zu retten“, machten mich nachdenklich. Betroffen gemacht hat mich auch die Dekadenz der Reichen und der Wehrmachtgrößen, in einer Zeit in der die Soldaten an der Front und auch die Bevölkerung darben mussten. Dieses Buch wird als Bestseller bezeichnet, obwohl es weder sprachlich noch inhaltlich besonders ausdrucksvoll erscheint. Alleine durch die dadurch losgetretene Diskussion, findet es seine Abnehmer. Eine Leseempfehlung möchte ich nicht aussprechen, wer sich ein eigenes Bild machen will oder neugierig geworden ist, kann es wie auch ich, in einer Bibliothek ausleihen. Das ansprechende Cover dazugerechnet, dann ergibt es für mich 3 gutgemeinte Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Esther S., 26.02.2019 bei bewertet

    Da ich den ersten Roman von Takis Würger bereits begeistert verschlungen hatte, war ich auch auf dieses neue Werk sehr gespannt. Nach kürzester Zeit wird einem aber klar, dass es mit dem Coming-of-Age-Thema des Vorgängers so gar nichts gemein hat. Im Mittelpunkt steht der junge Friedrich, der aus einer reichen Schweizer Familie ins, so glaubt er, aufregende und lebensfrohe Berlin zieht. Dort lernt er Kristin kennen, die sich alsbald als Stella entpuppt, Jüdin im Untergrund. Um ihre Familie vor der Deportation zu schützen, verrät sie Berliner Juden an die Nazis.
    Dass es sich hierbei um eine historische Person handelt, weiß man ja inzwischen auch durch den medialen Wirbel, der um das Buch gemacht wird. Aber auch die im Buch angeschnittenen Verhörprotokolle von Stella Goldschlag machen einem auf so simple Art diesen Tiefpunkt deutscher Geschichte bewusst.
    Ich war von dem Buch schwer beeidruckt und kann es nur empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Lia48, 09.02.2019

    INHALT:

    Friedrich wächst 1922 in der Villa seiner Eltern bei Genf auf. An Geld mangelt es ihm nicht.
    1942 zieht es ihn trotz des Krieges nach Berlin. Er bewundert die Stärke der Deutschen.
    In der dortigen Kunstschule lernt Friedrich Kristin kennen, die ihn mit in die geheimen Jazzclubs nimmt. Friedrich ist fasziniert von dieser außergewöhnlichen Frau. So dauert es nicht lange, bis sie ein Paar werden.
    Doch mit der Zeit muss sich Friedrich eingestehen, dass Kristin noch eine andere, äußerst dunkle Seite in sich trägt. Plötzlich steht sie als die jüdische "Stella" schwer verletzt vor seiner Tür...
    "Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe."


    MEINUNG:

    Ich wollte mir gerne eine eigene Meinung zu diesem Buch bilden, nachdem in letzter Zeit so häufig darüber diskutiert wurde.
    Vom Anfang des Buches war ich ziemlich begeistert. Schließlich gefiel mir der Schreibstil sowie die Tiefe in manchen Sätzen. Ich konnte alles bildlich vor mir sehen. Und obwohl die Sprache recht einfach wirkt, haben mich die Schilderungen berührt. Ich hatte großes Mitgefühl mit dem Protagonisten Friedrich, dessen familiäre Lebensumstände mir sehr zu Herzen gingen. Viele Gefühle kamen in mir hoch.
    Deshalb war ich froher Hoffnung, dass mir das Buch auch weiterhin gefallen würde...
    Doch nach etwa 1/4 der Geschichte, mit der Ankunft von Friedrich in Berlin, muss ich leider sagen, dass das Buch für mich immer schwächer wurde. Ich empfand den Protagonisten als zu übertrieben dargestellt. Seine Naivität wurde mit der Zeit ziemlich anstrengend und ich hätte ihn so gerne von seiner rosaroten Wolke geschubst. Klar, er ist verliebt. Aber wie er so blind Kristin vertraut und die Ausmaße des Krieges dabei fast komplett ausblendet, das wirkte auf mich irgendwann leider nicht mehr authentisch, sondern unglaubwürdig. Ich konnte kein Mitgefühl mehr für ihn aufbringen und hatte das Gefühl, immer mehr Distanz zu den Figuren zu erlangen. Gegen Ende empfand ich auch manche von Friedrichs Handlungen als untypisch für ihn.
    Von Stella hätte ich gerne noch mehr erfahren, als das, was der verliebte Friedrich durch seine rosarote Brille an ihr wahrgenommen hat.
    Das sind meine Hauptkritikpunkte.
    Und dann gibt es da draußen noch die heißgeliebte Diskussion darüber, inwieweit man in so einem Buch Tatsachen und Fiktion miteinander vermischen darf. Schwierige Frage. Klar wird bei einem fiktiven Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, einiges dazuerfunden. Aber warum ändert man z.B. die Jahreszahlen, wenn man als Autor den tatsächlichen Zeitpunkt des Geschehens doch vorher recherchiert hat? Wegen mir hätte sich das Buch gerne noch mehr an den Tatsachen orientieren dürfen...

    FAZIT: Das Buch fing sehr stark an, doch dann wurde es für mich leider immer schwächer, konnte mich nicht mehr berühren und der Protagonist wirkte auf mich nicht mehr authentisch genug. Außerdem hatte ich gehofft, noch deutlich mehr von Stella zu erfahren. Ein Buch, das meiner Meinung nach leider zu viele Schwächen aufweist. 2,5/5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    schokoflocke, 26.02.2019

    aktualisiert am 26.02.2019

    Der junge Schweizer Friedrich reist 1942 nach Berlin,weil er sich selbst ein Bild von dem Geschehen machen will.Er hat nämlich Geschichten über Juden die über die Nacht spurlos verschwinden gehört,die er nicht recht glauben kann und für ein Gerücht hält.Im Berlin besucht er ein Malkurs und lernt dort Kristin kennen,sie treffen sich und werden ein Paar.Friedrich geniesst sein Glück bis Kristin für paar Tage verschwindet.Als sie zurück kommt,erzählt sie endlich die Wahrheit-sie ist Judin,heißt Stella Goldschlag und ist von Gestapo verhaftet worden...
    Zu diesem Buch gabt es schon heftigen Diskusionen und viele Meinungen,da fehlt mir schwer eine Rezension zu schreiben,besonders da mir das Buch nicht gut gefallen hat.Dabei finde ich die Idee gut.Man kann sich nicht aussuchen in wem man sich verliebt,manchmal tuen Menschen die wir lieben etwas Böses,und manchmal hat man nicht wirklich eine Wahl,weil egal wie man sich entscheiden kommt jemand zum Schaden.Kann man jemandem verraten um jemandem anderen zu retten? Es gibt auf diese Frage keine richtige Antwort.Für mich war das die Esenz der Geschichte und den Ansatz finde ich gut,die Umsetzung weniger.Vorallem hat mir der Schreibstil nicht gefallen (das ist aber natürlich eine Frage des Geschmacks) und so gestört,dass ich mich nicht richtig auf den Inhalt konzentrieren konnte.Da die fiktive Geschichte um eine reale Person aufgebaut ist,ist meine Meinung nach,nicht das ganze Potential genutz worden.Die Realität war nämlich viel schlimmer und viel brutaler als das,was der Autor gezeichnet hat.Friedrich lebt in einem Luxushotel und mit seinem Geld kann er sich fast alles leisten,mitten im Krieg führt er ein recht angenehmes Leben.Obwohl er nach Berlin gekommen ist um die Wahrheit zu finden,verschliesst er die Augen und erst Stellas Verhaftung rüttelt nich wach (aber auch nur langsam).Für mich waren einzig die zitierten Zeugenaussagen eine Erinnerung daran,wie grausam es damals war und das Menschen ohne Grund getöten worden sind.Ich will nicht behaupten ,dass "Stella" ein schlechtes Buch ist,micht hat es aber nicht überzeugt und meine Erwartungen sind definitiv nicht erfühlt worden.Das Grauen damaligen Zeit kommt nicht richtig rüber und wirkt abgeschwächt,aber die Geschichte bringt zum Nachdenken,was natürlich auch wichtig ist.Da muss jeder für sich entscheiden ,ob er sich lohnt dieses Buch zu lesen,ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Stephanie P., 01.04.2019

    Während des zweiten Weltkriegs kommt Friedrich nach Berlin. Der junge Mann trifft auf die äußerst interessante Kristin und die beiden nähern sich schnell an. Friedrich fühlt sich trotz der Kriegszustände geborgen, bis Kristin ihm ihr großes Geheimnis offenbart: In Wahrheit heißt sie Stella und ist jüdischer Abstammung. Die Gestapo enthüllt ihre Tarnung und will, dass Stella untergetauchte Juden verrät.

    Takis Würgers Schreibstil ist nüchtern und beschreibend, wodurch mich leider keine Emotionen erreichen konnten. Obwohl der Autor wirklich bemüht ist die Liebesgeschichte und auch die innere Zerrissenheit der Protagonisten authentisch darzustellen, wirkten sie nicht glaubhaft auf mich. Dennoch war die Handlung sehr flüssig beschrieben und als Leser konnte man dieser problemlos bis zum Ende folgen, da Längen komplett vermieden werden. Besonders gelungen finde ich die Gerichtsprotokolle, welche die Handlung besonders authentisch erschienen lassen.

    Bei den Hauptprotagonisten bin ich hin und hergerissen. Stella wirkte auf mich interessant und authentisch und ich würde gerne mehr über diese Frau erfahren. Von Friedrich hingegen war ich schnell etwas genervt, da er auf mich viel zu naiv und gutgläubig gewirkt hat und dadurch nicht authentisch war. Alle anderen Charaktere fand ich authentisch und glaubwürdig beschrieben. Etwas schade ist, dass mich trotz der zum Teil bedrückenden Handlung und der Liebesgeschichte kaum Emotionen erreichen konntne.

    Geschichtlich wirkt das Buch gut recherchiert und ich denke, dass der Autor die historischen Fakten lange und ausführlich studiert hat. Die Vermischung aus Fiktion und Fakten finde ich wirklich gelungen. Stella Goldschlag scheint ein wirklich interessanter Mensch gewesen zu sein und ich werde in Zukunft bestimmt noch eine Biografie über die starke Frau lesen. Dennoch habe ich mir von „Stella“ aufgrund der vielen positiven Bewertungen viel erhofft und wurde leider nicht komplett überzeugt. Dies könnte allerdings auch daran liegen, dass ich zu große Erwartungen an das Buch hatte.


    FAZIT:
    „Stella“ ist ein ausführlich und gut recherchierter historischer Roman, der Fiktion und historische Fakten gut verbindet. Da mich persönlich weder die Emotionen erreichen konnten und mich andererseits auch der Protagonist Friedrich nicht überzeugen konnte, vergebe ich 3 Sterne!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein