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  • Stephanie B.

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stephanie B., 18.01.2022 Als Buch bewertet

    Frank Goldammer wagt sich mit diesem Krimi an eine für mich sehr spannende Zeit. Nach seiner erfolgreichen „Max Heller“-Reihe bleibt er auch im neuen Buch seiner Heimat Dresden treu. Als Leser ist man gleich auf der ersten Seite mit Tobias, einem angehenden Kriminalpolizist, in Leipzig, Herbst 1989: Menschenmassen demonstrieren dort für eine Reform der DDR und die Regierung hat Tausende von Polizisten zur Sicherung in die Stadt berufen – als Teil meiner eigenen Geschichte hat mich diese Szene sehr berührt. Die Verbindung von verschiedenen Fällen, in denen Tobias ermittelt, beginnend 1988 bis nach dem Mauerfall 1990, ist wirklich toll erdacht und geschrieben und macht sehr viel Spaß zu lesen!

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  • 5 Sterne

    18 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 21.02.2022

    Als Buch bewertet

    spannende Zeitreise
    Im Schatten der Wende von Frank Goldammer
    Es wird die Zeit vor dem Mauerfall und danach erzählt und zwar hier im speziellen aus der Sicht von Tobias Falck Obermeister der Volkspolizei. Schon ab den ersten Seiten taucht man in die Zeit ein und glaubt das man es wieder erlebt. Wir erfahren und erleben mit wie Polizeiarbeit vor der Wende gehandhabt wurde und wie es sich danach verändert hat. Es kamen andere Delikte dazu, die es vorher nicht gegeben hat. Teilweise passierten diese wohl doch, aber diese Ermittlungen wurden dann von anderen Organen bearbeitet. Dies ist nicht einfach ein Krimi, sondern auch ein zeitgeschichtliches Werk. Ein Buch das es wert ist gelesen zu werden, egal ob man die zeit kennt oder nicht. Flüssiger Schreibstil. Die Protagonisten werden gut beschrieben, sodass man ihr Handlungen, Beweggründe und Emotionen gut nach voll ziehen kann. Die Beschreibung der Handlungsorte ist gut gelungen, man hatte diese bildlich vor Augen und hat das Gefühl man ist vor Ort bzw. mitten drin im Geschehen.

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  • 5 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 17.02.2022

    Als Buch bewertet

    Ermittlungen zwischen Anarchie und Aufbruchsstimmung

    „Der 9. November 1989. Sollte das tatsächlicher Tag sein, an dem eine neue Freiheit begann?“ (S. 140)
    Es gibt wohl kaum jemanden meiner Generation, der sich nicht an Günter Schabowskis berühmten Satz zur Maueröffnung in der Pressekonferenz zum Reisegesetzentwurf erinnert: „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.“ Tobias Falck, Obermeister der Volkspolizei der DDR, macht gerade eine Weiterbildung in Aschersleben und kann kaum glauben, als er davon im Radio hören. Ist die Mauer jetzt wirklich offen oder ist das nur Feindpropaganda? Dabei hat er in den letzten Monaten selbst erlebt, was in der DDR los ist, musste sich in Leipzig den Montagsdemonstranten entgegenstellen und dabei seine Angst vor einer Wiederholung des Massakers auf dem Tian'anmen-Platz unterdrücken. Seine Illusion von der heilen Welt bröckelte immer mehr. „In den letzten Tagen hatte sein Bild von der DDR Flecke und Kratzer bekommen. … Hier war kein Aufbau und kein Fortschritt. Hier sah man nur Stillstand und Verfall.“ (S. 86)

    Im Winter 1989 wird Leutnant Falck dem KDD (Kriminaldauerdienst) in Dresden zugeteilt und schon in den ersten Stunden aller Illusionen beraubt. Man empfängt ihn nicht nur nicht mit offenen Armen, sein Vorgesetzter Hauptmann Schmidt und seine Kollegin Stefanie Bach wissen nicht mal, dass er ihnen zugeteilt wurde. Es gibt keinen Schreibtisch, Stuhl oder gar eine Schreibmaschine für ihn – und was das Schlimmste ist, auch keine Fälle. „Hier macht jeder irgendwas, nur keine Polizeiarbeit!“ (S. 323) Sie sitzen auf Abruf, fahren als erste zu den Tatorten und entscheiden, welche Abteilung die Fälle weiterbearbeitet. Kein Wunder, dass Bach und Falck nebenher wegen eines Sexualstraftäters ermitteln, der seit Monaten sein Unwesen in der Dresdner Neustadt treibt.
    Doch dann steht plötzlich Sybille Suderberg im Büro, Hauptkommissarin der Kripo Frankfurt (Main). Der KDD soll sie bei einer grenzübergreifenden Ermittlung unterstützen. Dank ihr lernen die „Ossis“ ganz schnell kennen, was mit den „Wessis“ neben der D-Mark noch in die „Zone“ schwappt – großangelegter Drogenhandel, Bandenkriege, gewerbsmäßige Prostitution und Autoschiebereien.

    „Im Schatten der Wende“ ist für mich eine gleichzeitig erschreckende und faszinierende Zeitreise in meine Jugend. Ich bin Dresdnerin, war 1989 gerade 14 Jahre alt und in Budapest, als dort die Botschaft geöffnet wurde – ich habe es nur nicht mitbekommen. Ich kann mich noch sehr gut an die herrschende Aufregung, Ungewissheit und Aufbruchsstimmung erinnern, die Frank Goldammer hier sehr gut rüberbringt. Was wird jetzt aus jedem Einzelnen, aber auch aus dem gescheiterten Land? Wer verliert seinen Job, wem fällt seine Stasi-Zugehörigkeit auf die Füße und gibt es eine Reformation oder übernimmt der „Westen“ einfach alles? Vieles, was sich Frank Goldammers Protagonisten noch als Schrecken-Szenario ausmalen, ist später ja wirklich passiert.
    Nicht nur im KDD lässt er zwei Welten voller Vorurteile aufeinanderprallen. Da ist zum einen die überkorrekte Kollegin aus Frankfurt, die zwar erwartet hat, dass alle Polizisten zur Stasi gehören und deren Praktiken und Verbindungen nutzen will, andererseits aber über Schmidts zum Teil recht rüde Methoden und Rechtsbrüche entsetzt ist. Dabei beweist Schmidt je nach Ermittlungs- oder Verhörsituation, wie wandlungsfähig er ist und dass er sich immer neu auf sein Gegenüber einstellen kann.
    Aber auch die Frankfurter Kommissarin hat es in sich, ist arrogant und überheblich. Sie hofft im Osten auf die Karriere, die ihr im Westen verwehrt wurde und scheint bereit zu sein, dafür nicht nur sprichwörtlich über Leichen zu gehen.
    Stefanie Bach ist das vermittelnde Element der Dienststelle und Falck der zu Unrecht unterschätze Neue, der einige Fälle fast im Alleingang aufklärt und sich so den Respekt und die Anerkennung seiner Kollegen verdient. Ich habe es genossen, das junge Team bei ihren Ermittlungen und dem Zusammenwachsen zu begleiten.
    Und auch wenn das jetzt eher wie ein Wenderoman klingen mag, verwebt der Autor hier sehr geschickt mehrere komplexe, sich zum Teil überschneidende Handlungsstränge und lässt den KDD in wirklich spannenden Fällen ermitteln. Falck und seine Kollegen klären Morde auf, jagen Sexualstraftäter, suchen verschwundene Leichen und müssen sich mit den Abgründen der menschlichen Seele auseinandersetzen.

    Für mich ist dieser Auftakt seiner neuen Reihe ein absolutes Lesehighlight!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Eva G., 15.05.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Wende-Krimi

    Tobias Falck ist Mitte zwanzig und liebt seinen Beruf als Polizist in Dresden. Natürlich ist er auch Mitglied in der SED und glaubt an den Grundgedanken des Sozialismus, weshalb er auch die Unzufriedenheit vieler seiner Mitbürger nicht nachvollziehen kann, haben sie doch alles und müssen nicht mit Arbeitslosigkeit oder Obdachlosigkeit kämpfen, wie es in der BRD oft der Fall ist. Allerdings ändert sich seine Meinung etwas, als er die Leiche eines anderen Polizisten findet, der scheinbar ermordet wurde, es aber von Polizei und Staat als Unfall abgetan wurde. Es lässt im lange keine Ruhe und er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, was ihn wiederum in den Fokus des zuständigen Kriminalermittlers rückt. Trotzdem wird der Vorschlag, er könne ja inkognito ermitteln und so vielleicht etwas herausfinden, angenommen. Dann kurz nach der Wende, einige Zeit später, wird er wieder auf den alten Fall von damals aufmerksam, da er in direktem Zusammenhang zum aktuellen Fall stehen könnte, den er nun beim Kriminaldauerdienst zu bearbeiten hat.

    Frank Goldammer hat hier einen Kriminalroman mit vielen wahren historischen Begebenheiten erschaffen. Somit wirkt der Fall wesentlich realistischer, denn die Kulisse zeigt die vielen Mängel der DDR zu ihrer Endzeit. Die Charaktere sind eine perfekte Mischung aus DDR-konformen Bürgern und denen, die am liebsten sofort in die BRD gegangen wären. Der Krimi ist immer spannend, aber niemals unrealistisch oder zu übertrieben.

    Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen und ich warte schon jetzt gespannt auf den zweiten Teil, der voraussichtlich im Dezember erscheinen soll. Die Ermittler Tobias Falck und ab der Zeit beim KDD auch Stefanie Bach waren mir sofort sympathisch, während Edgar Schmidt sich im Lauf der Handlung weiterentwickelt hat und so ein wichtiger Bestandteil des Ermittlerteams wurde, den man nicht mehr missen möchte. Für alle Fans von Büchern, in denen Geschichte zum Anfassen geschildert wird, gepaart mit Spannung, ist dieser Krimi perfekt und absolut empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andre K., 09.02.2022

    Als eBook bewertet

    Das Buch startet in der wilden Vorwendezeit, vermutlich um dem wendeunerfahrenen Leser die Situation etwas anschaulicher darzustellen. Ich finde das gelingt ihm ganz gut. Wie das ein Leser der die Wendezeit nicht miterlebt hat weiß ich nicht. Die Handlung ist ganz gut dargestellt und man beginnt sich langsam in die Zeit hineinzuversetzen. Dann macht das Buch einen großen Sprung und bricht mit der bisher beschriebenen Situation. Habe den Sprung beim Lesen sehr zwiegespalten empfunden. Vermutlich ist der Bruch aber bewusst installiert um die Wirrungen nach der Wende darzustellen. Es gelingt Frank Goldammer dann aber die Handlung wieder aufzunehmen, auch wenn dann ein paar zu viele Zufälle ineinander greifen. Einziger Kritikpunkt sind die Charaktere, die anfangs viel Potential haben und sich gut weiterentwickeln ließen. Am Ende werden dann alle irgendwie zu "weichgespült". Alle verstehen sich plötzlich gut und alles ist super. Daher ein Stern Abzug. Ansonsten ein tolles Buch über die Probleme und Sorgen in der Wendezeit.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Doris K., 16.02.2022

    Als Buch bewertet

    Interessanter Krimi
    Das Buchcover mit Dresden und dem Trabant ist passend zu dem Krimi. Die Hauptfigur der junge Polizist Tobis Falck wird gut beschrieben, wie er in bestimmten Situationen denkt, was er so fühlt und was er auch für Ängste hat. Eigentlich ist er mit seinem Leben, so wie es ist zufrieden. Dann kommt die Wende und es ändert sich einiges. Tobias Falck, Stefanie Bach und Chef Hauptmann Edgar Schmidt ist ein gutes KDD-Team. Zu diesem Team kommt aus Frankfurt am Main eine Sybille Suderberg mit einem Spezialauftrag dazu. Es gibt verschiedene Kriminalfälle wie der Tot von dem Abschnittsbevollmächtigten Wetzig, das Verschwinden von Leichen und die Verfolgung eines Auftragskiller. Der Schreibstil ist angenehm und anschaulich. Die Hauptfigur Tobias Falck hat sich schön entwickelt. Schmunzeln musste ich, da das KDD-Team mit einem Trabant unterwegs ist. Es ist ein spannender, unterhaltsamer Krimi und eine schöne Zeitreise.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 09.04.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist passend zur damaligen Zeit in der DDR gestaltet.

    Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und enthält lebendige Dialoge.

    Tobias Falck, Obermeister der Volkspolizei, soll undercover ungewöhnliche Fälle von Leichenschwund klären und stösst überall auf Widerstand, auch in den eigenen Reihen der Polizei.

    Die Handlung spielt in der DDR kurz vor und nach dem Mauerfall und ist in drei Teile aufgeschlüsselt. Ost und West arbeiten inmitten einem Stück deutsch/deutscher Geschichte zusammen an einem Fall. Die verschiedenen Ermittlungsmethoden werden anschaulich herausgearbeitet und sind spannend zu verfolgen.

    Der Charakter der Hauptperson Tobias Falck ist sehr gut aufgebaut. Anfangs wirkt er schüchtern, in sich gekehrt und am Ende wächst er über sich hinaus.

    Fazit:

    Fesselnder Krimi vom Ende der Stasizeit!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 17.02.2022

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Die Mauer ist vor kurzem gefallen als der angehende Kriminalpolizist Tobias Falck seinen POst beim neu gegründeten Kriminaldauerdienst antritt. Die Herausforderungen sind vielfältig aufgrund der neuen Situation. Drogenhandel, Prostitution und auch Mord sind plötzlich Delikte, bei denen nicht mal klar ist, welche Rechtsgrundlage denn eigentlich gilt.
    Meine Meinung:
    Irgendwie war mir gar nicht so richtig bewusst, dass es auch im Bereich der Kriminalität die Rechtsgrundlage zum Handels kurz nach der Wende nicht wirklich eindeutig war. Ich fand, dass der Autor dieses Thema sehr gut angegangen ist, man hat wirklich das Gefühl, dass es so gewesen sein könnte. Schon fast wie im rechtsfreien Raum wurde agiert. Der Roman war auch echt spannend geschrieben und hat mich gut unterhalten. Der Schreibstil war gut und liest sich flott weg.
    Fazit:
    Hat mir gefallen

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 07.02.2022

    Als eBook bewertet

    Dem junge Polizisten Tobias Falck gerät während der Wende in Dresden auch sein Leben durcheinander. War er zu Beginn noch ein Sozialist und wusste was richtig und falsch war, kommen ihm immer mehr Zweifel als er verdeckt ermitteln soll. Dann ist auf einmal alles anders. Es gibt den Kriminaldauerdienst und die Verbrechen die es vorher in der DDR nicht gab sondern nur in Westdeutschland gehören auf einmal zur Tagesordnung. Nicht nur sein eigenes Leben wird umgekrempelt. Mit seinen starken kriminalistischen Instinkt versucht er alles richtig zu machen.
    Als Norddeutsche habe ich die Wende nur im Fernsehen erlebt, wir wohnen weit von den damaligen Ereignissen entfernt. Aber die Gefühle der Menschen waren trotzdem spürbar. Die ungeheure Spannung jener Tage und vor allem die Angst, auch bei uns, hoffentlich schießt niemand.
    Genauso ist es in diesem Buch im ersten Teil werden die Geschehnisse in den letzten Monaten vor der Wende beschrieben. Das Verhalten der Menschen, die Angst vor der Volkspolizei und der Stasi und ihren Schikanen.
    Die Montagsdemonstrationen und auch hier wieder Angst auf beiden Seiten. Die Gefühle von Tobias Falck als er die Menschen sieht denen er gegenüber steht sind sehr deutlich und nachvollziehbar beschrieben. Bis ins kleinste Detail, als Leserin hatte ich den Eindruck, dass der Autor selber an Ort und Stelle war.
    Im ganzen Buch wird dieser Eindruck immer wieder vermittelt.
    Es ist weniger Krimi mit einem sehr überraschenden Ende, dafür mehr eine intensive Geschichte über die Menschen und ihr Verhalten zu der Zeit.
    Der Schreibstil war sehr intensiv. Gestört hat mich nur, dass der Autor bei den einzelnen Personen wechselnd den Vor- oder Nachnamen verwendet hat. Das störte den Lesefluss besonders bei Tobias Falck weil der Nachname auch ein Vorname sein kann.

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  • 5 Sterne

    Ursula L., 13.04.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Auf dieses Buch von Frank Goldammer war ich ganz besonders neugierig. Wie viele habe ich damals miterleben können, wie sich die Grenzen geöffnet haben und welch ein Ansturm es auf beiden Seiten gab. Ostdeutsche wollten unbedingt in den Westen, weil sie ja vermuteten, dass hier alles so gut war. Westdeutsche wurden dienstlich in den Osten geschickt, traten manchmal als „Besser-Wessi“ auf. Es war eine aufregende Zeit und manch einer wurde im Osten regelrecht überrollt.
    Tobias Falck, gerade fertig mit seiner Ausbildung soll das Kriminaldauerdienst-Team verstärken. Bisher war er mit seinem Leben in der DDR eigentlich zufrieden und musste jetzt mit vielen Veränderungen klarkommen. Unter anderem damit, dass eine Hauptkommissarin aus Frankfurt kommt und um Amtshilfe bei der Suche nach einem Auftragskiller bittet, nein eigentlich fordert.
    Der Autor hat hervorragend geschildert, wie so zu sagen zwei Welten aufeinander prallen. Ich fand es sehr interessant und auch spannend, obwohl ich anfangs etwas Schwierigkeiten hatte. Der Einstieg zog sich für mich etwas hin, dann kam aber so richtig Fahrt auf.
    Vor allem hat Frank Goldammer einige überraschende Wendungen eingebaut, die dafür sorgten, dass nicht nur ich nicht mehr wusste, wer nun Freund oder Feind ist. Den beteiligten Hauptpersonen hat er besondere Charaktereigenschaften zugeordnet und im Laufe der Zeit gab es einige Veränderungen.


    Fazit:
    Ein gelungener und spannender Krimi, eingebettet in einen besonderen Zeitraum der deutschen Geschichte. Für einige sind es Erinnerungen, für andere interessante Informationen, die zu dem Zeitpunkt noch sehr klein waren oder erst später geboren wurden. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    Fornika, 09.04.2022

    Als Buch bewertet

    Goldammers neuester Krimi spielt sich jeweils mehrere Monate vor und nach dem Mauerfall ab, eine aufreibende Zeit des Umbruchs. Tobias ist eine sehr passende Hauptfigur, denn er ist kein glühender Verfechter des DDR-Systems, aber damit aufgewachsen und voller Überzeugung in den Staatsdienst eingetreten. Trotzdem hinterfragt er gewisse Dinge kritisch, während er auf der anderen Seite vieles auch einfach als gegeben hinnimmt. Ich fand ihn sehr authentisch skizziert, wenn er mir auch nicht immer sympathisch war. Sein Vorgesetzter ging mir hauptsächlich auf den Keks, was auch schon seine einzige Charaktereigenschaft zu sein scheint. Auch seine Kollegin Bach bleibt eher blass, selbst die etwas mysteriöse Kollegin aus dem Westen bleibt für den Leser unnahbar.
    Die Geschichte wirkt etwas zerrissen, etwas mühsam wird nach dem Mauerfall wieder angeknüpft und so richtig findet sich alles auch bis zum Ende hin nicht. Dass der Autor es auch anders kann, hat er mit seiner Reihe um Max Heller mehr als genug bewiesen, aber hier passen die durchaus starken Szenen nicht immer gut aneinander. Der Schreibstil per se hat mich hingegen wieder voll überzeugt, flüssig zu lesen, lebensecht und sehr lebendig. Die Idee „ganz normale“ Polizeiarbeit zu Zeiten der Wende als Aufhänger zu nehmen, hat mir wahnsinnig gut gefallen, aber letztendlich wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, nicht zuletzt auch, weil doch viel mit Klischees gearbeitet wurde. Das mag geschehen sein, um auf diese aufmerksam zu machen, mir hat es allerdings nicht so gefallen, vieles wiederholt sich hier unnötig. Insgesamt ist dieser erste Band einfach nicht ganz so rund geworden wie ich ihn erwartet hatte, und auch die reine Fallarbeit hat mich nicht richtig abholen können.

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  • 3 Sterne

    bookish.zupa, 15.09.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover war sehr ansprechend. Die Graustufenoptik mit dem grellen gelben Kreis boten einen angenehmen Kontrast.
    Doch leider muss ich sagen, dass mich das Buch etwas enttäuscht hat. So richtig kennengelernt habe ich keinen der Charaktere, allen voran Falck nicht. Seine Gedankengänge und vor allem plötzliche Meinungswechsel konnte ich manchmal nicht nachvollziehen. Nichtsdestotrotz mochte ich ihn. Beim Handlungsverlauf hatte ich oft Probleme, einen roten Faden zu erkennen. Mir waren die einzelnen Etappenenden von Falcks Leben einfach zu abrupt.
    An sich war ich trotzdem gespannt, wie wohl der Fall gelöst werden wird, vor allem, weil es ja eigentlich zwei "große" Fälle gab. Der Lösung fehlte aber eindeutig der Überraschungseffekt. Außerdem fand ich es etwas schade, dass, obwohl es sich um einen Krimi zu Zeiten der Wende handelt, die wichtigen Ereignisse dieser Zeit meist nur so am Rande erwähnt werden und da auch nicht mehr in die Tiefe gegangen wird. Den Schreibstil empfand ich hin und wieder als etwas zu nüchtern und abgehackt.

    Zusammenfassend ist dies ein durchaus netter Krimi für zwischendurch, aber auch nicht mehr.

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  • 3 Sterne

    Sabrina B., 14.04.2022

    Als Buch bewertet

    Der Roman um den jungen Polizisten Tobias Falk spielt in der Zeit der Wende

    Das Buch "Im Schatten der Wende: Kriminaldauerdienst Ost-West" von Frank Goldammer ist am 16. Februar 2022 auf 368 Seiten im dtv-Verlag erschienen.

    Es war sehr informativ, die zeitgeschichtliche Entwicklung im Leben des jungen Polizisten zu verfolgen. An Spannung hat es leider gefehlt, so dass ich das Buch nicht als Kriminalroman einstufen würde.
    Wie der Hauptfigur ging es sicherlich vielen Ostbürgern zum Zeitpunkt der Wende: erleben und verstehen, was sich alles ändert und wie man damit umgeht.

    Bis zu diesem Buch hatte ich vom Autor noch nichts gehört und war gespannt auf diesen Kriminalroman. Das Cover ist sehr vielversprechend und ich hätte mir mehr Hintergründe und Abgründe aus dieser Zeit gewünscht und auch erwartet.

    Insgesamt war mir der Roman zu langatmig und ruhig, von daher würde ich nicht zum nächsten Band greifen.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 08.02.2022

    Als Buch bewertet

    „...Es klang wie das Summen eines Bienenschwarms. Das scheint eine Menschenmenge zu sein, deren Ausmaß sich Falck nicht vorstellen konnte. Kein Geschrei, keine Bewegung. Das machte es nur noch schlimmer….“

    Es ist der 9. Oktober 1989, als der Polizist Tobias Falck zu einem Einsatz nach Leipzig abkommandiert wird. Die Situation ist hochgefährlich. Was wird in den nächsten Minuten geschehen? Falck wusste es nicht. Wir wissen es heute. Eine Eskalation wurde vermieden.
    Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte spielt zuerst vor der Wende, dann im Dezember 1989. Außer einem kurzen Abstecher nach Leipzig findet das Geschehen stets in Dresden statt.
    Der Schriftstil ist ausgefeilt. In jeder Zeile ist außerdem spürbar, dass der Autor weiß, wovon er schreibt.
    Im Mittelpunkt steht Tobias Falck. Er hat sich bewusst für den Beruf des Polizisten entschieden.Er ist in diesem Land groß geworden und verhält sich ihm gegenüber loyal. Sehr schnell fällt auf, dass der junge Mann viel Empathie hat und nicht nur nach Vorschrift agiert. Gleichzeitig hat er einen Blick für Details. Er kann gut analysieren und sieht schnell Zusammenhänge. Seine Vorschläge sind durchdacht. Allerdings wird seine Initiative gern ausgebremst, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Dresden hat gerade andere Probleme, als den Tod eines ABV hochzuspielen. Unfall hört sich da gut an.
    Trotzdem darf er undercover in Gegenden von Dresden ermitteln, von deren Existenz er bisher kaum etwas geahnt hat. Er wird mit Menschen konfrontiert, die sich bewusst aus dem System ausgeklinkt haben.

    „...Erstaunt stellte er fest, wie gut ihm das Lügen gelang. So viel gelogen, wie in den letzten zwei Tagen, hatte er in seinem ganzen Leben nicht...“

    Nach dem Einsatz wird Tobias zur Weiterbildung geschickt, um ab Dezember beim Kriminaldauerdienst Dresden zu arbeiten. Schmidt, sein neuer Chef, bringt die aktuelle Lage auf den Punkt:

    „...Es gibt niemanden mehr, der dir sagt, was zu tun ist. Und draußen tanzen dir die Leute auf der Nase rum…“

    Die Kriminalitätsrate in Dresden ist rasant gestiegen. Und da steht plötzlich Frau Hauptkommissarin Sybille Sudermann aus dem Westen vor der Tür und behauptet, in Dresden einen Auftragskiller ausfindig machen zu müssen. Jetzt bekommt die Geschichte fast amüsanten Charakter, denn die Frau ist schockiert, was sie antrifft und findet die Methoden des Ostens sehr skurril. Natürlich gibt es Missverständnisse und Vorurteile.

    „...“Das denke ich nicht nur, das habe ich gesehen, mit eigenen Augen! Bananen, Kaffee und Tittenmagazine, das kaufen die Ossis als Erstes im Westen!…“

    Plötzlich sind die Fälle, die Tobias Anfang des Jahres bearbeitet hat, wieder aktuell. Es gibt Tote und alte Namen tauchen auf. Sehr geschickt verknüpft der Autor hier die freizügigen Ermittlungsmethoden des Ostens mit dem Sicherheitsdenken der Hauptkommissarin.
    Immer wieder aber sind die aktuellen politischen Verhältnisse und ihre Folgen ein Thema. Das betrifft auch neue Formen der Kriminalität.

    „...“Das geht schnell. Heroinabhängig ist man im Prinzip vom ersten Mal an“, sagte sie leise. „Die Szene ist sehr mobil. Hier öffnet sich gerade ein gigantischer Markt….“

    Die Verhältnisse ändern sich rasant. Sybille prophezeit den Kollegen, dass Dresden spätestens in drei Wochen den ersten Puff und einen Straßenstrich haben wird. Es sind die Schatten der Freiheit.
    Am Ende sind alle Fälle gelöst. Falck war meist derjenige, der den richtigen Riecher hatte.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Kriminalfälle sind spannend und realistisch, die damaligen Befindlichkeiten werden gekonnt auf den Punkt gebracht. Das könnte ich mit einer Menge an Zitaten belegen. Eines zum Abschluss möge genügen:

    „...Die denken nur an die vielen Dinge, die sie kaufen wollen. Dass sie nichts geschenkt bekommen, das wollen sie nicht hören...“

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  • 5 Sterne

    ikatzhorse2005, 15.02.2022

    Als Buch bewertet

    Im Schatten der Wende ein Kriminalroman von Frank Goldammer (dtv)

    Er hatte so etwas noch nie gespürt. Und es brauchte eine Weile, bis er verstand, was es war. Es war die Angst vor dem Morgen. Was kam jetzt auf sie zu? Was sollte aus aus ihnen werden, aus ihnen allen? Plötzlich war die Zukunft offen, aber auch ungewiss. Plötzlich schien nichts mehr sicher. S.140

    Tobias Falck ist Obermeister der Volkspolizei in Dresden. Kurz vor seinem Abschluss zum Leutnant in Aschersleben 1989 werden die Grenzen zwischen Ost und West geöffnet und die Mauer fällt. Falck versucht zu verstehen, was gerade passiert und versucht seinen Gefühlen auf den Grund zu gehen. Ein klein wenig Hoffnung aber auch ein schaler Nachgeschmack sowie Zukunftsangst mischen sich in seine Gedanken.
    Im Winter 1989 beginnt er seinen Dienst beim Kriminaldauerdienst (KDD). Zum Team gehören Hauptmann Schmidt und Stefanie Bach, Bekannte eines alten Falls aus Vorwendezeiten.

    „Der Witz ist nur, die meisten haben kaum Zeit, Es hat einige Veränderungen gegeben. Der Kader ist geschrumpft. Keiner fühlt sich mehr richtig zuständig. Außerdem werden Sie sehr schnell eines erkennen: Die Zeiten haben sich geändert. Also auch, was die Kriminalität betrifft. Man könnte meinen, sie sind alle verrückt geworden.“ S.150

    Zur Abteilung gesellt sich Hauptkommissarin der Kriminalpolizei Frankfurt am Main Sybille Suderberg. Gleich mehrere Fälle gibt es zu lösen. Die grenzübergreifenden Ermittlungsarbeit des KDD-Teams laufen auf Hochtouren. Dabei gestaltet sich die Polizeiarbeit nicht nur durch die unterschiedlichen Ermittlungsmethoden schwierig.
    Auch treffen die Protagonisten auf einige Vorurteile und Annahmen, basierend auf Missverständnissen und Unwissenheit, gegenüber dem Leben im jeweilig anderen Teil Deutschlands. Ost trifft West, eine absolut gelungenes Portrait dieser Zeit! Der Autor greift somit das Bild tiefgreifender Veränderungen authentisch auf. Der Titel trifft es auf den Punkt und passt hervorragend zu der Geschichte.

    Frank Goldammer setzt mit Tobias Falck einen intelligenten und feinsinnigen Protagonisten in Szene. Er selbst und sein Weg haben mir besonders gut gefallen. Anfangs erscheint er mir jugendlich naiv, zutiefst menschlich und immer sympathisch. Doch diese scheinbar hörige Naivität wandelt sich, als er losgebunden von stattlichen Zwängen, sein Denken und Handeln aktiviert. Das Ergebnis sind scharfsinnige Schlussfolgerungen und eine brillante Polizeiarbeit. Auch in privaten Angelegenheiten reift er und stellt somit die Weichen für seine Zukunft. Ich bin gespannt, welche Entscheidungen er in folgenden Bänden treffen wird. Ich bin jedenfalls gern dabei!
    Falcks Kollegen sind ebenfalls charakterstark und gut gezeichnet. Gern würde ich von ihnen noch mehr erfahren. Es gibt sicher noch einiges zu erzählen und ich hoffe, Frank Goldammer gibt zukünftig einige Einblicke in das Leben der Ermittler.

    Fazit: Im Schatten der Wende ist ein sehr gelungener Auftakt der neuer Krimi-Reihe rund um das KDD-Team Ost-West. Die Kombination aus Kriminalfällen, die damit verbundenen Ermittlungen, die interessanten Charaktere, eine glaubwürdige Darstellung der geschichtlichen Ereignisse und Einblicke in Alltäglichkeiten dieser Zeit haben mich begeistern und überzeugen können. Frank Goldammer weiß, wovon er schreibt. Und er schreibt gut, mitreißend und ehrlich. Das macht den Roman so lesenswert!

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  • 5 Sterne

    hennie, 17.02.2022

    Als Buch bewertet

    Fast anarchische Zustände
    Mittendrin im heißen Wendeherbst 1989 – so beginnt der neue Krimi von Frank Goldammer. Der junge Polizist Tobias Falck wird von seiner Weiterbildung aus Aschersleben abberufen, um die kritische Lage der Demonstrationen mit seinen Genossen der Volkspolizei in Leipzig, unter Kontrolle zu halten. Seine Gefühle, seine Ängste bei diesem Einsatz, die drohende Eskalation werden eindrücklich und fassbar geschildert. Nach der kurzen Einführung erfolgt ein Rückblick ins Frühjahr 1988 und man erhält Einblicke in den Arbeitsalltag von Volkspolizei-Obermeister Falck in seiner Heimatstadt Dresden. Ich finde das als einen geschickten Schachzug von Frank Goldammer, um die damaligen Gegebenheiten in der DDR zu verdeutlichen. Es handelt sich ja nur um wenige Monate, in denen sich große gesellschaftliche Veränderungen ereigneten.
    Kurz nach dem Fall der Mauer tritt Tobias Falck als Leutnant seinen Dienst beim Kriminaldauerdienst an. Die Rechtsgrundlagen in der veränderten Situation sind unsicher und die Herausforderungen an die Kriminalisten erweisen sich bald als sehr hoch. Die Kriminalität entwickelt sich rasant. Plötzlich haben sie es mit schwersten Delikten zu tun: Drogenhandel, Prostitution, Mord auf offener Straße. Leichen verschwinden spurlos vor ihren Augen. Dazu kommt plötzlich eine westdeutsche Kommissarin, die in Dresden einen Serienkiller vermutet. Das Team gerät immer mehr unter Druck.

    Der Autor verbindet geschickt die geschichtlichen Ereignisse der Wendezeit mit den Kriminalfällen. Dabei zeigt er eine realistische Sicht auf die Lage der Menschen in ihren Lebensumständen, auf die Orientierungslosigkeit der Jugend und ihr Abgleiten in die Kriminalität, auf den desolaten Zustand der Bausubstanz und der gesamten Infrastruktur. Das ist gut recherchierte Zeitgeschichte.
    Nach der Reihe um den sympathischen, geradlinigen Max Heller, die mir sehr gefiel, begegne ich nun einem neuen Typus Polizist. Tobias Falck wurde in der DDR ausgebildet und schwor seinem sozialistischen Staat die Treue. Doch der kam ihm fast über Nacht abhanden.

    (S. 86) „In den letzten Tagen hatte sein Bild von der DDR Flecke und Kratzer bekommen. Was er früher als kleine Unzulänglichkeit betrachtet hatte,…, hatte hier auf einmal eine andere Bedeutung bekommen. Hier waren kein Aufbau und kein Fortschritt. Hier sah man nur Stillstand und Verfall.“

    Wie der junge Mann damit zurechtkommt, wie er die neue Situation verarbeitet, wurde gut dargestellt. Es geht allzu vieles drunter und drüber. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung der Reihe und auf die Entwicklung der Charaktere der Kollegin Steffi Bach und des Vorgesetzten Edgar Schmidt. Vielleicht gibt es auch eine weitere Begegnung mit der Kommissarin aus Frankfurt am Main, Sybille Suderberg! Ich bin sehr gespannt auf Band 2.

    Fazit:
    „Schatten der Wende“ ist eine hervorragend aufgebaute Geschichte und interessant erzählt. Der Autor bleibt authentisch, beschönigt nichts an der Realität, übertreibt aber auch nicht. Ich kann das als ostdeutsche Zeitzeugin beurteilen.
    Der Protagonist Tobias Falck wurde nachvollziehbar charakterlich dargestellt, seine langsame Erkenntnis, die Wandlung in seinen Ansichten wird ersichtlich, sein Selbstvertrauen wächst.

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  • 5 Sterne

    cybergirl, 16.02.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Beitrag zum besseren Ost-West Verständnis

    Tobias Falck hat gerade seine Ausbildung als Kriminalpolizist beendet als die Mauer geöffnet wird.
    Seine neue Stelle beim Kriminaldauerdienst in Dresden wird zu einer großen Herausforderung, da die Öffnung der Mauer auch die Kriminalität im Land verändert.
    Als Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main um Amtshilfe bittet, beginnt die Suche nach einem Auftragsmörder.
    Dabei gerät das Ostdeutsche Team unter großen Druck. Unterscheidet sich die Vorgehensweise zwischen Ost und West doch erheblich.


    „Im Schatten der Wende“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Frank Goldammer.
    Mit seiner Max Heller Reihe hat der Autor seinen LeserInnen schon recht viel geschichtliches Vermittelt.
    Diese erfolgreiche Reihe endetet mit dem Bau der Mauer.
    Jetzt macht Frank Goldammer einen Sprung in die Zeit des Mauerfalls.

    Im Mittelpunkt steht der junge Tobias Falck.
    Am Anfang ist er noch Volkspolizist, macht dann eine Ausbildung zum mittleren Dienst und findet sich danach beim Kriminaldauerdienst wieder.
    Zusammen mit seiner Kollegin Steffi Bach und seinem Vorgesetzten Edgar Schmidt versucht er für Recht und Ordnung zu sorgen, was gar nicht so einfach war.
    Nach dem Mauerfall werden die Polizisten plötzlich mit ganz anderen Verbrechen konfrontiert.
    Auch das Verhalten der Bevölkerung gegenüber der Polizei verändert sich. Haben die Menschen früher noch strammgestanden und hatten Respekt, beschimpfen sie die Beamten jetzt, gehen sie sogar tätlich an.
    Die Ermittlungen waren für mich in diesem Buch zweitrangig und auch etwas chaotisch. Leichen verschwanden und tauchten wieder auf. Die Polizei war oft rastlos.
    Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main, die um Amtshilfe gebeten hatte, sah sich in eine andere Welt versetzt.

    Viel wichtiger waren mir in diesem Buch die Gedanken und die Gefühle der Charaktere.
    Die Polizisten hingen in der Luft.
    Der Satz „Keiner sagt mir was“ der beschreibt es sehr gut.
    Die Polizisten wussten nicht mehr wie sie vorgehen sollten, was sie durften.
    Dabei behinderte die Respektlosigkeit derer sie sich plötzlich gegenüber sahen erheblich.
    Die Mauer war zwar geöffnet aber immer noch war die DDR ein eigener Staat mit eigener Währung. Keiner wusste wie es weitergehen sollte.

    Diese Gefühle und zum Teil auch die Hilflosigkeit der Menschen hat mir Frank Goldammer gut vermitteln können.
    Ich, als Westdeutsche, die keine Berührungspunkte zur ehemaligen DDR hatte, habe mich damals sehr gefreut als die Mauer fiel.
    Was das für die Menschen in der DDR bedeutet, die ja schließlich in diesen Staat hineingeboren wurden war mir nicht so richtig klar.

    Ich denke im Laufe der nächsten Bände wird man noch einige interessanten Dinge erfahren. Auch die Kriminalpolizei wird sich bestimmt weiter entwickeln.
    Ich bin schon sehr gespannt.

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  • 5 Sterne

    Evelyn Z., 02.03.2022

    Als Buch bewertet

    Der junge Polizist Tobias Falck kommt zu spät zu seinem Termin mit Leutnant Wetzig. Er findet ihn tot im Treppenhaus, angeblich war es ein Unfall, dass er übers Treppengeländer gestürzt ist. Doch daran glaubt Tobias nicht so recht, da er kurz vorher zwei Männer gesehen hat, die auf einer Simson davongefahren sind. Aber sein Vorgesetzter Schmidt stempelt es als Unfall ab und legt den Fall ad acta.

    Kurz bevor er einen Geheimauftrag antritt, macht Ulrike Brauer mit ihm Schluss. Die beiden sind seit gut drei Jahren ein Paar. Während seines Auftrages macht er sich auch auf die Suche nach der Simson und den beiden Männern, obwohl es ihm verboten wurde, da der Fall eigentlich abgeschlossen ist. Bei seinen Recherchen erfährt er, dass dort in der Gegend zwei Frauen verfolgt und angegriffen wurden. Eines Abends hört er Geräusche aus einem Gebüsch. Als er ruft, kommt plötzlich ein verheulter zwölfjähriger Junge raus und rennt weg. Kurz drauf hört Tobias die Simson wegfahren. Ist dies die Simson, die er sucht? Sind das die gleichen Männer, die auch Wetzig auf dem Gewissen haben…?

    Zurück von seinem Auftrag wird er informiert, dass er nun zur Ausbildung zum mittleren Dienst zugelassen wurde und dass Ulrike zusammen mit ihren Eltern einen Antrag auf Ausreise gestellt hat. Während der Ausbildung erfährt er im Herbst 1989 von seinem Kollegen Kalle, was sich Nachts in Berlin zugetragen hat. Die Mauer wurde aufgemacht und Schabowski habe auf einer Pressekonferenz verkündet, dass man ab sofort uneingeschränkt reisen dürfe.

    Nach seiner Ausbildung fängt er Anfang Dezember 1989 beim KDD an und trifft dort an seinem ersten Arbeitstag auf alte Bekannte – Hauptmann Schmidt und Stefanie Bach, die er bei seinem Geheimauftrag kennengelernt hat und die zwischenzeitlich mal ins Landwirtschaftsministerium strafversetzt wurde. Gleich an seinem ersten Tag geht es sehr turbulent zu. Es gibt eine Leiche, die plötzlich verschwunden ist und keiner weiß, wohin. Doch dies soll nicht die einzige Leiche bleiben. Unerwartet taucht die westdeutsche Hauptkommissarin Sybille Suderberg auf und bittet um Amtshilfe bei der Verfolgung eines Auftragskillers. Tobias und seine Kollegen ahnen jetzt noch nicht, welche Folgen das hat und was das ganze mit ihrer verschwundenen Leiche und dem Fall Wetzig zu tun hat…..


    Fazit / Meinung:
    Das Buch hat 368 Seiten und ist in 3 Hauptkapitel, die wiederum aus mehreren Einzelkapitel bestehen, eingeteilt. Der Schreibstil ist locker, flüssig und spannend zugleich.

    Ein toller Krimi verbunden mit einer Zeitreise rund um die Wende und dem Mauerfall. Sehr interessant und informativ geschrieben. Der Leser bekommt hier einen Einblick in die Zeit kurz vor und nach der Wende.

    Von mir gibt‘s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!!

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  • 5 Sterne

    nicigirl85, 15.03.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Das Leben nach der Wende authentisch geschildert...

    Ich habe schon einiges von Herrn Goldammer gelesen und war doch recht gespannt was die neue Reihe verspricht. Was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

    In der Geschichte geht es um den frisch gebackenen Polizisten Tobias Falck, der nicht nur mit seinem neuen, gefährlichen Job klarkommen muss, sondern auch noch die Umbrüche der Wende miterlebt. Was wird die neue Zeit bringen? Kommt die erhoffte Freiheit oder steigt die Kriminalität in nie geahnte Höhen?

    Die Ereignisse geschehen im Frühjahr 1988 und im Herbst 1989, eine der wohl spannendsten Zeiten innerdeutscher Geschichte. Mir hat vor allem gefallen, dass es ein Mix aus spannend und witzig ist und eben gefühlt nebenbei echte Geschichte beleuchtet wird. Und der Autor bekommt dies hin ohne mit Klischees zu spielen, denn so wie es dargestellt wird, so war es auch.

    Die dargestellten Polizisten mochte ich alle ungemein gern, denn auch wenn Tobias noch jung und unerfahren ist und sein Chef Schmidt mehr Dienstjahre auf dem Buckel hat, so haben sie doch alle eins gemeinsam: Sie haben mit den vielen Veränderungen zu kämpfen. Jeder ist auf seine Art verunsichert und versucht mit dem klarzukommen, was passiert, denn das bisher Bekannte ist dann einfach mal Vergangenheit. Durch Falck kommt zudem sehr gut rüber was die Gesellschaft bereits in frühen Jahren von einem erwartete, nämlich Heirat, Kinder, fleißig arbeiten und wenn man da aus der Norm fiel, dann wurde das gesehen.

    Cool fand ich, dass auf kleine Gegebenheiten geachtet wird, wo die Unterschiede liegen zwischen Ost und West. Da geht es eben nicht nur um die besseren Autos oder die tolleren Klamotten, denn selbst Zahnpasta und Co waren komplett anders.

    Dieser erste Band bietet mehr als nur einen Fall, der aufgeklärt werden muss. Man tappt wirklich lange im Dunkeln, rätselt mit, kommt aber dennoch nicht so richtig drauf. Auf den letzten 70 Seiten kommt dann alles Knall auf Fall, die Ereignisse überschlagen sich und die überraschenden Lösungen liegen einem als Leser zu Füßen. Das hatte schon was von einem Actionfilm.

    Ich muss gestehen, dass ich unseren Trupp in Dresden nur zu gern weiter begleitet hätte und ich hoffe sehr, dass da noch einige Bände auf uns warten werden. Das offene Ende im Bezug auf die Figuren zeigt jedenfalls, dass es noch viel zu erzählen gibt.

    Fazit: Toller Startband, der enorm Lust auf mehr macht. Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 03.03.2022

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Dezember 1989. Die Mauer ist gefallen. Der angehende Kriminalpolizist Tobias Falck tritt bei dem neu gegründeten Kriminaldauerdienst in Dresden an – und wird vor große Herausforderungen gestellt. Drogenhandel, Prostitution, Mord auf offener Straße - die Kriminalität im Osten verändert sich drastisch. Und es ist völlig unklar, welche Rechtsgrundlage für ostdeutsche Polizeiarbeit kurz nach der Wende gilt. Das KDD-Team gerät zusehends unter Druck, vor allem als plötzlich eine westdeutsche Kollegin auftaucht und um Amtshilfe bei der Suche nach einem Auftragskiller ersucht. Dass Hauptkommissarin Suderberg die drei Dresdner und ihre Ermittlungsmethoden gern mal unterschätzt, wird ihnen allen beinahe zum tödlichen Verhängnis.

    Meine Meinung:
    Und wieder mal ist es Frank Goldammer gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Ich liebe die Bücher dieses tollen Autors einfach. Was er mit seiner Max Heller Reihe begonnen hat, setzt er nun mit Tobias Falck fort.
    Auch hier hat der Autor wieder die Geschehnisse der Zeit sehr gut erzählt. Man spürt beim Lesen förmlich den Wechsel der damals in Deutschland vor sich ging. Aber auch die damaligen Unterschiede zwischen Ost und West werden hervorragend dargestellt. Man spürt auch die Spannung ganz ganz deutlich, so als würde man sich ebenfalls dort befinden. Der Wandel von ehemaligen systemtreuen Bürgern der damaligen DDR, zum ja fast aufmüpfigen Menschen wird hier auch ganz deutlich. Wurde die Vopo zu DDR Zeiten noch mit Respekt behandelt, so wird die Polizei nach der Wende oft beschimpft und respektlos behandelt.
    Tobias Falck ist ein wirklich sympathischer Ermittler, dem man deutlich anmerkt, das er anfangs mit der Situation und dem Fall überfordert ist. Doch das legt sich schnell und er findet sich in seiner Rolle ein.
    Aber auch Kommissarin Suderberg wird sehr gut charakterisiert. Ihr merkt man förmlich an, das sie sich in eine völlig andere Welt versetzt fühlt. Auch ihre Zweifel an der fachlichen Kompetenz der Kollegen im Osten merkt man ganz deutlich. Aber auch den Wandel der in ihr vorgeht.
    Insgesamt hat mich auch dieses Buch von Frank Goldammer wieder überzeugen können und ich freue mich auf weitere Fälle für Tobias Falck.

    Mein Fazit:
    Ganz klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne.

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