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  • 5 Sterne

    34 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea R., 24.01.2021

    „Es ist leicht, um die möglichen Lebensvarianten zu trauern, die wir nicht leben“ (Matt Haig)
    Mit seinem Buch „Die Mitternachtsbibliothek“ schreibt Matt Haig eine Geschichte über Gefühle, die wohl jeder schon einmal hatte. Das Gefühl, nicht am richtigen Platz zu sein, versagt zu haben, die falschen Entscheidungen getroffen zu haben und sein Potenzial nicht ausgeschöpft zu haben. Nicht das Leben zu leben das man leben könnte. All diese Gefühle packt er in seine Protagonistin Nora Seed, die zu Anfang des Buches aus kaum etwas anderem zu bestehen scheint als Reuegefühlen und Bedauern über die Entscheidungen, die sie getroffen hat und die sie nun zu einem Leben geführt haben, das ihr unvollkommen und vergeudet erscheint. Als dann auch noch ihre Katze stirbt, läuft das Fass über und Nora beschließet, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Doch sie landet in einer endlosen Bibliothek, in der jedes Buch eine andere Version ihrer selbst ist. Endlose Paralleluniversen, jedes Buch ein Leben, das auf einer Entscheidung in eine andere Richtung basiert. Und Nora soll das Leben finden, in dem sie im Gegensatz zu ihrem Ursprungsleben, glücklich sein kann.
    Mit wunderschönen, eingängigen und zum Nachdenken anregenden Worten erzählt Haig eine Geschichte, über eine depressive Frau, die im Laufe des Buches so vieles über sich selbst und ihr Leben lernt. Dass man nicht glücklich sein kann, wenn man nur danach strebt, den Traum anderer für einen selbst zu verfolgen. Dass, egal in welchem Leben, immer negative Gefühle bleiben und man nie ganz zufrieden ist mit dem, was man hat. Denn heute gibt es so unglaublich viele Möglichkeiten, dass man immer das Gefühl hat, etwas zu verpassen. Der Schreibstil des Buches hat mich total gefangen genommen und mich eingesaugt in diese besondere Geschichte, die so traurig und ausweglos beginnt und einen am Ende total erfüllt, hoffnungsvoll und lebensbejahend zurücklässt. Die Charakterentwicklung von Nora war total ausgefeilt und nachvollziehbar und es war so schön, ihr dabei zuzusehen, wie sie immer mehr zurück ins Leben uns zu sich selbst fand. Und erkannt hat, dass sie nicht an jedem Fehler alleine die Schuld trägt, dass nicht immer alles zu ausweglos ist, wie es scheint, sondern dass man manchen Dingen einfach noch etwas Zeit geben muss. Gepaart mit Witz, Philosophie, einer Menge Schach und einer bodenständigen physikalischen Erklärung für die Geschichte nimmt der Autor einen mit auf eine Reise, die sich nicht nur um Nora, sondern auch um einen selbst dreht. Und das Ganze verpackt in einen fesselnden, spannenden Roman, den man bereits nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen kann. Besonders hervorzuheben sind auch die vielen Leben und Facetten, die der Autor in nur einem Buch und manchmal nur in ein paar Sätzen kreiert hat.
    „Wir wissen nicht, ob irgendeine andere Version besser oder schlechter gewesen wäre. Diese Leben existieren, das ist wahr, aber wir selber existieren auch. Und darauf müssen wir und konzentrieren.“ (Matt Haig)
    Dieses Buch gibt einem so vieles, vor allem das Gefühl, nicht alleine zu sein mit negativen Gedanken und Reuegefühlen. Es gibt aber auch Hoffnung, Freude und eine Anleitung zum Glück. Ich hatte das Gefühl, der Autor hat mit dem Buch auch einen Teil seiner eigenen Gefühlswelt preisgegeben und seine eigenen Erfahrungen in Worte gebracht, was das Buch wunderschön, echt und greifbar macht. Es ist nicht voller sinnloser, übertriebener „schlauer“ Sprüche, sondern hat durch weise Worte eine Saite zu mir im Klingen gebracht und ich bin sicher, dass ich noch lange über diese Geschichte nachdenken werde und die ermutigende Botschaft, die sie übermittelt. Es werden aktuelle Themen aufgegriffen, wie die sozialen Medien, die einem das Gefühl suggerieren, immer mehr haben zu können und besser sein zu können, als man gerade ist und dadurch einen unglaublichen Druck ausüben. Es geht um Depressionen, darum, dass man auch durch Ruhm nicht zwangsläufig glücklich wird, darum, zu sich selbst zurück zu finden und aus dem eigenen Leben das zu machen, was man will. Aber auch darum, nicht immer zurück zu denken und die „was wäre wenn“-Fragen endlos im Kopf zu wiederholen.
    Eine erstaunliche schriftstellerische Leistung, die mich ganz besonders berührt hat und lange unvergessen bleiben wird. Ich glaube, dieses Buch kann jeden ansprechen und ihm einen neuen Blick auf sein eigenes Leben geben und ich empfehle das Buch wärmstens weiter.
    „Es reicht, eine einzige Person zu sein. Es reicht, eine einzige Existenz zu leben.“ (Matt Haig)

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  • 5 Sterne

    35 von 47 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Catharina L. - @BreathOfThePages, 09.03.2021

    Die Idee der Mitternachtsbibliothek hat mich sofort angesprochen und Matt Haig hat sie einfach meisterhaft umgesetzt.

    Es ist unglaublich wie der Autor es schafft so eine komplexe Geschichte mit so wenigen Worten und auf so wenigen Seiten niederzuschreiben. Er hat einen absolut wortgewaltigen, aber auch sehr sensiblen Schreibstil.

    Die Aussagen in der Geschichte sind universell zu verstehen und regen zum Nachdenken an. Es ist philosophisch und obwohl gerade am Anfang ein sehr melancholischer Ton herrscht, gefällt mir die Entwicklung, die Nora und die gesamte Geschichte nimmt.

    Ich möchte nicht zu viel verraten, denn das würde einem den Spaß nehmen. Doch diese Reise, die wir mit Nora von ihrem absoluten Tiefpunkt aus erleben muss erlebt werden. Darüber mit jemandem zu sprechen, der nicht dabei war, ist schwierig. Aber jeder, der ein fantastisches Abenteuer, aber auch eine emotionale und tiefgründige Reise erleben möchte sollte sich diese Buch genauer ansehen.

    Ich denke, dass ich diese Buch auch noch in zehn Jahren in die Hand nehmen werde, um zu meinen Lieblingsstellen zu blättern und die Gefühle, die es in mir ausgelöst hat, noch einmal zu erleben.

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  • 3 Sterne

    10 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika T., 19.04.2021

    Nora Seed leidet schon seit längerem an Depressionen und innerhalb eines Tages wird sie arbeitslos und ihre heißgeliebte Katze stirbt. Ihre Eltern sind auch tot und ihre einzige Freundin lebt in Australien. Nora sieht keinen Sinn mehr im Leben und will sich umbringen. Doch es gelingt ihr nicht, denn als sie die Augen öffnet, ist sie in der Mitternachtsbibliothek gelandet. Die Bibliothekarin, Mrs. Elms, kennt sie noch aus ihrer Kindheit. Alle Bücher, die im Regal stehen, sind Geschichten über ihr eigenes Leben. Was wäre passiert, wenn sie in der Vergangenheit andere Entscheidungen getroffen hätte. So probiert Nora ein Leben nach dem anderen aus, um das zu finden, in dem sie glücklich ist. Doch sie muss immer wieder feststellen, dass es nicht so einfach ist und dass jedes Leben anders, aber auch mit Schattenseiten behaftet ist.

    Die Grundidee zu dem Buch hat mir richtig gut gefallen und es ist etwas ganz anderes als die üblichen Romane. Ich habe vorher noch nie etwas von diesem Autor gelesen, jedoch schon viel Positives über ihn gehört. Ich war etwas verwundert, dass manche Leben von Nora mit ein paar Sätzen abgehandelt wurden und es so viele verschiedene Leben gab, von denen erzählt wurde. Mir hätte es besser gefallen, wenn Nora nur einige wenige Leben ausprobiert hätte, das einzelne Leben aber etwas detaillierter gestaltet worden wäre. Mit Nora konnte ich nicht so richtig warm werden und das hat sich auch bis zum Ende des Buches nicht geändert. Insgesamt war das Buch kurzweilig und angenehm zu lesen und die Geschichte an sich hat mir auch gut gefallen. Ich hätte mir nur etwas mehr Details und eine größere Verbindung zu Nora gewünscht.

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  • 3 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sara H., 21.03.2021

    Der Titel des Buches hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Cover ist wunderschön. Der Klappentext hörte sich nach einer einzigartigen Geschichte an. Daher habe ich mich dazu entschieden dieses Buch zu lesen.

    Die Frage nach dem Wenn und Aber ist für uns Menschen gut verständlich und eignet sich gut als Hauptkontext für einen tiefgründigen Roman, aus dem man Lehren ziehen kann.
    Der Text ist einfach geschrieben und angenehm zu lesen.

    Die Protagonistin ist Nora und ihr Leben ist bedrückend, trist und nicht mit Lebensfreude gefüllt.
    Nachdem sie sich das Leben nimmt, kommt sie in die Mitternachtsbibliothek und erhält in dieser „Zwischenstation“ Einblicke in alternative Leben ihrer selbst.

    Die Geschichte regt einen zum Nachdenken über das eigene Leben und generell über Entscheidungsfindung an.
    Immer wieder werden Zitate großer Persönlichkeiten gennant, nach jeden Ausprobieren eines anderen Lebens von Nora. Die „Weisheiten“ tragen wenig aussagekräftig und wiederholen sich in ihrer Bedeutung. Ihre Stimmung verändert sich stets schlagartig zum Positiven. Ihre mentale Krankheit wird nur sehr oberflächlich behandelt und als „kleiner Makel“ dargestellt, den man mit ein paar Änderungen eliminieren kann. Auch die Aussage des Buches, dass man in einem anderen Leben sein Glück findet, gefällt mir nicht, da dies impliziert, dass das reale Leben keinen Sinn hat und man sowieso nie Glück erfahren kann, ohne die Experimente in der Mitternachtsbibliothek.


    Eine gewisse Spannung bestand schon, dennoch fand ich die Umsetzung lückenhaft und ich hätte mir Tiefe in dem Sinne gewünscht, dass Noras Krankheit mehr beleuchtet und die Ursachen hierfür näher beleuchtet werden.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chipie2909, 22.01.2021

    Du musst das Leben nicht begreifen. Du musst es nur leben

    Oh, wie habe ich mich gefreut, als ich las, dass Matt Haig ein neues Buch veröffentlicht! Die Mitternachtsbibliothek ist nach „Wie man die Zeit anhält“ mein zweites Buch von diesem außergewöhnlichem Autor und als ich den Klappentext gelesen habe, war es um mich geschehen. Auch das Cover ist einfach bezaubernd und ich finde es wunderschön, wie der Schutzumschlag glitzert. In diesem Werk geht es um Nora Seed, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht. Mehr noch, sie wünscht sich zu verschwinden, einfach nicht mehr da zu sein und versucht, sich das Leben zu nehmen. Doch anstatt tot zu sein, findet sie sich in einer Bibliothek wieder. Und dort hat sie plötzlich die unfassbare Möglichkeit herauszufinden, was alles passiert wäre, wenn sie im Leben andere Entscheidungen getroffen hätte. Jedes einzelne Buch bringt sie in ein anderes Leben und sie kann sich unendlich ausprobieren. Findet sie in einem der Bücher ihr Wunschleben? Kann man überhaupt in einem anderen Leben glücklich sein, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?

    Mein Eindruck vom Buch:
    Ich habe das Buch gerade beendet und es hat mich tief berührt. Schon immer hat mich dieser „Butterfly Effect“ fasziniert… die unendlichen Möglichkeiten, die sich einem im Leben auf tun. Dieses „was wäre wenn“. Auch wenn ich nicht an meinen eigenen Entscheidungen zweifle und alles nochmal genauso machen würde: Dieses Thema hat etwas Fesselndes. Und Matt Haig hat in seinem Buch diesen Bereich so unglaublich berührend beleuchtet. Nora Seed habe ich von der ersten Seite gemocht und der Autor hat mit ihr eine total authentische Figur geschaffen. Ihre Verzweiflung ist in jeder Silbe zu spüren und ich konnte mir richtig vorstellen, Nora wirklich zu kennen. Sie ist Mensch durch und durch und ich habe sie so wahnsinnig gerne auf ihrem Weg begleitet. Ich hatte ständig das Gefühl, Nora Seed könne auch in meinem Umfeld existieren. Dieses Buch ist nur 320 Seiten dünn, hat teilweise extrem kurze Kapitel und normalerweise lese ich so ein Buch in einem Rutsch durch. Dies ging aber mit der Mitternachtsbibliothek nicht, denn diese Geschichte ist so berührend, so tief, dass ich manche Kapitel erst sacken lassen musste, bevor ich weiterlesen konnte. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei irgendeinem anderen Buch so oft innehalten musste. Schon in „Wie man die Zeit anhält“ fiel mir Matt Haigs melancholischer Schreibstil auf und dies ist auch hier der Fall. Ich liebe seine Art zu schreiben einfach! Er versteht es meisterhaft, seine Leser nachdenklich zu stimmen… Seiten im Leben aufzuzeigen, an die man vor lauter Alltag gar nicht mehr denkt und tief in einem verschüttet sind. Er zeigt auf eine wahnsinnig empathische Art und Weise auf, was im Leben wirklich wichtig ist. Nora Seed wird vielen Lesern eine gute Freundin werden, aber nicht nur sie ist eine bedeutende Figur in diesem Buch. Nein, auch die Bibliothekarin Mrs Elm ist mit Tiefe und einem „Wohlgefühl“ von Matt Haig gezeichnet worden. Sie habe ich ebenso wie Nora sofort ins Herz geschlossen und ich wünsche jedem im Leben eine Mrs Elm.

    Fazit:
    Dieses Buch hat die Kraft, Leben zu ändern. Ich habe selten ein Buch gelesen mit dieser Art der Tiefe und ich kann es wirklich nur jedem ans Herz legen! Lasst euch verzaubern von Nora Seed und der Mitternachtsbibliothek, die so viel in euch bewegen kann. Für mich gehört dieses Werk definitiv zu meinen Herzensbüchern! DANKE Matt Haig!

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  • 3 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianna T., 10.02.2021

    Potenzial nicht ausgeschöpft

    Nora Seed nimmt sich das Leben. Sie geht in einen Schwebezustand zwischen Leben und Tod über und landet in der Mitternachtsbibliothek. Dort kann sie alle Leben ausprobieren, um die sie trauert und kann die Entscheidungen rückgängig machen, die sie am meisten bereut.

    Die Geschichte ist anfänglich eher bedrückend, Nora's Leben hoffnungslos. Das Herunterzählen der Stunden vor ihrem Suizidversuch wirkt etwas makaber. Kapitelweise spitzt sich die Situation immer mehr zu, insofern erhöht der Herunterzählen auch die Spannung. Die Hoffnung richtet sich dabei auf die Ausgestaltung des Lebens nach ihrem Tod. Haigs Idee mit der Bibliothek zwischen Leben und Tod ist interessant und eröffnet Nora Möglichkeiten ihr Leben zu überdenken. Die Geschichte bekommt dadurch mehr Tiefe und macht nachdenklich. Aber was ist denn die Lösung? Muss man einfach nur das "richtige" Leben wählen? Dieser Teil des Buches, die Suche nach dem richtigen Leben, zieht sich für mich sehr in die Länge. Die Leben werden negiert, als wäre mit einer Enttäuschung schon alles an dem Leben falsch. Das erscheint mir zu platt und die Botschaft falsch. Die weiteren Entwicklungen erscheinen mir dann stimmiger und söhnen mich mit der Geschichte aus. Es mag sein, dass das Ende zu schön ist. Es gibt aber nichts über eine hoffnungsvolle Botschaft und die findet sich hier.
    Nora wirkt, trotz der tiefen Einblicke in ihr Seelenleben, unnahbar. Ihre Entwicklung wirkt ein wenig aufgesetzt, weil sie schnell passiert. Die anderen Charaktere tauchen nur als Randfiguren auf und haben wenig Tiefe. Schade!
    Hinzu kommt, dass sich die Geschichte merkwürdig entwickelt, nicht erst als sogenannte "Slider" thematisiert werden. Es erklärt sich nicht immer, weswegen bestimmte Ereignisse/Menschen für die Geschichte wichtig sind. Es wird zu viel angeschnitten, aber nicht vertieft. Die Umsetzung der Thematik wirkt auf mich platt und entfaltet nicht ihr Potenzial. Das zeigt sich auch darin, wie Depressionen, Selbstverletzungen und Panikattacken zwar als Thema eingebracht, aber nicht immer mit den Ereignissen verbunden werden. Es ist, als stehe ein Elefant im Raum.

    Ein fantasievoller Roman, der sein Potenzial nicht ausschöpft. Mit einigen Längen und Merkwürdigkeiten, doch letztendlich einer hoffnungsvollen Botschaft.

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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 20.02.2021 bei bewertet

    Leben gehen

    Inhalt:
    Nora sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben und beschließt, dem ein Ende zu setzen. Doch anstatt zu sterben, findet sie sich in der Mitternachtsbibliothek wieder. Hier sind die Regale angefüllt mit unendlich vielen Büchern, die Noras mögliche Leben erzählen. Hier kann sie sich auf die Suche nach dem perfekten Leben machen, was gar nicht so einfach ist …

    Meine Meinung:
    Ja, Matt Haig hätte vielleicht mehr in die Tiefe gehen können, aber auch so gibt dieser Roman genügend Anstöße, über das eigene Leben und dessen Sinn oder Unsinn nachzudenken.

    Mit der Protagonistin Nora konnte ich mich gut identifizieren. Sicher findet jeder Mensch einen Teil von sich in einem Teil von ihr wieder. Sie versucht es vielen Leuten recht zu machen, was bekanntlich in den seltensten Fälle gutgeht. Oft bleibt man dabei selbst auf der Strecke, so auch Nora, zumal sie sowieso schon durch Depressionen vorbelastet ist. Hier hat der Autor wohl auch wieder seine eigene Depression verarbeitet, wie er das oft in seinen Bücher tut.

    Mir hat es gut gefallen, wie Nora von Leben zu Leben reist, um herauszufinden, was sie wirklich will, was gut für sie ist, wo sie glücklich werden kann. Und auch wenn man sich schon bald denken kann, worauf das alles hinausläuft, ist die Reise doch sehr interessant und vielfältig. Auch ein paar kleine Überraschungen sind eingebaut.

    Die Idee der Paralleluniversen ist faszinierend. Die Frage, was wäre, wenn man sich an einer bestimmten Stelle des Lebens anders entschieden hätte, kommt auf. Es zeigt sich, dass jede Entscheidung Folgen hat, seien sie nun positiv oder negativ, wobei es sein kann, dass sich eine Entscheidung für den einen positiv auswirken kann, für den anderen aber negativ. Insofern gibt es nicht unbedingt ein Richtig oder Falsch. Es gilt den eigenen Weg zu finden und das Beste daraus zu machen. Die Möglichkeiten sind unendlich vielfältig.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lesebiene, 24.01.2021 bei bewertet

    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist für mich eines der bewegendsten meines Leselebens, selten hat mich ein Buch so kalt erwischt und mich mitten ins Herz getroffen, wie die "Mitternachtsbibliothek".

    Denn jeder von uns kennt es, dass wir uns fragen, "was wäre gewesen, hätten wir uns in diesem Moment des Lebens anders entschieden?" Und genau auf dieser so empfindlichen und schwierigen Ausgangssituation baut der Autor seine Geschichte auf, die mich mehrere Male zu Tränen gerührt hat und mich so stark bewegt hat, dass ich es das ein oder andere Mal sogar zur Seite legen musste. Dabei ist Matt Haig nie rührselig oder übertrieben, sondern stets sehr sensibel, und die Emotionalität wird nie zu sehr in den Mittelpunkt gedrängt, sondern entsteht, fügt sich einfach durch das Erzählen selbst und genau dadurch wirkt es noch realistischer und emotionaler auf den Leser.

    Der Schreibstil des Autors ist ebenso literarisch fein erzählt und man fliegt auf eine sehr angenehme, entschleunigte Art durch dieses Buch und verliebt sich währenddessen, in eine so großartig und wunderschön erzählte Geschichte, die mir sehr an die Nieren geht und dennoch so hoffnungsvoll und lebensbejahend ist.

    Mein Fazit:
    Ein ganz wunderbares Buch!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 16.02.2021

    "Was wäre wenn" hat sich bestimmt jeder schon einmal gefragt. Nora Seed auch, aber dennoch ist sie sehr überrascht, als sie nach ihrem Selbstmordversuch in eine Zwischenwelt gerät in der sie mittels Bücher in jede Version ihres Lebens einsteigen kann. Wenn sie irgendwo irgendwann eine andere Entscheidung getroffen hätte wäre ihr Leben ganz anders verlaufen.

    Ziel der Übung ist ein bisschen wie bei Faust. Das Leben zu finden, das sie zu 100% zufrieden stellt und wo sie am liebsten sagen würde "verweile doch du bist so schön". Ansonsten kehrt sie immer wieder in die Mitternachtsbibliothek zurück. Und das tut sie des öfteren, denn auch wenn sie eine Entscheidung, die sie später bereute, nun revidieren konnte so ergeben sich früher oder später andere Dinge, die sich als nicht wirklich toll entpuppen.

    Das ist auch ein bisschen eine Life-Lesson für die Leser, die vielleicht ein ebenso dickes "Bereuen"-Buch haben wie Nora. Häng dem Vergangenen nicht nach. Wer weiß ob es überhaupt diese Variante deines Lebens so toll geworden wäre wie du es dir immer einbildest.

    Kam mir am Anfang des Buches ja gleich der "Faust" in den Sinn (von dem ich gar nicht weiß, ob Matt Haig sich von dem inspirieren ließ), so fiel es mir gegen Ende des Buches wie Schuppen von den Augen welches Werk hier doch sehr offensichtlich referenziert werden soll! Schließlich spielt die Geschichte in Bedford, das wird seit Beginn an häufig genug erwähnt. Später tauchen noch die Namen Bailey und Donna auf. Und dann macht Nora einen Spaziergang durch ihre Heimatstadt, in der es ihre Ursprungs-Version nie gegeben hat. "Ist das Leben nicht schön?" natürlich! Und da gibt es gleich noch eine Life-Lesson, für Nora und die Leser!

    Das Ende fand ich gut (obwohl es meinetwegen auch gerne schon etwas früher hätte enden können, das sah Nora ja genauso), nicht kitschig-happy-endig aber trotzdem positiv in die Zukunft blickend.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michael B., 08.03.2021

    Lebensklug!!!
    Wie macht der Typ das bloß? Soviel Lebensklugheit auf unterhaltsame Weise in einen Roman zu gießen! Matt Haig lädt uns Leser*innen in seinem neuen Buch dazu ein, über unser Leben neu nachzudenken - insbesondere bei latent vorhandner Unzufriedenheit. Er führt den Beweis, dass insbesondere die Vorstellung, es müsse das perfekt glückliche Leben geben, die größte Quelle für zunehmende Unzufriedenheit und vielleicht sogar für Lebensüberdruss darstellt. Er stärkt unseren Glauben daran, dass Glück nur da existieren kann, wo auch Traurigkeit seinen Platz haben darf! Ich weiß, das klingt jetzt nach 'Hermann Hesse' mit einem Schuss 'François Lelord', aber was solls - die Frage nach dem richtigen Leben ist immer eine Neuauflage wert! Nora Seed ist unzufrieden mit ihrem Leben und es gibt ne Menge, was sie rückblickend bereut - kein Wunder also, dass die in Richtung Zukunft zu tragende Last eines Tages so schwer ist, dass sie beschließt, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Doch statt zu sterben erhält sie in der 'Mitternachtsbibliothek' die Chance, sich alternative Lebensverläufe auszuwählen und auch auszuprobieren; ganz nach dem Motto 'Wie wäre es eigentlich gewesen, wenn ich zu einem bestimmten Zeitpunkt in meinem Leben eine andere Abzweigung genommen hätte?' Nach der Idee des 'Multiversums' gibt es gleichzeitig unzählige Möglichkeiten... Natürlich braucht es zuweilen die lebensbedrohliche Begegnung mit einem Eisbären, um zu merken, wie sehr man dann doch am Leben hängt. Das Ende darf leider nicht verraten werden: Ein wunderbares Buch!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buechereule, 01.02.2021 bei bewertet

    Für mich stand dieses Buch ganz weit oben auf meiner Lesewunschliste 2021, umso enttäuschter war ich, dass die Geschichte doch um einiges hinter meinen Erwartungen zurück blieb.
    Zwar ist die Idee, die der Schriftsteller Matt Haig hier thematisiert eine von außen betrachtet überaus emotionale, schmerzhafte und nachdenkliche, die bei einer tollen Umsetzung sicherlich komplett hätte überzeugen können, doch eben dies schaffte der Autor in meinen Augen nicht. Für mich waren die Ansätze in diesem Buch zu einfach gewählt, alles erschien zu wenig ausgearbeitet und komplex, und dieses Thema bedarf einfach einer Ausarbeitung, die dem Konstrukt gerecht wird. Denn es gibt wohl nichts wehmütigeres und schmerzlicheres, als die Frage, ob man in seinem Leben die richtigen Entscheidungen getroffen hat oder nicht und auch wenn Matt Haig Hoffnung mit in die Geschichte verwebt, wirkte diese für mich in ihren Emotionen und Auflösungen nicht glaubhaft und konnte mich deshalb auch nicht bewegen.

    Eine tolle Idee, bei der die Umsetzung, der Schreibstil und die Intensität leider nicht mithalten konnten. Mich lies dieses Buch leider kalt und unberührt und das hätte es nicht dürfen. 2,5 Sterne

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 18.02.2021

    Ein bisschen wie die Unendliche Geschichte für Erwachsene – ein Buch, das optimistisch macht!

    „Du musst das Leben nicht begreifen. Du musst es nur leben.“ (S. 312)

    Worum geht’s?
    Nora Seed hat mit dem Leben abgeschlossen. Doch ihr Weg aus dem Leben führt nicht in den Tod, sondern in die Mitternachtsbibliothek. Ein Ort zwischen Raum und Zeit voller Bücher, die alle eine mögliche Version ihres Lebens enthalten. Plötzlich stehen Nora alle Möglichkeiten offen. Doch reicht es aus, um glücklich zu werden?

    Meine Meinung:
    „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig ist das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Und ich war von der ersten Seite an gefesselt! Die Verzweiflung, die Nora in ihrer Depression hat, ihre Gefühle in den unterschiedlichen Leben. Als würde man diese durch Nora selbst erleben. Und auch die Darstellung der Orte, die Beschreibung der Menschen – als wäre man selbst dabei!

    Besonders gut gefällt mir zu Beginn der Countdown im ersten Satz jedes Kapitels, mit dem man Noras Beschluss, zu sterben, immer näher kommt. Schon hier baut der Autor eine Dramatik auf und als LeserIn möchte man unbedingt wissen: Wird Nora sich wirklich umbringen? Dann die Beschreibung der Bibliothek und von deren Bibliothekarin Mrs. Elms, die Nora als Schülerin kannte. Eine total sympathische Frau, damals wie heute. Man muss sie einfach mögen.

    Und auch Nora Seed selbst. Einerseits kann man ihre Verzweiflung verstehen. Andererseits möchte man sie trösen und ihr Hoffnung geben. Sehr gut gefallen haben mir die Reisen in ihre unterschiedlichen Leben, wie diese Nora nach und nach verändert haben und wie sie sich selbst in diesen Reisen finden konnte. Die Entwicklung, die sie dabei durchgemacht hat. Und wie sie immer wieder in der Mitternachtsbibliothek gelandet ist. Man hat direkt angefangen, selbst sein Leben Revue passieren zu lassen, zu überlegen, was man selbst im „Buch des Bereuens“ stehen haben könnte und ob es wirklich bereuenswert ist. Und wie Nora ist man auch selbst während dem Lesen ruhiger, zuverlässiger und optimistischer geworden. Ein Buch, das nicht nur philosophisch und sprachlich sehr ansprechend ist, sondern das zugleich auch motiviert und einen das Leben wieder optimistischer sehen lässt.

    Der Showdown zum Schluss hat mich dann ein bisschen an die "Unendliche Geschichte" von Michael Ende erinnert. Wisst ihr noch? Als das große Nichts Phantásien zu verschlingen droht, die Welt zerbricht, alles sich in Staub auflöst und immer kleiner wird. Und Bastian dann vor dem Buch sitzt und anfängt, zu schreiben. Und durch das Schreiben dann Phantásien, die kindliche Kaiserin, Atréju und all die anderen rettet. Daran musste ich denken, als ich fast am Ende des Buches war. Und als das Buch dann zu Ende war, hätte ich es am liebsten gleich nochmals gelesen.

    Fazit:
    „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig ist ein Buch, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Phantasievoll, philosophisch, motivierend – man wird beim Lesen ein optimistischerer Mensch. Nora ist eine Protagonistin, der man beistehen möchte, mit der man mitfühlt und die man auf ihrer Reise durch ihre Leben hindurch begleitet. Ein Buch, das am Ende ein bisschen an die unendliche Geschichte erinnert, als Bastian in das große Buch schreibt und dadurch Phantásien rettet, das vom großen Nicht verschlungen zu werden droht. Ein Buch, das mich von Anfang bis Ende gefesselt hat und jetzt noch nachdenklich – aber positiv nachdenklich stimmt. Ein Buch, das ich am liebsten sofort nochmals lesen möchte – wer weiß, vielleicht mache ich das ja auch.

    5 Sterne von mir für diese herausragende Geschichte!

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meggie, 29.05.2021

    Nora Seed hat kein Talent. Was sie auch anpackt, geht schief. So lange, bis sie beschließt, ihr Leben zu beenden. Doch statt sich dort wiederzufinden, wo man nach Beendigung des Lebens hinkommt, findet sich Nora in einer Bibliothek wieder. Geführt von ihrer alten Schulbibliothekarin Mrs Elm. In der Bibliothek befinden sich Unmengen an Büchern, grüne Bücher. In jedem davon steckt ein Leben, das Nora hätte führen können, wenn sie sich bei etwas anders entschieden hätte. Und Nora darf diese Leben ausprobieren, um herauszufinden, was genau sie will.
    Doch das ist das Problem: Was will Nora?

    Es gibt nicht viele Autoren, bei denen ich vorher sagen kann, dass ich ihr Buch bestimmt mag, obwohl ich es gar nicht gelesen habe. Matt Haig gehört definitiv dazu.

    Schon allein der Klappentext verspricht eine tiefsinnige Geschichte. Und wenn man die ersten Seiten gelesen hat, weiß man genau, dass die Geschichte, die vor einem liegt, einfach nur wunderschön werden kann.

    Die Protagonistin Nora ist eine bemitleidenswerte junge Frau, die scheinbar so gar nichts auf die Reihe bekommt. Ihre Träume und Hoffnungen scheinen zerschlagen. Früh hat sie ihre Eltern verloren, ihr Bruder redet auch nicht mit ihr, ihr Job ist alles andere als interessant und dann stirbt auch noch ihre Katze. Dies ist der ausschlaggebende Punkt, dass sie ihrem Leben ein Ende setzen will. Doch das klappt nicht so recht bzw. Nora findet sich in einem Zustand zwischen tot und lebendig wieder. Dieser Zustand wird ihr als eine Bibliothek angezeigt, in der es unendlich viele Bücher gibt, die alle ein Leben enthalten, dass Nora hätte führen können.

    Dies hat mich zu der Überlegung geführt, was wohl wäre, wenn ich manche Entscheidungen in meinem Leben anders getroffen hätte. Wäre ich dann jetzt da, wo ich gerade stehe? Würde ich die Leute kennen, mit denen ich heute befreundet bin? Sehne ich mich nach etwas anderem? Fehlt mir etwas?

    Die Überlegungen haben so weit geführt, dass ich mir sicher bin, dass ich glücklich bin mit dem, was ich habe. Natürlich hätte ich mehr aus mir machen können. Ich hätte mich für eine Karriere, statt für Familie entscheiden können. Aber wäre ich dann glücklicher? Ich hätte mich gegen ein Kind entscheiden können. Aber wäre ich dann glücklicher?

    Eine weitere Antwort darauf ist jedoch: Woher soll ich es denn wissen? Denn ich kann und ich will es nicht ändern. Und wenn ich etwas ändern wollte, müsst ich es selbst in Angriff nehmen.

    Der Autor lässt einem über einiges nachdenken. Doch kommt man zum Glück aber auch auf keine Antwort.

    Der eindringliche Schreibstil des Autors tut auch noch einiges dazu, dass man schwer von der Geschichte loskommt.

    Meggies Fussnote:
    Gerne mehr von diesen Geschichten, Matt Haig.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    smartie11, 28.01.2021

    Slider im Multiversum – eine Liebeserklärung an das Leben

    „Wenn du danach strebst, jemand zu werden, der du gar nicht bist, wirst du immer scheitern. Strebe danach, du selbst zu sein. Strebe danach, wie du selbst auszusehen, zu handeln und zu denken. Strebe danach, die wahrhaftigste Version deiner selbst zu sein. Sei ganz DU. Nimm dich an. Liebe dich selbst.“ (S. 111)

    Meine Meinung:
    Nora Seed ist der Prototyp einer „grauen Maus“. Sie führt ein einsames Leben ohne Liebe und ohne Zuversicht. Sie bereut vieles (eigentlich sogar das meiste) und richtet ihren Blick dabei immer mehr in die Vergangenheit – eine Vergangenheit voller Fehler, wie es ihr scheint. Als dann noch ihr Kater Voltaire stirbt verschwindet damit der letzte Anker, der sie noch im Leben gehalten hat, und sie beschließt, sich das Leben zu nehmen. „Das war´s. Niemand brauchte sie. Das Universum hatte keine Verwendung für sie.“ (S. 32)
    Doch „Zwischen Leben und Tod liegt eine Bibliothek.“ (S. 41). So unglaublich das klingt, Nora wird in dieser Mitternachtsbibliothek die unglaubliche Chance geboten, in die verschiedensten Leben einzutauchen, die sie hätte führen können, wenn sie in ihrer Vergangenheit andere Entscheidungen getroffen hätte. Nora erfährt wie es ist, Olympiasiegerin zu sein, gefeierter Rockstar oder auch eine „Topf-Kriegerin“, die für das Klima kämpft. Doch dabei fällt es ihr immer schwerer, den richtigen Platz im Leben für sie selbst zu finden.

    Dieses Buch erzählt eine absolut ungewöhnliche Geschichte. Es ist eine leise Geschichte über graue Leben und nicht gelebte Träume. Es ist aber gleichzeitig auch eine Geschichte voller Möglichkeiten und philosophischer Ansätze. Es ist ein Buch, das einem die Augen öffnet und immer wieder zum reflektieren und nachdenken anregt. Sätze wie

    „Wenn man etwas anders macht, ist das sehr oft das Gleiche, als würde man alles anders machen.“ (S. 131),
    „Wer zu lange an einem Ort verweilt, vergisst die riesige Ausdehnung der Erde.“ (S. 156) oder auch
    „Mensch zu sein bedeutet, die Welt ununterbrochen stark vereinfacht darzustellen.“ (S. 171)

    klingen so einfach und beinhalten dabei doch so grundlegende Wahrheiten. Matt Haig nutzt unglaublich geschickt und charmant die „Viele-Welten-Interpretation“ der Quantenphysik, um seinen Leser*innen zu zeigen, dass jeder seines Glückes Schmied und Architekt seiner eigenen Zukunft ist. Denn eines wird beim Lesen dieses Buches klar: „Du musst das Leben nicht begreifen. Du musst es nur leben.“ (S. 243)

    FAZIT:
    Ein bittersüßes Buch, das die unendlichen Möglichkeiten des Lebens und die freie Selbstentfaltung feiert.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sina B., 19.01.2021

    Wüsstet Ihr gerne, was wäre, wenn ihr zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben eine andere Entscheidung getroffen und einen anderen Weg eingeschlagen hättet?

    In Matt Haigs neuem Roman 'Die Mitternachtsbibliothek' geht es um Nora und genau um diese Fragen.
    Nora ist unglücklich, leidet an Depressionen und fühlt sich ungebraucht. Da sie denkt, alle sind ohne sie besser dran, beschließt sie sich das Leben zu nehmen und landet daraufhin in der Mitternachtsbibliothek- hier hat man- zwischen Leben und Tod, die Möglichkeit in die Leben einzutauchen, die entstanden wären, wenn man eben zu irgendeinem Zeitpunkt eine andere Entscheidung getroffen hätte.
    Und so beginnt Noras Reise durch ihre alternativen Leben.

    Sie erkennt nach und nach, dass auch die Alternativen, die so attraktiv zu sein scheinen, Haken haben und lernt, dass man nicht alles bereuen sollte, sondern möglicherweise die Perspektive der Betrachtung ändern sollte.
    Irgendwann auf dieser Reise merkt Nora, dass sie gar nicht sterben will und sucht fortan nach einem für sie lebenswerten Leben...

    "Man sollte die Bedeutung nebensächlicher Dinge nie unterschätzen."

    Ganz nach diesem Motto baut Matt Haig baut viel Philosophisches ein und wirft dadurch Fragen auf, die nicht nur Nora, sondern auch uns als Leser ans Nachdenken bringen. Haigs Schreibstil gefällt mir sehr gut und er nimmt mich schnell mit in die Geschichte- und dies blieb über das ganze Buch so.

    "Man sollte die Bedeutung nebensächlicher Dinge nie unterschätzen."

    Die Mitternachtsbibliothek ist tatsächlich kein gemütliches Buch, denn Noras Stimmung und ihre Depressionen spürt der Leser ganz besonders in der ersten Hälfte merklich, erst zur Mitte hin ändert sich dies, durch Noras neuentdeckten Lebenswillen.

    Mir hat das Buch sehr gefallen und es war mit Sicherheit nicht das letzte, was ich von Matt Haig gelesen habe.

    Übrigens finde ich, dass das Buch auch optisch einiges hermacht- es hat ein tolles Cover- aber noch viel schöner ist der Bucheinband gestaltet- wenn man den Umschlag entfernt, trifft man auf einen Sternenhimmel- wie schön ist das denn bitte?

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bambisusuu, 10.02.2021

    Ich habe bereits viel Gutes über den Autor Matt Haig gehört und wollte mir unbedingt mit diesem spannenden Buch ein eigenes Bild machen. Ich wurde restlos begeistert. Der Roman beschäftigt sich traumhaft schön mit der Frage "Was wäre wenn?" und beweist wie viel Facetten das Leben doch bieten kann.

    In diesem Roman begleitet man die Mitte dreißigjährige Nora Seed, die ihrem Leben eine Ende setzen möchte. Das Leben ohne Kinder und Familie und dann auch noch ohne Beruf ist für Nora ausweglos. Die einzige Lösung - ein Selbstmord. Doch der Weg zum Jenseits eröffnet ihr neue Türen und Möglichkeiten. Sie findet sich in einer Bibliothek wieder, in der sie die Wahl zwischen all' ihren Traumleben hat.

    Das mystische Cover entführt sofort in eine Traumwelt, die ich nur erahnen konnte. Besser hätte dies nicht den Kern der Geschichte treffen können. Die Kapitel wirken besonders durch die unterschiedlichen Längen der Kapitel abwechslungsreich und lassen die Lesezeit wie im Flug vergehen.

    Zu Beginn ist das Buch etwas zu fantasievoll, deswegen war der Einstieg für mich etwas merkwürdig. Der Autor Matt Haig startet etwas oberflächlich den Beweggrund von Nora. Hier hätte ich mir an manchen Stellen mehr Tiefe gewünscht. Aber danach gelangt man in eine märchenhafte Welt, die mich zutiefst beeindruckt hat. Da kann man auch den etwas schnellen Start verzeihen!

    Die Idee der Geschichte finde ich von dem Autor aber grandios. Nora hat auf dem Weg ins Jenseits die verschiedensten Varianten ihres Lebens durchzuspielen. Der Autor schafft es, trotz des etwas deprimierenden Thema, den Leser gut zu unterhalten. Als Leser bin ich durch den flüssigen und leichten Schreibstil angenehm durch die Handlung gekommen. Die philosophischen Szenen regen zum Denken an und lassen manchen Blickwinkel des Lebens anders wirken.

    Der Autor konnte mich mit der spannungsvollen und märchenhaften Geschichte begeistern. Ich werde mit Sicherheit auch mal ein anderes Buch von ihm in die Hand nehmen!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 27.06.2021

    Noras Entscheidung

    Man stelle sich vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek gefüllt mi allen Leben, die man hätte führen können, alles Wege, die hätten sein können.
    Nora Seed ist dies in diesem Buch passiert. Sie hatte beschlossen zu sterben, doch dann ist sie in der Mitternachtsbibliothek, dort wo der Zeiger immer auf Mitternacht steht, wieder erwacht. Und Nora bekommt die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich in verschiedenen Stadien ihres Lebens anders entschieden hätte. Doch kann man wirklich glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene Leben ist? Immer wieder kommt sie in ein anderes Leben in dem sie sich zurechtfinden muss.
    Matt Haig hat hier einen sehr schönen Roma darüber geschrieben, dass wir erst durch die Entscheidungen, die wir bereuen zu dem Menschen werden, der wir sind. Denn alles was wir erleben, auch wenn es uns nicht gefällt, gehört zu uns.

    Meine Meinung
    Der Klappentext hat mich auf dieses Buch neugierig gemacht. Der Autor hat einen unkomplizierten Schreibstil, denn keine Unklarheit im Text behinderte mich im Lesefluss. In der Geschichte war ich auch schnell drinnen, konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Hier natürlich in Nora Seed der alles, was nur schieflaufen kann im Leben eben schiefläuft, und die daher beschließt zu sterben. Doch so einfach scheint das nicht zu sein. In der Mitternachtsbibliothek trifft sie eine alte Bekannte, die ihr erklärt, was sie tun muss. Nora probiert sehr viele Leben aus, doch immer ist irgendetwas was nicht so recht passt. Sie hat vieles zu bereuen, was sie eben nicht getan hat, bzw. hätte tun sollen, doch wird das richtige Leben noch kommen? In sehr vielen Leben war sie nur kurz, einige Minuten nur. In anderen dauerte es länger bis sie begriff, dass es nicht das Richtige war. Wer wissen will, wie es mit Nora Seed ausgeht, der sollte dieses Buch lesen. Es ist spannend vom Anfang bis zum Ende. Allerdings war für mich das Ende nicht wirklich überraschend. Doch mehr dazu nicht. Es ist ein Buch, das uns darauf aufmerksam macht, dass man sich doch gut überlegen sollte bevor man sich für etwas entscheidet. Ich habe es jedenfalls sehr gerne gelesen, es hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Ich empfehle es gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BookcessAnn, 29.01.2021

    Inhalt
    In Noras Leben läuft alles schief und glücklich war sie schon lange nicht mehr. Als sie sich entschließt ihr Leben zu beenden, findet sie sich allerdings in der Mitternachtsbibliothek wieder - einem Ort voller Bücher, die unendlich viele Versionen ihres eigenen Lebens beinhalten. Eine zweite Chance oder nur eine fade Kopie des tatsächlichen Lebens?

    Handlung
    Man startet direkt mit einer jungen Nora in der Schulbibliothek in die Geschichte, bevor ein trauriger Countdown zum vermeintlichen Ende ihres Lebens beginnt. Der Spannungsfaktor zu Beginn ist wahnsinnig hoch, dagegen habe ich mich im Mittelteil leider manchmal etwas schwer getan. Ich hatte an einigen Stellen das Gefühl, auf ein weiteres Schlüsselereignis zu warten, was meinen anfänglichen Enthusiasmus etwas gebremst hat. Das Ende hingegen war toll und hat die Geschichte mehr als würdig abgeschlossen.

    Schreibstil
    Matt Haig weiß auf jeden Fall wie man Bücher schreibt. Voller Tiefsinn, Galgenhumor und Lebensweisheiten, was sich bei ihm dennoch wunderbar leicht lesen lässt.

    Charaktere
    Nora ist eine sympathische Protagonistin, die man im Laufe des Buches in allen möglichen Facetten kennenlernen darf. Sie macht eine spannende Reise bzw. Entwicklung durch. An manchen Stellen, besonders in Dialogen, konnte ich ihr Verhalten aber leider wenig nachvollziehen. Einige Gespräche haben mir etwas zu konstruiert gewirkt, als dienten sie allein dazu, die Handlung an einen gewissen Punkt zu bringen. Dabei ist für mich leider etwas Authentizität verloren gegangen.
    Die Nebencharaktere gefallen mir sehr gut und sind in ihren verschiedenen Varianten toll ausgearbeitet.

    Fazit
    Ein sehr tiefsinniges Buch, das besonders mit seiner genialen Idee und der Fülle an Gedanken, die das eigene Leben reicher machen, besticht. Meiner Meinung nach gibt es ein paar zähe Stellen im Mittelteil und etwas unauthentische Handlungen, dennoch gebe ich eine Leseempfehlung! ♥

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 25.02.2021

    Ich habe vorher schon viel über „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig gehört und war schon gespannt auf das Buch. Nora ist Mitte 30 und an einem Punkt in ihrem Leben angekommen wo sie denkt das Leben hat ihr nicht mehr viel zu bieten, die Depressionen plagen sie. Bei einem Selbstmordversuch hat sie dann aber die Gelegenheit in ein anderes Leben reinzuschlüpfen, in dieses "Was wäre wenn.." , über das wir alle schon man gedacht haben. Und dies geschieht durch die Mitternachtsbibliothek, durch ihre eigenen Visualisierung in der sie in die möglichen Alternativen ihres Lebens eintauchen kann. Durch verschiedene Bücher, die in dieser fantastischen Bibliothek zu Hause sind, kann sie sich auswählen wie es denn wäre, wäre sie eine Olympiasiegerin, eine Forscherin oder gar ein Popstar geworden. Für welches Buch beispielsweise welches Leben wird sie sich entscheiden?
    Obwohl die Thematik sehr interessant auf den Leser wirkt, fand ich die Ausarbeitung des Charakters von Nora recht flach, das Potential würde meiner Meinung nach hier nicht so richtig ausgeschöpft. Und obwohl gerade sie und ihre psychischen Probleme die Basis für dieses Buch sein sollten, fand ich sie als sehr oberflächlich beschrieben, von jemanden der sich nicht richtig in die Situation so einer Person hineinversetzten kann. Die Geschichte und das Geschehene könnten dichter gestaltet werden und mit der richtigen Nachricht. Doch am Ende liest man nur, dass man sein Leben so sehr genießen und leben sollte, wie es denn nur geht. Danke, das wusste ich schon vorher.
    Eine wirklich tolle Idee war das Buch trotzdem und ich hätte mich gefreut, würde dieses ganze Potenzial, dass das Thema bieten, ausgeschöpft. Leider war dies nicht der Fall, dennoch vergebe ich für den Versuch 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    derbuecherwald, 11.02.2021

    Hätte "Die Mitternachtsbibliothek" nicht die Goodreads Choice Awards gewonnen, hätte ich es wohl nicht gelesen. Aber so hatte ich große Erwartungen, die leider nicht 100% erfüllt wurden.

    Obwohl der Roman viele philosophische Zitate enthält, da Nora sich für Philosophie interessiert, ist der Schreibstil generell eher durchschnittlich. Auch der Verlauf der Story ist sehr gradlinig und das Ende ist sehr vorhersehbar. Manchmal wirkten die Konsequenzen, die Nora mit dem Rückgängigmachen ihrer Entscheidungen verursacht hat, auf mich auch etwas an den Haaren herbeigezogen.

    Trotzdem konnte ich einige Lehren daraus mitnehmen, vor allem dadurch, dass ich mich sehr gut in Nora hineinfühlen konnte, da sie Wünsche und Bedauern hat, die wohl jeder kennt. Das hat mir auch besonders gut gefallen, dass Noras "Wunschleben" nachvollziehbar waren und Matt Haig so mit seinem Roman auch auf die ungelebten Träume des Lesers eingegangen ist.

    Insgesamt hatte ich mir den Impact dieses Buches, vor allem aufgrund der vielen positiven Rezensionen
    stärker vorgestellt. "Die Mitternachtsbibliothek" ist für mich eine angenehme Lektüre, erfüllt aber nicht, was ich mir davon erhofft hatte.

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