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    Herbstrose, 09.02.2019 bei bewertet

    Paris 1927: Der Trauerzug für den verstorbenen Bankier Marcel Péricourt, an dem alles was Rang und Namen hat und sogar der Präsident der Republik teilnimmt, setzt sich eben in Bewegung, als der 7jährige Enkel des Verstorbenen, Paul, aus dem Fenster des oberen Stockwerks der Villa fällt und auf dem Sarg landet. Er überlebt den Sturz schwerverletzt, ist aber fortan querschnittsgelähmt. Madeleine, die Mutter des Jungen und Alleinerbin des Bankenimperiums, kümmert sich aufopfernd um ihn, wobei sie vom Hauslehrer André und der Gesellschafterin Léonce tatkräftig unterstützt wird. Die Geschäfte überlässt sie vertrauensvoll Gustave Joubert, dem ehemaligen Vertrauten ihres Vaters und Prokuristen der Bank. Unbesehen unterschreibt sie alles, was man ihr vorlegt, was sich jedoch als großer Fehler erweisen sollte. Als Madeleine merkt, dass nicht jeder ihr Freund ist, ist es zu spät - die Bank ist ruiniert, ihr Vermögen veruntreut. Nun schmiedet sie einen perfiden Plan, um sich an den vermeintlichen Freunden zu rächen …

    Pierre Lemaitre, geb. 1951, war als Lehrer für Literatur in der Ausbildung von Bibliothekaren tätig, bevor er Schriftsteller und Drehbuchautor wurde. Für seine Werke erhielt er mehrere französische Auszeichnungen und bekam 2013 den wohl bedeutendsten französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt. Der Autor lebt heute in Paris.

    Was zunächst mit einem Knalleffekt beginnt und sich dann wie ein Familienroman liest, entwickelt sich bald zu einem psychologischen Sittenroman einer dekadenten Gesellschaft. Sei es der Dünkel der Oberschicht, die Überheblichkeit der Politiker oder die Selbstverliebtheit von Journalisten, alles wird vom Autor kritisch unter die Lupe genommen und treffsicher in die Handlung eingebunden. Der Schreibstil ist dabei recht anspruchsvoll und erfordert vom Leser ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, um dem komplexen Geschehen zu folgen. Die Sprache ist bildgewaltig und von großer erzählerischer Kraft, oftmals gewürzt mit tiefschwarzem Humor. Paris in der Zeit zwischen dem I. und dem II. Weltkrieg, die gesellschaftlichen Veränderungen sowie die schleichende Entwicklung zum Nationalsozialismus sind gut eingefangen und werden dem Leser von einem unbeteiligten Beobachter nahe gebracht, der ihn gelegentlich auch direkt anspricht. Die Charaktere mit ihren Dialogen sind sehr lebensecht und authentisch heraus gearbeitet. Jeder hat seine Ecken und Kanten die sie so realistisch wirken lassen, als würde es sich bei diesem Roman um einen Tatsachenbericht handeln. Einige Längen zwischendurch kann man dabei getrost vernachlässigen.

    Fazit: Ein gut gelungener, spannender Roman über die Rache einer Frau, die sich in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht anders wehren konnte.

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    Gelinde R., 19.03.2019

    Die Farben des Feuers, von Pierre Lemaitre

    Cover:
    Diese trübe Stimmung und der nostalgische Flair gefallen mir gut und passen gut zum Buch.

    Inhalt:
    Bei der Beerdigung des Chefs des mächtigen Bankimperiums Péricourt, schlägt das Schicksal erstmals zu.
    Die Alleinerbin Madeleine ist geschockt und wie gelähmt, so dass sie sich für geschäftliche Angelegenheiten keine Zeit nimmt.
    Dies rächt sich und bald ist sie ruiniert und steht mit nichts in den Händen da.
    Doch Madeleine dreht den Spieß kurzerhand um und nimmt nach und nach an allen grausame Rache.

    Meine Meinung:
    Eine unglaubliche Geschichte.
    In den Schreibstil musste ich mich erst ein bisschen einlesen, ich empfand ihn als recht steif, was aber der damaligen Zeit finde ich sehr gut entspricht.
    Es gibt einen Erzähler (der z.B. auch den Leser direkt anspricht) , der aber nie benannt wird, oder bei dem wir erkennen wie er zur Geschichte steht. Am Ende des Buches ist er für mich quasi der “Theaterregisseur“.

    Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt.
    Erstens der Untergang von Madeleine, zweitens ihre Rache.
    Ab dem zweiten Teil fühlte ich mich wie in einem Theater.
    Alles ist bis ins kleines inszeniert, ich weiß genau es wurde erfunden und wird gespielt, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Denn auf der einen Seite läuft alles und für die Gegner (die doch auch nicht doof sind), läuft nichts mehr.
    Ab hier wurde es mir zu aufgesetzt, zu konstruiert, zu glatt und too much.
    Meine anfängliche Begeisterung begann zu bröckeln.

    Nichts desto trotz, werden wir einige Male total überrascht, vor allem zum Ende der ersten Teils.

    Wir erleben eine Gesellschaft in der es um unter anderem fast nur um Korruption, Gier nach Macht und Geld, Neid, Manipulation und Rache geht.
    Dann werden unglaublich viel andere gesellschaftliche Themen angesprochen: berufliche Stellung, sexueller Missbrauch, Pressefreiheit, bzw. Missbrauch, irreführende Werbung, Schweizer Nummernkonten, um nur einige zu nennen.
    Das erstarken des Naziregimes im nachbarlichen Deutschland nicht zu vergessen.

    Autor:
    Pierre Lemaitre, 1951 in Paris geboren, ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane und Kriminalromane.

    Mein Fazit:
    Ein unglaubliches Buch, das ich als Schauspiel gesehen habe, das mich in der ersten Hälfte total verblüfft hat, in der zweiten aber zu konstruiert und glatt war.
    Durch seine Vielfalt: Gesellschaftskritisch, menschliche Abgründe und Krimi, hat es mich trotzdem gut unterhalten.
    Deshalb von mir 4 Sterne.

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    Gelinde R., 24.03.2019

    Die Farben des Feuers, von Pierre Lemaitre

    Cover:
    Diese trübe Stimmung und der nostalgische Flair gefallen mir gut und passen gut zum Buch.

    Inhalt:
    Bei der Beerdigung des Chefs des mächtigen Bankimperiums Péricourt, schlägt das Schicksal erstmals zu.
    Die Alleinerbin Madeleine ist geschockt und wie gelähmt, so dass sie sich für geschäftliche Angelegenheiten keine Zeit nimmt.
    Dies rächt sich und bald ist sie ruiniert und steht mit nichts in den Händen da.
    Doch Madeleine dreht den Spieß kurzerhand um und nimmt nach und nach an allen grausame Rache.

    Meine Meinung:
    Eine unglaubliche Geschichte.
    In den Schreibstil musste ich mich erst ein bisschen einlesen, ich empfand ihn als recht steif, was aber der damaligen Zeit finde ich sehr gut entspricht.
    Es gibt einen Erzähler (der z.B. auch den Leser direkt anspricht) , der aber nie benannt wird, oder bei dem wir erkennen wie er zur Geschichte steht. Am Ende des Buches ist er für mich quasi der “Theaterregisseur“.

    Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt.
    Erstens der Untergang von Madeleine, zweitens ihre Rache.
    Ab dem zweiten Teil fühlte ich mich wie in einem Theater.
    Alles ist bis ins kleines inszeniert, ich weiß genau es wurde erfunden und wird gespielt, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Denn auf der einen Seite läuft alles und für die Gegner (die doch auch nicht doof sind), läuft nichts mehr.
    Ab hier wurde es mir zu aufgesetzt, zu konstruiert, zu glatt und too much.
    Meine anfängliche Begeisterung begann zu bröckeln.

    Nichts desto trotz, werden wir einige Male total überrascht, vor allem zum Ende der ersten Teils.

    Wir erleben eine Gesellschaft in der es um unter anderem fast nur um Korruption, Gier nach Macht und Geld, Neid, Manipulation und Rache geht.
    Dann werden unglaublich viel andere gesellschaftliche Themen angesprochen: berufliche Stellung, sexueller Missbrauch, Pressefreiheit, bzw. Missbrauch, irreführende Werbung, Schweizer Nummernkonten, um nur einige zu nennen.
    Das erstarken des Naziregimes im nachbarlichen Deutschland nicht zu vergessen.

    Autor:
    Pierre Lemaitre, 1951 in Paris geboren, ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane und Kriminalromane.

    Mein Fazit:
    Ein unglaubliches Buch, das ich als Schauspiel gesehen habe, das mich in der ersten Hälfte total verblüfft hat, in der zweiten aber zu konstruiert und glatt war.
    Durch seine Vielfalt: Gesellschaftskritisch, menschliche Abgründe und Krimi, hat es mich trotzdem gut unterhalten.
    Deshalb von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

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    Langeweile, 18.03.2019

    Klappentext:

    Als der berühmte französische Bankier Marcel Péricourt im Jahr 1927 verstirbt, steht seine Tochter Madeleine , deren Exmann nach einem landesweiten Skandal im Gefängnis versauert, plötzlich völlig allein an der Spitze eines Bankimperiums - in einer Epoche, in der es Frauen nicht einmal gestattet war, selbst einen Scheck zu unterschreiben.
    Während Gustave Joubert, der Prokurist der Bank, Charles Péricourt,Madeleines verschwenderischer Onkel und André Delcourt, ihr Liebhaber mit dichterischen Ambitionen, um die junge Erbin und ihren Sohn schwirren wie Motten um das Licht, zeichnen sich am Horizont bereits die Vorboten des Zweiten Weltkriegs ab.
    Im Schatten von Börsenskandalen und politischen Wirrnissen arbeiten die Neider auf das Verderben der Familie hin. Doch für Madeleine ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen.
    Um ihres Sohnes willen beginnt sie, in einem Europa, dessen Kräfteverhältnisse sich zu dieser Zeit völlig verschieben, ihren ganz persönlichen Rachefeldzug zu planen....

    Meine Meinung:

    Zu Beginn hatte ich Probleme mich an den etwas außergewöhnlichen Schreibstil zu gewöhnen. Als mir das nach und nach gelang, gefiel mir die Geschichte gut, was zu einem großen Teil auch an dem einfließenden Humor und der Ironie lag, deren sich der Autor bediente.
    Er zeichnete gekonnt ein Bild der französischen Gesellschaft, wobei er auch einige historische Ereignisse in die Geschichte einfließen ließ. Das Bild der Protagonistin hob sich deutlich von dem ab, was zur damaligen Zeit dem gängigen Frauenbild entsprach.
    Nachdem sie durch ihre Familie um ihr Vermögen gebracht wurde, sann sie auf Rache und führte diese mit großer Energie durch. Unterstützung erhielt sie durch ihren Sohn Paul,Vladi ,eine polnische Krankenschwester und einen Freund.
    Auch wenn das Buch zwischendurch einige unnötige Längen hatte und teilweise in den allzu seichten Bereich abglitt, hat es mich gut unterhalten.

    Ein Kritikpunkt am Rande: ich hätte mir für die Sätze in polnischer Sprache eine Übersetzung gewünscht.

    Fazit:

    Trotz kleiner Schwächen ein lesenswertes Buch.

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    schokoflocke, 23.02.2019

    aris 1927-die strahlende und sorgenfreieZukunft von Madeleine,der Aleinerbin von Bank -Imperium,wird einfach ausgewischt.Bei der Beerigung ihres Vater stürzt Madeleine`s kleiner Sohn Paul aus dem Fenster und verletzt sich die Wirbelsäule,bleibt für immer gelehmt.Madeleine lenkt ihre ganze Aufmesksamkeit auf Paul und die Geschäfte und Hausführung überlässt sie dem Menschen den sie vetraut.Erst als sie ihr gesamtes Vermögen verliert und fast mittellos bleibt,merkt sie ,dass sie manipuliert und betrogen worden ist.Diese Erkenntnis weckt Madeleine`s Lebenswillen auf und sie beschliesst sich zu rächen...
    Um ganz ehrlich zu sein,hab ich nach der Inhaltsangabe was anderes erwartet.Ich dachte ,dass die historische Erreignisse (und die Zwischenkriegszeiten finde ich wirklich interessant) mehr in die Handlung angebunden wären,die bleiben aber im Hintergrund und dienen nur ab und zu für ziemlich abenteuerliche (und nicht gerade glaubwürdige) Entwicklungen.Auch bei Madeleine`s Charakter hab ich mich getäuscht.Ich dachte,dass sie sich über die Konventionen hinwegsetzt,an Stärke gewinnt und erfolgreich ein Imperium leitet...sie macht aber eine unerwartete Entwicklung von naiv und unbeteilig zum hart und skurpelllos.Ja,ich hab mich getäuscht,es aber auch schön wenn Bücher beim lesen überraschen.Und auch wenn ich was anderes erwartet habe,hab ich die Geschichte voller Intrigen,Geldgier und Rache einfach genossen.Der Schreibstil ist nicht ganz einfach zum folgen,bisschen blumig und sprunghaft,man muss sich einfach "reinlesen",aber spätenstens ab der Mitte hat mich die Geschichte gefesselt und ich konnte nur weiter lesen.Die Charaktere fand ich sehr interessant und gut gezeichnet,vorallem weil alle durch negative Charakterzüge auffallen,alle lügen,betrügen und für Geld sind sie für alles bereit.Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam,spannend und erfrischend anders.Kann ich nur weiterempfehlen.

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    Julia L., 09.05.2019 bei bewertet

    Rache, kalt serviert

    Ich gebe zu, Pierre Lemaitre hat es bei mir wirklich nicht leicht. Und doch gebe ich ihm immer wieder eine Chance, weil mich etwas Undefinierbares an seinem Schreibstil einfach fesselt.

    In "Die Farben des Feuers" erzählt er auf seine unnachahmliche Art die Geschichte von Madeleine, die nach dem Tod ihres Vaters plötzlich das Bankiersimperium der Familie erbt. Davon vollkommen überfordert und nur auf ihren (dank eines Unfalls auf der Beerdigung des oben genannten) querschnittsgelähmten Sohn fokussiert, verlässt sie sich auf die Hilfe anderer und vertraut dabei den falschen Leuten.
    Was anschließend passiert, bedingt die Entwicklung Madeleines zu einer starken Frau mit eisernem Willen.

    Wer den Klappentext des Buches gelesen hat, könnte ich davon leicht in die Irre und zu falschen Erwartungen verleitet sehen. Doch nach Beendigung des Buches ist es doch eine nicht vollkomen abwegige Zusammenfassung der Ereignisse, auch wenn sie viel Spielraum lässt.

    Auf teils sehr nüchterne und emotionslose Art erzählt Herr Lemaitre hier eine klassische Rache-Geschichte, die mich von den Intentionen her ein wenig an Der Graf von Montecristo erinnert. Und doch überrascht er mich durch Einwürfe und unerwartete Bemerkungen, die von tiefstem schwarzen Humor erfüllt sind und mich schmunzeln lassen. Allein durch die überspitzte Zeichnung seiner Figuren, die hinter ihren glänzenden Fassagen die tiefsten Abgründe offenbaren, bringt er seine Gesellschaftskritik hervorragend zum Ausdruck.

    Die Geschichte an sich hatte für mich einige Längen, die interessanten Passagen waren oftmals nicht vordergründig ersichtlich, man musste zwischen den Zeilen suchen, und doch bleibt sie im Gedächtnis hängen und regt zum Nachdenken an.

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    yellowdog, 13.01.2019

    Intrigen in dunklen Zeiten

    Eine bewährte Methode des preisgekrönten französischen Schriftstellers Pierre Lemaitre ist, am Anfang eine imposante, aufwändige Passage zu stellen. Ein Ereignis, das die kommenden Seiten des Romans und die das Schicksal der Figuren mitbestimmen werden. In Die Farben des Feuers ist eine eine Beerdigung eines Bankiers und der Sturz seines Enkels Paul. Diese Passage ist offensichtlich konstruiert, das war bei Lemaitres früheren Romanen (opfer, Drei Tage und ein Leben) auch schon so. Bei Lemaitre funktioniert diese Schreibmethode. Weniger sorgfältigen Autoren würde ich das nicht empfehlen.

    Die Farben des Feuers ist ambitioniert und zeigt eine großbürgerliche Familie im vornehmen Haus Pericourt in Paris, ein Gesellschaftsportrait ab 1927, das sich über einige Jahre erstreckt.
    Hauptfiguren sind Madeleine, die Tochter des Bankiers und ihr Sohn Paul, der im Rollstuhl sitzt. Dann gibt es noch das Personal und Madeleines geschäftliche Berater sowie der Hauslehrer Andre, der Journalist werden möchte sowie Onkel Charles. Schon bald wird das Leben aller von Intrigen bestimmt und die Zeiten werden immer düsterer. Schließlich wird Madeleine um all ihr Geld gebracht. Wechselhafte Jahre folgen.

    Ein Roman mit Komplexität und starke Figuren, jeoch nicht ohne Schwächen,die sensibel dargestellt werden.

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    Bücherwurm78, 28.02.2019

    Das Buch beginnt dramatisch, mit der Beerdigung von Marcel Péricourt und dass sich sein 7jähriger Enkel Paul aus dem Fenster stürzt. Ist er von selbst und aus eigenem Willen gesprungen? Madeleine Péricourt steht eine schwierige Zeit bevor. Sie ist Alleinerbin ihres Vaters und steht damit an der Spitze eines Bankimperiums und kümmert sich aber in erster Linie um ihren Sohn, der seit dem Sturz im Rollstuhl sitzt.


    Im Großen und Ganzen hat mir der Roman recht gut gefallen. Dies lag aber vor allem an der 2. Hälfte des Buches. Durch den ersten Teil habe ich mich ein bisschen durchkämpfen müssen. Da fand ich die Erzählung um die Beerdigung, den Sturz von Paul, dessen Rückkehr ins Haus und das Weiterleben mit der Behinderung etwas langatmig. Aber der „Rachefeldzug“ von Madeleine gegen Gustav Joubert, ihren Onkel Charles, Leonce und ihren früheren Geliebten André Delcourt war dann sehr spannend geschrieben. Ich hatte bereits „Opfer“ von Pierre Lemaitre gelesen, welches mich gar nicht überzeugt hat, vor allem aufgrund des Schreibstils. Dieses Buch fand ich besser geschrieben und las sich besonders im 2. Teil, auch aufgrund des Spannungsgehalts, dann sehr flüssig.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 13.01.2019 bei bewertet

    Intrigen in dunklen Zeiten

    Eine bewährte Methode des preisgekrönten französischen Schriftstellers Pierre Lemaitre ist, am Anfang eine imposante, aufwändige Passage zu stellen. Ein Ereignis, das die kommenden Seiten des Romans und die das Schicksal der Figuren mitbestimmen werden. In Die Farben des Feuers ist eine eine Beerdigung eines Bankiers und der Sturz seines Enkels Paul. Diese Passage ist offensichtlich konstruiert, das war bei Lemaitres früheren Romanen (opfer, Drei Tage und ein Leben) auch schon so. Bei Lemaitre funktioniert diese Schreibmethode. Weniger sorgfältigen Autoren würde ich das nicht empfehlen.

    Die Farben des Feuers ist ambitioniert und zeigt eine großbürgerliche Familie im vornehmen Haus Pericourt in Paris, ein Gesellschaftsportrait ab 1927, das sich über einige Jahre erstreckt.
    Hauptfiguren sind Madeleine, die Tochter des Bankiers und ihr Sohn Paul, der im Rollstuhl sitzt. Dann gibt es noch das Personal und Madeleines geschäftliche Berater sowie der Hauslehrer Andre, der Journalist werden möchte sowie Onkel Charles. Schon bald wird das Leben aller von Intrigen bestimmt und die Zeiten werden immer düsterer. Schließlich wird Madeleine um all ihr Geld gebracht. Wechselhafte Jahre folgen.

    Ein Roman mit Komplexität und starke Figuren, jeoch nicht ohne Schwächen,die sensibel dargestellt werden.

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    Jonas1704, 10.03.2019

    Madeleine wächst in der sehr reichen Bankiersfamilie Pericourt wohlbehütet auf. Als junge Frau heiratet einen schönen, erfolgreichen Mann und bekommt einen Sohn. Ihr Leben scheint in geregelten Bahnen zu laufen, doch dies soll sich schnell ändern. Als ihr Vater stirbt wird aus Madeleine die Erbin eines nicht unbeträchtlichen Vermögens und des Bankhauses der Familie. Doch unkluge Schachzüge und der schwerwiegende Unfall ihres Sohnes Paul, der ihn queschnittgelähmt lässt, führen sie zum finanziellen Ruin. Dafür sorgen auch ihre angeblichen Freunde, der Prokurist Gustave Joubert, den sie sogar heiraten sollte, der Hauslehrer André Delacourt, der ihr heimlicher Liebhaber war, sogar ihr Bruder, alle sie verfolgen andere Interessen.
    Doch Madeleine schwört auf Rache und beginnt ihren Plan langsam und mir Hilfe des Detektivs Mr. Dupré. Fazit: Lesenswerte Unterhaltungsliteratur, die von Zeit zu Zeit sogar ziemlich spannend wurde. Pierre Lemaitre schafft es auch diesmal den Leser zu fesseln vor allem im zweiten Teil des Buches.

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    Hortensia13, 11.07.2019 bei bewertet

    Madeleine steht plötzlich alleine da, als ihr Vater, der berühmte französische Bankier Marcel Péricourt, 1927 beerdigt wird. Alleine mit ihrem kleinen Sohn erbt sie das Bankimperium und soll sich dabei zeitgemäss verhalten. Umschwirrt von allerlei Männern, die sehr auf ihr eigenes Wohl achten, gerät Madeleine immer mehr an den Abgrund. Doch Madeleine ersinnt einen Rachefeldzug, der niemand kommen sieht.

    In der Zwischenkriegszeit gab es viele politischen Verwicklungen, die in diesem Buch auch ihren Platz fanden. Zeitweise wars mir etwas zuviel, aber das liegt daran, dass ich keine besondere Vorliebe dafür habe. Der Schreibstil ist auch eigen. Es scheint, dass ein Erzähler die Geschichte dem Leser näher bringen will. Dabei fliesst eine Situation in die andere und man muss sich konzentrieren, dass man den Faden nicht verliert. Trotzdem fand ich die Berechenheit von Madeleine faszinierend. Sehr subtil, spannend und immer wieder unerwartet. Das macht den Roman fast zu einem Krimi. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne.

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    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 14.03.2019

    Ein ganz besonderer Rachefeldzug

    Zwar erbt Madeleine nach dem Tod ihres Vaters die Bank und ein ziemliches Vermögen, doch sie kennt sich zuwenig aus, um die Zügel in der Hand zu behalten. Es ist der Vorabend des Zweiten Weltkriegs, Frauen werden schlecht ausgebildet und haben wenig Rechte. Das machen sich ihr Onkel und ihr ehemaliger Verlobter zunutze, sie beraten sie schlecht, so dass Madeleine plötzlich mit ihrem behinderten Sohn die Bank und das Vermögen verliert. Doch einige Jahre später tüftelt sie einen Plan aus, wie sie einen ganz persönlichen Rachefeldzug umsetzen kann.

    Mit einem Augenzwinkern und viel schwarzem Humor beginnt das Buch, eigentlich eine traurige Angelegenheit, denn der Vater soll zu Grabe getragen werden, mit ganz viel Pomp und Gloria. Doch unversehens findet sich Madeleine mit ihrem Sohn im Krankenhaus wieder, denn er ist aus dem Fenster auf den Sarg gesprungen. Und plötzlich ist alles anders – für Madeleine, aber auch für den Leser, der mit der besorgten Mutter mit dem verletzten Kind ins Krankenhaus fährt. Dies ist nur eine der überraschenden Wendungen, die der Autor in die Geschichte einbaut. Er lässt seine Protagonistin samt Sohn durch ein tiefes Tal gehen, nur um danach mit ihr einen furiosen Rachefeldzug durchzuziehen. Das birgt einiges an Situationskomik in sich, und mehr als einmal denkt man: „Ja, genau richtig.“ Feinsinnig verwebt der Autor verschiedene Genres miteinander, historischer Roman, Krimi, Unterhaltungsroman, Gaunerkomödie, Gesellschaftskritik, alles ohne erhobenen Zeigefinger, sondern immer aus der Sicht seiner Figuren. Schnell ist der Leser mittendrin in einer Geschichte, die trotz mancher Schwächen einfach mitreißend geschrieben ist.

    Zunächst entsetzt, zunehmend aber vergnügt habe ich Madeleines Geschichte verfolgt und habe die Lektüre sehr genossen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle fünf möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 15.01.2019

    Pierre Lemaitre entführt uns in das Frankreich der Zwischenkriegszeit. Die Armen sind nach wie vor arm und die Reichen werden immer reicher. Die Privatbank Péricourt gehört ebenfalls zu den Gewinnern. Doch mit dem Tod des Patriarchen 1927 wendet sich das Blatt, zumal sich, während der Trauerzug am Palais Péricourt vorbeizieht, die persönliche Tragödie seiner Tochter Madelaine ereignet: Ihr siebenjähriger Sohn Paul stürzt aus einem der oberen Stockwerke und bleibt schwer verletzt auf dem Sarg seines Großvaters liegen. Paul überlebt, ist aber querschnittgelähmt. Madeleine muss all ihre Kraft in die Betreuung ihres Kindes stecken und ahnt nicht, dass ihre Vertrauten sie schändlich hintergehen.

    Letztendlich ist das Vermögen aufgrund einer gewagten Spekulation ihres Bankvorstandes genauso verloren wie das Palais und die Bank. Einzig die polnisch sprechende Pflegerin hält noch zu Madelaine und ihrem Sohn.

    Als Madelaine hinter die Drahtzieher dieser Machenschaften kommt, begibt sie sich auf einen subtilen Rachefeldzug.

    Meine Meinung:

    „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird.“

    Mit dieser Redewendung kann Madelaines Wandlung von der behüteten Tochter zur starken, überlegten Frau bestens umschreiben. Es dauert eine Weile bis Madelaine ihre Widersacher und deren wunde Punkte ausfindig gemacht hat. Auch der Grund, warum Paul damals aus dem Fenster gestürzt ist, offenbart sich. Alles, was die ehemaligen Vertrauten, Familienmitglieder und Angestellten Madelaine und Paul angetan haben, kommt, um im Bankenjargon zu bleiben, mit Zins und Zinseszins zurück.

    Lemaitres Schreibstil ist gewaltig, anspruchsvoll und fordert einige Konzentration, da immer wieder auch die Weltgeschichte eine feste Größe in diesem Roman ist. Die häufigen Perspektivenwechsel machen dieses Buch zu einer fesselnden Lektüre.
    Die Charaktere sind ausgefeilt und neigen, wie Madelaine und Paul, zu überraschenden Entwicklungen, die man so nicht für möglich gehalten hat.

    Fazit :

    Ein großartiges Werk, dem ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe.

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