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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 06.07.2018

    "Das Theater ist die tätige Reflexion des Menschen über sich selbst." (Novalis)
    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten:
    Hans Fredenbek ist ein Beamter, wie er leibt und lebt, in seinem Büro sinniert er über das Leben, die Liebe, macht sich Gedanken über Dienstverordnungen, Aktenzeichen, Statistiken und auch mal über Politik. Dabei erleben wir den Beamten mal humorvoll, besinnlich und schon auch mal aufbrausend. Das ganze Theaterstück wird hauptsächlich hier als Monolog dargestellt, dieser wird untermalt mit Musikstücken wie: Polonäse Blankenese, Spiel mir das Lied vom Tod, Je t´aime ...Ich habe mich am Anfang etwa schwergetan mit diesem Kabarett, da es mir zu trocken rüberkam. Mir fehlte da auf der langen Strecke von fast 50 Seiten so ab und zu der Humor. Natürlich blitzt er so ab und an ein wenig Slapstick durch, doch das war mir persönlich fast zu wenig. Ich denke, dass es aufgeführt mit dem ganzen Hintergrund und der Musik sicher noch um einiges besser wirkt, wie wen man es nur liest. Trotzdem hätte ich mir ein paar herzhafte Lacheinlagen mehr gewünscht.
    Einladung zum Klassentreffen:
    Marina und Carsten kennen sich schon seit ihrer Schulzeit. Als Marina im ICE sitzend auf dem Weg nach Hause ist, wird sie von Carstens Anruf überrascht. Dieser möchte Marina nach 20 Jahren zu einem Klassentreffen einladen. Dabei kommt heraus das Marina Leben nicht gerade rosig verlaufen ist. Doch auch Carstens Leben ist nicht so verlaufen, wie er erhofft hatte und so schwelgt er dabei recht schnell in alten Zeiten, als die beiden noch ineinander verliebt waren. Dabei merkt man, wie groß Carstens Gefühle nach wie vor für Marina sind. Herrlich fand ich hingegen dieses Theaterstück, bei dem ich des öfteren herzhaft lachen musste. Schon allein die Vorstellung das Marinas Gespräch von den Mitfahrern des ICEs belauscht werden und sich diese teilweise einmischten, fand ich zu köstlich. Ein Telefonat das zwischen Tragik, Komik und Liebesgeschichte alles zu bieten hat. Da wurden auch die über 50 Seiten dann nicht langweilig im Gegenteil ich hätte dem Gespräch der beiden noch eine Weile folgen können.
    Fazit:
    Martin Schörle bringt durch dieses Buch Leben auf die Bühne, mal tragisch, trocken, mal humorvoll euphorisch. Ausgezeichnet wurde er mit diversen Preisen dafür u. a. 2008 2. Platz Autorenwettbewerb "Perlen vor die Säue" und weiteren. Gefallen hat mir das zweite Stück deutlich besser als das erste, da es einfach lebensnaher und humorvoller für mich war. Dem Buch fehlte hier natürlich die Dramatik und die Darstellung, die nur eine Bühne hergeben kann von daher ist die Wirkung dort sicher noch deutlicher. Ich könnte mir jedoch bei dem Autor auch gut vorstellen, das er einmal einen humorvollen Roman schreiben könnte. Von mir bekommt dieses Buch 4 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Merry M. - beizeitenbuecher.de, 11.01.2019

    Ich finde, dass es eine wirklich gute Idee zwei Theaterstücke zu Buch zu bringen. Bisher habe ich in meinem Leseleben noch kein Buch gelesen, in dem es um Theaterstücke ging. Ich selbst habe damals sehr gerne in Krippenspielen mitgespielt und fand in der Grundschule die Vorstellungen im Theater ganz wunderbar! Das war auch der Grund, besonders der Zweite, warum ich dem Autor Martin Schörle zugesagt habe, dieses Buch zu lesen und anschließend rezensieren zu wollen. In diesem Buch gibt es zwei Theaterstücke. Einmal "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" und "Einladung zum Klassentreffen." Begonnen habe ich mit dem Klassentreffen und fand es wirklich richtig, richtig gut. Am Anfang des beschriebenen Theaterstückes, bekommen wir als Leser ein kleine Aufzählung der Personen, den Fahrgästen im Zug und eine Beschreibung des Bühnenbildes.

    Dann geht es auch schon los mit dem Theaterstück.

    Der Schreibstil ist wirklich einfach gehalten und es gibt nichts, was die Leser nicht verstehen könnten. In Klammern bekommt man beim Lesen mit, was im gegenwärtigen Moment passiert, wie zum Beispiel das ein Handy klingelt oder jemand hört ihr beim Telefongespräch gespannt zu. Bei mir hat es persönlich die Fantasie angeregt und ich konnte mir alles ganz genau vorstellen. Dann geht es weiter mit ihm, ihr, der Dame im Nebenabteil und der Therapeutin. Hier wird auf "Sie", "Er", "Therapeutin" und der "Dame im Nebenabteil" zurückgegriffen. Also wirklich einfach und verständlich gehalten für ein Theaterstück, welches man liest. Ich war von dem Stück wirklich sehr beeindruckt und es bleibt im Gedächtnis. Es gab eine Situation, die für mich sehr einprägsam war. Für mich war die Einladung zum Klassentreffen somit absolut gelungen.

    "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" konnte mich nicht so überzeugen, wie das zweite Theaterstück aber es war für mich sehr gut zu lesen, der Schreibstil war auch hier einfach gehalten und ich hatte wirklich total amüsante Lesestunden. Zu Anfang werden auch die Personen vorgestellt, hier zum Beispiel Herr Fredenbek der Beamte und die gespielte Musik, wie zum Beispiel der Song "Living next door to Alice" von Smokie. Einige von euch kennen es ganz bestimmt, da bin ich mir sicher. Daraus entstand nun auch der Wunsch, wieder öfters ins Theater zu gehen.

    Fazit: Ein rundum gelungenes Buch für amüsante Lesestunden und Theaterfreunde.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annett H., 13.10.2019

    Intelligenter Humor vom feinsten. Absolut lesenswert!
    Allgemein:
    Ich habe das E-book von Martin Schörle zur Verfügung gestellt bekommen, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanke – insbesondere aber für die Lachsalven, die die Stücke bei mir auslösten. Es war mein erster Versuch Theaterstücke zu lesen und bin überrascht, wie leicht mir das gefallen ist. Martin Schörle schreibt das Geschehen auf der Bühne so präzise in kurzen Worten, dass man sich als Leser ganz auf das gesprochene Wort konzentrieren kann und sich die Bilder im Kopf beinahe automatisch bilden. Wer mal im Kabarett war, kann sich die Situation ganz bestimmt sehr gut vorstellen. Jedenfalls ging es mir so!

    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten:
    Hans Fredenbek ist einfach grandios! Bereits nach dem Studium der Leseprobe musste ich mir die Tränen aus dem Augenwinkel wischen. Hans Fredenbek ist ein Pedant – nicht nur ein kleiner, sondern der Inbegriff eines Pedanten! Sein Radiergummi muss immer auf der gleichen Stelle liegen und natürlich darf es nicht irgendein Gummi sein. An diesem Morgen ist er jedoch verschwunden!
    Diese Situation ist der Auftakt zu einer Aneinanderreihung von Themen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und im Grunde das gesamte Leben des Herrn Fredenbek beleuchten. Übergänge zwischen den Themen passieren einfach. Sie werden nicht angekündigt, sie sind einfach da und es ist überhaupt nicht störend, dass das vorhergehende Thema manchmal nicht bis zum Ende erzählt wurde. Andere Themen ziehen sich durch das ganze Stück und finden ihre Aufklärung erst ganz am Ende – sehr zu meiner Freude und mit der Auslösung eines herzlichen Lachens. Z.B. SHz… :-)

    Herr Fredenbek erzählt allerdings nicht „einfach so“. Er verstrickt sich in Gedanken und Themen, schweift ab, kommt wieder zurück nur um erneut ein anderes Thema zu beleuchten. Manchmal bricht er mitten im Satz ab um sich einem völlig anderen Thema zuzuwenden. Diese Erzählweise ist so urkomisch, dass man sich dem einfach nicht entziehen kann. Interessanterweise ist das auch gar nicht schwer zu lesen. Im Gegenteil! Ich habe das mit der Erzählweise eines Dieter Nuhr auf der Bühne verglichen. Er bedient sich nämlich des gleichen Stilelements und bringt damit sein Publikum immer wieder zum Lachen. Genauso ging es mir bei Herrn Fredenbek.
    Die Hilfsmittel aus dem Off liefern die nötige Kulisse in dieser One-Man-Show, die ich nur allzu gern einmal auf der Bühne sähe – in einem Kabarett, nicht auf einer ernsten Theaterbühne. Aufgeführt von einem Menschen, der glaubwürdig Mimik darstellen kann und die ernsten Passagen so rüber bringt, dass man sich einfach ausschütten muss vor Lachen.

    Völlig überzogene, perfekt gesetzte Pointen. Großartig – wirklich empfehlenswert!

    „Einladung zum Klassentreffen“
    Man könnte auch sagen „Alte Liebe rostet nicht“. Carsten und Marina führen während Marinas Zugfahrt ein Telefonat. Im Grunde genommen etwas, das ich in der heutigen Zeit total verabscheue. Ich mag es nicht, wenn Menschen in der Öffentlichkeit laut und lange telefonieren, ABER… in diesem Fall musste ich so herzlich lachen. Am meisten im Übrigen über die anderen Fahrgäste und ich stellte mir die Frage, ob ich wohl auch meine Mail-Adresse hätte abgeben wollen.
    Es ist ein irgendwie typisches Gespräch zwischen Mann und Frau. Ich habe so oft gedacht, na das ist doch mal wieder DER Klassiker. Ich behaupte, wirklich jeder wird sich in der einen oder anderen Passage wieder finden können und muss dann beinahe zwangsläufig darüber lachen.

    Der Dialog ließ sich ganz leicht lesen, das Gespräch fliegt förmlich an einem vorbei. Die 3 Rückblenden sind ganz großartig integriert und auch hier kann sich der Leser das Bühnenbild sehr gut vorstellen. Man verheddert sich zwischen den einzelnen Themen überhaupt nicht.

    Fazit:
    Jeder, der intelligenten Humor mag, ist hier absolut richtig. Es kann hilfreich sein, einmal in einem Kabarett gewesen zu sein um die Atmosphäre zu kennen. Andererseits nimmt einen Martin Schörle einfach mit – mit auf eine Reise durch den Beamtenalltag und mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Ich fühlte mich so gut unterhalten, dass ich beide Stücke gern einmal livehaftig auf einer Bühne sehen möchte. Absolut lesenswert! 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwelten, 06.01.2019

    Fernab von den gängigen, kommerziell gehypten Büchern hab ich hier ein ganz besonderes Schätzchen entdeckt. Es sind zwei kleine Theaterstücke mit einem ganz eigenen Charme.
    "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" ist ein Monolog des Endvierzigers Hans Fredenbek - seines Zeichens Beamter. Man kennt sie ja, die gängigen Vorurteile und das Klischee, das der Beamtenstand so mit sich führt. Ich weiß, wovon ich rede, denn mein Vater ist selber einer.
    Und besagter Hans Fredenbek macht daraus eine One-Man-Show vom Feinsten. Wie er sich minutenlang über einen Radiergummi auslassen kann und dabei in höchsten Tönen auf eine fast schon romantische Art ins Schwärmen gerät und auch seine Überlegungen zur PISA-Studie haben schon ein Dauergrinsen in mein Gesicht gebrannt. Als er dann vom Seelenleben der Frauen und über die Erektion des Mannes schwadroniert, habe ich Tränen gelacht. Seine Gedankengänge, in denen er von Pott auf Deckel kommt, sind einfach nur herrlich und voller trockenem Humor und Situationskomik. Wie sagt der Autor so schön: etwas zwischen Slapstick und Tragik, wobei ich eindeutig zu Ersterem tendiere!
    Genau das Richtige für alle, die mal wieder herzhaft lachen möchten.

    Die "Einladung zum Klassentreffen" ist etwas anders aufgebaut - es ist ein telefonischer Dialog. Marina und Carsten waren während ihrer Schulzeit ein Paar. Jedoch trennten sich ihre Wege wieder. Nach zwanzig Jahren meldet sich Carsten bei ihr, um sie zu einem geplanten Klassentreffen einzuladen. Während des Gespräches lassen sie ihre Schulzeit Revue passieren und erinnern sich an die Marotten ihrer Klassenkameraden. Aber auch Marinas tragische Ehe, die in einer Scheidung endete, wird Gesprächsthema. Die beiden gewinnen nach und nach ihre Vertrautheit wieder und entdecken dabei auch alte Gefühle. Schließlich bittet Carsten sie um ein Date.
    Dieses eigentlich vertrauliche Gespräch, geführt in einem Zugabteil, bleibt von einigen Mitreisenden jedoch nicht ungehört und natürlich möchten sie erfahren, was aus den beiden wird...
    "Einladung zum Klassentreffen" entwickelt sich zu einer hinreißenden Liebesgeschichte, die aber auch voller Witz und auch Tragik steckt.

    Es hat mir riesigen Spaß gemacht, dieses Büchlein, das so viel Charme und Humor besitzt, zu lesen.
    Ich habe mit diesen zwei Theaterstücken etwas für mich vollkommen Neues ausprobiert und es hat sich soooo gelohnt!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jeanine B., 20.07.2019

    Rezension zu „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen“: Zwei Theaterstücke von Martin Schörle aus dem Engelsdorfer Verlag.

    Es handelt sich um ein Rezi-Buch.


    Darum geht‘s:
    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten widmet sich den Erzählungen des Hans Fredenbeck. Sein Leben hat er mit voller Seele seiner Arbeit verschrieben. Auf der Suche nach seinem besten Radiergummi gibt er uns einen Einblick in sein bisher Erlebtes.
    Bei Einladung zum Klassentreffen finden sich zwei Schulfreunde wieder und lassen die alten Zeiten Revue passieren, erzählen aber auch aus ihrem bisherigen Leben. Carsten versucht die alten Gefühle bei Marina erneut zu entfachen.


    Meine Meinung:
    Das Cover entspricht nicht so ganz meinem Geschmack und ist etwas minimalistisch gehalten, was ich aber im Anbetracht zur ersten Geschichte doch ganz passend finde.
    Zunächst einmal möchte ich mich für die liebe Widmung im Buch bedanken. Ich war ganz entzückt davon und ich glaube der Martin und ich haben jetzt einen Insider. 😉
    Die Geschichten sind wie Theaterszenen aufgebaut mit sehr detaillierten Beschreibungen und Requisiten. Zum Teil war man so in die Geschichte vertieft, dass man sich selbst im Theater hat sitzen sehen. Wirklich wundervoll darstellhaft. Ich fand die beiden Stücken unglaublich humorvoll auf einer intellektuellen Ebene. Auch eine gewisse Zweideutigkeit hat mich oft zum schmunzeln gebracht. An einigen Stellen hatte es auch poetische Tendenzen.
    Herr Fredenbeck ist ein sehr eigenbrötlerisch, seine Priorität ist komplett seine Arbeit und alles Andere ist zweitrangig. Er ist sehr seriös und überzeugt von seiner eigenen Persönlichkeit.
    Das zweite Stück war zum Teil ein bisschen ernster, wurde aber immer zwischendurch durch Witze aufgelockert und den Schluss fand ich wirklich ganz bezaubernd.
    Marina und Carsten kamen mir sehr authentisch und sympathisch vor. Man hat mit ihnen mitgefiebert.
    Das Buch war mal etwas ganz anderes. Es war für mich wirklich ein Erlebnis und es hat mir sehr viel Spaß gemacht die Geschichten zu lesen. Ich habe mich rundum unterhalten gefühlt.


    Fazit:
    Mal etwas vollkommen anderes. Für Fans vom Caveman und Theaterfreunden. Sehr humorvoll.

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  • 5 Sterne

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    Smaragdeidechse, 19.05.2018

    Martin Schörle

    "Nichtalltägliches aus dem Leben
    eines Beamten"
    "Einladung zum Klassentreffen"

    Zwei Theaterstücke


    Worum es geht , Klappentext :


    Der kabaretteske Monolog
    »Nichtalltägliches aus dem Leben
    eines Beamten«
    beschert dem geneigten Leser Einblicke
    in das Leben des Vollblutverwaltungsgenies
    Hans Fredenbek,
    der sich in seinem ganz eigenen
    Gedankengewirr aus Aktenzeichen,
    Dienstverordnungen,
    statistischen Erhebungen zusehends verheddert.
    Es wird deutlich,
    dass er sich von dem Leben
    jenseits seines Büros
    nahezu völlig verabschiedet hat.
    Vor allem aber wird schonungslos aufgedeckt,
    dass es zwischen Slapstick
    und Tragik eine Nahtstelle gibt.
    Und dass diese Nahtstelle einen Namen hat.
    Und dass dieser Name Hans Fredenbek ist.
    Mit einer Lesung aus seinem Stück
    war Schörle 2008 beim Autorenwettbewerb
    »Perlen vor die Säue«
    im Literaturhaus Hamburg erfolgreich
    (2. Platz von acht Finalteilnehmern
    aus insgesamt rund 100 eingereichten Beiträgen).
    Das Stück wurde außerdem im Rahmen
    der »Hamburger Theaternacht«
    als offizieller Beitrag des Hamburger Sprechwerks
    von »Caveman« Erik Schäffler auszugsweise gelesen. -

    »Einladung zum Klassentreffen«
    In ihrer Schulzeit hatten Marina und Carsten
    eine Liebesbeziehung.
    Nach 20 Jahren soll ein Klassentreffen stattfinden.
    So meldet sich Carsten, einer der Initiatoren,
    auch bei Marina,
    deren Leben nach Schicksalsschlägen
    zeitweilig aus den Fugen geraten war.
    Die gemeinsame innige Zeit
    ist für sie längst Vergangenheit, ein Früher.
    Aber an Carstens Gefühlen
    hat sich anscheinend nichts geändert.
    Sein Anruf weckt auch bei Marina Erinnerungen.
    Das unverfänglich begonnene Telefonat
    führt beide in ein Wechselbad der Gefühle ...
    Inhaltlich eine Liebesgeschichte
    wagt das Stück den Spagat zwischen Komik & Tragik,
    Lachen & Weinen.
    »Einladung zum Klassentreffen«
    wurde vom Publikum beim Wettbewerb
    »Stücke Schießen - Neue Dramatik. Neue Autoren.
    Neue Theatertexte« der Theaterliga zum Gewinnertext gekürt
    und erreichte bei der Spielplanwahl 2012/2013
    des Thalia Theaters Hamburg den 8. Platz.



    Meine Meinung :


    Ich habe die beiden Theaterstücke aus der Feder
    des Autors Martin Schörle sehr gerne gelesen .

    Die Bühnenbilder beschreibt er sehr anschaulich
    und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen ...

    Es gefiel mir , wie er Hans Fredenbek , den etwas
    desillusionierten Beamten , über seine Radiergummies ,
    über Frauen oder das Leben schlechthin philosophieren
    lässt und auch die zeitweise etwas längeren Monologe
    des Herrn waren interessant und spannend !

    Der Autor hat einen tiefgründigen und feinsinnigen
    Humor , der mich weder gelangweilt hat noch kalt liess ,
    im Gegenteil.

    Beide Theaterstücke haben mir sehr gut gefallen
    und ich würde sie mir sehr gerne mal auf einer
    Bühne ansehen ...

    Ja , ich denke , die Stücke hätten es wirklich verdient
    auch aufgeführt zu werden und ich könnte mir sehr gut
    vorstellen , dass sie sehr gut ankommen würden !

    Von mir bekommt Martin Schörle humorige 5 Sterne !!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena B., 06.04.2019

    Als Taschenbuch gelesen!

    Theater zum Lesen

    Dieses Buch enthält zwei Theaterstücke zum Lesen. Im ersten Stück lernen wir Hans Fredenbeck, den Beamten kennen, der auf seine ganz eigene Art und Weise von seiner Welt berichtet. Untermalt mit viel Humor und Sarkasmus.
    Ganz anders ist das zweite Stück über Marina und Carsten. Nach 20 Jahren nehmen sie wieder Kontakt auf, weil ein Klassentreffen ansteht. In dem Telefongespräch erfahren wir Leser etwas über ihr Leben.

    Meine Meinung:

    Das Cover wirkt zwar etwas unscheinbar, aber es passt perfekt zum ersten Theaterstück.

    Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil es sich teils wie ein Drehbuch liest, aber man findet sich schnell hinein und gewöhnt sich daran. Dann lässt es sich auch schön flüssig lesen. Ich persönlich finde sogar, dass man es sich dadurch teilweise sehr gut vorstellen kann.

    „Nichtsalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ ist wunderbar unterhaltsam. Beim Lesen musste ich wirklich oft lachen. Dazu die Wortgewandtheit von Martin Schörle, unbezahlbar. Ich hatte ja schon nach der Leseprobe und der „Radiergummi Szene“ ein breites Grinsen im Gesicht. Einfach herrlich! Dazu noch die Wortgewandtheit des Autors, herrlich.
    Neben dem Humor, steckt aber auch ein Stück Tragik in der Geschichte von Herrn Fredenbeck, was vom Autor sehr gut mit eingebaut wurde.

    In die Theatervorstellung würde ich liebend gerne gehen.

    Nun zum zweiten Stück. Das war eine ganz andere Thematik.
    Im Grunde lesen wir „nur“ ein Telefongespräch zwischen den ehemaligen Klassenkameraden Marina und Carsten. In dem relativ wenigen Text schafft es Martin Schörle so viel Gefühl hinein zu legen, was ich wirklich rührend fand. Trotz der Tragik, Dramatik und vielen Gefühlen ist auch hier der Humor nicht vergessen worden. Zwar nicht im Vordergrund, aber dennoch spürbar.

    Besonders hat mir hier noch der Fakt der mitreisenden Passagiere im Zug gefallen. Mehr möchte ich zu diesem Punkt jetzt gar nicht sagen, sonst verrate ich zu viel.

    Fazit: Ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl bei dem Buch, aber bin dennoch überrascht wie sehr es mich am Ende überzeugt hat. Eine wundervolle Unterhaltung mit vielen Gründen zum Schmunzeln. Ich kann es nur empfehlen und gebe deshalb fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Louise S., 23.08.2018

    Martin Schörle hat mir sein Buch mit zwei Theaterstücken zum Rezensieren angeboten. Anfangs war ich sehr skeptisch, denn mein letztes Theaterstück habe ich in der Schulzeit gelesen bzw. lesen müssen und verbinde daher mit diesem Genre das typische „Teenager-uncool und öde-und damit abgelehnt-Gefühl“.
    Aber ich bin zum einen immer neugierig und lasse mich zum anderen auch gern vom Gegenteil überzeugen. Zudem sprach mich der Klappentext nach zweimaligem Lesen doch irgendwie an und so kam es, dass ich mich in meinem Urlaub an der Ostsee an zwei Vormittagen in die für mich so fremde, weil längst vergangene und vergessene, Theaterwelt ziehen ließ.

    In „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ schildert der Autor auf überaus unterhaltsame und witzige Weise den skurrilen Beamten Hans Fredenbek, der sich allein in seinem tristen Büro voller Aktenordner und Paragrafen einigelt. In seinen Monologen wechselt er zwischen depressiven, euphorischen, hoch cholerischen Phasen und trockenem Beamtengehabe und verliert sein reales Leben völlig aus den Augen. Ja, ich würde ihm sogar eine ordentliche Portion Zwangsverhalten unterstellen aber wenn er das hören könnte, würde er mich wahrscheinlich in eine öffentliche Toilette sperren, ein Sprechstundenschild an der Tür anbringen und ich müsste mir viele weitere emotionsgeladene Monologe über diesen oder jenen einzigartigen Radiergummi anhören. Zumindest weiß ich jetzt, dank Hans Fredenbek, warum ich auf einem Amt niemals jemanden ans Telefon bekomme.

    Das Stück „Einladung zum Klassentreffen“ ist, im Gegensatz zu den reinen Monologen von Hans Fredenbek, primär in Dialogform geschrieben, ab und an gespickt mit Monologen und Rückblenden.
    Karsten und Marina führen ein Telefonat, welches alte Erinnerungen und Gefühle wieder aufleben lässt. Es ist eine richtig schöne Herz-Schmerz-Liebesgeschichte, die den Leser spielend leicht in seinen Bann zieht und nicht nur bei Karsten und Marina die Emotionen ordentlich durcheinander wirbelt. Mitleiden, Herzklopfen und ein Schmunzeln im Gesicht sind dem Leser garantiert.

    Sämtliche Protagonisten sind ausgereift und verfügen über charakterliche Tiefe. Alle drei wirken so realitätsnah, dass man glauben könnte ihnen jederzeit in irgendeinem Büro bzw. Zug zu begegnen.

    Martin Schörle hat sich zweier unterschiedlicher Schreibstile bedient.
    Während die Monologform des Hans Fredenbek etwas verschachtelt ist und man manche Sätze zweimal lesen muss, ist die Dialogform bei Karsten und Marina luftig leicht geschrieben. Beide Stile waren für mich aber auf ihre Weise reizvoll.
    Martin Schörle zeigt auf, wie gut er sich in die verschiedensten emotionalen Welten einfühlen, sie bildhaft darstellen und mit Hilfe von reichlich, teils schrägem, teils richtig charmantem Humor dem Leser näher bringen kann.

    „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen“ sind zwei überaus unterhaltsame Geschichten mit ganz viel charakterlichem Charme. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und konnte dank Martin Schörle endlich mein jugendliches „Theater-ist-blöd-Vorurteil“ ad acta legen.

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    hennie, 05.10.2019

    EIN SKURRILER BEAMTER UND DAS REALE LEBEN
    Ich erhielt durch den Autor Martin Schörle die Möglichkeit seine beiden Werke „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und "Einladung zum Klassentreffen" kennenzulernen. Vielen herzlichen Dank dafür!

    Hans Fredenbek, ein verheirateter Beamter der gehobenen Laufbahn in den Endvierzigern ist der Protagonist des ersten Theaterstücks. Hier karrikiert der Autor seinen Bürohelden ganz gewaltig. Er stellt diesen Menschen dar, wie er sich immer mehr in seiner eigenen Gedankenwelt heillos verstrickt, ja regelrecht verheddert. Es beginnt mit einem Radiergummi, der auf Fredenbeks Schreibtisch nicht mehr auf mit einem Kreuz markierten Fleck liegt. Oh Schreck, er ist überhaupt nicht mehr da! Daraus folgt ein sehr langer Monolog, der mit dem fehlenden Radiergummi beginnt über die Qualität von verschiedenen Radiergummis führt und warum es der sein muss, der nun nicht mehr auf der vorgeschriebenen Stelle liegt. Daraufhin gehen die Selbstgespräche des Herrn Fredenbek immer weiter und lassen kein Thema aus. Kreuz und quer. Hin und her. Er kommt von Höckchen auf Stöckchen. Durch die Reaktion seiner Frau am Ende des Stücks wird folgerichtig dargestellt, wie weit Fredenbek sich vom realen Leben entfernt hat und er in seiner eigenen Welt existiert.

    Man braucht viel Konzentration beim Lesen dieses Einpersonenstückes. Ich las auf ebook (was sich für mich vom Print doch sehr unterscheidet) und es war für mich strapaziös den heftigen Gedankensprüngen zu folgen. Die feinen Nuancen der Komik gehen durch die Vielzahl der wortgewaltigen Sätze fast unter. Fredenbek fand ich pingelig, pedantisch, sehr eigenbrötlerisch, aber auch witzig, skurril und die meiste Zeit nervig.

    Die „Einladung zum Klassentreffen“ gefiel mir allerdings ein Ticken besser. Carsten lädt 20 Jahre nach dem Abitur zum Klassentreffen ein. Er führt mit seiner Jugendliebe Marina ein aufregendes telefonisches Gespräch. Dabei sitzt sie in der Bahn und die Mitreisenden nehmen regen Anteil. Die Dialoge gefielen mir sehr und ich kann mir dieses Stück hervorragend auf der Bühne vorstellen.
    Allerdings könnte ich mir beide Werke besonders gut im Kabarett vorstellen, im Theater weniger. Die Stücke leben meiner Meinung nach mehr von der Mimik und Gestik und sollten unbedingt von komödiantischen Schauspielern dargestellt werden, als Lesematerial verpufft vieles.

    Martin Schörle hat sehr viele tolle Einfälle in doppelsinnigen Anspielungen ausdrucksstark verarbeitet. Sein Schreibstil ist pointiert und genau auf den Punkt, wie es für das Genre notwendig ist. Die Wortschöpfung „Jenachdemiker" im ersten Stück finde ich genial, ebenso VBB = Vollkommene Beamtenbefriedigung und vieles mehr.
    Als humoristische Sketche sind beide Werke für jede Bühne eine brillante Bereicherung.

    Ich fühlte mich gut unterhalten und bewerte mit fünf von fünf Sternen

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  • 5 Sterne

    Carmen S., 19.07.2018

    Das Cover:
    Das gezeichnete Bild eines Mannes im Anzug, der mit einem sehr skeptischen Blick ein Radiergummi betrachtet, das auf einem Aktenkoffer liegt. Dazu noch etwas Büroambiente mit Telefon und Aktenschränken. Die Titel der beiden Theaterstücke sind in Schwarz und Druckbuchstaben gut zu erkennen.
    Ein ganz schlichtes Cover, aber es passt wirklich gut zum Buch.
    Der Klappentext:
    Der kabaretteske Monolog »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« beschert dem geneigten Leser Einblicke in das Leben des Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek, der sich in seinem ganz eigenen Gedankengewirr aus Aktenzeichen, Dienstverordnungen, statistischen Erhebungen zusehends verheddert. Es wird deutlich, dass er sich von dem Leben jenseits seines Büros nahezu völlig verabschiedet hat. Vor allem aber wird schonungslos aufgedeckt, dass es zwischen Slapstick und Tragik eine Nahtstelle gibt. Und dass diese Nahtstelle einen Namen hat. Und dass dieser Name Hans Fredenbek ist. Mit einer Lesung aus seinem Stück war Schörle 2008 beim Autorenwettbewerb »Perlen vor die Säue« im Literaturhaus Hamburg erfolgreich (2. Platz von acht Finalteilnehmern aus insgesamt rund 100 eingereichten Beiträgen). Das Stück wurde außerdem im Rahmen der »Hamburger Theaternacht« als offizieller Beitrag des Hamburger Sprechwerks von »Caveman« Erik Schäffler auszugsweise gelesen. - »Einladung zum Klassentreffen« In ihrer Schulzeit hatten Marina und Carsten eine Liebesbeziehung. Nach 20 Jahren soll ein Klassentreffen stattfinden. So meldet sich Carsten, einer der Initiatoren, auch bei Marina, deren Leben nach Schicksalsschlägen zeitweilig aus den Fugen geraten war. Die gemeinsame innige Zeit ist für sie längst Vergangenheit, ein Früher. Aber an Carstens Gefühlen hat sich anscheinend nichts geändert. Sein Anruf weckt auch bei Marina Erinnerungen. Das unverfänglich begonnene Telefonat führt beide in ein Wechselbad der Gefühle ... Inhaltlich eine Liebesgeschichte wagt das Stück den Spagat zwischen Komik & Tragik, Lachen & Weinen. »Einladung zum Klassentreffen« wurde vom Publikum beim Wettbewerb »Stücke Schießen - Neue Dramatik. Neue Autoren. Neue Theatertexte« der Theaterliga zum Gewinnertext gekürt und erreichte bei der Spielplanwahl 2012/2013 des Thalia Theaters Hamburg den 8. Platz.
    Schon ein ziemlich langer Klappentext, aber er erzählt eben nicht nur über den Inhalt der Stücke sondern auch über Aufführung und Preise die es bekommen hat, deshalb ist die Länge für mich in Ordnung, denn über den Inhalt wird mir eigentlich nur so viel verraten, wie ich wissen muss.
    Ich bin neugierig geworden, was mich hier erwartet.
    Zum Inhalt:
    Das erste Stück beschäftigt sich mit einem Verwaltungsbeamten und es entspricht dem etwas überspitzten Bild, das man sich vom typischen Beamten macht. Alle Beamten unter den Lesern mögen diese Ausdrucksweise von mir bitte entschuldigen.
    Dessen Leben sich eigentlich nur noch durch seinen Beruf definiert, den normalen Bezug zu Frau und Alltäglichem hat er längst verloren. Ein Mann der endlos über die Verwendung und Beschaffenheit eines Radiergummis referieren kann und selbst im Urlaub sich nicht von seinem Beruf lösen kann.
    Einfach grandios.
    Der Schreibstil passt einfach perfekt zum Thema, Endlossätze, ziemlich verschachtelt, spiegeln sie die Denkweise des Protagonisten.
    Wie schon erwähnt, handelt es sich um ein Theaterstück, das Bühnenbild wird beschrieben, Handlungen von Fredenbeck erscheinen in Klammern , ansonsten sind es überwiegend seine Gedankengänge.
    Und diese Gedanken sind wirklich einmalig. Ich habe beim Lesen Tränen gelacht. Ein Leben das sich einzig nach Verordnungen und dem Büroalltag richtet. Bei dem jede Abweichung als Angriff gilt. Und dann die Beziehung zu den Kollegen, ich bin begeistert.
    Wie schon erwähnt es ist im typischen Bürokraten Deutsch geschrieben und man muss schon genau hin lesen um auch alle Pointen mitzubekommen. Manche Dinge versteht man erst zum Schluss.
    Dieser ist schon etwas traurig, aber es passt perfekt zum Tragisch-Komischen Leben des Hans Fredenbeck.
    Das zweite Stück handelt über ein Telefongespräch. Es beginnt in einem Zugabteil und endet vor der Haustür Marinas.
    Auch hier gibt es eine kurze Beschreibung des Bühnenbildes. Neben Marina und Carsten, die das erwähnte Telefongespräch führen sind noch ein paar Mitreisende im Zug erwähnt. Man hat das ja selbst schon erlebt, manchmal wird man zwangsläufig Zeuge eines privaten Gesprächs und auch wenn man es nicht unbedingt möchte, so treibt einen dann doch die Neugierde weiter zuzuhören.
    Auch dieses Stück hat mich begeistert. Die Protagonisten führen ein wirklich sehr humorvolles Gespräch. Marina schweift manchmal in Gedanken etwas ab, man erfährt so einiges über ihr bisheriges Leben. Eigentlich ist es ja eher traurig was passiert ist, aber die Art und Weise wie es erzählt wird hat mich doch amüsiert.
    Manche Stellen entsprechen wirklich dem Alltäglichen, es ist ja wirklich so, dass man kommt es zu einem Treffen ehemaliger Schüler, etwas über andere Ab lästert und natürlich gewisse Erinnerungen aufkommen.
    Die Reaktion der Mitreisenden bzw. Zuhörer ist auch einfach nur einmalig, dieser Voyeurismus bis zum Schluss. Klasse.
    Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Fortsetzung und man erfährt was aus Marina und Carsten geworden ist.
    Mein Fazit: Es hat sich wirklich gelohnt dieses für mich neue Genre zu lesen. Normalerweise mag ich es nicht Bücher verfilmt bzw. gespielt zu sehen, da das Bild meistens nicht meinem Kopfkino entspricht. Hier aber würde ich schrecklich gerne diese beiden Theaterstücke einmal auf einer Bühne sehen, denn ich glaube gespielt wirken sie noch besser als nur in Buchform. Denn hier steigern garantiert Gestik und Mimik die Wirkung noch enorm.
    Sollte es also irgendwo in meiner Nähe aufgeführt werden, wäre ich gerne unter den Zuschauern. Die Rechte des ersten Stückes liegen übrigens beim Autor selber, die des zweiten beim Verlag. Das sollte man natürlich bei einer geplanten Aufführung beachten.
    Ein Leseexperiment das sich für mich wie schon erwähnt gelohnt hat und das ich allen Lesern die sich auf etwas Neues einlassen wollen nur empfehlen kann. Man muss sich zwar besonders beim ersten Stück etwas an die Ausdrucksweise gewöhnen, sie passt aber perfekt zum Inhalt und eine sehr humorvolle Unterhaltung ist garantiert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 03.05.2019

    Sehr humorvoll und toll zu lesen

    Auszug aus dem Klappentext:

    Der kabaretteske Monolog »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« beschert dem geneigten Leser Einblicke in das Leben des Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek, der sich in seinem ganz eigenen Gedankengewirr aus Aktenzeichen, Dienstverordnungen, statistischen Erhebungen zusehends verheddert. Es wird deutlich, dass er sich von dem Leben jenseits seines Büros nahezu völlig verabschiedet hat. Vor allem aber wird schonungslos aufgedeckt, dass es zwischen Slapstick und Tragik eine Nahtstelle gibt. Und dass diese Nahtstelle einen Namen hat. Und dass dieser Name Hans Fredenbek ist.

    In ihrer Schulzeit hatten Marina und Carsten eine Liebesbeziehung. Nach 20 Jahren soll ein Klassentreffen stattfinden. So meldet sich Carsten, einer der Initiatoren, auch bei Marina, deren Leben nach Schicksalsschlägen zeitweilig aus den Fugen geraten war. Die gemeinsame innige Zeit ist für sie längst Vergangenheit, ein Früher. Aber an Carstens Gefühlen hat sich anscheinend nichts geändert. Sein Anruf weckt auch bei Marina Erinnerungen. Das unverfänglich begonnene Telefonat führt beide in ein Wechselbad der Gefühle ...

    Fazit:

    Bei dem Monolog des Beamten entstanden sehr schnell Bilder in meinem Kopf. Wer kennt ihn nicht, diesen absoluten, verstaubten Vorzeigebeamten? Gefangen im Alltag der Verordnungen und Vorschriften, scheint Herr Fredenbek außerhalb seines Büros nicht lebensfähig zu sein. Er gibt tiefe Einblicke in sein Leben als Vollblutbeamter. Dies beschränkt sich darauf, immer genau die festgelegten Abläufe einzuhalten und niemals über die Stränge zu schlagen. Ihm ist es wichtig, seine notwendigen Arbeitsmaterialien auf dem von ihm festgelegten Platz abzulegen, damit in seinem Leben immer Ordnung herrscht. Selbst im Urlaub kann Fredenbek sich nicht von seinem Beamtenalltag lösen und er tüftelt sich eine Art Büroleben für diese fürchterliche Zeit aus. Leben scheint für Fredenbek nur noch innerhalb seines Büros mit den Vorschriften und Akten möglich zu sein.

    Mich hat der tiefschürfende Humor dieses Theaterstückes restlos begeistert und ich habe die Verwirrungen und Verstrickungen von Fredenbek mit zunehmender Erheiterung genossen. An vielen Stellen habe ich herzhaft gelacht und war begeistert von den Wortschöpfungen des Autors. Fredenbek verheddert sich zunehmend in seinen abstrusen Theorien über den perfekten Büroalltag mit seinen Abgründen, die er unbedingt verhindern will, bis hin zu seiner Ehe und der heimlichen Sehnsucht nach seiner Kollegin. So festgefahren das Leben von Fredenbek erscheint, so überraschend kommt das viel zu schnelle Ende mit dem überraschenden Knaller, den der geneigte Leser vielleicht geahnt hat. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, ich empfehle, dieses Buch unbedingt selbst zu lesen, es lohnt sich.

    Ich hätte gerne noch länger an Fredenbeks Beamtendasein teilgenommen, da ich total fasziniert von seinen Ausführungen und dem Humor war. Für mich ein absolut verdienter 2. Platz des Autorenwettbewerbes "Perlen vor die Säue".

    Die Einladung zum Klassentreffen kommt vielen von uns erst einmal bekannt vor. Ein Anruf nach 20 Jahren, mit dem Ziel die alten Freunde/ Freundinnen einzuladen. Dieser Anruf erscheint im ersten Moment so unspektakulär, um den Leser dann schnell in seinen Bann zu ziehen.

    Marina nimmt diesen Anruf in einem Zugabteil entgegen und so bleibt es nicht aus, dass es Zuhörer gibt. Marina tauscht sich mit Carsten über die letzten 20 Jahre aus und es wird schnell klar, dass die zwei füreinander bestimmt sind. Wie konnten sie es solange getrennt voneinander aushalten?

    Schnell ist wieder dieses Vertrauen da und ich konnte sehr schnell mit Marina und Carsten fühlen. Kein Wunder, dass es unfreiwillige Mithörer gab, die ebenfalls berührt waren. So ist es kaum verwunderlich, dass die Mithörer auch das Ende erleben wollen. Auch von diesem Theaterstück war ich fasziniert und ich empfehle es gerne weiter.

    Erzählt wird eine gewöhnliche Alltagssituation, die wir so oder ähnlich auch schon erlebt haben. Die Protagonisten sind authentisch und sympathisch und scheinen aus dem wahren Leben gegriffen, so dass es Spaß macht, ihr Gespräch zu belauschen und ein Stück ihres Weges mit ihnen zu gehen. Ob es bei diesem Gespräch bleibt, oder ob es eine Zukunft gibt? Das müsst ihr selbst lesen, es lohnt sich.

    Ich gebe zu, dass ich überlegen musste, ob ich wirklich Theaterstücke lesen möchte, da ich solche Lektüre in schlechter Erinnerung habe. Für mich steht fest, dass ich gerne weitere Bücher von Martin Schörle lese, da er mich mit seinem Schreibstil und dem Humor überzeugt hat.

    Von mir eine absolute Leseempfehlung, an alle Leser, die den etwas anderen Humor lieben.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Romy O., 13.05.2019

    "Ein ganz hervorragend gelungener Charakter!"

    Cover:
    Das Buchcover ziert eine Karikatur eines Mannes. In einem bräunlichen Anzug, farblich abgestimmt zu seinem Aktenkoffer, sitzt er am Schreibtisch. Sein Gesicht strahlt keine Zufriedenheit aus. Auf seiner Aktentasche liegt ein Radiergummi. Dieser spielt eine "kleine Hauptrolle" in dem Theaterstück.

    Inhalt:
    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten
    "Das Bild zeigt ein lieblos und funktional eingerichtetes Büro, in dem sich im Wesentlichen ein Schreibtisch mit Telefon und Stuhl befinden, dahinter ein alt aussehender offen stehender Aktenschrank mit einigen Ordnern ..."

    Dies ist das Büro des Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek. Wir bekommen in dem Theaterstück aufs intensivste und voller Überzeugung von Herrn Fredenbek mitgeteilt, warum das Verschwinden eines Radiergummis einem Weltuntergang gleichsteht, erleben einen Einblick in die Weltanschauung des Behördenalltags und den einhergehenden Problemen die es Tag ein Tag aus zu bewältigen gibt. Und während Herr Fredenbek sich seine tiefsten Ängste und Erinnerungen mit uns, dem Publikum, teilt, ist auf seinem Kalender ein mysteriöser Eintrag. Kurze knappe Buchstaben ... und eine Tatsache, Herr Fredenbek ist unverbesserlich.

    Einladung zum Klassentreffen
    Stellen Sie sich vor Sie sitzen in einem Zug auf dem Weg nach Hause. Sie sind Single, fühlen sich allein und etwas verloren. Dann klingelt ihr Handy und die Stimme einer längst verflossenen Liebe erklingt.

    Genau das passiert Marina, als sie am wenigsten damit gerechnet hat. Das Telefonat beinhaltet ein Auf und Ab der Gefühle. Zwischen Lachen und Tränen gibt es noch sehr gespannte Zuhörer.

    Fazit:
    War dieses Theaterstück eine buchige Herausforderung? Ich sage ja.
    War es eine buchige Überraschung? Definitiv.

    Zunächst war ich etwas unsicher ein bzw. zwei Theaterstücke zu lesen. Immerhin war es der Traum des Autors diese beiden Werke zu veröffentlichen. Nach einer kleinen Leseprobe ließ ich mich auf dieses Abenteuer ein. Unvoreingenommen und völlig frei von dem, was mich erwartet.

    Ich verlor mich in einem Saal. Vor mir eine ausgeleuchtete Bühne mit roten schweren Samtvorhängen an den Bühnenseiten. Das Publikum sitzt auf seinen gepolsterten Stühlen wartet erwartungsvoll auf den Auftritt des Protagonisten.
    Doch bisher sehen sie auf der Bühne nur ein lieblos und funktional eingerichtetes Büro ...

    Als Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten einen kabarettesken Monolog zu lesen begann, stellte ich mir die Szenerie wie oben beschrieben vor. Es machte mir das Lesen einfacher und ich konnte mir den einmaligen Auftritt, das Verhalten, die Mimik und Gestik von dem Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek viel besser vorstellen.

    Dadurch nahm das Theaterstück für mich eine ganz neue Form an. Es war nicht nur ein Herunterlesen mit der Strapazierung meiner Lachmuskeln. Dieser eigenwillige und schon mal sehr kritische Charakter bezog mich, das Publikum, in seine Denkweisen, seine Weltvorstellung mit ein.

    Dabei ist das Theaterstück auf der einen Seite sehr humorvoll und auch sarkastisch, gleichzeitig aber auch gefüllt mit kritischen politischen Themen, der PISA-Studie und herrlicher Ambiguität, um es in Worten unseres Herrn Beamten auszudrücken.

    Wer hier ein bisschen mit Sachverstand liest wird schnell merken, dass Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten ein kleines Meisterwek einer Schaffenskunst ist.

    Ich habe mich wirklich toll unterhalten, aber auch gleichzeitig gefordert gefühlt.

    Einzig und allein die grafische Gestaltung würde ich Anregen einmal zu überarbeiten. Denn diese war in dem zweiten Theaterstück, auch wenn es sich hierbei um einen Dialog gehalten hat, wesentlich lesefreundlicher.

    Das Ende überraschte mich noch einmal zusehends und macht dieses Thaterstück für mich zu einer klaren Leseempfehlung.

    Einladung zum Klassentreffen ist von einer ganz anderen Thematik betroffen. Hier geht es vielmehr um eine Liebesgeschichte. Das Auf und Ab des Lebens, die einen Menschen immer wieder aufs Neue formen. Dieses Theaterstück war eindeutig lesefreundlicher und ich möchte mal sagen "leichtere Kost", dennoch schafft es dieses Stück nicht an den guten Herrn Fredenbek heran.

    Wer bis dato noch nicht das Vergnügen hatte Herrn Hans Fredenbek kennenzulernen, dem kann ich nur raten dieses schleunigst nachzuholen.

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  • 5 Sterne

    Niknakswelt, 22.01.2021

    Inhalt:

    Das Buch besteht aus 2 verschiedenen in sich abgeschlossenen Theaterstücken. Im ersten Teil geht es um Hans Fredenbek einem Beamten, der von seinem Leben erzählt. Dabei werden viele Alltagssituationen humorvoll dargestellt.

    Die zweite Geschichte handelt von einem bevorstehenden Klassentreffen, wobei Carsten als einer der Organisatoren Marina einladen will und sie dabei auf ehemalige Gefühle zu sprechen kommen.



    Mein Kommentar:

    Die ist das erste Mal, dass ich ein Buch in Form eines Theaterstückes lese. Ich war zwar zu Beginn ein wenig skeptisch, da ich mir diese Art von Buch so überhaupt nicht vorstellen konnte, aber ich wurde sehr positiv überrascht. Der Autor Martin Schörle schafft es von Beginn an den Leser in seinen Bann zu ziehen und nicht mehr so schnell loszulassen.

    Dabei werden die einzelnen Szenen sehr detailliert und genau beschrieben und auch das Bühnenbild wird erklärt, so wie bei einem Drehbuch für die Regie. Man konnte sich die Szenen dadurch richtig gut vorstellen und fühlte sich wie in einem Theater. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dieses Buch jederzeit gespielt werden könnte. Ich hatte sehr schöne Bilder vor Augen.

    Besonders toll fand ich die Tatsache, dass es eine klare Unterscheidung zwischen dem gesprochenen Text und dem Rest gab. So ist der Text „normal“ geschrieben währenddessen die Mimik oder Bewegungen der Darsteller kursiv geschrieben wurden. So hatte man eine klare Trennung und wusste genau, was der Darsteller auf der Bühne auch genau gemacht und wie er sich bewegt oder agiert. das gefiel mir sehr gut und man konnte sich dadurch noch genauer ins Theaterstück hineinversetzen.

    Allerdings muss ich auch feststellen, dass dies kein Buch zum Lesen ist nur mal so auf die Schnelle. Man muss sich meiner Meinung nach mit dem Buch auseinandersetzen und es in Ruhe lesen, sonst versäumt man einige Pointen, was wirklich schade wäre.

    Das erste Stück ist sehr humorvoll beschrieben und viele Alltagssituationen sind lustig und überspitzt dargestellt. Man kann sich den Beamten sehr gut vorstellen, wie er so auf der Bühne steht und über seinen Radiergummi beginnt zu philosophieren. Wie es zu Beginn des Stückes der Fall ist. Man muss teilweise richtig lachen, da sehr viel Humor, auch schwarzer Humor vorkommt. Ich musste teilweise richtig lachen und fand es amüsant, was Fredenbek, so alles zu erzählen hat.

    Die zweite Geschichte ist viel schneller und kürzer als die erste, was ich zwar schade fand, aber es passte meiner Meinung nach sehr gut. Dabei handelt es sich um zwei Klassenkameraden und eine alte Schulliebe, die sich durch die Einladung zu einem Klassentreffen wieder treffen / voneinander hören. Sie telefonieren miteinander und man kann sich als Leser sehr gut die Beiden auch auf der Bühne vorstellen. Ich musste mehrmals lachen, aber ich habe auch mit beiden mitgefiebert. Ich möchte gar nicht allzu viel zur Geschichte selbst sagen, um keine Details zu verraten. Nur so viel sie ist ganz anders aufgebaut als das erste Stück. Und ich habe sie in einem Rutsch durchgelesen, da ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen konnte. So haben mich die Protagonisten eingefangen.



    Mein Fazit:

    Ein unterhaltsamer und humorvoller Roman, mit 2 Theaterstücken, die wie aus dem Leben gegriffen sind. Es ist nicht nur in dieser Zeit ohne Theater ein toller Ersatz und bringt uns die Bühne nach Hause, sondern es kann zu jederzeit gelesen werden und bietet unterhaltsame Stunden zu Hause.

    Ich kann es jedem nur empfehlen, der noch keine Theaterstücke gelesen hat oder wer gerne mal war neues ausprobieren möchte. Es lohnt sich auf jeden Fall.

    Ganz liebe Grüße,

    Niknak

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  • 5 Sterne

    Cornelia F., 16.01.2019

    Zwei Theaterstücke - Martin Schörle

    Zwei Theaterstücke
    Autor: Martin Schörle
    Engelsdorfer Verlag Leipzig
    ISBN 978-3-96008-408-2
    119 Seiten



    Das Buch Zwei Theaterstücke von Martin Schörle beinhaltet - wie der Titel verspricht - zwei Theaterstücke: Einmal Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten und als zweites die Einladung zum Klassentreffen.

    Für das erste der beiden Theaterstücke, Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten, stand der berufliche Alltag von Martin Schörle als Beamter Pate. Dabei hat er die Figur des Hans Fredenbek ins Leben gerufen. Hans Fredenbek erzählt dabei auf der Bühne über seinen Büroalltag und die Hürden, die es zu nehmen gilt. Dabei steht er regelmäßig zwischen Tragik und Komik, so dass ich gebannt "zuhöre" und auch schallend lachen muss, wenn Hans Fredenbek gar übertreibt. - Natürlich sieht er das nicht als Übertreibung. Das Theaterstück wird untermalt von gängigen Songs wie beispielsweise Je t´aime oder Highway to hell und geben damit den Stimmungen einen musikalischen Rahmen.

    Der Schreibstil des Stückes entspricht ganz dem Stil eines Hans Fredenbek. Die Sätze mal etwas ungelenk, verschachtelt, in Aufzählungen, aber stets nachvollziehbar. Und am Ende schlüssig. Dabei zieht er die gesamte Gefühlsbandbreite bei seinen Erzählungen mit ein.
    Sehr dienstbeflissen ist auch seine Meinung über Urlaub:

    "Überall entspannte, urlaubsgebräunte, gut gelaunte Menschen. Ich bitte Sie, das ist doch nicht lebensnah!" - Seite 16

    Auch mit Statistiken kennt Hans Fredenbek sich aus:

    "Wussten Sie, dass 53% der Deutschen nicht wissen, wie man "Grießbrei" schreibt? Und - vorsichtig geschätzt - 99,9%, dass das deutsche Wort mit den meisten Konsonanten in Folge "Angstschweiß" ist?" - Seite 22

    Nach Statistiken und Hochrechnungen gelangt Hans Fredenbek wieder zurück zur persönlichen Ebene und macht auch vor dem Chef und der Politik nicht Halt. Ein herrlich gelungenes Theaterstück.

    Während Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten ein Ein-Mann-Stück ist, benötigt das zweite Theaterstück, Einladung zum Klassentreffen, mehrere Personen auf der Bühne.

    Unsere Protagonisten sind Carsten Heymann und Marina Winkler sowie in einer Nebenrolle Marinas Exmann Holger Grahlmann.

    In diesem Stück bekommt Marina unerwartet einen Anruf von Carsten. Die beiden haben sich 20 Jahre nicht gesehen und nicht gehört. Doch nun steht ein Klassentreffen bevor und Carsten hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, seine ehemaligen Klassenkameraden "zusammenzutrommeln".

    Bei dem Telefonat zwischen Carsten und Marina flammt hin und wieder das altvertraute freundschaftliche, damals auch verliebte, Band wieder auf. Die Unterhaltung ist dabei so lebendig und lebensnah, dass ich mitfieber, wie es weitergeht. Ganz so, wie die Menschen im Zug, die das Gespräch auf Marinas Seite verfolgen und nicht vorhaben, auch nur eine einzige Silbe zu verpassen.

    Die Unterhaltung verläuft im Plauderton, hat umgangssprachliche Züge und ist mit einer Art prickenden Humors versehen. Es macht Spaß dem Gespräch zu folgen und ich bin bis zum Schluss gespannt, wie es ausgeht.

    Das Buch enthält zwei unterhaltsame Theaterstücke, wie sie das Leben schreibt oder zumindest schreiben könnte.
    Bei der Lektüre des Buches habe ich oft gelacht und mich noch öfter amüsiert.

    Hinweis: Wenn Sie, wie ich, das Buch in der Öffentlichkeit lesen, kann es passieren, dass Sie auf das Buch angesprochen werden, weil es Sie so gut unterhält und Sie sich so schön amüsieren. - Jedenfalls ist es mir so ergangen.

    Fazit

    Das Buch ist für jeden, der angenehm, lebensnah und höchst amüsant unterhalten werden möchte.

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  • 5 Sterne

    Monika D., 16.06.2019

    Ich war schon viel zu lang nicht mehr im Theater! Diese beiden Stücke würde ich nur zu gern auch mal auf einer Bühne miterleben!

    „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“

    Einblicke in das Leben des Beamten Hans Fredenbek. Beamter mit Leib und Seele, der so langsam aber sicher den Bezug zur Realität verliert. Seine gesamte Hingabe steckt er in Ordner, Anträge, Verwaltungszeichen. Mir war gar nicht bewusst, wie wichtig die richtige Wahl eines Radiergummis ist und natürlich der exakte Ablageort. Hans beschreibt ihn mit solch einer Leidenschaft und schafft Vergleiche mit den sinnlichen Kurven einer Frau, die seines gleichen suchen! Ich hab mich ganz verliebt in seine detaillierten Ausführungen. So lang alles nach Vorschrift verläuft geht er in seiner Arbeit auf, verständlicherweise sind Urlaube und Wochenenden für ihn der pure Albtraum. So wundert es den Zuhörer kaum, das der einfallsreiche Beamte auch für die Urlaube nahe Pisa eine passende Lösung ausgetüftelt hat. Ich war so begeistert und fasziniert von dieser Umsetzung, das ich ihm liebend gern anerkennend auf die Schulter geklopft hätte!

    Ein Monolog den ich nur zu gern noch länger verfolgt hätte, so fasziniert war ich von Fredenbek’s Ausführungen. Seine Erläuterungen zum weiblichen Gehirn oder der Tarnfähigkeit seines Kollegen, einfach unbezahlbar!

    Und erst die Playlist zu Stück! Einfach so verdammt passend und sie untermalt die einzelnen Szenen mit der perfekten Stimmung! Ein Gesamtkunstwerk.

    Völlig verdienter 2. Platz des Autorenwettbewerbes „Perlen vor die Säue“.

    „Einladung zum Klassentreffen“

    Ein Anruf nach 20 Jahren, erst unschuldig, dann so fesselnd. Was eine Einladung zum Klassentreffen alles für verborgene Erinnerung entfesseln kann… Ein Gespräch, welches auch die anderen Fahrgäste nicht mehr loslässt und so ihre Haltestellen in den Hintergrund geraten.

    Anrufe können alles verändern und unfreiwillig andere Mithörer faszinieren. Auch ich folgte mit steigendem Interesse dem Gespräch von Marina und Carsten, welches mit einer harmlosen Einladung zum Klassentreffen begann und nach und nach alle Eckpunkte der vergangenen 20 Jahre durchspielt. Kaum zu glauben, dass es diese beiden so lang ohne einander ausgehalten haben. Betrachtet man die schnell eintretende Vertrautheit der Gesprächspartner und den Lauf des Telefonats verwundert es nicht, das die weiteren Mitreisenden es nicht ignorieren konnten.

    Mir gefällt besonders, das es durchaus realistisch ist und genau so passieren könnte. Auch ich wäre als unfreiwilliger Zuhörer schnell neugieriger Verfolger des Gesprächs geworden und hätte, eben wie die nette Dame im Abteil, einen Vorstoß gewagt um das Ende nicht zu verpassen.

    Martin schafft es deutlich eine Verbundenheit der Beiden in kurzer Zeit zu schaffen, die alles andere als kitschig oder gewollt wirkt. Auch Marinas Schicksalsschläge werden angesprochen, ohne ihnen die Ernsthaftigkeit zu nehmen und die Spuren aufzuführen, welche diese hinterlassen haben.

    Ein Telefonat, welches ihr bestimmt nicht verpassen wollt!

    Ich hoffe in Zukunft noch mehr aus der Feder von Martin Schörle lesen zu dürfen! Definitiv ein Geheimtipp, nicht nur für Theaterbesucher!

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  • 5 Sterne

    Buecherseele79, 01.09.2019

    aktualisiert am 01.09.2019

    Ich danke dem Autor für das Rezensionsexemplar.

    Zwei Theaterstücke werden in diesem Buch beschrieben – „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen.“


    Im ersten Monolog lernen wir den Beamten Hans Fredenbek kennen, auch wenn er sehr verschroben wirkt so konnte er mich schnell begeistern.Es ist, für mich, fast eine Tragik – Komödie denn Herr Fredenbek ist aus Leidenschaft Beamter und eigentlich kann er überhaupt nicht ohne seinen Job, er muss immer alles in geregelten Bahnen laufen lassen, alles muss seine Ordnung und Korrektheit haben, die Familie bleibt auf der Strecke.Herr Fredenbek möchte mehr aus sich heraus, traut oder kann es aber nicht, aber mit viel Ironie und Schlagfertigkeit beschreibt er seine Situationen, ich musste nachdenken aber ich musste ebenso viel über Herr Fredenbek lachen.


    Im zweiten Stück geht es um Marina und Carsten, Marina ist im Zug unterwegs während sie von Carsten angerufen wird, bezüglich eines Klassentreffens. Sie unterhalten sich über ihren Werdegang, über alte Zeiten aber auch was ihnen so widerfahren ist, man merkt sehr schnell – gerade Marina hat mit ihren Erlebnissen zu kämpfen, sieht bei sich viel Schuld und Marina und Carsten waren eigentlich immer füreinander bestimmt, aber sie haben sich anders entschieden...


    Der Einstieg sowie der Schreibstil konnten mich schnell begeistern und einnehmen. Auch die Beschreibung des Autors sind sehr gelungen, ich hatte immer das Gefühl ich sitze in einem Theater und sehe mir beide Stücke an.Der Bühnenaufbau sowie die möglichen Vorstellungen konnten mich auf jeden Fall erreichen und entwickeln somit ein sehr gutes Lesegefühl.


    Ich denke dass der ein oder andere gerade mit dem ersten Abschnitt und dem Beamten Herr Fredenbek seine Probleme haben wird, denn es gibt so gesehen keine weiteren Personen, der Beamte spricht zu einem Publikum welches im Theater sitzt. Dadurch dass der Autor aber die Bühne, das Bühnenbild und die Aufstellungen so gekonnt beschreibt fühlte ich mich wie ein Theaterzuschauer und konnte mich voll und ganz auf Herrn Fredenbek einlassen.

    Beide Figuren, Hans und Marina haben ihren Humor aber auch viel Tragik die sie miteinbringen, sie erzählen was sie bewegt, mit Humor, mit Wut, mit Gleichgültigkeit und genau hier liegt auch die Stärke in beiden Figuren, in dem Umständen von diesen beiden Erzählern.

    Ich hätte gerne mehr gelesen, gerne auch mit neuen Protagonisten und neuen Stücken, denn der Autor hat auf jeden Fall ein Händchen für das Schreiben, Beschreiben und das Umsetzen von Geschichten bzw. Theaterstücken.

    Ich wurde kurzweilig interessant und belustigend unterhalten und kann dieses Büchlein auf jeden Fall weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

    Argentumverde, 27.01.2021

    Der Autor Martin Schörle entführt den Leser auf die Bühne. Mit 2 unterschiedlichen Stücken, die sich aber in Witz und Humor doch ähnlicher sind als es den Anschein hat.

    Stück 1 berichtet „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ in Monologform des Staatsdieners Fredenbek. Von Beginn an verfolgt man teils ungläubig, wie er schon auf der Suche nach einem Radiergummi Stimmungsveränderungen durchlebt, wie eine Frau während ihres gesamten hormonellen Lebenszyklus. In konsequent skurriler, teils erst im zweiten Moment verständlicher und oft einzigartiger Formulierung nimmt Fredenbek das Publikum nun mit in seinen „Alltag“.

    An vielen Stellen kann man sich bald eines Grinsens oder gar Auflachens ob der dargestellten und verschrobenen Szenen nicht mehr erwehren. Die Sichtweisen und Ausdrücke Fredenbeks sind so abstrus und dabei wieder so herrlich tief aus den Denk- und Verhaltensmustern unserer Gesellschaft herausgehoben und abstrahiert, dass es trotz der langen und nicht ganz einfach zu folgenden Monologe nie langweilig oder gar anstrengend wird.


    Stück 2 ist ganz anders dargestellt. Kurze, auf wenige Aussagen oder Sätze reduzierte Dialoge zwischen 2 ehemaligen Mitschülern lassen den Leser ein Telefongespräch und erinnerte Dialoge aus der Vergangenheit miterleben. Carsten lädt Marina zum Klassentreffen nach 20 Jahren ein und schnell wird klar, dass die beiden mal mehr füreinander waren. Es entspinnt sich eine Unterhaltung, die immer wieder abgleitet, zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit springt und vom Umfeld direkt und indirekt beeinflusst wird.
    Auch in diesem Stück kommt ein hintergründiger Humor, teils fein platziert, teils fast schon überspitzt ironisch, spöttisch nicht zu kurz. Dabei schafft es der Autor eine Szene zu entwickeln, die irgendwie trotzdem gerade aus dem Leben gegriffen zu sein scheint, obwohl sie davon gleichzeitig meilenweit entfernt ist.


    Mein Fazit: Beide Stücke bieten sicherlich eine interessante Grundlage für die tatsächliche Bühne. Als Buch zum Lesen schaffen sie es, den geneigten Leser in den Zuschauer eines ebensolchen Theaterstückes zu versetzen. Wer leichte, dahinplätschernde Unterhaltung erwartet, ist hier sicherlich nicht ganz richtig, da insbesondere der Monolog Fredenbeks einige Sprünge vollführt. Wer sich aber mit ein wenig bildhafter Vorstellungskraft auf dieses Buch einlässt, wird nicht umhinkommen einigen Spaß daran zu finden.

    Gerade in den aktuellen Zeiten des Lockdowns hat dieses „Theater für zu Hause“ einen besonderen Reiz und ich kann es jedem empfehlen, der auch in seinem Lesealltag Abwechsung liebt.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 17.03.2021

    Mit viel Augenzwinkern und jeder Menge Überraschungen

    Verwaltungsbeamter Hans Fredenbek ist Vollblutbeamter, so sehr, dass er Vorträge halten kann über die Qualität von Radiergummis (und deren Positionierung auf dem Schreibtisch). Er lässt uns an tiefschürfenden Gedanken teilnehmen zum Büroleben und lädt uns so ein in seine enge Welt der Verwaltung. - In ihrer Schulzeit hatten Carsten und Marina eine Liebesbeziehung. Nun ist Carsten einer der Planer für das Zwanzigjährige Klassentreffen. Sein Anruf bei Marina weckt Erinnerungen an die gemeinsame Zeit…

    Der Autor Martin Schörle hat beide Theaterstücke in einem Buch zusammengefasst. Die Stücke sind sehr unterschiedlich; während Hans Fredenbreks Ausführungen zu einem kabarettesken Monolog ausartet, finden die Geschehnisse zum Klassentreffen in einem Dialog mit eingeschobenen Zwischenszenen statt.

    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten

    Fredenbeks Ausführungen sind teilweise recht humorvoll, allerdings werden sie immer verworrener. Der Leser kann nie so recht vorhersehen, in welche Richtung Fredenbeks Monolog führen soll - Überraschungen inklusive! Des öfteren konnte ich lauthals loslachen bei diesen Ausführungen. Manche Passagen sind dabei etwas skurril, so dass ich den Gedankengängen nicht immer folgen konnte. Das Ende allerdings wiegt auch die schwierigste Passage auf, diese Wendung ist bestens gelungen. Ganz nebenbei und mit ganz viel Augenzwinkern spielt der Autor mit sämtlichen Vorurteilen, die Beamten entgegenschlagen...

    Einladung zum Klassentreffen

    Der Dialog zwischen Carsten und Marina beginnt recht nichtssagend, nach und nach allerdings erfährt der Leser immer mehr über die Intensität der verflossenen Beziehung zwischen den beiden. Grinsen musste ich bei der Vorstellung, dass hier Theater im Theater geboten wird, denn Marina ist auf dem Heimweg, und ihr Telefonat mit Carsten findet interessierte Zuhörer bei den Mitreisenden. Hier zeigt sich der verschmitzte Humor des Autoren, der noch einige weitere solcher überraschenden und skurrilen, aber auch äußerst emotionalen Szenen einbaut.

    Beide Stücke kann ich mir gut im Theater vorstellen, so unterschiedlich sie auch sind. Während das erste Stück mit der Figur des Hans Fredenbek steht und fällt, verteilen sich die überraschenden Momente beim Klassentreffen auf mehrere Figuren. So erhalten beide Stücke ihren ganz eigenen Reiz, und es ist nicht verwunderlich, dass sie bereits zu Gewinnern in Wettbewerben gekürt wurden. Ich vergebe sehr gerne alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    B., 01.02.2021

    Witzig, humorvoll und sarkastisch.
    Inhaltsangabe zu "»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«"
    »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« beschert dem geneigten Leser Einblicke in das Leben des Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek, der sich in seinem ganz eigenen Gedankengewirr aus Aktenzeichen, Dienstverordnungen, statistischen Erhebungen zusehends verheddert. Es wird deutlich, dass er sich von dem Leben jenseits seines Büros nahezu völlig verabschiedet hat. Vor allem aber wird schonungslos aufgedeckt, dass es zwischen Slapstick und Tragik eine Nahtstelle gibt. Und dass diese Nahtstelle einen Namen hat. Und dass dieser Name Hans Fredenbek ist. 
    »Einladung zum Klassentreffen«In ihrer Schulzeit hatten Marina und Carsten eine Liebesbeziehung. Nach 20 Jahren soll ein Klassentreffen stattfinden. So meldet sich Carsten, einer der Initiatoren, auch bei Marina, deren Leben nach Schicksalsschlägen zeitweilig aus den Fugen geraten war. Die gemeinsame innige Zeit ist für sie längst Vergangenheit, ein Früher. Aber an Carstens Gefühlen hat sich anscheinend nichts geändert. Sein Anruf weckt auch bei Marina Erinnerungen. Das unverfänglich begonnene Telefonat führt beide in ein Wechselbad der Gefühle ... Inhaltlich eine Liebesgeschichte wagt das Stück den Spagat
    Zum Cover: Das Cover ist Schlicht und hell, aber ansprechend gestaltet. Die abgebildete Zeichnung passt sehr gut zum ersten Stück .
    Zum Buch: Das Buch enthält zwei sehr interessante und unterschiedliche Werke.Im ersten Treffen wir auf Hans Fredenbek,ein Charakter der sehr speziell,skurril und pedantisch ist. Er erfüllt alle gängigen Klischees eines Verwaltungsbeamten und treibt diese auf die Spitze.Ich musste beim Lesen teilweise richtig lachen.
    Im zweiten Stück sind wir die Mithörer eines Telefongespräches zwischen Carsten und Marina die sich 20 Jahre nicht gesehen haben:Humorvoll, poetisch und aber auch romantisch .
    Der Autor hat einen herrlich erfrischenden Schreibstil, der sehr flüssig und lebhaft geschrieben und gut zu lesen ist .Die Protagonisten in den Stücken kommen realistisch und sehr Lebensecht rüber, man kann sich jeden Charakter sowie die dazugehörige Kulisse , dank den eingestreuten Regieanweisungen und den Beschreibungen des Bühnenbildes,sehr gut vorstellen.Der Autor schafft es hier mit den einfachsten Mitteln, den Leser in den Bann der beiden Stücke zu ziehen.
    Mein Fazit: Theater feeling für Zuhause, mit einer großen Prise Humor .Die ideale gute Laune ,Lockdown Lektüre

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  • 5 Sterne

    Julia F., 27.04.2019

    Den Anfang macht „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“.

    Auf der Bühne ist das Büro des Beamten Hans Fredenbek aufgebaut. Dieser erzählt dem Publikum aus seinem Leben – von der Faszination Radiergummi, Italienreisen und dem dortigen Aufenthalt auf der Bahnhofstoilette, Frauen, dem Beamtendasein, etc., aber eigentlich hält er einen Monolog. Dabei geht er spielend von einem Thema zum nächsten über und schweift in zum Teil recht skurrile Überlegungen ab, was ich überraschend und zugleich faszinierend finde.

    An den Schreibstil musste ich mich zunächst gewöhnen. Dieser besteht oft aus langen verschachtelten Sätzen, in denen eben abrupt das Thema gewechselt wird aber das Lesen hat mir dann sehr viel Spaß bereitet. Herr Fredenbek ist ein ganz spezielles Exemplar, schrullig, überkorrekt aber auch sehr kreativ, ich finde ihn toll. Der Autor Martin Schörle hat hier einen ganz eigenen Charakter geschaffen.
    Der Monolog wird nur durch kurze Beschreibungen der Szene unterbrochen, welche sich optisch schön von Herrn Fredenbeks Rede unterscheiden und dem Leser ein noch deutlicheres Bild vermitteln.

    Im zweiten Stück „Einladung zum Klassentreffen“ taucht der Leser ein eine kurze Szene ein.

    Marina erhält auf dem Heimweg im Zug einen Anruf ihres ehemaligen Schulkollegen Carsten und eine spannende Reise durch die letzten 20 Jahre seit dem Abitur beginnt.
    Vor allem in das zurückliegende Leben von Marina taucht der Leser direkt ein, was durch Rückblenden einiger Situationen greifbar wird, und fühlt sich schnell mit ihr verbunden. Im Telefonat mit Carsten durchlebt sie selbst noch einmal Höhen und Tiefen. Man möchte gerne mehr über die beiden erfahren, sowohl über ihre Vergangenheit als auch über ihre Zukunft aber irgendwann ist jede Zugfahrt zu Ende (was auch die Mitreisenden sehr bedauern) und so wird das Gespräch beendet.

    Martin Schörle versteht es perfekt, mit dem Einblick in diese kurze Alltagssituation Spannung und Neugier beim Leser zu wecken. Für mich hätte dieser Dialog am Telefon auch der Einstieg in einen ganzen Roman über Marina und Carsten sein können, den ich gerne gelesen hätte.

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