GRATIS¹ Geschenk für Sie!
Gleich Code kopieren:

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 6115364

Buch (Gebunden) 22.70
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    moehawk, 07.03.2019

    "Stella" war mein erstes Buch von Takis Würger. Die große Resonanz in den Medien und Foren hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich habe es mir von einer Freundin geliehen. Die Optik ist schlicht und ich fragte mich kurz, ob es ein tatsächliches Bild von Stella ist.

    Der Schreibstil war interessant. Man merkt, meiner Meinung nach, dass der Autor ein versierter Journalist ist. Er versteht sich darauf, mit relativ wenigen Worten auch komplizierte und dramatische Geschehnisse zu beschreiben. Die Kunst des Andeutens und Weglassens beherrscht er ebenso wie passende Beschreibungen und schnörkellose Wahrheiten.

    Meiner Meinung nach ist es in diesem Fall mal ausnahmsweise gar nicht schlecht, wenn an vorher etwas über die Hauptdarstellerin weiß, damit man ein bisschen reflektieren kann darüber, wie Takis Würger die Sache angeht, wie er erzählt, wie er sie darstellt und beschreibt. Anfangs fand ich das etwas dünn und blass aber nach und nach habe ich erkannt, dass hier vor allem die Ambivalenz von Stella erzählt wurde und die unterschiedlichen Gefühle, die sie in den Menschen auslöst, die von ihrem Leben und ihren Taten hören.

    Ein nicht ganz leicht verdauliches Thema, ungewöhnlich aufbereitet. Regt zum Nachdenken und Nachforschen an.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 11.01.2019

    Friedrich ist ein junger Mann aus gutem Schweizer Hause. Sein Vater ist wohl situiert, seine Mutter eine trinkende Künstlerin, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aus ihrem Sohn einen Künstler zu machen. Doch Friedrich kann ihren Ansprüchen nicht genügen.

    Als die Gerüchte, die Nazis würden Juden mit Möbelwägen abholen und irgendwo hin verfrachten an den Genfer See gelangen, will Friedrich wissen, ob das stimmt. Er bricht auf nach Berlin, um sich selbst ein Bild zu machen. Er ist ein recht naiver, unschuldiger Charakter und Berlin beginnt ihn zu verändern. Er wird mutiger, selbstbewusster und er findet seine erste große Liebe.

    Kristin nimmt ihn mit in das geheime Nachtleben der Kriegsgeneration - die verbotenen Jazz- und Swingclubs. Sie ist Sängerin und verkörpert für ihn das wilde, freie Leben. Doch sie ist nicht, was sie zu sein vorgibt, denn Kristin heißt eigentlich Stella und ist Jüdin. Um sich und ihre Familie zu retten, soll sie andere versteckte Juden verraten. Friedrich ist gezwungen eine Entscheidung zu treffen.

    Takis Würger hat aus Stellas Geschichte, die auf Tatsachen beruht, einen berührenden und aufwühlenden Roman gemacht. Die junge Liebe zwischen Friedrich und Stella gibt den Tatsachen einen plastischen Rahmen und macht die Realität zu einer spannenden und greifbaren Geschichte. Die Charaktere kommen uns nahe und so hatte ich beim Lesen ständig das Gefühl, ich müsste Friedrich, der erst spät in die Gänge kommt, anstupsen. Friedrich ist mit dem erlebten völlig überfordert und sieht sich gezwungen, endlich erwachsen zu werden. Berlin wird ihn für immer prägen.

    Eingerahmt ist die Geschichte außerdem mit historischen Fakten. Zwischen den Kapiteln wird die Story in der Zeit verankert und wir lesen Bekanntes und Randwissen aus dem Jahr 1942. Das gibt dem Roman zusätzlich Bodenhaftung.

    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und die Geschichte hat mich tief berührt und verstört zugleich. Von mir gibt es daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung und ich werde schleunigst die Lektüre von Takis Würgers erstem Roman "Der Club" nachholen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 21.12.2018

    Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen, so interessant und gut geschrieben fand ich. Außerdem hat mich die reale Figur der Stella Goldschlag sehr interessiert. Diese Frau hat in den 40iger Jahren wirklich in Berlin gelebt. Sie war Jüdin, was man ihr allerdings nicht ansah, da sie blondes Haar und blaue Augen hatte. Sie arbeitete für die Geheime Staatspolizei und sie verriet die Juden, spürte ihre geheimen Verstecke auf und lieferte sie an die Gestapo aus. Stella wurde 72 Jahre alt und beendete ihr Leben durch Selbstmord. In dem Buch handelt es sich um eine fiktive Liebe. Friedrich wächst wohlbehütet in eine begüterten Elterhaus in der Schweiz auf. Sein Vater war viel geschäftlich unterwegs und seine Mutter tröstete sich mit Alkohol. Durch einen Unfall verlor er sein Gespür für Farben und konnte deswegen die von seiner Mutter gewünschte Karriere als Maler nicht anstreben. Mit Anfang 20 ging er nach Berlin und mietete sich in ein Grandhotel ein. Er wollte endlich die Großstadt erleben. Dort lernt er Kristin kennen, Aktmodell, Sängerin, immer gut drauf und wunderschön. Sie verlieben sich ineinander, sie trinkt viel Champagner, schluckt Aufputschmittel. Eines Tages kommt sie kahlrasiert und den Körper voller Wunden zu ihm ins Hotel und outet sich. Sie ist Jüdin, heißt Stella und ihre Eltern sind inhaftiert. Die Beiden verbringen ein ganzes Jahr miteinander. Die Kapitel sind nach Monate aufgeteilt. Am Anfang eins jeden Kapitels sind die Ereignisse, Geburten bekannter Persönlichkeiten und dergleichen im Jahr 1942 aufgelistet. Leider gibt es für die beiden Liebenden kein Happy End. Aber Stella ist nicht die einzige reelle Person in diesem Buch. Nach der Lektüre des Buches habe ich mich weiterhin mit dem Leben von Stella beschäftigt und nachgelesen. Ein Buch, das den Leser sehr nachdenklich macht und das Gelesene klingt noch lange in einem nach. Ein Buch mit Tiefgang.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    egal, 09.01.2019

    Wurde mit der Geschichte nicht warm

    Friedrich lebt in der Schweiz. Seine Mutter ist eine Alkoholikerin mit nationalsozialistischen Tendenzen und einer Kunstaffinität, die sie auch ihrem Sohn mehr oder weniger mitgibt. Dieser, kaum erwachsen, bricht nach Berlin auf, um dort eine Zeichenschule zu besuchen und Gerüchten um einen Möbelwagen, der Menschen verschwinden lässt, auf den Grund zu gehen. In Berlin lernt er eine junge Frau kennen und lieben, die nicht die ist, die sie zu sein scheint…

    Die Geschichte an sich birgt deutlich Potential, aber irgendwie wurde ich mit dem Schreibstil durch das ganze Buch hinweg nicht richtig warm. Dabei fand ich den Aufbau noch recht gelungen. Jeder Monat beginnt einem interessanten Überblick des aktuellen Geschehens auf der ganzen Welt, es folgt dann die Geschichte von Stella und Friedrich, sowie in kursiver Schrift, immer wieder echte Auszüge aus dem Verfahren gegen die Denunziantin Stella Goldschlag.

    Die ganzen positiven Stimmen, manche scheinen sich quasi zu überschlagen, haben mich einigermaßen überrascht. Der Ton ist einfach leidenschaftslos, ziemlich nüchtern und für mich passt das einfach nicht wirklich zum Geschehen, welches teilweise ziemlich dramatisch ist. Außerdem hatte ich mir erhofft, dass man etwas über die Gründe erfährt, warum Juden als Greifer aktiv waren. So wirklich gelesen habe ich da nur wenig in diesem Buch.

    Gut dargestellt ist Friedrichs Seelenleben. Einerseits liebt er Stella, andererseits kann er ihr Tun nicht nachvollziehen und nicht verstehen. Man fragt sich, wie er sich letztlich entscheiden wird und immerhin diese Frage wird auch beantwortet, wenn auch ziemlich knapp. So richtig warm geworden bin ich aber auch mit Friedrich nicht, denn ich konnte seine Verhaltensweise wenig nachvollziehen. Natürlich, er sucht die Wahrheit und möchte gewissen Gerüchten auf den Grund gehen, aber deshalb 1942 nach Berlin reisen und dort recht dekadent im Hotel leben?

    Unter dem Strich habe ich einfach mehr und/oder was anderes erwartet. „Der Club“ hatte mich noch voll überzeugt, aber hier habe ich gerade in der Anfangsphase so gar nicht ins Buch gefunden und auch hintenraus keine größte Begeisterung entwickeln können. Immerhin hat das fiktive, an historischen Gegebenheiten angelehnte Buch, nachdenklich gemacht. Was würde man in solch einer Situation tun?

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein