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    Fredhel, 10.05.2020

    Als eBook bewertet

    Erst in der Danksagung am Ende von "Margos Töchter" habe ich gelesen, dass es einen ersten Band gibt, nämlich "Ab heute heiße ich Margo". Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse gefehlt haben. Ganz im Gegenteil, das Buch ist eine in sich ruhende Geschichte. Allerdings habe ich mich fast bis zum Schluss gefragt, was der Titel mit dem Inhalt zu tun hat, denn über weite Strecken ist Margos Enkelin Jana die Hauptperson. Durch ihre Augen erfährt der Leser vom Schicksal ihrer beiden Mütter, die eine aus dem Westen und die leibliche Mutter aus der DDR. Allen in dem Buch vorkommenden Frauen ist gemeinsam, dass sie sehr rebellisch sind und für ihre Ziele eintreten. Alle setzen sich auf ihre Art mit dem Kommunismus, mit dem Sozialismus und der Situation des geteilten Deutschlands auseinander. Die Handlung ist ein Spiegel des Zeitgeschehens und des Zeitgeistes der deutschen Republiken von den 60er Jahren bis fast in die Gegenwart. Es ist ein sehr politischer Roman, aber weil es auch eine Familiengeschichte ist, die nebenbei bemerkt sehr spannend erzählt wird, lässt er sich flüssig lesen. Und ganz zum Schluss weiß man dann auch, dass der Titel perfekt gewählt ist.

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  • 5 Sterne

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    SofieW, 10.05.2020

    aktualisiert am 10.05.2020

    Als Buch bewertet

    Das Schicksal einer Familie im System des geteilten Deutschlands – Die Töchter sind dran

    Margo und ihr Mann Henri leben in der BRD, zu einer Zeit, in der es noch zwei Deutschland gibt. Sie ist berufstätig, in den 1960er Jahren von der Gesellschaft eher negativ gesehen, und sie hat eine Tochter, Leonore. Diese wächst somit in einer eher ungewöhnlichen Familienkonstellation auf. Die Mutter ist beruflich nahezu ununterbrochen gefordert. Der Vater, ein Richter, der zu einem großen Teil zuhause arbeiten kann, kocht, kümmert sich um den Garten und versorgt das Kind. Leo rebelliert früh, ohne das es die Eltern wirklich wahrnehmen, geht nach London in der Zeit der freien Liebe, studiert dann in Frankfurt und stellt ihren Eltern irgendwann einen Mann vor. Dort, in ihrem ehemaligen Elternhaus, ist gerade, wie sie überrascht feststellt, eine junge Frau und ihre kleine Tochter Jana zu Besuch. Die Frau nennt sich Gisela und wurde von der BRD aus Ostdeutschland freigekauft, aus dem Gefängnis. Am nächsten Tag ist diese Gisela dann verschwunden und das Kind hat sie zurückgelassen. Leo heiratet ihren Alexander und die beiden adoptieren das Mädchen. Was wir dann hier lesen, ist die 'Geschichte der Töchter', zweier Frauen, die von Familie und jeweiligem politischem System geprägt, dafür einstehend oder sich auch dagegen auflehnend, ihren Weg gehen oder besser gesagt, versuchen, das ihnen aufgebürdete Schicksal zu meistern.
    All die Menschen, die sich dabei rechts und links des Weges einbinden in diese Leben, sind Teil einer hautnah und packend geschaffenen Echtzeit, mal sehr unmittelbar in den innersten Beziehungsbereich hinein, mal als politische und berufliche Beigaben in der Auseinandersetzung und dem Abarbeiten an dem System des zweigeteilten Deutschlands und dem Kurs des kalten Kriegs in einem sehr festgefahrenen Ost-West-Gefüge.
    Mich hat dieses Buch wirklich umgehauen und ganz schön mitgenommen dazu. Die Prägnanz und Authentizität der Schilderung dieser als aktuelle Geschichte zu bezeichnenden Zeit, die Detailgenauigkeit im kleinen und dann auch im großen politischen Handeln, festgemacht an einer Handvoll Personen, die sehr eng und manchmal doch so weit voneinander entfernt, hier ihr Leben durchschreiten, das hat mich wirklich gepackt. Hier stimmt einfach alles, auch in den Feinheiten dazwischen, egal ob linksgerichtete Zeitungsredaktion oder Abhängigkeitskonstellation im Stasisystem zwischen Führungsoffizier und staatstreuem weiblichem Agent. Nie hätte ich gedacht, das dieses Buch einen solch herausragenden und packenden Roman zur deutsch-deutschen Geschichte in sich trägt. Also ich kann 'Margos Töchter' absolut empfehlen, auch oder gerade für Leser, die sich bisher noch eher wenig in die neuere deutsche Geschichte vertieft haben und für die dies alles z.B. aufgrund ihres jüngeren Alters nie persönlich relevant und wirklich nah war.

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  • 5 Sterne

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    Ursula U., 15.05.2020

    Als Buch bewertet

    Der erste Satz des Buches berührt macht gleichzeitig neugierig auf die Vergangenheit. Jeder Mensch hat eine Mutter. Jana Seliger hatte zwei. Denn statt Margos Töchter wäre der Titel: Janas Mütter genauso passend gewesen.
    Jana wurde als Kleinkind von einer jungen Mutter namens Gisela, die nach dem Freikauf aus der Haft in der DDR freigekauft wurde und bei Margo Seliger Unterschlupf gefunden hatte, zurück gelassen. Von Gisela gab es danach keine Spur und Leonore, Margos Tochter, adoptierte das Kind. Das Kind, dass sie selbst nach einer missglückten Abtreibung nicht bekommen konnte. Leos Leben hatte mehr Tiefen als Höhen, sie lebte als Kind ein Außenseiterleben, als Studentin in einer WG, die mit der RAF sympathisierte und sie vertraute den falschen Menschen. Als sie den aus der DDR geflüchteten Alexander kennenlernte, sollte sich ihr Leben zum Besseren wenden, so dachte sie, als sie in Frankfurt in einer schönen Umgebung mit ihrer kleinen Familie lebte. Doch Leo fühlte sich verfolgt und beobachtet, bis sie meinte, Gisela wieder zu erkennen.
    In einem weiteren Teil des Romans erfahren wir mehr über das Leben Giselas, die als Spionin in den Westen geschickt wird und dort einiges über sich selbst und ihre Familie lernt.
    Der Roman ist einerseits eine Familiengeschichte über mehrere Generationen aus Ost- und Westdeutschland, andererseits werden viele Aspekte in der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung erst beider, danach des einen Deutschlands beleuchtet. Die Flucht nach dem Krieg und später in den Westen, die Studentenrevolten und die RAF, die Demonstrationen gegen Atomkraft und für die Umwelt, die Gründung der Partei die Grünen, die Spionagetätigkeit innerhalb der Familien und Freunde, Leben und Arbeiten in der DDR sowie die fehlende Privatsphäre durch den Überwachungsstaat inklusive Verhaftungen für Verfehlungen werden nebenbei erzählt und vermitteln sehr anschaulich, warum sich Menschen so verhalten wie in dieser Geschichte. Auch wenn man wie ich den ersten Band um Margo Seliger nicht gelesen hat, kommt man sofort in die Handlung hinein und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

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    Martin S., 05.07.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das geteilte Deutschland

    Leonore Seliger ist in den Sechzigern ein rebellisches Mädchen, welches ihren eigenen Weg gehen will. Über einige Umwege landet sie nach dem Abitur in England und lernt in vollen Zügen die Zeit der freien Liebe kennen. Von dieser Zeit gebranntmarkt studiert sie in Frankfurt und gerät durch eine unglückliche Liebschaft ins Visier der Terrorfahndung. Gleichzeitig lebt Clara im Ostberlin und ist für eine wichtige Aktion vorgesehen. Sie soll als "schlafende" Spionin in den Westen übersiedeln und den Osten mit wertvollen Informationen versorgen. Die Schicksalswege der Beiden kreuzen sich und sie können nicht ahnen, dass sie ein Geheimnis aus der Vergangenheit eint...
    Die Autorin Cora Stephan hat mit ihrem Roman-Debüt "Ab heute heiß ich Margo" viel Aufmerksamkeit und gute Kritiken erhalten, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und emotionalen Schreibstil, der mir das Schicksal ihrer Hauptprotagonistinnen sehr gut vor Augen führte. Mit den beiden spannenden Lebensläufen lässt Cora Stephan die deutsche Zeitgeschichte rasant am Leser vorbeilaufen. Viele prägende Momente finden gut recherchiert ihren Platz und lassen beim Leser Erinnerungen wach werden. Das Ganze wirkt in meinen Augen sehr authentisch und mit viel Geschick konzipiert die Autorin eine komplexe und clever inszenierte Story, die gerade im Finale mit einigen Aha-Effekten aufwarten kann. Der Roman beginnt ein wenig verhalten, aber im Verlauf konnte mich die Geschichte dann immer mehr fesseln.
    Insgesamt ist "Margos Töchter" ein aus meiner Sicht sehr lesenswertes Buch, welches die deutsch-deutsche Geschichte hautnah aufleben lässt und vom Erzähltalent der Autorin lebt. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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    Martin S., 05.07.2020

    Als Buch bewertet

    Das geteilte Deutschland

    Leonore Seliger ist in den Sechzigern ein rebellisches Mädchen, welches ihren eigenen Weg gehen will. Über einige Umwege landet sie nach dem Abitur in England und lernt in vollen Zügen die Zeit der freien Liebe kennen. Von dieser Zeit gebranntmarkt studiert sie in Frankfurt und gerät durch eine unglückliche Liebschaft ins Visier der Terrorfahndung. Gleichzeitig lebt Clara im Ostberlin und ist für eine wichtige Aktion vorgesehen. Sie soll als "schlafende" Spionin in den Westen übersiedeln und den Osten mit wertvollen Informationen versorgen. Die Schicksalswege der Beiden kreuzen sich und sie können nicht ahnen, dass sie ein Geheimnis aus der Vergangenheit eint...
    Die Autorin Cora Stephan hat mit ihrem Roman-Debüt "Ab heute heiß ich Margo" viel Aufmerksamkeit und gute Kritiken erhalten, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und emotionalen Schreibstil, der mir das Schicksal ihrer Hauptprotagonistinnen sehr gut vor Augen führte. Mit den beiden spannenden Lebensläufen lässt Cora Stephan die deutsche Zeitgeschichte rasant am Leser vorbeilaufen. Viele prägende Momente finden gut recherchiert ihren Platz und lassen beim Leser Erinnerungen wach werden. Das Ganze wirkt in meinen Augen sehr authentisch und mit viel Geschick konzipiert die Autorin eine komplexe und clever inszenierte Story, die gerade im Finale mit einigen Aha-Effekten aufwarten kann. Der Roman beginnt ein wenig verhalten, aber im Verlauf konnte mich die Geschichte dann immer mehr fesseln.
    Insgesamt ist "Margos Töchter" ein aus meiner Sicht sehr lesenswertes Buch, welches die deutsch-deutsche Geschichte hautnah aufleben lässt und vom Erzähltalent der Autorin lebt. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

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    Philo, 13.06.2020

    Als Buch bewertet

    Das Cover zeigt ein typisches Frauenbild aus der Nachkriegszeit und paßt sehr gut zur Geschichte um Margo. Mich hat schon der erste Band "Ab heute heiße ich Margo" begeistert, der nun vorliegende Folgeband hat meine Erwartungen noch bei weitem übertroffen. Eine Familiengeschichte, wie sie spannender und tragischer nicht sein kann. Margo lebt nach der Flucht aus dem Osten mit ihrem Mann Henri und ihrer Tochter Leonore in der norddeutschen Provinz. Sie ist ehrgeizig und geht in ihrem Beruf auf, ohne sich übermäßig um ihre Familie zu kümmern. Henri, ihr Mann, traumatisiert von den Kriegserlebnissen, kümmert sich um Haushalt und Tochter. Leonore aber ist eine rebellische Person, die ihr Elternhaus verläßt und sich falschen Freunden anschließt. Sie gerät in die Umgebung der RAF und damit in den Blickpunkt der Polizei, wovon sie sich in ihrem Leben nicht mehr befreien kann. Aus einem Aufenthalt in einem Jugendlager in der DDR hat sie eine Brieffreundschaft mit Clara Pinkus, die für die Stasi nach Westdeutschland geschickt wird. Clara taucht unangemeldet bei Margo und Leonore auf und läßt dort ihre neugeborene Tochter zurück. Leonore kümmert sich um Jana, fühlt sich aber immer wieder beobachtet, bis es zu einem schrecklichen Vorfall kommt. Jahre später, als Jana bereits verheiratet ist und selbst Kinder hat, erhält sie die Erlaubnis, in Berlin die Stasiakten ihrer Mutter einzusehen. Letztendlich kommen Wahrheiten ans Licht, die mich sehr betroffen gemacht haben. Als Leser erfährt man, was wirklich geschehen ist und man würde wünschen, die Betroffenen hätten dies alles nicht erleben müssen. Dieses Buch ist unbedingt lesenswert.

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    Sandra S., 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    Bei „ Margos Töchter“ von Cora Stephan handelt es sich um einen Roman.

    Klappentext übernommen:
    Die Geschichte zweier außergewöhnlicher Frauen und eines geteilten Landes.
    Leonore Selinger eine unangepasste Außenseiterin aus der norddeutschen Provinz, und Clara Pinkus, eine zuverlässige Genossin aus Ostberlin, könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Leonore in den Wirren des deutschen Herbstes die Liebes sucht und dabei ins Visier der Polizei gerät, erhält Clara auf der anderen Seite der Mauer einen Auftrag, der alles verändert. Doch beide sind schicksalhaft miteinander verbunden, ohne es zu ahnen.

    Auf der letzten Seite befindet sich ein ausführliches Personenverzeichnis.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Dieser Roman lässt sich sehr flüssig lesen. Der Einstieg ist mir leicht gefallen und ich war sofort mitten im Geschehen. Namen, Ortsangaben und Jahreszahlen über den einzelnen Kapiteln helfen, die Erzählstränge richtig einzuordnen.

    Der Plot ist sehr interessant, facettenreich und spannend. Mit Begeisterung habe ich das Leben von Leonore und Clara verfolgt. Das Leben der Zwei hätte nicht unterschiedlicher verlaufen können. Die Probleme, die Einstellungen, die Proteste der West- und Ostdeutschen wird hier sehr gut eingefangen und beschrieben. An diesem Buch hat mich besonders der historische Hintergrund gereizt, den die Autorin sehr gut mit eingearbeitet hat.

    Die Protagonisten werden gut beschrieben. Ich konnte ihren Gedanken folgen, Gefühlen nachvollziehen und mich gut in sie hineinversetzen.

    Die Spannung baut sich Stück für Stück auf. Durch die vielen Erzählstränge wissen wir Leser manchmal mehr als die Protagonisten. Hier fand ich sehr spannend, wie die Protagonisten der Wahrheit immer Näher kommen. Das Ende hat mir gut gefallen.


    Ich empfehle dieses Buch weiter.

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    Philo, 13.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Cover zeigt ein typisches Frauenbild aus der Nachkriegszeit und paßt sehr gut zur Geschichte um Margo. Mich hat schon der erste Band "Ab heute heiße ich Margo" begeistert, der nun vorliegende Folgeband hat meine Erwartungen noch bei weitem übertroffen. Eine Familiengeschichte, wie sie spannender und tragischer nicht sein kann. Margo lebt nach der Flucht aus dem Osten mit ihrem Mann Henri und ihrer Tochter Leonore in der norddeutschen Provinz. Sie ist ehrgeizig und geht in ihrem Beruf auf, ohne sich übermäßig um ihre Familie zu kümmern. Henri, ihr Mann, traumatisiert von den Kriegserlebnissen, kümmert sich um Haushalt und Tochter. Leonore aber ist eine rebellische Person, die ihr Elternhaus verläßt und sich falschen Freunden anschließt. Sie gerät in die Umgebung der RAF und damit in den Blickpunkt der Polizei, wovon sie sich in ihrem Leben nicht mehr befreien kann. Aus einem Aufenthalt in einem Jugendlager in der DDR hat sie eine Brieffreundschaft mit Clara Pinkus, die für die Stasi nach Westdeutschland geschickt wird. Clara taucht unangemeldet bei Margo und Leonore auf und läßt dort ihre neugeborene Tochter zurück. Leonore kümmert sich um Jana, fühlt sich aber immer wieder beobachtet, bis es zu einem schrecklichen Vorfall kommt. Jahre später, als Jana bereits verheiratet ist und selbst Kinder hat, erhält sie die Erlaubnis, in Berlin die Stasiakten ihrer Mutter einzusehen. Letztendlich kommen Wahrheiten ans Licht, die mich sehr betroffen gemacht haben. Als Leser erfährt man, was wirklich geschehen ist und man würde wünschen, die Betroffenen hätten dies alles nicht erleben müssen. Dieses Buch ist unbedingt lesenswert.

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    Daniela K., 16.05.2020

    Als Buch bewertet

    Eins meiner Jahreshighlights 2016 war der Roman „Ab heute heiße ich Margo“.
    Meine Rezension endete damals mit „Das Buch hätte gerne noch viel mehr als 600 Seiten haben können“. Vier Jahre später wurde dieser Wunsch ganz überraschend erfüllt. Ich war völlig begeistert, als ich gesehen habe, dass Cora Stephan einen Nachfolgeroman mit dem Titel „Margos Töchter“ verfasst hat.
    Wie bereits der Titel verrät, befasst sich diese Fortsetzung mit den Nachfahren von Margo Seliger. Die Geschichte beginnt in den 60er Jahren, ein Jahrzehnt, dass viel zu selten in Romanen behandelt wird. Es war eine spannende Zeit für die Menschen. Alles schien möglich, gleichzeitig gab es neue Bedrohungen wie z. B. die Terroristen der RAF.
    Wir befinden uns momentan mitten in einer weltweiten Gesundheits- und Wirtschaftskrise.
    „Margos Töchter“ führt dem Leser vor Augen, dass die Menschheit schon immer mit Krisen zu kämpfen hatte und diese irgendwie überstanden hat. Diese Erinnerung hat fast schon etwas tröstliches. Gleichzeitig ist es schockierend, wie lange Themen wie Waldsterben, Ausbeutung von Menschen und Schäden an unserem Planeten bereits bekannt sind und wie wenig sich in manchen Bereichen bis heute getan hat.
    Dieser Roman ist ein wenig wie eine Geschichtsstunde. RAF, Tschernobyl, Raumfahrt, Stasi... um nur ein paar Themen zu nennen, die in die Handlung eingebunden wurden.
    Cora Stephan erzählt deutschen Geschichte ohne dabei langweilig oder trocken zu werden. Man kann sich aus diesem Buch wirklich einiges an Wissen mitnehmen. Sowohl über die Politik als auch über die Einstellungen der Menschen.
    Verpackt wurde alles in die Identitätssuche von Jana, Margos Enkeltochter. 2011 wird ihre Anfrage auf Einsicht in die Stasiakte ihrer Adoptivmutter Leonore bewilligt. Sie hofft, endlich Klarheit über deren Tod und auch über ihre leibliche Mutter zu finden.
    Die Geschichte befasst sich zunächst schwerpunktmäßig mit Leonore, und begleitet diese von ihren Teenagerjahren bis zu ihrem Leben als Ehefrau und Mutter.
    Das letzte Drittel legt den Fokus auf Clara, Janas biologische Mutter. Mit gerade einmal 13 Jahren wurde sie vom Ministerium für Staatssicherheit angeworben. Unfassbar, dass noch nicht einmal vor Kindern halt gemacht wurde.
    Clara war mir mit ihrer Linientreue nicht wirklich sympathisch. Dennoch hatte ich großes Mitleid mit ihr. Sie wurde ihr ganzes Leben lang als vorbildliche Genossin geformt und war der DDR noch weit über die Wiedervereinigung hinaus treu ergeben. Viel zu spät erkennt sie, dass sie ihr privates Glück – ihr komplettes Leben – für einen Staat geopfert hat, der sie nur ausgenutzt hat.
    „Margos Töchter“ ist ein fesselnder und lehrreicher Roman, dem ich jedem nahelegen kann. Er befasst sich mit der Vergangenheit Deutschlands und ist dabei gleichermaßen brandaktuell.
    Das Cover hat mich übrigens an eine Zigarettenwerbung erinnert. Zum Glück wurde in dem Roman nicht so viel geraucht, wie man nach diesem Bild vermuten könnte.

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  • 5 Sterne

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    Ariettas Bücherwelt, 18.05.2020

    Als Buch bewertet

    Eine dunkle und tragische Geschichte
    Inhaltsangabe: Quelle Kiwi Verlag

    Jeder Mensch hat eine Mutter. Jana Seliger hatte zwei.

    Cora Stephan erzählt die Geschichte zweier außergewöhnlicher Frauen und eines geteilten Landes über vier Jahrzehnte. Ein großer Roman über die Suche nach dem Glück in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und die Frage, was man opfern muss, um es zu finden. Leonore Seliger wächst in den 1960er-Jahren in der norddeutschen Provinz auf. Sie ist eine Außenseiterin, unangepasst, rebellisch. Trost findet sie bei Clara, einer Brieffreundin aus der DDR, die sie in einem Pioniercamp der DDR getroffen hat. In einem verrauchten Jugendclub in Osnabrück lernt Leonore die Musik der Beatles kennen, nach dem Abitur in England die freie Liebe. Während sie im Deutschen Herbst in Frankfurt studiert und durch eine verhängnisvolle Affäre ins Visier der Polizei gerät, bereitet sich Clara in Ostberlin auf eine große Aufgabe vor. Im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit soll sie in den Westen gehen, um dort für die Genossen die Augen aufzuhalten. Kurz bevor sie die DDR verlässt, bekommt sie eine Tochter und ist gezwungen, eine nahezu unmögliche Entscheidung zu treffen. Das Schicksal führt Leonore und Clara wieder zusammen. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet ein Geheimnis. Jahrzehnte später kommt eine junge Frau diesem Geheimnis auf die Spur und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit.

    Meine Meinung zur Autorin und Buch:
    Cora Stephan, hat mich schon mit ihrem Roman „Ab heute heiße ich Margo“, sehr begeistert. Es geht auch hier wieder um ungewöhnliche Frauen, diesmal sind es Margo Seligers Töchter. Sie gehören der neuen Generation an, die in dem geteilten Deutschen heranwachsen. Der historische Hintergrund ist sehr gut herausgearbeitet. Zwei Schwestern, die eine wird im Westen groß, die andere in der DDR. Die von einander nichts ahnen, und doch kreuzen sich ihre Wege, des öfteren.Sie werden in unruhigen Zeiten groß, einer Welt im Umbruch. Der Terror in Deutschland, Mordanschläge auf Politiker, die Badermeinhof Bande, die Msf in der DDR , sie lässt nichts aus. Ein Stück Zeitgeschichte, wunderschön, spannend und interessant verpackt und lässt Erinnerungen wach werden. Obwohl ihre Figuren fiktiv sind, wirken sie so real und Authentisch, das man das Gefühl hat, sie wären aus Fleisch und Blut. Auch die einzelnen Charaktere und deren Emotionen, sind gut herauskristallisiert, und deren Leben nachfühlbar. Ich konnte mich sehr gut in Leonore und Jana hineinversetzen, mit ihnen Lachen und weinen. Aber auch bei Clara, die ein dunkles Geheimnis umgibt, konnte ich am Ende , als sich alles Lüftete, ihr handeln und Beweggründe verstehen.

    Leonore war mir auf Anhieb Sympathisch, eine richtige keine Rebellin, die in den 60er Jahren in einem Dorf in einer norddeutschen Provinz heranwächst.
    Viel Stütze hatte sie nicht an ihrer Mutter Margo, der Fels in der Brandung war eigentlich ihr Vater. Viele Erinnerungen wurden in mir wach als ich Leonore auf ihren Wege begleitete, nach ihrem Abi der Aufenthalt in England und den legendären Beatels. Sie hatte schon ungewöhnliche viele Freiheiten, die sie Schamlos während ihres Aufenthalts in England ausnutzte und auch später. Man schaut, ab und zu in tiefe Abgründe. Kaum ist sie aus England zurück, studiert sie in Frankfurt, Studentenbewegung, Wohngemeinschaft und gerät durch einen falschen dort Freund in Schwierigkeiten. Sie gerät ausgerechnet in das Visier der Polizei, man unterstellt ihr , Kontakt mit der Badermeinhof Bande zuhaben. Ihre unbekannte Schwester Clara in Ostberlin, die sie für eine Brieffreundschaft hielt, ist sehr Aktiv in der Stasi tätig, schon schauderhaft, wie man Menschen so manipulieren kann. Es war schon erschütternd, was man so alles Erfuhr, was die Msf so alles bewerkstelligte. Durch Leonores plötzlich Tod, der ihre Tochter Jana von klein auf quält. Viele Jahrzehnte später , als die Mauer gefallen ist, als Jana endlich die Akteneinsicht bekommt, erfahren wir alles über ihre Familie, ich war genauso erschüttert wie sie.Es tuen sich ein wirklich dunkle Geheimnissen auf, in der Margo, Clara und Leonre miteinander verbunden sind, und die auch Jana betreffen. Ich dachte eine Welt stürzt ein, und hätte Jana gerne in die Arme genommen, und mit ihr das Unrecht was man ihrer Mutter Leonore antat, geteilt.
    Durch diese Akten und Geständnisse, erfahren wir wer Clara wirklich war , und was für ein Spiel sie spielte.
    Mit dieser Wendung und den perfiden Spielen der Stasi und Msf und Treuhand,erfährt man noch so einiges neues.
    Eine ergreifende und berührende Familiengeschichte, mit großen historischen Hintergrund.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas R., 16.06.2020

    Als Buch bewertet

    interessant und spannend

    Schon der erste Band dieser Reihe „Ab heute heiße ich Margo“ hat mir gut gefallen und deshalb warmer klar, dass ich beim zweiten Buch zugreife ,und es hat sich gelohnt. In diesem Buch macht sich eine junge Frau auf Um etwas über die Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren, die schon in jungen Jahren bei einem Autounfall Ums Leben kam. Dabei taucht sie tief in die Jüngste Vergangenheit der Bundesrepublik Deutschland ein, die nach dem Krieg für viele Jahre ein getrenntes Land war und in der zwei Frauen lebten, die eng mit ihrem Leben verbunden waren.

    Interessant und vor allem sehr gut recherchiert wird die Zeit in der BRD u d und der DDR beschrieben, mit alle ihren Ideologien und Konsequenzen, die daraus entstanden. Getrennte Familien, die erst nach der Wende zueinander fanden, oder über sich und ihre Machenschaften erfuhren. Schicksale, die nicht immer zusammenführten, sondern manchmal auch für immer trennten. Tolle Figuren, tolle Beschreibung der Zeit. Ein Buch, das man nicht mehr so schnell vergisst.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    meggie3, 01.06.2020

    Als Buch bewertet

    Jüngere deutsche Geschichte einfühlsam erzählt

    Jana Seliger bekommt 2011 Einsicht in die Stasi-Akte ihrer Adoptivmutter Leonore Seliger und somit die Chance darauf, mehr über Leonore und vielleicht auch deren tödlichen Autounfall zu erfahren.
    Im ersten Teil des Romans werden vor allem das Leben und die Ansichten von Leonore beschrieben, die in den Sechzigern Teenager in der BRD war. Im zweiten Teil geht es dann um Clara, die einige Jahre älter als Leonore und in der DDR groß geworden ist. Zwischendurch gibt es Einschübe aus dem Leben von Jana, der Enkelin von Margo und der Adoptivtochter von Leonore. Insgesamt umspannt der Roman einen zeitlichen Rahmen von den Sechzigern bis 2011, mit Schwerpunkt auf den Sechziger- bis Achtzigerjahren. Es wird beschrieben, wie (unterschiedlich) Leonore und Clara leben, was ihre Ziele sind und wie sich die politische und gesellschaftliche Situation auf ihr alltägliches Leben auswirkt.

    Besonders den ersten Teil des Romans, der sich hauptsächlich mit Leonores Geschichte beschäftigt, habe ich sehr gerne gelesen und beim Lesen gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergeht. Mit dem zweiten Teil um Clara habe ich mich im Verhältnis etwas schwerer getan, vielleicht auch weil ich Clara als Charakter für mich zunächst nicht einordnen konnte. Es hat etwas Zeit gebraucht, bis ich Clara als Protagonistin besser verstehen konnte und ich sie als komplexeren Charakter wahrgenommen habe. Die Protagonistinnen Jana und Leonore, aber auch zum Beispiel Leonores Mutter Margo, sind sehr vielschichtige Charaktere.

    Durch die Perspektiv- und auch Zeitenwechsel setzt Cora Stephan sukzessive Puzzleteile zusammen, sodass langsam ein größeres Verständnis für das Geschehene, und auch die Gründe dafür, entsteht. Die Auflösung der Familiengeschichte ging mir dann im dritten Teil des Romans jedoch etwas zu schnell, einiges hatte sich für mich schon abgezeichnet, anderes hat mich doch noch überrascht.

    „Margos Töchter“ ist ein Roman, in dem es sehr viel um die jüngere deutsche Geschichte und Politik geht. Ein bisschen Vorwissen und vor allem Interesse sollte vorhanden sein, um einigermaßen folgen und begreifen zu können, wie sich ein Ereignis auf die Gesellschaft ausgewirkt und welche Bedeutung es hat. Nachhaltig haben mich die Schilderungen zur Situation in den Siebzigern beeindruckt, als die Angst einen großen Platz im Alltag eingenommen hat. Interessant war für mich auch das Meinungsbild in der BRD bezüglich der DDR. Da ich selbst das geteilte Deutschland nicht mehr erlebt habe, habe ich wirklich viel gelernt, vor allem über das alltägliche Leben in der entsprechenden Zeit. Cora Stephan erzählt einfühlsam Geschichte aus der Perspektive von zwei Frauen und hat mir die Sorgen und Probleme dieser Zeit näher gebracht.

    Obwohl ich bei Familiengeschichten tendenziell eher skeptisch bin, hat mich „Margos Töchter“ beeindruckt. Durch den großen Anteil Politik und das Voraugenführens der unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen von Politik auf das alltägliche Leben der Menschen, hat der Roman bei mir einen Sog erzeugt. Ich habe „Margos Töchter“ wirklich gern gelesen und bis auf den Beginn des zweiten Teils um Clara ist der zu Beginn entstandene Sog auch nicht abgerissen. Wer sich für Geschichte und Politik UND eine realistische Familiengeschichte über einige Jahrzehnte interessiert, für den oder die ist „Margos Töchter“ auf jeden Fall empfehlenswert. Das ich den ersten Roman um Margo nicht gelesen habe, war kein Problem für das Verständnis und ich hatte auch keine Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 01.05.2020

    Als Buch bewertet

    Eindrucksvolle Charaktere

    „Margos Töchter“ ist die Fortsetzung des Romans „Ab heute heiße ich Margo“ der Autorin Cora Stephan. Es ist allerdings nicht zwingend notwendig dieses im Vorfeld gelesen zu haben, da sich ihr neustes Werk auch unabhängig ohne Verständnisprobleme lesen lässt.

    Die Geschichte beginnt 2011 mit Jana, der Enkelin von Margo und Adoptivtochter von Leonore. Sie hat einen Einblick in die Stasi-Akten beantragt, da sie mehr über die Vergangenheit ihrer Familie erfahren möchte. Neben Leonore spielt deren Brieffreundin Clara aus Osterberlin eine wichtige Rolle.

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert und Cora Stephan wechselt zwischen den Jahren 2011, 1970, 2012 und 1990 und der Erzählperspektive.

    Die politischen Fakten und historischen Hintergründe, von denen im Verlauf der Handlung reichlich zu finden sind, waren durchaus interessant, aber ich hätte lieber mehr über die Charaktere erfahren und fand das Verhältnis für einen Roman ein wenig unausgewogen.

    Der Schreibstil ist angenehm, lässt sich leicht lesen und die Stimmung wird ebenso authentisch vermittelt wie die Emotionen der Protagonisten.

    Die vielen Charaktere erfordern ein wenig Konzentration beim Lesen und bei mir hat es ein wenig gedauert, bis ich in der Geschichte angekommen war. Das Ende war schlüssig, für meinen Geschmack aber ein wenig zu rund und zu plötzlich. Trotzdem kann ich diesen Roman durchaus empfehlen, da er schon aufgrund der zahlreichen historischen Informationen und die Ereignisse der eher jüngeren Geschichte durchaus interessant ist.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    marina w., 10.07.2020

    Als Buch bewertet

    Dies ist die Fortsetzung von "Ab heute heiße ich Margo!".
    Es handelt sich hierbei um einen Familienroman mit politischem Hintergrund, der in 1. Linie die 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts im Osten und im Westen Deutschlands thematisiert.
    Anfangs erwog ich einige Male den Abbruch der Lektüre, denn es gab so viele Namen und Personen und die Schilderungen einer auf dem Selbstfindungstrip befindlichen Nachkriegs-Tochter aus finanziell gut gestellter West-Familie schienen sich endlos lang hinzuziehen. Irgendwann nahm die Geschichte dann an Fahrt auf, und zwar sowohl emotional als auch den historischen Hintergrund betreffend.
    Studentenunruhen, Baader-Meinhof-Terror, Stasi/MfS, Treuhandbehörde und ähnliches werden geschickt in die Handlung eingebaut.
    Das Ende wiederum war zwar schlüssig, wirkte auf mich dennoch etwas konstruiert, denn fast jeder der Hauptakteure schien irgendwann für Stasi/MfS gezwungenermaßen oder aus Überzeugung tätig gewesen zu sein.
    Insgesamt gesehen m. M. n. dennoch ein lesenswerter Roman!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bibliofreund, 06.05.2020

    Als Buch bewertet

    Nach dem Roman von Cora Stephan „Ab heute heisse ich Margo“ folgt der Nachfolger „Margos Töchter“, wieder in dem gleichen wunderbaren Schreibstil, mit dem man nebst Unterhaltung auch ein paar wichtige historische Hintergründe erfährt. Man muss nicht unbedingt den Vorgänger gelesen haben, um auch „Margos Töchter“ lesen zu können.
    Die Geschichte um Margo geht weiter aber nun sind ihre Kinder und Enkelkinder im Vordergrund. Da sind Clara und Leonore aber auch Jana, die Enkelin, welche mehr über das Schicksal ihrer Verwandten erfahren möchte. Die letzten Jahrzehnte moderner deutscher Geschichte werden analysiert, die Wende, Tschernobyl und Nachwendeepoche nochmal deutlich inmitten des Romans geschildert. Die Familiengeschichte findet nebenbei auch statt mit vielschichtigen Charakteren und deren Schicksal. Für Fans innerdeutscher Geschichte sicherlich eine gute Empfehlung.

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  • 4 Sterne

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    Gaby2707, 07.05.2020

    Als Buch bewertet

    Aufarbeitung

    Nachdem ich „Ab heute heiße ich Margo“ gerne gelesen habe, musste ich natürlich auch die Fortsetzung, in der es um „Margos Töchter“ geht lesen. Auch wenn man
    das erste Buch nicht gelesen hat, ist es kein Problem der neuen Geschichte zu folgen.

    Hier geht es nicht mehr hauptsächlich um Margo und Helene, sondern um die Kinder und Enkelkinder.
    Als erstes lerne ich hier ganz kurz Jana Seliger mit ihrem Mann Max Bajohr kennen. Jana, die mehr über ihre beiden Mütter wissen möchte, hat Akteneinsicht in die Stasi-Akte ihrer Ziehmutter Leonore beantragt, die nun nach 9 Jahren genehmigt wird.
    Im Sommer 1964 beginnt die Geschichte von Leonore Seliger in Osnabrück.


    Leicht und flüssig und mit vielen Bildern, die mein Kopfkino verarbeiten muss, begleite ich die Protagonisten sowohl in der Jetztzeit, als auch in den Jahren 1964, 1970, 1979, 1989, 2011, 2012.
    Clara lerne ich im 2. Teil der Geschichte 1976 kennen und folge ihr in den Jahren 1985 und 1991.
    Der 3. Teil der Geschichte befasst sich wieder mit Jana in der heutigen Zeit.

    Durch die vielen Personen, die verschiedenen Zeiten und die dauernden Ortswechsel, die zwar in den Überschriften immer wieder genannt werden, hatte ich bei diesem Buch Mühe, in die Geschichte hinein zu kommen und dem Geschehen zu folgen. Die historischen Hintergründe waren zwar interessant, mir aber manchmal einfach zu viel.

    Der Schluss hat mich mit dem „Durcheinander“ und den vielen politischen Hintergründen der Geschichte einigermaßen versöhnt. Hatte ich doch immer die Frage im Hinterkopf „warum Margos Töchter“, da ich bis hierher nur eine kennengelernt hatte. Das klärt sich aber gut und schlüssig auf und lässt mich und auch Jana zufrieden zurück.

    Dies ist keine Familiengeschichte, die man einfach mal so weg liest. Ich habe ihr viele Stunden gewidmet. Vielschichtige Protagonisten mit ihren Schicksalen haben mich trotz einiger Längen gut unterhalten. Ich denke, die Stasi-Vergangenheit beschäftigt auch heute noch viele Familien, die in und mit dieser Zeit gelebt haben. Nicht nur für sie ist dieses Buch lesenswert.

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    Milli11, 27.05.2020

    Als eBook bewertet

    Frauenschicksale in Ost- und Westdeutschland

    Mir war vorweg nicht bekannt, dass es einen Vorgängerroman gibt, diesen gelesen zu haben ist aber aus meiner Sicht nicht unbedingt notwendig.

    Der Roman beginnt mit Jana, der jüngsten der 4 Frauen, um die sich das Buch dreht. Jana bekommt Nachricht, dass in der Stasiunterlagenbehörde Informationen zu einer ihrer beiden Mütter aufgetaucht ist. Da weiß man dann schon, dass bei zwei Müttern es sich ganz offenbar nicht um eine einfache normale Familiengeschichte handeln wird.

    Hauptsächlich handelt aber das Buch von ihrer Mutter Leonore. Leonore wächst als Kind in den 60er Jahren in der niedersächsischen Provinz auf, ihre Mutter Margo ist eine große Macherin, untypischerweise für diese Zeit berufstätig und sehr umtriebig, der Vater eher eine Randfigur. Leonore hat die üblichen Teenagerprobleme mit ihren Eltern, verlebt eine wilder Flower power-Zeit in London, durchleidet das WG-Leben mit anderen Studenten, die zwar gut auf Kosten des kapitalistischen Staates leben, ihn aber bis ins Innere ablehnen und sogar mehr oder minder gewaltsam bekämpfen. Nach einer sehr unschönen Erfahrung mit einem mutmaßlichen RAF-Terroristen findet Leonore ein ganz spießiges kleines Familienglück, in dem ihre Adoptivtochter Jana die absolute Hauptrolle spielt.
    Dieser Teil des Buches ist sehr ausführlich und detailliert, hier merkt man, dass die Autorin sich sehr in dieses Leben hineingedacht hat und das offenbar wirklich gut kennt.

    In einem 2. Buchteil wird das Leben von Clara, der Halbschwester Leonores, beschrieben und das bleibt für mich nicht nur zu viel kurz, sondern auch recht steif und holzschnittartig. Die ganze DDR-Welt wirkt da nicht wirklich lebendig und realistisch, erst als Clara als verdeckte Agentin in den Westen gerät und dort dann später auch Kontakt zur Treuhandanstalt und deren Chef bekommt, merkt man, dass die Autorin sich in diesem Bereich wieder besser auskennt und auf bekanntem Boden arbeitet.

    Das Buch hat ein paar durchaus interessante Wendungen und Überraschungen, auch wenn sich der Leser manche Sachen schon während des Lesens zusammenreimt. Und gerade die Schilderungen aus der Zeit der RAF und der mit ihr sehr sympathisierenden Studentenbewegung sind sehr lebendig, realistisch und aus heutiger Sicht auch ein Stück belustigend und befremdend. Die Ängste um Umwelt, Baumsterben, Krieg, Atomkraft sind schon so uralt, sehr typisch deutsch und erreichen uns heute noch immer.

    Zum Ende des Buches hin bekommt auch Jana über einige Rätsel ihres Lebens und ihrer Familie Aufklärung.
    Wer sich für die Zeit des kalten Krieges bis hin zur Gegenwart in Ost- und Westdeutschland interessiert, ist mit diesem Buch gut beraten.

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    Readaholic, 20.05.2020

    Als Buch bewertet

    Vorwärts immer, rückwärts nimmer
    In „Margos Töchter“ nimmt uns die Autorin Cora Stephan auf eine Zeitreise durch die jüngere Geschichte der BRD und der DDR. Wir erleben die Zeit der RAF, der Anti-Atomkraftbewegung, Tschernobyl und schließlich den Mauerfall und die Auswirkungen auf Ost und West. Vieles davon fand ich ausgesprochen interessant, weil ich es selbst miterlebt habe, beispielsweise die Jagd nach vermeintlichen Terroristen unter Studenten, aber auch Demonstrationen, bei denen der Verfassungsschutz von Gebäuden herunter die Demonstranten fotografiert hat. Insofern war es für mich auch teilweise eine Reise in die eigene Vergangenheit.
    Anderes dagegen blieb mir völlig fremd. Ich kann nicht nachvollziehen, was eine junge Frau dazu bringt, ihr eigenes Leben und schließlich sogar ihr Kind aufzugeben, um einer politischen Idee zu dienen. Und sogar ins DDR-Gefängnis zu gehen, damit die Möglichkeit besteht, vom Westen freigekauft und somit in die BRD eingeschleust zu werden!
    Die geschichtlichen Hintergründe sind eingebettet in eine Familiengeschichte. Jana, Ehefrau und Mutter von Zwillingen, will nach dem Mauerfall mehr über ihre Familiengeschichte erfahren und nimmt Einblick in die Stasiakten. Ihre eigene Mutter Leonore kam bei einem Autounfall ums Leben, bei dem es sich möglicherweise um Selbstmord handelte. Jana erfährt, dass Leonore gar nicht ihre leibliche Mutter war, sondern Jana als Kleinkind adoptiert wurde, nachdem sie von einer jungen Frau bei Leonores Familie „zurückgelassen“ wurde. Doch die Geschichte beschränkt sich nicht auf Janas Perspektive, der Leser lernt in Rückblicken auch Leonore sowie Janas leibliche Mutter kennen. Leider hat mich nur Leonore emotional erreicht, in die anderen Personen konnte ich mich nicht hineinversetzen.
    Die erste Hälfte des Buchs fand ich sehr interessant und kurzweilig, in der zweiten Hälfte gab es streckenweise Passagen, die mich gelangweilt und teilweise verwirrt haben. Möglicherweise ist die Lektüre schlüssiger, wenn man den ersten Band „Ab heute heiße ich Margo“ kennt, was bei mir nicht der Fall ist.

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    Alexa2009, 27.05.2020

    Als Buch bewertet

    Gute Unterhaltung

    Ich habe erst zum Ende des Romans „Margos Töchter“ von Cora Stephan erfahren, dass es sich hier um einen 2. Band handelt (1. Band: Ab heute heiße ich Margo). Das tat meiner Lesefreude allerdings keinen Abbruch, man benötigte das Wissen des 1. Buches nicht.
    Das Buch beginnt in der Gegenwart. Jana bekommt die Möglichkeit, Einsicht in die Stasiakte ihrer Mutter Leonore zu bekommen. Sie erhofft sich zu erfahren, warum ihre Mutter bei meinem Autounfall verstorben ist. Im 1. Teil des Buches wird die Lebensgeschichte von Leonore erzählt. Sie beginnt in der Jugend von ihr. Nach und nach wird erzählt, wie sie älter wird, ein wildes Studentenleben führt und später die Adoptivmutter von Jana. Später erfährt man dann auch mehr über Clara, eine junge Frau, in der DDR aufgewachsen und sehr linientreu. Leonore und Clara haben sich in einem Jugendcamp in der DDR kennen gelernt und führten eine zeitlang eine Brieffreundschaft. Dass die beiden mehr miteinander zu tun haben, als man anfangs glaubt, erfährt man in dem Buch auch.
    Mir hat das Buch gut gefallen. Es hat sich flüssig lesen lassen, der Schreibstil von Cora Stephan gefällt mir gut. Jana war mir sehr sympathisch, die anderen Protagonisten waren mir nicht unsympathisch, dass ich sie ins Herz geschlossen habe, kann ich allerdings auch nicht sagen. Ich fand es interessant, einen kleinen Einblick in die RAF-Zeit und auch in die Stasimethoden der DDR zu schauen. So kann man jüngere deutsche Geschichte oberflächlich noch einmal erleben.
    Auf jeden Fall hat mich das Buch neugierig auf den 1. Band gemacht, den ich sicher irgendwann auch einmal lesen werde.

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    MonaLena, 11.05.2020

    Als Buch bewertet

    Fortsetzungsroman
    In der Geschichte von Cora Stephan, die im Grunde die Fortsetzung ihres ersten zeitgeschichtlichen Romans "Ab heute heiße ich Margo" ist, erzählt sie aus der Sicht der Enkelin Jana, die Geschichte ihrer Mütter ab den 60er Jahren.

    Jana, die inzwischen mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Osterholz im Haus ihrer Großmutter lebt, findet auf dem Dachboden im Schrank eine Kiste mit Erinnerungen an Mutter und Großmutter. Endlich traut sie sich auch die Akte der Stasi in Berlin, die es über sie gibt, einzusehen. Langsam kommt Licht in die Zeit, in der sich Mutter, Großmutter, Vater und Großvater irgendwie alle in einer gemeinsame Geschichte wiederfinden, die viel mit Ost - und Westdeutschland und deren Verstrickungen miteinander zu tun hat.

    Nahezu jeder von ihnen hat, entweder freiwillig, aus Überzeugung oder einfach um den verbliebenen Verwandten im Osten zu helfen, Geheimnisse verraten oder Schlimmeres in der Zeit des kalten Krieges zu verantworten.

    Für mich ist es ein interessanter und meines Erachtens gut recherchierter Roman, der einen Teil der Nachkriegsgeschichte behandelt. Die auch die Geschichte meiner Generation ist. Aber mir aus dieser Blickrichtung doch relativ unbekannt war. Interessant finde ich, dass die Autorin das aktuelle Zeitgeschehen mit einflochten hat.

    Von mir eine klare Leseempfehlung. Allerdings wenn man den ersten Teil der Geschichte von Margo und Helene nicht gelesen hat, ist es schwierig die gesamte Geschichte und die familiären Verstrickungen immer gleich nachzuvollziehen.

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