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  • 4 Sterne

    Nancy F., 17.10.2019

    Als eBook bewertet

    Dieses kleine Büchlein fällt in die Kategorie „total anders“ und wie ihr wisst, mag ich das mittlerweile ziemlich gern. Das Cover der beiden Theaterstücke ist eher unscheinbar und hätte mich nicht unbedingt zum Kauf animiert. Ein Glück hat Martin Schörle mich angeschrieben und um eine Rezension gebeten. Man sollte sich vom Äußeren eben nicht täuschen lassen. Diese beide Theaterstücke haben ziemlich viel zu bieten – ganz besonders natürlich die Hauptfigur des ersten Stücks Hans Fredenbeckm, Vollblut-Beamter.

    In diesem melodramatischen Monolog begegnet man der Frage nach dem Sinn des Lebens. Man wird jedoch außerdem in ein großes Wirrwarr aus Aktenzeichnen und Dienstvorschriften verstrickt. Ich selber arbeite im öffentlichen Dienst und kann den Wahnsinn, den Martin Schörle beschreibt, nur allzu gut nachempfinden. Ungelogen – die Beschreibung von Fredenbek passt zu 90 Prozent mindestens auf einen meiner Kollegen, ob ihr es glaubt oder nicht. Während sich Fredenbek über Sinnhaftigkeit diverser Büromaterialien und seines Büroalltags im Allgemeinen ergießt, streut Martin Schörle lauter witzige Formulierungen ein, die mir beim Lesen großen Spaß bereitet haben. Zum Beispiel „entziehen sich Radiergummi einfach ihrer zweckentsprechenden Verwendung. Fehlte ja nur noch, dass sie sich gewerkschaftlich organisieren“. Spontanität will bei dem Beamten außerdem gut überlegt sein. Mein absoluter Favorit jedoch war eine Bezeichnung für Kollegen oder auch Vorgesetzte, die über ein Studium verfügen und sich nie auf etwas festlegen wollen, wenn sie um einen Einschätzung gebeten werden. Diese Personen nennt Fredenbek (bzw. Martin Schörle) „Jenachdemiker“. Da habe ich echt herzlich gelacht – auch davon kenne ich eine Menge.

    Das zweite Stück würde ich als Kammerspiel werten. Hier ruft der ehemalige Klassenkamerad Carsten bei Marina an, um diese zum Klassentreffen einzuladen. Nach und nach erfährt man zu beiden etwas mehr, u.a. waren sie wohl zu Schulzeiten ein Liebespaar. Marina ist eine sehr traurige Figur und denkt ihre „Liebe sei zerstörerisch“. Nach und nach schüttet sie Carsten jedoch ihr Herz aus, obwohl sie sich gerade im Zug befindet. Die anderen Zuggäste haben aber reges Interesse an diesem Gespräch und sind in meinen Augen die heimlichen Stars dieses Stücks. Das Stück regt aus meiner Sicht noch mehr zum Nachdenken an, als Fredenbek es tut. Thematisiert werden hier in kürzester Zeit sehr ernste Themen: gescheiterte Beziehungen, ein versagter Kinderwunsch, ein Todesfall in der Familie. Trotz allem gibt es auch hier witzige Momente. Mein Lieblingsausdruck war diesmal „menstruell überreizte Krawallnudel“. Sehr interessant.

    * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

    Man muss beachten, dass es sich trotz allem Witz und der Kürze nicht um leichte Kost handelt. Fredenbeks verschachtelte Sätze liest man nicht „mal nebenbei“. Mich hat es nicht gestört, da es sich „nur“ um Theaterstücke handelte und die Handlung nicht mehrere hundert Seiten umfasste. Im Gegenteil – in meinen Augen hat der Autor durch den ungewöhnlichen Stil bewiesen was er kann. Martin Schörle spielt in seinen Theaterstücken mit der deutschen Sprache und zeigt sich äußerst wortgewandt. Trotz der Verschiedenartigkeit überzeugten mich beide Stücke gleichermaßen. Fredenbek war mir zwischenzeitlich ZU durchgeknallt und Carsten und Marina gingen mir zwischenzeitlich etwas zu sehr Richtung Kitsch. Trotzdem ist dieses Büchlein ein kurzweiliger Lesespaß für Theater-Begeisterte mit einer guten Prise Humor. Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.

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  • 5 Sterne

    Angela J., 09.06.2021

    Als eBook bewertet

    Wer könnte nicht besser ein Theaterstück über einen schrulligen Beamten schreiben, als ein ehemaliger Beamter...
    Ich liebe Theater und habe dieses Buch genossen. Da ich selbst mal Theater gespielt habe, hatte ich keine Probleme das Buch zu lesen.
    Ich konnte mir das Bühnenbild, die Figuren mit samt der Mimik, Gesten und Kostüme sehr gut bildlich vorstellen.
    Die Stücke sind in der Ausdruckweise gehoben geschrieben, aber das ist genau passend und verständlich.
    Ich konnte die Liebe des Autoren zum Theater förmlich spüren und habe soviel gelacht, wie bei keinem anderen Buch zuvor.
    In den Stücken geht es zum einen um einen schrulligen Beamten, seine Radiergummis, seinen Urlaub auf der Bahnhofstoilette und mehr... Fredenbek spielt dabei sehr gut mit dem Publikum, es ist herrlich komisch geschrieben, mit viel trockenem Humor.
    Im anderen Stück geht es um ein Klassentreffen, einem Telefonat in der Bahn und einer Klosettfliege.
    Hier kommen Erinnerungen an eigene Klassentreffen und ehemalige Klassenkameraden hoch.
    Von mir eine absolute Leseempfehlung und ich hoffe das es auf die Bühne kommt.
    Vielen Dank lieber Martin für das tolle Buch....

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  • 5 Sterne

    Anja G., 26.09.2018

    Als eBook bewertet

    Beide Theaterstücke sind völlig anders und jedes für sich ein Lesegenuss. Auch wenn es mir im ersten Stück durch die oftmals verschachtelten Sätze und der teilweise recht sprunghaften Thematikwechseln, manchmal schwer gefallen ist, der Handlung zu folgen, hat mich das Stück begeistert. Allein die Ausführungen zum Radiergummi ... Grandios. Ein einziger fabelhafter Monolog eines Beamten. Er gewährt uns tiefe Einblicke in sein Leben und seine Gedanken. Wirklich herrlich zu lesen. Diese Art von Humor ist einfach klasse und genau mein Ding.

    Das zweite Stück ist ein (telefonischer) Dialog zwischen zwei Menschen, die eine gemeinsame Vergangenheit haben und sich 20 Jahre nicht gesehen oder gehört haben. Dieses Stück hat mir von der Thematik her noch einen Tick besser gefallen. Hier konnte ich auch der Geschichte besser folgen und habe oftmals schmunzeln müssen. Ich war mehr ins reale Leben versetzt als bei Stück 1.

    Ich würde mir beide Stücke im Theater ansehen, weil ich denke, das Mimik und Gestik der Schauspieler dem Ganzen noch das Krönchen aufsetzen würde. Danke an den Autor für die tolle Unterhaltung.

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  • 5 Sterne

    Daniela L., 07.06.2018

    Als eBook bewertet

    Ich war so gespannt, was mich erwartet. Und ich wurde nicht enttäuscht.
    Ich habe in der Schule Theater gespielt und habe es geliebt, in andere Rollen zu schlüpfen.

    Mir persönlich hat "Einladung zum Klassentreffen" etwas besser gefallen .
    Der Einstieg im Dialog Carsten und Marina war so witzig und endete unerwartet. Mehr verrate ich nicht, da ich nicht spoilern möchte.
    Ich melde mich freiwillig als Marina wenn dieses Stück einst aufgeführt wird in meiner Nähe 😁.

    Ich bin immer noch fasziniert, wie man ein Theaterstück im Dialog so zu Papier bringen kann, dass es einem nicht vorkommt wie ein Theaterstück. Perfekt!

    "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten"
    bereitete mir am Anfang etwas Schwierigkeiten. Dranbleiben hat sich aber dann doch gelohnt. Der Wortwitz und das zwischen den Zeilen ist hier toll gelungen.

    Der Schreibstil des Autors zeigt 2 Facetten. Im 1 Stück, wortgewandt .
    Im 2 Stück fliessend , locker und leicht.

    Witz, Ironie, Tragig, Liebe, Freundschaft , das Leben , toll in 2 Stücke integriert und zu Papier gebracht.

    Von mir 🌟🌟🌟🌟/5

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  • 4 Sterne

    Lesezauber_Zeilenreise, 11.02.2020

    Als eBook bewertet

    Man muss nicht unbedingt ein Kenner oder Freund von Theater sein, um bei diesem Büchlein auf seine Kosten zu kommen. Mit "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" und "Einladung zum Klassentreffen" hat man hier zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke in einem Buch.

    "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" ist quasi ein Monolog. Hans Fredenbek, eben jener Beamter, erzählt dem Publikum aus einem Leben. Ein Ein-Mann-Stück sozusagen. Ich musste teilweise an Comedians denken, die ja auch eine Ein-Mann-Show hinlegen. Und - noch viel wichtiger - ich musste streckenweise auch mindestens so sehr lachen wie bei einer Comedyshow. Der Autor haut in diesem Stück ein sprachliches Kunstwerk nach dem anderen raus. Seine Wortwahl ist sehr umfassend und - Hans Fredenbek ist nun mal Beamter durch und durch - auch etwas verschachtelt und manchmal nicht so leicht zu lesen. Aber seine Wortschöpfungen sind wunderbar. Beispiel gefällig? "mediterrane Barfußläufigkeit". Oder die Abkürzung "VBB", die für "Vollkommene Beamtenbefriedigung" steht. In diesem Theaterstück hat Martin Schörle wirklich sprachlich aus dem Vollen geschöpft.

    Aber: es ist nicht nur lustig. Denn eigentlich ist der Hans Fredenbek eine arme Socke. Er lebt für seinen Beruf, für sein Beamtentum und lässt dafür sämtliches Privatleben links liegen. Für ihn ist sein Büro das echte, wahre Leben während er mit dem Leben außerhalb nicht (mehr) zurechtkommt.
    Die langen, mit vielen "..." bedachten Sätze mit den teils recht komplizierten Wortkombinationen und Gedankensprüngen und Zwischensätzen macht es nicht gerade zu einer leichten, flüssig lesbaren Lektüre. Also nichts für mal eben zwischendurch und auf die Schnelle. Ich musste es zwischendurch mal zur Seite legen, um das bisher gelesen sacken zu lassen und so Raum für den nächsten Abschnitt zu schaffen. Sonst führte das - bei mir zumindest - zu einer leichten Überforderung.


    Das zweite Theaterstück, "Einladung zum Klassentreffen", fand ich tatsächlich sogar noch besser als den "Beamten-Monolog". Hier konnte ich mir das Bühnenbild und das Stück so richtig gut vorstellen und habe tatsächlich auch richtig Lust bekommen, es "so richtig" zu sehen. Hier spielen ein paar mehr Menschen mit, auch wenn die Hauptpersonen Marina und Carsten den Großteil zu zweit bestreiten. Und zwar mittels eines Telefonats. Beide waren vor mehr als 20 Jahren ein paar und hören sich heute zum ersten Mal wieder... eben deswegen, weil Carsten das Klassentreffen organisiert und alle Ehemaligen zusammentrommelt. Das Gespräch ist sehr emotional, sehr lustig, sehr schön und einfach nur gut! Ich konnte mich sofort in die beiden hineinversetzen und die Art und Weise, wie der Autor diese Liebesgeschichte aufbaut, ist wirklich mehr als gelungen. Große Gefühle, viel Humor aber auch viel Schmerz. Ganz wunderbar.

    Von mir gibt es für das Buch insgesamt 4 von 5 Sternen und ich kann es wirklich guten Gewissens weiterempfehlen - nicht nur Theaterliebhabern sondern all denjenigen, die sich gerne kurzweilig aber dennoch mit Tiefgang unterhalten lassen.

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  • 4 Sterne

    Anett H., 11.09.2020

    Als eBook bewertet

    Die zwei Theaterstücke „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen“ von Martin Schörle habe ich als ebook mit insgesamt 96 Seiten gelesen.

    1. Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten

    Zu Beginn wird auf die im Stück aufgeführte Musik hingewiesen, die ich sehr schön finde. Dann erfolgt für den Leser eine kurze Beschreibung des Beamten Hans Fredenbek. Es wird auf das Bühnenbild, in dem Fall sein Büro, eingegangen. Das ist sehr lieblos und spartanisch eingerichtet.

    Es folgt der Auftritt des Alleinunterhalters und sein teils humorvoller Monolog, der gespickt ist von Attributen und Vergleichen, die man niemals mit Büro in Verbindung bringen würde. Seine Art zu sprechen ist sehr authentisch dargestellt. Teils ironisch, teils sarkastisch oder auch humorvoll, bringt er sein Beamtenleben und seine gedanklichen Abschweifungen sprachgewaltig und sprachgewandt zum Ausdruck. Seine entsprechende Mimik oder Gestik u.a. Aktivitäten werden kursiv in Klammern dargestellt, damit man sich das als Leser noch besser vorstellen kann.

    Als Leser ist es sicher nicht ganz so interessant, als wenn man dieses Stück persönlich erlebt. Hochachtung vor diesem Schauspieler, der sich den ganzen Text merken und ihn spielen muss.



    2. Einladung zum Klassentreffen

    Hier wird die Bühne in zwei Teilen dargestellt. Die eine Hälfe als Zugabteil, in dem „sie“ und andere Fahrgäste sitzen. In der anderen Hälfte steht „er“ vor „ihrer“ Wohnungstür.

    Geschildert wird der telefonische Dialog zwischen den beiden Personen Marina und Carsten, der nach 20 Jahren ein Klassentreffen organisiert.

    Das Gespräch war sehr interessant und amüsant. Es werden die alten Mitschüler durchgekaut. Was sie damals alles angestellt haben und wo so jetzt gelandet sind. Marina erzählt ihm sehr ausführlich über ihr Ex-Eheleben. Zwischendurch gibt es gespielte Rückblenden mit Marina und ihrem Ex-Mann im Asienurlaub oder Marina bei der Therapeutin.

    Dieses Stück fand ich leichter zu lesen, da es Dialoge waren. Auch wenn es nicht sehr realistisch ist, dass ich nach 20 Jahren in einem Zug sitzend mein ganzes Eheleben und alle Tragödien telefonisch einem ehemaligen Mitschüler erzähle, hat mir diese Aufführung gut gefallen. Sie war unterhaltsam, teils lustig, teils tragisch und sehr emotional. Die Perspektivwechsel zum Therapeuten oder Asien-Urlaub lockerten das Ganze noch etwas auf.

    Da ich noch kein Theaterstück gelesen und schon gar nicht rezensiert habe, war es für mich nicht einfach. Aber beide Stücke waren nicht so wahnsinnig lang, sodass es gar nicht so schlimm war, wie ich dachte.

    Auf der Bühne kann ich mir beide Stücke sehr gut vorstellen. Gerade ein Monolog ist dort sicher sehr viel unterhaltsamer, als ihn nur zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Pimpy2502, 03.12.2020

    Als eBook bewertet

    Zunächst war ich etwas skeptisch, als ich dieses Büchlein auf meinem eReader in meinen Händen hielt. Die beiden Titel und ein skizzierter anzugtragender, im Büro sitzender, älterer Herr auf dem Cover haben mich sofort angesprochen, jedoch konnte ich mir nicht so recht vorstellen, zwei Theaterstücke zu lesen.
    Nach einigen Seiten waren meine Bedenken aber Beiseite geräumt und ich habe mich herrlich über Herrn Fredenbeks Erzählungen aus seinem Beamtenalltag amüsiert. Als Verwaltungsmitarbeiterin sind mir die Spezies „Beamten“ bestens bekannt und so manche Situation waren mir vertraut. Ich habe viel gelacht, konnte mir die Rolle von Fredenbek gut vorstellen und vor meinem inneren Auge sah ich ihn auf der Bühne sitzend aus seinem Leben plaudern. Die Seiten flogen nur so dahin und die Zeit mit dem mir ans Herz gewachsenen Beamten war viel zu schnell zu Ende. Dieses Theaterstück kann ich mir wirklich sehr gut als Bühnenaufführung vorstellen.

    Der zweite Buchteil handelt von einer Einladung zu einem Klassentreffen, die Marina als Anruf in einem Zug erreicht. Am anderen Ende der Leitung ist kein anderer als ihre verflossene Schulliebe Carsten. Die beiden schwelgen in Erinnerungen an ihre Schulzeit und die Zeit danach. Sie sind in ihrer eigenen Welt gefangen und Marina hat ihre Umgebung ausgeblendet. Natürlich bleibt ein Telefongespräch im Zug nicht in intimen Rahmen, sondern es gibt neugierige Zuhörer. Das Telefonat ist voller Emotionen und hat mich in Erinnerung an meine Schulzeit und unser letztes Klassentreffen schwelgen lassen.

    Nachdem ich bei „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ wirklich bestens unterhalten war und viel gelacht habe, war das zweite Stück für mich eher etwas nachdenklich geprägt. Es hat auf seine Art und Weise seinen Reiz und vielleicht hätte ich zwischen den beiden Stücken eine längere Lesepause machen sollen. Denn kurz aufeinander folgend gelesen, bin ich mit einer launigen Stimmung an den zweiten Buchteil rangegangen, die durch den emotionsgeladenen, mitreißenden Aufbau von „Einladung zum Klassentreffen“ etwas ausgebremst wurde.

    Dennoch war ich bei beiden Stücken gut unterhalten. Martin Schörle hat wunderbare, unterhaltsame Theaterstücke erschaffen, von denen ich mir wünschen würde, dass man sie auch mal in bewegten Bildern auf einer Bühne anschauen kann. Man kann sich gut in die erschafften Personen reinversetzen und die unterschiedlichen Charaktere wahrnehmen. Weil mich „Einladung zum Klassentreffen“ aber nicht ganz so fesseln konnte, gibt es von mir für das Gesamtwerk einen Stern Abzug. Wer ein unterhaltsames Werk lesen und einen Ausflug in die Welt des Theaters machen möchte, sollte gerade in dieser theaterlosen Zeit dieses Buch lesen.

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  • 4 Sterne

    Wedma _., 12.01.2018

    Als Buch bewertet

    Die zwei Theaterstücke von Martin Schörle „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen“ habe ich gern gelesen. Von der Bühne, von tollen Schauspielern vorgetragen, wie ich es mir beim Lesen leicht vorstellen konnte, wären sie bestimmt ein lang anhaltendes, beeindruckendes Erlebnis. Aber auch als Lesestoff sind sie eine sehr gute, kluge, bereichernde Unterhaltung, die einen zum Nachdenken anregt und das eine oder andere Lächeln dabei entlockt.

    Diese Mischung aus der guten Prise Humor, Selbst-Ironie, die manchmal ins Tragische hinübergleiten, angereichert mit Gesellschaftskritik und Unmöglichkeit, etwas an dem Ganzen zu ändern, mit der die Geschichten gewürzt sind, ist schon an sich beeindruckend. Noch beindruckender ist aber das wohl ersichtliche Können des Autors, das Ganze in einem Theaterstück mit einer Leichtigkeit zu präsentieren, dass man darin versinkt und voll in dieser Welt aufgeht.

    So sieht man das schöne Zusammenspiel des Talents und der handwerklichen Fertigkeit, das imstande ist, die Leser bzw. die Zuschauer, in Staunen und Verzauberung zu versetzten.

    Besonders gern habe ich das zweite Theaterstück, „Einladung zum Klassentreffen“ gelesen. Auch das hätte ich gern mal von der Bühne vorgetragen gesehen. Einfach großartig. Die Form und der Inhalt passen wunderbar zusammen und erzählen eine Geschichte, die eigentlich aus Lebensgeschichten mehrerer Beteiligten besteht, die insg. auf viele Menschen unserer Zeit zutrifft, i.e. der Generation um die vierzig den Spiegel vors Gesicht hält, zum Nachdenken anregt und doch so besonders und aufregend wie bei diesen beiden ist. Da unterhalten sich schlicht ein Mann und eine Frau, ehemalige Klassenkameraden, über ihre halb gelebten Leben. Klingt vordergründig so unspektakulär, doch wenn man dieses Theaterstück liest, gewinnt das Ganze an Tiefe und Bedeutung. Eine Prise der Selbstironie schwingt da auch mit. Im Klappentext liest man: „…Inhaltlich eine Liebesgeschichte, wagt das Stück den Spagat zwischen Komik & Tragik, Lachen& Weinen.“ Und ich sage, sie wagt den Spagat nicht nur, dieser ist auch ganz hervorragend gelungen. Es war mir ein Vergnügen, diese beiden Figuren kennenzulernen.

    Fazit: Die zwei Theaterstücke von Martin Schörle habe ich gern gelesen und kann sie gut weiterempfehlen. Vllt wären sie auch etwas für Theatertruppen, die aus ambitionierten Freizeitschauspielern bestehen. Unterhaltsam, tiefgründig, wären sie eine Bereicherung für die Bühne, auch sehr unterschiedlich vom Thema und von der Stimmung her.
    Ich wünsche Martin viel Erfolg und dass er seine Leser/Zuschauer mit vielen tollen Theaterstücken auch weiterhin erfreut.

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  • 4 Sterne

    Carmen V., 15.04.2019

    Als eBook bewertet

    Hans Fredenbeck, Vollblutbeamter, der mehr mit seiner Arbeit als mit seiner Frau verheiratet ist, gewährt dem geneigten Zuschauer oder Leser einen Einblick in seinen Alltag. In einem schier unendlich erscheinenden Monolog, bei dem er aber immer wieder das Publikum anspricht, sich zwischendurch aber auch einmal verliert, berichtet er von dem, was ihn alles beschäftigt. Zwischen Aktenzeichen, Dienstverordnungen, Briefen, Faxen und statistischen Erhebungen grübelt er über die Bedeutung eines Eintrags in seinem Kalender nach. SHz. Was mag das wohl bedeuten? Hat es überhaupt eine Bedeutung?

    Carsten Heymann organisiert 20 Jahre nach dem Abi ein Klassentreffen. Natürlich steht auch Marina auf seiner Telefonliste. Marina, mit der er vor 20 Jahren ein kleines Techtelmechtel hatte. Doch auch wenn das Telefonat zunächst locker und lustig beginnt, triftet es schon bald in tragische Sphären ab. Denn Marina hat so einige Schicksalsschläge hinter sich, nicht nur mit ihrem Ex-Mann Holger.

    Das erste Theaterstück macht es seinem Leser nicht einfach. Der schier endlose Monolog wirkt zeitweise ermüdend, so dass ich das Stück nicht in einem Zug lesen konnte. Ich könnte es mir aber gut auf der Bühne vorstellen, bei dem es etwas locker, aktiver präsentiert wird. Fredenbek hat eine ganz eigene Art entwickelt, bei der sich verstaubtes Beamtentum mit trockenem Humor paart. Diese Mischung gefiel mir sehr gut, weswegen ich es mir auch gut auf einer Bühne vorstellen könnte.

    Das zweite Stück ist unabhängig vom ersten und besteht vorwiegend aus einem Dialog in Form eines Telefonats. Zwischendrin einige Regieanweisungen oder Einwürfe von Mitreisenden. Marina freut sich zunächst über den Anruf von Carsten, wird aber bald melancholisch und triftet gedanklich in die Vergangenheit ab. Leser und Zuhörer bleiben am Ball, wollen wissen, wie es weiter geht, was Marina erlebt hat und wie es jetzt mit Carsten weiter geht, zumal das Telefonat immer wieder unterbrochen wird. Der Text lässt sich deutlich leichter und schneller lesen. Kurze Sätze und die Dialogform lassen einen schnellen Lesefluss zu und so ist man bald durch mit dem Stück, das man eigentlich gar nicht so schnell beenden wollte.

    Fazit:
    Auch wenn mich der einzigartige Humor von Hans Fredenbek begeistern konnte, gefällt mir das zweite Stück doch etwas besser. Auf der Bühne könnte ich mir beide Stücke sehr gut vorstellen, das zweite sogar als richtigen Roman. Der Autor versteht es, geschickt mehrere Komponenten miteinander zu verknüpfen und dabei authentisch zu bleiben. Witz und Tragik gehen hier Hand in Hand.

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  • 4 Sterne

    Nicola E., 06.12.2018

    Als eBook bewertet

    Martin Schörle hat in diesem Band gleich zwei Theatertexte veröffentlicht, die recht unterschiedlich ausfallen, aber beide auf ihre Weise unterhaltsam sind.


    Den Auftakt macht "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten". Dieser Text ist insofern leicht zu lesen, weil es sich um einen Monolog handelt, der nur selten unterbrochen wird. Auch die Regieanweisungen sind eher sparsam, so dass ich den Text fast normal lesen konnte. Während ich den Monolog stellte ich erstaunt fest, dass ich den Text einerseits altmodisch und andererseits total passend fand. Ich schätze, das hat mit meinen Vorurteilen Beamten gegenüber zu tun - die hier durchaus bedient werden, wenn auch nicht so, wie ich erwartet hatte. "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" ist witzig und tragisch zugleich, aber letztlich überwiegt der Witz und ich hatte beim Lesen oft den Wunsch, diesen Monolog tatsächlich auf der Bühne zu sehen. Mir hat es sehr gefallen, auch wenn nicht jeder Witz meinen Geschmack getroffen hat!

    Der zweite Text ist die "Einladung zum Klassentreffen" - und so beginnt das Stück auch mit ebenjener Einladung. Hier wurde mit meinen Erwartungen gespielt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das im Sinne Martin Schörles war. Im Grunde genommen hatte ich nämlich etwas ähnliches wie "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" erwartet, allerdings diesmal nicht als Monolog. Deshalb habe ich den Anfang des Stücks auch eher witzig in Erinnerung. Aber ob das einfach meine Wahrnehmung durch das vorangegangene Stück war oder ob es so von Martin Schörle geplant war, kann ich wirklich nicht sagen. Jedenfalls änderte sich das im Lauf des Stückes. Vielmehr gibt es zwar einzelne Szenen, die wirklich amüsant sind, aber letztlich ist "Einladung zum Klassentreffen" eine sehr schöne Fusion von Tragik und Witz, Romantik und Realismus - eben das, was so ein Leben ausmacht. Mich hat das Stück berührt, vor allem das Ende, das ich wundervoll fand.

    So absurd in beiden Stücken einzelne Szenen sind, so sind die Stücke selbst sehr bodenständig. Sicher kann man viel hineininterpretieren. Man kann sich aber auch einfach von ihnen unterhalten lassen. Beide Stücke haben meiner Meinung nach ihre Berechtigung, mir persönlich hat aber das zweite Stück besser gefallen - sowohl inhaltlich als auch sprachlich.

    Ich bin gespannt, ob Martin Schörle noch weitere Stücke veröffentlichen wird. Talent hat er jedenfalls.

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  • 4 Sterne

    MadVi, 19.05.2019

    Als eBook bewertet

    Das Buch behandelt zwei Stücke für die Theaterbühne: einmal "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" und anschließend "Einladung zum Klassentreffen". Für mich war dieses Buch eine unterhaltsame Abwechslung zu der Welt aus Krimis und Thrillern, die ich sonst bevorzuge. Dabei hat es mein Kopfkino ordentlich aktiviert – wenn auch anders, als sonst. Mit den richtigen Darstellern kann ich mir beide Stücke gut auf einer Bühne vorstellen!
    Das erste Stück wird aus der Sicht des Verwaltungsbeamten Hans Fredenbek erzählt. Er geht voll in seinem Beruf auf und ist quasi Tag und Nacht im Dienst. Mir haben seine verschrobenen Gedankengänge über das Eigenleben von Radiergummis, seine Vergnügungen im Urlaub bis hin zum Seelenleben der Frau gut gefallen. Natürlich muss auch über den Vorgesetzten schwadroniert werden. Ich fand es sehr witzig, wie Fredenbek von einer Sache zur nächsten überging und somit von Hölzchen auf Stöckchen kam und am Ende nicht mehr wusste, wo er angefangen hatte. Auch zitiert er, als pflichtbewusster Beamter, einige Paragraphen, das muss schließlich sein. Davon hätte es für meinen Geschmack ruhig etwas mehr sein können; ich kann mir vorstellen, dass genügend Auswahl an sonderbaren Gesetzen und Vorschriften besteht. Da ich selbst im Büro arbeite, habe ich auch schon einige skurrile Kollegen kennenlernen dürfen, denen Kleinigkeiten beim Büromaterial äußerst wichtig waren. So etwas trifft mein Lachzentrum und wenn ich mir vorstelle, dass jemand dieses Stück schön trocken auf der Bühne darbietet, wäre es bestimmt ein Knaller!
    Beim zweiten Teil gefiel mir die offene Ausgangssituation, da sie doch einiges hergibt: ein ehemaliges Paar telefoniert eigentlich nur aufgrund einer Einladung zu einem Klassentreffen miteinander. Der weibliche Part, Marina, sitzt dabei im Zug und so werden die Mitreisenden (zunächst) unfreiwillige Mithörer. Der Verlauf hat mir gut gefallen und einige Austausch-momente waren nicht nur witzig, sondern auch etwas emotional – um gleich danach wieder witzig zu sein. Auch wenn die Gefühle der beiden für mich nicht immer nachvollziehbar waren, hat mich dieses Stück auch gut unterhalten und ich könnte es mir ebenfalls gut auf einer Bühne vorstellen. Dabei bitte die Mitreisenden nicht vergessen, die die ganze Situation noch schön abrunden.
    Insgesamt eine sehr unterhaltsames Büchlein, das ich Freunden trockenen Humors gern empfehle!

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  • 4 Sterne

    Kerstin B., 04.01.2020

    Als eBook bewertet

    »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« sind zwei Theaterstücke. Geschrieben wurden sie von Martin Schörle und veröffentlich im Jahr 2016 im Engelsdorfer Verlag.
    Als der Autor mich fragte, ob ich Lust hätte sein Buch zu lesen, war ich zunächst skeptisch, da ich zuvor noch kein Theaterstück gelesen hatte.
    Und die wenigen in der Schule sind doch schon ein paar Jährchen her ;) Aber nach der Leseprobe konnte ich mir gut vorstellen die beiden Theaterstücke
    zu lesen. Also sagte ich Martin Schörle zu.

    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten hat mich sehr gut unterhalten. Ich musste öfter schmunzeln und machmal den Kopf schütteln.
    Ich konnte mir den Herrn Fredenbek sehr gut vorstellen, wie er auf der Bühne steht und in seinem Monolog vertieft ist. Die Bilder, die ich im
    Kopf hatte waren eine Mischung von "Baumann und Clausen", den beiden Beamten von Radio FFN ( Ich weiß nicht, ob ihr sie kennt?) und einem
    Komedian wie Hans Herrman Thielke.
    Das Theaterstück wurde in einem Text mit wenigen Absätzen geschrieben. Das bereitete mir leider nach einiger Zeit etwas Schwierigkeiten, dran zu bleiben. Was mir anfangs gut gefiel wurde dann anstrengender. Dennoch hat mich das erste Stück sehr gut unterhalten.

    Das zweite Theaterstück heisst Einladung zum Klassentreffen. Dieses war wesentlich einfacher zu lesen, da es abwechselnd mit ER und SIE beschriftet wurde.
    Ab und an kommen noch ein paar andere Protagonisten ins Spiel. Hier waren es kurze und einfache Sätze, denen man sehr gut folgen konnte. Und auch trotz der
    kurzen Sätze und einfachen Worte, kamen die Emotionen bei mir an. Oder vielleicht auch gerade deswegen. Auch hier musste ich das ein oder andere mal schmunzeln.
    Die Setbeschreibungen waren auch hier wieder so gut, dass ich immer ein Bild vor Augen hatte und mich gedanklich vor der Bühne befand.

    Alles in allem hat mich das zweite Theaterstück ein bisschen mehr mitgenommen. Aber auch der Beamte Fredenbek hatte seine tollen Momente.
    Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Buch sich so leicht lesen lässt, aber auch für Theaterfremde ist es gut zu lesen. Vor allem das zweite
    Theaterstück. Ich kann euch also »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« von Martin Schörle empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Lenchens Testereiwahnsinn, 10.02.2019

    Als eBook bewertet

    +++ Inhalt +++

    Das vor mir liegende Werk besteht aus zwei Theaterstücken. Ein für mich gänzliches Neuland. Aber da ich generell neugierig bin, habe ich mich in das Unbekannte gestürzt. Als erstes möchte ich mich beim Autor für das Rezensionsexemplar bedanken, was jedoch keinen Einfluss auf meine Bewertung hat.

    Das erste Theaterstück stellt in meinen Augen eine Hommage an das Beamtenleben dar. Dies wird von Herrn Fredenbek verkörpert, der sich die größte Mühe gibt, uns sein „Arbeitsleben“ mit viel Witz und Charme zu vermitteln. Dabei gibt er viele Anekdoten zum Besten. Ich muss gestehen, dass ich mit ihm nicht so ganz „warm“ geworden bin. Er hat mich zwar an zahlreichen Stellen zum Schmunzeln gebracht, aber in anderen Situationen konnte ich nur „den Kopf schütteln“, was wahrscheinlich auch vom Autor beabsichtigt ist. Dennoch war es für mich ab und zu etwas zu lang gezogen, so dass ich mich dann schwer getan habe, vorwärts zu kommen. Aber ich kann mir lebhaft gut vorstellen, dass mich das Stück bei einer Aufführung mehr fesseln kann als beim Lesen.

    Bei der „Einladung zum Klassentreffen“ wurde ich regelrecht mitgerissen. Die beiden Charaktere schwelgen in Erinnerungen und tauschen sich über die vergangene Zeit aus. Als Anrufgrund von ihm wurde die Einladung zum Klassentreffen vorgeschoben, aber bis zum Schluss bleibt offen, ob es nur ein Vorwand war oder ob es dieses Klassentreffen wirklich geben wird. Das Wortgefecht zwischen den beiden wirkt wie aus dem Leben gegriffen und war für mich sehr unterhaltsam. Auch die Idee mit den Fahrgästen finde ich passend und amüsant. Dieses Stück kann ich mir besonders gut vorstellen, im Theater aufgeführt anzuschauen.

    +++ Fazit +++

    Zusammenfassend möchte ich Euch dieses Buch ans Herz legen. Auch wenn das erste Theaterstück für mich etwas holprig zu lesen war, so hat mich doch das Gesamtkonzept sehr gut unterhalten. Daher vergebe ich 4 gute Sterne. Jeder kommt hier in meinen Augen auf seine Kosten. Beide Stücke kann ich mir lebhaft gut auf der Bühne vorstellen und würde ich mir in einem Kabarett oder Theater anschauen gehen.

    Das Cover selbst empfinde ich als passend für das erste Theaterstück. Im Laden hätte es mich jedoch nicht zum Kaufen animiert.

    Traut Euch auch an ein unbekanntes Genre – es lohnt sich.

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  • 4 Sterne

    Hannelore B., 03.02.2020

    Als eBook bewertet

    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, diese Schachtelsätze, das Tempo und diese unglaublichen intensiven Beschreibungen man konnte richtig dabei sein. Die Dame muß federn! Herrlich, ich hab mich schnell mal in die Arme von Herrn Fredenbek gelegt und mir das vorgestellt.
    Hans Fredenbek erlebt so einiges in seinem Monolog. Er vermißt schmerzlich seinen Radiergummi und fühlt sich nur noch als halber Beamter. Durch Karin Umlauf wird seine Phantasie angeregt, es wird hoch erotisch!! Wir erfahren so einiges über das Seelenleben der Frau. Interessant fand ich auch, daß die VBB länger anhält als beim körperlichen Sex.
    Kurzfristig fällt er dann wieder in sein normales Büroleben zurück.
    Eigentlich bestätigt er mit jedem seiner Sätze und Aktionen, daß er zwar verheiratet ist, aber primär mit seinem Beruf. Das wird zum Schluß bei der Auflösung von Shz nochmal deutlich.
    Das Theaterstück kann ich mir sehr gut auf der Bühne vorstellen, am besten mit dem Autor selbst.Ich denke, er kann seinen Herrn Fredenbek, das Glühfeuer, die Zerrissenheit, die Hochs und die Tiefs am besten darstellen.Ein kleiner Minuspunkt, ich finde das Büro ein bißchen ältlich. Vielleicht kann man das ein bißchen modernisieren.
    Insgesamt fühlte ich mich hervorragend unterhalten und hab auch ein bißchen was gelernt.

    Einladung zum Klassentreffen.
    Mit der Geschichte können sich auch jüngere Leute identifizieren.
    Zu Anfang wird wieder das Bühnenbild geschildert und die anwesenden Personen.
    Er Carsten ruft Sie an. Er möchte sie zum Klassentreffen einladen. Es folgt eine Phase des Wiedererkennens, dann wird die Klasse abgearbeitet. So langsam wird die Geschichte intimer. Es geht an das Eingemachte. Zum besseren Verständnis folgen Rückblendungen mit dem Ex Holger und mit der Therapeuthin. Marina ist eine tief zerrissene Frau.. Als Beweis , daß sie Marina ihm vertrauen kann, erinnert er sie an wunderschöne Poesie: Leg dein Herz in meine Hände....das sollten sie zu Ende lesen, herrlich romantisch!
    Den Schluß müssen sie unbedingt selber lesen.
    Die Geschichte liest sich gut, romantisch,poetisch, modern, können sicher eine Menge Leute einen Bezug dazu herstellen.

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  • 4 Sterne

    Chaoskenda meets Magnolia, 06.03.2019

    Als eBook bewertet

    Nach der kleinen Leseprobe von „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ war ich sehr neugierig wie es mit dem Radiergummi und den weiteren Erzählungen weiter geht. Der Schreibstil ist recht gelungen aber ich habe wenig Erfahrungen mit Theaterstücken. Mein letzter Besuch liegt sehr weit zurück. Dieser kabaretteske Monolog ist interessant und am Ende auch richtig stimmig allerdings habe ich beim Lesen zwischendurch einfach ein wenig den Faden verloren. Nichts desto trotz ist der Herr Fresenbek eine interessante Persönlichkeit mit einer sehr guten Art seinen Alltag und auch andere Erlebnisse vorzutragen. Als Theaterstück kann ich mir das lebhaft vorstellen.

    Ich muss aber auch gestehen das mir das zweite Stück „Einladung zum Klassentreffen“ erheblich leichter gefallen ist. Es ist so ganz anders und konnte mich schnell abholen. Eine Situation in die wir selber auch jeder zeit geraten können und unglaublich amüsant. Mir haben hier die Charaktere sehr gefallen und auch die Entwicklung des Stücks haben mir sehr zugesagt. Es strahlt eine tolle Leichtigkeit aus und brachte mich auch zum lachen. Die Beschreibungen des Bühnenbildes und auch die Abfolge der Scenen sind gut nachvollziehbar und verständlich.

    Insgesamt sind es zwei unglaublich unterschiedliche Stücke wobei „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ mehr Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert hat als „Einladung zum Klassentreffen“. Ich habe beide auf ihre Art gerne gelesen allerdings finde ich das zweite Stück, durch seine Leichtigkeit, deutlich stärker und für mich auch passender. Auf jeden Fall hatte ich beim Lesen meinen Spass.
    Die beiden Theaterstücke eignen sich gut für zwischendurch.


    Fazit:
    „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen“ sind zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke und spricht somit unterschiedliche Leser an. Mir gefiel das zweite Stück deutlich besser aber insgesamt fühle ich mich gut unterhalten. Ich kann „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ und „Einladung zum Klassentreffen“ sehr empfehlen. Es eignet sich gut für zwischendurch.

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  • 4 Sterne

    tinaliestvor, 23.07.2019

    Als eBook bewertet

    Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten

    Fredenbek ist der klassische Beamte.
    Träge, kennt sich aus mit den Regeln und stets bemüht, sein Tagessoll zu erfüllen.

    Doch Fredenbek bringt es tatsächlich fertig, über allen Radiergummisorten, die im deutschen Büroartikelhandel zur Verfügung stehen, zu referieren.

    Und was wäre er schon für ein Beamter, wenn er nicht die Vorzüge dieser fleißigen Bürohelferlein kennen würde?

    Aber Fredenbek wäre nur ein Durchschnittsbeamter, wenn er nicht ab und an mal so richtig sein Können an den Mann bringen würde.

    Im Urlaub, selbstverständlich immer in Italien im gleichen Hotel und am gleichen Strand. Natürlich mit einer waschechten Beamtenehegattin, die sich nach der nächsthöheren Rangfolge umguckt.

    Dort angekommen führt Fredenbek auf der Bahnhofstoilette dann sein finales Stück auf.

    Die Leser, die selbst schon im öffentlichen Dienst gearbeitet haben oder gar noch arbeiten werden feststellen, das uns hier nicht so ganz unbekannte Szenerien vorgespielt werden.


    Einladung zum Klassentreffen

    Marina, frisch geschieden und scheinbar glücklich darüber erhält einen Anruf im Zug. Ihre Fahrt verläuft jetzt alles andere als trist, hat sie doch einen alten Klassenkameraden am Telefon.

    Ihre alte Liebschaft Carsten steht bei ihr zuhause vor der Tür und hofft auf ein Wiedersehen und will eigentlich zum anstehenden Klassentreffen einladen.

    Marina verstrickt sich in ihrem Beziehungsdrama mit ihrem Ex-Ehemann, der sich zufälligerweise auch noch der neue Nachbar von Carsten herausstellt.

    Carsten hingegen flirtet was das Zeug hält und hofft inständig auf ein Wiedersehen mit Marina. Er versucht, Marina aus ihrer alten Beziehung zu befreien, tritt dabei aber in ein Fettnäpfchen nach dem anderen.

    Ein Handydrama im Zug mit vielen mehr oder weniger ungeplanten Zuhörern.

    Martin Schörle hat mit seinen beiden Theaterstücken kleine kurze Kuriositäten unserer Zeit geschaffen. Wir alle sitzen im gleichen Hamsterrad und es fällt uns schwer, aus gewohnten Pfaden auszubrechen.

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  • 4 Sterne

    renate w., 22.11.2018

    Als eBook bewertet

    In dem kleinen Büchlein ( 117 Seiten ) präsentiert der Autor Martin Schörle, dem Leser zwei Theaterstücke.
    Das erste, mit dem Titel: ,,Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten´´, bringt uns Hans Fredenbek näher, der in seiner leicht übertriebenen und manchmal auch etwas zynischen Art und Weise, sein schweres Leben als Beamter beschreibt. Sein monologisieren lässt den Leser an vielen Dingen teilhaben, über die sich Fredenbek fürchterlich aufregen kann. Als korrekter Beamter muss sein Tag ausgefüllt sein mit Regeln, Formularen und natürlich der Beachtung aller Vorschriften. Hierbei spürt man als Leser immer wieder, wie er mit sich selbst und der Welt zu kämpfen hat. Er wird im Grunde als ,,tragischer Held´´ dargstellt, der für seinen geliebten Beruf bis an seine eigenen Grenzen geht, aber dabei vergisst, dass er auch noch ein Privatleben hat.

    Im zweiten Stück ,, Einladung zum Klassentreffen´´ wird der Leser auf humorvoller und auch sehr emotionaler Weise Zeuge davon, wie die Dialoge zwischen Carsten und Marina, die sich seit 20 Jahren nicht mehr gesehen haben, immer intensiver und tiefgründiger werden. Hier spielt der Autor auch immer wieder nur mit einem einzigen Wort als Frage oder als Antwort und trotzdem steckt darin viel Gefühl. Die Gespräche wechseln ständig zwischen Freude und Hoffnung bis zu Wut und Verzweiflung. Sehr schön sind hier die Gefühle dargestellt und es zeigt, dass eine tiefe seelische Verbundenheit, selbst noch nach vielen Jahren bestehen kann.

    Eine interessante Geschichte mit schönen Sätzen : ,, Menschen sind wie Musikinstrumente. Ihre Resonanz hängt davon ab, wer sie berührt.´´

    Zwei unterschiedliche Stücke, die beide ihren Charme haben und man sieht, dass der Autor sein Gegenüber genau beobachtet und Alltagssituationen gekonnt humorvoll und auch zum Nachdenken anregend, erzählen und beschreiben kann.

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  • 4 Sterne

    Adelheid S., 19.05.2019

    Als eBook bewertet

    Das Buch beinhaltet 2 humoristische Theaterstücke.

    1. Nicht alltägliches aus dem Leben eines Beamten:
    Herr Fredenbek ist Beamter und das mit Herz und Blut. Seit 25 Jahren ist er verheiratet und hat jeglichen Bezug zur Realität verloren. Sein Reich und sein Leben werden ausgefüllt von seiner Arbeit.
    2. Einladung zum Klassentreffen:
    Zwanzig Jahre nach dem Abitur nimmt Carsten den Kontakt zu den alten Mitschülern auf um ein Klassentreffen zu organisieren. Somit versucht er auch Marina zu erreichen um sie einzuladen. Marina sitzt gerade im Zug auf den Weg nach Hause. Während die beiden die letzten 20 Jahre Revue passieren lassen und sich an ihren Erinnerungen freuen (oder auch nicht), hört eine ältere Dame alles mit an.

    Das Cover des Buches passt zum ersten Stück und ist sehr gut gemacht.

    Die Beschreibung der Personen und wie die Bühne dekoriert werden soll ist ausgezeichnet beschreiben.

    Die Stories an sich sind total verschieden, mir selbst gefiel die Beamten-Geschichte um einiges besser als die 2. Geschichte.

    Ich spiele selbst Laientheater und daher hatte ich auch etwas Probleme mit den Stücken, denn ich finde beide Stücke (aber vor allem die 1.) passen besser in ein Kabarett (also zu einem Comedian) als ins Theater. Dort finde ich sie allerdings gut aufgehoben und würde sie mir auch gerne ansehen.

    Das erste Stück ist ja prinzipiell ein einziger Monolog, der perfekt für einen Künstler passen würde. Auch das 2. Stück ist etwas schwer auf eine Theaterbühne zu bringen aufgrund der Rückblicke. Auch die Dauer wäre mir für ein Theater (wahrscheinlich) zu kurz.

    Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch im Großen und Ganzen überzeugen. Besser wirkt es sicher noch auf einer Bühne.

    Fazit:2 kabarettistische Stories, die man bevorzugt sehen statt lesen sollte. 4 von 5 Sternen

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  • 4 Sterne

    Manuela B., 07.05.2019

    Als eBook bewertet

    In seinem Buch Zwei Theaterstücke Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten und Einladung zum Klassentreffen vereint der Autor Martin Schörle zwei sehr unterschiedliche Aufführungen.

    Im ersten Teil gibt es einen langen Monolog der kabaretteske Züge zeigt und mit dem ich nicht warm geworden bin. Wahrscheinlich fehlt dabei das Umfeld der Bühne und auch die Mimik und die Stimme der Vortragenden. Kabarett lebt ja auch viel von Stimme, Mimik und Gestik. Obwohl die jeweilige Bühnensituation gut beschrieben wird kommt das eigentliche Gefühl, das erzeugt werden soll, bei mir nicht an. Der Text ist auf Dauer für mich schwierig lesbar und zu verfolgen weil es immer wieder Gedankensprünge gibt, welche wirr durcheinander zu sein scheinen. Auch das Gesagte ist teilweise derart überzogen das es mir nicht gefallen hat. Der Humor kam für mich nach dem ersten Drittel zum erliegen. Ein Stück das eher auf der Bühne gefallen könnte statt beim Lesen.
    Meine Bewertung liegt daher im Mittelfeld

    Der zweite Teil Einladung zum Klassentreffen hat dagegen voll meinen Geschmack getroffen. Ein humorvolles und tiefsinniges Gespräch in dem vieles zur Sprache kommt das einst nie gesagt wurde oder das vergessen wurde. Die kleinen Nebenrollen geben dem Ganzen genau die richtige Würze um gut zu unterhalten. Auch hier werden die Bühnenbilder erläutert und die Mimik und Gestik der Darsteller erklärt. Die Geschichte selber ist ruhiger und ich konnte ihr beim Lesen gut folgen, was bei der ersten Geschichte nicht der Fall war.
    Hier würde ich die volle Wertung geben.

    Für die Gesamtbewertung des Buches ergibt sich somit für mich eine Tendenz zu einer guten Bewertung, weil das zweite Stück sehr gut zu lesen war.

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  • 4 Sterne

    Sonja Maus, 05.08.2018

    Als eBook bewertet

    Auf dieses Buch hat mich der Autor direkt aufmerksam gemacht. In meinem Urlaub bekomme ich von Martin Schörle eine Anfrage, ob ich sein Werk vielleicht rezensieren möchte.
    Als ich gelesen habe, dass es sich hier um Theaterstücke handelt, war ich anfangs etwas gehemmt, aber wie heißt es so schön, wer nicht wagt der nicht gewinnt.
    An dieser Stelle möchte ich mich bei Martin Schörle für das signierte Buch recht herzlich bedanken.

    Beim ersten Theaterstück hatte ich leichte Startschwierigkeit, erst nachdem ich mir den lieben Herrn Fredenbek bildlich vorgestellt hatte, als würde er mir den Text auf einer Bühne vortragen, fand ich einen guten Lesefluss. Die vielen humorvollen Szenen, brachten mich einige Mal zum Schmunzeln. Herr Fredenbek liebt seinen Beruf über alles und er kann sich über Kleinigkeiten aufregen und reinsteigern, wie z.B. der Radiergummi liegt nicht auf seinem Platz.
    Am Ende gibt es eine Wendung in seinem Leben, mit dieser hätte ich nicht gerechnet.

    Ich fand das erste Theaterstück „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ äußerst unterhaltsam.

    Das zweite Theaterstück „Einladung zum Klassentreffen“ ist vom Aufbau her ganz anders, hier handelt es sich um einen Dialog, welcher sich überraschenderweise flüssig lesen lässt. Kaum damit begonnen, war ich auch schon am Ende angelangt. Auch bei diesem Stück musste ich einige Mal schmunzeln, speziell über die Fahrgäste, welche das Gespräch belauschten.

    Martin Schörle ist es gelungen zwei unterhaltsame Theaterstücke zu schreiben, wobei ich ehrlich zugeben muss, „Einladung zum Klassentreffen“ hat mir einen Tick besser gefallen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dieses live auf der Bühne zu verfolgen.

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