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  • 5 Sterne

    jam, 21.03.2019

    „Wenn ich gar keine Frau hätte, wäre ich dann trotzdem ständig im Unrecht?“
    Pos 707 von 1448

    Martin Schörle hat zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke geschrieben, die in diesem kleinen Buch vereint sind.
    In „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ erzählt er von einem nicht ganz normalen Tag im Arbeitsleben von Herrn Fredenbeck. Während seine Kollegen Karneval feiern, klärt er den Zuseher über die Vorzüge unterschiedlicher Radiergummis auf, beschreibt Annährungsversuche an die nette Kollegin und lässt uns auch an seinen ganz speziellen Urlaubsvergnügungen teilhaben.

    Überall entspannte, urlaubsgebräunte, gut gelaunte Menschen. Ich bitte Sie, das ist doch nicht lebensnah. – Pos 125 von 1448

    Wenn ihm all die Erholung zuviel wird, eröffnet er einfach in der Bahnhofstoilette seine Amtsstube und sperrt diese für Stunden.

    In „Einladung zum Klassentreffen“ dürfen wir ein Gespräch zwischen ehemaligen Klassenkameraden verfolgen. Carsten erreicht Mariana auf dem Heimweg im Zug. Das Telefonat beginnt ganz harmlos mit der Einladung zum Klassentreffen. Doch im Verlauf der Konversation erinnern sie sich melancholisch an früher und alte Gefühle flammen wieder auf. Doch nicht nur wir, auch die Mitfahrenden im Zug, werden unfreiwillig Zeugen dieses doch sehr intimen Gespräches.

    Für mich war es im ersten Moment sehr ungewöhnlich, ein Theaterstück „nur“ zu lesen. Doch Fredenbeck spricht bei seinen Erlebnissen und Erinnerungen den Leser/Zuseher oft direkt an, was besonders unterhaltsam ist und mir den Einstieg sehr erleichtert. Er ist sehr spitzfindig und schnell in seinen Pointen. Auf der Bühne aufgeführt würde man wohl bei jedem Mal Zusehen etwas Neues entdecken, so viele Ereignisse und Anspielungen sind auf engstem Raum gesät.

    Im Gegensatz dazu war das zweite Stück emotional, von Wehmut und Verletzlichkeit durchzogen. Sehr sanft…
    Ich kann nicht sagen, welches mir besser gefallen hat, beide haben mich auf ganz spezielle Weise in ihren Bann gezogen!

    Prädikat: Lesenswert! Und sollte eines der Stücke mal in der Nähe aufgeführt werden, ich säße im Publikum!

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  • 4 Sterne

    Sandra W., 19.08.2019

    Der Klappentext: „Der kabaretteske Monolog >>Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten>Einladung zum Klassentreffen

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  • 5 Sterne

    friederickes Bücherblog, 16.10.2018

    Rezensionstitel: Was für ein Theater


    Der Inhalt (Achtung: Spoiler!):

    Der Inhalt lässt sich exakt aus dem Klappentext entnehmen, weil es sich um zwei Theaterstücke handelt, die in diesem kleinen Buch niedergeschrieben sind und nicht gespoilert werden sollten.

    Meine Meinung:

    Anfänglich war ich etwas skeptisch. Theaterstücke in ein Buch gepackt?
    Aber dann, gleich nach den ersten Seiten spürte ich, mit welcher Begeisterung der Autor am Theater aktiv ist. Diese Erfahrungen, teilweise verbunden mit denen als Verwaltungsangestellter, sind die Basis für zwei in sich abgeschlossene Theaterstücke.

    Das erste Theaterstück ist ein Monolog, indem der Beamte sein Publikum auf das Feinste unterhält.
    Das Bühnenbild und der Schauspieler wurden wunderbar und glaubhaft ausgearbeitet. Bei diesem Stück sollte man ohne Ablenkung dabeibleiben, damit man die Komik, das Tragische, sowie seine etwas verschachtelten Gedanken genießen kann.

    Das zweite Stück spielt in einem Zugabteil. Dabei geht es um ein Telefonat zwischen zwei ehemaligen Mitschülern, sowie Rückblenden und Einlassungen aus dem Nachbarabteil. Auch hier ist das Bühnenbild mit den Figuren in harmonischen Einklang. Die Dialoge sind in diesem Stück etwas lebhafter, vielseitiger und natürlich durch die Protagonisten etwas lockerer. Auch hier steht die Komik im Vordergrund.

    Der Autor schreibt in einer leichten und unterhaltsamen Sprache. Die Beschreibungen der Szenenbilder sorgen dafür, dass man sich im virtuellen Theatersessel entspannt zurücklehnen und das jeweilige Stück auch bildlich klar bis ins Detail genießen kann.

    Fazit: Komödiantische Bühnenstücke, die die Lachmuskeln trainieren, den Humor in den Vordergrund stellen, gleichzeitig den Wunsch verstärken, diese Stücke auf einer Bühne sehen zu wollen, und jeden Zweifel beseitigen, Theaterstücke nicht in ein Buch packen zu können.

    Ein kleines Buch für zwischendurch mit viel Humor und Komik dargeboten.

    Es bekommt meine ausdrückliche Leseempfehlung.

    Friedericke von „friederickes Bücherblog“

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  • 4 Sterne

    lynas_lesezeit, 30.10.2019

    Dankenswerter Weise habe ich von Martin Schörle sein Buch "»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«: Zwei Theaterstücke" als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Über die Anfrage habe ich mich sehr gefreut und gern möchte ich mich hier nochmal bedanken für die Möglichkeit dieses außergewöhnliche Buch lesen und rezensieren zu dürfen. Selbstverständlich hat dies keinen Einfluss auf meinen im folgenden geschilderten ganz persönlichen Eindruck des Buches genommen.

    Bisher habe ich privat noch kein Buch mit Theaterstücken gelesen. Lediglich in der Schule habe ich mich mit Klassikern wie Woyzeck befasst. Es war deshalb eine ungewohnte und sehr interessante Leseerfahrung für mich. Besonders schön finde ich, dass zu Beginn in der Beschreibung des Autors gesagt wird, dass er sich mit diesem Buch den Traum erfüllt, seine Theaterstücke zu veröffentlichen. Es ist toll, wenn man den Mut hat, sich seine Träume zu erfüllen und einen Weg findet dies zu schaffen.

    Da es sich um zwei für sich abgeschlossene Theaterstücke handelt, werde ich meinen Eindruck jeweils einzeln schildern. Die Hauptfragen, die mich jedoch beim Lesen begleitet haben, waren: Kann ich mir das Stück gut auf der Bühne vorstellen, könnte es das Publikum fesseln? Und spricht es mich als Leser des reinen Textes an?

    »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten«

    In diesem ersten Theaterstück erlebt der Leser einen Bürotag des "Vollblutverwaltungsgenies" Fredenbek mit. Wer jetzt jedoch vermutet, dass es sich um lustige und sarkastische Darstellungen handelt, wie sie bei Baumann & Clausen zu finden sind, irrt. Dieses Stück geht weit darüber hinaus. Denn Fredenbek vermag nicht mehr zu trennen zwischen Büroalltag und seinem Leben. Seinen ganzen Lebenszweck definiert er über das erfolgreiche Erledigen seiner täglichen Arbeitsroutine. "Problematisch wird's nur an den Wochenenden und im Urlaub. Wenn meine Frau verreisen will, mutieren Urlaube mit einer ununterbrochenen Abwesenheit von der Dienststelle von mehr als einer Woche zu ernsthaften Krisen."
    Beginnt dieses Theaterstück sehr amüsant und herrlich überspitzt, bleibt das Lachen schnell im Hals stecken. Fredenbek gerät immer mehr zu einer tragischen Figur, die vollkommen neben der Realität lebt und darüber auch seine sozialen Kontakte einbüßt. Und so verfasst er gedanklich für sich selbst einen Nachruf :"Wir verneigen uns vor einem Mann, der sein eigener Freund sein musste, weil da niemand war, der sein Freund hätte sein können."

    Der Schreibstil ist sehr eigen und hat eine individuelle Note. Es wird deutlich, dass Martin Schörle Freude an Sprache hat und mit Fredenbek eigene berufliche Erfahrungen verschriftlicht hat. Vieles hat einen allzuwahren Kern. Durch die übertriebene Darstellung wird es jedoch leicht gemacht die versteckte Kritik anzunehmen und sich zwischen dem Lachen zu fragen, ob man nicht selbst ungewollt manchmal etwas zu sehr mit der Arbeit verheiratet ist. Außerdem wäre ich ohne den angenehmen Schreibstil vermutlich bei so mancher Beschreibungen leicht genervt oder sogar abgestoßen gewesen, konnte so jedoch milde darüber hinwegsehen und Mitleid mit der Figur des Fredenbek entwickeln.

    Als Leser des reinen Textes konnte mich dieses Theaterstück mit leichten Einschränkungen, durchaus überzeugen. Stelle ich mir vor, es als Theaterstück auf der Bühne aufgeführt zu erleben, bin ich mir dessen nicht so sicher. Über einiges muss man länger nachdenken, so dass ich vermutlich nicht in den vollen Genuss gekommen wäre, wenn ich Fredenbeks Monolog lediglich gehört und nicht gelesen hätte.

    »Einladung zum Klassentreffen«

    In diesem zweiten Theaterstück verfolgt der Leser ein Telefonat zwischen Carsten und Marina. Beide telefonieren nach zwanzig Jahren erstmals wieder anlässlich eines bevorstehenden Klassentreffens miteinander. Eine Geschichte, die zunächst mit einem bissigen, aber sehr realitätsnahen, Austausch über die gemeinsamen Klassenkameraden und deren momentane Leben beginnt. Schnell konzentrieren sich Carsten und Marina jedoch auf die gemeinsame Vergangenheit und unterhalten sich bald auf einer sehr emotionalen Ebene. "Ich rede hier mit dir... wie ich mit niemandem rede. Du bist mir so nah und vertraut."

    Besonders charmant finde ich die Idee, das Publikum des Gespräches geschickt in das Theaterstück einzubinden. Auch hier wird, wie bei Fredenbek, mit einer Übertreibung gearbeitet, die einen allzuwahren Kern hat. Ich konnte über die Szenen herzhaft lachen und ungläubig den Kopf schütteln, denn ja, so abwegig ist das Verhalten der 'Lauscher' nicht.

    Mich hat dieses Stück sprachlich und emotional mehr angesprochen und war deshalb überzeugender für mich. Es war ein leichtes sich in Marina und Carsten hineinzuversetzen. Sehr schön ist auch die Botschaft, dass es diesen einen Menschen gibt, bei dem gleich wieder eine Nähe und Verbundenheit da ist, auch wenn einiges an Raum und Zeit dazwischenstehen.

    Als Leser des reinen Textes konnte mich dieses zweite Theaterstück komplett überzeugen. Es war sehr angenehm dem Dialog zu folgen, ein leichtes mit den beiden warm zu werden und viele Überlegungen durchaus nachvollziehbar. Stelle ich mir vor, es als Theaterstück auf der Bühne aufgeführt zu erleben, wäre ich begeistert gewesen. Genau solche Stücke mit leisen Tönen, aus dem Leben gegriffen, emotional und dennoch mit einer Portion Humor, machen einen Theaterbesuch zum Erfolg.

    »Gesamteindruck«

    Insgesamt hat mir das Buch "»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«: Zwei Theaterstücke" von Martin Schörle gut gefallen. Es war ein ganz neues, kurzweiliges Leseerlebnis, an dem ich Freude hatte. Da mich Fredenbek und damit das erste Stück, nicht ganz überzeugen konnte, vergebe ich lediglich vier Punkte.
    Eine Leseempfehlung kann ich auf jeden Fall aussprechen. Interessant könnte das Buch sein für alle begeisterten Theaterbesucher oder Laien-Schauspieler und für Leser, die sich gern mal an ungewöhnliches wagen.

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  • 5 Sterne

    Michael A., 10.03.2019

    Das Cover gefiel mir durch die Zeichnung. Es zeigt einen etwas zerknirscht dreinblickenden Beamten. Ich finde es gelungen.
    Die Protagonisten in beiden Stücken sind klar gezeichnet. Im ersten Stück erwartet einem ein Beamter, der sich über alles seine Gedanken macht. Auch über Dinge, über die ein normaler ausgelasteter Mann nicht denken würde, weil ihm schlicht die Zeit dazu fehlt.
    Im zweiten Stück finden sich Martina und Carsten, die per Telefon sprechen. Bald offenbaren sie sich.
    Der Schreibstil ist locker. Er hat mir gefallen. Anfangs mußte man sich erst daran gewöhnen, weil ich vorher noch keine Theaterstücke las und rezensierte.
    Im ersten Stück erwarten einem die Gedanken eines Beamten, der viel Zeit hat sich über die großen und kleinen Dinge des Lebens seine Gedanken zu machen. Man erfährt so einiges, was an manchen Stellen sehr amüsant ist. Wußten Sie z. B. vorher, was VBB bedeutet? Vollkommene Beamtenbefriedung. Davon gibt es noch viele Beispiele, die einem zum Schmunzeln bringen. Oder, daß bei Hochwasser Liliputaner ihre Probleme hätten. Es gibt eine Anzahl solch obskurer Beispiele und Ansichten, die durchweg amüsant sind, zum Denken anregen und einen schmunzeln lassen. Das wollen wir doch auch.
    Im zweiten Stück erwartete mich ein Telefongespräch. Bald entwickelte es sich zum Austausch von Einblicken in die Seelen der Protagonisten. Auch Rückblenden kamen darin vor. Durch die Erzählweise erhielt das Theaterstück eine Wiedererkennung für so manchen Leser. Stellenweise war es wie ein normales Gespräch. Dann aber auch wieder sehr tiefsinnig. Erzählt dabei durch eine Brille des normalen Gespräches. Auch gab es ein paar Zuhörer im Abteil, die mit ihren Kommentaren nicht sparten.
    Als Fazit kann ich bemerken, daß mir beide Theaterstücke zusprachen. Sie hatten mir einen Einblick in die Probleme und Gedanken anderer Menschen gewährt. Es war amüsant und kurzweilig zu lesen. Auch die Schlußpointen waren gut gesetzt. Alles in allen zwei wunderbare Theaterstücke.

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  • 5 Sterne

    Jennifer F., 07.01.2019

    Theater für zuhause
    Ich hatte die Chance das Buch von Martin Schörle lesen zu dürfen. In diesem Buch (119 Seiten) sind zwei Theaterstücke zu finden. Zum einen der Monolog des Beamten Hans Fredenbek "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten", bei dem man einiges lernen kann von Radiergummis bis hin zum Selbstmord von Kalamaren. Im zweiten Stück handelt es Hauptsächlich um einen Dialog zwischen Carsten (er) und Marina (sie). Carsten lädt ein zum Klassentreffen und ehe man sich versieht, ist aus einem Anruf sehr viel mehr geworden. "Einladung zum Klassentreffen" ist wesentlich einfacher als der erste Teil des Buches zu lesen. Mit ganz viel Humor aber auch mit viel Feingefühl wird der Leser in einen Bann gezogen, der einen erst loslässt, sobald das letzte Wort gelesen ist. Zum Schluss war ich etwas traurig, dass Marina und Carsten so rasant zum Ende fanden. Ich denke dass dieses Buch besonders für Theatergänger gut geeignet ist. Da wir oft mit den Großeltern mitgegangen sind, hatte ich wenig Probleme mich in die Szenen hineinzuversetzen. Ich habe mich beim Lesen gefühlt, als würde ich direkt im Publikum sitzen. Dazu muss ich sagen, dass ich im Nachhinein betrachtet, das Cover von dem Buch auch Wahnsinnig gelungen finde. Das Aquarell beinhaltet so viele Details, die einen beim lesen der ersten Geschichte sofort im Gedächtnis bleiben. Und es ist unvorstellbar, wie viel so ein Radiergummi auf dem Cover hermachen kann! :-) Ich würde mir statt Kabale und Liebe oder ähnliche Werke, solche Stücke für den Schulunterricht wünschen. Sie sind doch recht Lebensnah und auch wenn ich die alten Kamellen ins Herz geschlossen habe, würden sich diese beiden Geschichten wesentlich besser zum analysieren und reflektieren eignen. Fazit: Ich denke man muss es mögen und offen für neues sein, dann hat dieses Büchlein auch einen hohen Unterhaltungswert. Für Leser die nichts mit Theater oder auch einer Art "Drehbüchern" anfangen können, rate ich ab.

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  • 5 Sterne

    Jeanette Lube, 14.04.2019

    Dieses Buch erschien 2016 im Engelsdorfer Verlag Leipzig und beinhaltet 117 Seiten.
    Im Monolog "Nichalltägliches aus dem Leben eines Beamten" erfahren wir Einblicke in das Leben des Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek, der sich in seinem ganz eigenen Gedankengewirr aus Aktenzeichen, Dienstverordnungen, statistischen Erhebungen zusendend verheddert. Hier wird deutlich, dass er sich von dem Leben jenseits seines Büros nahezu komplett verabschiedet hat. Es wird vor allem aufgezeigt, dass es zwischen Slapstick und Tragik eine Nahtstelle gibt und diese Nahtstelle ist eindeutig Hans Fredenbek.
    "Einladung zum Klassentreffen" Marina und Carsten hatten in ihrer Schulzeit eine Liebesbeziehung. Nun soll nach 20 Jahren ein Klassentreffen stattfinden. Carsten, einer der Initiatoren, meldet sich auch bei Marina, deren Leben nach Schicksalsschlägen aus den Fugen geraten war. Für sie ist die gemeinsame innige Zeit längst Vergangenheit, ein Früher. Für Carsten jedoch scheint sich nichts geändert zu haben. So weckt sein Anruf auch bei Marina Erinnerungen. Beide werden durch das unverfänglich begonnene Telefonat in ein Wechselbad der Gefühle geführt.
    Der Autor Martin Schörle hat hier zwei komplett unterschiedliche Theaterstücke zu Papier gebracht, die mir sehr gut gefallen. Der trottelige Fredenbek wird durch seine wirre Gedankenwelt sehr gut dargestellt. Ich jedenfalls konnte ihn mir sehr gut vorstellen. Er lebt nur noch in seiner Welt der Paragrafen und Gesetze und bekommt daher nicht mehr mit, was wirklich um ihn herum passiert, aber mehr verrate ich nicht. Lest einfach selbst!
    Noch mehr hat mich die zweite Geschichte amüsiert. Ich musste pausenlos lachen, aber auch das möchte ich nicht verraten.
    Zwei völlig unterschiedliche Geschichten voller Humor und auch etwas Tragik, also zum Lachen und zum Weinen komisch. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und würde das gern auch mal auf der Bühne sehen. Danke für dieses Lesevergnügen!

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  • 5 Sterne

    Jeannette L., 06.01.2020

    In diesem Buch begegnen uns tatsächlich zwei Theaterstücke mit Regieanweisungen, Szenenaufbau und Hinweisen zum Bühnenbild.
    Aber wer jetzt glaubt, ein langweiliges Skript in den Händen zu halten, der irrt sich gewaltig.
    Beide Stücke lesen sich absolut kurzweilig und interessant. Mit viel lebendigem Inhalt, kabarettistischem Witz, Charme und einem Aha-Erlebnis am Ende werden wir zu einer Vorstellung eingeladen, die sehr unterhaltsam ist.

    Im Stück "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" sinniert der Verwaltungsbeamte Fredenbek dröge aber mit wachsender Begeisterung über dies und das aus dem Leben eines Vollblutbeamten.
    Grotesk, witzig,und äußerst klischeehaft lässt der Autor den armen Tropf die Suppe auslöffeln, die ihm das Beamtendasein eingebrockt hat.
    Ihm gelingt hier ein herrlich satirischer Blick und ein nachvollziehbarer Seitenhieb auf das bei Otto-Normalbürger entstandene Bild eines "Beamten" schlechthin. Mit der Figur Fredenbek führt er uns genau an unsere Denkweise heran und präsentiert sie uns gekonnt auf dem Silbertablett.

    Im zweiten Stück "Einladung zum Klassentreffen" werden wir Zeuge eines sehr aufschlußreichen Telefongespräches zwischen zwei alten Jugendfreunden, die auch mal kurz ein Paar waren. Nach zwanzig Jahren Abi soll nun ein Klassentreffen organisiert werde, was den Anlass zu diesem Telefonat gibt, aber in eine völlig andere Richtung gleitet.
    Das Ganze findet in einem Zugabteil statt und mit viel Charme und einer interessanten Storyline schafft der Autor hier eine Atmosphäre, in der der Leser quasi fast zum Lauscher an der Wand wird. Allein die wenigen Mitstreiter, die Inszenierung, die flüssige Sprache und das das wundervolle Ende des Stückes garantieren nicht nur den Zuschauern, sondern auch den Lesern eine wohlige Gänsehaut.

    Hätte ich im Theater gesessen, wäre dem Autor mein Applaus gewiss.
    Als Leserin kann ich sagen:
    Es hat Spaß gemacht...

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  • 5 Sterne

    Ulrike F., 19.03.2019

    **** --- Einfach nur herrlich! --- ***


    Wer den Finanzbeamten Willi Winzig kennt - seinerzeit gespielt von Heinz Erhardt - denkt bestimmt, er hat schon alles erlebt, was ein Beamter auf die Bühne bringen kann. Aber weit gefehlt! Autor Martin Schörle stellt in seinem Theaterstück "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" den Vollblutverwaltungsbeamten Hans Fredenbeck vor. Hans kann so gut wie nie abschalten, aber das will er auch nicht. Auch im Urlaub fällt ihm etwas ein, was er durchführen kann. In seinem Büro findet er sich oft genug selbst nicht mehr zurecht. Ob seine Kollegen ihn noch für voll nehmen, ist zu bezweifeln. Dieses Theaterstück ist schon mal sehr gut vorstellbar, allerdings als Monolog des Darstellers. Hinreißend!

    In "Einladung zum Klassentreffen" wird 20 Jahre nach dem Abitur Marina von ihrem ehemaligen Schulkollegen Carsten zu eben diesem Treffen per Telefon eingeladen. Sie sitzt nach der Arbeit in der Bahn. Zwar sitzt sie alleine in einem Abteil, doch die Mitfahrer im Nachbarabteil und in Gang können das Gespräch verfolgen. Marina und Carsten hatten in der Schulzeit eine Liebesbeziehung. Doch dann kam das Leben dazwischen. Während des Telefonats erinnern sich die beiden - und mehr. Für die Zuhörer wird es immer spannender . . .
    Dieses Theaterstück, ein Dialog zwischen den beiden, ist so gut beschrieben, dass ich es "gesehen" habe.

    Martin Schörle hat eine wunderbare Art, diese Skripts für die Theaterstücke zu schreiben. Als Schauspieler wäre ich ganz heiß darauf, auf die Bühne zu kommen und zu proben. Da ich aber keiner bin, würde ich mir für die Stücke auf jeden Fall Eintrittskarten besorgen.

    Die beiden Theaterstücke wurden veröffentlicht im Engelsdorfer Verlag.

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  • 5 Sterne

    Lesezeichenfee, 09.04.2019

    2 sehr vergnügliche Theaterstücke

    Fee erzählt vom Buch:
    Im Buch gibt es zwei Theaterstücke. Ein Mal „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen“.

    Fee´s Meinung:
    Das Cover ist sehr schön, passend zum ersten Theaterstück.

    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten:
    Das Ganze war sehr satirisch-lustig und total nachvollziehbar für mich. Es gefiel mir gut und ich hatte sehr viel Vergnügen beim Lesen. Es wurde aufgelockert, in dem zum Schluss noch einige Leute in sein Büro kamen. Ich konnte es mir sehr gut als Theaterstück vorstellen und bin sehr begeistert. Gelesen hab ich es an zwei Abenden. Für mich war es weniger überraschend, ich ahnte vieles.

    Einladung zum Klassentreffen:
    Irgendwie fand ich dieses Stück doch etwas anders, als ich es erwartet hatte und die Welt ist echt sehr klein. Aber auch dieses Theaterstück hat mir sehr gut gefallen und ich könnte es mir auch gut vorstellen und würde da auch sehr gerne im Theater sein. Ich hab es auf einen Rutsch gelesen und mich teilweise sehr gut amüsiert und musste sehr viel lachen. Ich war sofort drin und fand es genial, wie das ganze abweicht, dann wieder aufgelockert wird mit Rückblenden und so. Was ganz anderes, als ich so erwartet hätte. Sehr überraschend.

    Mein – Lesezeichenfees - Fazit:
    Zwei sehr vergnügliche Lektüren, mal mit schmunzeln, mal laut herauslachend, hatte ich viel Spaß an diesem Buch und ich bedanke mich beim Autor, dass er es mir zur Verfügung gestellt hat, dass ich es lesen durfte. Mit einer persönlichen Widmung. Wer Theaterstücke mag und schon mal im Theater war, für den ist das sicher genauso ein Schmankerl wie für mich. 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Bianca K., 06.04.2021

    Balsam hoch 2 für Herz und Seele

    Wer wollte nicht schon immer mal wissen, was ein Beamter denkt und tut? Im ersten Stück dieses Buches lernt der Leser Herrn Fredenbek kennen, einen typischen deutschen Beamten, der alle Klischees erfüllt und genauso ist, wie man sich einen Beamten so vorstellt. Herr Fredenbek kennt nur eines, seine Arbeit! Ein Leben außerhalb des Büros? Wenig sinnvoll, auch wenn das seine Umwelt vielleicht ein bisschen anders sieht. Aber hier kann der Leser erfahren, wie es im Büro so sein könnte oder halt auch nicht.

    Das 2. Stück ist wohl eher fürs Herz. Ein Klassentreffen bringt Marina und Carsten wieder in Kontakt. Die beiden waren einmal ein Paar, aber das ist lange her, sehr lange. Und bei beiden hat sich seit dem sehr viel getan, zu viel um eigentlich da weiterzumachen, wo man vor 20 Jahren aufgehört hat. Und das noch während einer Zugfahrt, bei der jeder einfach mithören kann und natürlich auch jeder wissen will, wie es ausgeht.

    Natürlich möchte ich es mir nicht nehmen lassen ein paar eigene Worte zu diesem Buch zu hinterlassen. An ein solches Theaterstück kann sich jeder wagen es zu lesen. Jeder wird hier auf seine Kosten kommen. Wenn man selbst im Büro arbeitet, kommt einem vielleicht das eine oder andere aus der ersten Geschichte bekannt vor. Naja, und wer Zug oder Bahn fährt, der hat es auf jeden Fall schon mal erlebt, dass er ein Gespräch mithört, was eigentlich nicht für ihn gedacht ist. Beide Geschichten sind sehr lebendig und flüssig geschrieben und bereiten einfach mal ein anderes Lesevergnügen. Ebenso kommt das Kopfkino dazu. Ich kann hier ohne Bedenken 5 Sterne vergeben!

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  • 5 Sterne

    Sandra S., 02.03.2019

    Bei " Zwei Theaterstücke" von Martin Schörle handelte sich, wie schon der Buchtitel sagt um zwei Theaterstücke.



    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten:

    Der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gefallen. Zuerst erfährt man als Leser, wie Herr Fredenbek und sein Büro aussehen.
    Auf der nächsten Seite ist man schon Mitten im Geschehen, denn Herr Fredenbek steht auf der Bühne und erzählt von seinem nichtalltäglichen Alltag.
    Seine Gedanken, seine Beobachtungen- einfach klasse. Er erzählt dieses mit viel Humor, Witz und Sarkasmus. Ich habe meine Gedanken oft wieder erkannt und konnte mich in den sehr sympathischen Herr Fredenbek gut hineinversetzen.
    Das Stückchen habe ich an einem Stück gelesen und bin aus dem Schmunzeln nicht mehr herausgekommen. Ebenfalls hat mir gefallen, dass in Klammer und in kursiver Schrift erwähnt wird, wenn sich seine Mimik ändert, das Telefon läutet usw. Durch diese Erwähnungen konnte ich mir das ganze Theaterstück noch bildhafter vorstellen.

    Einladung zum Klassentreffen

    Zuerst werden die Personen kurz vorgestellt und wie das Bühnenbild aussieht.

    Das Gespräch läuft größtenteils in einem Dialog zwischen Marina und Carsten ab. Zwischendurch kommen noch 4 andere Protagonisten zu Wort.
    Der Aufbau der Geschichte erinnerte mich an die Reclam Hefte, die ich in der Schule gelesen habe.

    Auch hier hat der Autor, die Themen des Gesprächs sehr gut beschrieben und die ganze Geschichte liest sich sehr flüssig. Jeder Satz stimmt und fügt sich sehr gut in das Gespräch ein.


    Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter.

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  • 4 Sterne

    Anna-Katharina D., 24.01.2020

    Es ist schwierig, ein Buch zu bewerten, was zwei so unterschiedliche Stücke enthält. Ich versuche, systematisch vorzugehen und eine etwas andere Rezension zu schreiben, die dem Stil des Buches mehr angemessen zu sein scheint:


    Jeder kennt sie: die Beamten. Hat man mit ihnen schon früh in seinem Leben Kontakt, merkt man schnell, dass einige von ihnen etwas merkwürdige Eigenschaften besitzen. Im ersten Theaterstück lernt man Hans Fredenbek, einen Vollblutverwaltungsangestellten, kennen, samt seines Tagesablaufes und einiger Kollegen. Schonungslos und überspitzt wird dargestellt, wie sich ein Mensch völlig in seinem Arbeitsalltag verheddert und das Leben außerhalb seines Büros nicht mehr unter Kontrolle hat.

    Obwohl dem Leser einige Verhaltensweisen durchaus bei Mitmenschen aufgefallen sein können, wird Hans Fredenbek überzeichnet dargestellt, was zum einen die Situation unterhaltsamer, aber auch tragischer werden lässt. In seinen Gedanken springt der Protagonist von Thema zu Thema und vermischt dabei gedanklich berufliches und privates, sei es das Fehlen seines Radiergummis oder die Frage, was Shz bedeutet. Beim Lesen dieses Stückes erlebt nicht nur Hans Fredenbek sämtliche menschliche Emotionen, sondern auch der Leser – zwischen Lachen, Grübeln und Trauer ist alles abgedeckt.

    Ich würde dieses Stück gerne auf der Bühne sehen, da das Lesen durch teilweise sehr lange Absätze doch etwas langsamer war. Die Beschreibungen der Handlungen sind sehr gut getroffen und authentisch. Sich in seinen eigenen Gedanken zu verlieren, kann jedem mal passieren und das Beispiel des Hans Fredenbek zeigt, dass man die Realität nicht aus den Augen verlieren sollte.




    Die Schulzeit ist ein Thema, über das man sich auch Jahre nachdem man seinen Abschluss hat, immer wieder austauschen kann und sich manchmal gerne, manchmal ungern, zurück erinnert: 20 Jahre nach Beenden der Schule plant Carsten zusammen mit anderen ehemaligen Mitschülern ein Klassentreffen. Dafür ruft er Marina an, mit der er zu Schulzeiten etwas hatte. Diese steht grade vor den Abgründen ihres Lebens und sitzt im Zug. Während der Zugfahrt telefonieren die beiden und tauschen sich über die letzten Jahre aus, in denen sich vor allem bei Marina einiges getan hat. Doch während des Gespräches stellt sich auch heraus, dass nicht alles wirklich der Vergangenheit angehört – steht den beiden nun eine glücklichere gemeinsame Zukunft voraus?

    Dieses „Set“ ist einfach aufgebaut, lebt für mich aber auch durch die Mitreisenden im Zug. Die Geschichte von Marina ist sehr lebensnah erzählt und man erlebt allein beim Lesen ein Wechselbad der Gefühle. Besonders gut gefallen hat mit die Dame im Nachbarabteil, die alles mithört und in ihrer Mimik und in ihren Gedanken mitfiebert. Auch andere Zuggäste nehmen Anteil an der Lebens- und Liebesgeschichte. Etwas zu klischeehaft fand ich den Ausgang von Marinas Exmann – hier kamen einfach zu viele Klischees zusammen, da die übrige Geschichte schon ein Abbild einer typischen gescheiterten Beziehung anzeigt. Aber das ist Ansichtssache und vermutlich bewusst so ausgesucht.



    Die Stile beider Stücke sind zwar unterschiedlich, aber beide auf einem ähnlich guten Niveau. Der Autor schafft es mit einfachen Mitteln, den Leser in den Bann der Stücke zu ziehen und sämtliche Emotionen abzurufen. Flüssiger zu lesen ist das zweite Stück, da es sich hauptsächlich um Dialoge handelt, während das erste als Monolog aufgebaut ist, mit teilweise sehr langen Absätzen, die durch die verstrickten Gedanken etwas mühsamer zu lesen waren. Durch die „Regieanweisungen“ kann man sich alles sehr gut vorstellen und das Stück erwacht auf der Bühne im Geiste des Lesers zum Leben.

    Insgesamt konnte ich beide Stücke schnell lesen, wurde von dem zweiten aber etwas mehr berührt. Hans Fredenbek ist kein Mensch, mit dem man sich einen direkten Umgang wünscht und einige seiner Aktionen – vor allem in Italien – würden einem den letzten Nerv rauben…. Das zweite Stück hat mir deshalb insgesamt etwas besser gefallen – nicht unbedingt, da die Personen sympathischer erschienen, sondern auch, da es nicht so ausweglos erschien. Marina hat viel mitgemacht, aber es stehen neue Zeiten an. Bei Hans Fredenbek sieht es auswegloser aus. Insgesamt hat mich dieses Buch gut unterhalten und ich kann das Lesen durchaus empfehlen. Vor allem Lesemuffel könnten hier einen guten Einstieg finden – einfach lebensnah und unterhaltsam.

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  • 5 Sterne

    Annette G., 04.04.2019

    Theater😊 - Gemeinschaft😊 - Gespräch.....Dieses Buchcover zeigt einen enttäuschten Beamten am Schreibtisch - der auch in meinen Augen etwas nachdenklich guckt - was er wohl grade denken mag??? 😊😊😊 In diesem kleinen Buch geht es um zwei sehr interressante Theaterstücke, die dabei auch sehr humorvoll sind und einen dabei auch zum 😀 bringen. Die erste Geschichte handelt um Hans Fredenbeck, der aus seinem Leben als Beamter berichtet - die zweite Geschichte berichtet über die Einladung zu einem Klassentreffen. Wie werden die beiden Theaterstücke ablaufen/ wie sind sie aufgebaut???😊😊😊 ----------Durch eine Leseprobe, die mir gefallen hat, wurde ich darauf aufmerksam. Etwas anders als ein Krimi - mal sehen, wie es ist. Heute kam das gute Buch an - und es hat mich sehr begeistert. 🎈🎈🎈 Der Beamte schaut auf dem Bild zwar etwas enttäuscht, aber die innere Geschichte hat mir dabei sehr gefallen, weil Gott vorkommt und auch einige Stellen zum Schmunzeln mit dabei sind.🎈🎈🎈 Die zweite Geschichte hat mich dabei auch. sehr begeistert. Ich habe dabei mitgelacht und mitgeweint, der Humor dabei hat mir auch sehr gefallen. 🔮🔮🔮Die Theaterreise ist nun zuende.....der Vorhang geht auf....TaTa:🎈🎈🎈---Mein Fazit: 🎁🎁🎁 Applaus, Applaus, Applaus - dieses nette Buch bekommt von mir dabei die vollen 5 Sterne plus ein grosses Lob dazu an den netten Autor plus allen daran Beteiligten. 😀😀😀 Sehr empfehlen kann ich es jedem, der das Theater mag💝💝💝 Es lohnt sich wirklich.....

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  • 5 Sterne

    Sabine B., 03.02.2020

    Warum nicht mal Theater?

    … dachte ich mir, als ich das Angebot bekam, das Büchlein von Martin Schörle zu lesen.
    Es umfasst zwei einzelne Theaterstücke.
    Im erstem „Alltägliches aus dem Leben eines Beamten“ erzählt uns der Vollblutbeamte Fredenbek aus seinem Leben als Beamter. Hier kommen dann auch die unterschiedlichsten Themen vor, wie die immerwährende Suche nach dem Radiergummi, der Unterschied zwischen Mann und Frau, der Kollege von nebenan oder die Betriebsfeier. Hier werden mit viel Humor und Selbstironie beinahe alle Klischees und Vorurteile Beamten gegenüber bedient, was einen immer wieder schmunzeln lässt.
    Im zweiten Stück „Einladung zum Klassentreffen“ erleben wir Marina, die unterwegs während einer Bahnfahrt einen Anruf ihres Jugendfreundes Carsten erhält, der sie zu einem Klassentreffen einladen möchte. Wie es wahrscheinlich jeder von solchen oder ähnlichen Anrufen kennt, bleibt es nicht bei diesem einen Thema. Schnell kommt auch Anderes zum Gespräch. Schließlich hat man sich nach zwanzig Jahren viel zu erzählen. Und an eben diesen Geschichten finden auch die Fahrgäste in den Nachbarabteilen Gefallen und müssen ihren Senf zum Gespräch dazu geben.
    Theaterstücke gehören nicht unbedingt zu meiner Lieblingslektüre. Aber ich muss sagen, hier habe ich mich köstlich amüsiert. Nicht zuletzt durch die Regieanweisungen konnte man sich die Szenen wunderbar vorstellen. Beide Stücke könnte ich mir gut auf einer Bühne vorstellen.

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 12.05.2019

    Dieses interessante Buch birgt zwei Theaterstücke in sich. Nummer eins ist der Monolog eines altgedienten Beamten, der über sich und sein Leben sinniert. Seine Gedanken kreisen aber hauptsächlich um seine Arbeit, die aus Verordnungen, Dienstanweisungen usw. besteht. Es gibt für alles eine Abkürzung, und die benutzt er auch fleißig. Ein ziemlich dröger Typ, der geborene Langweiler, der fast ausschließlich über seine Arbeit spricht. Da fühlt er sich sicher, denn er kennt sich bestens aus. Selbst mit Urlaub kann er eigentlich nichts anfangen. Er muss halt mal genommen werden. Und seine langjährige Ehefrau möchte auch mal verreisen.
    Sehr lustig wurde es, als Hans Fredenbek das Auswahlverfahren für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst durchführen musste. Die Kandidaten waren der Knaller.

    Im zweiten Stück geht es um ein Klassentreffen, bei dem sich ein ehemaliges Paar zunächst am Telefon nach zwanzig Jahren wieder hört. Die Dialoge sind sehr lebensnah und könnten wirklich so zu hören sein, wo auch immer.
    Es geht um alte Wunden, schöne gemeinsame Erlebnisse, die Jahre dazwischen und letztendlich auch um die, eventuell vielleicht doch, gemeinsame Zukunft.
    Nicht nur die mehr oder weniger unfreiwilligen Zuhörer sind gespannt.
    Unterhaltsam, wenn auch teilweise nicht leicht zu lesen, zum Nachdenken und Schmunzeln sind diese beiden so verschieden Geschichten.

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  • 4 Sterne

    Zauberberggast, 26.11.2019

    Es gibt wahrscheinlich kaum zwei Welten, die weniger zusammenpassen als die Beamten- und die Theaterwelt. Auf der einen Seite ist in unserer Vorstellung alles bürokratisch, langsam und starr, auf der anderen chaotisch, lebendig und impulsiv! Wenn dann jemand versucht, eine Brücke zwischen diesen so unvereinbar scheinenden Bereichen zu bauen, dann ist das einfach nur spannend, neu und mutig. Martin Schörle, selbst Verwaltungsbeamter und Schauspieler, hat zwei Theaterstücke geschrieben, von denen eins auch in der “Beamtenwelt” spielt. Diese beiden Stücke - "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" und "Einladung zum Klassentreffen" sind - laut meinem Verständnis - tatsächlich für die Bühne geschrieben worden und keine reinen Lesedramen (obwohl man sie auch wunderbar als solche betrachten und rezipieren kann).

    "Herr Fredenbek" ist nun der einzige Darsteller im Monodrama "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten". Dieses Stück besteht aus einem einzigen langen Monolog, der gelegentlich durch Regieanweisungen -Telefonate, Stimmen aus dem Off, etc. - und Brechtsches Anreden des Publikums durchbrochen wird. Dieser Monolog ist wiederum ein einziger langer Seelenstriptease dieser satirisch überzeichneten Beamtenfigur, die es der Zuschauer/Leser "liebt zu hassen".

    Fredenbeks Dämonen liegen vor allem darin begründet, dass er mit seinem Beamtentum so verwoben scheint, dass er nur noch in der Welt der Paragraphen und Verordnungen sicher existieren kann. Die Zwischentöne des gesellschaftlichen und menschlichen Zusammenlebens jenseits der Amtsstube vermag er kaum noch zu entziffern. Wenn zum Beispiel seine Frau ihn fragt, ob sie abends das Auto haben könne, dann kann er die Bedeutung dieses Satzes nicht entschlüsseln. Muss er eine Steuerklasseänderung als Konsequenz befürchten?
    Auch das "ewig Weibliche" zieht ihn ganz faustisch hinan - in Gestalt seiner Kollegin Karin Umlauf. Wie soll er nur mit diesem gepunkteten Kleid und den ganzen erotischen Spannungen klar kommen - ganz ohne Kopierauftrag?

    Obwohl das Stück sehr schwarzhumorig und damit sicher Geschmackssache ist und Herrn Fredenbeks Tiraden alles andere als politisch korrekt, hätte es für mich ruhig noch länger sein dürfen. Sehr amüsiert habe ich mich über so manche Lebensweisheit ("soziales Umfeld", Seele der Frau, etc.) und Verschwörungstheorie Fredenbeks (Papst Ratzinger, 3. Oktober, etc.).
    Wahrscheinlich hat Martin Schörle aber einem potenziellen Darsteller mit der verhältnismäßigen Kürze des Einakters einen großen Gefallen getan - es dürfte definitiv eine schauspielerische Herausforderung darstellen.

    Das zweite im Buch enthaltene Stück ist nun ein ganz anderes Kaliber. Ein Mehrpersonenstück ist "Einladung zum Klassentreffen", wobei die beiden Hauptrollen "Sie" und "Er" den Löwenanteil ausmachen. Es ist ein Kammerspiel zweier ehemals Liebender, die sich nun nach 20-jähriger Pause - zunächst im Rahmen eines Telefongesprächs - wieder annähern. Sie, Marina, ist 40 und von ihrem Exmann, Holger, getrennt, weil dieser keine Kinder wollte. Mittlerweile hat er aber eins und ist wieder verheiratet. Carsten, ebenfalls in Marinas Alter da Mitabiturient, ist Marina nach wie vor verbunden, denn so richtig geklappt hat es bei ihm mit dem anderen Geschlecht ebenfalls nicht.
    Das Stück ist tragikomisch wie es nur sein könnte. Es erinnert mit seinem Wortwitz und der sympathischen Unbeholfenheit seiner Protagonisten in der Midlife-Crisis an so manche Szene von Loriot und Evelyn Hamann.
    Insgesamt ist dieses Stück um einiges zahmer und “mainstreamiger” als das Drama um Herrn Fredenbek. Aber das bringt die Thematik rund um das Thema verflossener Beziehungen mit sich, mit dem sich sicher mehr Leser/Zuschauer identifizieren können als mit einem psychisch instabilen Beamten.

    Diese beiden Stücke von Martin Schörle waren für mich eine positive Überraschung und vielleicht bietet sich in Zukunft ja öfter die Gelegenheit, dass sie ihrer wahren Bestimmung zugeführt werden: als von Schauspielern gespielte Stücke auf der Bühne - vor Publikum.

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  • 5 Sterne

    Eik G., 22.05.2019

    Mit dem Buch öffnet sich für den Leser eine ganz neue und originelle Art der Unterhaltung. Das kabarettistische Stück "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" erzählt das Leben von Hans Fredenbek, einem Vollblut-Beamten, der sich in seinem Büro abschweifenden Gedanken hingibt. Als eines Tages ein Radiergummi von seinem Schreibstil verschwindet, bricht für ihn quasi eine Welt zusammen und er beginnt seine Leben zu hinterfragen. Bei "Einladung zum Klassentreffen" geht es um Marina, die während einer Zugfahrt eine Einladung zum Klassentreffen ihrer damaligen Liebe erhält. Beide Erzählungen sind als eine Art Theaterstück inszeniert. Die jeweiligen Hauptakteure halten quasi Monologe über ihr Leben und dessen Sinn. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit über den Schreibstil, bin ich mit beiden Geschichten sehr gut zurecht gekommen und habe mich glänzend unterhalten. Die Storys sind verschieden und deshalb abwechslungsreich und da ist Theater liebe, für mich auch nicht so ungewöhnlich. Die Charaktere sind sympathisch und authentisch und man kann sich mit der einen oder anderen Situation als Leser sehr gut identifizieren. Auch das Cover ist dazu passend gewählt. Ich hoffe auf weitere Stücke des Autors und kann das Buch nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    puppetgirl, 07.05.2020

    In meiner Heimatstadt bin ich wahnsinnig gern ins Theater gegangen und gerade die „Ein-Personen-Stücke“ haben mich immer sehr interessiert, deshalb interessierte mich auch dieses Büchlein.
    Auf 119 Seiten hat Martin Schörle zwei Stücke für uns.
    Das erste Stück ist ein Monolog, der es nicht ganz so ernst nimmt und den man vielleicht auch nur lesen sollte, wenn man ein Beamter mit Humor ist, denn sonst könnte es schwierig werden. Alle anderen, die sich gern mal über die lieben Beamten und ihr Beamtenmikado lustig machen, können hier eine witzige Auszeit verleben. Ich konnte es mir wirklich gut vorstellen, wie dort vorn auf der Bühne jemand den Vollbeamten Hans Fredenbek spielt.
    Im zweiten Teil dürfen wir uns vorstellen, wie Vergangenheit und Gegenwart aufeinander treffen. Man kommt sich ein wenig vor, wie die Dame im Nachbarabteil, die das Telefongespräch mithören kann. Auch hier setzt der Autor Komik ein, wie im ersten Stück, doch tanzt diese um Tragik und hin und wieder geben sich beide die Hand.

    Für mich zwei sehr interessante Werke, die hier in einem Büchlein vereint sind. Gern würde ich sie auf einer Bühne sehen und kann sie anderen nur empfehlen, die auch mal etwas anderes lesen, als Romane!

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  • 4 Sterne

    EvelynM, 29.11.2019

    „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“
    Vorweg möchte ich anmerken, dass ich selber im Öffentlichen Dienst arbeite und mir das Beamtentum nicht ganz fremd ist.

    Hans Fredenbek steht mitten in seinem spartanisch eingerichteten und veralteten Beamtenbüro und ergeht sich in einem Monolog unter Einbeziehung des Publikums. Einzig das Laufband im Büro zeugt von einer gewissen Modernität. Herr Fredenbek referiert teils absturs, bisweilen sehr amüsant über Rechtschreibung bis Allgemeinwissen und kommt dabei vom Hundertsten ins Tausendste. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen kommen durch eine Art Flirtanleitung zur Sprache – wobei die Fantasie weitaus größer erscheint als die Realität. Das Verschwinden bzw. Nichtvorhandensein eines Radiergummis bringt seinen herrlichen Monolog erst ins Rollen und sein starres Verharren in der Enge seines Büros, in dem sich seit Jahren nichts geändert hat, ins Wanken.
    Der Autor bedient sich dem „vermeintlich typischen Klischee eines staubtrockenen Beamten“ und macht daraus ein Feuerwerk an Abstrusität, wirren Gedankengängen, völlig neuen Einblicken in die Seele der Frau und auch ins Beamtendasein an sich. Von unterhaltsam bis urkomisch erstreckt sich die Bandbreite des Monologs eines eingeschworenen Beamten, dem (fast) nichts wichtiger ist als die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Vorgängen, außer sie verlangen ihm ausgesprochen viel Einsatz ab. Die Einbeziehung des Publikums in diesem Theaterstück finde ich genauso ansprechend und gekonnt inszeniert, wie die Stimmen aus dem Off. Herrlich!

    „Einladung zum Klassentreffen“
    Dieses Stück ist so ganz anders als das erste. Hier geht es um zwei Menschen, die sich einst sehr nahe waren und sich verloren haben – warum auch immer. Das digitale Zeitalter spielt hier eine große Rolle und auch die Neugier der Mitmenschen, die alleine schon durch ein Telefonat im Zugabteil befördert wird. Doch es hat nichts Übergriffiges, sondern ein Wohlwollen, mit dem die Fahrgäste im Zug an dem Telefonat von ihm und ihr teilhaben. Am meisten hat mich überrascht, dass mit ganz wenig Bühnenbild oder erklärenden Worten, ein so warmherziger Ton erzeugt werden kann. So ergibt sich für mich eine schöne Liebesgeschichte, die auch auf die Unwägbarkeiten und Enttäuschungen des Lebens eingeht, so dass der Dialog nicht ins Kitschige abdriften kann. Dazu eine Prise Humor … Dieses Theaterstück kann ich mir sehr gut auf der Bühne vorstellen. Was mich zu der Frage bringt, ob es bereits aufgeführt wurde oder noch darauf wartet.

    Beiden Stück ist anzumerken, dass der Autor a) weiß wovon er schreibt (ich sage nur Beamter), b) mit Worten sehr gut umgehen und mit wenig Aufwand ganz unterschiedliche Stimmungen erzeugen kann, c) sich in die Situationen und Emotionen der Schauspieler hineinversetzen kann – steht er doch selbst auf der Bühne und schließlich d) auch vor Irrungen und Wirrungen in einem ausufernden Monolog nicht zurückschreckt und dabei den roten Faden stets im Blick behält.

    Es war mir eine Freude und Genuss, diese beiden Stück zu lesen. Bisher kannte ich Theaterstücke aus der Schule und durfte sogar schon selbst als Werther (Die Leiden des jungen Werther) in einer Dreiviertelbergsteigerhose (in Ermangelung einer Knickerbocker) vor der Schulkamera jede Menge Text zum Besten geben. Danach saß ich lieber vor der Bühne und habe mich vom musikalischen und schauspielerischen Talent (manchmal auch Unvermögen) anderer Personen berieseln lassen. Nachdem ich ein bekennender Krimi-Thriller-Junkie bin, ist meine Neugierde geweckt, was den Kurzkrimi „Schöne Bescherung“ betrifft.

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