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  • 4 Sterne

    Ulrike R., 27.02.2019

    An dem Tag, an dem Madeleine Péricourt ihren Vater beerdigen muss, stürzt sich ihr achtjähriger Sohn Paul aus dem Fenster. Damit beginnt eine lange Reihe von fatalen Ereignissen, die die junge Erbin der Banque Péricourt im Paris der 1930er Jahre zu meistern hat. Von ihrem Geschäftsführer Joubert und ihrem windigen Onkel Charles um alles betrogen, ersinnt sie einen perfiden Rachefeldzug.
    Pierre Lemaitre hat mit den Farben des Feuers einen opulenten Schicksalsroman vorgelegt, der alles bietet, was das Genre verlangt: Macht, Betrug, Intrigen, schöne Frauen. Und doch verfügt das Buch immer wieder über Längen, die mich querlesen ließen. Es erfordert immer wieder volle Konzentration, nicht den Punkt zu versäumen, wo sich die Geschichte dreht. Denn den Längen stehen wiederum spannende und aberwitzige Passagen gegenüber. Mir erschien die Geschichte Madeleines oft reichlich überzogen. Bankrott, während der Börsenkrise und am Vorabend des zweiten Weltkrieges schafft sie es, ihren Widersachern beizukommen. Jedem Komplott gegen sie kontert sie mit noch härteren Bandagen. Das Finale, auch wenn es nicht sehr realistisch erscheint, nimmt ordentlich an Fahrt auf.
    Richtig gut gemacht fand ich die ungewöhnliche Erzählweise, wenn sich der Autor direkt an den Leser wendet. „ Dupré, Dupré…. Doch, doch, erinnern Sie sich…“ Wie in einem Reigen lässt Lemaitre seine Figuren sich immer wieder neu positionieren. Genau das macht den eigentlichen Charme dieses Buches aus.

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  • 4 Sterne

    raschke64, 11.02.2019

    Madeleine ist die Frau des berühmten französischen Bankiers Marcel Pericourt. Sie führt ein großbürgerliches Leben und hat nie Geldsorgen. Als ihr Mann stirbt, stürzt sich ihr Sohn aus dem Fenster und überlebt schwer verletzt. Künftig ist er gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Madeleine interessiert sich nicht sehr für die Geschäfte der Bank und überlässt alles einem Verwalter. Dieser betrügt sie und führt die Bank bewusst in den Bankrott. Aber auch der Bruder ihres Mannes beteiligt sich an diversen Intrigen und treibt sie ebenfalls in den Ruin. Ihre beste Freundin und Haushälterin Leonce hat den beiden geholfen. Und ihr ehemaliger Liebhaber und jetzt Zeitungsredakteur André hat auch große Schuld auf sich geladen. Madeleine rächt sich auf ihre Weise...

    Anfangs kam ich mit dem Buch überhaupt nicht zurecht. Ich langweilte mich und habe nach 50 Seiten überlegt, ob ich das Buch beendet. Es war eine reine Erzählung für mich komplett ohne Gefühl. Selbst als der Junge aus dem Fenster stürzte, hatte ich weder Mitleid noch Mitgefühl. Es war irgendwie, als würde man von außen auf die Geschichte schauen. Aber im Laufe des Buches wurde die Geschichte immer besser. Mehr und mehr erinnerte sie mich an „Der Graf von Monte Christo“ und ich hatte das Gefühl, das Buch hat sich diesen zum Vorbild genommen. War kein schlechtes Vorbild. Denn mehr und mehr schlug mich die Geschichte in ihren Bann und ich wollte unbedingt wissen, wie sie ausgeht.

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  • 4 Sterne

    raschke64, 13.02.2019 bei bewertet

    Madeleine ist die Frau des berühmten französischen Bankiers Marcel Pericourt. Sie führt ein großbürgerliches Leben und hat nie Geldsorgen. Als ihr Mann stirbt, stürzt sich ihr Sohn aus dem Fenster und überlebt schwer verletzt. Künftig ist er gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Madeleine interessiert sich nicht sehr für die Geschäfte der Bank und überlässt alles einem Verwalter. Dieser betrügt sie und führt die Bank bewusst in den Bankrott. Aber auch der Bruder ihres Mannes beteiligt sich an diversen Intrigen und treibt sie ebenfalls in den Ruin. Ihre beste Freundin und Haushälterin Leonce hat den beiden geholfen. Und ihr ehemaliger Liebhaber und jetzt Zeitungsredakteur André hat auch große Schuld auf sich geladen. Madeleine rächt sich auf ihre Weise...

    Anfangs kam ich mit dem Buch überhaupt nicht zurecht. Ich langweilte mich und habe nach 50 Seiten überlegt, ob ich das Buch beendet. Es war eine reine Erzählung für mich komplett ohne Gefühl. Selbst als der Junge aus dem Fenster stürzte, hatte ich weder Mitleid noch Mitgefühl. Es war irgendwie, als würde man von außen auf die Geschichte schauen. Aber im Laufe des Buches wurde die Geschichte immer besser. Mehr und mehr erinnerte sie mich an „Der Graf von Monte Christo“ und ich hatte das Gefühl, das Buch hat sich diesen zum Vorbild genommen. War kein schlechtes Vorbild. Denn mehr und mehr schlug mich die Geschichte in ihren Bann und ich wollte unbedingt wissen, wie sie ausgeht.

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  • 4 Sterne

    kuddel, 31.01.2019 bei bewertet

    Bankimperium in der Vorkriegszeit
    Pierre Lemaitre zeichnet in seinem Roman ein Sittengemälde der französichen Gesellschaft ab 1927 rund um die Geschichte eines Bankimperiums. Marcel Péricourt verstirbt und hinterlässt seiner geschiedenen Tochter Madeleine sein ganzes Vermögen und vor allem die Verantwortung für die Geschäfte. Das eine Frau diese Aufgabe übernimmt war für die Zeit völlig unüblich. Madeleines Sohn Paul stürzt am Tage der Beerdigung aus einem Fenster auf den Sarg des Großvaters und überlebt dies querschnittsgelähmt. Seine Mutter ist mit den Geschehnissen zunächst völlig überfordert und überlässt daher die Verantwortung verschiedenen Personen, die sie allesamt hintergehen. Das Vermögen schmilzt und schließlich realisiert sie ihre Situation. Sie reagiert mit perfiden Racheplänen.
    Auch wenn mir die Protagonisten nicht sympathisch waren, wurden diese doch sehr gut beschrieben und verfügen über große Authentizität, dies lässt die vorgestellte Zeit lebendig werden. Ab und an störten mich ein wenig die Längen, doch die Sprache des Autors ist sehr besonders und ich habe das Buch gerne gelesen.

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  • 4 Sterne

    Claudia R., 27.05.2019

    Ein privilegiertes Leben
    Bisher führte Madeleine als Tochter eines berühmten Bankiers in Paris ein Leben ohne große Sorgen, auch wenn ihr Exmann nach einem Skandal im Gefängnis sitzt. Doch als ihr Vater stirbt, weckt das reiche Erbe Begehrlichkeiten bei Vertrauten und Verwandten der jungen Erbin. Die Vorboten des 2. Weltkrieges sind auch in Frankreichs Hauptstadt zu spüren und so drohen der Familie nicht nur Börsenskandale sondern auch anderer Unbill. Madeleine startet einen Rachefeldzug.
    Dem Autor gelingt ein Sitten-und Gesellschaftsroman, der jedoch hinter seinen Vorgängern zurückbleibt. Er hat die Chance, Madeleine als wirklich starke und kämpferische Frau in einer Zeit, als die Emanzipation der Frauen noch weit hinten angeordnet war, zu zeichnen, vertan. Sie bleibt als Charakter blass und immer noch ihrem privilegierten Leben verhaftet.
    Der Roman ist aber trotzdem durchaus lesenswert, vor allem wegen der Gesamtheit seiner Charaktere und der historischen Bezüge.

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  • 4 Sterne

    Claudia R., 27.05.2019 bei bewertet

    Ein privilegiertes Leben
    Bisher führte Madeleine als Tochter eines berühmten Bankiers in Paris ein Leben ohne große Sorgen, auch wenn ihr Exmann nach einem Skandal im Gefängnis sitzt. Doch als ihr Vater stirbt, weckt das reiche Erbe Begehrlichkeiten bei Vertrauten und Verwandten der jungen Erbin. Die Vorboten des 2. Weltkrieges sind auch in Frankreichs Hauptstadt zu spüren und so drohen der Familie nicht nur Börsenskandale sondern auch anderer Unbill. Madeleine startet einen Rachefeldzug.
    Dem Autor gelingt ein Sitten-und Gesellschaftsroman, der jedoch hinter seinen Vorgängern zurückbleibt. Er hat die Chance, Madeleine als wirklich starke und kämpferische Frau in einer Zeit, als die Emanzipation der Frauen noch weit hinten angeordnet war, zu zeichnen, vertan. Sie bleibt als Charakter blass und immer noch ihrem privilegierten Leben verhaftet.
    Der Roman ist aber trotzdem durchaus lesenswert, vor allem wegen der Gesamtheit seiner Charaktere und der historischen Bezüge.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 14.01.2019

    Zum Inhalt:  

    Als der Bankier Marcel Péricourt im Jahr 1927 verstirbt, steht seine Tochter Madeleine, deren Exmann nach einem landesweiten Skandal im Gefängnis sitzt, plötzlich völlig allein an der Spitze eines Bankimperiums.  

    Meine Meinung:  

    Das Buch ist ungeheuer interessant aber sehr komplex geschrieben und dadurch auch anstrengend zu lesen. Bevor die Geschichte so richtig in die Gänge, waren bestimmt schon 100 oder mehr Seiten gelesen. Der Schreibstil ist nicht wirklich eingängig und dadurch auch nicht mal eben so schnell weg gelesen. Die Charaktere sind gut und interessant beschrieben und sind mal sympathisch, mal so richtig unsympathisch. Der komplexe Schreibstil hat dazu geführt, dass ich mich anfangs richtig schwer getan habe in die Geschichte reinzukommen. Am Ende des Buches kann aber sagen, dass es ein lesenswertes Buch ist.  

    Fazit:  

    Lesenswert aber nicht einfach zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Inge H., 11.03.2019

    Pariser Familienporträt
    Von dem französischen Autor Pierre Lemaitre hatte ich schon zwei Romane gelesen. „Die Farbe des Feuers“ ist wieder eine interessante Geschichte.
    Der Klappentext ist irreführend, da steht, es fängt am Vorabend des Krueges an. Der erste Teil des Romans spielt 1927 bis 1933. Am Beerdigungstag des Bankiers Marcel Pericourt springt sein Enkel Paul aus dem Fenster und ist seitdem gelähmt.
    Seine Mutter Madeleine, die in Sorgen um ihn ist, wird von ihrem Vermögensverwalter manipuliert und hereingelegt. Da sie eine reiche Erbn ist, gibt es viele Neider. Sie verlieren alles. Sie kämpft sich durch und nimmt Rache, zwar langsam, aber sicher.
    Der Autor lässt die Zeitgeschichte einfliessen. Er hat einen guten Familienpoträt aus der höheren Gesellschaftsschicht geschaffen.
    Die Farbe des Feuers ist ein interessanter Unterhaltungsroman mit kriminalistischen Einschlägen.

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  • 3 Sterne

    yesterday, 05.05.2019

    Dieser Roman ließ mich sehr zwiegespalten zurück, ich musste erst einmal einige Tage darüber nachdenken und das Gelesene analysieren. Nun, da ich dies schreibe, bin ich es immer noch.

    Ein auffallender Punkt: Die Inhaltsangabe weckt im Schnitt doch etwas andere Erwartungen als das Buch dann tatsächlich erfüllt, hier sollte man vorsichtig sein und sich zum Beispiel nicht zu viele geschichtliche Anteile erhoffen.

    Klar, die Handlung um eine Pariser Bankenfamilie ist natürlich eingebettet in die Zeit von 1927 bis 1933, dennoch ist der Fokus relativ eng an den Hauptpersonen und ihren Problemen ausgerichtet, sodass der Leser über weite Strecken auch nur diese wahrnimmt und nicht geschichtlich zusätzlich viel Informationen bekommt.

    Der Schreibstil ist auf seine Art besonders, aber leider nicht konsistent. Zu Beginn eher flapsig mit Anteilen von schwarzem Humor wechselt er später zu einem nüchternen Erzähler, der aus dem Hintergrund die Geschehnisse begleitet.

    Punkten kann der Roman mit den Figuren, vor allem den Nebenrollen. Das polnische Hausmädchen/Pflegerin, die niemand versteht und die daher auch der nicht polnisch-sprechende Leser nicht versteht, bringt Witz in die traurige Geschichte rund um den zutiefst verletzten Paul, einen Buben, der charakterlich einige Wandlungen vollführt und der ein - im Vergleich zu dem was ihm vorherbestimmt war - ungewöhnliches Leben führt. Ein Buch, geschrieben aus seiner Sicht, hätte mir auch besser gefallen als das vorliegende.

    Dieses stellt eine Frau, Madeleine - Pauls Mutter, in den Mittelpunkt, von der man zuerst viel erwarten darf, dann enttäuscht wird, dann wieder Hoffnung für sie schöpf und sich am Ende erst recht nicht mehr sicher ist, was man von ihr halten soll. Unterschätzt und behütet, beginnt sie ihren eigenen Rachefeldzug gegen jene, die ihr übel mitgespielt haben und verteidigt zunächst ihren Sohn und am Ende auch sich selbst heldenhaft. Dennoch, mit einem “Graf von Monte Christo” konnte ich wesentlich mehr mitfühlen als mit Madeleine.

    Mit dieser Rezension ist es ein bisschen so wie meiner Meinung nach mit diesem Buch: Viel gesagt und dennoch irgendwie Verwirrung hinterlassen. Ich bin also zwiegespalten, kann den Roman nicht komplett verteufeln, aber auch nicht direkt empfehlen. Wer komplett ohne Erwartungen an die Sache herangehen kann und einfach nur Literatur lesen möchte, kann hier zumindest gut unterhalten werden.

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  • 3 Sterne

    Andrea Karminrot, 10.05.2019

    Ich liebe Bücher über starke Frauen und als ich den Klappentext dieses Buches las, dachte ich noch, genau meins. Nach mehreren Kapiteln, war ich mir aber nicht mehr so sicher...
    Die Hauptfigur Madeleine, ist die Tochter eines außerordentlich großen und reichen Bankunternehmers, der gerade am Anfang des Buches verstorben war. Madeleines Sohn Paul, fällt (oder springt) während der Beerdigung seines Großvaters aus dem Fenster direkt auf den Sarg und erleidet dabei eine Querschnittslähmung. Madeleine ist mit der Situation komplett überfordert. Die Erkrankung ihres Sohnes macht ihr sichtlich zu schaffen und die Leitung einer Bank traut ihr ohnehin niemand zu. Immerhin, ist sie eine Frau und hat keine Ahnung. Zum Glück steht ihr der vertraute Jourbert zur Seite. Der hat schon all die Angelegenheiten für ihren Vater gemanagt. Sie muss sich also nur einfach zurücklehnen und machen lassen. Aber genau das führt zu mehreren Katastrophen...

    Mir fiel es nicht leicht in dieses Buch einzusteigen, bis ich begriffen hatte, dass es aufgebaut ist wie eine Komödie, ein Theaterstück, ein Roman aus alten Zeiten. Dumas und Co wären stolz auf Pierre Lemaitre gewesen. Vermutlich fehlt mir auch das Wissen, um die Geschichte Frankreichs, um die kleinen Spitzfindigkeiten und Insider zu verstehen, die der Autor in dem Roman versteckt hat.
    Es gibt unendlich viele Figuren, die erst einmal erklärt werden. Ein Vielfaches an Drumherum. Auch viele Zusammenhänge erschlossen sich mir Anfangs nicht. Trotzdem machte es irgendwie Spaß, das Buch zu lesen. Es sind die Intrigen, die Hinterhältigkeiten, die es lesenswert machen. Man findet Verbindungen in die heutige Zeit. Steuerhinterziehung, kriminelle Machenschaften, politisches Durcheinander und Geklüngel. Die Sucht nach Macht und Geltungsbedürfnis, Neid und Missgunst machen den Roman tatsächlich lesenswert.
    In den Roman hineingelesen, findet man tatsächlich eine gewisse Freude daran, dieser Madeleine über die Schulter zu schauen. Nur hat der Roman meine Erwartungen nicht erfüllt. Sicherlich ist der Autor wirklich begabt. Sehr sogar. Nur habe ich eine Story über eine besondere Frau erwartet. Einer Frau, die der Männerwelt beweist, dass sie weit mehr ist, als „nur eine Frau“.

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  • 3 Sterne

    Peggy S., 08.04.2019

    Dramatischer könnte ein Einstieg in diese Geschichte nicht gewählt werden. Und ist in gewisser Weise auch von einer gewissen Symbolkraft. Anfang und Ende in einem.
    Madeleine, die Tochter eines Bankers und Mutter ihres Sohnes Paul, erlebt durch Intrigen und Korruption den eigenen Absturz. Doch Madeleine ist auch ein Opfer jener Zeit, in der Frauen im Geschäftsleben nicht oder nur selten vertreten waren. Ist es so ein Wunder, da sie ja auch nie auf die Position vorbereitet wurde, das sie das Familiengeschäft gegen die Wand fährt. Sie und ihr Sohn erleben einen massiven sozialen Abstieg. Und den langen Weg aus diesem heraus.
    Der Autor knöpft sich Themen wie die Rolle der Frau, Kindesmissbrauch, Korruption, verschiedene „Machtsysteme“ und Bestechung vor. Auch versucht er die damalige Zeit wieder zu beleben. Er schafft es den Leser mit einen frischen und erfrischenden Schreibstil zu fesseln, jedoch auch immer wieder aus dem Lesefluss heraus zureisen. So folgen auf spannende und temporeiche Episoden recht langgezogene Phasen, die den Leser schon mal ermüden können.
    Die Figuren, recht zahlreich, erschweren es dem Leser besonders am Anfang einen Überblick über ihre Position im Ganzen zu gewinnen. Erfährt man im Laufe der Geschichte, wie all die Nebenfiguren ticken und schließt die eine oder andere schnell ins Herz oder verabscheut diese aus tiefsten Herzen. Bleibt die Hauptfigur Madeleine häufig nicht fassbar ja beinahe flach in ihrer Schilderung.
    Fazit: Der Autor schafft es den Leser in seinen Bann zu ziehen, wenn man als Leser im Verlaufe des Buches mehr wie einmal versucht ist das Buch in die Ecke zu werfen, da es so einige Längen hat, die nicht ziel führend sind. Wer jedoch einen erfrischenden Roman sucht, in dem es Intrigen und Machtkämpfe gibt ist hier genau richtig. Man blickt in die Abgründe des menschliches Wesens und welche Auswirkungen diese auf das Leben der anderen haben.
    Ich kann diesen Roman allerdings nur mit Abstrichen weiter empfehlen, da mich der Autor immer wieder durch seinen Schreibstil aus dem Lesfluss gebracht hat, was mich doch sehr frustriert hat.

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  • 3 Sterne

    Anja P., 29.04.2019

    Zum Buch:
    Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs regieren Habgier und Neid in den Straßen von Paris, und so bahnt sich ein Komplott an, um das mächtige Bankimperium Péricourt zu Fall zu bringen. Doch Alleinerbin Madeleine weiß, die Verhältnisse in Europa für sich zu nutzen, und dreht den Spieß kurzerhand um.
    Zum Cover:
    Die Farbgebung des Covers ist super. Das Schwarz-Weiß-Bild läßt direkt einen historischen Hintergrund erwarten. Die rote Farbe des Titels passt super zum "Feuer". Der Titel selbst ist sehr poetisch und läßt nach dem Lesen verschiedene Interpretationen zu.

    Zum Inhalt:
    Der Schreibstil des Autors gefällt mir gut. Er ist leicht gehoben und passt zu der Familie, über die anfangs berichtet wird. Der Autor versteht es, durch teilweise witzige und süffisante Bemerkungen einige Schmunzler beim Leser zu erzeugen.
    Trotz der sehr emotionalen Themen, die in der Geschichte dargestellt werden, fehlt es mir an einigen Stellen an emotionaler Tiefe. Oft habe ich mir gewünscht, mehr über das Innenleben der Handelnden zu erfahren.
    Der Anfang der Geschichte ist durch den Auftritt von Paul sehr spektakulär. Leider verfällt Madeleine lange Zeit in eine Art Lethargie - das machte das Lesen zeitweise anstrengend. Von der Buchbeschreibung hatte ich die Geschichte einer starken Frau erwartet.
    Im Mittelteil wird die Geschichte sehr spannend. Die Hauptdarstellerin spinnt Intrigen und nimmt Rache an all denen, die sie belogen und betrogen haben. Teilweise war die Art und Weise der Rache echt raffiniert und die Spannung war sehr hoch.
    Das Ende war dann sehr abrupt und ging mir zu schnell. Die letzte Rache wirkt arg übertrieben und passt nicht zu den gut durchdachten Vorgängern. Hier hätte sich der Autor m.E. etwas mehr Zeit für das Finale nehmen können.

    Insgesamt ein lesenswerter Roman mit süffisanten Bemerkungen und spannendem Schreibstil.

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  • 3 Sterne

    Fornika, 21.03.2019

    Madeleine Péricourt hat es nicht leicht Ende der 1920er: der Ehemann im Gefängnis, der Vater verstorben, der einzige Sohn Paul verkrüppelt. Doch statt sich in Trauer und Verzweiflung ergehen zu können, wird sie statt ihres Vaters an der Spitze der familieneigenen Bank stehen müssen. Sie verlässt sich auf Freunde und Mitarbeiter… und wird verlassen.

    Ich habe ein bisschen gebraucht, um mit Lemaitres Roman warm zu werden. Das lag vor allem an dem Erzählstil, der etwas angestaubt und steif wirkt. Man gewöhnt sich daran, aber wirklich gut gefallen hat er mir nicht. Madeleine hat mir dagegen sehr gut gefallen, ihre Verwandlung vom Frauchen, das quasi keine Ahnung vom Leben und noch viel weniger von wichtigen Entscheidungen hat, hin zu einem cleveren, geduldigen Racheengel war wirklich lesenswert. Ihre „Gegenspieler“ sind etwas sehr auf ihre Rolle reduziert, sie und auch die weitere Handlung wirken dann doch ab und an konstruiert. Die Einbettung in das Zeitgeschehen gelingt dem Autor wirklich gut, bei verschiedensten Ereignissen neigt man dazu Näheres zu googlen und stellt fest, dass es sich um Fiktion handelt; oder eben umgekehrt. Die Atmosphäre stimmt also und so kann man richtig in die Zeit eintauchen. Ich mochte den Roman ganz gerne, habe mich aber bis zum Schluss etwas am Stil und auch an so mancher Wendung gestoßen.

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  • 3 Sterne

    Michaela W., 08.03.2019

    Das schwarz weiße Cover gefällt mir ziemlich gut. Irgendwie passt es für mich zu historischen Büchern.

    Inhalt: Paul stürzt während der Beerdigung seines Großvaters aus dem Fenster und ist querschnittsgelähmt. Seine Mutter pflegt ihn seitdem aufopferungsvoll, obwohl sie sich nach dem Tod ihres Vaters um das Bankimperium ihrer Familie hätte kümmern müssen. Dadurch verliert sie den Überblick über die Geschäfte und steht letztendlich vor dem Ruin. Aus Enttäuschung über ihre engsten Vertrauten, schmiedet sie einen fiesen Racheplan.

    Meine Meinung: Die Geschichte des Buches ist wirklich interessant und auch die Idee wirklich toll.
    Leider konnte ich mit dem Schreibstil nicht wirklich überzeugen. Spannung ist zwar im Buch enthalten, aber wird durch unnötige Längen doch sehr dezimiert. Auch ist es mir schwer gefallen, den Überblick über die vielen Personen zu behalten. Gefallen hingegen hat mir die Beschreibung von Madelines Wandlung, die konnte man förmlich spüren. Wie sie von der ahnungslosen, hilflosen Übermutter zur Rächerin ihres Erbes wird. Das hat der Autor wirklich gut beschrieben.
    Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen, es war mir ein auf weiten Strecken einfach zu langatmig.

    Mein Fazit: Interessant, aber leider nicht meins.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 12.01.2019 bei bewertet

    Starke Charaktere

    „Die Farben des Feuers“ ist ein großartiger historischer Roman des französischen und in Paris lebenden Autors Pierre Lemaitre.

    Die Handlung spielt Ende der 1920-er Jahre. Nachdem der französische Bankier Marcel Péricourt stirbt, ist seine Tochter Madeleine Alleinerbin und steht somit an der Spitze des damaligen Bankenimperiums. Ihr Exmann sitzt im Gefängnis und ihr gemeinsamer querschnittgelähmter Sohn Paul benötigt eine Menge Aufmerksamkeit. Das macht es den Männern, für die eine Frau im Bereich der Finanzen für vollkommen undenkbar ist, leicht das Familienunternehmen in den Ruin zu treiben. Aber Madeleine ist eine starke Frau, die sich zu wehren weiß und sich nicht so leicht aus ihrer Villa vertreiben lässt.

    Der Schreibstil von Pierre Lemaitre ist sehr detailliert und nicht immer ganz einfach zu lesen. Dabei ist es ihm ausgesprochen gut gelungen den Zeitgeist und die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Durch die geschichtlichen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Hintergründe bekommt man schnell einen interessanten Einblick in die Denkweise der Menschen. Die Charaktere wirken authentisch, sind zum Teil liebenswert aber einige auch unnahbar und erschreckend skrupellos. Mit Madeleine hat der Autor eine starke Protagonistin erschaffen, mit der man leidet, hofft und bangt, dass es ihr gelingt, ihre Ziele zu erreichen.

    Mich hat das Buch fasziniert und gefesselt, da es neben interessanten geschichtlichen Hintergründen einen spannenden Komplott um das Bankenimperium bietet und starke weibliche Charaktere beschreibt.

    Für mich war dies das erste Buch von Pierre Lemaitre, aber in keinem Fall das Letzte, da ich seine Sprache sehr einnehmend und gelungen fand.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 19.03.2019 bei bewertet

    Die Farben des Feuers, von Pierre Lemaitre

    Cover:
    Diese trübe Stimmung und der nostalgische Flair gefallen mir gut und passen gut zum Buch.

    Inhalt:
    Bei der Beerdigung des Chefs des mächtigen Bankimperiums Péricourt, schlägt das Schicksal erstmals zu.
    Die Alleinerbin Madeleine ist geschockt und wie gelähmt, so dass sie sich für geschäftliche Angelegenheiten keine Zeit nimmt.
    Dies rächt sich und bald ist sie ruiniert und steht mit nichts in den Händen da.
    Doch Madeleine dreht den Spieß kurzerhand um und nimmt nach und nach an allen grausame Rache.

    Meine Meinung:
    Eine unglaubliche Geschichte.
    In den Schreibstil musste ich mich erst ein bisschen einlesen, ich empfand ihn als recht steif, was aber der damaligen Zeit finde ich sehr gut entspricht.
    Es gibt einen Erzähler (der z.B. auch den Leser direkt anspricht) , der aber nie benannt wird, oder bei dem wir erkennen wie er zur Geschichte steht. Am Ende des Buches ist er für mich quasi der “Theaterregisseur“.

    Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt.
    Erstens der Untergang von Madeleine, zweitens ihre Rache.
    Ab dem zweiten Teil fühlte ich mich wie in einem Theater.
    Alles ist bis ins kleines inszeniert, ich weiß genau es wurde erfunden und wird gespielt, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Denn auf der einen Seite läuft alles und für die Gegner (die doch auch nicht doof sind), läuft nichts mehr.
    Ab hier wurde es mir zu aufgesetzt, zu konstruiert, zu glatt und too much.
    Meine anfängliche Begeisterung begann zu bröckeln.

    Nichts desto trotz, werden wir einige Male total überrascht, vor allem zum Ende der ersten Teils.

    Wir erleben eine Gesellschaft in der es um unter anderem fast nur um Korruption, Gier nach Macht und Geld, Neid, Manipulation und Rache geht.
    Dann werden unglaublich viel andere gesellschaftliche Themen angesprochen: berufliche Stellung, sexueller Missbrauch, Pressefreiheit, bzw. Missbrauch, irreführende Werbung, Schweizer Nummernkonten, um nur einige zu nennen.
    Das erstarken des Naziregimes im nachbarlichen Deutschland nicht zu vergessen.

    Autor:
    Pierre Lemaitre, 1951 in Paris geboren, ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane und Kriminalromane.

    Mein Fazit:
    Ein unglaubliches Buch, das ich als Schauspiel gesehen habe, das mich in der ersten Hälfte total verblüfft hat, in der zweiten aber zu konstruiert und glatt war.
    Durch seine Vielfalt: Gesellschaftskritisch, menschliche Abgründe und Krimi, hat es mich trotzdem gut unterhalten.
    Deshalb von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 22.03.2019 bei bewertet

    Als der französische Bankier Marcel Péricourt im Jahr 1927 in Paris verstirbt, hat er zwar eine Erbin, doch die ist gar nicht darauf vorbereitet, ein Bankhaus zu führen. Es ist seine Tochter Madeleine. Ihr Mann sitzt wegen eines Skandals im Gefängnis. Sie verlässt sich auf ihren Onkel Charles Péricourt, der Prokurist in der Bank ist, und die Angestellten. Daher unterschreibt sie alles, ohne zu wissen, was sie da tut. Doch die Familie hat Neider, die die Gunst der Stunde nutzen, um ihr zu schaden. Aber Madeleine nimmt das nicht einfach hin. Um ihres Sohnes willen plant sie, sich zu rächen.
    Ich habe vor einiger Zeit das Buch „Opfer“ des Autors Pierre Lemaitre gelesen. Mir hat sein anspruchsvoller Schreibstil, der allerdings nicht so ganz einfach zu lesen ist, gut gefallen. Die Geschichte spielt in einer Zeit als die politischen Verhältnisse etwas wirr sind. Es deutet sich bereits an, dass es zum Krieg kommen könnte.
    Die Charaktere sind interessant, aber auch etwas überzeichnet. Niemand kam mir wirklich nahe. Frauen hatten in jener Zeit nicht allzu viele Rechte. Für alles benötigten sie die Zustimmung des Vaters beziehungsweise des Ehemanns. Nicht einmal einen Scheck durften sie unterschreiben. Madeleine braucht die Unterstützung männlicher Personen, leider gerät sie an die falschen, denn jeder verfolgt seine eigenen Interessen. Zunächst recht naiv, ändert sie sich und passt sich dem Stil ihrer Widersacher an. Gut überlegt geht sie ihre Rache an. Ich konnte ihre Motive nachvollziehen, mit ihr zu fühlen gelang mir allerdings nicht.
    Es ist eine Geschichte mit vielen Facetten. Mir hat dieser Roman gut gefallen, auch wenn es zwischendurch etwas langatmig wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny R., 17.01.2019 bei bewertet

    Madeleine ist die Tochter des berühmten französischen Bankiers Marcel Pericourt. Ihr Exmann sitzt nach einem landesweiten Skandal im Gefängnis. Als ihr Vater im Jahr 1927 stirbt steht sie ganz allein an der Spitze des Bankimperiums. Sie hat ein paar Vertraute, wie den Prokuristen Gustave Joubert und Leonce ihre jahrelange Freundin und Gesellschafterin, sowie ihren Liebhaber André Delcourt den sie als Hauslehrer für ihren Sohn angestellt hat. Schnell werden diese vertrauten Personen und auch Madeleines verschwenderischer Onkel Charles Pericourt neidisch auf ihr Erbe und versuchen mit hinterhältigen Mitteln an ihr Vermögen zu kommen. Madeleine schwört Rache und wehrt sich gegen den Komplott der ihr Leben zerstört hat.

    Das Buch beginnt sehr dramatisch mit dem Tod von Madeleines Vater und Pauls Sturz aus dem Fenster. Ich war sofort von der Geschichte um die Bankierstochter gefesselt. Da ihr Sohn Paul seit dem Unfall gelähmt im Rollstuhl sitzt, kümmert sich Madeleine nur um ihn und überlässt die Angelegenheiten der Bank komplett dem Prokuristen Gustave Joubert. Als Leserin ahnt man, dass das nicht gut gehen kann. Und es gibt noch andere Neider die gegen Madeleine einen Komplott schmieden.

    Besonders tragisch finde ich die Rolle die ihr Liebhaber und Pauls Hauslehrer spielt. Es ist wirklich schwierig, kein Mitleid mit der sympathischen Protagonistin zu haben! Obwohl mir Madeleines Verhalten zuerst recht naiv erschien, tat es weh zu lesen, wie sich alle gegen sie wenden und es auf ihr Erbe abgesehen haben. Madeleines Haltung ist aber nicht wirklich naiv. In dieser Epoche ist es absolut unüblich, dass Frauen an der Spitze eines Bankimperiums stehen und die Geschäfte führen.

    Doch Madeleine lässt sich nicht unterkriegen! Sie dreht den Spieß um und rächt sich an den Menschen, die ihr Leben zerstört haben. Dabei geht sie sehr raffiniert vor und die Geschichte wird spannend wie ein Krimi! Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.

    Madeleines Geschichte spielt in den 1920 er und 1930er Jahren und dem Autor ist es gelungen die Zeit durch seine detailreiche Sprache lebendig werden zu lassen. Man spürt die Gefahren durch den Faschismus in den Nachbarländern und die Angst der Menschen vor einem drohenden Krieg. Auch die Wirtschaftslage wird anschaulich vermittelt wie zum Beispiel durch die Erfindung des Düsenflugzeugs.

    Sehr gut gefallen hat mir der teilweise recht humorvolle und ironische Schreibstil des Autors, der den Leser / die Leserin häufig auch direkt anspricht. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr ausführlich, detailreich und glaubhaft dargestellt, so dass sie mir regelrecht ans Herz gewachsen sind.

    In meinen Augen ist dieses Buch ein sehr gelungener und absolut lesenswerter Roman!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina R., 23.02.2019 bei bewertet

    Madeleine Péricourt wehrt sich
    Mit "Die Farben des Feuers" setzt Pierre Lemaitre das mit dem Roman "Wir sehen uns dort oben" begonnene Porträt der Epoche zwischen den beiden Weltkriegen fort. Für Frankreich ist das eine Zeit mit großen wirtschaftlichen und politischen Problemen. Das Land hatte vergeblich gehofft, dass das unterlegene Deutschland für alle Schäden und Verluste aufkommen müsste.
    Als 1927 Marcel Péricourt, der Patriarch des Bankimperiums Péricourt, stirbt, erbt seine Tochter Madeleine einen unermesslichen Reichtum. Sie kann aber nicht einfach die Bank als seine Nachfolgerin leiten, weil Frauen in Führungspositionen damals undenkbar waren und sie zudem völlig unqualifiziert ist. So verlässt sie sich auf den langjährigen Prokurist Gustave Joubert, der eine Zeit lang als möglicher Ehemann für sie gehandelt wurde. Sie vertraut ihm genauso blind wie ihrer Haushälterin Léonce oder André Delcourt, ihrem Geliebten, dem Hauslehrer ihres 7jährigen Sohnes Paul. Dass von ihrem unfähigen Onkel Charles und seiner Familie keine Unterstützung zu erwarten ist, ist nach der für Charles enttäuschenden Testamentseröffnung klar. Nach kurzer Zeit ist Madeleine finanziell ruiniert und sozial ins Abseits geraten. Ihre größte Sorge ist jedoch ihr kleiner Sohn, der seit dem Fenstersturz am Tag der Beerdigung seines Großvaters im Rollstuhl sitzt und nie mehr wird laufen können. Nach dem Verrat all der Menschen, die ihr zuvor nahestanden, beschließt Madeleine zu kämpfen und sich in einem groß angelegten Rachefeldzug zurückzuholen, was ihr genommen wurde. Dabei hilft ihr ein Mann namens Dupré, der die Reichen hasst und Madeleine sehr effektiv unterstützt.
    Lemaitres Roman ist sowohl eine interessante Familiengeschichte als auch ein gut recherchiertes, detailgetreues Porträt einer Epoche. Dabei konfrontiert er den Leser nicht nur mit der Gefahr des heraufziehenden Krieges, sondern auch mit dem sich entwickelnden Faschismus in den Nachbarländern. Im eigenen Land herrschen Korruption, Steuerbetrug, Habgier und Neid. Eine käufliche Presse betreibt systematisch Desinformation. Alles geht den Bach runter. Das im französischen und deutschen Titel genannte Feuer bezieht sich auf die landesweit zunehmenden Steuerrevolten, die zu einer Revolution der benachteiligten Klassen zu werden drohen. Die einfachen Leute haben kein Vermögen, das sie auf Nummernkonten in der Schweiz transferieren könnten. Sie fühlen sich ausgebeutet, beraubt und enteignet (S. 342).
    Bei aller historischen Genauigkeit vermittelt Lemaitres Roman jedoch kein langweiliges Geschichtswissen. Es gibt zahllose Beispiele für Ironie und Humor, die dieses gut geschriebene Bild einer schweren Zeit nicht in Düsternis versinken lassen. Allerdings war die Lektüre für mich nicht mühelos. Man muss sich einlesen und akzeptieren, dass die Geschichte erst allmählich spannender wird, um schließlich einen regelrechten Sog zu entwickeln. Das Buch ist dennoch eine klare Empfehlung wert.

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    Sandra8811, 24.03.2019

    Rachefeldzug einer Mutter – Anspruchsvoller Roman mit Krimi-Elementen und ironischem Unterton

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
    Ich habe schon viel Positives über dieses Buch gehört und wollte mich selbst davon überzeugen. Der Klappentext deutet auf eine starke Frau in Frankreich vor dem zweiten Weltkrieg hin die sich alleine im Bankenwesen umherschlagen muss, das klang sehr interessant.

    Cover:
    Ich finde, dass das Cover ein bisschen Traurigkeit innehat. Die Frau, die im Regen alleine durch die Stadt geht. Man erkennt, dass es ein altes Foto sein muss, da darauf ein Oldtimer abgebildet ist und das Bild schwarz-weiß ist. Trotzdem gefällt mir das Cover sehr gut und es macht neugierig auf den Inhalt.

    Inhalt:
    Frankreich zwischen zwei Weltkriegen: Macht und Habgier beherrschen das Land, so auch bei Familie Péricourt. Madeleines Vater verstirbt und hinterlässt seiner Tochter als Alleinerbin sein Vermögen. Madeleine ist nun nicht nur für das Anwesen verantwortlich, sondern auch für die Bank Péricourt. Als ihr Sohn Paul aus einem Fenster stürzt, ändert sich Madeleines Leben plötzlich komplett.

    Handlung und Thematik:
    In diesem Buch werden viele Themen behandelt. Zuerst mal zur Haupthandlung: Madeleines Rachefeldzug gegen die Personen die ihr geschadet haben fand ich sehr amüsant zu lesen. Es war sehr ideenreich und dadurch mitreißend. Auch wenn viele Bankenbegriffe vorkamen, war es doch gut zu verstehen. Man merkte während der ganzen Handlung die Angespanntheit des drohenden zweiten Weltkrieges. Auch das nationalsozialistische Deutschland mit dem Reichskanzler wurde erwähnt und in die Handlung miteinbezogen. Man bekommt auch einen guten Einblick in die verschiedenen Gesellschaftsschichten, die damals vorherrschten. Nett fand ich, dass zum Schluss nochmal erzählt wurde, was aus allen wurde.

    Charaktere:
    Madeleine hat kein einfaches Leben. Sie muss nicht nur für Paul stark sein, sondern auch für eine Bank die Verantwortung tragen. Ihre Liebe und Aufopferung für Paul erinnerte mich etwas an eine Löwenmama. Ich mochte sie anfangs sehr, später wurde sie dann ein wenig krass (aber lest selbst!).
    Paul war nicht ganz so mein Fall. Er gab sich immer als armes Opfer und seine Entscheidungen und Ideen fand ich ein wenig unrealistisch.
    Vladi war meine Heldin in diesem Buch. Ich mochte ihre Art und ihre Einstellung. Schade fand ich, dass ihr Text nicht übersetzt wurde.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil konnte mich gleich fesseln. Die Erzählebenen fand ich gut gewählt und es las sich manchmal wie eine erzählte Geschichte. Der Autor verwendete immer wieder einen ironischen Unterton, was mich immer mal wieder schmunzeln ließ. Die Kapitellängen fand ich perfekt und es wirkte sehr Französisch. Es gab einige Überraschungen und manchmal fühlte es sich so an, als würde man einen Krimi lesen. Mir gefielen die Charaktere allesamt, alle hatten etwas Einzigartiges und wurden super beschrieben. Ich musste mich allerdings gewöhnen, dass manchmal die Personen mit Vornamen und manchmal mit Nachnamen erwähnt wurden.

    Persönliche Gesamtbewertung:
    Ich bin mit wenigen Erwartungen an das Buch gestartet und wurde überrascht. Auch wenn es manchen zu seicht oder zu konstruiert war, habe ich mich bestens amüsiert und konnte das Buch genießen. Mir gefiel vor allem, dass es manchmal mehr wie ein Krimi wirkte. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung ;-)

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